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...wir sind die Coolsten, denn wir cruisen!

Wild Boyz


USS Community

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Gegenwart…

Nach langem Zögern hatte sich O’Tra entschlossen, zur Community zurückzukehren und schob nun wieder Dienst in der technischen Abteilung. Wie er feststellte, war auch McNeill kurz vor ihm auf das Schiff der Prometheusklasse zurückgekehrt. Gesprochen hatten die Beiden jedoch noch nicht miteinander. Nach der Rückkehr aus dem Gamma-Quadranten hatten er und Elisabeth lange und heftig darüber diskutiert, ob sie ihr Vorhaben eine Bank zu plündern, durchziehen sollten. Sie war trotz des Risikos dafür gewesen, den Plan zu vollenden, während O’Tra das Interesse verloren hatte. Er hatte Ijoula gebeten nachzuforschen und in der Tat war der Tod seiner assimilierten ehemaligen Crewmitglieder bestätigt worden. Der alte O’Tra hatte die Wahrheit gesagt. Mit dem Geld aus dem Überfall wollte er die von den Romulanern gestohlene und sicher versteckte USS Emil von Behring A reparieren und die Ausrüstung für eine Rettungsmission kaufen. Die von ihm programmierten Hologramme sollten dabei als Crew dienen. Das war nun alles sinnlos geworden.

Im Streit hatten McNeill und O’Tra das Schiff der Prometheusklasse auf DS9 verlassen. Wohin Elisabeth gegangen war, wusste der Chief nicht. Er hingegen war nach Bolearus IX geflogen. Während des Rückfluges nach Xsesal 3 hatte der alte O’Tra Lt. McNeill erklärt, dass O’Tras Hologramme einen Matrixfehler enthielten, der, wenn die Hologramme zu lange aktiv waren, zu ihrer Zerstörung führte…

Zuvor, Bolearus IX…

Der Bolianer suchte seine Hologramme auf und untersuchte das Datensystem. Der beschriebene Fehler war tatsächlich vorhanden Es wäre ein Leichtes für den Chief gewesen, den Fehler zu beheben, aber er tat es nicht. „Tut mir leid, aber ich brauche euch nicht mehr“, sagte er leise. Dann beendete er das Holo-Programm und löschte alle Daten.

Was blieb noch? - Das Schiff! Mit viel Glück war es dem O’Tra damals gelungen, den Romulanern mit der USS Emil von Behring zu entkommen. Jedoch war das Schiff bei den Gefechten mit romulanischen Einheiten stark beschädigt worden. Ijoula und T’Andorla, die ihn damals begleitet hatten, waren verletzt worden und bewusstlos gewesen, als er das Schiff auf einem kargen Planetoiden landete und tarnte. Ein Sternenflotten-Schiff fand O’Tra und die beiden Offiziere des Geheimdienstes Tage später in einem Shuttle aus dem Hangar der Emil von Behring in der Nähe der neutralen Zone treibend und O’Tra meldete (erneut) den Verlust des Schiffes der Nova-Klasse…

---

Seit dem waren fast eineinhalb Jahre vergangen. Nach dem Löschen der Hologramme hatte O’Tra auf Bolearus IX ein Shuttle gemietet und Kurs auf den karges, unbewohntes Planetoiden in der Nähe der neutralen Zone gesetzt.

Etwas später, in der Nähe der neutralen Zone…

Vorsichtig steuerte O'Tra sein kleines Schiff in den Orbit und sendete auf einer verschlüsselten Frequenz einige Codes. In einem Krater enttarnte sich das Schiff der Nova-Kklasse. Das Tor der Shuttlerampe öffnete sich und der Bolianer landete neben einem Förderationshuttle und einem remanischen Scorpion-Jäger, den die Romulaner damals Bord gebracht hatten. Er ging sein altes Quartier, um sich umzuziehen…

Die nächsten Wochen verbrachte O’Tra damit, dringende Reparaturen an dem Schiff durchzuführen. Die Energiereserven waren gering, doch sie würden reichen. Die vorhandenen Hüllenschäden behob das automatische Reparatursystem, doch im Inneren musste er das Meiste selbst erledigen. Fast ärgerte er sich, dass er die Hologramme nicht mitgenommen hatte.

Schließlich war es soweit. Er war fertig und alle wichtigen Systeme des Schiffes funktionierten wieder. Zwar war nur Warp 2 möglich, aber mehr benötigte er auch gar nicht. In der roten Uniform der Kommandooffiziere und mit den Rangabzeichen eines Commanders betrat der Bolianer die Brücke und stellte sich vor den Stuhl des Kommandanten.

„Computer: Impulsantrieb aktivieren“

„Impulsanrieb online“, bestätigte die weibliche Stimme des Computers.

„Computer: Warpantireb hochfahren“

„Warpantireb wird gestartet… bitte warten….Warpantrieb online:“

Das vertraute leise Brummen des Antriebs durchzog das Schiff. O’Tra setzte sich.

„Computer. Schiff starten und in hohe Umlaufbahn einschwenken.“

Mit einem Rucken hob das kleine Schiff ab, zog das Landefahrwerk ein, tarnte sich und verließ den Orbit des Mondes…

Nach einigem Überlegen entschloss sich der Bolianer, zu einem nahe gelegenen Asteroidenfeld zu fliegen. Dort angekommen, deaktivierte er die Computernavigation sowie die Tarnung und setzte sich selbst ans Steuer. Langsam erhöhte er die Schubkraft. O’Tra genoss es, das kleine, wendige Schiff mit hoher Impulsgeschwindigkeit durch das enge Asteroidenfeld zu steuern. Er hatte gute Arbeit geleistet, alle nötigen Systeme funktionierten im Rahmen der normalen Parameter. Wie im Rausch jagte er um die im All treibenden Felsbrocken, zog enge Kurven, so dass die Trägheitsdämpfer kaum nachkamen. - Keine Verantwortung für andere. Keine Folgen bei einem Fehler. Es war herrlich… und es galt eine Entscheidung zu treffen.

Zwei Stunden später war der karge Planetoid wieder in Sicht. Die Sonne des Systems kam gerade hinter ihm hervor. O’Tra erhob sich vom Stuhl des Piloten. „Dein letzter Sonnenaufgang“, sagte er leise und strich fast zärtlich über die Steuerkonsole. Dann ging er in die Mitte der Brücke.

„Computer: Selbstzerstörung aktivieren. Fünf Minuten stiller Count-down. Autorisation O’Tra Alpha Bravo Zwa Delta Drei – Zerstören.“

„Selbstzersörung aktiviert“, bestätigte der Computer. „ Noch 5 Minuten bis zur Zerstörung des Schiffes. Es wird keine weitere Warnung geben.“

O’Tra setzte sich auf den Stuhl des Kommandanten. Langsam knöpfte er Rangpins von seinem Uniformkragen ab und legte sie auf die Armlehne. Einen Moment lang überlegte er ob er nicht doch auf dem Schiff bleiben und mit dem ihm untergehen sollte, doch er entschied sich dagegen und blieb bei seinem Plan zur Community zurückzukehren.

„Computer: Shuttlerampe öffnen“, befahl er und verließ die Brücke…

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5, 4, 3, 2, 1 und die Spätschicht war für heute vorbei. Lt. Cmdr. Bishop gab den Captains Chair an Captain Tanrim ab. Der Zakdorn nahm ohne umschweife platz und fragte dann freundlich: "Gab es irgendwelche besondere Vorkommnisse?" "Leider nein, aber es gibt ein Haufen Bericht aus fast allen wissenschaftlichen Abteilungen." antwortete der Sicherheitschef und wirkte sehr müde. "Ausgezeichnet! Dann dürfen alle Offizier der Spätschicht wegtreten..." befahl Tanrim und sofort war die Brücke leer für die Nachtschicht.

Und da war sie zu Ende, die Spätschicht auf der Brücke. Nichts war in diesen Stunden passiert. Die Community schwebte immer noch beim Arachnid Nebel in der kleinstmöglichen Distanz zu den Neutronensternen. In der Astrometrie wollten mal wieder alle gleichzeig auf die Sensoren zugreifen, und das war schon das Aufregenste des ganzen Tages. Nachdem Niels die OPS-Station an Lieutenant Connor von der Nachtschicht übergeben hatte, bewegte er sich in Richtung Turbolift.

"Fähnrich warten sie auf mich" rief Lucas und eilte zum Turbolift.

Bevor sich die Türen schließen konnten, hielt Niels den Arm in den Sensorbereich, so dass Commander Bishop noch mitfahren konnte.

"Und van Richthoven wie gehts es Ihnen?" begann Bishop den Smalltalk, nachdem er dem Turbolift das Deck seines Quartiers genannt hatte. Er freute sich auf Nanni und auf ein leckeres Abendessen.

"Ich bin schon etwas müde," musste er zugeben, "dieses Nichtstun hält einen nicht gerade wach." Niels Gedanken schweiften um sein warmes Bett. "Und bei ihnen, Commander?"

"Das Rumsitzen ist wirklich anstrengend, aber der Kaffee heute Mittag hat wahre Wunder bewirkt!" antwortete Lucas und lehnte sich an die Wand.

"Ja, der Kaffee." murmelte Niels. Da fiehl ihm seine Studienarbeit an der Akademie wieder ein. Drei Tage vor der Abgabe hatte er einen Großteil seiner Schrift durch einen Speicherfehler verloren. Das war ihm eine Lehre und von daan speicherte Niels alles Wichtige immer an mehreren verschiedenen Orten ab. Die folgenden Nächte hatte durchgemacht um es noch rechtzeitig zur Abgabe zu schaffen. Dabei hatte er sich auch des Kaffees bedient und der hatte seine treibende Wirkung gezeigt. Wenn sie mir eine Konsole auf der Toilette installieren, dann kann ich mich auch mit kaffee wachhalten." scherzte Niels.

"Was wollen sie denn mit einer Konsole auf der Toilette? Haben sie Blasenprobleme?"

"Nein," lachte Niels. "Nur wenn ich zu viel Koffein zu mir nehme, muss ich öfter Wasser lassen, ich denke das ist ganz normal."

>>Weichei<< dachte Lucas und grinste. In diesem Moment ruckelte der Turbolift und fuhr nicht mehr weiter. Die Notbeleuchtung sprang sofort an. "So ein Mist!" meckerte der Sicherheitschef.

"Na, toll." grummelte Niels und machte sich an der kleinen Kontrolltafel zu schaffen. Einen Energieausfall musste wirklich nicht sein.

"Wie es aussieht, sitzen wir hier fest..." kommentierte Bishop die Situation und setzte sich auf den Boden. Man musste ja nicht unnötig stehen, wenn man auch sitzen konnte.

"So wie's aussieht funktioniert die Kommunikation auch nicht." stellte Niels fest und setzte sich zu Bishop auf den Boden. "Dann warten wir mal darauf, dass wir gerettet werden."

"Ich denke Nanni vermisst mich bestimmt schon, denn beim Abendessen bin ich immer pünktlich." scherzte Lucas und hoffte, dass es wirklich so sein würde.

"Dann hoffen wir, dass ihre Freundin nicht allzulange warten muss." seufzte Niels. "Wie geht es Nanni denn seit ihre Schwester und Jerry nicht mehr an Bord sind?" erkundigte er sich.

"Früher wäre sie total am Ende gewesen, aber die neue unabhängige Nanni kommt damit sehr gut zurecht. Wie geht es denn Ihnen und Miss Mandrick?"

"Es läuft im Moment ganz gut. Seit ich bei der OPS bin, sehen wir uns viel öfter im Dienst, dafür leider seltener privat. Und seit Jenax Queel schwanger ist und nur noch weniger arbeiten darf, gibt es für uns noch mehr Arbeit." erzählte Niels.

"Wer hat sie denn in die OPS versetzt?" fragte Lucas erstaunt und gähnte leicht.

"Der Captain war wohl der Ansicht, dass ich der geeignetste Kandidat bin um Jerry zu vertreten. Wenn er wiederkommt, dann geh ich wieder zurück zur Wissenschaftsabteilung." antwortete Niels.

"Blau steht ihnen auch besser!" meinte Bishop und versuchte seinen Kommunikator zu aktivieren. Leider funktionierte er nicht. "Konnten sie wegen den romulanischen Daten noch etwas herausfinden?"

"Gut das sie mich daran erinnern." meinte Niels. "Ich denke, das Programm kann die DNS einer Person auslesen. Vielleicht wird es zum clonen verwendet." fügte er mit gedämpfter Stimme hinzu.

"Könnte es sein, dass Jolani ein Klon ist? Oder war sie nur der Träger?"

"Das hätte Doktor Assjima bestimmt festgestellt, wenn dem so wäre." überlegte Niels. "Vielleicht hat es mit ihrem Vater zu tun, aber für solche Spekulationen weis ich viel zu wenig über ihre Familie."

"Aber danke für ihre Bemühungen, ich hoffe nur dass es niemand herausfindet. Ich dachte es wäre eine Waffe." bedankte sich Lt. Cmdr. Bishop. Der Kommunikator ging immer noch nicht.

"Gern geschehen, Commander." entgegnete Niels. Wie lange dauert das denn, fragte er sich. Er lehnte sich an der Wand an.

"Wie fanden sie denn diesen Prinzen? Dixon musste ja leider mit der Kammerzofe schlafen und hat sie damit verunreinigt. Der Prinz ist vollkommen ausgerastet..." erzählte Lucas munter darauf los. Er versuchte seine Müdigkeit zu unterdrücken.

"Vom Prinzen selbst hab ich nicht viel mitbekommen. Wenn es offizielle Treffen gab, dann ist Lieutenant Coleman da hingegangen. Aber ich kann ihnen genau sagen wieviel und welches Gepäck seine Delegation dabeihatte." grinste Niels.

"Waren sie als Packesel äh ich meine als Gepäckträger eingeteilt?"

"Ne, ich hab den Transport und die Lagerung organisiert." erklärte Niels. "Wussten sie, dass für die Hochzeitsgewänder spezielle Wachsmodelle der Träger zum Transport hergestellt wurden? Die Gewänder sind so gestärkt, dass sie schon fast von selbst stehen und wenn sie zusammengelegt würden, hätten sie Falten und dann könnte die Hochzeit nicht stattfinden. Und es gab vorsichtshalber für jeden 2 Exemplare."

"Ach du heilige Pepperoni! Was für komplizierte Hochzeitriten es gibt." entgegnete Bishop und stand kurz auf. Dann trommelte er wie wild an die Tür des Liftes.

So langsam könnten die sich echt was einfallen lassen. Niels wollte nicht bis in alle Ewigkeit in diesem Turbolift versauern.

"Haben sie eine Idee, wie wir hier rauskommen?"

"Wir könnten durch die Deckenluke hinausklettern." Niels zeigte nach oben.

"Also gut, dann wird am Abend noch geklettert..." meinte Lucas und machte eine Räuberleiter.

Niels öffnete die Luke und ließ sich vom Sicherheitschef hochdrücken. Er kletterte auf das Kabienendach. Der Lift war zwischen zwei Decks steckengeblieben. Dann ließ er die Strickleiter herunter, damit auch Bishop heraufklettern konnte, Niels hätte es jedenfalls nicht geschaft den Mann heraufzuziehen.

"Können sie etwas sehen?" fragte der Sicherheitschef und suchte die Wandsprossen.

"Hier." meinte Niels und begann die Leiter Sprosse um Sprosse hinaufzusteigen. Weit war es nicht, nur ein halbes Deck. Dann öffnete er das Schott manuell. Licht aus dem Korridor erleuchtete den Schacht und erleichterte Bishop das hinaufklettern. Als Bishop oben war, verschloss er die Tür wieder, damit keiner hinunterfallen konnte. Ein Techniker kam ihnen entgegen. "Wir kümmern uns darum." versicherte dieser. Bishop und Niels machten sich zu Fuß auf den Weg zu ihren jeweiligen Quartieren, nachdem sie sich verabschiedet hatten.

[ultimate_Enforcer und Phanan - Feierabend mit Hindernissen]

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Mit einem leisen Schrei schreckte Assjima aus dem Traum. Verwirrt schaute sie sich um. Sie lag in ihrem Bett im ihrem Hotelzimmer – weit weg von der Höhle auf der Insel auf Delta IV. Dennoch war es ihr als ob sie soeben alles noch einmal durchlebt hätte. Sie richtete sich auf und spürte, dass sie am ganzen Körper zitterte. Etwas mühsam stand sie auf, schlang ein Badetuch um die Schultern und trat auf den kleinen Balkon. Der neue Tag war bereits am Erwachen. Die kühle Morgenluft zwickte unangenehm auf der nackten Haut, aber sie gab ihr Bestes, die dumpf hämmernden Gedanken zu beruhigen.

Assjima schaute auf die Uhr. Noch drei Stunden bis der Frühstückssaal öffnen würde. Aber auf der Community war es bereits Abend. Sie beschloss, Sam anzurufen, ging zurück in das Zimmer und aktivierte die Kommunikation. Während sie darauf wartete dass die Verbindung aufgebaut wurde holte sie sich ein Glas kaltes Wasser. Dann erschien das ölverschmierte Gesicht des Betazoiden auf dem Bildschirm.

„Chemaschu! Das ist ja eine Überraschung“ lachte er in den Bildschirm. „Du lässt es dir hoffentlich gut gehen?“ Doch wich die Freude in seinem Gesicht fast unmittelbar der Besorgnis. „Was ist mit dir? Hast du zuviel gefeiert? Du wirkst ziemlich angespannt.“

„Nein … es sind leider nicht die Nachwirkungen einer Party.“ Die Deltanerin lächelte müde. „Ich bin bis spät in die Nacht auf der hiesigen Polizeistation von einem Sachbearbeiter zum nächsten geschickt worden. Und ich habe schlecht geschlafen.“

„Polizeistation?“ Die Besorgnis wich Bestürzung. „Was ist passiert?“

„Setak … er hat sich hier unter falschem Namen eingeschlichen und mich auf sein Zimmer gelockt …“

„SETAK? Der Schweinehund!“ Sam war aufgesprungen und sah aus als wenn er gleich in den Monitor kriechen würde. „Hat er dir was getan?“

„Er wollte anfangs nur reden. Als ich mich weigerte und gehen wollte hat er sich auf mich gestürzt. Ich konnte ihn glücklicherweise ausschalten.“ Assjima versuchte, möglichst unbeteiligt zu wirken. Sam sollte sich nicht unnötig aufregen. Doch ihre Hand begann zu zittern, als sie in Gedanken den schweren Körper des Deltaners erneut auf sich fühlte. Seine kräftigen Hände, die sie festhielten und zu Boden drückten, sein erregierter Penis, der sich gegen ihren Unterleib presste, die Mischung aus Erregung, Begehren, Liebe, Hass und Wahnsinn die ihr die Luft zum Atmen raubte … noch einmal spürte sie die Panik in sich hochsteigen. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Das Zittern ließ nach. „Er sitzt nun im Gefängnis und soll nach Delta überführt werden. Das Auslieferungsverfahren läuft bereits.“

Sam betrachtete sie kritisch. „Du bist wirklich in Ordnung?“

„Ja … nein … Verdammt Sam! Warum passiert mir immer so was wenn du nicht in der Nähe bist?“ brach es mit einem Male aus ihr heraus. „Ich dachte, ich hätte diese Sache überwunden. Aber jetzt ist alles wieder da!“

„Assjima … Chemaschu … Sei realistisch! Es ist nie weg gewesen! Du hast dir doch all die Monate nur eingeredet, dass dich diese Geschichte nicht sonderlich belasten würde.“ Sein Gesicht kam näher an den Monitor heran und mit leiser Stimme fuhr er fort: „Du spielst dabei die Coole, die Starke, … die Ärztin eben, die vorgibt, genau zu wissen wie man mit so etwas umzugehen hat. Niemand – nicht einmal du – steckt so etwas einfach weg. Du musst aufhören, dir etwas vorzumachen. Hast du mit Solak gesprochen?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Weil es ihn nichts angeht. Das betrifft nur dich und mich … und Setak.“

„Du bist unmöglich“ seufzte Sam. „Er ist der Schiffscouncelor und schon allein deshalb geht es ihn etwas an. Ich dachte, du würdest ihm vertrauen?“

„Das tue ich ja, aber er wird mir dann sicherlich regelmäßige Sitzungen aufbrummen wollen. Und … Sam, ich hasse so etwas!“ entgegnete Assjima aufgebracht. „Setak sitzt jetzt hinter Gittern und dort wird er hoffentlich lange bleiben. Er ist aus dem Spiel. Raus aus unserem Leben! Und ich werde mich bestimmt ganz schnell wieder beruhigen. Es ist vorbei.“

„Es ist noch nicht vorbei. Du darfst nicht vergessen, dass er vor Gericht muss. Und du als Hauptzeugin wirst mit Sicherheit vorgeladen werden.“

Assjima schaute ihn erschrocken an. An die bevorstehende Verhandlung hatte sie überhaupt nicht gedacht! „Das habe ich vergessen …“ murmelte sie. „Aber du wirst doch da sein?“

„Natürlich werde ich das. Ich gehe mal davon aus, dass ich auch vorgeladen werde. Und Akis Kinder … und Talana.“

„Die wird sich freuen, wenn sie auf Kosten des Hohen Stuhls nach Delta reisen darf.“ Assjima lächelte müde. „Das werde ich auch noch durchstehen – solange du dabei bist.“

„Wir schaffen das schon, aber du würdest es dir einfacher machen, wenn du möglichst bald mit Solak sprechen würdest. Bitte mach das!“

„Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht … wenn es sich ergibt. Was machst du eigentlich gerade?“

„Ich bastle an Blechbüx herum. Er will seine Grabschaufel durch einen multifunktionalen Greifarm ersetzt haben. Und er wünscht sich einen eingebauten Minireplikator.“

„Wozu das denn?“

„Der Kerl ist faul! Er will nicht immer zum nächsten Replikator fahren müssen wenn er bei der Arbeit mal was braucht, was nicht in seiner Werkzeugkiste drin ist“

„S-t-i-m-m-t g-a-r n-i-c-h-t!“ piepste es plötzlich aus dem Hintergrund. „I-c-h w-i-l-l e-u-c-h n-u-r i-m-m-e-r w-a-s z-u t-r-i-n-k-e-n o-d-e-r z-u e-s-s-e-n a-n-b-i-e-t-e-n k-ö-n-n-e-n w-e-n-n i-h-r m-i-t m-i-r r-e-d-e-t. S-o m-a-c-h-e-n d-a-s-s d-o-c-h a-l-l-e. I-h-r H-u-m-a-n-o-i-d-e-n e-s-s-t u-n-d t-r-i-n-k-t d-o-c-h s-t-ä-n-d-i-g- w-ä-h-r-e-n-d i-h-r e-u-c-h u-n-t-e-r-h-a-l-t-e-t.“

Assjima sprang erschrocken auf. Das Badetuch fiel auf den Boden. “SAM! War Blechbüx etwa die ganze Zeit bei dir und hat alles mit angehört?“

„Äh … entschuldige. Den hatte ich ganz vergessen …“ stammelte der Betazoide verlegen.

„D-a-s m-a-c-h-t d-o-c-h n-i-c-h-t-s. I-c-h k-a-n-n s-c-h-w-e-i-g-e-n w-i-e e-i-n G-r-a-b. U-n-d w-e-n-n i-h-r m-i-r n-i-c-h-t g-l-a-u-b-t d-a-n-n k-a-n-n S-a-m j-a m-e-i-n-e-n G-e-d-ä-c-h-t-n-i-s-s-p-e-i-c-h-e-r l-ö-s-c-h-e-n. Z-u-m-i-n-d-e-s-t d-i-e l-e-t-z-t-e-n 10 M-i-n-u-t-e-n.“

“Einen Teufel werde ich tun. Ich manipuliere doch kein Lebewesen! Du hältst gefälligst deine Klappe. Und wehe ich höre was in der Gerüchteküche. Dann war’s das mit deinem Minireplikator!“

Plötzlich schob sich ein Okular auf den Bildschirm. „H-a-l-l-o D-o-k-t-o-r. B-e-t-r-a-c-h-t-e-n S-i-e m-e-i-n-e K-l-a-p-p-e a-l-s z-u-g-e-s-c-h-w-e-i-ß-t. Ü-b-r-i-g-e-n-s …“ Konnte ein Okular tatsächlich blinzeln? „I-c-h k-a-n-n d-a-s j-a n-i-c-h-t w-i-r-k-l-i-c-h b-e-u-r-t-e-i-l-e-n, a-b-e-r S-i-e s-e-h-e-n t-o-l-l a-u-s s-o g-a-n-z o-h-n-e … o-h-n-e U-n-i-f-o-r-m … w-e-n-n i-c-h m-i-r d-i-e B-e-m-er-k-u-n-g e-r-l-a-u-be-n d-a-r-f.”

Der scharfe Klang eines Schraubenschlüssels auf Blech ertönte und das Okular verschwand vom Bildschirm. „Der Kerl ist wirklich unmöglich. Vielleicht sollte ich doch die letzten Minuten aus seinem Gedächtnisspeicher löschen“ stöhnte Sam. „Was machst du heute noch?“

„Gleich nach dem Frühstück steht der Vortrag von Solak auf dem Programm. Und dann muss ich noch die letzten Vorbereitungen für meinen Workshop treffen. Der wird heute Nachmittag sein. Das ist dann die letzte Veranstaltung auf dieser Konferenz.“ Assjima bückte sich und hob das Badetuch wieder auf.

Magie in der modernen Medizin … und du glaubst, dass da wirklich jemand kommen wird?“ Sam lachte. „Da stecken doch bestimmt schon alle in irgendwelchen Abschlussfeiern oder sind schon auf dem Weg nach Hause.“

„Was mir nur recht wäre. Dann können wir auch früher abfliegen. Fähnrich Anquenar wird hoffentlich zeitig genug da sein. Ich will nach Hause!“

„Milseya soll auf dem Rückflug einfach ein paar Kohlen mehr auflegen. Aber jetzt solltest du noch etwas schlafen. Versuch es zumindest. Und spreche bitte mit Solak!“

„Ich werde es versuchen … das mit dem Schlafen meine ich. Und was Solak angeht: ich werde drüber nachdenken.“ Sie drückte mit der Hand einen Kuss auf den Monitor. „Ich liebe dich.“

„Ich dich auch. Richte Milseya aus, dass sie von mir ein Bier bekommt wenn sie dich so schnell wie möglich wieder zurück bringt.“

Der Bildschirm wurde dunkel. Assjima streckte sich auf dem Bett aus, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Hatte Sam womöglich Recht? Wollte sie tatsächlich nur die Starke spielen ohne es wirklich zu sein? Sie zog die Bettdecke über den Kopf und rollte sich zur Seite. Noch zwei Stunden schlafen … das wäre wirklich schön.

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Ein letzter prüfender Blick unter das Bett und in den Schrank. Nein, sie hatte nichts liegen gelassen. Assjima schulterte die Umhängetasche und griff nach dem kleinen Container, in dem sie diverse Exponate zwecks Demonstration mit sich herumschleppte. Sie knallte schwungvoll die Tür hinter sich zu und fuhr mit dem Aufzug hinunter in die Lobby. An der Rezeption stand eine Schlange Auscheckungswilliger. Seufzend stellte Assjima sich an. Warum nur stand am Ende eines jeden Kongresses grundsätzlich zuwenig Hotelpersonal zur Verfügung? Mussten da wirklich alle Rezeptionisten gleichzeitig in die Kaffeepause gehen?

Ganz vorne in der Schlange verhandelte Solak gerade mit einem Rezeptionisten, der aus einer der die Föderationen umgebenden Allregionen kam und sich hier als billige Arbeitskraft verdingte. Sein Standard war grauenvoll. "Nein, so glauben Sie mir doch. Ich hatte aus der Mini-Bar lediglich eine Tüte Nüssen. Nein, wenn Ihr Computer sagt, dass ich 27 Hektoliter Spirituosen zu mir genommen hätte, dann muss da ein Fehler im System sein. Natürlich lüge ich nicht! Ich bin Vulkanier!" Die Geduld des Councelors neigte sich langsam den Ende zu. Er verlangte nach einem Advokaten und bekam eine Avocado. Mit letzter Kraft zückte er seinen Phaser und erschoss den Rezeptionisten, der sogleich aus der Schar Tagelöhner ersetzt wurde, die auf ihre Chance hinter der Theke gelauert hatten. Zum Glück kannte dieser sich nun so gar nicht mit dem Computer aus, vertippte sich bei Solaks Kreditkartennummer und buchte die gesamte Summe auf das Konto eines gewissen Herrn Dr. Smolak vom Planeten Ferenginar. Zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlungen kehrte Solak der Rezeption den Rücken und setzte sich abwartend auf seinen Koffer (da alle anderen Sitzgelegenheiten bereits besetzt waren).

Verwundert verfolgte Assjima von ihrem Platz in der Schlange das seltsame Gebaren ihres Kollegen. War er wirklich nahe dran gewesen, einen Mord zu begehen? Oder hatte er es sogar getan? Assjima konnte es nicht genau sehen. Der riesige Kopf eines vor ihren stehenden Gorn schränkte das Sichtfeld ein. Aber plötzlich waren jede Menge Hotelbedienstete zur Hand und die Abfertigung der Konferenzteilnehmer kam zügig in die Gänge. Und ehe sie sich versah war sie ausgecheckt und konnte sich zu Solak hinüber begeben, der da gemütlich auf seinem Koffer saß. Was um alles in der Welt hatte er da nur drin? Warum brauchen Männer nur immer soviel Gepäck wenn sie auf Reisen waren? Sie stellte ihre kleine Tasche und die Kiste ab und setzte sich kurzerhand im Schneidersitz auf den Fußboden. „Das wäre geschafft … Solak – haben Sie Fähnrich Anquenar schon gesehen?“

Der Councelor hatte sich eben mit einer neben ihm sitzenden Betazoidin über die Vorzüge des Betäubungsmoduls ins Phaserpistolen und deren positive Auswirkungen auf den allgemeinen Dienstleistungsbetrieb unterhalten, als sich seine Kollegin zu ihnen gesellte (woraufhin die Betazoidin zerknirrscht den Rückzug antrat - gegen eine Deltanerin wollte sie wohl nicht antreten). Bei allen Elementen! Wie hatte Assjima nur die gesamten Souvenirs und Mitbringsel in dieser kleinen Tasche untergebracht?! Oder hatte sie nicht von den Vertretern der Pharmaindustrie an jeden Stand etwas zugesteckt bekommen? Es war schon faszinierend, was die Industrie auf diesen Veranstaltungen so alles herausgab. Man konnte sich kaum dagegen wehren. Die neueste Fachliteratur, Computerzubehör, Schreibgeräte und Blöcke, Lebensmittel, Kleidungsstücke, Spielsachen für die Kleinen... Und dann erst der Duty-free-Shop! Und die Buchhandlung! Aus irgendeinem Grund neigten vor allem Vulkanier zum Sammeln. Musste an der kargen Umgebung liegen in der sie aufwuchsen. Zum Glück hatte die Natur sie auch mit den entsprechenden Körperkräften ausgestattet um anschließend die Koffer tragen zu können. Und Solak zumindest musste sich über die nächsten Wichtelgeschenke (eine seltsame Tradition hatten die Menschen diesbezüglich um den 24. Dezember herum eingeführt) und Wohltätigkeitstombolas keine Gedanken mehr machen. Er hatte nun vorgesorgt. "Nein, Anquenar habe ich noch nicht gesehen. Dabei ist sie doch normalerweise pünktlich. Vielleicht ein Stau?" Er tippte auf seinen Communicator.

"The person you have called is temporarily not available...."

Er schüttelte den Kopf und sah sich um. Jeder Zweite in der Lobby tippte sich auf der Brust herum. "Vermutlich ist das Netz überlastet. Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zu dem gelungen Workshop! Liz war begeistert. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele kommen würden!"

„Danke. Ich war zugegebenermaßen auch etwas überrascht. Hätte nicht gedacht, das mehr als Fünf kommen würden. Aber die meisten waren wohl auf Show aus. Die hatten gehofft, ich würde es ordentlich knallen lassen. Dieser nervige El-Aurianer da drüben hat ständig gefragt, ob sich ein Feuerwerk wirklich in der Medizin verwenden ließe.“ Assjima deutete auf einen langen Kerl in der Reihe der Wartenden und lachte. „Wenn er schon glaubt, man könne mit Hilfe der Magie nichts anders bewerkstelligen, dann soll er jetzt mal sein Feuerwerk bekommen.“ Sie kramte in ihrer Utensilienkiste herum und zog eine kleine Schachtel heraus, der sie ein Kügelchen entnahm. Das warf sie gezielt in die Schlange. Es knallte kurz, dann schraubte sich ein Rauchwölkchen nach oben, aus dem sich ein kleiner roter Drache bildete, der dem El-Aurianer ins Gesicht zischte um sich dann wieder in Rauch aufzulösen. Die Warteschlange barst erschrocken auseinander, während Assjima einen vollkommen unschuldigen Gesichtsausdruck aufsetzte.

"Was für ein Glück, das im Moment Ihr zuständiger Councelor nicht in der Nähe ist! Der würde sich sonst sicherlich Gedanken um Ihre Zurechnungsfähigkeit machen." Solak konnte mindestens genauso unschuldig gucken. "Wenigstens hatten Sie mit diesen Typen noch Glück! Haben Sie mitbekommen, was diese cardassianische Therapeutin während meines Vortrags gesagt hat? Ich wette, dass die Jungianerin war!"

„Die war grausam! Wie kann man nur so einen geballten Unsinn von sich geben! Nur weil in den terranischen Märchen keine Roboter vorkommen bedeutet das doch nicht, dass eine Bewusstseinsentwicklung ausgeschlossen ist. Oder habe ich ihre Argumentationsweise vollkommen falsch verstanden?“ Assjima reichte dem Councelor eines der Kügelchen. „Ist nur ein deltanischer Scherzartikel. Damit können Sie Niklan mal imponieren.“

"Wissen Sie was passiert wenn ich so etwas vor Niklan hochgehen lasse? Der wird Sie foltern bisher er das Rezept bekommt!" Solak tauchte in die Untiefen seines Koffers hinab, verstaute die Kugel an einen sicheren Ort und holte zwei kleine Flaschen Wasser heraus. Eine reichte er der Ärztin. "Nein, Sie haben die Dame schon richtig verstanden. 'Da Rotkäppchen als Metapher auf den terranisch-männlichen Menstruationsekel verstanden werden kann, muss auch ein deus ex machina dem archaischen Terretorialanspruch angloamerikanischer Sinistralen genügen.' So einen Unsinn habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört. Und als sie dann noch die konstruktivistische Veranschaulichung von Blechbüx's Genderausdruck mit den Allmachtsfantasien des Puppenbauers aus Pinocchio gleichsetzen wollte... Ich war sehr froh, als der Trill sich nach den Schaltkreisen unseres kleinen Freundes erkundigt hat und ich die Dame links liegen lassen konnte."

„Wer hätte gedacht, dass dieser Trill mit dem wenig intelligenten Gesichtsausdruck zu Ihrem rettenden Anker werden könnte!“ Assjima öffnete mit einem dankbaren Blick die Flasche und nahm einen Schluck. „Ach ja … seien Sie nicht überrascht wenn wir nach Hause kommen. Sam schraubt gerade an Blechbüx rum. Er will einen anderen Greifarm haben und wünscht sich einen eingebauten Minireplikator. Um uns mit Getränken und Speisen versorgen zu können wie er sagt. Der kleine Bursche gibt sich große Mühe, seinen humanoiden Kollegen nachzueifern.“

"Hauptsache, er kommt nicht wieder auf die Idee zu kochen... Niklan und er haben das vor kurzem zusammen ausprobiert. Gar nicht gut! Sagen Sie Sam also bitte von mir, dass er alles vermeiden soll, was irgendwie zum Zubereiten von Speisen benutzt werden kann. Servieren - kein Problem. Einen Replikator bedienen - gerne. Aber bloß nicht kochen! Gibt es auch schon Fortschritte beim Sprachmodul?"

„Gle’ma wollte das ja konstruieren. Aber sie ist derzeit auf einer Expedition im klingonischen Raum. Irgendwas im Rahmen dieses wissenschaftlichen Austauschprogrammes. Es wird wohl noch dauern bis sie Zeit findet sich darum zu kümmern. Sind Sie der Meinung, dass es eilt? Ich könnte Sheridan bitten, sich darum zu kümmern.“

Solak schüttelte nachdrücklich den Kopf. "Bloß nicht! Ich garantiere weder für Sheridans noch für Blechbüx's Gesundheit wenn wir die beiden zusammen in einen Raum lassen. Und schon gar nicht bei einem so heiklen Manöver! Nein, nein, das kann warten. Wobei ich beim besten Willen nicht verstehe was die gute Gle'ma zu den Klingonen gezogen hat."

„Gezogen hat sie da gar nichts. Sie ist nur mit einem gemischt besetzten Team irgendwo am Graben. Ist wohl ein gut bezahltes Angebot. Und sie haben Recht. George sollten wir besser nicht an Blechbüx herumschrauben lassen. Wer weiß was er ihm einprogrammiert.“ Assjima streckte sich. „Habe ich schon gesagt, dass ich Ihren Vortrag sehr beeindruckend fand? Nur sollten Sie beim nächsten Male vielleicht die Tüte mit dem Konferenzbeutegut nicht neben dem Rednerpult abstellen. Der Stolperer sah ziemlich lustig aus.“

Angeekelt zog er die Nase kraus. "Ob Sie es glauben oder nicht: Diese Tüte gehörte nicht mir. Oder sehe ich aus wie jemand, der eine Louis-Vuitton-Tragetasche besitzt? Ich bevorzuge Schlichtheit. Doch war ich sehr froh, dass Sie zugegegen waren und die Platzwunde an meinem Kinn schnell behandeln konnten. Dass diese Rednerpulte aber auch so hart sein müssen!"

„Wo es doch heutzutage so schöne elegante und weiche Schaumstoffe gibt! Tut es denn noch weh?“

"Nein, überhaupt nicht. Zumindest ist es ein neuer Eintrag in meine Verletzungsstatistik. Ich habe diese Statistik in den letzten Jahren schmählich vernachlässigt... Dabei fällt mir übrigens ein, dass Sie beim nächsten Vortrag auf Ihre Kleidung achten sollten. Gegen das Licht war Ihr Gewand doch recht offenherzig. Ich denke, dass die erste Reihe zeitweise nicht viel von dem mitbekommen hat, was Sie sagten." Ein Blick auf den Chronometer. "Wo bleibt nur Anquenar?!"

„Warum verbergen was man zu zeigen hat?“ Assjima grinste ihn an. „Aber wenn Sie sich um meinen Ruf fürchten, dann werde ich das nächste Mal in Uniform antanzen.“ Plötzlich setzte sich die Menge der Wartenden in Bewegung und rollte auf den Ausgang zu. Die Ärztin rutschte zur Seite um einer dicken Benzitin mit zwei gewaltigen Koffern Platz zu machen. „Da scheint das Großraumshuttle nach DS9 angekommen zu sein. Milseya wird sicherlich auch gleich kommen. Hej Solak – sehen Sie den da drüben? Der scheint den Duty-Freeshop geplündert zu haben.“

Anerkennend nickte der Romulovulkanier. "Nicht schlecht für einen Menschen! Ich hätte nicht gedacht, dass diese Spezies so viel tragen kann!"

„Und was der für eine Duftwolke verbreitet. Er hat wohl alle Parfüm-Flakons an sich ausprobiert.“ Sie verzog das Gesicht und rieb sich mit beiden Zeigefingern die Schläfen. „Da bekommt man ja Kopfweh von …“

Die feine Nase ihres Nachbarn rümpfte sich erneut. "Das kommt allerdings eher von der Dame die ihm folgt. Himmel, wie hat sie nur ihr Haar so hoch bekommen?! Das KANN nicht echt sein!"

„Ich sag nur: Zuckerwasser! Und so wie diese Frisur aussieht müssen sich darin auch noch diverse Flohfallen befinden.“

Solak konnte voller Faszination den Blick nicht abwenden. "Ich bin mir ganz sicher, dass sich da oben gerade etwas bewegt hat..." Er sah genauer hin. "Tatsächlich! Sehen Sie, dort lebt etwas! Ist das ein Hund? Eine Ratte? Ein Frettchen? Ich kenne mich mit der irdischen Fauna nicht so gut aus. Irgendwie hat die Dame auch ein wenig Ähnlichkeit mit Talana. Nur älter. Und nicht so blau."

Assjima streckte sich. „Oh … das ist ein Tribbel! Das trägt man heutzutage habe ich kürzlich bei Miauz im einem Revolverblatt gelesen. Nenn sich intergalaktischer Barock. Aber Sie haben Recht. Da gibt es eine gewisse Ähnlichkeit mit Talana. Ob unserer blauen Göre so eine Frisur stehen würde?“

"Das trägt man heute so?! Dagegen ist ja sogar die vulkanische Haarmode aus den Jahren 2235 bis 2240 harmlos! Und das war wirklich eine dunkle Ära... Talana würde so etwas sicherlich gut stehen. Allerdings ist sie zu dünn. Bestimmt würde sie nach hinten rüber kippen."

Assjima lachte laut. Diverse Köpfe drehten sich erstaunt zu ihr um. Der schwer beladene Terraner starrte sie unverholen mit offenem Mund an. Sie schickte ihm ein paar drohende Bilder worauf hin sich dieser abrupt der toupierten Dame zuwandte. Assjima drehte sich wieder zu Solak um. „Das nervt! Warum gibt es immer noch Zweibeiner, die sich in Gegenwart von Deltanern nicht benehmen können?“ Ungeduldig rutschte sie hin und her. „Wo bleibt nur Milseya? Ich will endlich nach Hause.“

Die Lobby des Hotels leerte sich zusehenst. Mittlerweile waren auch wieder einige Sessel frei geworden, so dass Assjima und Solak umziehen konnten. Sie schleppten ihr Gepäck zu einer bequemeren Sitzgelegenheit (von wo aus sie den Eingang im Auge hatten), der Councelor verschwand kurz für kleine Spitzohren und kehrte dann mit ein paar Schokoriegeln zurück, die er Assjima zur Auswahl hinhielt. "Als Ausgleich für unerfreuliche Mentalbilder. Leider hat die Bar noch nicht geöffnet." Er setzte sich neben die Deltanerin und warf seufzend einen weiteren Blick auf den Chronometer. Dann riss er die Verpackung eines Orion-Riegels auf und nahm einen Bissen. "Was ist eigentlich aus diesem Setak geworden?"

Assjima wollte gerade den Mars-Riegel öffnen, hielt dann aber in der Bewegung inne und starrte gedankenverloren auf die Verpackung. „Er wurde verhaftet und wird demnächst nach Delta IV ausgeliefert,“ antwortete sie leise.

"Das ist doch eine gute Nachricht. Oder?" Er war nicht im Dienst. Also formulierte er die Frage so beiläufig wie nur möglich.

„Ja … er ist endlich weg. Wenn nur diese Gerichtsverhandlung nicht wäre …“ Assjima dachte an das Gespräch mit Sam in der letzten Nacht. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie mit Solak darüber sprechen sollte.

Ob sie mit ihm darüber sprechen wollte? Es schien für sie ein heikles Thema zu sein. "Auf Delta?"

„Natürlich auf Delta …“ Sie biss sich auf die Unterlippe und atmete tief durch. „Solak … Erinnern Sie sich an unser kurzes Gespräch nach dem letzten Urlaub? Sie fragten mich damals ob ich darüber sprechen wollte. Ich habe gesagt, dass ich alleine zurecht käme, dass ich selber genau wüsste wie ich mit dieser Entführung umzugehen hätte. Und dass es niemanden außer Sam und mich etwas anginge. Ich glaube, ich habe mich getäuscht …“

In seinem Büro auf dem Schiff, in seiner gewohnten Rolle als Councelor - da hätte Solak sofort eine Antwort auf diese Äußerung gewusst. Aber hier? In der chaotischen Empfangshalle eines Hotels? In Zivilkleidung? Er überbrückte sein Schweigen mit einem wissenden Nicken. Sprach sie jetzt mit ihm als Councelor? Oder als Kollege (mit dem Wort Freund hatte er bekanntlich seine Schwierigkeiten)? Je nachdem wäre eine andere Reaktion vonnöten... "Es war eine schwierige Situation. Und manchmal dauert es seine Zeit bis man das realisiert. Sollten Sie also darüber sprechen wollen..."

„… dann sollte ich womöglich gleich einen Termin mit Ihnen vereinbaren?“ vervollständigte sie den Satz. „Nein, ich möchte mich nicht in einer Sitzung wieder finden. Ich mag auch nicht durchleuchtet und analysiert werden. Ich bin eine Hexe und Hexen müssen ihre Geheimnisse behalten. Das habe ich irgendwann einmal gelobt. Und damals hat man mir beigebracht dass es nichts gäbe, womit unsereine nicht alleine zurecht käme. Weil wir stark seien … stark sein müssen.“ Assjimas Stimme klang zynisch, fast ein wenig verbittert. „Aber es gelingt nicht immer. Nicht wenn ich allein bin, wenn Sam nicht da ist … Solak, was soll ich gegen die Träume machen? Anfangs habe ich wunderbar schlafen können, doch in den letzten Monaten träumte ich immer öfter von diesen Ereignissen in der Höhle. Und die Träume sind schlimmer als die Realität es war. Doch als ich Setak gestern wieder gesehen habe … als er mich erneut angriff … da hätte ich beinahe die Kontrolle verloren. Und die letzte Nacht war wirklich schlimm“ platze es aus ihr heraus, ungeachtet des Trubels in der Lobby.

Sie hatte ihn missverstanden! Warum brachte einem in der Ausbildung nie jemand bei wie man mit so einer Situation am besten umging?! "Was haben Sie geträumt? Und nein: Ich will Sie nicht durchleuchten. Versprochen. Wenn ich es doch tue, dann haben Sie ein Abendessen bei mit gut. Ich möchte einfach nur wissen: Was haben Sie geträumt?"

„Ich habe nichts anderes geträumt als das was er getan hat, nämlich mich entführt, gefesselt und in dieser Höhle allein gelassen. Doch meine damit verbundenen Emotionen sind in meinen Träumen stärker als sie es in der Realität waren. Natürlich hatte ich damals Angst. Aber ich konnte logisch denken. In meinen Träumen weitet sich diese Angst aber zu regelrechten Panikattacken aus. Und gestern war er nahe dran, mich zu vergewaltigen. Er hat es nicht geschafft. Aber im Traum heute Nacht …“ Die Ärztin konnte den Satz nicht vollenden. Ein dicker Kloß drückte ihr den Hals zusammen.

"Da hat er es geschafft?"

„Ja … und ich habe ihn danach getötet“ kam es tonlos zurück.

Ihm lag ein 'Herzlicher Glückwunsch!' auf der Zunge. Aber das schluckte Solak ganz schnell herunter. Also nickte er stattdessen mal wieder. "Kein Wunder, dass Sie die Träume loswerden wollen." Er sah ihr in die Augen. "Assjima, ich muss Ihnen nicht erklären was ein Posttraumatisches Stresssyndrom ist. Das wissen Sie selber. Und vermutlich kennen Sie auch die Technik des imagery rehearsal. In dem Sie sich im Wachzustand einen solchen Traum vorstellen, ihn durchspielen und ihm ein gutes Ende geben? Haben Sie das schon einmal ausprobiert? Also, mit diesen Träumen?"

„Ja, das habe ich versucht. Nicht heute, nicht nach der letzten Nacht. Aber vorher. Ich habe versucht mir vorzustellen dass Setak zur Besinnung gekommen wäre, dass ich ihn hätte überreden können, mich freiwillig gehen zu lassen. Dass er in einer Klinik behandelt und sogar geheilt worden wäre. Aber möglicherweise war dieser Wunsch einfach zu unrealistisch. Mein Unterbewusstsein ließ sich offensichtlich nicht überzeugen.“

"Vor allem nicht nachdem Sie ihm jetzt schon wieder begegnet sind. Probieren Sie es einfach noch einmal. Und lassen Sie sich nicht entmutigen wenn Sie die Träume dann doch noch einmal haben. Es dauert seine Zeit."

„Ja … die Zeit soll bekanntlich heilende Wirkung haben. Aber mein Phantasievorrat ist aufgebraucht. Was für ein gutes Ende soll ich mir denn noch vorstellen? Ein gesunder Setak, der wieder mein alter Jugendfreund sein kann? Das wäre meine Idealvorstellung. Doch die ist definitiv übertrieben. Gibt es ein Zwischending zwischen lebendigem Freund und totem Feind?“

"Ja - einen lebendigen Feind." Solak musste innerlich schmunzeln. Da hatte er sich so bemüht sie nicht zu analysieren... Nun ja, er kochte ja zum Glück gerne. "Was ist mit Ihnen? In diesen Träumen? Vorhin haben Sie gesagt, dass man Ihnen beigebracht hat alle Probleme selber zu lösen. Das haben Sie dieses Mal nicht geschafft. Sie waren machtlos. Egal, wie Sie reagiert haben, es hat nicht geholfen. Weder in der Realität noch im Traum. Also probieren Sie etwas neues. Etwas, das man Ihnen nicht beigebracht hat."

Assjima sah ihn zweifelnd an. „Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich Sie verstehe. Was wäre das Neue das ich ausprobieren sollte? In der Realität und im Traum hat Setak mich mit einem Mittel geimpft, das meine telekinetischen Kräfte unterdrückt hat. Ich war wehrlos. Dennoch konnte ich mich befreien. Ohne die Hilfe anderer. Gestern waren meine Kräfte nicht gebremst. Ich konnte ihn ausschalten. Und weil sie nicht gebremst waren konnte ich ihn im Traum töten. Und das macht mir Angst. Ich war nicht mehr wehrlos und ich habe meine Kräfte voll ausgenutzt. Aber ich darf nicht töten … und ich will es auch nicht. Nicht in der Realität und auch nicht im Traum.“

"Warum nicht?"

Die Ärztin öffnete den Mund und starrte Solak sprachlos an. Was war das für eine Frage? Es dauerte etwas, dann hatte sie sich wieder gefasst. „Solak … ich bin Ärztin, ich bin Deltanerin und ich habe die weiße Schule durchlaufen … zwei Gelübde, mein Glaube und meine Erziehung verbieten es mir … es ist einfach undenkbar …“

"Und was hat es Ihnen gebracht?"

„Das ich die bin, die ich bin. Mehr erwarte ich nicht. Und wenn ich alles was ich weiß, was ich gelernt habe, wofür ich lebe opfern muss um dieser Träume Herr zu werden … nein, dann muss ich eben mit diesen Träumen leben. Dann kann ich nur noch darauf vertrauen, dass die Zeit wirklich alle Wunden heilt. Aber erwarten Sie bitte nicht von mir, dass ich bewusst töte – und wenn es nur in meiner Vorstellung wäre.“

"Ich erwarte gar nichts von Ihnen. Im Gegenteil. Sie haben ganz klar eine PTSD. Angesichts der Umstände eine vollkommen normale Reaktion. Und ich versuche nur eine Antwort darauf zu bekommen warum der letzte Traum Ihnen so viel Angst eingejagt hat - und diese Antwort habe ich bekommen. Ihr Traum kann also nicht so ausgehen, dass Sie töten. Setak zu überzeugen hat auch nicht gereicht. Oder Ihre reale Flucht. Ihre Angst hält Sie trotzdem noch immer gefangen." Solak lächelte. "Sie können jetzt auf eine Spontanremission warten. Oder das Problem angehen. Arbeiten Sie weiter an dem Traum. Ich kann Ihnen auch zuhause einige Selbsthilferatgeber geben. Oder Ihnen andere Councelor empfehlen, wenn Sie eine schiffsexterne Lösung bevorzugen. Es ist allein Ihre Entscheidung."

Assjima seufzte leise. Ein Selbsthilferatgeber? Ein anderer Councelor? Warten auf Spontanremission? War das wirklich alles was Solak ihr an Hilfestellung geben konnte? Es war vielleicht doch ein Fehler gewesen, mit ihm zu sprechen. Sie war sich nicht sicher ob er wirklich verstanden hatte dass es nicht die Vergewaltigung an sich war, die ihr Angst einjagte, sondern die Vorstellung dass ihr Unterbewusstsein durchaus bereit sein konnte, jemanden zu töten. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und murmelte. „Ich werde darüber nachdenken. Danke.“

Das war also nicht was sie erwartet hatte. Was hatte sie erwartet? Sie wollte nicht analysiert werden aber eine perfekt zugeschnittene Lösung? Emotionale Spezies waren wirklich ein Graus. Vor allem außerhalb seines Büros. "Assjima, was erwarten Sie von mir? Dass ich Ihnen sage wie Sie sich verhalten sollen? Wir beide wissen, dass das nicht funktioniert. Oder dass ich Ihnen sage, dass es falsch ist zu töten? Das kann ich Ihnen nicht sagen. Dazu habe ich zu oft getötet. Aber ich kann verstehen, dass es Sie schockiert. Bisher sind Sie irgendwie darum herum gekommen. Sie dienen zwar in einer Armee, aber im Zweifelsfall gab es die anderen, die sich darum gekümmert haben. Und nun sehen Sie sich in einer Situation - egal ob Traum oder Realität -, die eine Entscheidung von Ihnen verlangt. Und Sie stellen fest, dass ein Teil von Ihnen diese Entscheidung mit einem 'Ja' beantworten würde. Es tut mir leid, aber dafür habe ich keinen Ratschlag. Es liegt in der humanoiden Psyche. Sie sind keine Ausnahme."

„Was das Töten angeht habe ich keine Wahl. Diese Option existiert schlichtweg nicht – nicht für mich. Meine Aufgabe in dieser Armee ist es, zu verhindern dass andere ihr Leben verlieren, das Sterben an sich einschränken. Aber ich darf selber kein Leben auslöschen. Niemals! Und ich weiß nicht was ich erwartet habe. Vielleicht gar nichts, vielleicht auch nur ein Ratschlag, eine Idee …“

„Hallo da drüben! Hat da jemand ein Taxi bestellt?“ Milseya Anquenar stand plötzlich im Portal und fuchtelte aufgeregt mit den Armen. „Auf geht’s!“

Assjima erhob sich und griff nach ihrem Gepäck. „Lassen Sie uns später weiter reden, Solak. Wir haben auf der Heimreise noch viel Zeit dazu … da können Sie mich dann außerhalb Ihres Büros analysieren.“

Solak bemühte sich der Ärztin zu folgen, so schnell eilte diese auf die Pilotin zu. Sie glaubte doch wohl nicht, dass sie ihm so einfach entkam?! "Seien Sie gegrüßt, Lt. Anquenar. Hatten Sie einen guten Flug?"

[bryn und idic halten fest, dass Hotellobbies nach Symposien nicht wirklich viel zu bieten haben. Außer Reminiszenzen an Umberto Eco-Glossen und galoppierenden Wahnsinn. Und die erste Gelegenheit Mili mit ihrem neuen Rang anzusprechen. Und viel zu lange Untertexte...]

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Leise Wortfetzen drangen aus dem Aufenthaltsraum in die Pilotenkanzel.

Milseya versuchte nach Kräften nicht zu lauschen. Ihr war nicht entgangen, dass sie mit ihrer Ankunft scheinbar ein wichtiges Gespräch zwischen Assjima und Solak unterbrochen hatte. Und dieses schienen die Beiden nun fortzuführen. Natürlich hatten die Ärztin und der Councelor auf Nachfrage Milseyas ein wenig von Hanolan und dem Symposium erzählt, sich dann aber schließlich zurückgezogen. Und den Wink hatte die Haliianerin verstanden. So vertiefte sie sich wieder in ihre Übungsaufgaben, kontrollierte und korrigierte in den folgenden Stunden hin und wieder Kurs und Geschwindigkeit.

Gerade hatte sie erfolgreich die Wirbelströme in Metallen mathematisch beschrieben als auf einmal der Annäherungsalarm schrillte.

Überrascht sah die Haliianerin auf ihre Anzeigen und entdeckte ein unbekanntes Schiff, dass wie aus dem Nichts erschienen war. Noch bevor sie die Schilde aktivieren oder das Schiff kontaktieren konnte, hörte sie ein Summen hinter ihrem Rücken. Rasch drehte sie sich um und lief in den Aufenthaltsbereich.

Assjima und Solak waren aufgesprungen, als der Alarm ertönte und hatten sich fragend angesehen. Nur Sekunden später sahen sie die vier Lichtsäulen, die sich zwischen ihnen und der Pilotenkanzel etablierten. Aus ihnen erschienen vier große, menschlich aussehende Männer in eine Art schwarzen-dunkelgrau-gefleckten Tarnanzug gekleidet und mit Phasern bewaffnet.

Mit gleichmütigem Gesichtsausdruck richteten die Vier ihre Waffen auf Assjima und Solak.

„Ich muss Sie bitten, uns zu begleiten“, sagte der scheinbar Älteste mit dem kahl geschorenen Schädel während zwei der Fremden unverzüglich auf Solak und Assjima zugingen.

Die Deltanerin und der Romulovulkanier warfen sich schnell einen Blick zu, der besagte, dass sie der Bitte auf keinen Fall nachkommen würden.

Assjima konzentrierte ihre Gedanken auf den Jüngeren der Beiden, der direkt auf sie zukam, und schleuderte diesem ihre telepathischen Kräfte entgegen, um sich den Mann vom Leibe zu halten.

Doch nicht das geringste geschah.

Im Gegenteil: Er kam unaufhaltsam näher. Verblüfft starrte sie den Mann an, der nicht eine Miene verzog. Der dunkelhaarige, junge Mann packte sie am Arm, aber so leicht wollte sich die Deltanerin doch nicht geschlagen geben. Sie wehrte sich nicht nur telepathisch, auch körperlich. Ungerührt wehrte er die Schläge und Tritte ab, verstärkte seinen eisernen Griff und zog die Frau zu sich heran. Assjima spürte nicht nur den beißenden Schmerz an ihrem Arm aufflammen, sondern hörte plötzlich das Zischen der Injektion an ihrem Hals. Taumelnd trat sie mit einem entsetzten Gesichtsausdruck zwei Schritte zurück und sackte dann bewusstlos zu Boden. Ehe sie mit dem Kopf auf den Boden aufschlagen konnte, fing sie der junge Mann auf. Und bevor er den Körper der Deltanerin hoch schulterte, injizierte er ihr noch eine weitere Substanz.

Währenddessen hatte Solak den näher ankommenden anderen Fremden abgeschätzt und versucht in dessen Bewegungen eine Angriffstaktik zu erkennen. Doch plötzlich griff der Mann mit dem gepflegten Bärtchen den Councelor plump von vorne an. Solak schüttelte innerlich den Kopf.

Wann würden andere es jemals lernen?

So wartete der Romulovulkanier ab, trat im letzten Moment vor dem Angreifer zur Seite, hob den Arm zum vulkanischen Nackengriff - und erkannte im gleichen Moment, als er das Zischen hörte, seinen Fehler. Noch während er darüber nachdachte, wie der Fremde derart reaktionsschnell den Injektor an seiner Hand hatte platzieren können, wurde die Welt um ihn herum bereits schwarz. Auch Solaks Gegner griff nach dessen Körper und wuchtete ihn auf seine Schultern.

Fassungslos, ja wie erstarrt hatte Milseya dem Ganzen zugesehen. Die Fremden hatten die kleine Haliianerin bislang vollkommen ignoriert. Selbst jetzt, wo Assjima und Solak scheinbar bewusstlos auf den Schultern der beiden Fremden lagen, kümmerten sie sich nicht um sie. Doch das würde sicher nicht so bleiben! Diese Erkenntnis löste augenblicklich ihre Erstarrung. Vorsichtig trat Milseya einen Schritt zurück. Aber im selben Augenblick schnellte der dritte Unbekannte, der bislang nur bei dem mit der Glatze gestanden hatte, herum. Noch bevor die Haliianerin auch nur ahnen konnte, wie ihr geschah, flog ihr Körper bereits durch den einzigen Schlag ein paar Meter weit direkt in die Pilotenkanzel. Ihr Kopf krachte mit immenser Wucht gegen die Kante der Armaturen. Ein gellend weißer Schmerz durchzuckte den kleinen Körper, dann umhüllte sie schwärzeste Dunkelheit.

„Was soll das, Pants“, brüllte der Ältere mit dem kahl geschorenen Kopf wütend.

„Sie wollte Hilfe rufen!“, verteidigte sich der Mann, der Milseya den Schlag verpasst hatte. „In der Nähe befindet sich ein Frachter, One. Wir können nicht riskieren, dass man uns jetzt aufspürt.“ Dann begab er sich an die Konsolen und machte sich daran zu schaffen.

Der Ältere kniete sich neben Milseya, deren Blut aus der Wunde am Kopf bereits eine kleine Lache bildete. „Thoughts“, rief er den jungen Mann, der Assjima überwältigt hatte, zu sich.

Jener kniete sich, immer noch den Körper Assjimas auf seinen Schultern, ebenfalls neben die Haliianerin und ließ den medizinischen Scanner an seinem Arm über den Oberkörper der Frau gleiten. „Sie ist schwer verletzt“, erklärte er ohne eine erkennbare Gefühlsregung. „Ohne medizinische Versorgung in den nächsten sechs Stunden wird sie sterben.“

„Können wir das verhindern?“, fragte der Ältere.

„Ich kann ihr ein Stabilisierungsmittel und noch ein paar andere Injektionen geben, aber das verlängert nur den Zeitrahmen. Sie muss operiert werden.“

„Tu es“, befahl One. „Pants, stelle den alten Kurs des Runabouts wieder her. Warp 1.“

„Aber One ..“

„Keine Diskussion! Es war geplant, dass niemand sterben soll bei dieser Aktion. Und es WIRD NIEMAND sterben. Führe den Befehl aus!“

Es schien als würde Pants kurz Haltung annehmen, bevor er den Autopiloten programmierte. „Befehl ausgeführt.“

„Zehn Stunden - maximal!“, erklärte Thoughts dem Anführer, nachdem er Milseya behandelt hatte. „Danach kann niemand mehr etwas für sie tun.“

Der Anführer strich die Haare aus dem Gesicht Milseyas und betrachtete es sorgenvoll. „Dann beten wir zu deinen Propheten oder auch deinen Himmeln, dass deine Leute dich schnell finden mögen.“ Er erhob sich. „Rückkehr“, befahl er.

Alle vier aktivierten ihre Transportbänder am Arm.

Der Autopilot wurde drei Sekunden später aktiviert und das Runabout flog führerlos in Richtung des Arachnid-Nebels.

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Lange würde es nicht mehr dauern bis Lieutenant Anquenar mit Assjima und Solak zurückkehren würde; inzwischen waren auch die Untersuchungen des Doppelneutronensterns abgeschlossen - in weiten Teilen konnten die Ergebnisse des New-France-Instituts bestätigt, zuweilen sogar ergänzt werden und nur in zwei Punkten war eine Abweichung festzustellen. Es lag nun einmal in der Natur dieser Neutronensterne dass sie vollkommen exakte Sensorenuntersuchungen nicht zuließen, aber Vinara und ihr Team hatten das Beste aus allem herausholen können.

Die Andorianerin hatte sich gerade in ihr Quartier begeben als das Terminal ein eingehendes Gespräch für sie meldete; es war Commodore Nerves, Talanas Fluglehrer.

"Ich hoffe ich störe Sie nicht bei etwas Wichtigem, Commander", begann er.

"Keineswegs, ich hoffe nur dass Talana Ihnen keinen Ärger bereitet..."

Der Commodore lachte kurz auf. "Nicht mehr als sonst auch, ich wollte Ihnen nur wie gebeten ihre bisherigen Leistungen zusammenfassen."

Vinara erinnerte sich an das kurze erste Gespräch mit dem Commodore, in welchem sie diesen gebeten hatte sie nach vier Monaten wieder zu kontaktieren und einen vorläufigen Überblick über Talanas Fortschritte zu geben. Hätte es in der Tat Schwierigkeiten gegeben wäre der Kontakt schon viel früher wieder zustande gekommen...

"Also", fuhr Nerves fort, "ihr Talent und Temperament sind im Grunde genauso wie Mil... ich meine Lieutenant Anquenar mir bereits mitgeteilt hat, nur dass sie in den vergangenen Monaten sogar etwas ernster, ruhiger geworden ist für ihre Verhältnisse. In der Praxis gehört sie zu den Besten, nur in der Theorie hapert es hier und da noch. Aber sie hat Potential... Wenn sie nach Abschluss unserer Flugschule schon nicht auf die Sternenflottenakademie will würde ich ihr wenigstens eine Laufbahn als Unteroffizierin vorschlagen. Ich habe das Thema bereits angeschnitten, sie schien zunächst nicht gerade begeistert von der Idee zu sein wieder zur Sternenflotte zurückzukehren. Dann aber sahen wir auf einen unserer ausgedehnteren Übungsflüge vor drei Wochen zufällig ein Schiff der Atlas-Klasse und sie meinte wörtlich: 'So einen dicken Brummer will ich auch mal fliegen!'. Allerdings weiß ich nicht ganz ob sie das wirklich ernst meinte, zumal sie noch keinerlei Erfahrungen mit größeren Schiffen hat. Allerdings werden wir kommende Woche im Rahmen des Austauschprogramms die Gelegenheit haben einige Übungen auf einem klingonischen Kreuzer der K'Tinga-Klasse zu absolvieren. Die Computer dieses Schiffs verfügen über einen LCARS-Emulator mit dem sich auch die Bedienoberflächen von verschiedenen Schiffen der Föderation, wenn auch älterer Modelle simulieren lassen. Angeblich soll die Steuerung genauso schnell reagieren wie beim Original; gegen Ende der Ausbildung kann Talana wenn sie tatsächlich Unteroffizierin werden will sich mal ans Steuer eines echten Excelsior-Klasse-Übungsschiffs setzen."

"Das sind erfreuliche Nachrichten. Allerdings dachte ich Talana wollte sich Samylax Devimar anschließen und ihm beim Ausbau seines Fracht-Services helfen. Zumindest teilte er mir dies vor Kurzem mit."

Der Commodore breitete die Arme aus. "Wie gesagt, die Idee mit der Unteroffiziers-Laufbahn ist nur eine von mehreren Möglichkeiten und noch steht ihr alles offen. - Nun denn, ich werde mich dann am besten wieder melden wenn der Übungsflug auf dem Klingonenschiff vorüber ist. Übrigens wird es auch für mich eine Premiere sein, dieses Exemplar wurde speziell zu Schulungszwecken umgebaut."

"Aber wie ich die Klingonen kenne mit scharfen Waffen... Aber solange Talana nur an der Navigation sitzt dürfte hoffentlich nicht allzuviel passieren. - Ich bedanke mich für Ihren Anruf und wünsche Ihnen und Ihren Schülern viel Erfolg bei der kommenden Übung."

Eigentlich konnte Vinara zufrieden sein. Es schien dass aus Talana doch noch eine anständige junge Frau wurde - und wie ein Teil von ihr befürchtete eine vielleicht auch etwas langweilige.

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Community Ende.“

Vartik Tanrim erhob sich flugs aus dem Sessel und verließ seinen Bereitschaftraum.

„Commander Kyle“, begrüßte er seine Stellvertreterin auf der Brücke. „Ist die Po bereits zurückgekehrt?“

Die Angesprochene erhob sich von ihrem Sessel und begegnete dem Zakdorn mit einem festen Blick. "Nein, Sir. Bis jetzt ist das Runabout nicht zurückgekehrt. Auch haben wir noch nichts von ihnen gehört."

„Rufen Sie das Runabout“, befahl der Zakdorn Patricia Mandrick an der OPS und wandte sich wieder Selina zu. „Das Oberkommando hat uns abberufen. Wir sollen nach Akaali fliegen, um dort ..“

„Sir, die Po meldet sich nicht“, meldete Patricia.

Selina war mal wieder erstaunt, wohin die Sternenflotte sie wieder schicken wollte. "Nach Akaali? Wir können nicht ohne die Po dorthin!"

„Natürlich nicht, Commander“, stimmte Vartik zu. „Deshalb soll sich Lieutenant Anquenar ein wenig beeilen.“ Dann wandte er sich Mandrick zu. „Liegt es an dem Nebel?“, erkundigte er sich.

„Womöglich eine fluktuierende Störung, Sir. Innerhalb des Nebels funktioniert die Kommunikation allerdings einwandfrei. Es wird nur nicht geantwortet.“

Die erste Offizierin sah mit sorgenvollem Gesicht zu Tanrim. "Das ist äußerst ungewöhnlich, Captain!" Ihr Blick wanderte zu Mandrick. "Haben wir andere Möglichkeiten Kontakt aufzunehmen?"

Der Fähnrich überschlug in Gedanken die Möglichkeiten und schüttelte dann den Kopf. „Nein Ma’am, im Moment nicht. Wenn wir außerhalb des Nebels wären, können wir eine Fehlerdiagnose erstellen, doch im Moment würden wir nur falsche Fehlermeldungen erhalten.“

Der Captain hatte sich währenddessen auf seinen Stuhl gesetzt. Tanrim runzelte die Stirn. „Womöglich schlafen die Drei.“

Claudette Bruchette drehte sich von der CONN-Station mit einem sehr empörten Gesichtsausdruck zum Captain um. „Bei allem Respekt, Sir. Ein Pilot schläft nicht, wenn er Passagiere transportiert.“

Bevor der Captain antworten konnte, strafte Selina Bruchette mit einem tadelnden Blick. "Wenn dem so ist, dann scheint es ein Problem zu geben. Wir sollten nach der Po suchen. Oder gibt es andere Möglichkeiten?"

Chief O’Tra beobachtete, wie Patricia und Claudette sich nachdenklich ansahen und dabei leicht mit dem Kopf schüttelten.

„Vielleicht sollte man die Kommandofunktionen des Shuttles von hier aus übernehmen“, brummte der Bolianer lauter als eigentlich beabsichtigt vor sich hin.

"Chief?" Selina sah den Bolianer fragend an. "Könnten Sie das wiederholen?"

"Wenn die Kommunikation funktioniert, kann man das Shuttle auch von hier aus lenken“, gab jener überrascht zurück. Ein Großteil der Brückemannschaft starrte ihn verdutzt an.

„Oder wir aktivieren die Rückholoption des Shuttle“, ergänzte Claudette, die sich scheinbar als erste gefangen hatte.

"Gut. Dann tun Sie das!" Kaum hatte Selina das ausgesprochen, drehte sie sich zum Captain und sah ihn mit einem ’Ist-doch-Okay, oder?’-Blick an.

Er lächelte seine Stellvertreterin an und nickte. „Wo ist das Shuttle, Fähnrich Mandrick?“

„In der Nähe des Eska-Systems“, gab Patricia zurück.

Tanrim sah wieder zu Selina. „Um Zeit zu sparen, sollten wir dem Runabout entgegenfliegen. Auch wenn ich glaube, dass unser Ruf nur nicht gehört wurde, - aus welchen Gründen auch immer - so gebe ich Ihnen Recht, dass es ungewöhnlich ist.“

Selina erwiderte das Lächeln. "Fähnrich Bruchette, Sie haben den Captain gehört. Setzen Sie Kurs auf das Eska-System." Die erste Offizierin setzte sich in ihren Sessel zurück. Sie hatte einfach kein gutes Gefühl. Irgendetwas schien passiert zu sein.

Die Community verließ den Nebel und nahm Kurs auf das Eska-System.

Etwa zwei Stunden Flugzeit vor dem Eska-System schüttelte Patricia Mandrick erneut kurz den Kopf und drehte sich dann zu Commander Kyle um.

„Ma’am, scheinbar ist etwas mit unseren Fernstrecken-Sensoren nicht in Ordnung.“

Selina erhob sich von ihrem Sessel und stellte sich neben Mandrick. "Erklären Sie das."

„Das kann ich nicht, Commander. Laut den Sensoren fliegt das Runabout mit Autopilot. Das ist bei der Rückholoption normal. Aber der routinemäßige Scan mit den Fernstreckensensoren hier zeigt, dass es keinerlei Lebenszeichen an Bord des Shuttles gibt“, erwiderte Patricia.

Die erste Offizierin lehnte sich nach vorne, um einen Blick auf die Sensoren zu werfen. "Das ist nicht gut ...." Selina betätigte ihren Kommunikator. "Captain, auf die Brücke!" Kurz darauf erschien Tanrim auf der Brücke und Selina klärte ihn über den neuesten Sachverhalt auf. "Captain, wir sollten das Runabout so schnell wie möglich an Bord holen!"

Tanrim hatte stirnrunzelnd zugehört. „Dass die Po nicht auf einen Ruf antwortet, kann viele Gründe haben“, stimmte er ihr zu. „Aber keine Lebenszeichen? Fähnrich Mandrick, haben Sie eine Diagnose der Systeme durchgeführt?“

Die Frau an der OPS nickte. „Laut der Stufe1-Diagnose funktionieren die Systeme, Captain. Auch die Sensoren. Das Ergebnis bleibt gleich: Keinerlei Lebenszeichen auf dem Runabout.“

Der Zakdorn drehte sich mit einem besorgten Gesichtsausdruck zu Selina um. „Wie lange bis zum Runabout ?“

„Bei gegenwärtiger Geschwindigkeit eine Stunde und 53 Minuten“, meldete Claudette.

Selina schüttelte den Kopf. "Das dauert zu lange! Fähnrich Bruchette, geben Sie Gas!" Die erste Offizierin erntete einen verwunderten Blick. "Fliegen Sie Höchstgeschwindigkeit, sofort!"

„Sie haben den Commander gehört, Bruchette“, unterstrich der Captain den Befehl. „Leiten Sie das Runabout auf die Hauptshuttle-Rampe und informieren Sie die Sicherheit.“

Dann setzte er sich nun doch beunruhigt auf seinen Sessel und bemühte sich darum Selina einen aufmunternden Blick zuzuwerfen.

Jetzt konnte man nur noch abwarten. Selina hoffte, dass die Sensoren defekt waren und Assjima, Milseya und Solak wohlbehalten aus dem Runabout steigen würden. Doch ihr ungutes Gefühl ließ sich einfach nicht abstellen ...

"Piratenbraut"-Hoshi und Fee und die vermeintlichen Tücken der Technik

Bearbeitet von Hoshi_Sato
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Der Ruf von X´Kles hatte H´Qar aus seinen Berichten aufschrecken lassen. Die Po war gerade an Bord geholt worden aber augenscheinlich ohne Besatzung an Bord, außerdem flog das Schiff mit Autopilot. Keine halbe Minute später hatte der Captain die Sicherheit zur Hauptshuttlerampe befohlen und auch H´Qar sollte sich der Untersuchung anschließen. In wenigen Minuten war der Klingone durch das gesamte Schiff gehetzt und betrat kurz nach Lucas Bishop die Hauptshuttlerampe auf der Sekundärsektion.

"H'Qar was machst du denn hier? Meinst du es ist von Vorteil wenn du an der Untersuchung teilnimmst?" begrüßte Lt. Cmdr. Bishop seinen klingonischen Kollegen und klappte seinem Trikorder auf. Lucas wollte nicht glauben, dass es keine Lebenszeichen gab und deswegen scannte er erneut das Shuttle. Die "Po" befand sich hinter einem Sicherheitskraftfeld der Stufe 3, außerdem hatten fünf Sicherheitsleute das Shuttle umstellt.

„Ich habe den Befehl von der Brücke bekommen mich an dieser Untersuchung zu beteiligen. Wenn Du etwas dagegen hast dann beschwer dich beim Captain.“ erwiderte der Klingone.

"So war dass doch nicht gemeint, immerhin geht es deine parmadingsda äh um Milseya!" entgegnete Lucas und tippte auf dem Trikorder rum. Es gab keine Lebenszeichen. "Wir sollten es dann öffnen!"

„Private Angelegenheit dürfen eine Untersuchung nicht behindern.

Der Klingone ging auf das Shuttle zu und bediente den Öffnungsmechanismus des Shuttles. Doch blieb das vertraute zischen aus, mit dem sich die Schotts öffnen. Fragend blickte er zu Lucas.

„Hast Du ein Überbrückungsgerät dabei? Anscheinend ist die Technik ausgefallen.

Bishop schüttelte den Kopf. Dann montierte er die Abdeckung des Öffnungsmechanismus ab und versuchte es manuell, was leider auch nicht funktionierte. "Also gut, dann auf die harte Tour - Wir schneiden es auf!"

‚Menschen anstatt zu versuchen die Tür erst einmal mit anderen Mitteln zu öffnen so mussten sie immer gleich die einfachste und damit auch meist die destruktivste Methode benutzen. Noch bevor einer der Sicherheitsoffiziere mit einem Schneidgerät zurückkam, versuchte H´Qar die Tür mit reiner Muskelkraft zu öffnen. Er presste seine Finger in die schmalen Ritzen und zog mit aller Kraft daran und die Tür bewegte sich nach einem kurzen Augenblick sogar einige Millimeter und es wurden stetig mehr. Schweiß trat auf die Stirn des Klingonen Inzwischen hatte sich die Tür einen spalt weit geöffnet und H´Qar hatte einen besseren Griff Und konnte nun mit mehr Kraft ziehen. Er würde sich doch nicht von einer läppischen Shuttletür aufhalten lassen, Nicht wenn noch nicht geklärt war was mit den Insassen geschehen war und besonders was mit Milseya war. Als die Tür schon ca. 30 Zentimeter geöffnet war sprach er die umherstehenden Sicherheitsoffiziere mit gepresster Stimme an: „Will…mir…vielleicht…mal…jemand…helfen?

"Natürlich!" erwiderte Bishop und packte mit an. Dann kam noch K'Rissan hinzu und zu Dritt schafften es der Klingone, der Mensch und der Caitianer die Shuttle-Tür beiseite zu schieben. Mit lautem Zischen glitt sie beiseite und klemmte den Schwanz des Katers ein. K'Rissan verzog sein Gesicht, wie der Kater Tom in der Cartoonserie "Tom & Jerry" wenn die Maus Jerry ihn verletzt und brüllte los. "Wir beide sollten hineingehen, da du jetzt Sonderbotschafter bist, gehe ich voraus!" entschied Lucas, nahm seinen Phaser raus und ging hinein.

H´Qar ging als zweiter hinein direkt hinter Lucas. Da sich der Mensch anscheinend zu den Kontrolltafeln des Shuttles begeben wollte wand der Klingone seinen Blick als erstes nach rechts auf die Tür die in den hinteren Teil des Schiffes führte. „Ich werde mich als erstes hinten umsehen.

"Gut, dann tu dass! Ich versuche das Logbuch zu aktivieren und ..." meinte der Sicherheitschef und verstummte plötzlich. Dann kniete er sich hin und leuchtete mit der Handleuchte in die Ecke der Pilotenkanzel. Vor Lucas lag eine bewusstlose, kaum atmende Milseya in einer Blutlache. Ihr Kopf hatte ein sehr großes Loch und es blutete heftig. Lucas war geschockt und ihm wurde beinahe schlecht. Er war traurig, weil so etwas Brutales mit einer guten Freundin passiert war. Gleichzeitig war er wütend, auf das Wesen, dass Milseya so zugerichtet hatte. Sofort aktivierte er seinen Trikorder und scannte die Haliianerin und erschrak. Ihre Lebenszeichen waren verdammt schwach und sie durfte unter keinen Umständen bewegt werden.

Das Lucas mitten im Satz innehielt verdutzte den Klingonen und stoppte ihn mitten in der Bewegung. Langsam drehte er sich in Lucas Richtung um und versuchte am Sicherheitschef vorbei zu gucken. Durch das Transporterpaneel hindurch konnte er nur Lucas Rücken sehen und ein paar Beine in Sternenflottenuniformhosen. Für Solak waren diese Beine eindeutig zu kurz und zu schmal und zu Assjima passten diese Beine auch nicht und das konnte nur eines bedeuten.

„MILSEYA!“

H´Qar war mit zwei schnellen Schritten bei Lucas allerdings nicht ohne K´Rissan beiseite zu stoßen. Als er Lucas erreichte sah der Klingone den Menschen überhaupt nicht richtig er hatte nur Augen für die bis jetzt nur sichtbaren Beine. Das änderte sich allerdings schnell denn wie von sinnen griff er nach Lucas Schulter und schleuderte den Menschen wie eine Puppe beiseite. Lucas schlug bei dem Flug unsanft gegen den OPS-Sessel, denn über den Piloten-Sessel war er hin weg geflogen. Krachend kniete sich H´Qar neben seine Verlobte und betastete behutsam das bleiche Gesicht.

"Bist du verrückt geworden?" brüllte Lucas mit schmerzverzerrtem Gesicht. Dann musste er husten und richtig durchatmen. Aber er besann sich noch rechtzeitig und meinte dann: "NEIN, nicht anfassen! Das könnte tödlich sein!" K'Rissan hatte alles mitbekommen und verständigte die Krankenstation.

Der Klingone hatte die Worte von Lucas nicht mitbekommen. Er war gefangen von dem Anblick den Milseya bot, tausende von Gedanken zuckten durch seinen Kopf. Er streichelte weiter behutsam Milis Gesicht, er hatte sie nicht einen Millimeter bewegt, er spürte die kalte Haut unter seinen Fingern nicht, das streicheln war ein rein mechanischer Vorgang geworden.

Er dachte daran das Milseya endlich zugestimmt hatte ihn zu heiraten, Als er seinen Antrag gemacht hatte er zwei Nachrichten verschickt eine nach Halli zu Milseyas Großmutter. Die H´Qar so gleich mit einer wahren Flut von Nachrichten bombardiert hatte. Speisefolgen, Gästelisten, Dekoration, Texte über Rituelle Hallianische Hochzeiten, die neuesten hallianischen Hochzeitsmoden beanspruchten nun den größten Teil seines privaten Posteinganges. Von Qo´noS waren nur einige wenige Nachrichten zurückgekommen und zwar das Die Vorbereitungen beginnen würden sobald Milseyas Antwort eintrifft. Mit Jasney hatte H´Qar einen Packt geschlossen das auch sie wenigstens solange wartete bis Mili die antwort gegeben hatte. Und dann hatten beide Familien damit begonnen die Hochzeiten vorzubereiten. Immer wieder wiederholten sich Gespräche mit Mili, Kar´mek, Tewar und etlichen von Milis Verwandten in H´Qars Kopf. Fast regungslos kniete er vor seiner Verlobten und wiederholte ständig die Worte: „mach blQDep.

Lucas war etwas überfordert mit dieser Situation, doch dann meldete sich Dr. Gilmore per Funk. Sofort berichtete der Sicherheitschef was er gesehen und gescannt hatte. Der Arzt entschied einen Notfalltransport durchzuführen und leitete ihn sofort ein. Plötzlich verschwand die verletzte Milseya in einer blauen Lichtsäule.

H´Qar streichelte noch zwei Herzschläge weiter bis er bemerkte das sich Milseya nicht mehr dort befand wie noch kurz zuvor. Sein Blick verfinsterte sich. Unbändiger Zorn baute sich in dem Krieger auf. Man hatte ihm seine Milseya genommen, wahrscheinlich hatte man sie einfach auf die Krankenstation gebeamt aber das war dem Klingonen in diesem Augenblick egal. Langsam fast in Zeitlupe erhob sich H´Qar, das Leder seiner Uniform knarrte bei jeder seiner langsamen Bewegungen. Wortlos griff er im Aufstehen Lucas Trikorder der noch dort lag wo der Sicherheitsoffizier ihn hat fallenlassen, als er seinen unfreiwilligen Flug begonnen hatte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis sich der Klingone zu seiner vollen Größe erhoben hatte. In seinem Gesicht spiegelten sich Zorn, Wut und unbändiger Wille ab. Ein leises unterschwelliges knurren war im Cockpit zuhören.

Lt. Cmdr. Bishop blieb einfach da stehen, wo er schon die ganze Zeit stand. Er wollte dem Klingonen nicht vor die Füße kommen. Er hätte H'Qar warnen sollen vor dem Beamen, aber war selbst etwas geschockt. Hoffentlich war das kein Fehler gewesen. "H'Qar, bitte reg dich nicht auf!"

Mordlust blitzte in den Augen des Klingonen auf.

Lucas schluckte, dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und trat vor den Klingonen. "H'Qar, bitte - Dr. Gilmore rettet Milseya!"

Ohne auf die Worte des Sicherheitschefs einzugehen drehte sich H´Qar von ihm weg öffnete den Trikorder und begann auf dem Gerät herum zutippen. Langsam fast mechanisch bewegte sich der große Mann auf das Schott zum hinteren Shuttlebereich zu.

„Wir haben eine Untersuchung durchzuführen.

Es war als ob jemand einen Schalter umlegte und H´Qar sich wieder in normaler Geschwindigkeit bewegte. Mit zügigen Schritten durchschritt er den hinteren Bereich des Shuttles scannte das Schiff und kam nach wenigen Augenblicken wieder zurück.

„Es ist niemand weiteres an Bord.

Dann machte er sich daran das Shuttle zu verlassen. Er wollte zur Krankenstation gehen.

Lucas atmete erleichtert auf, dann nahm er den Trikorder wieder an sich. "Los, geh zu Mili!" meinte der Sicherheitschef und nickte zustimmend. "Wir beenden die Untersuchung..." rief er dem Klingonen hinterher.

Shane und U_E in "Emergency Room auf klingonisch!"

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Geschockt stand Dr. John Gilmore vor dem Biobett auf das Milseya gebeamt worden war. Er hatte mit vielem gerechnet. Er hatte schon viel gesehen. Aber all das hatte ihn nicht auf den Anblick der Haliianerin vorbereiten können. Nicht auf die beinahe vollständig zertrümmerte, linke Gesichtshälfte. Nicht auf die klaffende Wunde an ihrem Schädel. Auf das viele Blut aus dieser Wunde, das das Haar Milseya bereits durchtränkt hatte und sich auf ihrem Gesicht zu einer qualvollen Fratze verschmierte.

Nichts hätte ihn auf diesen Anblick vorbereiten können. Gar nichts.

Wie in Trance öffnete er den medizinischen Trikorder, den er krampfhaft festhielt. Tausende von Gedanken und Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf. Er bemühte sich verzweifelt sie abzuschütteln, suchte Hilfe und Ablenkung in seiner Aufgabe. Doch nur schwer konnte er die berufliche Distanz, die er für einen klaren Kopf benötigte, herstellen.

„Doktor Gilmore?“, riss ihn die Stimme von Meg Harrison aus seiner Lethargie.

John sah auf und betrachtete die besorgten Gesichter der medizinischen Crew, die auf seine Anamnese und Anweisungen warteten. Er blickte auf den Trikorder. „Distales Hyperextensionstrauma der Halswirbelsäule C5 bis C7. Commotio spinalis. Contusio cerebri mit akutem subduralem Hämatom verbunden mit akuter intrakranieller Druckerhöhung. Bereiten Sie den OP vor“, wies er Sydney Gardener und James Bristow an, die dem augenblicklich Folge leisteten, während John Milseya weiter untersuchte. „Polytrauma am Schädel. Jochbeinfraktur. Mittelgesichtsfraktur. Nasenluxation. Schulterluxation. Anämie durch hohen Blutverlust. Hypotonie. Schock.“

Meg trat näher an den Arzt heran. „Werden Sie die Operation durchführen?“, fragte sie leise.

„Natürlich!“

„Das halte ich für keine gute Idee, Doktor“, erwiderte die Frau. „Sie wirken nicht so, als ob sie in der Verfassung wären, eine solche Operation durchzuführen.“

„Fähn...“

„Nein“, unterbrach Meg ihn energisch. „Sie sind emotional betroffen. Hier liegt eine gute Freundin von Ihnen. Die Sorge um sie könnte Sie Fehler machen lassen, Doktor.“

In John brodelte es auf einmal. Wie konnte sie ihm das unterstellen?! Was wusste sie schon von ihm und seiner Freundschaft zu Milseya? Was erdreistete sie .. Wütend blickte er sie an und war nahe dran, sie in aller Schärfe zurechtzuweisen. Doch für einen kurzen Moment gewann seine berufliche Professionalität die Oberhand. Der Arzt schloss mit bebenden Gesichtszügen kurz sie Augen. „Rufen Sie sofort Dr. Serik und Edwards“, sagte er tonlos. „Ich werde den Beiden assistieren.“

Meg nickte und ging.

John Gilmore dagegen wandte sich wieder seiner Patientin zu, beugte sich über sie und begann zur Stabilisierung und OP-Vorbereitung mehrere Medikamente zu injizieren. „Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst, Mili“, flüsterte er dabei kaum hörbar. „Ich werde alles dafür tun, dass das nicht geschieht. Und du wirst das gefälligst auch tun. Gnade dir Gott, wenn du aufgibst!“

Das Öffnen der Tür zur Krankenstation ließ ihn aufblicken. Er erkannte H’Qar, der sich umsah und dann direkt auf ihn zukam.

„WER WAR DAS?“, fragte John, der ihm entgegen eilte und seinen Zorn nun kaum mehr unterdrücken konnte.

"Es liegen noch keine Ergebnisse vor", antwortete der Klingone mechanisch.

H´Qars Miene war wie in Stein gemeißelt.

"Wie geht es ihr?"

„Sie liegt .. ihre Verletzungen sind ...“ John rang um Fassung. Er wusste es nicht. Wusste nicht was er oder wie er es H’Qar sagen sollte. „..können tödlich sein. Sie muss sofort operiert werden, aber .. “

"Operiert?"

H´Qar wollte erst widersprechen, aber dann überlegte er es sich noch einmal. John war ein Freund von Mili und Mili war keine Klingonin, dies war ihre Art, die Art der Föderation.

"Werden Sie die Operation durchführen? Ich weiß, dass Mili Ihnen vertraut."

„Nein“, antwortete John, dem der Tonfall der ersten Frage nicht gefiel. Seine Miene verfinsterte sich. „Ich bin persönlich betroffen. Dr. Serik wird die Operation durchführen. Ich werde assistieren.“

"Sollte Mili diese Operation nicht überstehen, werde ich Sie persönlich dafür verantwortlich machen. Und dann werden Sie Milseyas Großmutter erklären, warum die Hochzeit nicht stattfinden wird."

Johns Augen verkleinerten sich zu kleinen Schlitzen. „SIE sollten denjenigen finden, der Mili das angetan hat und keine großen Töne spucken. Ich weiß, was ICH zu tun habe und kenne Milis Wünsche für einen Fall wie diesen. SIE müssen mich nicht darauf hinweisen!“

"Wer Mili das angetan hat, wird es nicht überleben, wenn ich ihn gefunden habe. Und SIE müssen mir nicht sagen, wie ich meinen Familienangelegenheiten nachgehen muss. Sobald die Sicherheitsabteilung ihre Arbeit abgeschlossen hat, werden wir Assjima und Solak suchen und mit Ihnen werde ICH denjenigen finden, der Milseya das angetan hat."

„Tun Sie das! Aber solange Mili meine Patientin sind, spielen Ihre „Familienangelegenheiten“ keine Rolle. Alles, was Mili betrifft, unterliegt einzig und allein meiner Entscheidung.“

Ich habe nie behauptet, 'meine' Familienangelegenheiten hier auf der Krankenstation regeln zu wollen. Außerdem sind es auch Milis Familienangelegenheiten."

H´Qar wirkte nicht besonders beeindruckt von Johns Rede.

"Machen Sie, was Sie machen müssen."

„Nicht solange sie ihre Vollmacht nicht geändert hat“, murmelte John und wandte sich zur Tür. Dr. Serik und Edwards hatten im gleichen Moment die Krankenstation betreten. Wortlos reichte John ihnen den Trikorder mit den gesammelten Daten. Seriks Miene blieb unverändert, doch Edwards wurde ein wenig bleicher um die Nase. Die Beiden nickten John kurz zu und gingen eiligen Schrittes in Richtung OP.

„Wir werden alles tun, um Mili zu retten“, erklärte der Arzt und wandte sich zum Gehen.

"Ich werde SIE verantwortlich machen, wenn etwas passiert und nun gehen Sie und tun Ihre Pflicht. Ich hoffe, Milis Vertrauen in Sie ist gerechtfertigt."

John holte tief Luft und schüttelte besorgt den Kopf. „Auch uns sind Grenzen gesetzt“, sagte er leise. Dann nickte er dem Klingonen kurz zu. „Sie können hier warten, H’Qar. Es wird aber ein paar Stunden dauern.“

Der Klingone würde sich nicht einen Millimeter von der Stelle bewegen, es sei denn, der Täter würde gefasst werden. Aber das war unwahrscheinlich.

"Gehen Sie. Machen Sie, was Sie tun müssen. Viel Glück John."

Fee und Shane in: die zwei von der Krankenstation - mit freundlicher Erlaubnis von Hoshi

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„Hast du dir jetzt endlich eine Farbe ausgesucht?“ Sam wippte ungeduldig auf den Fußballen auf und ab.

„D-a-s i-s-t e-i-n-e s-e-h-r w-i-c-h-t-i-g-e F-r-a-g-e. S-o e-t-w-a-s s-o-l-l-t-e m-a-n n-i-c-h-t ü-b-e-r-s-t-ü-r-z-e-n. S-i-e k-ö-n-n-t-e m-e-i-n g-a-n-z-e-s L-e-b-e-n b-e-s-t-i-m-m-e-n. B-l-a-u i-s-t v-i-e-l-l-e-i-c-h-t z-u k-ü-h-l, z-u m-e-c-h-a-n-i-s-c-h, a-b-e-r R-o-t w-ü-r-d-e a-n-d-e-r-e v-i-e-l-l-e-i-c-h-t h-e-i-ß-e-s B-l-u-t b-e-i m-i-r v-e-r-m-u-t-e-n l-a-s-s-e-n. G-r-ü-n i-s-t n-i-c-h-t s-o g-u-t w-e-i-l m-a-n m-i-c-h d-a-n-n i-m W-a-l-d n-i-c-h-t r-i-c-h-t-i-g s-e-h-e-n k-a-n-n …“

„Hier gibt es nicht viel Wald. Ich könnte dich grau einfärben. Dann kannst du mit den Wänden der Community verschmelzen.“

„D-u b-i-s-t e-i-n W-i-t-z-b-o-l-d. I-c-h m-u-s-s d-a-r-ü-b-e-r n-a-c-h-d-e-n-k-e-n.“

„Gut, wir machen morgen weiter. Assjima kommt heute Abend heim und ich muss dringend das Quartier aufräumen. Außerdem habe ich ihr versprochen, was Leckeres zu kochen.“ Der Betazoide begann, diverse Werkzeuge zusammen zu räumen.

„S-o-l-l i-c-h d-i-r e-i-n L-a-s-s-o l-e-i-h-e-n?“

„Wozu?“

„D-a-m-i-t d-u d-e-i-n-e s-c-h-m-u-t-z-i-g-e-n S-o-c-k-e-n e-i-n-f-a-n-g-e-n k-a-n-n-s-t.“

Sam ließ überrascht den Lappen fallen mit dem der dem Roboter ein paar Ölflecke von der Karosserie geputzt hatte. Dann brach er in Lachen aus. „Der war gut! Wo hast du diesen Spruch aufgeschnappt?“

Blechbüxs linkes Okular schloss und öffnete sich. Irgendwie zwinkerte er tatsächlich mit dem Auge. „D-e-n h-a-b-e i-c-h m-i-r s-e-l-b-e-r a-u-s-g-e-d-a-c-h-t. W-a-r d-e-r w-i-r-k-l-i-c-h l-u-s-t-i-g?“

“Ich finde schon.” Seit Sam vor drei Wochen auf der Community eingetroffen war, hatte er sich mit dem kleinen Roboter beschäftigt. Und die Blechkiste überraschte ihn immer wieder aufs Neue. Nicht nur durch seine ausgefallenen Wünsche was seine Ausstattung anging, sondern auch durch sein reges Interesse am humanoiden Leben und seine wirklich sehr schnelle Auffassungsgabe. Doch er machte nicht nur alles nach was er beobachtete, sondern er adaptierte und passte das Gelernte seiner Persönlichkeit an. Und diese Persönlichkeit wurde von Tag zu Tag spezieller. Sam war fasziniert. Und ihn reizte die technische Herausforderung. Endlich jemand, an dem er herumbasteln und sich gleichzeitig unterhalten konnte. So ähnlich musste sich Assjima fühlen, wenn sie einen Patienten behandelte.

„Schlaf mal drüber … ich meine was die Farbe angeht.“

„M-a-c-h i-c-h. D-u, S-a-m … w-a-s m-a-c-h-s-t d-u h-e-u-t-e n-o-c-h?“

„Wie schon gesagt: ich werde kochen und dann machen wir uns einen gemütlichen Abend.“

„D-a-n-n k-ö-n-n-e-n w-i-r h-e-u-t-e A-b-e-n-d a-l-s-o n-i-c-h-t i-n-s C-a-s-i-n-o g-e-h-e-n?“

“Nein mein kleiner Rosteimer. Heute musst du dir andere Gesellschaft suchen. Frag doch Lucas ob er mit dir ein Öl trinken geht. Oder gehe George ärgern.“

„I-c-h k-a-n-n m-i-c-h a-u-c-h i-n m-e-i-n-e K-i-s-t-e s-t-e-l-l-e-n u-n-d m-i-c-h a-b-s-c-h-a-l-t-e-n.“ Blechbüx drehte die Okulare unschuldig nach oben. “D-a-r-f i-c-h d-i-c-h u-n-d A-s-s-j-i-m-a h-e-u-t-e A-b-e-n-d b-e-s-u-c-h-e-n? I-c-h w-ü-r-d-e s-i-e s-o g-e-r-n-e f-r-a-g-e-n o-b s-i-e n-o-c-h m-a-l d-a-s B-a-d-e-t-u-c-h f-a-l-l-e-n l-a-s-s-e-n k-ö-n-n-t-e. D-e-i-n-e F-r-a-u s-i-e-h-t n-ä-m-l-i-c-h o-h-n-e U-n-i-f-o-r-m n-o-c-h b-e-s-s-e-r a-u-s a-l-s m-i-t.“

Konnte es tatsächlich sein, dass dieser Blechhaufen grinste? Sam starrte seinen neuen Kumpel entgeistert an. „Sag mal – bei dir ist wohl eine Schraube locker?“

„N-e-e-e-e-e-e-e-e-e! I-c-h w-i-l-l n-u-r a-l-l-e-s ü-b-e-r H-u-m-a-n-o-i-d-e l-e-r-n-e-n.“

“Frag Talana bei ihrem nächsten Besuch. Meine Frau ist tabu für deine Okulare!“

„I-c-h k-ö-n-n-t-e m-i-r a-u-c-h v-o-n D-i-x-o-n s-o e-i-n B-i-l-d v-o-n C-o-m-m-a-n-d-e-r S-h-r-a-l b-e-s-o-r-g-e-n. D-i-e s-i-e-h-t a-u-c-h k-l-a-s-s-e a-u-s. A-b-e-r d-a-s i-s-t e-b-e-n n-u-r e-i-n B-i-l-d. D-i-e R-e-a-l-i-t-ä …“

Die Tür zu Sams Bastelstube wurde aufgestoßen und ein aufgeregter K’Rissan stand schwer atmend im Raum. „Sam! Die Po ist angekommen!“ Der Schwanz des Caitianers peitschte hin und her.

„Oh … Mist! Ich habe doch noch gar nicht aufgeräumt! Was ist mit deinem Schwanz passiert?“ Sam zeigte fragend auf den dicken Verband.

„Vergiss es … Du … Verdammter Mist! Ich weiß gar nicht wie ich das sagen soll!“

„K’Rissan – jetzt beruhige dich doch! Was ist los?“ Sam legte die Hand auf die pelzige Schulter. Sorge stieg in ihm auf.

„Das Runabout … Lieutenant Anquenar … es war nur Anquenar an Bord. Und die ist fast tot! Doktor Gilmore, Doktor Edwardsen und Lieutenant. Serik sind schon am operieren … aber Lieutenant Solak und Doktor Assjima sind verschwunden! Keine Spur von ihnen! WEG! Einfach WEG!“

„Nein …“ Sam wurde blass.

„Doch, ich hab’s mit eigenen Augen gesehen. Und ob Lieutenant Anquenar durchkommt ist noch sehr fraglich. Mein Gott … was müssen das für Bestien gewesen sein, die sie so zugerichtet haben. Da war kaum noch ein Gesicht … nur noch Blut!“

„Wie … wie konnte das passieren?“ stammelte der Betazoide.

„Keine Ahnung. Der Autopilot war eingeschaltet und Anquenar lag bewusstlos auf dem Boden. Lt. Commander Bishop ist noch dabei alles zu untersuchen.“

„Warum hat Tanrim Milseya alleine fliegen lassen? Warum war niemand von der Sicherheit dabei?“ brach es aus Sam heraus.

„Ej, die sollte die zwei doch nur abholen. Reine Routine. Ist doch eine vollkommen ungefährlich Ecke hier“ versuchte nun der Caitianer seinen Kumpel zu beruhigen.

„Schreiben denn eure dämlichen Sternenflottenvorschriften nicht vor, dass ein höherer Offizier immer einen von der Sicherheit dabei haben muss, wenn er auf Außenmission geht?“

„Das gilt doch nicht für einen Lieutenant junior Grade.“

„Nein, aber doch für einen Lieutenant Commander, oder?“ fauchte Sam.

K’Rissan bewegte beschwichtigend die Pfoten auf und ab. „Doch nicht wenn man sich auf einer Konferenz befindet.“

„Ich muss sofort mit Tanrim sprechen!“

„Bleib hier! Der Captain hat jetzt wirklich keine Zeit für dich!

„Dann muss er sie sich nehmen!“ Sam war hochrot angelaufen. „Der sollte inzwischen wirklich kapiert haben, dass man Assjima nicht ohne Sicherheit weglassen darf. Die geht ständig verloren!“

„Das ist mir so noch nicht aufgefallen. Aber wir finden sie bestimmt wieder. Der Doc sitzt sicherlich mit Solak auf einem hübschen Planeten an einer Bar und wartet auf das nächste Taxi.“

„Du redest Schwachsinn …“ Sam war schon auf dem Weg zur Türe, als ein eiserner Griff seinen Knöchel umschloss und ihn daran hinderte, auf den Korridor hinaus zu stürmen.

„S-a-m! D-e-r K-a-t-e-r h-a-t d-o-c-h R-e-c-h-t. T-a-n-r-i-m h-a-t j-e-t-z-t W-i-c-h-t-i-g-e-r-e-s z-u t-u-n. E-r m-u-s-s d-a-f-ü-r s-o-r-g-e-n, d-a-s-s A-s-s-j-i-m-a u-n-d S-o-l-a-k s-o s-c-h-n-e-l-l w-i-e m-ö-g-l-i-c-h g-e-f-u-n-d-e-n w-e-r-d-e-n. U-n-d d-u k-a-n-n-s-t g-a-r n-i-c-h-t-s a-n-d-e-r-e-s m-a-c-h-e-n a-l-s a-b-z-u-w-a-r-t-e-n b-i-s L-u-c-a-s d-i-e e-r-s-t-e-n E-r-g-e-b-n-i-s-s-e h-a-t. W-i-r d-r-e-i g-e-h-e-n j-e-t-z-t Ö-l u-n-d B-i-e-r t-r-i-n-k-e-n. U-n-d- w-e-n-n d-u d-i-c-h a-b-r-e-g-e-n m-u-s-s-t, d-a-n-n d-a-r-f-s-t d-u m-i-r g-e-r-n-e a-u-f d-i-e B-i-r-n-e h-a-u-e-n ... s-o-l-a-n-g-e d-u m-i-c-h m-o-r-g-e-n w-i-e-d-e-r a-u-s-b-e-u-l-s-t! U-n-d s-p-ä-t-e-r r-ü-c-k-e-n w-i-r L-u-c-a-s a-u-f d-i-e P-e-l-l-e. K-o-m-m-s-t d-u m-i-t, M-i-t-z-e-k-a-t-z-e? “

“Klar. Ich habe zwar dienstfrei, aber einer muss doch aufpassen, dass Sam keine Dummheiten macht.“

„F-e-h-l-t n-u-r n-o-c-h d-a-s-s d-u d-i-r d-a-s a-l-s Ü-b-e-r-s-t-u-n-d-e-n a-n-r-e-c-h-e-n l-ä-s-s-t!“

„Wir sind doch hier nicht in der freien Wirtschaft tätig! Überstunden … doch nicht bei der Sternenflotte …“ seufzte der Caitianer. „Kommt Jungs … verkürzen wir eben die Wartezeit bis mein Chef mehr weiß. Dann kann Sam immer noch ausrasten.“

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Es war keine böse Absicht. Niemand wollte den Jungen verängstigen (schließlich wusste auch noch niemand, was tatsächlich mit seinem Vater geschehen war). Und da John Gilmore um Milseyas Leben kämpfte und Selina auf der Brücke alles daran setzte Antworten zu finden... Es hatte bisher einfach keiner mit Niklan gesprochen.

Aber die Community war ein Dorf und der Kinderhort direkt neben dem Kasino gelegen. Wer kam schon auf die Idee, dass sich manche Frechdachse heimlich aus dem Hort stahlen? Und Dinge hörten, die auf den Korridoren gesprochen wurden? Dinge, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren?

"Ich habe sie gesehen. Der halbe Schädel war nur noch eine einzige blutige Masse."

"Und das hat sie überlebt?!"

"Bisher ja. Aber ich habe gehört, dass niemand weiß ob Anquenar auch die nächsten Stunden schaffen wird."

"Weiß man denn schon mehr? Wer es war? Wo der Doc und Solak stecken?"

"Nein, noch nichts. An Bord der Po war zwar ihr Gepäck, aber von den beiden keine Spur."

Es dauerte seine Zeit, bis die Neuigkeiten ihren Weg bis in den tertiären Maschinenraum fanden. Benei Elohim war gerade mit einigen Routinescans beschäftigt als Baker hereinplatzte und verkündete was er während seiner Pause im Casino aufgeschnappt hatte. Der/die Karhide war erschrocken - und schaltete schneller als viele anderen Kollegen. Erst am Morgen war er/sie Solaks Sohn durch Zufall auf dem Flur begegnet. Der Kleine freute sich auf die Rückkehr seines Vaters. Hatte jemand mit ihm gesprochen? Benei gab Mandrake Bescheid und machte sich dann auf die Suche. Es dauerte seine Zeit das kleine Spitzohr zu finden. Im Hort wusste man nur, dass er weg war (wie so oft). Weder im Casino noch im Arboretrum oder der Turnhalle war er. Schließlich aber fand Benei ihn im Quartier des Councelors.

Das Quartier war dunkel. Niklan saß still auf dem Sofa, die Tür im Blick. Sein Gesicht war unbewegt als der/die Ingenieur eintrat. Die dunklen Augen des Kleinen richteten sich auf ihn/sie. "Er lebt, wissen Sie? Mein Vater lebt." Er tippte sich an die Stirn. "Ich weiß es. Ich muss nur auf ihn warten..."

Niklans Stimme klang ganz ruhig, aber Benei war schon immer ein/e gute/r Beobachter/in gewesen. Die Unterlippe des Jungen zitterte deutlich. Also ging er/sie zum Replikator und bereitete zwei heiße Kakao. "Ich warte mit dir."

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Vinara erfuhr die schrecklichen Nachrichten ausgerechnet von Miauz bei dem sie sich wieder die Haare etwas kürzen lassen wollte.

"Einfach schrecklich Commander, Lieutenant Anquenars Kopf wurde wie ich verstanden habe halb abgetrennt und hing praktisch nur noch an ein paar Sehnen, Adern und Nervenfasern..."

Die Andorianerin schob seine Hand mit der Schere genervt beiseite. "Wieso müssen Sie immer übertreiben? So schlimm können ihre Verletzungen gar nicht sein. Dank Dr. Assjimas Hilfe dürfte sie schon bald wieder auf den Beinen sein."

"Äh, der Doktor war nicht an Bord des Shuttles, ebensowenig der Councellor. Entweder haben die Angreifer sie komplett vaporisiert oder wie ich hoffe entführt."

Das reichte. Vinara war die Lust auf einen neuen Haarschnitt vergangen (zumindest auf einen der von diesem Caitianer stammte) und sie verließ im Marsch-Schritt seinen Friseursalon. Sofort ging sie zur primären Krankenstation vor welcher ein Sicherheitsoffizier wartete.

"Wie geht es Lieutenant Anquenar?"

"Ihr genauer Zustand ist mir nicht bekannt, aber sie hat schwere Verletzungen erlitten und wird derzeit operiert. H'Qar la´ befindet sich bereits drinnen, falls Sie darauf bestehen können Sie sich zu ihm gesellen, aber im Grunde können auch Sie nicht mehr tun als zu warten."

Die Wissenschaftsoffizierin zögerte einen Augenblick, entschied sich aber dann außerhalb der Krankenstation zu warten. Als sie den Sicherheitsoffizier nach dem Verbleib von Assjima und Solak fragte konnte er auch in diesem Punkt die Gerüchte nur bestätigen.

"Ich verlange informiert zu werden sobald die Operation beendet ist."

"Das werden Sie Ma'am, zusammen mit den anderen Führungsoffizieren."

In ihr Quartier zurückgekehrt zündete die Andorianerin ihre vulkanische Meditationslampe sowie eine Kerze an und kniete sich vor dem an der Wand hängenden Kreuz nieder. Sie wusste dass es eigentlich nichts brachte, aber sie musste jetzt einfach beten, dafür dass Anquenar möglichst bald wieder gesund wurde und Assjima und Solak heil wieder zrückkehrten. Sie versuchte dabei so ruhig wie möglich zu sein, doch die Sorge blieb und an ihrer kaum noch vorhandenen emotionalen Kontrolle schlängelte sich das höchst unangenehme Gefühl der Panik in ihr Bewusstsein. Was wenn Miauz hinsichtlich der Schwere der Verletzungen doch die Wahrheit gesagt hatte?

Nein, das konnte einfach nicht sein, das durfte es nicht! Doch alle Versuche diese Emotion durch rationale Gedanken zu bändigen erwiesen sich praktisch als nutzlos...

Bearbeitet von Vinara Shral
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Sam saß in dem gemeinsamen Quartier und starrte die Wand an. Blechbüx und K’Rissan hatten sich wirklich große Mühe gegeben ihn abzulenken. Doch er hatte nur ein paar Mal an seinem replizierten Synteholbier genippt, das Glas dann irgendwann halbleer stehen lassen und sich entschuldigt. Die gedrückte Stimmung im Casino war auch nicht gerade aufbauend gewesen. Er wollte allein sein. Allein mit sich und seinen Gedanken und echtem Alkohol.

Vor ihm auf dem Tisch stand eine Flasche echter Brandy, den er vor einigen Monaten von einem zufriedenen Geschäftspartner Wesjlas nach erfolgreicher Warenlieferung geschenkt bekommen hatte. Das Glas in seiner Hand war nahezu leer, und das war es nicht zum ersten Male an diesem Abend.

Als er die Flasche nach dem Casinobesuch im Falken geholt hatte war er kurz versucht gewesen, die Maschine zu starten und sich auf die Suche zu machen. Aber er wusste nicht einmal wo er anfangen sollte. Wenn doch Lucas nur endlich mit seinen Untersuchungen fertig wäre … wenn es irgendetwas gäbe womit er anfangen könnte … dann würden ihn wohl keine zehn Pferde mehr hier halten. Aber er wusste nichts! Und die Ungewissheit, die dieses Warten mit sich führte war das Schlimmste. Neben der Untätigkeit …

Er kippte den letzten Schluck hastig in sich hinein und füllte nach. Ob er auf Delta anrufen sollte? Mit Aki, Lakia oder Malik sprechen? Oder gar mit Wesjla? Das würde bestimmt gut tun, aber es würde Assjimas Familie und Freunde nur unnötig in Panik versetzen. Vielleicht hatte K’Rissan ja Recht mit seiner Vermutung, Solak und Assjima würden auf irgendeinem Planeten an einer Bar sitzen und auf das nächste Taxi warten. Nein, das taten sie wohl nicht. In diesem Falle hätten sie sich bestimmt gemeldet. Und er würde sich von Tanrim sicherlich kein zweites Mal abwimmeln lassen. Er hatte dem Zackdorn angeboten, beide Offiziere auf Hanolan abzuholen, aber der Captain war der Ansicht, dass dies eine Angelegenheit der Sternenflotte sei da die beiden dienstlich unterwegs wären. Wenn er geflogen wäre, dann wäre bestimmt alles anders gekommen …

Sam fluchte. Verdammter Zackdorn! Warum ließ er die Zwergenkönigin auch alleine los fliegen? Wäre er nur dabei gewesen … Aber nein! Tanrim meinte, er solle seine Zeit lieber der Modifizierung von Blechbüx widmen, damit der mit seinen groben Raupen nicht länger die noch immer ziemlich neuen Teppichböden auf den Korridoren kaputt machen würde. Und kaum hatte die Blechkiste schöne neue weiche Raupen bekommen fing der Spinner an darüber nachzudenken, wie sich sein Leben gestalten würde wenn er statt der Raupen dicke Vollgummireifen hätte! Vollgummireifen! Was soll den ein Grabungsroboter mit Gummirädern! So ein Schwachsinn!

Er füllte das Glas erneut auf und trank schnell mehrere große Schlucke hintereinander. Hätte dieses Schiff weniger Teppiche, dann wären Tanrim die Raupen von Blechbüx egal gewesen und er hätte Assjima abholen können. Und in seiner Gegenwart hätte es niemand geschafft sie anzugreifen, zu verschleppen oder was auch immer. Niemand hätte es gewagt seine Chemaschu auch nur anzuschauen. Was konnte die kleine Haliianerin schon gegen irgendwelche Halunken ausrichten? Die war doch viel zu kurz geraten um für irgendeinen eine ernsthafte Bedrohung darzustellen. Er aber … er hätte selbst eine fünffache Übermacht kommentarlos ungespitzt in den Boden geschlagen! JAWOHL! Zehn Nausikaner hätten es nicht geschafft, seiner Assjima was anzutun wenn er dabei gewesen wäre! Und das alles nur weil Tanrim Angst um seine Teppiche hatte! Überhaupt … warum hatte ein Raumschiff Teppiche? Der Betazoide sprang auf, verlor beinahe das Gleichgewicht, als er nach der fast leeren Brandyflasche griff. TEPPICHE! Mit der Flasche in der Hand stürzte er nach draußen. Tatsächlich! Hier in diesem Wohnbereich lag ein Teppich auf dem Korridor. Der Quell alles Übels lag ihm zu Füßen! Außer sich vor Wut begann er mit seinen schweren Bikerboots auf dem Fußboden herumzustampfen. WEG DAMIT! TEPPICHE SIND ÄTZEND! Die sind doch nur als Flohbehausung zu gebrauchen! „SCHEIß TEPPICH!“ brüllte er laut. „DICH MACHE ICH FERTIG!“ Dann stolperte er über seine eigenen Füße und knallte der Länge nach auf den Boden, wo er einfach liegen blieb um zwei Sekunden später mit einem leisen, verzweifelten Seufzer auf den Lippen einzuschlafen.

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Sekundäres Hangardeck

Alle Sicherheitsleute waren gegangen und die Beleuchtung war auf Minimalbetrieb geschaltet worden. Hier im Halbdunkeln, saß Lt. Cmdr. Bishop alleine auf einem Frachtcontainer und starrte auf das Shuttle. Es verbarg ein Rätsel und irgendwann würde er dahinter kommen, dann könnte er es endlich erklären. Er musste an H’Qar, Sam und den kleinen Niklan denken. Was sollte er den Dreien bloß sagen? Wo waren Assjima und Solak abgeblieben und wer hatte Milseya so etwas Grausames angetan?

Fragen, die er mit „keine Ahnung“ beantworten musste. Sie hatten nicht das Geringste gefunden, was auf die Entführer bzw. Angreifer hindeutete. Selbst ein DNA-Scan hatte nur deltanische, romulovulkanische und bajoranisch-haliianische DNS finden können. Es war zum verzweifeln! Er musste etwas übersehen haben, aber nur was? Und während Lucas weitergrübelte, bemerkte er gar nicht wie sich die Tür des Hangars öffnete. Das Licht, aus dem Korridor, warf den Schatten einer Person auf den Boden. Der Sicherheitschef blickte den Schatten entlang und sah in das Gesicht von Nanni Stevenson. „Hier steckst du also!“ stellte die Biologin zufrieden fest.

„Schön für dich…“ brummte Lucas und schaute weiterhin das Shuttle an.

„Was ist denn mit dir los?“ antwortete Nanni verständnisvoll.

„Wir haben jede Scannermethode verwendet, wir haben altertümliche Spurensuchmethoden angewendet und haben jeden Zentimeter per Hand abgesucht! Nichts! Es scheint so als hätten sich Dr. Assjima und Lt. Solak einfach in Luft aufgelöst und Milseya hätte sich selbst verletzt.“ berichtete der Sicherheitschef seiner Freundin und seufzte.

„Hast du einen DNA-Scan gemacht?“ fragte Nanni und lächelte aufmunternd.

„Ja, habe ich! Ich sagte doch, dass wir jede Scannermethode verwendet haben.“ antwortete Lucas etwas genervt. Hielt Nanni ihn für unfähig?

„Und was kam dabei heraus?“ bohrte die Biologin neugierig weiter.

„In dem Shuttle war deltanische, romulovulkanische und bajoranisch-haliianische DNS. Genauer gesagt die von Assjima, Solak und Milseya.“ war die patzige Antwort von Lt. Cmdr. Bishop.

„Ist ja gut, mein Schatz – Wollte dir nur helfen, aber wenn du lieber mit deinem Logbuch redest als mit mir, dann bitte…“ meckerte Nanni, drehte sich um und wollte gehen.

Doch Lucas ging gerade ein Licht auf und er rief: „Logbuch! Na klar! Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen.“ Dann küsste er Nanni auf die Wange und rannte ins Shuttle und während er an der Sensorenkonsole platz nahm, verließ Nanni lächelnd das sekundäre Hangardeck. Nach einer halben Stunde und unzähligen persönlichen Eintragungen später, vermutete der Sicherheitschef, dass an den Logbüchern und Sensoraufzeichnungen etwas manipuliert wurde. Da mussten die reinsten Supermänner am Werk gewesen sein. Es war sehr brillant gemacht, aber Lucas hatte das Gefühl, dass Milseya auf dem einen Bild eine Nasenrille zu viel hatte. Also aktivierte Lt. Cmdr. Bishop seinen Kommunikator und meinte: „Bishop an Esteban, komm mal bitte zum sekundären Hangardeck!“

„Lt. Jg Jeremiah Esteban befindet sich nicht an Bord der Community!“ antwortete der Computer kühl und monoton.

„Verdammt! Stimmt ja!“ murmelte der Sicherheitschef vor sich hin und versuchte es erneut, diesmal bei Chief O’Tra.

„Lt. Cmdr. Bishop an Chief O’Tra – Kommen sie bitte umgehend auf das sekundäre Hangardeck. Ich brauche ihre Hilfe bei den Sensoraufzeichnungen des Shuttles „Po“!“

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Es gab Tage, an denen man lieber im Bett geblieben wäre. So einer schien heute zu sein. Das Runaboat Po stand nun im sekundären Hangar und füllte diesen nahezu komplett aus. Nur noch ca 3 Meter zu jeder Seite war noch zu den Wänden Platz.

Nach einem kurzen Gespräch mit dem Sicherheitschef der Community, der George schnell erklärte, was passiert war, begab sich George zum Shuttle. Mit einem Kopfschütteln sah George das herausgerissene Schott des Shuttles. Alleine dies in Ordnung zu kriegen würde einen ganzen Tag harte Arbeit bedeuten, denn immerhin musste das Außenschott des Runaboats auch wieder hermetisch abriegelbar sein. Anscheinend hatte man auch keine Zeit dafür gefunden, einen Kondensator aus dem Schrank zu holen, der den Öffnungsmechanismus ohne Probleme überbrückt hätte. Doch das schob George beiseite, als er das Cockpit betrat. Bekam er ein mulmiges Gefühl. Da George von Bishop erfahren hatte wie man Milli vorgefunden hatte wirkte die Stille in dem kleinen Raumschiff um so Beklemmender. Der Teppich war an der Stelle, wo Milli lag, noch mit Blut besudelt.

Langsam nahm George den Tricorder in die Hand und klappte diesen auf. Das Piepsen und Zirpen klang ungewohnt laut und intensiv.

„Computer! Eine Ebene 1 Diagnose aller primären und sekundären Systeme vornehmen. Genehmigung Sheridan Alpha 449.“

„Ebene 1 Diagnose der primären und sekundären Systeme wird ausgeführt. Bitte Warten!“

George begab sich zu der Copiloten Konsole und gab einige Befehle ein. Die Anzeigen, die er erhielt, waren alle Normal. Daher begab sich George in die Passagierkabine der Po. Auch dort gab es kaum Anzeichen darauf das hier, was passiert wäre. An dem Terminal gab George wieder einen Befehl ein.

„Ebene 1 Diagnose beendet! Alle primären und sekundären Systeme Funktionieren gemäß den vorgegebenen Parametern.“

George wölbte eine Braue. Falls ´derjenige an Bord gebeamt war, der den Doktor und den Councelor entführt hatte, so musste sich eine Rest Signatur mit Sicherheit nachweisen lassen. Doch Ewigkeiten konnte man nicht mehr Warten. Da der Transport vor mehreren Stunden stattgefunden haben muss, würde sich auch die Signatur so abgeschwächt haben, dass eine Analyse nicht mehr möglich war, um zu sagen, welches Transportersystem dabei verwendet wurde. Doch dann fiel George was ein. Da das Holodeck ein Abfallprodukt des Transporters war, könnte man eine Art Negativ Bild der Fremden anfertigen. Dabei würde man die verschobenen Photonen sichtbar machen. Man würde zwar nicht erkennen er es genau war, aber man wüsste, ob es überhaupt Humanoide und vor allem wie viele es gewesen sind. George gab den Technikern die Anweisung, solange das Shuttle nicht zu Reparieren, bis Bishop es wieder freigeben würde.

Bevor George, dem Captain vorschlagen würde, es mit dem Negativbild zu versuchen, wollte er sich noch deswegen mit Vinara Shral darüber beraten. Vielleicht hatte die Andorianische Wissenschaftlerin eine Idee. Den im Moment gibt es viel zu viele Fragen, auf die man zum Teil auch die Antwort nicht wirklich erfahren wollte.

„Sheridan an Shral. Commander hätten Sie kurz Zeit? Ich möchte was mit ihnen besprechen.“

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Das Piepen ihres Kommunikators riß die erste Offizierin aus ihren Gedanken. Ein leicht gereizter John bettelte sie an, dafür zu Sorgen, dass H'Qar von der Krankenstation entfernt würde. So wie es aussah, unterbrach der Klingone ständig das Operationsteam. Selina beruhigte ihren Freund und schloss den Kanal. Mit schnellen Schritten begab sie sich zur Krankenstation und erblickte beim Betreten den hin und her laufenden Klingonen. "H'Qar la'?"

H´Qar stand nun schon vier Stunden vor dieser Op-Tür, immer wieder kamen Personen daraus hervor gingen wortlos an ihm vorbei holten etwas und verschwanden genau so wortlos wieder im Operationssaal. Hatte niemand den Mut mit ihm zu sprechen, stand es so schlecht um Mili? Auch nachdem er nun schon etliche male Die Schwestern und Pfleger angesprochen hatte und niemand ihm Auskunft gegeben hatte wurde er langsam Wütend. Er hatte ein Recht darauf zu erfahren wie es um seine Milseya stand.

Plötzlich sprach ihn jemand an. Er blickte sich nicht um und registrierte nicht wirklich wer dort sprach auf jeden fall war es niemand aus dem OP-Team denn die waren alle hinter dieser verschlossenen Tür. Wer also auch immer etwas von ihm wollte es konnte nicht wichtig sein.

„Das sehen Sie doch wohl, oder gibt es hier noch einen Klingonen an Bord?“

Selina straffte ihre Schultern und legte eine besondere Schärfe in ihre Stimme. "Ja, es scheint so, als wäre ich noch nicht blind. Sehen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen spreche!"

Mit einem plötzlichen Ruck drehte sich der große Krieger um und blickte auf Commander Kyle herunter.

„Commander? Was machen Sie denn hier?“

"Wie schön, dass ich endlich Ihre Aufmerksamkeit habe." Selina blickte kurz an dem Klingonen vorbei und fügte ihre Stimme eine ordentliche Portion Sanftheit hinzu. "Ich bin hier um Sie aus der Krankenstation zu geleiten. Die Ärzte und das Pflegepersonal müssen sich 100%ig konzentrieren können und Sie machen es ihnen im Moment nicht einfach."

„Commander ich gab Milseya mein Wort das ich hier bleibe bis die Operation vorbei ist. Und egal ob Sie das Versprechen gehört hat oder nicht so bin ich an mein Wort gebunden. Und hätte nur einer dieser p´tagh auf meine Fragen geantwortet. Hätte ich mich in eine Ecke zurückgezogen und würde niemanden stören?“

"Haben Sie schon mal in Erwägung gezogen, dass man Ihnen noch keine Antworten geben kann? Hören Sie, ich verstehe Ihre Sorgen und das Versprechen das Sie gegeben haben aber Sie stören den Ablauf der Operation. Oder wollen Sie dafür verantwortlich sein, dass durch Sie ein Fehler passiert? Kommen Sie mit, Sie können hier im Moment nichts tun. Dr. Gilmore hat mir sein Versprechen gegeben, dass Sie der Erste sein werden, den er von der Operation unterrichten wird."

„Auch das hätte man mir sagen können doch diese Missachtung meiner Person ist eine Beleidigung.“

Langsam schüttelte H´Qar seinen Kopf.

Sollte Milseya sterben so war das nicht zu ändern, aber H´Qar wollte natürlich nicht es sie durch seine Anwesenheit starb. Außerdem währe es kein ruhmreicher Tod. Auch wenn der Klingone wusste das es Milseya nicht wichtig war ruhmvoll zu sterben. So wünschte er sich doch das sie zusammen gegen tausend Feinde fielen.

„Ich werde die Abläufe hier nicht weiter stören. Sie können gehen Commander, ich gebe ihnen mein Wort.“

"Begleiten Sie mich ein Stück? Es mag unangebracht erscheinen aber Sie wollten mir doch noch einige klingonische Opern vorspielen."

„Muss das jetzt sein Commander?“

Menschen hatten ein seltsames Timing.

"Ja. Ich bestehe darauf."

Hatte er dem Commander nicht auch ein Versprechen gegeben?

„Wehe Gilmore lässt auch nur eine Sekunde nach der OP verstreichen ohne mir bescheid zu geben.“

"Machen Sie sich keine Gedanken. Er steht zu seinem Wort." Selina machte einen Schritt zur Seite um den Klingonen den Vortritt zu gewähren.

Mit einem Grummeln ging er an Selina vorbei.

„Gut wo wollen wir die Opern hören? Im Casino?“ Die letzte Bemerkung hatte der Klingone natürlich nicht ernst gemeint verzog aber keine Miene.

Selina lächelte kurz. "Sprachen Sie das letzte Mal nicht von ihrem Büro?"

„Gut.“ H´Qar ging voraus. Nur um die Stille zu vertreiben sprach er weiter.

„Interessieren sie sich schon länger für klingonische Opern?“

Nachdem beide die Krankenstation verlassen hatten, schloss Selina zu dem Klingonen auf. "Ich interessiere mich seit längerer Zeit für alle Arten und Formen der Musik. Man kann nicht immer das gleiche hören. Mit klingonischen Opern habe ich mich noch nicht befasst, deswegen ist es ganz praktisch, dass Sie sich damit auskennen."

„Jeder Klingone versteht etwas davon. Aber wie ich selbst gesagt habe bin ich wohl der einzige Klingone an Bord.“

Am Büro angekommen tippte er einen Sicherheitskode ein und zischend öffnete sich die Tür.

„Bitte nach ihnen.“

H´Qar gab die Tür zu dem rot erleuchteten Raum frei.

Selina betrat den Raum und stellte fest, dass sie noch nie in seinem Büro gewesen war. Zu ihrer Überraschung strahlte es eine ungewöhnliche Wärme und Komfort aus. "Was ist eigentlich mit Ihnen? Hören Sie nur klingonische Musik?"

„Hauptsächlich Aber seit kurzem informiere ich mich auch über haliianische Musik. Außerdem habe ich auch schon mit anderen Musikstilen auseinander gesetzt aber bis jetzt sagt mir die klingonische Musik einfach am meisten zu.“

"Ich verstehe. Dann lassen Sie mal hören!" Selina setzte sich auf einen Stühle und schlug die Beine übereinander.

H´Qar drückte einige Tasten auf seinem Terminal und plötzlich war der Raum erfüllt von tiefen und melancholisch anmutenden Tönen erfüllt. Nach einiger weile mischte sich zu den Instrumenten eine volltönende Bassstimme.

„Diese Oper handelt von Kahless und Lukara die das erste Haus in der Ära von Kahless gründeten sie erzählt davon wie die beiden sich verliebten und wie sie am Ende der Oper die Halle von Qam-Chee alleine gegen 500 feindliche Krieger verteidigten.“

Der tiefe Bass ließ Selinas Brustkorb regelrecht vibrieren. Aufmerksam lauschte sie der Musik. Auch wenn diese Art der Musik ungewöhnlich klang, hatte sie trotzdem ihren eigenen Charme. "Es klingt ungewöhnlich aber sehr schön ..... und bewegend."

„Das sollte sie auch immerhin wird in dieser Oper das größte Liebespaar in der klingonischen Geschichte erzählt. Sie hat noch heute tiefen Einfluss auf klingonische Pärchen.“

"Das glaube ich gerne." Selina musterte den Mann vor sich. Anders als bei Menschen konnte sie in seinen Gesichtszügen keinerlei Gedankengänge oder Emotionen erkennen. Höchstwahrscheinlich kreisten all seine Gedanken um Milseya, was natürlich verständlich war. Da fiel Selina plötzlich das Gespräch mit Bishop ein. "Ich habe mit Cmdr. Bishop über diesen Dixon gesprochen. Kennen Sie ihn?"

Gerade als eine seiner Lieblingsstellen der Oper begann, die erste Jagd die Lukara und Kahless zusammen durchführten, fragte der Commander nach diesem Dixon.

H´Qar hatte ihn während seiner Zeit in der Sicherheit kennen gelernt ein junger etwas übereifriger Mann mit dem Hang zum Größenwahn. Er sog seine Augenbrauen zusammen.

„Ja ich kenne ihn, aber wie kommen sie ausgerechnet jetzt auf diesen Mann?“

"Cmdr. Bishop und ich sind der Auffassung, dass Mr. Dixon ein Kandidat für das Austauschprogramm wäre. Ich weiß, der Moment ist unpassend aber es wäre schön, wenn Sie sich über einen Platz für Mr. Dixon informieren könnten."

Ausgerechnet der sollte an dem Austauschprogramm teilnehmen?

„Sind Sie sicher dass Sie von Dixon reden? Und wenn ja, soll ich den Versuch Dixon in die Verteidigungsstreitmacht einzuschleusen als offizielle Kriegserklärung anerkennen?“

Selina musste lächeln. "Aber nein! Wir waren nur der Meinung, dass Mr. Dixon bei den Klingonen noch einiges Lernen kann. Vor allem Disziplin und Respekt!"

H´Qar brach in lautes Gelächter aus.

„Ich verstehe Sie wollen dass er getötet wird. Ich weis nicht ob irgendjemand Dixon Disziplin oder Respekt beibringen kann. Das dürfte reines Wunschdenken von ihnen sein. Aber wenn sie es wirklich wollen kann ich anfragen ob er dort aufgenommen wird.“

Wieder lachte er kurz auf.

„Aber wenn Sie Dixon loswerden wollen warum lassen Sie ihn nicht einfach versetzten oder schlagen ihn selber für das Austauschprogramm vor?“

"Das Versetzen scheint wohl nicht ganz so einfach zu sein. Ich glaube sein Onkel ist Admiral in der Sternenflotte und der könnte dagegen tätig werden. Aber am Austauschprogramm teilzunehmen ist doch eine besondere Ehre. Da könnte selbst der Admiral nicht Nein sagen!"

Vetternwirtschaft gab es zwar auch im Reich doch wurden dort unfähige Offiziere einfach versetzt oder getötet. Da konnte ein Vater oder naher Verwandter ein noch so hohes Tier sein, das würde nichts helfen.

„Ich hoffe nur das solches Verhalten von Sternenflottenadmiralen nicht zur Standartvorgehensweisen der Sternenflotte gehört ansonsten wird die Sternenflotte in ca. 20 Jahren nur noch von unfähigen Offizieren geführt.“

Selina winkte ab. "Hach, da machen Sie sich mal keine Gedanken. In spätestens 20 Jahren werde sowieso nur noch ich über die Sternenflotte befehligen!

Wieder zog H´Qar die Augenbrauen zusammen war das ein Scherz gewesen?

„Ich wusste nicht das Sie so ambitioniert sind Commander. Aber wenn es soweit ist vergessen sie bitte nicht Ihre Freunde im klingonischen Imperium.“

Selina grinste über das ganze Gesicht. "Aber natürlich nicht!" Sie lauschte wieder der Musik. "Mmmh, diese Passage klingt besonders gefühlvoll."

H´Qar nickte anerkennend.

„Nicht schlecht Commander, mit dieser Passage wird die Schlacht in der Halle von Cam-Chee eingeleitet. Kahless will die Bewohner dieser Region von seinen Werten und Ehrgefühlen überzeugen. Doch gleich werden Er und seine Auserwählte von 500 Kriegern angegriffen.“

Die Musik wurde aufbrausender. Die Stimme von H´Qars Großvater der den Kahless gab schwoll zu einem Donnergrollen an. H´Qar selbst schien von dieser Szene bewegt worden zu sein. Denn er setzte mit in den Gesang ein nicht so laut oder übertönend dass man nicht mehr das original hören könnte. Er sang leise aber wohltönend mit. Mann konnte die Ähnlichkeiten der beiden Stimmen hören.

Selina schloss für einen Moment die Augen und ließ die beiden Stimmen auf sich wirken. H'Qar hatte ebenfalls eine außergewöhnliche Stimme. Ob er für sich selber oder auf Feiern auch sang? Sie entschied sich für eine Weile nichts mehr zu sagen. Die Situation erschien ihr im Moment sehr emotional und sie wollte dies nicht durch dumme Fragen zerstören.

Langsam verklang die Musik und nur noch die Stimmen von Kahless und Lukara waren zuhören. Ganz plötzlich verstummten beide und die Oper war zu ende. H´Qar war in der letzten Passage ein leichter Schweißfilm auf der Stirn gekommen und er hatte den Ton bis zum letzten gehalten. Als er den fast schon verträumten Gesichtsausdruck von Selina sah war er fast schon peinlich berührt. Sein Atem ging schneller da er beim Singen, jedenfalls bei Opern, immer noch nicht richtig zu Atmen gelernt hatte.

„Mein Großvater hat es immer bedauert das ich nicht Opernsänger wu…“

In diesem Augenblick unterbrach die Stimme von John Gilmore das Gespräch.

„Gilmore an H´Qar, die Operation ist vorüber kommen sie bitte auf die Krankenstation.“

„Hier H´Qar ich bin sofort da. Commander bitte entschuldigen sie mich.“

Selina öffnete die Augen und erhob sich. "Aber natürlich!" Beide gingen zur Türe heraus. Doch bevor der Klingone zur Krankenstation eilen konnte, berührte Selina ihn am Arm. "Danke für die schöne Zeit. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein berauschendes Erlebnis." Im selben Moment stolzierte Miauz an den beiden vorbei und warf ihnen einen neugierigen Blick zu. "Hallo Miauz!" Der Frisör nickte beiden mit einem leicht schiefen Lächeln zu und ging seines Weges weiter.

„Es war mir eine Ehre Commander, ich würde mich freuen wenn wir das noch einmal wiederholen könnten. Vielleicht mit John und Milseya.“ Sagte der Klingone als er sich sicher war das Miauz um die nächste Ecke verschwunden war. Dann Nickte er Selina noch einmal zu und verschwand schnellen Schrittes in Richtung der Krankenstation.

Hinter der der Korridorbiegung rieb sich der Frisör seine behaarten Hände. Das waren ja interessante Neuigkeiten gewesen ein verschwitzter Klingone und die gut aussehende erste Offizierin der Community.

Hoshi und Shane in: Musik die verbindet

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„Sheridan an Shral. Commander hätten Sie kurz Zeit? Ich möchte was mit ihnen besprechen.“

Vinara war immer noch in ihrer Mischung aus Meditation und Gebet vertieft als die Kom-Stimme des Ingenieurs sie aus der Konzentration riss. Für einen Moment erschrak sie und brauchte ein paar Sekunden um ihren Kommunikator zu betätigen. "In Ordnung Commander, kommen Sie am besten in mein Büro." Sie bemühte sich ihre Stimme so professionell wie möglich klingen zu lassen; nach ihrer kurzen Antwort löschte sie Lampe und Kerze und machte sich auf zu besagtem Treffpunkt.

Erstaunlich schnell hatte sich George durch die Sicherheitsleute aus dem Hangar bewegt und hielt auf Shrals Büro zu.

Die Stimmung der Besatzung hatte sich zu einer seltsamen Friedhofsatmosphäre gewandelt. Es gab wohl kein Crewmitglied, das nicht durch den Klatsch an Bord über den Zustand von Mili nicht informiert war. Genährt wurde diese Stimmung auch noch durch das Verschwinden des Doktors und des Councelors. Man konnte nicht mal Mutmaßungen darüber anstellen wer die Entführer waren oder aus welchen Motiven diese so gehandelt hatten. Nur noch eine Ecke, dann stand George auch schon vor dem Schott von Vinara Shrals Büro und betätigte den Türmelder.

"Kommen Sie herein", erwiderte die Andorianerin und fragte den Chefingenieur als er im Büro war sogleich: "Kann ich Ihnen etwas anbieten?"

„Nein Danke Commander", lehnte George höflich ab. „Ich war gerade im Hangar gewesen und habe eine erste Überprüfung der Systeme der Po durchgeführt. Doch sie funktionieren laut Computer einwandfrei, was ich angesichts dessen was passiert ist nicht ohne Weiteres glauben kann. Wenn jemand an Bord gekommen ist, so wird dieser auch seine Spuren verwischt haben. Ich habe eine Idee wie man mehr in Erfahrung bringen könnte."

In Erfahrung bringen wer die Angreifer gewesen waren? Wenn das wirklich funktonieren würde... "Bitte setzen Sie sich Commander und sagen Sie mir was Sie vorhaben, und vor allem wie ich Ihnen dabei behilflich sein kann."

„Nun, da Transporter und Holodeck verwandte Technologien sind, habe ich mir gedacht dass man mit Hilfe der Emitter des Schiffes und Mustervergrößerer eine Art Negativbild der Besucher erstellen könnte. Denn auch wenn der Transporterstrahl maskiert war, so ist mit Sicherheit noch eine Restsignatur vorhanden. Vielleicht reicht sie noch aus um etwas anzeigen zu können. Aber da dies vor Stunden geschehen ist, könnte es auch inzwischen für einen Versuch zu spät sein. Was halten Sie davon?"

"Eine prinzipiell vielversprechende Idee, ich glaube auf der Voyager wurde vor Jahren dasselbe Verfahren erfolgreich angewandt", meinte Vinara, "aber zuerst sollten wir vielleicht die Auswertungen der Shuttle-Logbücher abwarten."

„Das ist richtig Commander, aber die Signatur wird nicht lange mehr vorhanden sein. Wir sollten dem Captain einen Vorschlag machen; die Ergebnisse der Logbücher kann man immer noch abwarten. Aber ich habe die Befürchtung dass diese eventuell manipuliert wurden um Spuren zu verwischen, zumindest sollte man diese Möglichkeit nicht gänzlich ausschließen."

"Nun, dann sollten wir keine Zeit verlieren. - Wissen Sie übrigens ob Bishops Team schon etwas herausgefunden hat?"

„Bisher habe ich noch nichts erfahren. Aber die Ermittlungen stehen auch noch am Anfang."

Die Andorianerin nickte und fuhr sich nervös durch die Haare. "Diese Ungewissheit ist schwer zu ertragen... Über Lieutenant Anquenars Zustand ist auch noch nichts Weiteres bekannt, außer dass er sehr kritisch ist und sie im Moment noch operiert wird." Sie stand auf und holte sich ein Glas kaltes Wasser vom Replikator. "Möchten Sie vielleicht nicht doch etwas?"

George überlegte kurz. „Wenn Sie mich so fragen: Einen Earl-Grey-Tee."

George nahm die Tasse entgegen und pustete kurz über die Oberfläche des Getränkes. „Das Warten ist meistens die größte Qual, die man dabei durchmacht", sagte er leise.

"Nun, im Moment wünsche ich mir beinahe ich hätte meine vulkanische Emotionskontrolle doch nicht so stark verkümmern lassen. Aber sie jetzt wieder aufzubauen würde Monate dauern die ich idealerweise in der Abgeschiedenheit eines vulkanischen Klosters verbringen müsste."

„Eigentlich wollte ich Mili nach ihrer Rückkehr fragen ob sie Patentante meiner ungeborenen Söhne werden möchte. Und jetzt liegt sie auf dem Op-Tisch. Mit der Ungewissheit ob sie den Tag Überlebt."

George nippte an seinem Tee. Sein Gesichtsausdruck wirkte beinahe steinern.

"Und das Schlimmste dürfte sein dass ausgerechnet jetzt auch noch der Councelor vermisst wird... Ich vermute wenn das länger so bleibt dürfte Nachalek zumindest hier und da seine Dienste als Ersatz-Seelsorger anbieten. Er hat zwar keine Ausbildung zum Councellor, aber als Halb-El-Aurianer versteht er es zumindest zuzuhören und kann zuweilen auch hilfreiche Antworten geben."

„Dennoch sollte man der Crew etwas zu tun geben. Das würde zumindest allen ein Gefühl vermitteln etwas zur Aufklärung des Vorfalls beizutragen. Hinzu kommt, dass wir dem Können von Doktor Gilmore mehr Zutrauen zollen sollten. Jeder dem ich begegnet bin trug schon beinahe Trauer. Was mich angeht, so gebe ich keinen auf, solange nicht vor mir deren Leichen liegen, nicht solange man nicht jede Chance genutzt hat die man nur nutzen kann." George senkte den Blick kurz auf den Boden.

„Entschuldigen Sie bitte. In letzter Zeit stehte ich dienstlich wie privat unter Stress."

"Ich verstehe, auch ich werde versuchen der Situation neutral bis positiv zu begegnen. Ich hoffe übrigens Sie haben sich mit Blechbüx wenigstens etwas arrangiert, oder gehen Sie ihm weiterhin aus dem Weg?"

„So langsam bricht schon das Eis. Ich habe auch an sich nichts gegen den Kleinen. Nur, seit seinem Erpressungsversuch auf Xsesal 3 kann ich ihm nicht mehr vollkommen vertrauen. Aber ich bin bereit mich dennoch auf ihn einzulassen, sofern es auch Blechbüx zulässt."

"Ich denke Sie können ihm genauso viel oder wenig Vertrauen entgegen bringen wie jedem anderen empfindungsfähigen Lebewesen auch." Vinara sah auf ihre Uhr. "Falls Sie jetzt nichts mehr Wichtiges zu besprechen haben sollten Sie am besten gleich zum Captain und ihm den Vorschlag mit der holografischen Negativ-Rekonstruktion unterbreiten. Von meiner Seite gibt es zumindest keine Einwände, aber wie Sie schon sagten baut die Restsignatur sich mit jeder Minute weiter ab."

„Dann lassen Sie uns sofort aufbrechen", sagte George und erhob sich nachdem er die Tasse abgestellt hatte.

Auch Vinara stellte ihr Glas auf den Schreibtisch und machte sich bereit zum Captain zu gehen.

Ohne weitere Worte zu verlieren verließen der Chefingenieur und die Wissenschaftsoffizierin der Community das Büro um Captain Tanrim aufzusuchen.

Tolayon und CptJones in: Die Chance einer Möglichkeit

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Kurz nach Bishops Ruf über die Com-Anlage betrat Chief O’Tra das Hangardeck. „Was gibt es, Commander?“ fragte der Chief in seiner üblichen grimmigen Art.

"Ah, Chief wie geht es Ihnen? Ich habe hier eine Aufgabe für sie!" begrüßte Lucas freundlich den Bolianer.

Bishops Frage 'überhörte' der Bolianer..„Und die wäre? Sie sagten irgendwas von ‚Sensoraufzeichnungen anschauen’, als sie mich herriefen.“ Er warf einen Blick auf das Runabout, auf dem es zu den mysteriösen Ereignissen gekommen war

"Es scheint eine Art von Manipulation an den Sensoraufzeichnungen zu geben. Können sie so etwas feststellen?" entgegnete der Sicherheitschef und schaute den Chief fragend an.

„Kommt drauf an wie stark die Manipulationen sind und wie professionell der Täter vorgegangen ist. Ich werde mir das Ganze besser mal anschauen.“ Bishop nickte. "Gut, dann tun sie dass!"

Der Bolianer trat durch die Zustiegsluke in das Shuttle und blickte sich um. Dann setzte er sich an eines der Computer-Terminals, rief die Sensoraufzeichnungen auf und scrollte durch die Daten. Auf den ersten Blick sah alles normal aus. Der Chief begann die Prüfsummen und die Sicherheitsprotokolle der Sensorlogbücher durchzuschauen. Auch hier sah alles normal aus. Er drehte sich zu Bishop, der O’Tra in das Shuttle gefolgt war und hinter ihm stand. „Wenn hier etwas manipuliert wurde, dann waren Profis am Werk“, seufzte er. „Das kann länger dauern, Commander. Kann ich den Replikator hier benutzen?“

"Klar! Ich kann ihnen auch etwas holen, dann können sie schon mal anfangen?" bot Lucas an.

„Danke, ein Glas Wasser wäre nett.“ Die Flasche original bolianschen Brandy, die O’Tra gestern geleert hatte, hatte ihre Nachwirkungen hinterlassen…

"Gut dann ein Glas Wasser - Kommt sofort!" scherzte Bishop und holte es umgehend aus dem Replikator.

O’Tra trank das Wasser bis auf einen kleinen Schluck mit einem Zug aus. Dann machte er sich an die Arbeit und versuchte, den ihm ständig über die Schulter schauenden Sicherheitsoffizier zu ignorieren.

„Ahh!…Was?....Verdammt!...“ Leise grummelte der Bolianer vor sich hin. Lt. Cmdr. Bishop hatte in der Tat Recht gehabt: Hier hatte jemand Hand angelegt – und zwar ein Profi. Wo immer O’Tra dachte einen Ansatz gefunden zu haben, er lief ins Leere. Es war zum verrückt werden.

"Und Chief, die waren gut oder?" Ein giftiger Blick traf den Sicherheitschef. „Sparen sie sich ihre Kommentare und bringen sie mir lieber noch ein Glas Wasser.“ O’Tra hielt ihm das Glas hin. „Aber mal sehen, vielleicht habe ich einen Ansatz…“

So freundlich wie immer... "OK ich hole ihnen noch ein Wasser, aber ich bin ihr Vorgesetzter und kein Kellner. Merken sie sich das!" ermahnte Lt. Cmdr. Bishop den Bolianer. Es war nicht ersichtlich, ob der Chief die Ermahnung mitbekam, als der Mensch das Glas neben ihm abstellte. Er war schon wieder in seine Arbeit vertieft.

„Ahh…Viellleicht…Doch nicht…“ O’Tra schüttelte den Kopf. In den Holo- und Transporterprotokollen war nichts zu finden. In den internen Sensorlogbüchern ebenso wenig. Nach denen waren Solak, Assjima und die Pilotin niemals an Bord gewesen. Minute für Minute verstrich, während sich der Bolianer Datensatz für Datensatz vornahm. „Hmm….Wie wäre es mit…verdammt!...Wobei… na also…“ Die Saboteure waren gut, richtig gut. Doch irgendwann reichten die einzelnen Fragmente aus, um kleine Teile des Puzzles zusammenzusetzen. Nur wenig, aber immerhin. O’Tra drehte sich erneut zu Bishop.

Lucas war aufgeregt. "Und Chief haben sie etwas gefunden?"

„Nun ja, viel haben uns die Angreifer nicht zurückgelassen. In den Sensorlogbüchern der internen Sensoren oder den Transporterprotokollen ist nichts zu finden. Aber in einigen anderen Protokollen habe ich kleine Zeitindifferenzen gefunden. Wirklich nur Minimal, aber gepaart mit Fragmenten aus Koordinatenangaben… ich denke, ich habe daraus den Zeitpunkt des Angriffes ermitteln können. Warten Sie…“, O’Tra drehte sich wieder zum Terminal und machte einige Eingaben. …“damit lässt sich ungefähr der Ort des Angriffs berechnen…“ Wieder gab der Bolianer Einige werte ein. „Wenn die zugrunde gelegten Geschwindigkeiten stimmen, dann waren sie etwa 3 Stunden vor dem Eska-System. Als Entfernung angegeben entspricht das… warten Sie… ungefähr 1 und 3/4 Parsec bis zum Eska-System.“

"Dann müssen wir sofort da hinfliegen. Chief, speichern sie ihre Erkenntnisse auf dieses PADD, dann kann ich dem Captain berichten..." entgegnete Lt. Cmdr. Bishop und hielt dem Bolianer ein PADD hin. O’Tra übertrug die gewünschten Daten auf das PADD und reichte es Lucas. "Haben Sie etwas gehört, wie es Anquenar geht?" fragte er.

"Nein, leider noch nicht. Aber nachdem ich dem Captain berichtet habe, wollte ich auf die Krankenstation gehen!" antwortete Lucas etwas traurig.

Der Chief nickte. „Verstehe… Brauchen sie mich sonst noch, Commander? Aus den Sensorlogbüchern lässt sich nicht mehr rausholen. Da waren Profis am Werk, absolute Profis. Ich denke, wir sollten uns wirklich ernsthaft Sorgen um den Doktor und Solak machen“ Und in Gedanken fügte er hinzu ‚Na gut, um das Spitzohr vielleicht nicht unbedingt...’

„Also, das war gute Arbeit! Sie können wegtreten und ich gehe zum Captain." meinte Bishop, klopfte dem Chief anerkennend auf die Schulter und verließ das Shuttle.

[Vajont und U_E in "Kellner, Hacker, Chief, Entdecker"]

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Mühsam öffnete Sam die Augen. Obwohl alles um ihn herum verschwommen war konnte er erkennen dass er auf dem Sofa in Assjimas Quartier lag. Dumpfe Stimmen hämmerten auf sein Trommelfell.

„Seht mal, die Torfnase wird wieder wach!“

„JAMES! Etwas mehr Benimm könntest du dir schon angewöhnen.“ Megs Stimme kam näher. Ein runder Kopf schob sich vor das grell blendende Licht über dem Couchtisch. „Sam? Hörst du mich?“

„J … ja … ich glaube schon.“ Er versuchte, sich aufzurichten. Doch irgendetwas in seinem Kopf meißelte mit einem Vorschlaghammer von innen an die Stirn, so dass er sich mit einem lauten Stöhnen zurück fallen ließ. „Was … ist denn passiert?“

„Man hat dich besinnungslos draußen auf dem Korridor gefunden. In Gesellschaft einer leeren Brandyflasche.“

„Oh je … habe ich mich sehr daneben benommen?“

„Nein, nur Vendetta ist sauer auf dich weil er nun den Teppich reparieren lassen muss.“

Langsam dämmerte es Sam. Ein zaghaftes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Habe ich dem Miststück den Gar ausgemacht?“

„Was?“

„Ach, das … das ist nicht so wichtig. War ich lange weg?“

„Etwa eine Stunde. Ich habe dir ein Gegenmittel injiziert, so dass der Alkoholgehalt in deinem Blut jetzt schon fast wieder auf Null sein sollte.“ Meg lachte. „Mein Gott Sam – du hast eine ganze Flasche alleine nieder gemacht. Und zwar in Rekordzeit!“

„Schade um den teuren Brandy. Hast du nicht auch ein Mittelchen das den Bauarbeiter in meinem Kopf zwingt, endlich Feierabend zu machen?“

„Mal sehen was sich machen lässt. James, gibst du mir bitte den Med?“

Der junge Amerikaner angelte mit seinem langen Arm nach dem Köfferchen und trug es zu Meg hinüber. Sam sah ihn verwundert an. „James, bist du mit einer Dampfwalze zusammengestoßen? Du hast ein wirklich schickes Veilchen!“

„Die Dampfwalze heißt Sam. Du hast wild um dich geschlagen als ich dich vom Korridor rein getragen habe. Und du hast immer was von einem Flohmonster gebrüllt, das du erst noch töten müsstest. Echt ej – manchmal möchte ich schon wissen was da so in deinem Kopf vor sich geht. Du bist mindestens genauso verdreht wie Assjima.“

Sam schnellte hoch, als der Name der Deltanerin fiel. „Assjima! Gibt es schon was Neues?“

Meg drückte den widerstrebenden Betazoiden zurück auf die Couch. „Noch nichts Genaueres.“ Sie füllte einen Hypospray und injizierte ihm eine schwache Dosis Purge. „Aber ich habe vorhin Bishop getroffen. Er und O’Tra glauben zu wissen, wo das passiert ist.“

„Wo WAS passiert ist?“ Sam griff mit zitternder Hand nach Megs Handgelenk und schaute sie eindringlich an. „Meg … WAS ist passiert?“

„Das konnte er mir nicht sagen. Aber O’Tra hat wohl herausgefunden, wo und wann was auch immer geschehen ist. Die müssen in der Nähe des Eska-Systems überfallen worden sein.“

„ÜBERFALLEN?“

„Na ja, was auch immer …“

„Ich muss da hin!“ Er richtete sich auf. Der Kopfschmerz hatte tatsächlich schon nachgelassen. „Ich werde sofort abfliegen!“

„Sam bitte …“ Die Afrikanerin legte beruhigend die Hand auf seinen Arm. „Ich denke, dass Tanrim wohl den Befehl geben wird, hinzufliegen. Und die Community ist definitiv schneller als dein Falke. Sheridan, Shral, Bishop … alle sind sie damit beschäftigt, Licht in die Sache zu bringen. Du musst Geduld haben!“

„Geduld? Und derweil …“ Sam schluckte und Meg erhob sich.

„Ich muss zurück auf die Krankenstation. James wird bei dir bleiben.“

„Okay …“ Er nickte. „Meg, gibt es etwas Neues von Mili?“

„Edwardsen, Serik und Gilmore sind mit der Operation fertig. Aber auch da kann ich dir noch nichts Genaues sagen. Deshalb muss ich jetzt auch zurück. Versprich mir, dass du keinen Unfug mehr anstellst.“

„Versprochen …“

„Gut.“ Sie fuhr ihm mit der Hand durch die Haare. „Es wird bestimmt alles wieder gut! Assjima weiß sich zu helfen. Und Solak ist ja auch noch da.“

„Hoffentlich ist er nicht ständig im selben Raum“ kam es leise zurück. „Sie hat immer Kopfschmerzen in seiner Nähe, auch wenn sie es sich nicht anmerken lässt.“

„Aber es ist besser als wenn sie alleine wäre. Bis später Sam.“

Meg verschwand und James setzte sich nun breit grinsend in den frei gewordenen Sessel und schaute sich neugierig um. „Ihr habt es echt nett.“

„Du warst doch schon oft hier.“

„Ja klar, aber Meg hat mich beauftragt, dich abzulenken. Also ist ein Themenwechsel angesagt.“

„Lass dir von Meg mal ein paar Löffel Weisheit verabreichen.“

„Das hat sie schon versucht. Bei mir ist hopfen und Malz verloren. Sag mal, hast du nicht noch so eine Flasche Brandy?“

„Nein, leider nicht.“

„Gut, dann mache ich uns mal Tee.“ Der Hüne stand auf, schlenderte hinüber in die Küchenecke und begann in den Schränken herumzuwühlen.

„Dritte Schublade von unten.“

„Danke!“

Während er sich in das ungewohnte Prozedere des Teebereitens stürzte plauderte er fröhlich drauf los. „Die Küche hast du toll hingekriegt. Aber ich finde das ziemlich umständlich mit dem heißen Wasser. Der Replikator ist doch viel praktischer. Und schneller.“

„Aber echter Tee schmeckt besser – so wie echter Brandy auch besser ist als der Synteholkram.“

„Hehe … wo du Recht hast, hast du Recht.“ Er kam mit zwei dampfenden Tassen in der Hand zurück und stellte sie auf dem Tisch ab.

Sam griff danach, nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. „Das schmeckt ja nach nichts! Wie lange hast du den Tee ziehen lassen?“

„Ziehen lassen?“ James schaute den Betazoiden fragend an. „Was meinst du damit?“

„Na … ach was soll’s.“ Sam stand auf, öffnete den kleinen Kühlschrank und stellte zwei Flaschen Bier auf den Tisch. „Hier! Garantiert Synteholfrei!“

„AHHHHH … Super!“ Mit einem Plopp sprang der Deckel ab und James lehnte sich genüsslich zurück. „Das verspricht doch ziemlich gemütlich zu werden. Erzähl!“

„Was soll ich erzählen?“

„Na von Assjima! Das ist doch das worüber du sprechen willst?“

„Woher glaubst du das zu wissen?“

„Man muss kein Betazoide sein um zu erkennen, dass du nur einen einzigen Gedanken im Kopf hast. Das kann ich total verstehen weil sie wirklich ein tolles Weib ist. Hat sie dir mal erzählt dass ich kurz nach ihrer Ankunft auf der Community mal drei Tage vor ihrer Türe gesessen bin als sie die bolianische Grippe hatte? Mein Gott war ich verknallt!“

„Neeee … das hat sie nicht erzählt.“ Sam betrachtete James misstrauisch. Warum hatte sie das vor ihm geheim gehalten?

„Aber ich glaube das hat sie gar nicht so richtig mitbekommen. Genauso wenig wie sie gemerkt hat dass der Rubenfeld ihr seit Ewigkeiten hinterher steigt. Der hat sogar Gedichte geschrieben!“ James lachte laut. „Man, wie ich den beneide. Wenn ich Gedichte schreiben könnte, dann hätte ich bei Assjima vielleicht eine Chance gehabt. Oder was meinst du?“

Jetzt musste auch Sam lächeln. „Wer weiß. Wenn so ein alter Herzensbrecher wie du auch noch die Kunst der Poesie beherrschen würde, dann könnte dir ja kein Frauenherz mehr widerstehen. Da kann ich ja nur froh sein, dass dir die poetische Ader fehlt.“

„Ja leider. Vielleicht sollte ich mal bei Rubenfeld Nachhilfe nehmen. Aber ihm hat es ja auch nix gebracht. Doch der ist selber schuld. Er ist viel zu schüchtern. Würde echt mal gerne wissen wie du es geschafft hast. Du kannst doch auch keine Gedichte schreiben.“

„Nein, ich bin leider auch kein Poet. Und um ehrlich zu sein: ich habe keine Ahnung warum sie gerade mich erwählt hat.“

„So? Sie hat dich also erwählt? Dann musst du ja das Glück wirklich gepachtet haben. Erwählt zu sein … Mensch, das sollte mir mal passieren.“ James beugte sich vor und fixierte Sam mit seinen Blicken. „Assjima ist niemand, der einen einfach so erwählt. Sie ist keine Göttin, auch wenn sie definitiv Macht über Männer besitzt. Nein Sam … als ich dich das erste Mal sah war mir sofort klar, dass ich meine eigenen Ambitionen begraben muss. Ich mag zwar nicht der Hellste sein, aber ich habe eine genaue Vorstellung von dem was Liebe genannt wird. Ich bin noch auf der Suche, doch ich weiß, dass ich die Frau, die wirklich für mich bestimmt ist nur sehen muss um sie zu erkennen. Und Assjima hat sofort gemerkt, dass du derjenige bist, der für sie bestimmt ist.“

„Hat sie dir das erzählt?“

„Nein, aber ich bin nicht blind. Hast du es auch sofort erkannt?“

„Ja. Ich sah sie in dieser Bar auf DS3 und wusste es im selben Augenblick. Das war die Frau die ich in meinen Träumen immer und immer wieder gesehen habe.“ Sam nahm einen Zug aus der Bierflasche.

„Wahnsinn! Es gibt sie also tatsächlich … die Liebe auf den ersten Blick. Und es gibt eine Art Schicksal, eine Bestimmung … die Nornen, die unser Schicksal weben. Und wie hast du ihre Aufmerksamkeit auf dich gelenkt?“

„Ich habe zwei unverschämte Tellariten niedergeschlagen. Und ich glaube, ich habe eine ziemlich große Klappe gehabt.“ Sams Ohren begannen zu glühen als er an diesen Abend zurück dachte. „Es war Lucas, der sie in diese Bar geschleppt hatte. Sie sah so traurig aus und nachdem Lucas weg war habe ich mich einfach mit zwei Sunrise an ihren Tisch gesetzt.“

„Sunrise? So was Banales?“

„Ja, was Besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein. Und dann habe ich sie in ein bayrisches Restaurant eingeladen.“

„Die Bude mit den Hirschgeweihen? DAS hat Assjima nie erzählt.“

„War ihr wohl peinlich …“ Sam hob schmunzelnd die Flasche und prostete James zu.

„Auf die Bestimmung … und auf die Liebe auf den ersten Blick“ lachte der Amerikaner zurück. Prima, es funktioniert dachte er bei sich. „Und was passierte dann?“

„Ich habe sie irgendwann geküsst – unter einem Hirschgeweih!“ Die Augen des Betazoiden begannen zu leuchten. „Das war unglaublich …“ Und dann begann er zu erzählen.

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Das Gespräch mit dem Captain verlief relativ kurz. Nachdem George und Vinara den Vorschlag vorgetragen hatten, sah der Zakdorn auf und sagte nur: „Machen Sie es so!“

Die Vorbereitungen dauerten knapp eine halbe Stunde, dann waren George, Haley und Guttler zum Hangar unterwegs.

Noch immer stand dort das Runaboat unverändert auf der Landeplattform. Noch immer waren bei der Po Sicherheitsleute zugegen.

„Wir stellen die Musterverstärker als Erstes in der Passagierkabine auf.“, sagte George bevor er die Po als Erster betrat. George klappte den Tricorder auf und scannte nach der Transportersignatur. Dabei wanderte er vorsichtig durch den Raum. „Hier ist eine Emission. Ganz schwach. Haley stellen Sie dort und dort die Musterverstärker auf. Guttler Sie auf der anderen Seite, die restlichen Beiden.“, beide Offiziere nickten, und machten sich daran die Geräte aufzustellen und einzuschalten.

„Musterverstärker sind aktiviert, Sir.“, sagte Haley.

„Gut dann wollen wir.“, George klappte den Tricorder zu.“ Computer! Eine Verbindung zum Community Zentralcomputer herstellen.“

„Verbindung hergestellt.“

„Die Holoemitterkontrolle an die Wissenschaftsstation 2 der Po Koppeln. Genehmigung Sheridan Alpha 449.“

„Ausgeführt.“, George stellte sich an die Konsole, die im Passagierraum sich befand, und aktivierte die internen Sensoren.

„Die Holoemitter im Hanger werden nun die Restsignatur des unbekannten Transporters nun sichtbar machen. Aber aufgrund des langen Zeitraumes, der zwischen dem Überfall und dem Auffinden des Schiffes vergangen ist, sowie der Möglichkeit das die Unbekannten ihren Transporter maskiert haben, dürfte das Ergebnis recht bescheiden ausfallen.“

„Es wird vermutlich mehr sein was Chief O´ Tra in Erfahrung bringen konnte Commander. Den die Fremden haben jegliche Aufzeichnungen vernichtet, die ihre Identität enthüllen würde.“, erläuterte Guttler.

„Haley Sie kontrollieren die Musterverstärker.“

„Aye, Commander.“

„Guttler Sie zeichnen mit dem Tricorder alles auf. Sorgen Sie dafür das der Hauptcomputer der Community alles aufzeichnet.“

„Verbindung ist etabliert Commander. „, sagte die Wissenschaftsoffizierin. George gab noch einige Befehle in die Wissenschaftskonsole ein.

„Na dann. Alle Mann Festhalten, es geht los.“, George drückte eine Eingabefläche und schon begann die Luft in der Mitte des Raumes zu flimmern.

„Die Signatur ist zu schwach. Erhöhe die Energiezufuhr zu den Verstärkern.“, erklärte Haley.

„Der Tricorder kann eine Struktur erkennen. Sie ist aber sehr schwach. Die Transportersignatur verliert bald endgültig ihren Zusammenhalt.“

„Verstanden Guttler. Ich versuche das Signal zu verstärken und durch den Holoemitter zu projizieren.“, das Flimmern nahm nun eine etwas besser zu definierende Gestalt an.

„Es wird besser. Ja, man kann mehrere individuelle Signale isolieren.“

„Ich Passe die Bilderzeugung des Emitters an. „, George gab weitere Befehle in die Konsole ein.

„Musterverstärker verlieren das Signal Commander. Die Restionisierung wird rapide schwächer. In ca 2 Minuten haben wir nichts mehr um ein Bild erzeugen zu können.“

„Mehr brauchen wir auch nicht. Ich kann die Signale zwar nicht sauber Trennen aber es reicht für ein Bild Commander. „

Die Struktur nahm nun Gestalt an. Es bildeten sich Schemen von Köpfen, Gliedmaßen. Aber es ließ sich nicht sagen, ob diese humanoid waren oder nicht.

„Ich habe es. Mehr ist nicht drin.“, verkündete Guttler. George nickte und deaktivierte die Sensoren.

„Immerhin haben wir etwas.“ Brummte George leise. „Computer“! Anhand der gewonnen Tricorderdaten, ist es möglich ein ungefähres Bild der Unbekannten zu generieren?“

„Es sind nicht ausreichend Daten vorhanden.“, George atmete aus.

„Computer, nehmen wir an die Unbekannten hatten meine Größe, ca 1,97 und ein Gewicht von jeweils 115 Kilo. Wäre es dann möglich ein Bild zu generieren?“

„Positiv! Dennoch bleibt eine Restirrtumsrate von 67 %.“

Guttler und Haley ließen leicht die Schultern sinken.

„Computer! Das Bild hier erzeugen.“, befahl George. Ein Grauer dreidimensionaler Schemen entstand nun inmitten des Raumes. Zwar ließen sich Arme, Beine und auch Köpfe erahnen. Aber die genau Anzahl war nicht möglich zu ermitteln, da die Formen leicht ineinanderfließend waren.

„Computer die Daten Abspeichern und Codieren. Zugang nur für die Führungsoffiziere der USS Community.“

„Befehl ausgeführt.“.

Danach wurde die Prozedur auch im Cockpit der Po ausgeführt. Doch dort war nichts zu finden. Eine halbe Stunde später Informierte George den Captain und per Bericht die anderen Führungsoffiziere.

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Mit bleiernen Gliedern schritt John Gilmore durch das mittlerweile nächtliche Schiff. Kaum jemand kam ihm entgegen, und wenn doch, dann sah er immer wieder diesen fragenden Blick. Dessen Antwort er auswich.

Weil er sie nicht kannte.

Der Angriff auf das Runabout, das Verschwinden von Assjima und Solak, Milis schwere Verletzungen und die Operation - das alles hatte sich in Windeseile auf dem Schiff herumgesprochen. Als John nach der mehrstündigen Operation, bei der er aufgrund seiner emotionalen Verbundenheit zu Mili, Edwards und Serik nur assistierte, den Operationssaal verlassen hatte, standen zahlreiche Personen in der Krankenstation und sahen ihn bangen Blickes an. Er hatte sie alle weggeschickt. Alle - bis auf X’Kles. Dann hatte er H’Qar verständigt. Er hatte den Beiden genau das Gleiche gesagt, was er nun auch dem Captain sagen würde.

„Herein.“

Vartik Tanrim sah von seinem Buch auf, als der Türsummer ertönte. Er ahnte bereits, wer vor seiner Tür stand, und hoffte inständig, dass er keine schlechten Nachrichten brachte.

Die vergangenen Stunden waren von einer dumpfen Traurigkeit geprägt gewesen. Schweigend hatten die meisten auf der Brücke ihren Dienst verbracht und überall wo er hinsah, gab es meist bedrückte, sorgenvolle Gesichter. Tanrim hatte die Ärzte arbeiten lassen, doch kurz eine Nachricht hinterlassen, in der er bat, dass Gilmore ihn nach der Operation aufsuchen solle, um ihm Bericht zu erstatten. Und auch der Schichtwechsel hatte keine Verbesserung gebracht. Im Gegenteil, die Ruhe, die die Nachtschicht so oder so immer umgab, verstärkte noch die bedrückende Ungewissheit.

So war er froh gewesen, als die Lt. Commander Shral und Sheridan ihn zwischenzeitlich aufgesucht und die holografischen Negativ-Rekonstruktion vorgeschlagen hatten, um die unbekannten Angreifer möglicherweise über die Transporterspuren zu identifizieren. Tanrim hatte dem sofort zugestimmt - auch und insbesondere weil die Zeit drängte. Lt. Commander Sheridan hatte sich sofort gemeinsam mit Guttler und Haley an die Arbeit gemacht, doch die Ergebnisse waren spärlich gewesen. Sheridan erklärte, dass die Spuren sich entweder bereits zu sehr verstreut hätten oder dass das verwendete Transportsystem eine solche Art der Rekonstruktion nicht zuließ. Mehr als Schatten hatten sie nicht rekonstruieren können. Kein Gesicht, keine genaue Gestalt waren erkennbar gewesen. Immerhin, so Sheridan, konnte man mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um mehrere Angreifer gehandelt habe.

Und schließlich hatte ihn sein Sicherheitschefs kontaktiert. Verwundert hatte Tanrim ihn angesehen, als der Name O’Tra gefallen war. Doch es gab zumindest eine Spur. Der Zakdorn hatte sofort Kurs auf die genannten Koordinaten setzen lassen. Wenn sie rechtzeitig dort wären, dann könnte man noch womöglich noch eine Warpsignatur finden...

„Captain“, nickte John dem Zakdorn müde zu.

„Nehmen Sie Platz, Doktor Gilmore. Sie sehen erschöpft aus. Möchten Sie etwas zu trinken?“

Dankbar nahm der Mann beide Angebote an und bat um ein starkes, möglichst alkoholisches Getränk - egal welches.

Vartik bestellte einen saurianischen Brandy, den er vor den Arzt stellte. Dann nahm er wieder Platz und wartete geduldig, bis der Arzt sich ein wenig gesammelt hatte.

John war dankbar, dass der Zakdorn ihn nicht drängte. Und erleichtert darüber, nicht diesen fragenden Blick zu sehen, obwohl er wusste, dass auch Tanrim besorgt war.

„Die Operation ist gut verlaufen“, begann er schließlich stockend. „Wir konnten die Blutung stoppen, das Gerinnsel beseitigen und die Kopfwunde schließen. Anschließend haben wir die zahlreichen Brüche an der linken Gesichtshälfte gerichtet und das Gesicht rekonstruiert. Außer ein paar versteckten Narben wird nichts mehr auf die Verletzung oder Operation hindeuten. Im Augenblick ist sie in einem regenerierenden Stasisfeld.“

Tanrim atmete erleichtert auf. „Dann wird Lieutenant Anquenar also wieder vollständig genesen.“

„Ich weiß es nicht“, flüsterte John und senkte den Kopf.

„Wie meinen Sie das, Doktor?“

„Sehen Sie, Captain, die Kopfverletzungen waren schwer. Um nicht zu sagen, lethal. Wir wissen nicht, wie lange sie bereits in diesem Zustand war, bevor wir sie fanden. Wir wissen nicht, ob die Blutung Schäden am Gehirn verursacht hat oder in wie weit die anschließende mangelnde Blutversorgung das getan hat. Wir wissen nicht einmal, warum sie so lange überlebt hat. Jeder andere wäre bereits nach drei, vier Stunden ohne Versorgung an dieser Verletzung gestorben.“

Die Bestürzung war Tanrim deutlich anzusehen.

„Edwards und ich vermuten, dass es womöglich an ihren haliianischen Genen liegt, dass sie länger durchgehalten hat. Haliianer haben eine sehr viel höhere Regenerationsrate als so manch andere Spezies. Aber bei einer solch schweren Verletzung ..“ John schloss die Augen. „Captain, ich weiß nicht, ob Milseya jemals wieder aufwachen wird.“

Der Zakdorn erhob sich ratlos und ging nachdenklich in seinem Raum auf und ab. „Was können wir tun?“, fragte er.

Der Arzt zuckte müde mit den Schultern. „Nichts - außer warten. Mili befindet sich in einer Art komatösen Zustand, der uns noch Rätsel aufgibt. Sie atmet selbstständig. All ihre Vitalfunktionen arbeiten autonom. Das deuten wir als gute Zeichen. Auf den Zerebralscannern sehen wir Aktivitäten in den verschiedensten Wellenbereichen, aber wir erkennen kein Muster, das wir deuten könnten.“ Er hob bittend sein leeres Glas und der Zakdorn nickte.

„Könnten wir einen Spezialisten auf Halii oder in der Sternenflotte konsultieren?“, fragte Vartik, als er das neue Glas vor John stellte.

„Das habe ich bereits veranlasst, Captain. Auch Serik befragt Kollegen von sich, die sich auf Zerebralmedizin spezialisiert haben. Wir müssen auf die Antworten warten.“

„Geben Sie mir Bescheid, Doktor, wenn sie etwas erfahren sollten“, bat der Zakdorn eindringlich.

„Natürlich Captain.“

Schweigend blickte Vartik auf den Tisch vor sich. „Können Sie sagen, wie sie verletzt wurde?“, fragte er schließlich.

„Das ist ein weiteres Rätsel, Captain. Wir dachten zunächst, dass jemand brutal auf sie eingeprügelt oder getreten haben muss.“ John schloss die Augen - alleine bei der Vorstellung wollten ihm die Tränen in die Augen schießen. „Doch im Verlaufe der Operation und der Nachuntersuchung stellten wir fest, dass sie nur Verletzungen am Schädel hat. Keinerlei weiteren Hämatome oder Verletzungen an ihrem Körper - abgesehen von einem verstauchten Handgelenk. Keine Abwehrspuren. Nichts.“

Der Zakdorn runzelte die Stirn. „Wollen Sie damit andeuten, dass sie sich nicht gewehrt hat?“

„Wir glauben, dass sie dazu keine Zeit mehr hatte.“

„Wie bitte?“

„Captain, es mag sich verrückt anhören, aber so wie es aussieht, wurde sie nur mit einen, höchstens zwei Schlägen derart verletzt. Und bedenkt man, dass bajoranische Knochen als beinahe unbrechbar gelten, dann war das ein gewaltiger Schlag.“

Die Farbe wich aus dem Gesicht des Zakdorns. Unwillkürlich dachte er an Assjima und Solak. Die Beiden konnten sich zwar verteidigen, doch wenn den Unbekannten das möglich war, dann ..

„Sie sollten sich ausruhen“, erklärte Vartik. „Sie haben alles getan, was Sie konnten. Und Anquenar benötigt Sie weiterhin.“

John nickte. „Das werde ich, Captain. Doch weiß man schon mehr über den Verbleib von Assjima und Solak?“ H’Qar hatte es ihm vor der OP erzählt gehabt, doch in diesem Moment war John zu sehr mit Milis Verletzungen beschäftigt gewesen. Und gerade jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als Assjima und ihre heilenden Hände. John war überzeugt, dass die Deltanerin mehr zu der Heilung Mils beitragen konnte, als er mit der Operation.

Schnell fasste der Zakdorn die wenigen Erkenntnisse zusammen.

John seufzte bedrückt. „Ich hoffe, die Beiden wurden nicht verletzt und dass wir sie schnell finden. Ich werde Sie über Milis Zustand auf dem Laufenden halten, Captain.“

„Danke Doktor, aber zunächst sollten sie versuchen ein wenig zu schlafen.“

John erhob sich schwerfällig. „Ich werde es versuchen, Captain. Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Doktor.“

Als der Arzt den Raum verlassen hatte, ging Vartik zum großen Fenster und sah hinaus. Mit nur einem einzigen Schlag! Wer nur konnte solch eine Kraft in einen einzigen Schlag hineinlegen? Und warum ausgerechnet gegenüber der Haliianerin? Für einen Moment dachte er sich an die oft impulsive, unbedachte Art des Lieutenants, doch ihr deshalb gleich den Kopf abreißen? Ein Betäubungsschuss hätte auch genügt…

Mit einem einzigen Schlag?! Besorgt wandte sich der Zakdorn seinem Schreibtisch zu. Was immer mit Assjima und Solak geschehen war, wo auch immer sie sich befanden, sie waren eindeutig in Gefahr.

Hoffentlich würden sie bald mehr wissen. Wenn Sie den Ort des Angriffs auf das Runabout erreicht hatten. Hoffentlich würden sie dort eine Spur finden..

Bearbeitet von USS Community
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Nachdem sich Selina über die neuesten Ergebnisse informiert hatte, begab sie sich zum Quartier des Counsellors. Niklan saß im Dunkeln aber er war zum Glück nicht alleine. Elohim hatte die ganze Zeit auf ihn aufgepasst.

„Danke, Elohim. Ich werde Niklan zu mir nehmen. Er sollte nicht hier alleine sein.“ Elohim nickte und verabschiedete sich von dem kleinen Jungen. Selina kniete sich vor Niklan und nahm seine Hände in die ihrigen. „Niklan, wir wissen leider immer noch nicht, wo dein Vater steckt aber glaube mir, wir werden ihn finden. Bis dahin wäre es besser, wenn du bei mir und Yasmin wohnst. Okay?“ Der kleine Junge nickte stumm und Selina erhob sich wieder um einige Sachen von ihm zusammen zu packen.

In ihrem Quartier angekommen, richtete Selina frische Bettwäsche für Niklan in Yasmins Bett. Das kleine Mädchen war natürlich hellauf begeistert, dass Niklan bei ihr übernachtete und am liebsten hätte sie gleich mit ihm gespielt aber weder Niklan noch Selina ließen dies zu. Es dauerte eine Weile, bis beide Kinder gewaschen und die Zähne geputzt hatten aber irgendwann lagen sie im Bett, mit Penelope in der Mitte aneinandergekuschelt. Selina las ihnen noch eine Geschichte vor und wartete, bis beide eingeschlafen waren. Lautlos verließ sie Yasmins Zimmer und ließ sich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen. Noch immer konnte sie nicht fassen, was passiert war. Assjima und Solak waren spurlos verschwunden und Milseya kämpfte um ihr Leben. Wer war dafür verantwortlich? Wer besaß eine solche Kraft? Hatte man es hier mit einer neuen Übermacht zu tun? Einer Macht, der nicht einmal sie die Stirn bieten konnte?

Die Türe ihres Quartier öffnete sich und John schleppte sich hinein. Sofort erhob sich Selina und ging auf ihren Freund zu. „John! Ich ....“ John winkte ab. „Bitte, ich weiß, dass ich dir nochmals von der Operation berichten soll aber ich ... ich bin müde, Selina. Lass uns zu Bett gehen. Morgen kann ich dir bestimmt all deine Fragen beantworten.“ Selina nickte und ging mit ihm ins Schlafzimmer. Es dauerte nicht lange bis John einschlief.

Selina betrachtete ihren Geliebten und strich ihm sanft über das Gesicht.

„So gerne würde ich dir deinen Kummer nehmen aber das wäre falsch. Noch besteht Hoffnung! Milseya ist stark und sie wird kämpfen!“

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Niels war auf einem Runabout. Auf einem Runabout? wunderte er sich. Tatsächlich, es war die 'Po' und durch das Fenster konnte er Sterne vorbeiflitzen sehen. Aber was machte er hier? Und da vorne auf dem Pilotensitz saß ja auch Mili und sie lächelte ihm zu. Mili lebt und ihr geht es gut! Beruhigt lehnte er sich an die Wand neben dem Replikator.

Plötzlich erschien ein dunkelgrauer Schatten. Wer um alles in der Welt war das denn? Niels war wie verseintert. In Zeitlupe verfolgte er, wie der Schatten auf Mili zuging, sie packte und durch das Cockpit schleuderte. Mili blieb leblos liegen. Dann drehte sich der Schatten zu Niels um und verkündete mit unheimlicher Stimme: "Um ihren Doktor und ihren Councelor werden wir uns noch kümmern!" Erst als der Schatten wieder verschwunden war, konnte Niels sich wieder bewegen. "Nein!!!!" schrie er, dann wurde es schwarz vor seinen Augen.

---

Niels schreckte hoch. Er saß in seinem Bett. Auf der Stirn hatte er Schweißperlen und sein Shirt war durchnässt. Ein schneller Blick zum Nachttischchen zeigte, es war kurz vor halb fünf. Neben ihm im Bett schlief Patricia seelenruhig. Zur Zeit wollte Niels nachts nicht allein sein. Was mit Mili, Assjima und Solak passiert war, machte ihm Angst. Vorsichtig stand Niels auf, er wollte Patricia nicht aufwecken. Er ging ins Badezimmer und wusch sich mit kaltem Wasser durchs Gesicht. Was er da im Spiegel zu sehen bekam war nicht schön. Behutsam stieg er wieder ins Bett.

"Coleman an van Richthoven!" ertönte es aus der Sprechanlage.

Etwas Zeit verging.

"Fähnrich, könnten sie mich hören?"

"Nun geh schon ran." murmelte Patricia.

Erst jetzt realisierte Niels, dass er gemeint war. "Ja, hier van Richthoven." sprach er leise.

"Niels, komm' bitte ins Operations Center, es gibt Arbeit für uns."

"Ja, ich mach mich auf den Weg." anwortete Niels. Weiterschlafen hätte er sowieso nicht gekonnt.

---

Nur kurze Zeit später erreichte Niels sein Ziel. Coleman schaute ihn fragend an, sagte aber nichts, als er erblickte wie blass Niels doch aussah. Dann begann er ein kurzes Briefing.

"Wir haben einen Punkt erreicht, an dem das Runabout warscheinlich angegriffen wurde. Chief O'Tra konnte in den Aufzeichnungen Hinweise für diesen Ort finden. Unsere Aufgabe is es nun die Gegend zu untersuchen."

Niels nickte nur kurz. Das schien Coleman auch als Antwort zu reichen. Niels setzte sich an eine Konsole, Coleman ging zu dem großen Hauptschirm.

"Niels, wir machen einen kompletten Scann des Sektors auf Warpspuren, höchste Auflösung." ordnete der Lieutenant an.

Niels richtete den Scann ein und ließ ihn mit höchster Priorität über alle Sensorphalanxen laufen. Jetzt hieß es abzuwarten, bis der Computer die Sensordaten zusammengestellt hatte.

Auf dem Hauptschirm erschienen nach und nach die Ergebnisse. Wie Tortenstücke wurde ein durchleuchteter Bereich nach dem anderen angezeigt.

Relativ schnell konnte die Warpspur eines Frachtschiffes bestimmt werden. Es war in einiger Entfernung vorbeigeflogen. Dann war da die Warpspur des Runabouts. Das Frachtschiff kam auf den ersten Blick nicht als Täter in Frage, da seine Warpspur einen zu großen Abstand zu der der 'Po' hatte.

Neben diesen zwei gut zu erkennenden Spuren gab es ein paar Fragmente. Das war zur Zeit die größte Chance. Niels legte einen Kurs durch die Fragmente. Die berechnete Route führte zum Argolis Cluster. Und hinter dem Argolis Sternnenhaufen war es nicht mehr weit zu cardassianischem Teritorium.

Coleman und Niels schauten sich die fremde Warpspur noch einmal genauer an, da sie sich deutlich mehr zersetzt hatte, als die des Runabouts in der selben Zeitspanne. An verschiedenen Stellen fanden sie kleinere Auffälligkeiten.

"Das könnte ein Hinweis auf eine künstliche Singularität als Energiequelle sein." meinte Sean Coleman.

"Vielleicht," kommentierte Niels. "Mögliche Ursachen könnten aber auch eine Tarnvorrichtung oder ein Antriebsschaden sein. Das sollte sich ein Spezialist genauer ansehen."

"Da hast du wohl recht," räumte Coleman ein. Mitlerweile war es 7 Uhr durch. "Im Moment können wir wohl nicht mehr machen." erklärte der Lieutenant. "Wir haben uns erst mal ein ordentliches Frühstück verdient. Geh doch schon mal vor und halte uns einen Tisch im Casino frei. Ich versuche noch das Frachtschiff zu erreichen und erstatte dem Captain Bericht."

---

Niels hatte schon Frühstück für beide bestellt, als Coleman eintraf.

"Und?" fragte Niels neugierig.

"Der Frachtercaptain hat sich vielleicht angestellt. Beim ersten Versuch hat er die Verbindung abgebrochen und beim zweiten Versuch war er nicht gerade gesprächig. Die hätten nichts mitbekommen von dem Angriff auf das Runabout. Mein Gefühl sagt mir, dass der irgentwas zu verbergen hat." erzählte Sean. "Ich habe dem Captain empfolen in Richtung Argolis Cluster weiterzusuchen."

"Seh' ich auch so, das ist bis jetzt die beste Spur." stimmte Niels zu.

Der Kellner brachte das Essen. "Ja, dann, guten Hunger!"

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Spät am Abend saß George in seinem Sessel am Schreibtisch und betrachtete sich die verkleinerte Drei dimensionale Darstellung, der Negativ Aufnahme, die er heute an Bord der Po gemacht hatte.

Auf dem Schreibtisch lagen die PADDs mit den neuesten Erkenntnissen, die man über den Vorfall hatte. Doch alles ergab keinen Sinn. Wer waren die Entführer? Woher kamen diese, was war deren Motive? George bekam langsam aber sicher Kopfschmerzen. Er hatte die Darstellung durch den Computer nochmals Analysieren lassen, um wenigstens ein weiteres Indiz herauszukitzeln. Doch je mehr er tiefer grub, umso unklarer wurde die Sache auch. Hinzukam das auch inzwischen die Kinder dank Miauz nun auch davon erfahren haben. Besonders Amanda die an Mili und Assjima hing war niedergeschlagen gewesen. Das Mädchen hatte eine Stunde lang in den Armen ihres Vaters Tränen vergossen. Es dauerte auch noch sehr lange, bis Amanda auch eingeschlafen war. George war bei ihrem Bett geblieben und hatte, solange gewartet bis Amanda eingeschlafen war.

Milis Zustand war noch sehr ungewiss. Zwar war die Operation gut verlaufen, aber erst die Zeit würde zeigen, ob die Pilotin auch wieder vollständig gesund werden wird.

Also warum haben die nicht die Po gesprengt? Fragte sich George. Mit Mili haben die Täter praktisch einen Augenzeugen hinterlassen. Was wollt ihr von einer Deltanerin und einem Romuvulkanier? Und vor allem, woher wussten die Entführer das die Po zu dieser besagten Zeit diesen Sektor dieses Sternensystem durchfliegen würde?

Da könnte alles in Frage kommen. Von Lösegeldforderungen des Orionsyndikats, bis hin zu Freibeutern, die seit einem halben Jahr in den Randgebieten der Föderation ihr Unwesen trieben. Der Bekannteste von ihnen war ein K´tralli namens Diego De Blazio oder auch Blaze genannt. Aber laut dem, was man von Blaze und seinem Schiff, einen Ausgemusterten Starfleet Kreuzer der Constitution Klasse hörte, so zählten diese Art von Überfällen eher nicht dazu.

Ein Gentlemen Pirat? George werde nicht Naiv! Das passt zu einem Märchenbuch aber nicht in die Realität! Schön! Wer ist es dann?

„George? Komm ins Bett! Du wirst hier und jetzt nicht einen Lösung finden.“, Jenax stand im Türrahmen des Schlafzimmers.

„Analyse Beendet. Es konnten keine individuellen Merkmale zu einer bekannten Spezies zugeordnet werden.“, meldete sich der Computer.

„Ich Fürchte, du hast recht.“, George schaltete das Hologramm ab.

„Nur ist es nicht das einzige Merkwürdige, was heute passiert ist.“, George sah zu seiner Verlobten auf.

„Wirklich?“

„Ich war heute bei Miauz um die Haare machen zu lassen“

„Imzadi ich bitte dich. Dieser Kater ist zwar schneller als der hinterhältigste Geheimdienst in der Galaxie, aber seinen Neuigkeiten muss man immer mit Vorsicht genießen.“

„Ich bin doch keine Klatschbase.“, versicherte Jenax entrüstet.“ Er hat es mir unaufgefordert erzählt.“

„Er macht vieles unaufgefordert, das ist ja das Fatale. Aber wenn du schon dabei bist.“

„Wie dem auch sei. Er hat erzählt das H´Qar zusammen mit Commander Kyle aus deren Quartier kam.“

„Oh Nein! Jenax, dieser Kater Denkt doch nicht?“, Jenaxs Gesicht Sprach Bände.“ Er Denkt es also doch.“, ergänzte George in einem sarkastischen Ton.

„Jenax, H´Qar ist verlobt. Und ich halte ihn beileibe nicht für die Sorte, die auf alles losgeht, was bei drei nicht auf Warp ist. Ich Denke die Beiden hatten eine Besprechung.“

„Ich glaube auch nicht das so was gelaufen ist. Aber die Lebenserwartung von Miauz dürfte sich Rapide verkürzen, wenn der Botschafter davon erfährt.“

„Das ist noch Untertrieben. Ehrlich gesagt würde es mir um Miauz leid tun. Er ist zwar ein Lästermaul, aber ich habe mich an den Burschen gewöhnt.“

„Ich auch. Seine Kopf Massagen sind wirklich Legendär.“, ein sanftes Grinsen umspielte Jenaxs Lippen .

George stand endlich auf. „Lass uns schlafen gehen. In wenigen Stunden haben wir den Sektor erreicht, wo die Po aufgebracht worden ist.“

„Dann lass Bitte das Grübeln und Nachdenken außerhalb des Schlafzimmers zurück. Sonst machst du kein Auge zu.“

George gab Jenax einen Kuss, worauf die Beiden dann im Schlafzimmer verschwanden.

Bearbeitet von George Sheridan
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