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...Glück im grenzenlosen Sein

USS Community - Die Pause Teil VI


Hoshi_Sato

Empfohlene Beiträge

Es war früh am Morgen. Sehr früh am Morgen.

Eine kleine Gestalt marschierte zielstrebig zu einem Haus auf dem Anwesen der Thychams.

Genug war genug. Drei Tage lang hatte sie warten müssen. Drei Tage hatte sie unter strengster Bewachung ihrer Mutter gestanden. Damit war jetzt Schluss! Es war jetzt - genau jetzt - Zeit für Alnoukat und Wartaq endlich wieder rauszukommen. Und sie würde dafür sorgen!

Doch scheinbar war sie nicht die einzige, die so dachte. Denn als sie Milseyas Haus erreicht hatte, bemerkte die kleine Gestalt auf der Veranda eine andere, die neugierig durch die Fenster lugte – und fotografierte!

„Wer bist du denn?“, rief Valiqui laut aus.

Der Mann dreht sich verblüfft um und senkte die Kamera. „Nun, ich bin..“

Doch die Sechsjährige ließ sich von dem Unbekannten kein X für ein U vormachen. „FREEEEEEEMDEEEEEEEER!!!!“, brüllte sie aus Leibeskräften.

H´Qar wurde von einer wohlbekannten Stimme aus dem Schlaf gerissen. Es war der dritte und letzte Morgen an dem er und Milseya das Haus für sich alleine hatten. Aber anscheinend meinte Valiqui, dass es schon an der Zeit sei, wieder zu Milseya und ihm zu kommen. Es hatte den Klingonen sowieso gewundert, wie es ihren Eltern gelungen war, die Kleine von Milis Haus fern zuhalten.

H´Qar stand auf und ging zum Fenster um zu sehen, warum die Kleine geschrieen hatte.

„Valiqui!“ Mit einem Satz war Milseya aus dem Bett aufgesprungen als plötzlich der zweite Schrei ihrer Cousine ertönte. Sie griff nach ihrem Morgenmantel und stürmte zur Tür. „Sie ist in Schwierigkeiten!“

Da unten stand ein haliianischer Mann, den H´Qar noch nie gesehen hatte und Valiqui stand schreiend und mit dem Finger auf ihn zeigend. Das war für H´Qar genug Grund um zu handeln. Er riss das Fenster auf, stieg auf die Fensterbank und sprang den Fremden an. Als der Klingone auf den Fremden traf, stürzten beide Männer zu Boden und der Fremde ließ eine Kamera fallen, die zu Bruch ging.

Milseya riss die Tür auf und sah nur noch wie H’Qar und ein vollkommen Unbekannter sich am Boden wälzten. Sie griff nach Valiqui und hob sie beschützend hoch. „Inoumerii“, rief sie erheitert „eigentlich solltest du erst das Zeichen deiner Familie an der Tür anbringen, bevor du mein Haus vor Feinden beschützt! Wer ist der kla’im (Drecksack)?“

"Das ... werden wir ... gleich sehen." Nun hatte H`Qar die Oberhand gewonnen. Und riss den Fremden auf die Beine. Und presste ihn in Richtung der Hauswand. Das letzte kleine Stück gewann der Klingone noch mal an Geschwindigkeit und schlug den Mann an die Wand. Irgendwie schien der Mann kurz zu flackern.

"Liebling, gibst du mir bitte das Wappen meines Hauses." Mit dem rechten Ellbogen drückte er den Fremden am Hals gegen die Wand und die linke streckte er fordernd in Milis Richtung.

„Oh Moment“ Milseya verschwand kurz in der Tür und kehrte flugs wieder zurück und reichte H’Qar das tönernde Abzeichen. „Schht „, beruhigte sie die plärrende Valiqui, während sie H’Qar auf die freie Seite des Türrahmens deutete. „Hier hin .. wieso flackert der Kerl wie ein Störsender?“

Das finden wir gleich heraus."

H´Qar presste das tönerne Symbol an die Stelle, die Mili ihm gezeigt hatte.

"Nun darf ich ihn töten, richtig? Jetzt ist es auch mein Haus und ich bin für seinen Schutz zuständig."

Der Klingone setzte ein wölfisches Lächeln auf.

"Also, wer bist du und was willst du hier?" H´Qar erhöhte den Druck gegen die Kehle des Mannes.

Der Mann schnappte nach Luft und versuchte krampfhaft sich vor dem Griff zu lösen.

„Mein Herz“, sagte Milseya zu ihrem Mann. „Doch nicht vor den Kindern. Es sind immerhin keine Klingonen.“ Dann wandte sie sich an ihre Cousine, die immer noch heulte. „Süße, was hat dir der Kerl getan?“

Valiqui schnappte nach Luft. „NIX!“, heulte sie. „Aber der ist ganz gemein!“ Sie zeigte auf die Hosentasche des Fremden. „Und keiner wie ich!“

"Schick die Kleine rein."

Milseya runzelte die Stirn, doch ließ sie Valiqui hinunter und schickte sie ins Haus. Doch bevor H’Qar irgendetwas tun konnte, griff sie ungehemmt in die Hosentasche und zog ein Gerät heraus. Als sie auf den grün blickenden Knopf drückte, verschwamm das Bild des Mannes und plötzlich erschien das Bild eines Tellariten, der nicht viel größer war als sie selbst. „H’Qar“, sagte sie sanft „sollten wir nicht wissen, wer das ist, bevor du ihn umbringst? Dazu müsste er wohl erst noch ein wenig atmen können..“

H´Qar griff schnell um, so das. er jetzt mit beiden, den Kerl am Kragen an die Wand drückte.

"Los, nun sprich."

„Das … ist … eine … Unverschämtheit!“, japste der Unbekannte. „… Ich … bin … ein … offizielles … akkreditiertes … Mitglied … der … Presse!“

"Schatz, hol doch bitte meinen D´K-tagh, dann werde ich die Wahrheit halt aus seinem hässlichen Gesicht herausschneiden." H´Qar drückte mit einem Daumen unterhalb des Kehlkopfes in den Hals des Tellariten.

"Und selbst wenn Du der Presseminister der Föderation wärst, hättest Du kein Recht ungefragt dieses Grundstück zu betreten."

„Einen Moment!“ Milseya legte sanft eine Hand auf die des Klingonen. „Wenn er wirklich ein Journalist ist, dann hat er bestimmt so etwas wie eine Identy-Card oder einen Presseausweis ...“ Sie begann den Mann abzutasten und fand recht schnell in der Hemdtasche das, was sie gesucht hatte. Als sie den Namen auf dieser las, weiteten sich kurz ihre Augen, bevor sie anfing zu lachen. „Liebling!“, prustete sie. „Weißt du, wer das ist?“ Milseya hielt ihm die Karte hin, damit er es lesen konnte.

Winfresius Wiesalum

"Das ist mir absolut egal, gib mir meinen Dolch."

Erst als Milseya ihm die Karte direkt vor die Augen hielt, las er den Namen. An irgendetwas erinnerte dieser Name. Als dem Klingonen klar wurde, wen er dort in den Fingern hatte, wurde sein Grinsen bösartig.

"Jetzt bestehe ich auf meinen D´K-tagh. Ich habe noch eine Rechnung mit diesem T´ruk-D´h offen. Und wenn ich mich nicht irre, gibt es hier noch ein paar Personen, die sich gerne einmal mit diesem Wiesel unterhalten möchten. Sein Pech, dass er zu erst an mich geraten ist."

„Aber das wäre sehr unhöflich von dir gegenüber unseren Gästen!“, erklärte sie grinsend. „Und ich könnte mir vorstellen, dass Vinara, Assjima und auch George gerne noch ein Hühnchen mit diesem Kerl rupfen möchte. Außerdem finde ich ist der Tod noch zu gut für ihn..“

"Keine Angst, ich lasse ihn am Leben, ein wenig jedenfalls."

„Hmm“

Milseya sah den Tellariten lange an, dann zuckte sie mit den Schultern, ehe sie sich wieder an H’Qar wandte. „Du weißt, dass ich dir jeden Wunsch erfüllen möchte - auch diesen. Aber wenn du ihn jetzt verprügelst, dann bleibt nicht genug für die anderen übrig. Das ist ein bisschen unfair, oder nicht?“

"Nein", kam es eiskalt zurück.

„Doch das ist es“, erwiderte sie gelassen. „Du weißt am besten, dass bortaS blr jablu´Dl´ reH QaQpu´ nay´ (Rache ist ein Gericht, was am besten kalt serviert wird!). Doch natürlich heißt es auch TlhIngan quv DatIchDI´ Seng ylghuH! (Wenn du die Ehre eines Klingonen beleidigst, rechne mit Schwierigkeiten). Allerdings bIQongtaHvIS nItlhejchugh targhmey bIvemDI´ nItlhej ghIlab ghewmey (Wenn du Targs schlägst, wachst du mit Glob-Fliegen auf), doch man sagt auch ghIlab ghewmey tIbuSQo´ (schenke Glob-Fliegen keine Bedeutung).“

"Diese Rache hatte ein Jahr um eiskalt zu werden, er hat meine Ehre und auch deine Ehre beleidigt, also verdient er die Schwierigkeiten, in denen er jetzt steckt. cheqotIhchugh maHaghbe´´a´ ? cheDuQchugh mereghbe´´a´ ? cheQIHchugh manoDbe´´a´ ? (Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen?) Und wenn ich diesen Targ schlage, kann er keine Globfliege sein. Und wenn Du mir nicht gleich meinen Dolch bringst, werde ich ihn einfach erwürgen und dieser Tod wäre zu schade für DAS da."

Milseya holte tief Luft. „Ich schlage dir etwas vor: Du weißt, dass ich als Sternenflottenoffizierin Rache nicht gut heißen und sie auch nicht unterstützen darf. Auf der anderen Seite muss und will ich deine Kultur respektieren .. Ich werde also jetzt zurück ins Haus gehen und Jasny benachrichtigen, damit sie die Behörden informiert. Und Captain Tanrim natürlich. Das wird sicherlich einige Zeit dauern. Kann ich mich darauf verlassen, dass dieser Kerl noch am Leben ist, wenn ich zurückkomme?“

"Ich habe dir doch gesagt, dass er noch am Leben sein wird. Ich möchte doch noch sehen, was Kalis mit dem da anstellt."

Die anderen Sternenflottenoffiziere würden zum Thema Rache wahrscheinlich genauso handeln wie Mili.

"Bevor Du den Captain rufst, gib mir bitte meinen Dolch", knurrte er jetzt.

„Ich sagte dir doch, dass ..“ Doch da war sie bereits im Haus verschwunden. Wenige Momente später schlidderte der Dolch auf dem Boden entlang zur Tür - begleitet von einem sehr lauten „UUUPPSS!“

Das war doch Absicht von Milseya. Aber wenn sie glaubte, das würde ihn davon abhalten diesem Schweinsgesicht weh zu tun, dann hatte sie sich geirrt.

Der Tellarite begann deutlich mehr zu zappeln, als er den Dolch des Klingonen den Boden entlang rutschen sah.

"Womit soll ich anfangen?"

Zuerst einmal brauchte er seinen Dolch. Das war nicht weiter schwierig. Mit einem Ruck hob H´Qar das Wiesel kurz an und schmetterte ihn dann kurzerhand zu Boden, ohne ihn dabei loszulassen. Mit einer Hand presste er den Schmierfinken zu Boden, mit der anderen griff er nach dem D´K-tagh. Nur Sekunden später schwebte die Spitze des Dolches nur Millimeter über dem Auge des Tellariten.

"Hast Du noch etwas zu sagen, bevor Du schreien wirst?"

„Das wagst du nicht!“, quiekte jener entsetzt auf. „Dafür verklage ich dich! Nein, ich schreibe einen Artikel darüber - nein, eine ganze Serie! Jeder wird wissen, dass Klingonen nichts anderes sind als blutgierige Monster .. und deine kleine Schlampe wird gleich mitverklagt. Dann wird sie unehrenhaft entlassen, weil sie dir dabei geholfen hat!“

H´Qar lachte auf.

"Ich besitze diplomatische Immunität. Und wer sagt dir, dass Du überhaupt noch in der Lage sein wirst, irgendetwas zu tun, wenn ich mit dir fertig bin. Und selbst wenn, auf deinen Kopf sind mehrere Belohnungen ausgesetzt. Im klingonischen Reich, auf verschiedenen Welten der Föderation und die Cardassianer sind auch nicht sehr gut auf dich zu sprechen. Wieso glaubst Du, dass Du jemals wieder etwas veröffentlichen kannst."

Der Dolch senkte sich noch etwas weiter und berührte die Haut unter dem Auge.

"Außerdem wirst Du sowieso deine Lügen schreiben ... wenn ich dich jetzt laufen lassen würde. Und bevor ich dir jetzt das Auge herausschneiden werde, sag mir, was Du hier wolltest. Und sag die Wahrheit"

Der Tellarite verzog hämisch das Gesicht, weil er glaubte Oberwasser bekommen zu haben. „Warum wohl, du dämlicher Idiot? Das hier ist deine Hochzeit. Du heiratest aus Mitleid den Zwerg, oder vielleicht weil dein Haus Geld braucht? Doch nebenbei amüsierst du dich mit ihren Cousinen und mit Shral. Wahrscheinlich sogar mit Shral und Kalis. Und die große Hexe Assjima vergnügt sich hier mit ein paar Haliianern, pflegt ein paar Kontakte und baut hier ein neues Zentrum für ihre perversen Bordelle ..“

In diesem Augenblick durchschnitt H´Qars Dolch die Haut des Tellariten, nur oberflächlich, aber das Wiesel spürte es und verkrampfte sich augenblicklich.

"Also, weitere Lügen, hätte ich mir ja denken können. Braucht ein Schmierfink wie Du eigentlich beide Augen?"

H`Qar zog den schnitt die gesamte Länge des Auges weiter.

Winnie das Wiesel begann als Antwort zu schreien.

„Vermutlich schon“, sagte die Stimme Tanrims hinter H’Qar. Jasny hatte ihn sofort unterrichtet und er hatte beim Laufen zu dem Haus der Pilotin sofort einen kleinen Sicherheitstrupp von der Community gerufen, der sich gerade materialisierte, und Bishop verständigt. Der Zakdorn trat vorsichtig näher. „Wo befindet sich Lt. Anquenar?“, wollte er wissen.

"Im Haus und dort gehen Sie am besten auch hinein Captain. Noch bin ich nicht fertig mit diesem Jik´ta. Dieser Schmierfink gehört mir und wird später an die klingonischen Behörden übergeben."

„Sehen Sie, Botschafter“, erwiderte Tarnim. „Da gibt es ein kleines Problem. Halii ist Mitglied der Föderation. Da dieser Mann hier festgesetzt wurde, untersteht er der Gerichtsbarkeit der Föderation. Auch wenn Sie ihn gefangen haben…“

"Captain, wie Sie wissen, gibt es in den Verträgen zwischen der Föderation und dem Klingonischen Reich Klauseln die klingonischen Offiziellen, z.B. Botschaftern, das Festsetzen von gesuchten Kriminellen gestattet. So steht es unter anderem im wieder eingesetzten Vertrag von Kithomer §389 Absatz 3 und 4. Sowie in dem Vertrag von 2375 §56. Also beanspruche ich hiermit den Gefangenen auf ein klingonisches Schiff zu bringen und der klingonischen Gerichtsbarkeit zukommen zu lassen. Nach Abbüßen seiner Strafe wird er zur Gerichtsverhandlung an die Föderation übergeben."

Tanrim lächelte. „Unter §390 Absatz 2 steht jedoch auch, dass die Föderation dem zustimmen muss, wenn es sich bei dem verdächtigten Festgesetzen um jemanden handelt, der gleichzeitig auch von der Föderation gesucht wird. Weiterhin erklärt der Vertrag von 2375 unter § 15, dass die Hoheitsrechte der jeweiligen Fraktionen gewahrt und in diesen die Rechtsbarkeit in vollem Umfange von jener ausgeübt wird.“ Der Zakdorn setzte sich auf einen Stuhl auf der Veranda. „Welche Lösung schlagen Sie also nun vor, Botschafter?“

"Sie kommen in 30 Minuten wieder und wir haben kein Problem mehr?"

Aber darauf würde sich der Sternenflottenoffizier nicht einlassen.

"Ich werde mein Verhör beenden, dann wird dieses Individuum an Sie übergeben. Nachdem er seine Strafe der Föderation gegenüber abgegolten hat, wird er der klingonischen Gerichtsbarkeit übergeben und wird seine Strafe im klingonischen Reich abgelten."

„Sie bekommen Ihre 30 Minuten Verhörzeit“, erklärte Tanrim. „Wenn Sie mir gestatten, dass einer meiner Sicherheitsoffizier anwesend sein. Er wird jedoch nicht in Ihr Verhör eingreifen, es sei denn, Sie würden bei dem Verhör allzu ruppig mit dem Verdächtigen umgehen.“ Der Zakdorn erhob sich. „Was das weitere Vorgehen betrifft, ich werde Ihren Antrag auf Auslieferung an meine Vorgesetzten weiterleiten. Diese werden dann darüber entscheiden.“

H´Qar nickte.

"Damit kann ich leben, Captain. Und die dreißig Minuten werde ich wohl nicht brauchen."

Er zog den Tellariten wieder hoch und schlug ihn wieder gegen die Wand. Der Klingone war bedacht darauf, dass keiner der Sicherheitsoffiziere mitbekam, wie der Kopf des Schmierfinken unsanft gegen die Wand schlug.

"Ich werde dir jetzt zeigen, wo ich das nächste Mal tiefer schneiden werde, wenn ich jemals wieder ein unwahres geschriebenes Wort von Dir lesen werde."

H´Qars Klinge wanderte mit sanften Druck über die Kehle von Winni, wo sie eine dünne rote Spur hinterließ. Danach wanderte die Klinge noch über jeden einzelnen Finger und die Magengrube. Zum Schluss setzte er die Spitze der Klinge auf die Stirn des tellaritischen Reporters und drückte leicht zu, so dass auch hier ein rotes Mal entstand.

"Und wir sehen uns vor deiner klingonischen Gerichtsverhandlung noch einmal wieder, das verspreche ich dir."

H´Qar ließ den Mann los, woraufhin dieser sich zappelnd von dem Klingonen entfernen wollte. Allerdings kam er nicht weit, denn die Schweinenase machte nun eine kurze aber dennoch sehr schmerzhafte Bekanntschaft mit H´Qars Ellenbogen so das der Kopf zurück ruckte und wieder gegen die Hauswand schlug.

Als die Sicherheitsoffiziere auf H´Qar und Winni zu rannten, drehte H´Qar sich um.

"Er hat versucht zu fliehen." Er deutete auf den jetzt am Boden zusammengesunkenen.

"Sorgen Sie dafür, dass er ein paar neue Hosen bekommt."

„Nehmen Sie den Mann in Gewahrsam“, befahl Tanrim der Security. „Und fragen Sie Dr. Assjima und Dr. Kalis, ob die Beiden bereits sind, sich dessen Verletzungen anzusehen. Sagen Sie den Beiden aber vorher wer, der Mann ist.“ Er wandte sich zum Klingonen um und nickte. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Botschafter.“ Mit einem zufriedenen Lächeln folgte er dann der Gruppe.

Shane und fee in „Kommt ein Klingone geflogen..“

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"Ob ich bereit bin Winnie das Wiesel zu untersuchen? UND OB ICH DAS BIN! Diesem T´ruk-D´h verpasse ich gleich mal einen Einlauf mit unverdünnter Buttersäure!"

Kalis war außer sich vor Wut und Vinara musste sie mit einiger Gewalt (sprich: vulkanischem Nervengriff) davon abhalten gleich loszustürmen.

"Ich denke Sie sollten lieber Dr. Assjima fragen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin inwiefern auch sie nicht gewisse Rachegelüste empfinden könnte", meinte die Andorianerin zu den Sicherheitsleuten. "Am besten wäre immer noch Dr. Gilmore oder irgendein haliianischer Arzt."

"Verstanden Commander", meinte der Anführer des Sicherheits-Teams, "möchten Sie vielleicht noch mit... Winfresius Wiesalum sprechen?"

"Nein, ich bin nur froh dass er endlich geschnappt wurde und hoffentlich nie wieder einen seiner schmierigen Artikel schreiben kann."

Winfresius Wiesalum? Der Name klang zu künstlich um wirklich tellaritisch zu sein; die Endungen erinnerten eher an eine Verballhornung der alten Erdensprache Latein.

Auf jeden Fall würde die tellaritische Regierung in der nächsten Zeit mehr als genug damit beschäftigt sein sich von diesem Negativ-Exemplar ihres Volkes zu distanzieren; es durfte auch damit zu rechnen sein dass vergleichsweise harmlose Tellariten den Zorn einiger Verleumdungs-Opfer zu spüren bekommen würden. Wie es wohl Dr. Rosh ergehen mochte?

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Die Stimme der aufgebrachten klingonischen Ärztin war nicht zu ignorieren. George sah in Richtung des Zeltes von Vinara Shral und konnte erkennen das dort eine Gruppe von Sicherheitsoffizieren anwesend war.

„Ich sehe mal nach was los ist Imzadi“, sagte George und ging mit großen Schritten auf die Sicherheitsgruppe zu.

Diese kamen auch George entgegen, der ranghöchste Deputy erkannte den Chefingenieur und stoppte kurz.

„Commander“, begrüßte dieser den Chefingenieur.

„Was ist hier los?“

Der Deputy berichtete von dem Vorfall und ließ kaum ein Detail aus. Georges Augenbrauen schnellten nach oben. Winfresius Wiesalum. Dies Bedeutete noch lange nicht das dies der richtige Name dieses Schmierfinken ist. Der Sicherheitsmann berichtete auch von dem Flackern und der Verwandlung des Schmierfinken von einem Haliianer in einen Tellariten.

„Möchten Sie mit Winfresius Wiesalum sprechen, Sir?“

„Später vielleicht.“

„Gut, den Botschafter H `Qar hat ganze Arbeit geleistet.“

„Kann ich mir lebhaft vorstellen.“

„Wenn Sie uns entschuldigen würden?“

„Natürlich“, entließ George den Mann. Nachdem die Männer abgezogen waren, straffte George die Schultern. H´Qar musste sich sehr beherrscht haben, oder Mili hat ihn davon abgehalten, das Wiesel zu einem Klumpen Fleisch zu verarbeiten. George lehnte wie jeder andere Offizier der Sternenflotte Rache ab. Aber in diesem Fall würde sogar der größte Pazifist seine Überzeugungen über Bord werfen, wenn er nicht jemand anderen Rechenschaft schuldig wäre. George stapfte wieder zu seinem Zelt zurück.

Zuerst berichtete er Jenax alles, was er gerade erfahren hatte. Dann kontaktierte er die Excelsior. Am anderen Ende der Verbindung sah man einen gut 2 Meter großen Admiral, in dessen Gesicht sich ein Haifischgrinsen breitmachte, was aber schnell wieder verschwand. Das Wiesel musste seinem Vater wirklich zugesetzt haben, wenn es zu dieser Mimik bei ihm kam.

„Das sind gute Nachrichten. Leider kann ich nicht hier sein, um dem Wicht persönlich durch die Mangel zu nehmen.“

„Darum hat sich Botschafter H ´Qar ausgiebig gekümmert Dad.“

„Kann ich mir vorstellen“, Walther Sheridan machte sich eine geistige Notiz den Klingonen zu Kontakten und ihm persönlich zu danken, das er dem Wiesel eine Abreibung verabreicht hatte.

„Jetzt ist er in unserem Gewahrsam und wird wohl den Behörden auf Halii überstellt werden. Und ich Glaube die Klingonen werden ebenfalls ihr Interesse an dem Burschen anmelden.“

„Mich würde es Wundern, wenn sie darauf verzichten würden. Ich Danke dir, das du mir dies mitgeteilt hat mein Junge. Grüße Jenax und die Kinder.“

„Mach ich Dad.“

„Sheridan Ende.“

Das Föderationslogo erschien auf dem Display, bevor es dunkel wurde. George dachte noch mal an dieses Flackern, dass die Sicherheitsleute beobachtet hatten. Ein mobiler Holoemitter vielleicht? Solche Geräte waren selten und vor allem nicht billig, geschweige denn für Zivilisten zugänglich. Ein Blick darauf konnte bestimmt nicht schaden.

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Mit einem lauten Seufzen ließ sich Milseya auf ihre Couch fallen. Was für ein Morgen!

Ihr Blick glitt über die zahlreichen Geschenke, die H’Qar und sie nach dem kleinen unerfreulichen Zwischenfall mit dem Wiesel herein getragen hatten. Danach hatten sich gefrühstückt und sich angezogen. Schließlich hatte ihr Mann etwas von Pflichten gebrummt und sich von ihr verabschiedet. Wahrscheinlich informierte er seine Familie über den ungebetenen Gast und hatte Kontakt mit dem Klingonischen Reich aufgenommen.

Umso besser! Eine kleine Stimme in ihrem Köpfchen sagte ihr, dass H’Qar mit den Geschenken und vor allem mit der Freude diese auszupacken nicht halb so viel Spaß haben würde wie sie. Milseya rieb freudig die Fingerspitzen aneinander und überlegte, welches sie als erstes auspacken sollte.

Doch gerade als sie vom ersten Päckchen das Papier herunter riss, fiel ihr noch etwas ein. Schließlich hatten ihre Freunde sich mit Sicherheit viel Mühe beim Aussuchen dieser Geschenke gemacht. Sie sollte sich ebenfalls die Mühe machen, und allen eine Dankeskarte schreiben. Am besten natürlich eine persönliche .. dazu sollte sie aber noch wissen, wer ihr was geschenkt hatte.. Grummelnd, da die Neugier sie schier umbrachte, stand sie auf und suchte nach einem Block und einem Stift, damit sie sich Notizen machen konnte.

Ein leises Plumpsen ließ sie verwundert auf den Boden sehen. Ein stiftähnliches Ding lag auf dem Boden .. das seltsame Gerät, das sie Winnie aus der Tasche genommen hatte. Das Teil hatte sie völlig vergessen. Sie hob das Gerät vom Boden auf und inspizierte es aufmerksam von allen Seiten. Sie hatte so was noch nie gesehen. Es musste eine Art tragbarer Holoemitter sein, aber – dessen war sie sich sicher – es war keine Föderationstechnologie.

Ihre Neugier auf das Gerät ließ jedoch recht schnell rapide nach. Sollte sich George das Teil ansehen, sie hatte im Moment viel Wichtigeres zu tun. Und so legte sie das Gerät auf ein Tischchen und widmete sich ausgiebig den vielen Päckchen …

Als H’Qar zwei Stunden später wieder zurückkehrte, da saß Milseya, bekleidet mit einer Lederjacke über dem Sari, eine dunkle Fliegersonnenbrille auf der Nase, in mitten eines Berges zerknüllten Geschenkpapier umringt von zahlreichen Kistchen und Gegenständen. In der einen Hand betrachtete sie ein Fläschchen auf dem stand Wenn Nachwuchs erwünscht ist, in der an der anderen hatte sie auf den Zeige- und Mittelfinger zwei blaue Babyschühchen gesteckt, die nun über ein Kunstwerk, das die Legende des Beginns darstellte, „marschierten“.

Milseya sah auf, als ihr Mann angesichts des Chaos im Wohnzimmer die Augen verdrehte und lachte auf. „Also, das hier“, sie deutete mit dem Babyschuh bedeckten Zeigefinger auf ein Buch, das auf der Couch lag. „Das ist von Assjima - und da stehen Sachen drin, die wir unbedingt mal ausprobieren sollten..“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Wenn Tante Vinny es dem Wiesel schon nicht heimzahlen wollte, Talana war bereit diesen elenden Schmierfinken ein wenig zu quälen...

Noch bevor irgendein Arzt den Schundreporter untersucht hatte suchte die junge Andorianerin ihn in Begleitung eines Sicherheits-Mannes der USS Community sowie eines Vertreters der planetaren Sicherheit von Halii.

Zur Überraschung der beiden Männer stülpte Talana dem Wiesel ein paar Kopfhörer über, betätigte ein paar Regler an dem angeschlossenen Audiospeicher und schon traten dem Tellariten die Augen aus dem Kopf. Keine Minute später winselte er jämmerlich um Gnade und der Sicherheits-Mann sagte: "Was auch immer Sie ihm da vorspielen, hören Sie auf damit, Folter ist innerhalb der Föderation verboten!"

Talana zuckte mit den Schultern und nahm dem Wiesel die Kopfhörer wieder ab. "Eigentlich schade, dieser gemeinsame Auftritt von Daniel Küblböck mit D.J. Ötzi, Wolfgang Petri und den Wildecker Herzbuben ist eine Rarität unter den alt-terranischen akustischen Brechmitteln!" Und direkt zu Winnie gewandt fuhr sie fort: "Du hättest wenigstens bis zur zweiten Minute warten sollen wenn sie alle im Chor singen, ich meine quaken, was auch immer!"

Gut gelaunt und ein völlig anderes Lied als das gerade vorgespielte pfeifend spazierte Talana von dannen, ein verstörtes Wiesel und zwei verwirrte Sicherheitsleute hinter sich zurücklassend.

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„Monstertribbel?“, George stand vor dem Wiesel. Er war zuvor einer Talana Raan begegnet, die so aussah, wie eine Katze die eine Maus verspeist hatte. Nun betrachtete er sich den Tellariten, der vor ihm wie ein Häuflein Elend dasaß.

Das Wiesel sah ihn an.

„Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ihnen jemand diesen Mist abkauft? Nicht einmal ein Pakled würde ihnen das Glauben.“

„Oh er kann sprechen!“

„An ihrer Stelle würde ich den Ball flach halten. Sie haben soviel Ärger am Hals, dass es für 4 Leben reichen würde.“

„Sternenflotten Gesülze! Ohne euch Militärtypen wären wir alle besser dran!“ höhnte das Wiesel zurück. Georges Mine bewegte sich kein Stück.

„Wirklich?“, Georges Stimme klang so ruhig das Es schon gruselig wirken konnte.

„Ja wirklich! Bei euch Kriegsgeilen kann man sich nie sicher sein. Außerdem unterdrückt die Sternenflotte die Pressefreiheit.“

Georges Kehle entstieg ein frostiges Lachen.

„Ja die Pressefreiheit. Ich bin sicher das Sie ihre Arbeit auch unter der Knute eines Vortas und seiner Jem Hadar fortführen könnten, oder als Borgdrohne, wobei Letzteres für Sie eine Verbesserung darstellen würde“, das Wiesel verdrehte die Augen. George wandte sich zum Gehen. Er würdigte das Wiesel keines weiteren Blickes mehr. Jedes weitere Wort war überflüssig. George nickte nur dem Sicherheitsoffizier stumm zu, bevor er den Raum verließ.

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Sie hatten Winnie erwischt? Assjima wäre dem Sicherheitsoffizier am liebsten um den Hals gefallen. Alle Fragen, wo Sam wohl stecken möge waren plötzlich wie weggewischt. „Wo ist er jetzt?“ fragte sie atemlos.

„Wir haben ihn in erst mal in einen Raum gesteckt, der uns freundlicherweise von Fähnrich Anquenars Familie zur Verfügung gestellt wurde. Captain Tanrim möchte ihn später auf die Community bringen lassen, aber er wünscht, dass Sie ihn vorher noch verpflastern. H’Qar ist nicht sehr zimperlich mit ihm umgegangen.“

„Einen Moment bitte. Ich bin gleich soweit.“ Die Ärztin packte einige Gerätschaften in ihren Notfallkoffer, der wie immer in unmittelbarer Nähe des Eingangs stand und folgte dem Gelbhemd.

Wenig später stand sie im Raum wo der Tellarit auf einer Pritsche lag und sich stöhnend ein blutdurchdrängtes Tuch an die Stirn hielt.

„Guten Tag … Tamara Schmid. Sie haben sich aber sehr verändert“ grüßte Assjima mit unbeweglichem Gesicht.

Der Tellarit sah auf und stieß einen leisen Fluch aus. „Verdammt, die deltanische Hexe …“

„Ja, die Hexe. Und die freut sich nun sehr darauf, ein neues unverbrauchtes Opfer zwischen die Finger zu bekommen.“ Die Ärztin stellte den Koffer ab und rieb sich genüsslich die Hände während sie einen Schritt auf den Journalisten zu machte.

„Und was haben Sie jetzt vor? Wollen Sie mich in eine Kröte verwandeln?“

„In eine Kröte?“ Assjima überlegte und ging langsam mit prüfenden Blicken um den Mann herum. „Hm … eigentlich keine schlechte Idee. Aber dann würden Sie den Rest Ihres Lebens leider dort verbringen wo Sie sich besonders wohl zu fühlen scheinen: im Schlamm. Nein, ich glaube, ich habe eine bessere Idee.“ Sie wuchtete den Koffer auf den Tisch, öffnete ihn und entnahm ihm sorgsam diverse Apparaturen, die sie fein säuberlich auf dem Tisch ausbreitete. „Ich habe einen neuen Job für Sie, Mister … Wiesalum.“

„Ich habe einen Job!“ giftete der Tellarit. „Und egal was Sie und Ihre Sternenflottenfuzzies mit mir anstellen werden: ich habe die Presse des ganzen Universums hinter mir stehen.“

„Nun … wenn ich mit Ihnen fertig bin, werden Sie mich auf Knien um diesen Job anflehen weil ansonsten niemand mehr was von Ihnen wissen will“ entgegnete Assjima mit süßlichem Tonfall während sie ihre Utensilien zurecht rückte. Dann drehte sie sich um und lächelte. In der rechten Hand hielt sie ein riesiges Fleischmesser, das selbst beim zerlegen von Targs seinen Zweck mehr als erfüllt hätte. „Bitte ziehen Sie sich aus, Mister Wiesalum.“

Winnie das Wiesel starrte auf das unterarmlange Messer. „Was haben Sie damit vor?“

„Sie werden es gleich sehen.“

„Ich werde mich nicht ausziehen!“

„Hose runter, Mister Wiesalum!“ befahl die Deltanerin.

„Nein!“ giftete der Tellarit zurück.

„Dann eben auf die unsanfte Art …“ Mit einem kräftigen Ruck zerriss der Gürtel ohne dass Assjima sich auch nur in Reichweite des Wiesels bewegt hätte. Sein Unterkörper wurde von unsichtbarer Hand angehoben. Mit einem weiteren Ruck rutschte die Hose von den Beinen und landete auf dem Fußboden. Erst als er mit entblößtem Unterleib auf der Pritsche lag kam die Ärztin näher. In der Hand immer noch das gewaltige Schlachtwerkzeug.

„WAS SOLL DASS?“ kreischte Winnie panisch, als er den entschlossenen Ausdruck in Assjimas Augen sah.

„Ich brauche dringend noch einen Eunuchen für mein neues Bordell auf Risa.“

„DAS WERDEN SIE NICHT WAGEN!“

„Sie haben keine Ahnung was ich wage und was nicht“ entgegnete die Deltanerin gelassen.

„Sie sind Sternenflottenoffizierin und an einen Verhaltenscodex gebunden. So etwas würde Sie Ihre Karriere kosten!“

„Meine Karriere hat Sie doch noch nie gekümmert. Aber um Sie zu beruhigen: Ich werde Sie nach dem Prozedere mit einem Vergessenszauber belegen. Sie werden glauben, dass Sie bei einem Unfall vor wenigen Tagen entmannt worden seien.“

„So was können Sie nicht.“

„Sind Sie da so sicher? Sie haben mich doch selber als Oberhexe tituliert. Und glauben Sie mir, Mister Wiesalum: Für eine Absolventin der Weißen Schule ist ein simpler Vergessenszauber eine leichte Übung.“

Winnie hatte sich aufgerichtet und rutschte nun angstvoll auf seiner Pritsche weiter nach hinten. „Sie werden niemals Hand an mich legen! Das dürfen Sie gar nicht.“

„Ach so … Sie haben Angst vor meinen Händen? Keine Sorge, ich habe nicht vor, Sie anzufassen. Das Vergnügen möchte ich Ihnen nun doch nicht gönnen. Außerdem ist es äußerst unangenehm, eine Resektion an einem erregierten Penis vorzunehmen. Da fließt leider immer sehr viel Blut … auch wenn er natürlich besser in der Hand läge. Aber wir wollen ja nicht aus reiner Bequemlichkeit heraus schlampig arbeiten.“

Winnie wurde blass als sich das Messer wie von Zauberhand geführt aus Assjimas Hand löste und auf ihn zuschwebte. Angstvoll presste er seine Hände vor sein entblößtes Geschlecht. „Warum wollen Sie das machen?“ stieß er mühsam hervor.

„Weil Sie zu viel mit diesem Körperteil denken, Mister Wiesalum. Ohne diesen Wurmfortsatz wird es Ihnen viel leichter fallen, die für diesen Vorgang vorgesehene graue Masse in Ihrem Schädel zu benutzen. Aber leider wird sich Ihre Stimme im Laufe der nächsten Wochen auf eine eher unangenehme Art verändern, so dass es Ihren Gesprächspartnern bei zukünftigen Interviews schwer fallen dürfte, Sie ernst zu nehmen. Und ihre Verkleidungskünste werden Ihnen dann auch nicht mehr helfen. Jeder wird Sie sofort als Winnie das Knäblein erkennen.“

Das Messer schwebte jetzt direkt über Winnies Bauch. Er presste die Knie zusammen und zog die Beine an. „Sie … Sie sind wahnsinnig …“ stotterte er.

„Ich bin die die ich immer war … Sie haben mich ja schon lange durchschaut. Die wahnsinnige und sexgeile Hexe von Delta. Ach … es ist ein wunderbares Gefühl endlich mal so sein zu dürfen wie man wirklich ist. Es hat so was Befreiendes.“ Assjima lächelte den Tellariten freundlich an. „Für diese Gelegenheit bin ich Ihnen sehr dankbar. Und deshalb möchte ich Ihnen schon jetzt diesen wirklich gut bezahlten Job auf Risa anbieten. Aber lassen Sie uns endlich zur Tat schreiten. Bitte spreizen Sie die Beine.“

„Einen Teufel werde ich tun“ zischte das Wiesel.

„Sehr schade. Dann eben die kostspielige Methode“ Sie ging zum Tisch zurück und begann eine gewaltige Spritze mit einer leuchtend gelben Flüssigkeit zu füllen. „Das ist der Urin des deltanischen Riesenleguans. Sehr teuer! Um ihn zu gewinnen muss man einen Leguan bei Vollmond zum urinieren bewegen. Sie verstehen sicherlich, dass dies nicht allzu leicht ist, denn Leguane bevorzugen Sand. Eine Schale ist für sie sehr befremdlich. Aber diese wertvolle Flüssigkeit schaltet jegliche Muskelaktivität vorübergehend aus. Natürlich könnten davon auch lebenswichtige Organe wie Herz und Gehirn betroffen sein. Aber Sie brauchen sich nicht unnötig zu sorgen. Ich weiß genau, wo ich diese Spritze setzen muss, so dass nur Ihre Extremitäten bewegungsunfähig sein werden.“ Die Deltanerin wendete sich erneut ihrem Patienten zu. Die Spritze in ihrer Hand wirkte fast so Furcht einflößend wie der Ausdruck auf ihrem Gesicht.

„Nein! Nein … nein …“ wimmerte Winnie. „Bitte nicht …“ Das Messer schwebte immer noch über seinem Bauchnabel. Es senkte sich langsam seinen fest zwischen die Beine gepressten Händen zu.

„Mister Wiesalum! Haben Sie sich nicht einmal einen winzigen Rest Stolz bewahrt? Es gibt keinen Ausweg für Sie. So wie Sie Ihren Opfern auch niemals eine Chance gewährt haben. Sie sollten sich wenigstens erhobenen Hauptes in das Unvermeidliche begeben.“

„Das können Sie nicht machen …“

Assjima antwortete nicht. Mit der Spritze in der Hand stand sie nun direkt vor ihm. „Sagen Sie auf Wiedersehen zu Klein-Winnie!“ Sie rammte die ziemlich große Kanüle in seinen Nackenmuskel. Der Tellarit stieß einen heißeren Schrei aus. Dann verschwamm alles vor seinen Augen. Seine angespannten Muskeln erschlafften schlagartig. Er sah Assjima mit einer Art Grillzange sein schlappes Glied anheben. Das Messer bewegte sich weiter nach unten und er glaubte, die kalte Klinge zu spüren. Er wollte erneut schreien, doch kein Laut kam über seine Lippen. Alles um ihn herum schien sich in Zeitlupe abzuspielen. Auch der Sicherheitsmann, der im Schneckentempo durch die Tür gestürmt kam blieb einfach grinsend stehen. Warum tut der nichts? Der muss doch eingreifen? Sie ist wahnsinnig … Ein brennender Schmerz durchfuhr ihn von unten nach oben.

Dann hörte er Assjimas Stimme dicht an seinem Ohr: „Oh wie schrecklich! Jetzt habe ich doch nicht so richtig getroffen. Ich bin mit der Spritze zu dicht an Ihr Herz gekommen. Es wird also doch nichts mit dem Job auf Risa. Sehr schade! Aber Klein-Winnie werde ich zur Erinnerung in Formaldehyd einlegen. Es tut mir wirklich leid. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise nach … wo immer Tellariten auch hinkommen mögen. Glauben Sie an ein Paradies für Schundreporter?“

Es wurde ihm schwarz vor Augen.

„Eh Doc! Was haben Sie denn mit dem angestellt?“ Der Securitymann war sichtlich amüsiert über den Anblick der sich ihm bot. Assjima stand mehrere Meter von Winnie entfernt am Tisch und hielt eine Grillzange in der einen und eine kleine Spritze in der anderen Hand. Das Messer und die Riesenspritze lagen bereits wieder in ihrem Koffer. Winnie lag ohne Hosen und steil aufgerichtetem Penis auf der Pritsche und schlief.

„Ach, ich habe ihm nur ein leichtes Halluzinogen gespritzt. Jetzt ist er entspannter und ich kann ihn in Ruhe behandeln.“ Sie bearbeitete die Wunden, die ihm H’Qars Dolch zugefügt hatte mit dem Regenerator. „Der wäre in diesem Zustand doch geplatzt, wenn ich ihn bei Bewusstsein angefasst hätte. Ich schätze, er wird in etwa 30 Minuten wieder zu sich kommen. Und seien Sie nicht verwundert, wenn er den Rest des Tages mit einer piepsigen Stimme spricht. Es wird auch ein Weilchen dauern bis er erkennen wird, dass noch alles da ist wo es sein sollte. Morgen wird er wieder ganz der Alte sein.“

Sie packte ihre Sachen zusammen und verließ vergnügt pfeifend das Zelt. Was Angst gepaart mit einem schönen Cocktail aus Ischilas Trickkiste doch alles bewirken können. Und sie hatte ihn nicht einmal anfassen müssen!

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Um der wegen des Nackengriffs sichtlich wütenden Kalis aus dem Weg zu gehen beschloss Vinara, wieder einmal der haliianischen Hauptstadt einen Besuch abzustatten.

Vor einem Kleidungsgeschäft sah sie eine schwarzhaarige Frau in Sternenflotten-Uniform; ihr Hemd und die Streifen an den Ärmeln hatten jedoch eine olivgrüne Färbung die sie allem Anschein nach als Mitglied der Infanterie auswiesen. Doch wieso trug sie dazu die Rangpins eines Lieutenant-Commanders?

Vinara trat zu ihr hin und fragte: "Verzeihen Sie, aber sind Sie vom Marine Corps der Sternenflotte?"

Die Frau drehte sich um; sie sah menschlich aus und setzte ein gequält wirkendes Lächeln auf. "Das Marine Corps in seiner alten Form wurde vor Kurzem aufgelöst; ich bin Lieutenant-Commander Maria Artelli von der Sternenflotten-Infanterie." Sie streckte der Andorianerin ihre Hand entgegen.

"Vinara Shral, ebenfalls Lieutenant-Commander. Wenn Sie von der Infanterie sind müssen Sie dem Marine Corps angehören oder angehört haben, wenn ich nicht irre mit dem Rang eines Majors?"

Artelli lachte kurz auf. "Da haben Sie vollkommen Recht Commander, aber wie gesagt existiert das Marine Corps in seiner bisherigen Form nicht mehr. Die Sternenflotte will offenbar die einzige föderationsweite Militär-Organisation sein und keine Rangsysteme neben dem ihren dulden."

Die beiden Frauen setzten sich in ein nahe gelegenes Straßencafé; Maria Artelli bestellte einen Cappuchino ("Ich hoffe der ist wenigstens annähernd so wie das italienische Original!") und Vinara einen haliianischen Milchkaffee.

"Fällt Ihnen auch auf wie die Leute mich hier anstarren? Ich trage zwar wie vorgeschrieben keine Waffen, aber meine Uniform kommt ihnen wohl doch irgendwie suspekt vor", meinte die Infanterie-Offizierin.

"Ich denke das liegt vor allem auch an der Farbe Ihrer Uniform... Haben jetzt alle Marines einen Sternenflotten-Rang?"

"Nein, noch längst nicht. Das Oberkommando sieht eine Übergangszeit von zwei Jahren vor. Die Uniform-Farbe werden wir aber auch danach nicht wechseln, diesen Kompromiss konnten wir noch aushandeln. Und auch unsere Spezial-Ausrüstung dürfen wir natürlich weiterhin behalten."

Die Getränke kamen und die Erdenfrau war mit ihrem Cappuchino sichtlich zufrieden. "Ich denke in gewisser Hinsicht haben wir die Abschaffung des alten Marine Corps auch Ihrem Captain zu verdanken. Dadurch dass er ein paar Ex-Admiräle hochgehen hat lassen die eine eigene dubiose Spezialeinheit aufgebaut haben sollen, will die Sternenflotte ausnahmslos alle militärischen Sondereinheiten integrieren. Bislang gab es einen gewissen Wildwuchs bei dem man nicht immer genau wusste, inwiefern eine Einheit überhaupt der Sternenflotte unterstand oder ob es sich um eine weitestgehend eigenständige Militär-Organisation handelte. Das Marine Corps fiel in einen Bereich der etwas dazwischen lag; mit dem Wechsel sollen sämtliche Unklarheiten ein- für allemal beseitigt werden."

"Ich bin zwar keine Expertin für Föderations- und speziell Erdenmilitär, aber sind Schiffs- und Bodentruppen nicht immer klar getrennte Einheiten gewesen?", fragte Vinara deren Milchkaffe einen angenehm nussigen Geschmack hatte.

"Ja, und deshalb tragen wir von der Infanterie weiterhin unsere olivgrünen Uniformen und verwenden je nach Einsatz Spezialwaffen. Was wir auf keinen Fall wollen - und darauf legen fast alle von uns Wert - ist eine Verwechslung mit der Elite-Force der Sternenflotte. Man wollte uns schon in sie integrieren, aber immerhin dagegen konnten wir uns erfolgreich wehren." Artelli nahm zufrieden einen weiteren Schluck von ihrem Cappuchino.

"Dann scheinen Sie wohl im Endeffekt nur Ihr eigenständiges Rangsystem aufgegeben zu haben... Bei Ihren Vorgesetzten kann ich mir einen Wechsel nur schwer vorstellen denn ein... Colonel kann nicht so ohne weiteres zu einem Captain der Sternenflotte umgradiert werden."

"Ja, das ist in der Tat ein Problem. Colonel Morris unter dem ich nun schon seit acht Jahren diene, die letzten drei davon als Stellvertreterin wird seinen Rang auf jeden Fall bis zum Ende der Übergangsfrist beibehalten. Danach hat er insgesamt vier Optionen: Er geht in den Ruhestand - was er niemals freiwillig tun wird -, er wird nach einer Umschulung zum Captain der Sternenflotte ernannt oder er bleibt bei der Infanterie, was ihm wiederum zwei Möglichkeiten lässt. Erstens: Er wird zum Commander 'umgradiert' wie Sie es nennen, was genau genommen einer Degradierung gleichkommt - denn Morris ist ein vollwertiger Colonel. Zweitens: Er kann sich zum Commodore der Infanterie befördern lassen, was mir am wahrscheinlichsten erscheint."

"Tragen die Admiräle der Infanterie dann ebenfalls weiterhin olivgrüne Uniformen?"

Die Soldatin lachte. "Also da bin ich überfragt; wir haben derzeit ohnehin nur zwei Generäle, von denen Lieutenant-General Jack Anderson der oberste Führer des Marine Corps oder was von ihm noch übrig blieb ist. - Ich selbst habe noch nicht einmal unbedingt etwas dagegen reguläre Sternenflotten-Abzeichen zu tragen und mit einem Navy-Rang angesprochen zu werden, aber was ich am meisten befürchte ist dass man mich womöglich als Kommando-Offizierin auf einem Schiff der Sternenflotte einsetzen könnte. Ich hasse Raumschiffe!"

Vinara sah Artellis angewiderten Gesichtsausdruck mit Sorge. "Und wieso?"

"Nun, es dürfte vielleicht etwas übertrieben sein dass ich sämtliche Schiffe an sich hasse, es ist nur so... Kaum war ich zum Major befördert worden, wurde ich als Anführerin einer Sondereinheit auf ein Sternenflotten-Schiff abkommandiert. Selbst sein Name ist mir inzwischen entfallen, aber an eines kann ich mich leider nur zu genau erinnern: Als ich einmal zu einer Besprechung auf die Brücke gebeten wurde und dort all die Offiziere sah... Da wurde mir mit einem Mal anders. Ich bin Marine, Angst ist eigentlich ein Fremdwort für mich. Und es war auch nicht wirklich Angst die mich dort überkam sondern vielmehr ein starker Ekel, gepaart mit einem Erstickungs-Gefühl... Ich weiß auch nicht wieso ich derart heftig reagierte, aber wenn ich jetzt auch nur daran denke irgendwann wieder auf einer Brücke stehen und dort sogar Dienst verrichten zu müssen..."

"Das klingt nach einer Art Brücken-Phobie falls es so etwas offiziell überhaupt gibt. Wenn Sie die von einem Arzt und einem Councellor bestätigen lassen, dürften Sie von Brückenposten auch weiterhin verschont bleiben; das Oberkommando ist schließlich kein Haufen Sadisten. Zudem würde ich davon ausgehen dass Mitglieder der Infanterie ohnehin nur in echten Notfällen überhaupt auf der Brücke dienen müssen."

Maria Artelli blickte Vinara mit einem schiefen Lächeln an. "Ich hoffe dass dem so ist. Ich weiß das mag für Sie als reguläre Offizierin der Sternenflotte seltsam, vielleicht sogar beinahe beleidigend klingen..."

"Keineswegs; ich neige zwar nicht zu solch extremen Reaktionen wie Sie, aber auch ich empfinde auf der Brücke ein Gefühl der Deplaziertheit. Vor allem wenn ich auf dem Kommando-Stuhl oder direkt daneben Platz nehmen soll überkommt mich eine Mischung aus Ärger, Resigniertheit und Langeweile."

Auch wenn Vinara im Moment nur ihre zivile Lederkluft trug, so wusste ihr Gegenüber dennoch welchen Posten sie innehatte. "Dann würden Sie sich am liebsten die ganze Zeit in Ihr Labor verkriechen?"

"So in etwa, aber wie es aussieht werden leitende Wissenschafts-Offiziere, nachdem jahrelang eine gewisse Uneinigkeit über den Status herrschte jetzt doch als vollwertiges Brückenpersonal eingestuft. Das heißt der sicherste Weg um meinen Zusatzposten als Zweite Offizierin loszuwerden bestünde vermutlich darin, dass ich mich zur Ärztin oder Infanterie-Offizierin umschulen ließe."

Maria lachte schallend. "Dann kämen Sie gleich nach Dr. Vince Croft, er ist Geologe und Lieutenant-Colonel des Marine Corps, aller Voraussicht nach bald Commander der Infanterie. Dabei hätte er wie ich ihn einschätze auch nichts gegen einen Posten als leitender Wissenschafts-Offizier auf einem Raumschiff einzuwenden, selbst wenn er sich zu ebensogroßem Teil als Soldat sieht."

Vinara dachte kurz nach. Von Dr. Croft hatte sie schon vor einigen Jahren gelesen, als er noch Captain des Marine Corps (dem Lieutenant Senior Grade der Sternenflotte entsprechend) gewesen war. "Eine interessante Doppel-Laufbahn, aber letztenendes käme sie für mich aus Gewissensgründen wohl doch nicht in Frage."

"Sie als Andorianerin lehnen eine Soldaten-Laufbahn aus Gewissensgründen ab?" Die Infanteristin schien ihren Ohren nicht zu glauben; offenbar wusste sie doch nicht alles über Vinara.

"Ich bin auf Vulkan aufgewachsen und vor über einem Jahr einer christlichen Gruppierung beigetreten." Die Andorianerin holte ihren Kreuzanhänger unter der Kleidung hervor.

Maria Artellis Augen schienen beinahe herauszufallen. "Sie... sind Christin? Mit dieser Religion habe selbst ich nichts am Hut, und ich komme aus einem Land das einst als Zentrum des Katholischen Glaubens galt!"

"Deshalb hänge ich es auch nicht an die große Glocke."

Die zwei Frauen "bezahlten" ihre Getränke (eigentlich nur ein symbolisches Trinkgeld) und verabschiedeten sich voneinander; Maria würde bald wieder abgeholt und auf ihren geheim gehaltenen Stützpunkt im Beta-Quadranten zurückgebracht werden.

Bearbeitet von Vinara Shral
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George verließ die Unterkunft, in der das Wiesel festgesetzt worden war, mit einer ausdruckslosen Mine. Der Anblick dieses Elends ekelte den Chefingenieur immer noch an, wenn er auch nur daran denken musste.

Welcher Hass, welche Motivation steckte hinter diesen Lügen, die dieser Tellarit verbreitete? War es die Wut über seinen Namen? Impotenz? Nein, so banal dürfte die Antwort auf keinen Fall sein.

Bald hatte George schweigend das Haus von Mili erreicht, wo er die kleine Pilotin auf der Veranda erblickte, die sich gerade über das Rigelianische Konfekt hermachte. Diese Pralinen waren sehr selten, sehr teuer und heiß begehrt in der ganzen Föderation. Doch zu einer Hochzeit ein angemessenes Geschenk.

„Hallo Mili. Wie ich sehe, geht es dir prächtig!“, begrüßte George die Bajohaliianerin mit einem leichten Grinsen.

„Ho …Schorsch“, war die kauende Antwort. Milseya lächelte schokoladetrunken den Chefingenieur an und streckte ihm die Schachtel Konfekt entgegen. „Magst du? Das Konfekt ist wirklich fantastisch. Ich muss nur daran denken, ein paar für H’Qar aufzuheben, sonst krieg ich Ärger.“

„Danke!“, George entnahm eine Praline und blicke in die zu drei viertel geleerte Packung. „An deiner Stelle würde ich jetzt aufhören, sonst wird er tatsächlich sauer“, sagte George mit gehobener Braue.

„Nun“, erwiderte Milseya und griff hinter sich und holte eine weitere Packung Konfekt hervor. „Deine Zukünftige kennt mich eben besser als du - und bevor ich es vergesse, vielen lieben Dank für eure Geschenke. Die Dankeskarten sind bereits in Arbeit“, lachte sie und lehnte sich wieder in ihrer Liege zurück. „Ich vermute, du hast schon von dem ungebetenen Gast gehört?“

George lächelte, als er die zwote Packung auftauchen sah. „Ich habe nicht nur davon gehört, ich habe mit ihm auch gesprochen.“ George straffte die Schultern kurz. „Man kann nicht beschreiben, was für eine Mischung aus Hass, Dummheit und Unverfrorenheit in diesem Rüsseltier steckt.“ George schüttelte den Kopf.

„Mein Vater weiß auch darüber Bescheid. Er ist immer noch mit der Excelsior im klingonischen Territorium. Glaub mir, er hätte beinahe dafür, dass H ´Qar das Wiesel gestellt hat, ihn vom Fleck weg adoptiert.“ George schmunzelte bei dieser Vorstellung.

„Er kann ihn ja fragen, ob er das möchte“, meinte Milseya lachend. „Obwohl ich glaube, dass ihm im Moment meine Familie vollkommen genügt. Aber vielleicht verkraftet er ja noch eine dritte Familie. H’Qar ist ja ein ziemlich großer, ziemlich starker Kerl.“ Sie seufzte selig vor sich hin.

„Wie hat es dieser Bastard eigentlich geschafft, auf das Areal hier zu kommen?“ fragte George direkt heraus.

„Eine ziemlich gute Frage“, erwiderte sie. „Allerdings ist das hier nicht ein Hochsicherheitsgefängnis. Jeder kann das Grundstück betreten und natürlich auch in jedes Haus hinein, da die Türen aus Höflichkeit nie abgeschlossen werden. Er wird sich die Gegend ein, zwei Tage lang angesehen haben und sich dann entschlossen haben, zu handeln. Nur dumm für ihn, dass Valiqui ausgesprochen gern mit uns frühstückt.“

„Zumindest wird dies bei unserer Hochzeit auf BetaZed nicht passieren. So wie ich meinen alten Herrn kenne, wird er das Grundstück seines Hauses am Opal Meere von mindestens 200 Sicherheitsoffizieren bewachen lassen“, antwortete George.

„Als Jenax und ich dort vor über einem Jahr im Haus meiner Eltern einige Tage verbracht haben, hatte Jerry Lee zwei Gestalten mit einer Holokamera gestellt. Die Beiden waren so dämlich, dass sie beim Überklettern des Tores von der lokalen Polizei aufgegriffen wurden, weil diese in Panik vor Jerry Lee geflohen sind. Dabei wollte der Hund nur spielen. Könnte mir vorstellen, dass diese Witzfiguren zu dem Wiesel gehört haben. Und er vielleicht aus Rache meinen Vater in einem Artikel angegriffen hatte.“

„Bei allen Himmeln bin ich froh, dass mein Vater nicht so ein Paranoiker ist wie deiner“, seufzte Milseya leise, die sich gerade vorstellte, wie 200 Sicherheitsoffiziere geifernd auf die nackten Hochzeitsgäste stierten. „Kann schon sein, dass Winnie sich für die Geschichte damals rächen will - falls die beiden was mit ihm zu tun haben sollten. Erst hatte er es ja auf Vinara abgesehen, dann Assjima und dann kam dein Vater .. Mann, ich kann ja verstehen, dass ihr alle einen Hass auf ihn schiebt, aber die Fantasie von Winnie - die hätte ich auch gerne..“

„Was die Fantasie angeht… ja, die ist schon beneidenswert. Mit diesem Talent wäre er besser als Romanautor aufgehoben, statt sich als Schmierfink durchzuschlagen. Zumindest wirkt er nicht so verpeilt wie unser neuer Assistent des Captains. Von dem ich immer noch irgendwie der Meinung bin, dass er eine Art Strafaktion des Flottenkommandos wegen der Supersoldaten Geschichte ist.“

„Oh .. Jaton Beins - nicht wahr?“, richtete sich Milseya abrupt auf und wühlte auf dem Verandaboden unter den zahlreichen Gegenständen. Dann zog sie zwei, drei Bücher hervor. „Er dachte wohl, er würde mir damit eine Freude damit machen - dabei habe ich die schon gelesen“, seufzte sie. „Nun, ich finde, er passt sehr gut zu uns ..“

„Na ja, er ist im Prinzip kein schlechter Kerl. Nur seine Zerstreutheit treibt einem manchmal in den Wahnsinn, besonders wenn man damit sehr unvorbereitet konfrontiert wird. Jenax hat ebenfalls seine Werke sich angesehen und ist recht davon angetan.“ George räusperte sich kurz. „Ich will nicht unhöflich sein, aber um auf das Wiesel zurückzukommen. Wie ich hörte, soll dieser einen mobilen Holoemitter dabei gehabt haben? Ich würde gerne dieses Gerät mir mal ansehen, wenn du nichts dagegen hast.“

„Sicher doch“, nickte die Bajohaliianerin und erhob sich. „Es ist übrigens keine Föderationstechnologie“, erklärte sie, während sie sich den Sari glatt strich. „Natürlich war ich neugierig, woher dieses Ding stammt und habe ein paar Leute gefragt.“ Milseya ging ins Haus und kehrte zügig mit dem Gerät zurück. „Wenn sie Recht haben, dann handelt es sich dabei um yaderanische Holotechnologie. Wesentlich weiter entwickelt als unsere Holotechnologie“, fuhr sie fort und gab George das Gerät.

George wendete das Gerät in seiner Hand, dann holte er einen Tricorder hervor, den er sich vorhin von der Community herunter hat beamen lassen. Er aktivierte den Scanner und untersuchte das Gerät kurz. „Kann man sagen. Microsupermultiple Bilderzeugerprozessoren, mit diesen hier alleine könnte man eines unserer Holodecks betreiben. Siliziumkristall-Akku, hält bei Volllast wohl 96 Stunden, jedenfalls nicht billig. Ein Speicher von schätzungsweise 2000 Gigaquads. Und dieser ist zu 34 % belegt. Vielleicht gibt es einen Weg die Datenbank in den Schiffscomputer zu überspielen. Wäre doch zu interessant zu sehen, als was unser Wiesel alles schon mal aufgetreten war.“ George steckte den Tricorder ein und betrachtete sich das Gerät nochmals genau. „Sauber verarbeitet. Das muss unseren Freund ein Vermögen gekostet haben. Aber letztendlich hat es nichts gegen ein kleines Mädchen genützt, das ihn damit zu Fall gebracht hatte.“ George wog das Gerät nochmals in der Hand. „Wenn du willst, stelle ich es, wenn wir wieder auf dem Schiff sind auf den Kopf. Denn die Datenbank dürfte für den Prozess gegen das Wiesel mehr als relevant sein.“

„Mach damit, was du möchtest - solange ich es danach wieder voll funktionstüchtig zurückbekomme. Immerhin gehört es irgendwie mir und H’Qar - schließlich war das Wiesel am dritten Tag auf der Veranda und zählt damit zu den Hochzeitsgeschenken“, grinste sie. „Außerdem, wenn du mit deiner Analyse Recht hast, dann ist dieser Holoemitter ein Geschenk der Himmel - er wird mir bei meiner Arbeit über die Quantenfäden weiterhelfen.“

„In Ordnung. Du und H`Qar werdet auch einen inoffiziellen Bericht darüber erhalten. Und ich werde auf keinen Fall dieses Schmuckstück beschädigen“, versicherte George.

„Ganz wie du magst“, erwiderte sie, steckte sich wieder eine Praline in den Mund und reichte George erneut die Schachtel. „Sag mal, hat dir die Hochzeit gefallen?“

„Beide Zeremonien waren wundervoll“, antwortete George. „Jenax und ich, die Kinder, wir haben viele neue Freunde gefunden, zwei Kulturen auf eine schöne Art und Weise kennen gelernt. Ja, im Großen und Ganzen hat es mir sehr gut gefallen.“

„Nur sehr gut gefallen?“ Milseya lachte. „Meine Großmutter wird sich von der Klippe stürzen, wenn sie da hört!“

„ Du kannst sie beruhigen. Sie ist die perfekte Gastgeberin“, lachte George. „Ich hoffe, Du und H´Qar werdet auf der Hochzeit auf dem Schiff und auf BetaZed dabei sein.“ George atmete aus. „Wer dann nach mir und Jenax wohl in die - Falle - gehen wird?“

„Wir werden dabei sein“, schmunzelte Milseya. „Und der nächste? Nun, wir werden sehen..“

CptJones und fee in „Smalltalk auf Gilligans Island“

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"Du bist spät dran."

Milseya lehnte sich schmunzelnd an die Wand und sah dabei zu, wie Lucas sich gerade wegschleichen wollte.

"Nein!" kam es über die Lippen des Sicherheitschefs. "Es war ein Missverständnis in der Absprache mit Nanni. Entschuldige!"

"Es gibt nichts zu entschuldigen", gab sie lachend zurück und ging zu dem Gegenstand, den Lucas auf der Veranda abgestellt hatte. "Ihr habt ja daran gedacht und der Tag ist noch nicht zu Ende - schöne Holzkiste."

"Das Geschenk ist in der Kiste, vielmehr Geschenke, eins für dich und eins für H'Qar!" antwortete Lucas und freute sich.

"Und warum legst du es hier hinten so klammheimlich ab?" Milseya begutachtete die etwa 2 auf einen Meter große Kiste und packte dann das eine Ende an. "Los, pack mal mit ein. Wir bringen es durch die Küche rein."

"Weil es mir peinlich war..." gab Lucas zu und packte mit an. Gemeinsam schafften es die Zwei, die Kiste in die Küche zu tragen.

"Uff!" Milseya ließ sich schnaufend auf den Stuhl plumpsen. "Was schenkst du uns denn da? Pflastersteine für einen Anbau? So eilig haben wir es nicht mit dem Kinderkriegen!"

"Wer verschenkt denn Steine?"

"Kommt öfters vor als man denkt!", lachte sie. "Zumindest hier auf Halii." Milseya stand auf und ging daran die Kiste genauer zu mustern. "Also gut!", sagte sie, griff elegant zu dem großen Fleischhackbeil und setzte es an die Kante. Dann hieb sie drauf und öffnete den Deckel. "Oi!", rief sie aus. "Was ist denn das?"

"Das ist ein Ritterschild von der Erde mit den Symbolen eurer Häuser und darunter liegt ein Ritterschwert. Das grünverpackte Geschenk hat Nanni von der Liste deiner Oma genommen!" erklärte Lucas stolz und setzte sich hin.

"Ein Schild? Ein Schwert?" Milseya verzog das Gesicht. Sie griff hinein und griff schwungvoll nach dem Schild. Doch das war schwerer als es den Anschein hatte. Und so blieb sie kopfüber in der Kiste hängen und strampelte kurz mit den Füßen. Mit hochrotem Kopf und wirrem Haar kam sie wieder aus der Kiste. "Das Ding ist hoffentlich für H'Qar!"

Lucas hatte sich vor lauter lachen verschluckt und musste husten. "Ja das Ding ist für H'Qar!"

"Na prima!", moserte sie grinsend und richtete ihre Haare. "Er kriegt so was Großes und ich nur so ein kleines Päckchen! Jetzt ist mir klar, wen du lieber magst!" Milseya griff lachend nach ihrem Geschenk und stellte es auf den Tisch. "Aber es ist schön eingepackt - dann wollen wir mal sehen." Sie zerrte und riss an dem Papier bis der Inhalt zum Vorschein kam. Es war ein haliianisches Sexspielzeug.

"Och, Milseya sag doch so was nicht! Ich mag euch beide sehr." entgegnete Lucas und schaute dann sehr überrascht auf das Geschenk.

"Oi!"

Milseya starrte perplex auf das uwopez shitze. Dann drehte sie sich mit runzelnder Stirn zu Lucas. "Soll das etwa heißen, dass ihr denkt, dass wir so was nötig haben?", fragte sie mit lauernder Stimme und zusammengekniffenen Augen.

Lucas wurde stumm. Was zum Teufel hatte sich Nanni dabei gedacht? "Äh, ich habe damit nix zu tun, dass hat Nanni zu verantworten!"

"Aber du hast es hier her gebracht!", kam es zurück. "Und auf der Karte steht auch dein Name!"

Wie zum Beweis presste Milseya ihm das Schreiben unter die Nase - während sie sich bemühte nicht lauthals loszulachen.

"Erwischt!" meinte Lucas und grinste. "Vielleicht dachte deine Oma, dass ihr so was braucht, wenn mein Blutsbruder mal länger weg ist!"

"Und wie soll das funktionieren?", gab sie ein Grinsen unterdrückend zurück. "Das hier besteht aus zwei Teilen - eines für die Frau und eines für den Mann und NUR gemeinsam funktionieren sie auch!" Es ging nicht mehr länger - sie begann zu lachen, bis ihr der Bauch weh tat. "Oh Lucas - ich bin begeistert davon, aber bei H'Qar bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht sollte ich ihm das gar nicht verraten! " Sie suchte nach Aufkleber, woher das Sexspielzeug kam und entdeckte einen bekannten Namen - Belam Wesir, den Inhaber des Sexshopes am haliianischen Zentralraumhafen. "Nun, immerhin ist es von guter Qualität", quietschte sie vergnügt. "Es könnte vermutlich auch klingonischen Sex überleben!"

"Boah hast du mich wieder veräppelt... " beschwerte sich Lucas kopfschüttelnd, danach atmete er beruhigt aus.

Sie kicherte vor sich hin. "Natürlich! Wenn ich wirklich sauer wäre, dann hätte ich das Hackbeil genommen und Nanni hätte das hier benötigt!", sagte sie und streckte Lucas die Zunge heraus, bevor sie aufstand. "Willst du was trinken?"

"Ja, gerne aber bitte alkoholfrei!"

Milseya nickte und öffnete den Kühlschrank, aus dem sie einen Krug frischer Limettenlimonade und einen Flasche mit klarer Flüssigkeit holte. Dann holte sie zwei Gläser und stellte alles auf den Tisch. Sie goss Lucas Limonade ein und sich selbst einen kräftigen Schuss der klaren Flüssigkeit mit Limonade. "Taso", prostete sie ihm zu.

"Taso" erwiderte Lucas und prostete Milseya zu. "Und wie fühlt man sich im Bund der Ehe?"

"Also, nicht anders als vorher, obwohl ... " Sie trank einen großen Schluck, verzog das Gesicht und schüttelte sich. " .. es gibt ein, zwei neue Sachen.. aber die .." Milseya seufzte nachdenklich. "Ich glaube nicht, dass die irgendjemanden etwas angehen - auch Blutsbrüder nicht. Ich hoffe, das verstehst du - ich frage dich ja auch nicht, welche Stellung Nanni im Bett bevorzugt."

"Äh, das wollte ich auch gar nicht wissen! Es ist nur so, dass Nanni meinen Antrag angenommen hat und wir in einem Jahr ebenfalls heiraten." erzählte Lucas, trank einen Schluck Limonade und verzog das Gesicht. Das Getränk war wirklich sehr sauer.

"OHHH, das sind ja wundervolle Nachrichten!", rief Milseya aus. Sie sprang auf und umarmte Lucas glücklich. "Ich gratuliere dir .. euch herzlich! Oh, darauf müssen wir anstoßen!" Die kleine Pilotin lief zu ihrem Kühlschrank und holte eine Flasche Champagner raus, dessen Korken keine drei Sekunden später herausknallte. "Sie griff nach zwei langstieligen Gläsern und schenkte ein. Nachdem sie Lucas ein volles Glas gereiht hatte, hob sie ihres und sagte: "Wir trinken darauf, dass du in einem Jahr eine Antwort auf deine Frage von heute erhältst - falls Nanni dir überhaupt Zeit lässt, nachzudenken!" Sie zwinkerte ihm zu.

"Genau!" meinte der Sicherheitschef, dem im Moment nicht mehr einfiel. Wieder trösteten sich die beiden zu und Lucas musste doch wieder Alkohol trinken.

"SO!", stieß Milseya aus, nachdem sie das Glas mit einem Zug geleert hatte. "Und jetzt, mein großer, starker, frisch verlobter Sicherheitschef, schleppst du das Schild und das Schwert in das Wohnzimmer - ich hol mir doch keinen Bandscheibenvorfall deswegen. Und dann .." Sie sah auf den Chronometer. "..muss ich anfangen zu kochen. Und da brauch ich meine ganze Konzentration - Rokeg-Blutpastete .. wahnsinnig kompliziert.. was sitzt du hier noch rum? Sch ... sch ..."

"Langsam ich bin nicht mehr so schnell wie früher..." beschwerte sich der Sicherheitschef etwas übertrieben und setzte sich dann langsam in Bewegung. Mit einem heftigen Ruck hob er das Schild hoch und schleppte es ins Wohnzimmer. Dann kam er wieder in die Küche, hob das Schwert auf und trug es ebenfalls in das Wohnzimmer.

Milseya hob entzückt eine Augenbraue. "Also ich kann schon verstehen, dass Nanni ja gesagt hat", sagte sie leise zu sich selbst, während sie die Zutaten zu Recht legte. "Wenn alle Muskeln an deinem Körper so durchtrainiert sind.. oi oi oi .. "

Fee und U_E in „Augsburger Puppenkiste auf haliianisch!“

Bearbeitet von Lucas Bishop
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H´Qar spazierte über das Festgelände, er wollte einfach mal raus. Die ganzen Geschenke und Milis Besessenheit von denselben, wurden dem Klingonen zu viel. Er verstand nicht, was an diesen zumeist doch recht nutzlosen Präsenten so toll sein sollte. Und er wusste jetzt schon dass Mili jedes Geschenk in ihrem Quartier aufbauen würde um die Freunde nicht zu verletzten und das bedeutete noch mehr Unordnung.

Ein Arm schob sich von hinten sanft unter den seinen. Es war Assjima. Sie hatte den alten Rucksack über die Schulter geworfen, trug ein paar feste Schnürstiefel und sah ansonsten überhaupt nicht mehr festlich gekleidet aus. Nur die Blümchen auf dem Cowboyhut, den Lucas ihr einmal geschenkt hatte passten nicht ganz zu ihrem Expeditionsoutfit. „Hallo H’Qar“ grüßte sie freundlich.

"Hallo Assjima."

Er begutachtete die Deltanerin von oben bis unten.

"Ist das die neueste deltanische Festtagsgarderobe?"

Er selbst hatte 'leichte' klingonische Kleidung an.

„Meine Leute mögen manchmal etwas seltsam wirken, aber unter Geschmacksverirrung leiden wir dann doch nicht. Aber es macht keinen Sinn mit hohen Absätzen und langem Abendkleid im Wald herumzustapfen.“ Ihre Augen blieben anerkennend an seinem muskulösen Oberkörper hängen. Wie üblich trug er nur eine Lederhose und eine knappe Weste. „Mili hat dich am Leben gelassen?“ fragte sie, während sie langsam weitergingen.

"Warum sollte sie versuchen mich umzubringen?" fragte der große Klingone verwirrt und dann stolperte er förmlich über die erste Aussage der Deltanerin.

"Was willst Du im Wald?"

„Ich an ihrer Stelle hätte dich schon längst vernascht“ scherzte die Ärztin und wurde dann sofort wieder ernst. „Ich will nach Sam suchen. Seit gestern Mittag hat er sich nicht mehr blicken lassen und ich spüre genau, dass er weder im Camp noch in der Nähe des Strandes ist. Keiner hat ihn gesehen seit er gestern Nachmittag mit Solak unterwegs war.“ Auf ihrer Nasenwurzel bildete sich eine tiefe Falte. „Langsam mache ich mir Sorgen. Er war in letzter Zeit irgendwie nicht sich selbst.“

H´Qar zog eine Augenbraue nach oben.

"Wer sagt dass sie das nicht getan hat? Meinst du wir haben drei Tage lang nur 3D-Schach gespielt?"

'Wahrscheinlich hatte das Spitzohr Sam einfach umgebracht.'

"Wo wurde Sam denn zuletzt gesehen? Und wo ist er hin gegangen?"

„Gestern Nachmittag sind Sam und Solak mit Schirmchendrinks bewaffnet abgezogen. Niklan erzählte mir, dass die beiden ewig in Solaks Zelt herumgehangen wären. Solak habe ich auch noch nicht finden können. Doch Niklan hat ihn heute Morgen gesprochen. Und er sagte, dass Sam definitiv nicht mehr bei ihnen sei. Da ihn heute keiner gesehen hat nehme ich an, dass er irgendwann in der Nacht aus dem Zelt ging. Aber bei mir ist er nicht aufgetaucht. Ich habe schon die ganze nähere Umgebung abgesucht. Jetzt bleibt nur noch der Wald.“ Assjima betrachtete den Klingonen prüfend. „H’Qar … du bist doch gut im Fährten lesen? Es wäre mir eine große Hilfe, wenn du mich begleiten würdest.“ Sie lächelte beschämt „Zumal mir dieser Wald nach den Erzählungen Valiquis irgendwie nicht mehr ganz geheuer ist. Die Kleine erzählte mir vorhin von furchterregenden Ungeheuern, die da hausen würden. Sie vermutete, dass Sam von einem zum Frühstück konsumiert wurde.“

„Die Kleine hat eine blühende Phantasie. Aber ich kann dir gerne helfen deinen Mann zu finden. Stimmt es eigentlich dass er sich auf der Hochzeit beinahe mit einem der Klingonen geprügelt hätte?"

„Ja, leider. John und er hatten sich einmal wieder betrunken und sind dann auf zwei deiner Freunde losgegangen weil sie glaubten, die beiden würden Selina und mich belästigen. Aber außer ein paar blauen Flecken ist zum Glück nichts passiert.“ Die Deltanerin seufzte und murmelte mehr für sich: „Er trinkt in letzter Zeit viel zu viel …“ Dann schaute sie auf. „Wo meinst du sollten wir am Besten anfangen? Er ist immer gerne zum Strand gegangen. Vielleicht ist er von dort aus in den Wald?“

"Dort ist der Wald ziemlich leicht zugänglich. Es währe ein guter Ort um in den Wald zu gelangen. Aber da er aus Solaks Zelt gekommen ist, würde ich sagen dass er dort hinten in den Wald gegangen ist. Das währe der direkte Weg."

H´Qar deutete auf ein Waldstück das nicht allzu weit entfernt war und schlug auch gleich diesen Weg ein.

"Wollte Sam sich umbringen, als er sich mit gleich zwei Klingonen angelegt hatte?"

„Ich weiß es nicht … ich verstehe ihn in momentan nicht so richtig. Er macht immer öfter vollkommen unlogische Dinge. Vielleicht will er sich selbst irgendwas beweisen.“ Sie beschleunigte ihre Schritte um mit den langen Beinen des Klingonen mithalten zu können.

"Vielleicht hast Du ihn ja eingeschüchtert?"

Als die Beiden den Waldrand erreichten war nicht zu übersehen dass hier jemand vorbei gekommen war. Jemand der sich keine Sorgen darum machte ob sein Weg verfolgbar blieb oder nicht.

"Das sollte einfach werden. Siehst du dort, dort und dort?"

H´Qar deutete auf drei Punkte an der Böschung, an denen Zweige umgeknickt waren und kleine Pflanzen niedergedrückt waren.

"Sieht so aus als währe dein Taxifahrer dort rein getorkelt."

„Das wäre möglich … hier drüben ist jemand hingefallen.“ Assjima zeigte auf eine Gruppe niedergedrückter Farne. „Sag mal …“ kam es etwas zögerlich. „Glaubst du wirklich, dass ich ihn eingeschüchtert haben könnte?“

"Warum nicht? Immerhin bist du ja eine starke Persönlichkeit."

„Hm …“ Assjima knapperte nachdenklich an ihrer Unterlippe und antwortete nicht. „Schau!“ rief sie nach ein paar Augenblicken des Schweigens. „Ich glaube er ist dort lang.“ Einige umgeknickte Grashalme ließen eine Fährte erahnen, die geradewegs in den Wald hinein führte.

"Ja sieht ganz so aus. Hier hat er sich am Baum abgestützt und den Moos herunter gerissen. dann ging es wohl dort weiter."

H´Qar reckte seine Nase in die Luft und sog die Luft deutlich hörbar ein. Er wiederholte das ganze noch zwei Mal und deutete dann in Richtung Nord-Nord-West. „Ich glaube er ist dort. Wenn die Fährte auch in die entgegengesetzte Richtung führt."

„Du kannst ihn riechen?“ hakte Assjima verwundert nach. „Dann müsste ich ihn spüren können.“ Sie blieb stehen und lauschte angestrengt in den Wald hinein. Dann schüttelte sie traurig den Kopf. „Nein … nichts. Warum glaubst du, er sei dort hinten wenn die Fährte in die andere Richtung führt? Ob er in Schlangenlinien gegangen ist?“

"Jemand der sich im Wald nicht auskennt wird zwangsläufig im Kreis gehen. Es ist nicht einfach im Wald geradeaus zu laufen. Und ja ich kann etwas riechen. Alkohol."

Er deutete wieder in die angegebene Richtung.

"Da der Wind von da kommt," er zeigte in eine andere Richtung "muss er sich ungefähr dort befinden. Entweder er oder jemand der Schnaps brennt. Aber dazu fehlt der stechende Brandgeruch. Wenn wir uns ihm aber nähern kann ich die Richtung genauer bestimmen. Außerdem ist in dem Geruch noch eine Note von Erbrochenem."

„Wenn er wirklich da hinten ist und ich ihn nicht spüren kann … dann … dann muss er bewusstlos sein. Oder …“ Panik klang aus Assjimas Stimme. „Komm! Schnell!“ Ohne eine antwort des Klingonen abzuwarten stürmte sie in die angezeigte Richtung.

Was hatte Assjima denn auf einmal? Wenn H´Qar einen toten Körper gerochen hätte, hätte er das schon gesagt. Wahrscheinlich war Sam nur besinnungslos. Aber er lief hinter der Ärztin her und er hatte sie bald eingeholt.

"Wenn wir die ganze Zeit so laufen verliere ich die Witterung."

Assjima blieb abrupt stehen und atmete tief durch. Dann drehte sie sich um und sah den Klingonen hilflos an. „Bitte entschuldige.“ Sie machte einen Schritt zur Seite. „Geh’ du vor. Du bist der Jäger.“

"Er lebt." sagte H´Qar nach dem er die Richtung neu bestimmt hatte. Er verfiel in einen leichten Trab. Und jetzt war der Geruch schon eindeutig stärker. Es würde nicht mehr lange dauern und Assjima würde ihren Flüchtling wieder in die Arme schließen.

"Je nachdem wie gut er sich versteckt hat sollten wir ihn in 15 bis 20 Minuten gefunden haben."

Wenn sich nicht ein seltsam bedrückendes Gefühl um Assjimas Herz gelegt hätte, dann wäre sie nun wohl in laute Lobpreisungen auf das klingonische Geruchsorgan ausgebrochen. Doch so hüpfte sie nur leichtfüßig hinter dem Riesen einher und redete sich ein, dass Klingonen wirklich am Geruch eines entfernten Körpers erkennen können, ob dieser noch am Leben war oder nicht. Gleichzeitig versuchte sie sich mit allen Sinnen auf das Ziel des Weges zu konzentrieren. Doch leider nicht auf den Weg selber. Ein leises Rascheln, dann ein kurzes Ziehen am rechten Knöchel … sie taumelte nach vorne, stieß einen leisen Schrei aus und verschwand mit den Füßen voran im Wipfel des über ihr befindlichen Baumes.

Der Klingone blieb abrupt stehen als er den leisen Schrei von Assjima gehört hatte. Er drehte sich um, aber die Deltanerin war nirgends zu sehen. Deutlich war allerdings zuerkennen wo die Frau verschwunden war. Der Klingone ging zu dem betreffenden Baum und blickte nach oben, von wo ihm nun ein Cowboyhut entgegenschwebte.

"Was machst du da? Ich dachte, du willst Sam finden?"

„Verdammter Mist“ kam es von oben herab. „Hol mich hier runter!“ Es raschelte im Baum und ein dünner grüner Arm schoss auf H’Qar zu.

H´Qar wich verblüfft dem Rankenarm aus und musste gleich darauf noch einer Attacke dieses Dinges ausweichen. Erst als er zum dritten Mal angegriffen wurde bemerkte er die feinen Schuppen auf der Ranke. Es war also eine hallianische Baumnetzvieper. Eine ungiftige Schlange aber vergleich bar mit einer Würgeschlange von der Erde. Wahrscheinlich wurde Assjima vom hinteren Ende der Schlange gehalten. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog H´Qar seinen Dolch und wartete auf den nächsten Angriff des Tieres. Als der Kopf wieder den Klingonen attackierte drehte H´Qar sich zur Seite und nagelte das Tier am Baumstamm fest. Schnell begann er am Stamm nach oben zuklettern. Jetzt hieß es Assjima befreien bevor die Schlange starb.

"Wir müssen uns beeilen."

Die Ärztin hing irgendwo weiter draußen im Geäst und versuchte, dem dünnen dafür aber umso längeren Körper des Tieres zu entkommen, der sich in mehreren Schlingen um ihren Brustkorb gelegt hatte und ihn zusammen drückte. „Was … um alles in der Welt ist das de … nn für ein V … Vieh“ jappste sie atemlos, während sich die Äste unter ihrem Gewicht gefährlich nach unten bogen. „Ka … nnst du … mir ein Me … sser geben?“ Sie streckte die Hand in H’Qars Richtung aus.

Ohne ein weiteres Wort zog H´Qar einen weiteren Dolch hinter seinem Rücken hervor und schnitt das Tier mit schnellen und präzisen Schnitten an der Wirbelsäule entlang auf, so dass sich das Tier nun leicht von Assjima lösen lies.

Als Assjima nun nicht mehr von der Schlage gehalten wurde stürzte sie nach unten und griff nach H´Qar so dass beide nun nach unten fielen. Der Klingone krachte zuerst auf den Boden, dicht gefolgt von der Ärztin, die genau auf dem Klingonen landete.

"Da ... haben ... wir noch einmal ... Glück gehabt."

Assjima stöhnte leise. „Oh man … das … das hätte wirk … lich ins Auge gehen … können.“ Sie richtete sich auf und ließ sich seitwärts von ihm herunter rollen. Immer noch nach Atem ringend blieb sie auf dem Rücken liegen. „Bist d … du in Ordnung?“

"Du solltest dir lieber Sorgen um dich machen. Diese Schlage hätte dich wenn ich nicht so schnell gehandelt hätte mit in den Tod gerissen. Bei dieser Schlangenart ziehen sich die Muskeln im Tod so fest zusammen dass man es selbst mit einem sehr scharfen Messer kaum schafft, die Muskelfasern zu durch trennen."

Der Klingone ging zu dem festgepinnten Tier und zog mit aller Kraft seinen Dolch wieder aus dem Körper des Tieres, der sich nun zu versteifen begann und zwar so fest, dass der Ast, um den das Tier sich gewickelt hatte, zu knacken und reißen begann.

"Wir sollten weiter gehen. Dein Ausreißer liegt dort drüben irgendwo."

Mit noch immer zittrigen Knien rappelte sich Assjima hoch und stolperte hinüber zu H’Qar, der ihr den inzwischen schon gänzlich versteiften Kopf der Schlange entgegen hielt. „Sie sieht gar nicht so gefährlich aus. Aber Valiqui hatte wohl doch nicht zuviel Phantasie. Ich danke dir, mein Freund.“

"Ich musste dich einfach retten. Jasny hätte mich umgebracht, wenn dir etwas passiert währe. Ganz abgesehen von Milseya." sagte er grinsend.

Diese Bemerkung entlockte der Ärztin dann doch ein feines Lächeln. „Dann werde ich mich auch noch bei Milseya und ihrer Großmutter bedanken müssen. Komm – wir müssen Sam finden.“

Nur zehn Minuten später fanden sie Sam in einer kleinen Mulde liegen.

"Das sieht mir doch ganz nach deinem entlaufenden Gatten aus."

Assjima blieb stehen und stemmte die Arme in die Hüften. Der Anblick der sich den beiden bot war mehr als jämmerlich. Der Betazoide lag nur unzureichend bekleidet und einen umgestürzten Baumstamm umarmend im Gras. Neben ihm eine leere Flasche Scotch. Eine nicht unbeachtliche Anzahl rosa Cocktailschirmchen waren überall im Moos verteilt. Das Gesicht und der nackte Oberkörper waren mit einer unangenehm riechenden grünlichen Schleimschicht bedeckt, deren Konsistenz die Vermutung nahe legte, dass er in den letzten Stunden keinerlei feste Nahrung zu sich genommen hatte. „Er lebt … das sieht man schon von hier aus.“ Die Besorgnis war aus Assjimas Stimme gewichen. „Was hat der nur getrunken? Das sieht ja widerlich aus!“

"Romulanisches Ale."

Assjima ging zögernd näher und untersuchte das Erbrochene genauer. „Seit wann sind denn in romulanischem Ale Stückchen drin? Sieht nach einem Cocktail oder so aus.“ Sie öffnete den Rucksack und zerrte etwas Verbandsmaterial hervor, mit dem sie den Seemorchelcocktail so gut wie möglich abwischte. Dann löste sie seine Arme von dem Baumstamm. Sam stöhnte. „Da muss du jetzt durch mein Schatz“ murmelte die Ärztin und begann, ihn aus der Mulde heraus zu ziehen.

H`Qar schaute sich das Schauspiel belustigt an.

"Warte ich helfe dir." H´Qar griff Sam unter die Schultern und stemmte ihn in die Höhe.

"Jetzt kannst du vielleicht etwas besser arbeiten."

„Danke“ lächelte die Ärztin. Sie wickelte den Sarong ordentlich um Sams Hüften. „Muss ja nicht ganz peinlich werden wenn er wieder im Lager auftaucht.“ Dann verpasste sie ihm einen Hypospray und Sam öffnete fast unmittelbar darauf die Augen.

„Imzadi … nuschelte er, würgte und übergab sich direkt neben H’Qars Stiefel.

Was bedeutete, dass H´Qar sich gleich noch mal umziehen durfte.

"Ich glaube er sollte alleine laufen, Immerhin hat er auch alleine her gefunden."

„Mal sehen, ob ich ihn auf die Beine bekomme.“ Die Ärztin füllte den Hypospray mit einer neuen Tinktur und spritzte sie in Sams Hals. Dann sah sie H’Qar bittend an. „Kannst du mir helfen, ihn hinzustellen?“

"Auf die sanfte klingonische Art?"

H´Qar grinste und winkte dann ab. "Schon gut ich tu ihm nicht weh."

Wieder griff er Sam unter die Arme und hob ihn an, so dass er auf die Füße kam.

„Ich glaube wir versuchen es mit der noch sanfteren deltanischen Methode.“ Assjima holte aus und verpasste Sam eine gepfefferte Ohrfeige. Der riss entsetzt die Augen auf. „WAS …? Hallo H’Qar … warum schlägst du mich?“

H´Qar sagte nichts und drehte Sam so hin das er in Assjimas Gesicht sehen konnte.

„Dddduuuu? Ich verstehe nicht …“ stammelte er erschrocken.

„Wir reden daheim weiter. Jetzt sieh zu, dass du in die Gänge kommst. Der Gestank hier ist unerträglich“ antwortete Assjima grimmig.

Sam schluckte eine Entgegnung hinunter und setzte sich langsam in Bewegung.

"Sam du hast ein Problem." Mit diesen Worten ließ H´Qar den Betazoiden los und ging an ihm vorbei.

„Wenn’s nur Eines wäre“ brummelte der Pilot und taumelte unsicheren Schrittes hinter ihm her. Assjima folgte den beiden in gebührlichem Abstand, da die Duftnote welche ihr Chemaschar hinterließ wohl nur von seltenen im Dung lebenden Wesen als Aphrodisiakum interpretiert werden dürfte.

Shane und Bryn in „So wie der stinkt würde ich den auch nicht tragen wollen“

Bearbeitet von Assjima
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Vinara wusste nicht ob sie bei den noch laufenden Festlichkeiten ohne Erlaubnis der Hausherrin einfach so den Planeten verlassen durfte, aber sie verspürte das Bedüfnis vorzeitig zur Community zurückzukehren um dort noch einige Vorbereitungen zu treffen.

Jasny gewährte ihr die Bitte, drückte aber ihr Bedauern aus dass die Andorianerin jetzt schon gehen wolle.

Auf dem Schiff inspizierte Vinara sogleich sämtliche Labore; wie man ihr mitteilte würde Chief O'Tra in absehbarer Zeit nicht mehr zurückkehren und auch Lieutenant Estebans Sondereinsatz schien sich unerwartet hinauszuzögern. Das bedeutete wohl sie würde mit Sheridan über die Leitung des Holographischen Labors reden müssen...

Da die OPS nun nach wie vor zwei Mann zuwenig hatte informierte sie Fähnrich T'Alik sich bereit zu halten; van Richthoven wollte sie von sämtlichen OPS-Pflichten entbunden wissen, damit er sich auf seinen neuen Posten als Leiter von Hautplabor Eins konzentrieren würde können.

Das archäologische Labor sowie das daran angegliederte Hauptlabor Zwei würde bis Lieutenant Guttlers Rückkehr von Lieutenant Jek geleitet werden, wie Guttler ebenfalls Junior Grade.

Nach der Begutachtung der Labore fiel der Wissenschafts-Offizierin das Bereitschafts-Deck für Infanteristen und sonstige Spezialtruppen ein. Wie es aussah würde man es in Friedenszeiten weiterhin nicht benötigen... Dementsprechend leer und nutzlos sah der große Raum auch aus; in einem der ansonsten leeren Spinds fand sie einen bunten Ball, ein Zeichen dafür dass offenbar hin und wieder ein paar der Kinder hier spielten.

"Commodore auf dem Deck!", rief plötzlich eine männliche Stimme und Vinara sah wie ein olivgrün uniformierter Zakdorn im untersten Admirals-Rang den Raum betrat; hinter ihm erschien ein ebenfalls grün uniformierter Haliianer mit einem bronzefarbenen Ahornblatt als Rangabzeichen. Lieutenant Marla Glen postierte sich am Eingang.

"Was tun Sie denn hier?", fragte der Haliianer sogleich als er die Andorianerin sah.

Vinara stellte sich vor und berichtete kurz von ihrer Begegnung mit Lieutenant-Commander Artelli.

"Ah ja", meldete sich nun der Zakdorn zu Wort. "Ich bin Brigadier-Commodore Lariv Venrom, ehemals Brigade-General; das ist Truppenführer Major Fedir Mecham."

"Heißt das es werden jetzt doch Marines auf dieses Schiff verlegt?"

"Nein, auch wenn wir dies schon seit Jahren anbieten; Mecham wäre sofort bereit seinen Trupp hier raufbeamen zu lassen, aber das Oberkommando wiegelt nach wie vor ab. Captain Tanrim erlaubte uns trotzdem die Inaugenscheinnahme dieses Bereitschafts-Decks. Wie ich hörte hat es im Moment keinerlei Funktion?"

"Keine offizielle, aber es scheinen zumindest einmal Kinder hier gespielt zu haben."

Major Mecham schnaubte ungehalten. "Die Sternenflotte hat doch ein Rad ab, erst baut sie ein Serienmodell der Prometheus-Klasse, nennt es ausgerechnet 'Community' und lässt dann auch noch Kinder an Bord kommen! Verstehen Sie mich nicht falsch Commander, uns Haliianern geht die Familie über alles. Aber gerade deshalb würde ich nie und nimmer Kinder an Bord eines Kriegs-Schiffes lassen!"

"Ich stimme Ihnen im Grunde zu, aber die Community hat die Standard-Spezifikationen weit überschritten", bemerkte Vinara. "Dennoch wäre es auch mir lieber wenn hier ein paar Marines stationiert wären, zumal unser Sicherheitspersonal inzwischen auf 40 Mann geschrumpft ist."

"40 Mann sind in der Tat das Minimum auf solch einem Schiff in Friedenszeiten", meinte Commodore Venrom.

"Befinden sich derzeit eigentlich überhaupt Marines an Bord von Sternenflotten-Schiffen?", wollte die Andorianerin wissen.

"Nur sehr selten und auch dann nur für temporäre Spezialeinsätze; auf klingonischen Schiffen sind wir momentan fast mehr zu Gast als denen der Sternenflotte. Eine Ausnahme ist Admiral Kwaal, die erst gestern 25 Marines zur längerfristigen Stationierung auf der USS Governor angefordert hat."

"Und ich werde einer von ihnen sein, als Colonel Soriks Stellvertreter!", verkündete Mecham nicht ohne Stolz.

Der Zakdorn setzte sich auf eine leere Metallkiste die in einer Ecke stand und sinnierte lautstark. "Eigentlich sollte das Marine Corps bereits Anfang dieses Jahrhunderts aufgelöst werden, aber seine damaligen Leiter haben sich mit Fürsprache einiger Admiräle dagegen gewehrt. Im Krieg gegen die Cardassianer konnten die Marines noch einmal richtig auftrumpfen, aber im Dominion-Krieg stellten sie gerade mal 20 Prozent der Bodentruppen. Der Rest waren mehr oder weniger reguläre Gelbhemdenträger von der Sternenflotte, mit ein paar Rot-und Blauträgern hier und da."

"Und jetzt soll das Corps endgültig aufgelöst werden oder wird es nur nach einer Anpassung der Ränge stärker in die Sternenflotte integriert?"

"Wenn es nach dem Willen des Oberkommandos geht wird das Marine Corps als eigenständige Einheit diesmal komplett auseinandergenommen", antwortete der Commodore. "Schon jetzt dienen die meisten von uns als ganz normales Sternenflotten-Personal; der Rest soll ebenfalls in die Flotte oder eine ihrer Spezialeinheiten integriert werden."

"Major Maria Artelli, jetzt Lieutenant-Commander von der Sie vorhin sprachen gehört einer Spezialeinheit des Marine Corps an, die vielleicht den Hauch einer Chance auf verbleibende Eigenständigkeit hat. Weitaus wahrscheinlicher wäre aber dass sie in die Boden-Abteilung der SEALS assimiliert wird", ergänzte Major Mecham.

"Immerhin nicht in die Elite Force", meinte Vinara.

"Mit den SEALS stehen die meisten von uns auch mehr oder weniger auf Kriegsfuß", brummte Lariv Venrom. "Aber wie dem auch sei, kein Marine wird wirklich verlorengehen solange er die Möglichkeit hat, seine Fähigkeiten an anderer Stelle sinnvoll einzubringen. Was Sie vielleicht interessieren dürfte Commander, es wird diskutiert einen Teil des alten Corps für spezielle Forschungs-Aufgaben auf Planetenoberflächen einzusetzen. Das Ganze soll sich dann 'Ground Science and Exploration Corps' nennen, bestehend aus wie gesagt ehemaligen Marines, Angehörigen der Sternenflotte sowie Zivilisten."

Die beiden Marine-Offiziere verabschiedeten sich und Lieutenant Glen nahm das Bereitschafts-Deck nun ihrerseits in Augenschein. "Also gegen ein paar zusätzliche Soldaten hier an Bord hätte auch ich nichts einzuwenden, solange sich ein paar knackige Frauen darunter befinden..."

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„Ist das etwa alles, was du mitnehmen wirst?“, fragte Jasny und zeigte auf die zwei mittelgroßen Koffer, die fertig gepackt in Eingangshalle von Milseyas Haus standen.

„Ja klar“, antwortete ihre Enkelin. „Das heißt, ich habe den dritten und letzten Koffer noch nicht fertig gepackt. Aber der ist auch nicht größer, als die da.“

Die ältere Haliianerin schüttelte den Kopf. „Aber selbst dann hast du noch nicht alle Geschenke eingepackt, die du bekommen hast.“

„Ich nehme ja auch nicht alle mit!“

„Warum nicht?“

„Erstens, weil mein Quartier nicht das des Captains ist und zweitens will ich auch an meine Freunde erinnert werden, wenn ich hier bin. So!“ Milseya legte die Fliegerjacke in den Koffer und sah sich um. „Jetzt hab ich fast alles - glaub ich. Willst du einen Tee?“

„Gerne. Ich nehme ihn auf der Terrasse.“

„Sehr wohl, gnädige Frau!“, verzog Milseya den Mund zu einem halbherzigen Schmunzeln und machte einen Knicks. Jasny lachte.

„Ich hoffe, deine Freunde haben die Tage hier genossen“, meinte Jasny, nachdem sie ihre Teetasse auf eines der Tischchen abgestellt hatte.

„Ich denke, das haben sie und wenn nicht, werden sie es mir bestimmt nicht sagen.“

„Dann wären es keine guten Freunde.“

„Das hängt davon ab, wie tief die Freundschaft ist und wie höflich sie sind“, zuckte Milseya mit den Schultern und blickte wieder hinaus auf das Meer.

Jasny runzelte leicht mit der Stirn. Seit sie das Haus ihrer Enkelin betreten hatte, schien es ihr, als ob Milseya mit ihren Gedanken wo anders war.

„Was ist los?“, fragte sie.

„Was soll denn los sein?“, gab Milseya zurück ohne jedoch den Blick vom Meer zu nehmen.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte Jasny. „Aber ich habe das Gefühl, dass dich irgendetwas beschäftigt - du bist heute so gänzlich anders. Keine Sticheleien, keine Witze. Selbst dein Lachen von vorhin klang anders.“

Die kleine Bajohaliianerin drehte den Kopf zu ihrer Großmutter. „Vielleicht habe ich einfach keine Lust mehr den Clown zu spielen“, sagte sie mit bitterer Miene.

„Den Clown? Ich verstehe nicht ..“

„Natürlich nicht“, schüttelte Milseya den Kopf. „Wie auch, du hast das, was ich tue, immer nur als Hindernis für deine Pläne gesehen, mich als deine Nachfolgerin einzusetzen. Hölle, ich habe mich in den letzten Monaten so sehr angestrengt, zu zeigen, dass ich mehr kann und wozu?“ Zornig sprang sie auf. „Für nichts! Ich sollte meine hochtrabenden Ideen sausen lassen. Quantenphysikerin! PÄH! Wie konnte ich nur glauben, dass ich das je schaffen werde! Ich bin nichts weiter als eine dämliche Pilotin! Und ich werde nie etwas anderes sein!“

„Aber Milseya!“, rief Jasny überrascht aus. „Was für einen Unsinn redest du da? Bei allen Himmeln, wer hat dir denn ..?“

„Ach hör doch auf!“, fuhr ihre Enkelin sie an. „Dir wäre es doch am liebsten, ich würde mich sofort schwängern lassen, damit ich nicht mehr im Weltraum herumgondle, sondern brav zu Hause sitze und Kinder großziehe! Ich weiß genau, dass es dir nie gefallen hat, dass ich bei der Sternenflotte bin! Und dein Gesichtsausdruck, als dir von meinem Physikstudium erzählt habe, hat Bände gesprochen! Nun Glückwunsch, eines von deinen beiden Problemen hat sich erledigt! Ich werde aufhören irgendwelchen irrwitzigen Phantasien hinterherzujagen! Vielleicht erfüllt sich dein zweiter Wunsch auch noch!“

„Was fällt dir ein?“, explodierte nun auch Jasny. „Ja, ich war nicht damit einverstanden, dass du bei der Sternenflotte bist, aber ich habe es als deinen Weg akzeptiert! Ich weiß auch nicht, was du mit einem Studium beweisen willst, aber es ist verflucht noch mal deine Entscheidung gewesen! Und jetzt willst du einfach alles so aufgeben? Warum nur?“

„Weil ich dumm bin!“, brüllte Milseya wütend und ballte ihre Fäuste. „DÄMLICH! BESCHEUERT! EINE IDIOTIN! UNFÄHIG! ZU NICHTS NUTZE!“

„Wer hat das behauptet?“

„Das musste niemand behaupten! Das weiß ich selbst zu gut!“

Jasny musterte Milseya eindringlich, als ihr plötzlich ein Gedanke kam. „Sie haben dich abgelehnt!“, stellte sie mit emotionsloser Stimme fest.

Zornig wandte sich die kleine Pilotin ab und starrte mit bebenden Lippen wieder auf das Meer.

„Seyanan!“ Jasnys Stimme klang tröstend. „Wie kann dich diese eine Ablehnung derart verletzen? Und dich dazu bringen, alles aufzugeben, wofür du so hart gekämpft hast? Die kawhen shoan sind doch nicht die wissenschaftliche Autorität in diesem Universum - falls sie überhaupt irgendetwas mit Wissenschaft zu tun haben sollten. Bei allen Himmeln, seit wann hörst du auf Leute, die du gerade einmal drei Tage lang kennst? Hat Lt. Commander Shral nicht gesagt, dass du Potenzial hast? Hat Commander Shelby dich nicht gelobt? Sind all die bestandenen Prüfungen nicht ein Zeichen dafür, dass du es kannst? Dass du auf dem richtigen Weg bist? Ich verstehe dich nicht, mein Kind. Ich begreife nicht, dass du von irgendwelchen dahergelaufenen, geheimnistuerischen, angeblich ach so Gebildeten einschüchtern lässt! Zu den Höllen mit denen! Du brauchst sie nicht! Du hast sie dein ganzes Leben lang nicht gebraucht! Also warum solltest du es jetzt?“

„Weil .. weil ..“, stammelte Milseya den Tränen nahe.

Jasny durchschaute rasch das Gestotterte - immerhin kannte sie ihre Enkelin mittlerweile ziemlich gut. „Das hätte deinem Ego geschmeichelt, nicht wahr? Eine Studentin, die sooo klug ist, dass man sie als Gleichgestellte in eine wissenschaftliche Gesellschaft aufnimmt. Oh ja, ich sehe es direkt vor mir: Du wärst an der Akademie herumstolziert und hättest mit deiner Mitgliedschaft bei den kawhen shoan geprahlt wie ein eitler Gockel! Und hättest natürlich keinen Finger mehr gerührt - wozu auch? Dass du gebildet bist, beweist ja schon deine Mitgliedschaft! Warum also noch anstrengen?“ Die ältere Haliianerin erhob sich und baute sich vor ihrer Enkelin auf. „SO NICHT!! Die haben dich nicht genommen? Wahrscheinlich, weil sie genau wussten, wie hoch du deine Nase tragen würdest! Was dir fehlt, junge Frau, ist Demut! Die Demut, die man in sich tragen muss, wenn man den Geheimnissen des Universums auf der Spur ist. Weil man nur so, die Erhabenheit der Weisheit begreifen kann. Weil man dann erkannt hat, dass hinter der Weisheit, Wissen steckt, hinter dem Wissen, harte Arbeit, hinter der Arbeit, Fleiß! Talent ist ungenügend. Potenzial ist nicht ausreichend.“ Jasny erhob drohend Zeigefinger. „Bei allen Himmeln, die Beiden haben richtig entschieden! Ich kann sie zwar nicht leiden - aber scheinbar haben sie tatsächlich viel Verstand!“ Sie wedelte den Zeigefinger vor Milseyas Gesicht umher. „Gnaden dir die Himmel, wenn du es wagst, aufzugeben. Hast du mich verstanden? Wenn ich auch nur von einer Person hören sollte, dass du in deinen Bemühungen nachlässt oder dass du auch nur in einer Prüfung versagst, werde ich dich suchen, ich werde dich finden und dir den Hintern versohlen, dass selbst dein Mann grün vor Neid wird. WAR DAS DEUTLICH?“, brüllte die Familienälteste.

Mit weit aufgerissenen Augen sah Milseya ihre Großmutter sprachlos an.

„ICH WILL WISSEN, OB DU MICH VERSTANDEN HAST!“

„Jjjjjjjaa..“

„GUT!“

Schnaubend rauschte Jasny davon.

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Den halben Nachmittag lang war Assjima damit beschäftigt gewesen, den werten Gatten aufzupäppeln. Sie sprachen dabei nicht viel und sie versuchte auch zu vermeiden, allzu oft einen Blick auf seine Gedanken zu werfen, denn diese waren noch immer chaotisch und verwirrten mehr als dass sie eine Erklärung boten.

Jetzt schlief er seit einigen Stunden und Assjima war dabei, ihre Sachen zu packen, denn die fröhlichen Tage auf Halii neigten sich dem Ende zu. Sam wollte erst einen Tag später mit den Kindern nach Delta aufbrechen. Es waren noch einige Zwischenstopps geplant, bei denen er Ladung für Nelisch aufnehmen sollte. Die abenteuerliche Reise der Kinder war also noch nicht zu Ende. Sie würden noch mehr von der Galaxie zu sehen bekommen. Doch jetzt waren sie noch immer mit ihren Freunden unterwegs. Dafu hatte es wohl doch noch irgendwie geschafft, auf die Community hinauf zu kommen. Michael hatte den Vater ordentlich bearbeitet und die Jungen krochen momentan sicherlich durch irgendwelche Wartungsröhren. Mischka war mit ihren neuen Freundinnen unterwegs. Selbst die vorlaute Valiqui war in den letzten Tagen immer wieder mit der kleinen Deltanerin gesichtet worden. Farik schleppte schon den ganzen Tag irgendwelche Kisten und Säcke durch die Gegend – haliianische Gewürze, Meeresprodukte, Früchte, Samen … alles Dinge, die mit nach Delta sollten und ihm für die nächsten Jahre genügend Material für kulinarische Experimente bieten würden.

Die Deltanerin war schlechter Laune. Irgendwie hatte sie sich den letzten Tag des Festes anders vorgestellt. Feiern, sich mit den neuen Freunden unterhalten, den einen oder anderen letzten Cocktail schlürfen, noch einmal mit Sta’el tanzen … Statt dessen musste sie durch den Wald rennen, sich von Baumschlangen beinahe erwürgen lassen und dann Stunden damit verbringen, ekelig stinkenden grünen Schleim wegzuwaschen.

Mit einem wütenden Tritt beförderte sie eine von Sams getragenen Socken unter das Bett. Dann hatte sie plötzlich das Abendkleid in der Hand, das Sam ihr in Semil Krulak gekauft hatte und ihre Laune besserte sich etwas. Fast liebevoll packte sie es in den Koffer, klappte den Deckel zu und fluchte leise weil er immer noch nicht leichter zu schließen war als zu Beginn des Festes.

„Kann ich dir helfen?“ Sam stand plötzlich neben ihr und drückte den Deckel mit aller Kraft nach unten. Es schnappte leise als der Verschluss einrastete.

„Danke.“ Sie schaute auf. „Geht es dir wieder besser?“

„Ja … viel besser. Du hast wohl wieder irgendwie gezaubert.“ Er setzte sich auf die Tischkante und betrachtete Assjima nachdenklich. „Und du bist böse auf mich …“

„Was erwartest du?“ Die Ärztin zerrte den Koffer vom Tisch herunter und stellte ihn in die Ecke. „Ich habe mir ernsthaft Sorgen gemacht. Du warst wie vom Erdboden verschluckt.“

Sam kratzte sich am Kopf. „Tja … in Solaks Zelt rumzuhängen ist wohl fast so gut wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Nach ein paar von diesen Seemorchelgetränken war es jedenfalls als wenn man Zeit und Raum verlassen hätte … oh man, mir wird jetzt noch schlecht wenn ich an dieses Zeug denke. Ich schwöre dir: Nie wieder Schirmchendrinks! Zumindest keine grünen mehr!“

Assjima stand inzwischen vor dem Replikator und bestellte sich eine Tasse Tee. „Willst du auch?“ fragte sie nüchtern.

„Ne … danke.“ Sam rutsche unruhig auf der Tischkante herum. „Oder obwohl … eine Tasse Raktajino wäre vielleicht nicht schlecht.“

Ohne Kommentar gab die Deltanerin die Order an den Computer weiter, reichte Sam die Tasse und ließ sich auf einem der vielen herumliegenden Polster nieder. „Was ist los mit dir?“ fragte sie. „Ich kann dein schlechtes Gewissen bis hierher spüren. Was hast du noch angestellt außer dich einmal wieder bis zum Geht-nicht-mehr zuzuschütten?“ Leiser Vorwurf klang bei der letzten Bemerkung aus ihrer Stimme.

„Ich … ich … Mist! Ich weiß echt nicht wie ich das sagen soll“ stammelte der Betazoide verlegen.

„Sag’s doch einfach.“

Sam hob den Blick nicht von seinem braunen dampfenden Getränk als er leise antwortete: „Ich hab’ nur das gemacht, was du von mir erwartest.“

Die Ärztin wühlte einen Moment lang in ihren Gedanken. Was meinte er damit? Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie lächelte. „Du hast ein wenig Spaß gehabt mit einer der Damen auf dem Fest?“

„N … nein … nicht ganz. Nicht mit einer Dame …“ Er grinste verlegen. „Also zumindest hatte er nix dämliches an sich.“

„Du hast die Nacht bei einem Mann verbracht?“ Assjima riss erstaunt die Augen auf. „Du? Der du bei Jalim fast durchgedreht wärst?“

„Nun ja … es kam nicht ganz so überraschend wie auf dem Mitsommerfest. Und ich war einfach nur neugierig.“

„Und wie war es?“ hakte Assjima interessiert nach.

Sam zögerte, dachte sichtlich angestrengt nach. „Ich weiß nicht so richtig. Interessant vielleicht … auch irgendwie schön und lustig war’s auch … aber eindeutig gewöhnungsbedürftig.“

„Na das ist doch schon mal ein Fortschritt …“ Assjima nippte an ihrer Teetasse. Ob er es ihr erzählen würde oder ob sie wohl nachschauen müsste?

Er schien ihre Gedanken zu erraten und wurde sichtlich unruhig. „Ich glaube, das wird dir nicht gefallen …“

Assjimas Tee schwappte über und verbrannte ihr die Hand als sie sich ruckartig aufrichtete. „Du hast doch nicht etwa … SOLAK?“ Sie starrte ihn mit riesigen Augen an und er wäre am liebsten im Boden versunken.

„J … ja …“ gab er kleinlaut zu.

„Bist du wahnsinnig?“ fauchte sie ihn an. „Hier rennen Unmengen attraktiver Leute rum und du musst dir ausgerechnet Solak aussuchen? Einen meiner Kollegen … meiner Freunde? Einen, den ich tagtäglich sehe? Mit dem ich zusammen arbeite?“

Sam duckte sich. Die Teetasse sauste nur knapp an seinem Kopf vorbei und landete hinter ihm in einem der weichen Polster. „Nicht ich habe ihn ausgesucht sondern er mich …“

„Und das macht es besser?“ Sie war aufgesprungen. „Was hast du dir dabei gedacht? Die Zeit ohne dich ist doch schon schwer genug für mich. Wie glaubst du, soll ich mich jetzt an diesen verdammten Eid halten können wenn ich Solak tagtäglich vor Augen habe?“

Er raufte sich verwirrt die Haare. „So ein verdammter Mist! Ich glaube, ich habe überhaupt nicht nachgedacht … jedenfalls nicht darüber. Er sagte, ich solle mich mit jemandem einlassen den du auch attraktiv fändest. Damit du Eifersucht erfahren könntest. Und du stehst doch irgendwie auf das Spitzohr.“

Assjima antwortete nicht, sondern hob die Tasse auf und stellte sie in den Replikator zurück.

„Ich wusste doch, dass das eine bescheuerte Idee war“ fuhr Sam kleinlaut fort.

„Und deswegen hast du dich nachts mit einer Flasche Scotch bewaffnet aus seinem Zelt geschlichen?“

Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab mich nicht in unser Zelt getraut.“

Mit einem leisen Seufzer trat sie auf ihn zu und legte die Arme um seinen Hals. „Du bist wirklich ein Idiot. Komm …“ sie nahm ihn bei der Hand „… lass uns die Zeit nutzen bis die Kinder wieder kommen. Vielleicht verstehe ich dich dann.“

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Der Abschied von Jasny und Halii war so herzlich wie der Empfang. Man gewann den Eindruck, dass die Gäste um Haaresbreite adoptiert worden wären. Jasny führte noch ein Gespräch mit dem jungen Paar, verabschiedete sich persönlich auch von den Kindern, bevor sie dann den Chefingenieur mit seiner Familie entließ.

Kurz bevor George den Kommunikator berühren wollte, stand ein Deltanischer Junge vor ihm. Stumm sah dieser den Erwachsenen an.

„Du musst Dafu sein.“

Der Junge nickte. Der Maschinenraum! Zuerst hatte Dafu Michael, dann Michael seinen Vater bearbeitet. George sah keine andere Möglichkeit, als der Bitte nach zu kommen, sofern er kein Drama auslösen wollte.

„Das ist richtig!“ verkündete der Junge.

„Der Maschinenraum. Ich werde dich dort herumführen. Aber zunächst müssen wir auf das Schiff zurückkehren.“

„Ich verstehe.“

„Gut, du wirst uns bekleiden. Deine Tante weis bescheid?“

„Kein Problem“, George nickte kurz. Dann berührte er den Kommunikator.

Geduldig wartete Dafu bei Michael und Amanda im Wohnzimmer, während George sich umzog. Denn leider war sein Urlaub so gut wie vorbei. Und bevor das Schiff den Orbit verließ, wollte er die angefallenen Berichte durchgehen.

Da McNeil nach wie vor nicht zurückgekehrt war, nahm vermehrt Mandrake deren Posten ein. Suval hatte George zum zwoten Stellvertreter vorübergehend befördert. George schob diese Gedanken vorerst beiseite.

Befestigte seinen Kommunikator an der Uniformjacke und begab sich in das Wohnzimmer des Quartiers.

Der Junge stand schon vor ihm und sah den Chefingenieur geduldig an. George zuckte etwas zusammen, als Dafu wie aus dem nichts vor ihm auftauchte.

„Wir können dann los.“

Dafu nickte nur. Neugierde funkelte in dem Gesicht, wie ein unscheinbar wertvoller Edelstein.

Zusammen mit Michael und Amanda, befanden sich George und Dafu nun im Hauptmaschinenraum. Während George das drum herum zu erklären begann und dabei versuchte, es einem 10 Jährigen auch verständlich zu machen, lauschte Dafu aufmerksam den Geräuschen des Maschinenraums. Der Klang des Warpkerns, der Energieleitungen, das Antriebsplasma. Dafu schlug die Augen auf, blickte direkt auf den Kern.

„Commander? Die Steuerbord EPS Verteiler laufen nicht synchron“, George hielt mitten in seiner Erklärung inne.

„Das kannst du hören?“

„Ja!“

George schüttelte verwundert den Kopf. Er hatte von Michael gehört, wie Dafu auf der America dort im Maschinenraum Zeit verbracht hatte und ebenfalls den Maschinen gelauscht hatte. George ging an eine der Konsolen und aktivierte ein Diagnose Programm. Nach wenigen Sekunden piepte diese.

„Nicht zu fassen. Die Steuerbord EPS Verteiler laufen wirklich nicht synchron. Eine Differenz von 3 %. Das ist nichts Schlimmes, liegt sogar im Toleranzbereich“, George sah den Jungen erstaunt an.

„Dann lasst uns weitermachen. Ich Schlage vor, wir gehen zur Triebwerkskontrolle.“

Dafu war schon bereits unterwegs. George folgte diesem mit Großen schritten, damit er ihn schnell einholen konnte.

Nur eine schmale Jeffriesröhre führte jeweils zu den vier Warpgondeln, wo sich dort in jedem der Triebwerke die Kontrollräume befanden. Welche aber nicht stetig besetzt waren. Die Beleuchtung aktivierte sich automatisch, als das Schott der Jeffriesröhre sich öffnete und der Chefingenieur, samt Begleitung betrat den kleinen Raum. Sämtliche Monitore leuchteten auf und begannen zu piepsen.

„Das klingt schön. Die Triebwerke sind gut ausbalanciert“, stellte Dafu fest.

George kontrollierte die Anzeigen.

„Schaut euch um, aber nichts anfassen“, sagte George zu den Kindern. Dafu schritt durch den Raum, sah sich jede Anzeige genau an. Nach weiteren 10 Minuten brachen die Vier wieder auf.

20 Jeffriesröhren, die Deuteriumtanks und Impulsreaktoren später, befand sich die Gruppe im Deflektorenkontrollraum. Ein Techniker grüßte den Chefingenieur und die Kinder. George selbst hatte den Deflektorkontrollraum nur dreimal in 2 Jahren betreten. Meistens dann auch nur, wenn sich die Community im Trockendock befand.

George erklärte kurz die Funktionen des Deflektors. Dafu lauschte erneut den Geräuschen und den Erläuterungen des Chefingenieurs. Der Junge sog die Worte geradezu in sich auf, schien sich jedes Detail genauestens einzuprägen.

George hätte Stein und Beil schwören können das Dafu alles Erklärte bis auf die letzte Silbe wieder geben könnte.

„So ich Denke, dass ich euch alles gezeigt habe, was ich zeigen konnte“, befand George, nachdem die Führung schon geschlagene 3 Stunden andauerte. Während dieser Zeit hatte er fast ununterbrochen alles erklärt. Dafu war immer noch nicht Müde es sich weiter anzuhören. Nur Michael und Amanda zeigten die ersten Anzeichen dafür, dass sie nach einer Pause oder einem Ende der Führung sich sehnten.

„Wie wäre es, wenn wir ins Casino gehen? Dann gibt es für jeden eine Portion Wolkenapfelmus mit Vanillesoße“, schlug George vor.

Dafu überlegte kurz, dann stellte er fest, dass er tatsächlich Hunger hatte. Außerdem kannte er dieses Gericht noch nicht, hatte aber von den anderen Kindern bereits davon gehört. Daher stimmte er auch dem Vorschlag zu.

George glaubte ein erleichtertes Ausatmen seiner Kinder zu hören. Doch er kommentierte dies nicht, sondern führte die kleine Gruppe wie versprochen ins Casino.

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