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...die erfolgreichste Inkarnation von hoch

USS Community - Die Pause Teil VI


Hoshi_Sato

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Sanft setzte der Gleiter auf dem großen Platz im Herzen der Stadt Semil Krulak auf. Sofort baute sich ein sechsköpfiger Trupp rotuniformierter Polizisten neben dem Fahrzeug auf. Drei weitere Einheiten drängten die Neugierigen zurück, die sich vor den Stufen des Hohen Stuhls versammelt hatten. Möglicherweise war sich ein Teil der Anwesenden der Bedeutsamkeit der Stunde bewusst und wollte diesen Augenblick mit der persönlichen Anwesenheit ehren, doch der größere Teil dürfte wohl der naiven Masse angehören, deren Bedürfnis in diesem Moment einzig und allein darin bestand, einen Blick auf die seit den Morgenstunden dieses Tages als berüchtigt geltende Hexe von Delta werfen zu können.

Oberkommissar Rela stand oben auf der Treppe direkt vor dem Hauptportal und brüllte seinen Leuten einige Anweisungen zu. Sofort setzten die Polizisten eine Wehe-du-tust-nicht-was-ich-sage-und- wenn-nicht-haue-ich- dir-eins-in-die-Schnauze-auch-wenn-ich-noch-so-nett-aussehe-Miene auf, welche die Schaulustigen leider nicht sonderlich abzuschrecken schien. Dann bahnte er sich mit beiden Armen kräftig schaufelnd einen Weg durch die Menge. Schwitzend erreichte er schließlich den Gleiter, packte einen besonders aufdringlichen Fotografen am Kragen und zerrte ihn unsanft hinüber zur Absperrung. Innerlich verfluchte er einmal wieder die Bauherren jenes uralten Gebäudes, welches seit mehr als fünfhundert Jahren die heiligen Hallen der Gerichtsbarkeit beherbergte. Damals hatte niemand mit der Notwendigkeit gerechnet, Personen ins Gebäude schaffen zu müssen ohne dass die halbe Stadt ihr Eintreffen bemerken würde. Zu gerne hätte er der Sternenflottenärztin dieses Spektakel erspart, aber es gab für die Beteiligten eines Verfahrens keinen Hintereingang, durch den man unbemerkt hinein und hinaus schlüpfen konnte.

Zehn Meter weiter wurden zwei seiner Männer von einer Gruppe älterer Herrschaften bedrängt, die mit Banderolen und Plakaten bewaffnet waren, welche sie eindeutig als Anhänger des Verkünders kennzeichneten. Fünf Frauen schlugen wie wild gewordene Berserkerinnen mit ihren Handtaschen auf einen jungen Uniformierten ein, während der andere sich nur mit größter Not gegen drei untersetzte Mitsiebzieger erwehren konnte, die auf dem besten Wege waren, ihn mit ihrem Transparent zu erdrosseln. Rela zückte seinen Phaser und gab einige gezielte Betäubungsschüsse ab. „Sofort festsetzen!“ schrie er dem nach Luft jappsenden Kollegen zu. „Steckt die ganze Bande in den Bunker!“ Dann zog er seinen Kommunikator aus der Tasche und bellte einige Befehle hinein. Fast augenblicklich heulten die Sirenen auf dem benachbarten Polizeigebäude auf. Ein Portal öffnete sich und zwei gepanzerte Fahrzeuge rollten auf den Platz, gefolgt von einer ganzen Hundertschaft uniformierter Spezialisten. Erschrocken stob die Menge nach allen Seiten auseinander. „Den Platz SOFORT räumen!“ kläffte Rela in sein Gerät. Während die Fahrzeuge je eine kanonenartige Vorrichtung ausfuhren setze er sich seinen Helm auf. „FEUER!“

Kurz nacheinander erbebten die Geräte und für den Bruchteil eines Augenblicks schien die Luft in Zeitlupe über den Platz zu wabbern. Die unbehelmten Leute griffen sich an die Ohren, rissen Mäuler und Augen auf, erstarrten kurz um dann in die Knie zu sinken. Eine unheimliche Stille breitete sich aus, während Hunderte von Schaulustigen nun wie paralysiert mit leeren Augen in die Luft starrten.

Rela nahm den Helm ab. Vor dem inneren Auge sah er bereits die Schlagzeile der morgigen Revolverblätter: „Polizei schlägt friedliche Demonstration blutig nieder.“ Seine Pension und die Aussicht auf baldigen Vorruhestand legte er gedanklich ad acta. Stattdessen sah er sich mit Spinnenweben überzogen hinter dem Schreibtisch eines kleinen fensterlosen Büros irgendwo im Kellerarchiv der Polizeihauptwache auf dem Asteroiden XT 291 vermodern. „Aufstellung nehmen“ kommandierte er ruhig und wischte die unheilvolle Zukunftsaussicht beiseite. Einhundert rotuniformierte und gut bewaffnete Polizisten schwärmten aus um den Platz zu sichern. Nun konnte nichts mehr passieren. Auch wenn die Menge in wenigen Sekunden wieder zum Leben erwachen würde. Der Kommissar ging nun hinüber zum Gleiter und öffnete die Türe. „Doktor … Sie können jetzt aussteigen.“

Bearbeitet von Assjima
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Rai saß im Garten und stopfte sich eine Pfeife. Er war vor dem kleinen Familien-Idyll dort drinnen geflohen. Nicht, dass Solak und Sta'el ständig an sich rumfummeln würden... Dafür waren sie zu brav. Vulkanische, brave Mäuschen. Aber diese ständigen Blicke. Und die kleinen Berührungen, wenn sie beim Kochen umeinander liefen. Diese ewige Vertrautheit in der Art, wie sie dem anderen eine Tasse Tee hinstellten. Zum Kotzen!

Der alte Romulaner seufzte. Er war ungerecht und er wusste es. Es war sein eigener Wunsch, dass er hier bei den Jungs (wie er seinen Neffen und dessen Familie nannte) war. Er hatte nicht im Lager bei den anderen Rihannsu bleiben wollen. Was sollte er da auch? Er war ein wandelnder Toter. Alle anderen waren hierher gekommen um ein neues Leben zu beginnen. Er war vor 20 Jahren gestorben um das Leben seiner Frau zu schützen. Und hatte sie nun ganz verlassen weil ihr Leben erneut in Gefahr war. Seine geliebte Feuerfrau... Wie er sie vermisste!

Die Pfeife begann zu rauchen. Mit gerunzelter Stirn blies Rai Ringe aus. Sta'el hatte ihm vorgeschlagen, doch bei einer kleinen Regionalzeitung in der Nähe anzufangen. Dort könnte er andere kennenlernen, sich etwas aufbauen bis der Geheimdienst ihm erlaubte, wieder politische Texte zu verfassen. Er hasste diese Idee. Nicht, dass sie nicht gut war. Sie war logisch. Und genau darum Mist. So vulkanisch! Alles hier war vulkanisch! Farblos. Ganz ohne Geschmack. Langweilige, öde Wüste. Der verflixte Sand, der sich in jeder Ritze und Falte festsetzte. Und dann die Jungs... Unfassbar, dass dieses brave Bübchen tatsächlich sein Neffe war! Farblos! Genau wie alles hier!

Die Pfeife drohte auszugehen und wurde erneut angezündet. Nein, das war nicht wahr. Er liebte Solak. Er liebte seinen Großneffen. Und Sta'el war auch ein guter Kerl. Nur waren sie hier am falschen Ort. Er hatte Heimweh. Unsagbares und schmerzendes Heimweh.

Solak machte seinen Job gut. Was er bereits alles für die anderen Flüchtlinge getan hatte.... Sein Vater wäre wirklich stolz auf ihn. Und er blühte in diesem neuen Job wirklich auf. Alle liebten und lobten ihn. Und Niklan war einfach nur fabelhaft. Und sie bemühten sich wirklich, ihm hier ein neues heim zu bieten.

Er sollte dankbar sein. Nicht so griesgrämig und mürrisch. Doch konnte er einfach nicht aus seiner Haut. Er wollte nicht hier sein. Er wollte kein wandelnder Toter sein. Er wollte Latta!

Morgen würden die Jungs für einige Zeit von hier weggehen. Zu einer Hochzeit von irgendeiner Kollegin Solaks. Es würde gut tun, das Haus für sich alleine zu haben. Keine sich verliebt anblitztenden Paare. Keine Diskussionen über die Neugeborenen irgendeines Menschen. Kein öder Klatsch. Keine fade vulkanische Küche....

Wen musste er eigentlich umbringen, um auf díesem von allen Elementen verlassenen Sandhaufen ein anständiges Stück Fleisch zu bekommen?!

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Einige Stunden waren bereits vergangen Die Stimmung in der Höhle der Ahnen war gut und noch hatte sich bei niemanden Hunger breit gemacht. Auch wenn die Speisen auf der Tafel verführerisch rochen.

Mor wand sich an Lucas und John: „Es wird Zeit für die erste Prüfung von H´Qar. Dieses ist die Prüfung des Blutes. Einer von uns wird H´Qar mit einem Zackigen Messer schnitte in die Oberarme Brust und Rücken schneiden. Wenn einer von euch die Schnitte zufügen will dann würde das H´Qar sicherlich freuen.“

Währendessen hatte H´Qar sich des oberen Teils seiner Robe entledigt.

Es war verdammt heiß in der Höhle und Lucas schwitzte

ganz schön mit seinen Dreads. Aber er war warme Temperaturen gewöhnt. "Gut,

wenn die Herren nichts dagegen haben, dann mach ich dass!"

John litt ebenfalls unter der enormen Hitze der Höhle und war

sehr dankbar, dass Lucas diesen ersten Teil der Prüfung übernahm. Das Essen

roch absolut verführerisch. Für einen Genießer wie er einer war, war so eine Art

Extremfasten eigentlich gar nichts aber vielleicht tat es ihm auch ganz gut. Mit

ärztlichem Interesse verfolgte er jeden Schritt den Lucas nun tat.

Rulwar erhob sich langsam und ging zu einer kleinen Kiste, öffnete sie und holte eine recht lange glänzende Klinge hervor. Die Schneide war mit vielen kleinen Widerharken versehen.

Rulwar fasste das lange Messer an der Schneide und reichte Lucas das Heft.

"Lasst Ströme aus unseren Adern fließen und den Boden mit unserem Opfer beflecken!" mit feierlicher Stimme hatte sich nun auch Kar´mek erhoben und setzte sich nun genau H´Qar gegenüber hin.

Lucas schluckte, musste er jetzt auch bluten? Unsicher

wiederholte er die Worte und schnitt H'Qar in den linken Oberarm. Dann in den

rechten Arm und in die Brust, gefolgt vom Rücken. "Reicht dass?" fragte er etwas

ratlos.

John beobachtete die Schnittführung des Sicherheitschefs mit

Argwohn. Ob Lucas wusste, wie tief er schneiden durfte? Aber andererseits, H'Qar

war Klingone, wahrscheinlich verspürte er nicht mehr als ein Kitzeln. Der Sinn des

Ganzen zeigte sich momentan noch nicht für John aber vielleicht würde dies noch

kommen.

Bei Lucas schnitten verzog H´Qar kaum eine Miene. Die Klinge hatte keinen glatten Schnitt hinterlassen sondern eine zackige Wunde. Deren Ränder fürchterlich brannten.

„Es dürfen ruhig noch ein paar Schnitte mehr sein.“ Antwortete Rulwar.

Lucas schnitt weitere Wunden in H'Qars Oberkörper und

einige waren tiefer als ihre Vorgänger. Der Klingone blutete schon etwas mehr als

vorher und der menschliche Schnittmeister bekam ein mulmiges Gefühl.

„Vergiss nicht den Rücken und die Arme.“ Kar´mek der fest in H´Qars Augenblickte hatte diese Worte ohne Vorwurf aber mit bestimmter Forderung gesprochen. Noch Ist kein Blut zu Boden geflossen.“

Unterdessen legten Mor und K´empa neue Scheite ins Feuer die augenblicklich Feuer fingen und es in der ohne hin warmen Höhle noch mehr Wärme aufkommen ließ.

Schweiß floss in die Schnitte und verstärkte das Brennen noch. Aber immer noch gab H´Qar keinen Laut von sich.

"Also gut dann noch mehr!" meinte Lucas und schnitt

mulmig weiter, bis das Blut auf den Boden tropfte. Irgendwie war dieses Ritual

bescheuert, aber andere Planeten, andere Rituale.

John beobachtete das Blut das zu Boden tropfte und sah dabei

H'Qar ins Gesicht. Wie lange sollte dieses Ritual noch gehen? Bis er endlich anfing

zu schreien? Der Sinn des Rituals lag für ihn in weiter Ferne. Es erschien ihm völlig

sinnlos. Was sollte das mit einer Ehe zu tun haben?

Als Die ersten Blutstropfen von den Armen hinunter auf den Boden tropften hob Kar´mek demonstrativ seine Hand. Was Lucas mit dem Schneiden innehalten ließ. Die kleinen Blutlachen wurden langsam größer und H´Qar spannte seine Muskeln an so das für einen Augenblick mehr Blut floss. Allerdings nur für einen kurzen Augenblick. Dann schienen die Wunden fast vollständig aufgehört haben zu bluten.

Rulwar nahm Lucas das Messer wieder ab und setzte sich dann wieder zu den beiden Menschen.

„Ihr seht nachdenklich aus.“

John räusperte sich. "Nun ja, auf mich wirkt dieses Ritual sehr

bizarr. Zudem bin ich Arzt und sehe mich da in einer Zwickmühle. Normalerweise

versorge ich Wunden sofort und sitze nicht untätig herum."

„Ich kann mir vorstellen dass dieses für sie sehr schwierig sein muss und wenn es sie beruhigt können sie die Wunden gerne begutachten. Aber es ist wichtig für dieses Ritual das Blut vergossen wird. Wir haben auch die Erfahrung gemacht das Außerweltliche dieses nicht immer verstehen. Ein Grund warum H´Qars Blut vergossen wird ist das, dass Blut der kostbarste Besitz eines Klingonen ist. Und diese Prüfung zeigt das Ein Klingone bereit ist sein kostbarstes Gut für seine Geliebte zu vergießen.“

John blickte zu H'Qar und dann wieder zu Rulwar. "Ich werde

nach den Wunden sehen, wenn es H'Qars ausdrücklicher Wunsch ist." Zur

Bedeutung des Blutvergießens sagte er nichts mehr, weil dies nur zu einer endlosen

Diskussion führen würde und das wollte er nicht.

"Das ist sehr interessant, bei den Aborigines gibt es ein

ähnliches Ritual... Es ist nur nicht mit so viel Blut." antwortete Lucas darauf und

wischte das Blut an seinen Händen.

„Es ist auch nur ein Aspekt des Rituals, die Hintergründe liegen tief in unserer Kultur verwurzelt. Sie reichen zum Teil noch weiter als zu Kahles Zeiten zurück.“

H´Qar hatte seine Muskeln immer noch angespannt drehte sich nun aber zu John herum.

„Doktor sie dürfen sich die Wunden ansehen.“

John nickte und erhob sich. Er ging zu H'Qar herüber und sah

sich die Wunden am Rücken zuerst an und dann den Rest. "Es wurden keine

Nervenbahnen geschädigt. Die Schnitte haben die tiefer sitzenden Arterien und

Venen nicht verletzt." John hätte sich jetzt am liebsten ein Medi-Kit besorgt und

angefangen die Wunden zu nähen. Vielleicht wünschte dies H'Qar noch? John war

ziemlich gut in der altmodischen Variante mit Nadel und Faden.

„Ich hoffe das sie dann jetzt etwas beruhigter sind John.“

H´Qar zeigte ein Lächeln. „Und glauben sie mir die Rituale sind nicht darauf ausgelegt das der Bräutigam getötet wird. Es geht dabei darum das man seine eigenen Grenzen auslotet an sie herangeführt wird und wenn möglich diese Grenzen auch übertritt.“

John erwiderte das Lächeln. "Ja das bin ich. Und ich hoffe,

dass Ihnen diese Rituale wirklich beim Überschreiten von Grenzen helfen werden."

Gut, dass nur H'Qar diese Prüfungen machen muss,

dachte Lucas und setzte sich wieder hin. Er hatte sich ebenfalls die Wunden

nochmals angesehen.

Rulwar hatte Lucas neugierig angeblickt als dieser von einem ähnlichen Ritual gesprochen hatte. Und fragte Ihn danach.

Im Hintergrund hatte Mor angefangen eine Geschichte von der Hochzeit seines Onkels zu erzählen.

Also bei dem Ritual von meinem Volk, da werden

wichtige Energiebahnen angeschnitten und man wird dadurch vom Junge zum

Mann..." erklärte Lucas Rulwar und zeigte ihm, wo diese Bahnen verlaufen.

John hörte Mor aufmerksam zu. Er hoffte auf diese Weise noch

mehr über klingonische Hochzeiten in Erfahrung zu bringen ...

Hoshi, U_E und Shane in: First Blood

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Wie schon am letzten Tag kam Likra den staubigen Weg entlang und schlug kräftig gegen die Tür. Als Milseya ihr öffnete, trat sie nach einer kurzen formellen Begrüßung ein und setzte sich wieder ohne Aufforderung an den Tisch. Das darauf stehende Essen schien sie nicht zu registrieren. Das Feuer knisterte im Hintergrund und Mili hatte anscheinend noch einmal geputzt. Die Talgkerzen standen wieder an derselben Stelle und gaben den unverwechselbaren Geruch ab.

„qaleghneS (Ich fühle mich geehrt, dich zu sehen).“ Mit ruhiger Stimme hatte Milseya die Mistress des Hauses begrüßt.

Es hatte schon genügt das Meer zu sehen, um ihre Nerven zu beruhigen, doch in dem Meer zu schwimmen, war der reinste Balsam gewesen. Beinahe drei Stunden lang war sie geschwommen, getaucht, hatte sich treiben lassen und war schließlich zu sich selbst zurückgekehrt. Ihre Schultern schienen nicht mehr zu schmerzen. Sie hatte sich auf dem Rücken durch das Meer gleiten lassen, den wundervollen Sternenhimmel betrachtet und jedem Stern einen der ruhmreichen Namen aus H’Qars Familie zugeordnet. Dann hatte sie die Sterne miteinander verbunden.

So war die Nacht zwar recht kurz gewesen, doch als sie erwachte, fühlte sie sich gestärkt. Sie würde nicht aufgeben. Möge Likra sie noch sehr missbilligend ansehen. Nichts und niemand bei allen Höllen würde verhindern, dass sie H’Qar heiratete. Schon gar nicht sie selbst!

"Nun, hast Du dich vorbereitet? Kennst Du die Geschichte des Hauses Kar´mek? Oder kann ich gleich wieder gehen?" Ihre Augen zeigten nicht die geringste Spur von Wärme und die Stimme schien noch abweisender als am letzten Tag.

„Ich habe mich vorbereitet und ich kenne die Geschichte des Hauses Kar’mek“, erklärte die Bajohaliianerin. Sie schloss kurz ihre Augen und straffte nochmals ihre Haltung.

„Voller Ehre und Ruhm, wie das Haus selbst, ist die Geschichte des Hauses Kar’Mek, das gegründet wurde von Nertak, dem Vetter von Kahles, im Jahre 627. Nur zwei Jahre später wird Nartek von Kahles selbst in den Hohen Rat gerufen und diente dem Imperator als Berater. Durch geschickt und ehrenvolle Schlachten gewinnt das Haus Nertak immer mehr an Einfluss. Im Jahre 699 übernimmt nach Nertaks Tod sein Sohn Som das Haus, das er lange führte und dessen Einfluss er stetig erhöhte….

…endete die Blutfehde mit dem Haus Gewar, das das Haus des Pak mit nur geringen Verlusten gewann….

.. Rel stirbt 856 im Verteidigungskampf um die erste Stadt. Seinem Sohn Ham`laR wird die Führung des Hauses übertragen….“

Anscheinend hatte sich Milseya ausführlich mit der Geschichte des Hauses beschäftigt, was Likra allerdings nicht dazu veranlasste, auch nur im geringsten Anerkennung zu zeigen. Ihre Miene war unbewegt. Die einzige Reaktion, die Milseya von Likra mitbekam, war, wie sie angewidert das Essen von sich weg schob.

Unbeeindruckt von der Geste, fuhr Milseya mit klarer, fester Stimme fort:

.. wie einst Kahles und Molar fochten Urgal und sein Bruder einen Kampf um Leben und Tod. Schwer verletzt gewann Urgal, übergab, bevor er sein Leben mit dem Hegh´batlh beendete, die Führung an seinen ältesten Sohn Nervek..

1106 starb H’Qar und hinterließ Fel eines der einflussreichsten Häuser des Reiches…

.. Tork besiegt in einem letzten Kampf das Haus Ok´ler in dem er mit einem verlustreichen Frontalangriff das gesamte Haus Ok´ler tötet. Doch sind durch die lange Blutfehde die Ressourcen des Hauses fast vollständig aufgebraucht und auch ist die Größe des Hauses und des Einflusses in den über 150 Jahren Fehde beträchtlich gesunken…

.. Dak´re stirbt nachdem er drei Mal das Haus davor bewahrte ausgelöscht zu werden im Jahre 1568 und hinterlässt es seinem Sohn Torwah´ ..

… Durch die Übernahme des Hauses De´Vir 1854 verdoppelte sich das Land und die Kriegerzahl des Hauses. ..“

Likra nahm zur Kenntnis, dass Mili sich bis jetzt gut in der Geschichte auskannte und sie hatte keinen Fehler begannen. Trotzdem zeigte sie immer noch nicht, dass sie sogar leicht beeindruckt war. Eine gute Leistung - für eine Außerweltliche jedenfalls. Auf Milseya musste sie in ihrer momentanen Haltung abweisend wirken.

Ein winziges Bisschen Anerkennung - ja, war das denn zuviel verlangt? Milseyas Schultern sanken entmutigt ein wenig nach unten. Sie tut, was sie tun muss - tu du, was du tun musst!, ermahnte sie sich selbst. Konzentriere dich. Denk an das Wasser gestern Nacht. Denk an die Sterne. Meratol 4 war ..

…Qek schließt 1963 ein Bündnis mit dem Haus des Je’las. Sein Sohn Gorkon übernimmt später das Haus ..

…Gorkon sichert sich 1999 den Respekt des Hohen Rates.. als er eine Verschwörung gegen den Imperator aufdeckt…

…Im Jahre 2131 gehört das erste Mitglied des Hauses Lok der Raumflotte des Reiches an…

…Das Haus Marok baut 2198 das erste Raumschiff für die Familie und trägt bei Eroberungsfeldzügen zu dessen Erfolg bei …

… 2348 baut Kel die Flotte des Hauses weiter aus und gewinnt noch weitere Krieger für das Haus. Zahlreiche Eroberungen hat er für das Reich angeführt und übergab Gar’Tok ein starkes Haus. Jener baute bis zu seinem Tod die Flotte auf elf Schiffe und 1300 Krieger aus ..

.. stirbt Gar’Tok durch einen heimtückischen Anschlag. Seine Söhne Kar’Mek und H’Qar finden seinen Mörder Somga, Sohn des Tirlag, und in einer glorreichen Schlacht tötet H’Qar Somga, so dass Gar’Tok ins Sto´Vo´Kor eingehen konnte. Sein ältester Sohn Kar’mek übernimmt im Jahre 2380 die Führung des Hauses. So ist es bis heute.“

Bis zuletzt hatte Milseya ruhig und konzentriert, ohne zu stottern oder all zu lange nachdenken zu müssen, gesprochen. Nun stand sie vor Likra und wartete, was jene sagen würde.

Likra sah Milseya ungerührt an und rührte sich nicht.

"Nun, mehr war wohl auch nicht zu erwarten."

Milseya atmete tief durch und biss sich kurz auf die Lippen. Hatte sie etwa jemanden vergessen? Oder gar ein Datum verwechselt? Verflucht, wenn sie sich nur an das, was sie gesagt hatte, erinnern könnte - doch in ihrem Gehirn herrschte gerade vollkommene Leere. Sie wusste nur, dass sie alle Sterne richtig angeflogen war … und dass Likra ihr nie sagen würde, ob es richtig gewesen war. So senkte sie nur leicht den Kopf und erwiderte: „Wie Ihr meint.“

"Ich dachte eigentlich, dass ich gestern gesagt hätte, dass ich heute bessere Ergebnisse erwarte. Habe ich mich so undeutlich ausgedrückt?" Die Strenge in ihrer Stimme war schneidend.

„Nein, das habt ihr nicht“, verneinte Milseya ruhig. „Ich glaubte, mich besser vorbereitet zu haben, doch Eure Ansprüche sind hoch. Ich werde mich noch mehr anstrengen.“

"Nichts anderes erwarte ich von jemandem, der in MEIN Haus einheiraten will. Und mit den bisherigen Ergebnissen bin ich nicht zufrieden."

Likra stand auf und ging zur Tür.

Milseya schloss ihre Augen und nickte. „Dann werde ich meine Anstrengungen verdoppeln und verdreifachen, Mistress.“

"Das hoffe ich."

Wieder drückte sie die beiden Kerzen an der Tür mit den Fingern aus, als sie die Hütte verließ.

Kaum hatte sich die Türe geschlossen, griff Milseya zu einem der Dolche, ließ ihn kurz auf ihrer Fingerspitze tanzen und warf ihn dann urplötzlich auf die Wand. Durch die Wucht durchdrang die Spitze des Messers die hölzerne Wand. „Sogar vervierfachen“, sagte sie mit lauter und stolzer Stimme.

Shane und fee in „Geschichtsunterricht auf Klingonisch“

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Assjima hatte von dem Aufruhr, den ihre Ankunft verursachte nicht viel mitbekommen. Sie saß eingeklemmt zwischen einem Gerichtsbeamten und ihrem Schwager Malik auf der Rückbank des nahezu fensterlosen und ausbruchsicheren Polizeigleiters. Und der Philosoph hatte alle nur denkbaren Verrenkungen unternommen um ihr mit seinem breiten Rücken oder dem dicken Bauch den Blick ins Freie möglichst unauffällig zu verwehren. Entsprechend unvorbereitet traf sie der seltsame Anblick des Platzes als sie dem Beamten folgte und aus dem Fahrzeug stieg: Überall waren die roten Uniformen der deltanischen Polizei zu sehen. Viele der Staatsdiener waren damit beschäftigt, sichtbar angeschlagenen Bürgern auf die Beine zu helfen. Andere sammelten zerschlagene Schilder und zerrissene Transparente ein. Wenige Meter neben ihr wurden einige ältere Herrschaften in Handschellen gelegt und abgeführt. Ein Mann kroch auf allen Vieren auf dem Straßenpflaster herum um fluchend die Reste seiner Fotoausrüstung zusammen zu suchen.

„Kommissar Rela, was ist hier pass…“ Bevor die Ärztin ihre Frage fertig formulieren konnte kreischte eine laute Frauenstimme: „DA IST SIE!“ Sofort war das Trauma, unter dem die Schaulustigen zu stehen schienen, wie weggeblasen. Die Leute drängelten nach vorne, die Polizisten stemmten sich ihnen entgegen. Ein junger Fotograf konnte sich durch die Absperrung schlängeln und blitze ihr mit seinem Gerät direkt ins Gesicht, um daraufhin von einem der Rotuniformierten recht unsanft in die Menge zurück befördert zu werden.

„Doktor! Erwarten Sie lebenslange Haft für Professor Setak?“ brüllte ein Journalist über die Köpfe der anderen hinweg. „Wird Ihr Mann, Mr. Devimar, auch aussagen?“ kreischte ein anderer. „Wo werden Sie sich mit Samylax Devimar niederlassen? Auf Delta oder auf Betazed?“ schrie eine weibliche Reporterin. Im Hintergrund stimmte eine Gruppe junger Leute einen lauten Sprechchor an: „ÖFFNET SEYALIA! FREIHEIT FÜR ALLE NELLIRAR! FÜR DIE ERSTEN, DIE ZWEITEN UND DIE DRITTEN! EINS, ZWEI, DREI … ALLE SIND HIER FREI!“

Sofort ergriff die gegnerische Partei ebenfalls lauthals das Wort indem sie die jungen Revolutionäre durch Anstimmen der deltanischen Nationalhymne zu übertönen versuchten:

“Oh Heimat, Heimat, Vaterland,

kling laut, du teures Wort!

Kein Land, so weit der Himmelsrand,

kein Land mit Berg und Tal und Strand,

wird mehr geliebt als dieser Ort,

hier unsrer Väter Hort.“

Als der Chor die zweite Strophe anstimmte tauchten neue Transparente auf. Eine Protestschrift brannte sich besonders deutlich in Assjimas Erinnerung: HEXEN UND HUREN RAUS! stand dort in blutroten Lettern. Die Menge drängte sich nun immer dichter um den kleinen Polizeitrupp, der sich um Assjima, Malik und Kommissar Rela aufgebaut hatte. Laute Stimmen baten um Autogramme, Hände streckten ihr Fotos und Notizblöcke hin … andere ballten sich zu zornigen Fäusten. „Verschwinde, du Hure!“ … „Weiter so!“ … „Außerweltliche haben bei uns nichts zu suchen!“ … „Seyalia den ersten Nerillar!“ … „Nicht unterkriegen lassen!“ … „Gleiches Recht für ALLE Nerillar!“ … „Da könnte doch jeder kommen!“ … „Delta den Deltanern!“ … „Vertreibt die Schlange aus dem Paradies!“ …

Hatte sie nicht erst vor wenigen Tagen zu dieser Journalistin von der Erde (die sich im Nachhinein als das Wiesel entpupp hatte) gesagt, sie hätte keine Angst vor dem Prozess? Wer sich vor Blättern fürchtet, darf nicht in den Wald gehen … Ja, das hatte sie gesagt. Aber nicht einmal im Traum hätte sie sich da eine solche Situation vorstellen können. Diese emotional aufgeladenen Leute waren ihr unheimlich … Doch sie wollte keine Furcht zeigen. Nicht vor diesen Fremden, die ihr lauthals ihre Bewunderung entgegen schrieen und noch weniger vor denen, die ihr Forderungen voller engstirniger Vorurteile und blindem Hass ins Gesicht schleuderten. Sie war weder eine Revolutionärin noch eine Schlange die das Paradies vernichten wollte. Aber sie war Offizierin der Sternenflotte und gleichzeitig Priesterin der weißen Schule. Und auf beides war sie stolz. Und das zu zeigen war ihr wichtig. So schluckte Assjima ihre Angst hinunter, richtete sich auf und schaute den Leuten um sich herum in die Augen. Sie hatte nichts zu verbergen. „Rela … lassen Sie uns gehen. Der hohe Stuhl wartet.“

Der Kommissar schickte einen Befehl durch den Kommunikator und sofort begannen die Polizisten eine Gasse durch die Menge zu öffnen. Kameras und Mikrophone wurden dem kleinen Trupp entgegen gestreckt als er versuchte, sich in Bewegung zu setzen.

„Kommissar Rela – wie haben Sie sich gefühlt, als Professor Setak Ihnen das erste Mal entwischte?“ fragte eine Reporterin, die sich ihnen in den Weg gestellt hatte. „Kein Kommentar“ zischte Rela wütend zurück. Doch die Frau schien ihn schon wieder vergessen zu haben und schoss stattdessen die nächste Frage auf die Ärztin ab: „Doktor! Was werden Sie gegen den Verkünder unternehmen?“ Ein Fotograf, der offensichtlich zu dieser Dame gehörte knipste wie wild drauf los als Malik schützend die mächtigen Arme um seine Schwägerin legte und sie fest an sich drückte. Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen und Assjima wusste nicht recht, wovor sie sich mehr fürchten sollte: vor dieser brodelnden Masse oder vor dem unmittelbar bevorstehenden Wutanfall des Philosophen.

Langsam, sehr, sehr langsam kamen sie den Stufen vor dem Gerichtsgebäude näher. Die Polizisten drängten die Schaulustigen und die Demonstranten mit handfesten Methoden auseinander, hinter ihnen schloss sich die Menge zu einer einheitlichen dichten Masse, deren inzwischen absolut sinnfrei wirkendes Einheits-Gegurgel durch Pfiffe, (Schmerz?)Schreie, Puh- oder Hurra-Rufe unterbrochen wurde.

Und dann flog der erste Stein. Er traf Assjima von hinten zwischen den Schulterblättern. Es war kein kräftiger Wurf. Er tat nicht einmal weh. Doch dieser erste Stein war zuviel. Malik fuhr herum und stierte mit blutunterlaufenen Augen in die Menge. Zehn Meter weiter hinten standen einige junge Männer dicht beieinander. Zwei von ihnen holten zum nächsten Wurf aus. Mit einem lang gezogenen wütenden Brüllen stürzte sich der hünenhafte Philosoph in die Menge und schaufelte sich seinen Weg frei. Kreischend stoben ein paar Frauen auseinander als er in blinder deltanischer Wut auf die Randalierer zurollte. Die beiden Steine zogen inzwischen ihre Bahnen durch die Luft. Assjima, die stehen geblieben war und sich umgedreht hatte konnte, dem einen ausweichen. Der andere verfehlte sein Ziel und traf einen der Rotuniformierten am Arm. Als Malik sich auf die Übeltäter stürzten konnte waren bereits weitere steinerne Wurfgeschosse in der Luft. Doch dann flog einer der Steinewerfer direkt hinterher. Augenblicklich entstand ein handfester Tumult. Rela nutzte die Gelegenheit und zerrte Assjima die letzten Stufen hinauf, wo sich beide hinter den Pforten des Gerichtes in Sicherheit bringen konnten. Dann kämpfte sich eine 15-köpfige Einheit bis zum Unruheherd durch und riss die Streithähne auseinander. Vier Polizisten schleppten den rasenden Malik ins Gerichtsgebäude, die anderen führten die Steinewerfer ab. Die Arrestzellen im benachbarten Polizeihaus begannen sich zu füllen.

Vor Schreck zitternd lehnte Assjima an einer der schlanken Marmorsäulen, als Malik hereingebracht und unsanft vor ihr auf den Borden geschleudert wurde. Rela sprang sofort auf den Hünen zu, packte ihn am Kragen und schüttelte ihn kräftig während er ihn anbrüllte: „Sind Sie denn vollkommen verrückt geworden? Die hätten Sie umbringen können!“

„Wohl eher umgekehrt“ fauchte der Philosoph zurück. „Wenn Ihre Leute nur vorher schon so zügig durchgegriffen hätten wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Das ist eine absolut schwachsinnige Organisation hier! Sie müssen doch in der Lage sein, Ihre Zeugen sicher vor den hohen Stuhl zu bringen. Aber dieser kurze Weg vom Gleiter bis ins Gerichtsgebäude grenzt ja an ein Selbstmordkommando!“

„Malik … beruhige dich. Durch dein Verhalten wird das auch nicht besser“ kam es leise von der Säule.

Der Dicke sprang augenblicklich auf. „Prinzesschen!“ Er stolperte besorgt auf Assjima zu. „Geht es dir gut? Du blutest ja!“

„Das ist nichts.“ Sie fegte unwirsch seine Hand beiseite. „Nur eine kleine Platzwunde. Kommissar … wann werde ich drankommen?“

„Das hohe Gericht wartet bereits auf Sie. Wir können rein sobald jemand diese Wunde versorgt hat.“

„Dann lassen Sie uns gehen. Und zwar sofort!“

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Schmunzelnd betrachtete die hoch gewachsene Haliianerin von der Balustrade aus, wie die Kinder auf dem Hof sich lautstark balgten und spielten. Und mitten unter ihnen die achtjährige Oorli und die 14-jährige Mojita, die sich in Lautstärke und Wildheit in nichts von den klingonischen und menschlichen Kindern unterschieden.

Mojita hatte dem Geschicklichkeitsspiel mit Speer und Reifen zugesehen und auf typisch haliianische Art nur die Nase gerümpft, was natürlich Qek gereizt hatte, sie herauszufordern. Achselzuckend hatte die 14-Jährige den Speer und den Reifen in die Hand genommen, diese in der Hand gewogen, dann war sie in die Knie gegangen und hatte die Strecke, die der Reifen nehmen sollte, genauestens angesehen. Schließlich hatte sie zwei Schritte Anlauf genommen, den Reifen voran geschoben, das Hindernis anmutig übersprungen und warf exakt den Speer durch den Reifen, ohne diesen damit zu stoppen. Schließlich fing sie den Reifen am Ende des Weges wieder ab. „Kinderkram!“, schnaubte sie überheblich und warf ihn Qek zu, bevor sie ging.

Oorli dagegen hatte nicht so viel Erfolg bei dem Hindernisspiel, dafür aber sehr viel mehr Spaß. Kein Wunder - die Achtjährige setzte sich zum Vergnügen aller Kinder immer wieder nach dem Hindernis auf den Hosenboden und lachte als erste und am lautesten über ihre eigene Ungeschicklichkeit.

„So was gehört auch nicht zu meinem toa“, sagte sie immer noch lachend zu Qek, während sie sich noch ihre Hose sauber klopfte.

„toa?“

„Das sind die Übungen, die ich immer machen muss.“

„Was für Übungen?“

„Laufen, weit springen, hochspringen, mit Kugeln werfen und sowas.“

„Bist du gut?“

„Weiß nicht. Ich mag das Springen nicht.“

„Hat man gesehen.“

Beide lachten.

„Ich wolltet mich sprechen, advicat“, sagte der Mentat, der zu Katori getreten war.

Sie wandte ihren Blick von den spielenden Kindern ab und drehte sich zu ihm, bevor sie ihm mit einer Handbewegung deutete, dass sie gehen konnten. Nach ein paar Schritten begann sie wieder zu sprechen. „Was könnt ihr mir sagen, Casurim?“

„Eure Cousine hat eine gute Wahl getroffen.“

„Das wussten wir bereits.“

„Warum wolltet Ihr mich dann dabei haben?“

Katori lachte leise. „Padds sind geduldig.“

„Mentaten nicht?“

„Was könnt ihr mir sagen, was wir nicht erfahren konnten?“

Er schwieg eine Weile lang, bevor er antwortete. „Das Haus Kar’mek ist nicht nur nach klingonischen Maßstäben ehrenhaft. Alle Mitglieder des Hauses zeichnet eine hohe Loyalität zu der Familie aus. Und die Familie vergilt es ihnen entsprechend. Ich konnte bislang nichts erkennen, dass einer Verbindung zwischen Milseya und H’Qar entgegen stehen konnte.“

„Außer wenn meine Cousine versagen sollte.“

Casurim lächelte. „Was sie nur selbst verschulden kann. Lady Likra hat, soweit ich es erkennen konnte, keine prinzipiellen Vorbehalte gegen Außerweltliche - allerdings wird sie es Milseya deswegen auch nicht leichter machen.“

„Soweit ich weiß, würde sie das auch nicht bei einer Klingonin.“

„Das ist korrekt.“

„Denkt ihr, Milseya wird Likra überzeugen können?“

Casurim antwortete nicht.

„Mentat?“

Er blieb stehen. „Darf ich offen sprechen?“

„Aber natürlich.“

„Sie ist die sturste Frau, die ich kenne. Wenn sie etwas will, dann arbeitet sie hartnäckig, beinahe schon verbissen daran, ihr Ziel zu erreichen. Das Problem ist, dass sie oft alles zu perfekt machen möchte. Das beginnt bei der Fliegerei und endet bei ihren Studien. Sie war regelrecht wütend darüber, dass sie in Elektromagnetismus nur 74 von 100 Punkten erreicht hatte. Ich denke, dass es hier nicht anders ist. Sie wird bis an ihre Grenzen gehen, um Likra zu überzeugen - vielleicht wird sie diese auch überschreiten. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sie sogar über ihren Schatten springen und sich vor Likra ducken. Aber Ihr und ich wissen, dass Milseya das nicht lange aushalten wird. Irgendwann kommt es dann zum großen Knall.“

Katori runzelte die Stirn. „Und Likra könnte sie dann ablehnen.“

„Wenn Milseya sich unangemessen verhält - ja.“

„Bei allen Himmeln“, seufzte sie „Warum musste sie sich ausgerechnet in einen Klingonen verlieben?“

Casurim lachte. „Und das ausgerechnet von Euch?“ Der empörte Blick Katoris verstärkte nur sein Lachen. „Nein, ich musste euch nicht einmal scannen. Eure Gedanken sind so laut, dass ich mich wundere, dass die Klingonen es nicht hören können. Warum habt ihr Lady Likra nicht darum gebeten, dass er ebenfalls eingeladen wird?“

„Weil er weder zu ihrem noch zu meinem Haus gehört.“

„Das tue ich auch nicht.“ Er nahm Katoris Hand und drückte sie kurz. „Ihr seid vor Sehnsucht doch beinahe schon krank, Katori. Ihr wisst, dass er auf Kronos ist. Ich glaube, Likra wird Verständnis haben, wenn Ihr ihn besucht. Vielleicht lädt sie ihn auch ein. Aber sie kann nicht riechen, dass Euer Herz für K’Nor schlägt.“

„Aber das hier ist Milseyas Hochzeit.“

Der Mentat schmunzelte. „Wenn ich etwas mit Sicherheit weiß, dann, dass Milseya die allerletzte ist, die Euch und Euren Glück im Wege stehen will. Wenn Ihr euch nicht traut, Likra darum zu bitten, werde ich es tun..“

„Zur Hölle - nein!“ Katoris Blick war vernichtend. „Ich kann ganz gut für mich selbst sorgen!“

„Und für eure Familie, Advicat. Doch wenn ihr mit den Gedanken wo anders seid, dann könnt ihr euren Pflichten nicht derartig nachkommen, wie ihr es solltet.“

„Ich kann Mentaten nicht ausstehen“, schimpfte Katori leise.

„Das kann kaum einer“, entgegnete er. „Liegt wahrscheinlich daran, dass wir immer Recht haben.“

„Pöh!“

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Eine Nachricht für Kalis und Vinara traf ein - vom Sekretatiat des Hohen Rats; die beiden sollten sich umgehend in der Hauptstadt einfinden.

"Ich kann kaum glauben dass der Hohe Rat persönlich über unser Schicksal entscheidet", murmelte die klingonische Ärztin als sie auf die Große Halle zuschritten.

"Mich wundert vor allem dass es so schnell ging", ergänzte Vinara welche in ihrer vollen Gala-Montur unterwegs war.

Vor dem Gebäude warteten bereits Kalis' Eltern, vier Sodaten sowie ein edel gekleideter Klingone in Zivil auf sie. Während sie hineingingen stellte der Zivilist sich vor: "Ich bin Ga'mol, Sekretär des Hohen Rates. Leider ist der Rat derzeit anderweitig beschäftigt, aber hier in diesem Gebäude zu verweilen ist Zeichen genug dass jeder von Ihnen als ehrenhaft betrachtet wird."

Die Eingangshalle war riesig und auch das Büro in welches der Rats-Sekretär sie führte schien kaum niedriger zu sein, wenn auch in den sonstigen Maßen deutlich kleiner.

"Dr. Dr. Lieutenant-Commander Shral", begann Ga'mol, "Ehrenmitglied des Hauses K'Olmos und der klingonischen Verteidigungs-Streitmacht mit dem Rang eines la´". Er sah die Andorianerin genau an. "Wieso tragen Sie nicht Ihr Rangabzeichen? Ich sehe auch keine Kennzeichen Ihres Sternenflotten-Rangs."

"Dies ist keine richtige Gala- oder sonstige Uniform der Sternenflotte, deshalb darf ich auch keinerlei Rangabzeichen zu ihr tragen."

"Also wenn dem so ist... Sie haben sich verstärkt um die klingonische Kultur bemüht und dabei sogar Ihren Status in der Sternenflotte gefährdet. Auch nach Ihren jüngeren Aktivitäten im religiös-moralisch-philosophischen Bereich zeigen Sie noch nachweislich Respekt vor dem klingonischen Reich und seiner Kultur, Sie sind eine ehrenhafte Frau."

Der Sekretär blickte nun zu der Ärztin und fuhr fort: "Dr. Kalis Sogh, Tochter von Vilkra und Moran. Ihr Beruf stößt bei den meisten Klingonen auf Vorbehalte, aber dennoch haben Sie sich angesichts Ihrer Tätigkeit als praktizierende Medizinerin stets um den Erhalt der klingonischen Werte bemüht. In nachweislich vier Fällen haben Sie schwer verletzten Kriegern den Einzug ins Sto'VoKor ermöglicht anstatt ihnen das Leben zu retten. Auch Sie sind eine ehrenhafte Frau."

"Wenn Hippokrates das hören konnte", entfuhr es Vinara.

Ga'mol sah eine Weile lang irritiert drein ehe er den Einwurf verstand. "Wir sind Klingonen Commander, bedenken Sie das stets!", gab er dann als Antwort. "Auf jeden Fall haben weder das Haus K'Olmos noch das Haus Moran oder das Haus Kurak" - er blickte in Richtung Vilkra - "irgendeinen Verlust des Ansehens durch die beruflichen Aktivitäten dieser beiden Frauen zu befürchten."

"Es sind auch nicht so sehr ihre Berufe sondern ihre sexuellen Neigungen", zischte Kalis' Mutter.

"Darauf komme ich jetzt zu sprechen." Ga'mol holte besonders tief Luft und setzte ein noch ernsteres Gesicht auf als vorher. "Die Beziehung zwischen Vinara Shral und Kalis, Tochter von Moran gilt als Privatsache, die keinerlei Auswirkungen auf die vorhin erwähnten Manifestierungen ihrer Ehrenhaftigkeit hat." Er sprach die beiden Frauen nun direkt an: "Mit anderen Worten, Ihre Beziehung wird stillschweigend geduldet. Zelebrieren Sie sie aber nicht in der Öffentlichkeit, schon gar nicht in diesen heiligen Hallen. Hinter verschlossenen Türen, wenn niemand außerhalb davon gestört wird können Sie tun was immer Sie wollen. Eine Hochzeit nach klingonischem Brauch kommt selbstverständlich unter keinen Umständen für Sie in Frage."

Eine Mischung aus Erleichterung und Unbehagen machte sich bei den Betroffenen breit; Vilkra warf dem Sekretär einen Blick zu als wollte sie ihn auf der Stelle töten.

Doch Ga'mol ignorierte den Blick und sah nachdenklich nach oben. "Die Legende der zwei Herzen", sinnierte er, "spricht mit keinem Wort von Mann und Frau... Aber wie dem auch sei, in Ihrem Fall ist die Entscheidung gefallen. Ehre dem Reich und Ihnen allen. Qapla'!"

Kaum waren sie wieder draußen in der Stadt und hatten das Gelände der Großen Halle hinter sich gelassen, sprang mit einem Mal ein wütender Klingone in Vinaras Weg.

"Jetzt wirst du sterben!", schrie er und schwang seine Waffe, eine Art D'K-tagh-Dolch, nur doppelt so lang.

Noch ehe die Andorianerin reagieren konnte hatte Kalis ihren (normal langen) D'K-tagh gezückt und Moran hielt einen Disruptor mit Betäubungs-Option in der Hand. "Und wieso willst du sie töten?"

"Ich bin Mo'ras, Bruder von Ma'truH!"

"Ma'truH starb ehrenhaft", meinte Vinara die ihre Sprache endlich wiedergefunden hatte.

"Er ist tot und du bist alles andere als ehrenhaft!" Er stieß zu, doch Kalis wehrte an Vinaras Stelle den Hieb mit ihrem bewaffneten Arm ab. Mo'ras aber hatte plötzlich einen qut´luch-Dolch in der anderen Hand mit welchem er die Klingonin schwer am Arm verletzte. "Dich werde ich auch noch töten, Medizinerqualle!", brüllte er.

Noch ehe irgend eine weitere Reaktion erfolgen konnte fauchte ein Schuss auf und der Angreifer ging mit einem qualmenden Loch in der Stirn zu Boden.

"Ich bedaure dass keine Zeit mehr für einen ehrenhaften Messerkampf bleibt, aber wir haben einen Tisch im P'Orks bestellt", bemerkte Moran und steckte seinen Disruptor wieder ein.

"Welch ein kompletter Narr", meinte Kalis als sie ihre Wunde versorgte, "dieser Mo'ras hätte doch wissen müssen dass er es nicht mit einer Andorianerin und drei Klingonen auf einmal aufnehmen kann. Der war ja auch heftigst betrunken, du hast doch sicher auch gerochen wie er nach Blutwein gestunken hat!"

"Irgendwie passt das nicht zu dem Bruder eines solch großen Kriegers wie Ma'truH es war", murmelte Vinara der der Schrecken immer noch in den Gliedern saß.

"Er hat wohl gar nicht damit gerechnet dass du heute hier sein würdest; wahrscheinlich kam er gerade aus irgendeiner Kneipe und hat uns zufällig gesehen."

Vinara und Kalis verabschiedeten sich noch von den Eltern letzterer und machten sich auf den Rückweg zum Hause Kar'mek, bevor Vilkra und Moran zu ihrem Restaurant gingen.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Wortlos hatte Richter Welomir die Ereignisse auf dem Platz über den großen Wandmonitor verfolgt. Im Saal herrschte atemlose Stille. Niemand traute sich auch nur den winzigsten Kommentar abzugeben bevor der Richter etwas gesagt hatte. Man wartete … bis Mischka die drückende Geräuschlosigkeit unterbrach indem sie ihrem Bruder zwar leise aber dennoch bis in den letzten Winkel hörbar zuflüsterte: „Dafu … spinnen die denn alle? Die haben wohl zu heiß gebadet.“

„Pssst …“ zischte der Junge leise zurück.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein Gerichtsdiener betrat den Saal, gefolgt von Assjima und Malik. Welomir war kurz versucht, sich zu erheben, doch besann er sich eines Besseren. Immerhin war er der höchste Richter der Provinz. Er hatte nur dem Magistrat solch sichtbaren Respekt zu zollen. Dennoch … Nein, Welomir blieb sitzen. Auch wenn er Bewunderung in sich aufsteigen fühlte. Er hatte es seinem ehemaligen Vorgesetzen gegenüber nicht erwähnt, dennoch glaubte er die Pläne des alten Richters zu durchschauen. Dieser Frau währe viel erspart worden wenn der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten worden wäre. Doch Eslau hatte sein kleines Schauspiel exakt geplant und seine Tochter hielt sich bislang mit eiserner Disziplin an die ihr zugeteilte Rolle.

Er hatte Assjima vor mehr als dreißig Jahren das letzte Mal gesehen und er erinnerte sich an ein aufgewecktes, überaus neugieriges und ziemlich eigenwilliges Mädchen, das seinen ehemaligen Vorgesetzten und Mentor mehr als einmal in seiner Vaterrolle schlecht aussehen ließ. Welomir schaute hinüber zu Mischka, die sich an den Bruder kuschelte und gleichzeitig das Geschehen um sie herum mit ungeteilter Aufmerksamkeit beobachtete. Dieses Kind hatte große Ähnlichkeit mit der achtjährigen Assjima, die er als junger Referendar kennen gelernt und mit der er mehrmals witzige und geistreiche Wortgefechte geführt hatte. Sie war damals schon ein hübsches Kind gewesen und jetzt stand eine ungemein attraktive Frau vor ihm. Keinesfalls eine jener atemberaubenden und geheimnisvollen Schönheiten, welche die Knie eines Mannes mit einem Blick in Butter verwandeln konnte. Es war mehr die Ehrlichkeit, die ihn angenehm berührte. Die offenen klaren Augen, die vielleicht eine Idee zu freche Nase, die aufrechte Haltung … alles an dieser Frau zeigte, wer und was sie war: lebensfroh, intelligent aber auch stolz, eigensinnig und zielstrebig. Ohne auch nur ein Wort aus ihrem Munde gehört zu haben wusste der Richter, welcher Typ eines Offiziers sie war: jemand, der einen Befehl als Bitte formulierte dabei aber unmissverständlich zum Ausdruck bringen konnte, dass es sich um einen Befehl handelt.

Doch heute trug sie keine Uniform sondern ein klassisches zweiteiliges Kostüm in dunklem Türkis. Der nicht allzu tief ausgeschnittene taillierte Gehrock betonte die Figur, der enge Rock war keineswegs aufreizend zeigte aber dennoch genug Bein. Gekonnt, Madame, dachte sich der Richter. Du zeigst was du hast und bringst gleichzeitig zum Ausdruck, dass du nicht die bist, als die dich so mancher darstellen will. Doch etwas irritierte Welomir. Es dauerte, dann erkannte er die Ursache: Es war das Stirnband, das sie trug. Das Zeichen einer verheirateten Frau. Das Band, das er auf all den Fotos, die er in den letzten Wochen von der Ärztin betrachtete, niemals gesehen hatte. Und die kleine Platzwunde über ihrer Schläfe, von der ein schmaler Streifen Blut herunter rann.

„Assjima …“ Der Richter unterbrach sich und begann von neuem: „Lieutenant Commander Doktor Assjima … ich bitte Sie, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Haben Sie den Tumult gut überstanden?“

„Ja danke … Hochwürden.“

Welomir spürte genau, dass ihr ein spitzbübisches Onkel Wello auf der Zunge gelegen hatte. Doch war es tatsächlich besser, den Geschworenen und auch dem Rechtanwalt diese alte Vertrautheit nicht so direkt auf das Butterbrot zu schmieren. „Vielleicht sollten wir Sie erst verarzten lassen bevor wir mit der Befragung beginnen?“

„Nein danke. Das ist nicht notwendig.“

„Sie sind sich sicher?“

„Ja Hochwürden. Ich bin mir sicher.“

„Dann möchte ich Sie bitten, im Zeugenstand Platz zu nehmen.“ Welomir zeigte auf die kleine Kanzel, in der vorher Mischka und Dafu saßen.

Als sie saß begann der Richter sie nach dem Hergang der Ereignisse vor einem guten Jahr zu befragen. Die Ärztin antwortete knapp und sachlich. Ohne ausschweifende Erläuterungen, ohne emotionale Ausbrüche wie Welomir sie von seinen deltanischen Kunden gewöhnt war. Die drei Protokollanten auf dem Balkon über ihm gaben keine Signale. Die Aussagen der Ärztin stimmten mit ihren Gedanken überein. Während Welomir der Zeugin lauschte wanderten seine Blicke und Gedanken immer wieder zu Setak hinüber. Der Physiker hatte bislang jede Aussage verweigert. Auch jetzt saß er leicht vornübergebeugt in seiner Bank und starrte stumpf vor sich hin. In seinem Geiste sah der Richter nur Schwärze. Er ist wirklich krank … er hat seine Bilder verloren …

„Danke Doktor. Wie war das denn nun genau, als Sie erneut mit dem Angeklagten zusammen trafen? Sternzeit 59170 …“

„Lieutenant Solak und ich befanden uns auf einer medizinischen Tagung auf Hanolan. Während einer Pause wurde ich von einem Hotelangestellten informiert, dass ein gewisser Doktor Kelim mich dringend zu sprechen wünsche.“

„Sie folgten dieser Bitte?“

„Ja. Der Angestellte sagte, es sei dringend.“

„Und was passierte dann?“

„Er führte mich in ein Hotelzimmer und ging. Setak, der sich als Doktor Kelim ausgegeben hatte kam dann aus einem Nebenzimmer.“

„Was wollte er von Ihnen?“

„Er gab vor, reden zu wollen.“

„Und Sie?“

„Ich wollte nicht reden. Ich wollte gehen. Daraufhin ist er handgreiflich geworden.“

„Auch wenn es Ihnen schwer fallen dürfte: könnten Sie den Tathergang etwas genauer erläutern?“

Die Ärztin holte tief Luft. Es fiel ihr sichtlich schwer, über die Ereignisse in diesem Hotelzimmer zu sprechen. Die Ereignisse in der Höhle ein knappes Jahr zuvor waren ihr eindeutig leichter über die Lippen gekommen. „Er sagte, er wolle nur mit mir reden. Als ich dies ablehnte packte er mich am Oberarm. Ich versuchte mich zu befreien und schlug mit der anderen Hand nach ihm. Daraufhin drückte er mich an die Wand. Er presste seinen Unterarm über meinen Hals und …“ Assjima stockte. Die Sachlichkeit war wie weggeblasen. Auf ihren Wangen bildeten sich rote Flecken. „Er … er erklärte immer wieder, dass es nur einen Weg gäbe damit ich ihn endlich verstehen würde. Dann zerrte er mich auf den Boden …“

„Hat er Sie vergewaltigt?“

„Ja … nein …hat er nicht …“

Ein lautes Brummen unterbrach sie. Welomir schaute erstaunt zu den Protokollanten hinauf und kontrollierte dann den kleinen Monitor, der in der Armlehne seines Sessels eingebaut war. „Sie denken aber dass er es getan hat.“

„Ja … ich …“ Sie richtete sich auf und schien einen Augenblick später ihre Nonchalance wieder gefunden zu haben. „Mein Unterbewusstsein will es mich seitdem glauben lassen. Dennoch entspricht es nicht den Tatsachen. Es ist nie so weit gekommen. Ich konnte ihn vorher ausschalten.“

Welomir nickte. „Laut dem Protokoll der Polizei auf Hanolan benutzten Sie Ihre telekinetischen Kräfte um ihn mit Hilfe eines Stuhls niederzuschlagen. Ist das korrekt?“

„Das trifft zu. Als Setak bewusstlos auf dem Boden lag rief ich die Hotelrezeption an und kurz darauf wurde er verhaftet.“

„Danke Doktor. Gruol Nomin Uvarimn – Ihre Zeugin!“

Setaks Anwalt erhob sich. „Danke Euer Ehren.“ Dann wandte er sich Assjima zu und lächelte sie freundlich an. „Guten Tag Lieutenant Commander.“

Bearbeitet von Assjima
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Am vorigen Abend wurde ein kleiner Empfang in der Botschaft der Föderation auf Qo`NoS gegeben. Der scheidende Botschafter und dessen alter Stab, sowie die Landegruppe der Excelsior und eine kleine Delegation der Klingonen, waren anwesend gewesen.

Die Begegnung verlief recht formell. Alle waren entspannt, bis auf Garibaldi, der versuchte sein Unbehagen gegenüber den Klingonen zu verbergen.

Er konnte und wollte ihnen den Tod seiner 19 und 23 Jahre alten Brüder Salvatore und Mario nicht vergeben. Beide waren auf einem der Außenposten stationiert gewesen, die die Klingonen wieder erobert hatten, ein Jahrhundert nachdem eigentlich deren Ansprüche darauf offiziell als aufgegeben galten.

Die Garibaldis waren nicht gerade vom Glück verwöhnt gewesen, der Vater fiel im Cardassianischen Krieg, dann seine beiden Brüder im Dominion Krieg. Die Mutter starb an Kummer. Und Emilio war voller Hass auf alle Klingonen und allem Klingonischen. Alleine dieser Geruch….. Er widerstand der Versuchung nach seinem Typ I Phaser zu tasten, den er als Sicherheitschef trug.

Stattdessen hielt er sich im Hintergrund, was jedoch nicht verhinderte, dass er schließlich doch mit General Bortak einige Worte wechseln musste.

„Sie Dienen auf einem beeindruckenden Schlachtkreuzer Commander“, erwähnte Bortak aufrichtig. Die Augen des Kriegers erforschten das Gesicht des Menschen.

„Da haben Sie Recht General. Es kommt einem Privileg gleich auf einem Schiff der Atlas klasse Dienen zu dürfen.“

„Zweifellos!“

Bortak erkannte den Schmerz in den Augen des Menschen. Das Blut in dem Sicherheitschef schrie nach Kampf, soviel war sicher. Eine seltsamer Gemütszustand für einen Sternenflottenoffizier. Es musste was vorgefallen sein, was den Hass auf Klingonen schürt, schloss der General aus seinen Beobachtungen. Auf der einen Seite waren Menschen so ekelhaft optimistisch, auf der anderen Seite, waren es die nachtragendsten Wesen, die man sich in der Galaxie vorstellen konnte. Wenn Sie kämpften, dann sodass sie sogar in gewissen Dingen Klingonen das Fürchten durchaus beibringen konnten, obwohl sie wesentlich zerbrechlicher waren.

„Ist das ihr erster Besuch auf Qo `NoS?“

Versuchte Bortak das Thema umzulenken. Garibaldi blinzelte kurz.

„Ja General, dies ist mein erster Besuch hier.“

„Und wie gefällt es ihnen hier?“

„Nun, es entspricht in etwa meinen Erwartungen und dem, was ich über diesen Planeten hier gelesen habe General“, eine sehr neutrale Antwort. Er war also bemüht freundlich zu sein und die Gastgeber nicht zu verstimmen. Bortak bedauerte den Mann in gewisserweise. Aber vielleicht würde Garibaldi eines Tages von seinem Hass befreit werden. Denn dieser vergiftete nur sein Kriegerherz.

Jetzt am darauf folgenden Tag, wurden die letzten Vorbereitungen in der Botschaft für die Übergabe getroffen. Die beiden Runaboats waren bereits auf der großen Plattform außerhalb des Gebäudes gelandet und mit Planen überdeckt worden. Diese sollten bei einer feierlichen Zeremonie enthüllt werden.

Captain Cousteau und Commander Garibaldi sahen den Vorbereitungen kurz zu. Beide trugen wieder die normalen Uniformen.

„Die Vorbereitungen kommen gut voran Captain, um ehrlich zu sein, wir sind dem Plan sogar um 30 Minuten voraus“, berichtete Garibaldi und kratzte sich dabei kurz am Hinterkopf.

„Das ist gut Commander“, die Französin bedachte den gut einen Kopf größeren Sicherheitschef mit einem fragenden Blick.

„Gestern Abend wirkten Sie angespannt Emilio.“

„Das war ich in der Tat Captain“, antwortete Garibaldi monoton. „Keine Sorge, ich habe alles unter Kontrolle Captain.“

„Das hoffe ich“, Cousteau blickte zu den verhüllten Danubes, welche sogar mit Micro Quantentorpedowerfern bestückt waren. „Denn bei der Übergabe heute Abend darf nichts schiefgehen.“

„Verlassen Sie sich auf mich Captain. Es wird alles glattgehen.“

Cousteau nickte leicht.

Die Rituale hatten begonnen. Zu einem H´Qar und die engsten Freunde, die vier Tage lang sich verschiedenen Prüfungen unterwarfen, zum anderen Mili, die sich den Prüfungen der Mistress stellen musste.

Beide waren nicht zu beneiden, wobei H´Qar irgendwie in der mehr oder weniger >Angenehmeren< Position war. George hatte die ganze Nacht über sich um die Zwillinge gekümmert und Jenax schlafen gelassen. Nach all den Strapazen durch die Schwangerschaft wollte er ihr etwas Ruhe gönnen. Die Müdigkeit legte sich über den Chefingenieur wie eine Decke aus Blei. Das Einzige was ihn noch wach hielt, war eine Tasse dampfender Rak´Tajino. Anders als die Variante aus dem Replicator war dieser hier frisch aufgebrüht und so Stark, dass er Problemlos der Community als Supertreibstoff dienen könnte.

Die Kinder waren wieder bei den Klingonen Kindern und denen der Haliianern, die gestern Abend eingetroffen waren.

Die anderen Offizierskollegen hatten sich nach dem Essen zurückgezogen, besonders Vinara Shral schien sich auf Distanz zu Likra zu halten. Vermutlich hieß die Mistress trotz ihrer toleranten Haltung die gleichgeschlechtliche Beziehung der Andorianerin zu der klingonischen Ärztin nicht gut. Da konnte wohl kaum ein Klingone über seinen Schatten springen, dafür waren ihre Traditionen viel zu tief in ihrer Lebensweise und im Denken verwurzelt.

Vorsichtig legte George die Zwillinge in den mitgebrachten Kinderwagen. Bluejeans, und ein grauer Pullover mit dem Aufdruck des Emblems der Sternenflotte bekleidet wollte er mit Jenax einen kleinen Spaziergang machen.

Das Anwesen des Hause Kar´mek, war selbst für Klingonischen Verhältnisse beachtlich. Laut Suvar brauchte man Stunden, um das Grundstück zu Fuß zu umrunden. Also machten Sich die jungen Eltern mit den Zwillingen und Jerry Lee auf.

Die Grünanlagen des Anwesens waren Schlicht, aber Kunstvoll angelegt worden. An einigen stellen hatte man Tee Kräuter und andere Gewürze angebaut, die auch Optisch das Landschaftsbild abrundeten. George machte dennoch wegen Jerry Lee einen Bogen um die Kräutergärten. Bei jedem Geschafft, das der Hund verrichtete, nahm George einen modifizierten Typ I Handphaser und Desintegrierte die Hinterlassenschaften des Hundes. Der Himmel über der Stadt war beinahe Orangerot gefärbt. Eine warme Brise strich über die Haut von George und Jenax.

Plötzlich Raschelte etwas im Gebüsch. Die Äste bewegten sich Ruckartig und ein kleiner Klingonen Junge kam heraus. Dieser blickte sich suchend um. Die kleinen Stirnwülste und diese Stupsnase ließen den Jungen geradezu niedlich erscheinen. Der Junge machte eine Geste, mit der er Stumm die Erwachsenen darum bat nichts zu sagen. Dann verschwand er hinter einen Felsen.

Kurz darauf folgte ihm ein weiterer klingonischer Junge, der ungefähr im gleichen Alter wie der Erste sein musste. Auch dieser suchte sich ein Versteck, welches ein Busch war, dessen Laubwerk Königsblau war.

Kaum wollten George und Jenax den Weg fortsetzen, brach ein Klingonen Mädchen durch das Geäst, das in Amandas Alter ungefähr sein musste. Suchend blickte sie sich um. Dann entdeckte es die Erwachsenen vor sich.

„Guten Tag, Sir. Haben Sie meine Cousins Lar ´mek und Hel ´nak gesehen?“

Fragte das Mädchen das den Namen Slima, trug freundlich. Dabei wirkte sie etwas Schüchtern. George kniete sich zu dem Mädchen ab.

„Nein Tut mir Leid“, antwortete George. Klingonen die Verstecken spielten. Es gab doch noch immer Überraschungen im Universum.

Slima nickte artig. „Danke Sir. Dann muss ich weitersuchen.“

Als sei dies etwas was sie jeden Tag machen würde, machte sich Slima wieder auf die Suche.

„Ich werde euch finden! Und dann müsst ihr mich Suchen!“

Rief Slima in den Garten. Doch es rührte sich nichts. George beobachtete dies mit einem Schmunzeln. Die Kleine war vollkommen darin aufgegangen, ihre Cousins zu suchen. Nur wenige Sekunden später ertönte ein „HAB DICH!“ Die Kleine kam herausgeflitzt und traf auf ein anderes Mädchen, das keine Klingonin war, sondern eine Haliianerin sein musste.

„Hel ´nak ist dran Oorli.“

Oorli nickte nur. Dann waren die Beiden Mädchen auch schon verschwunden. Der kleine Klingone kam nur wenige Momente später hinter her. Auf der freien Fläche blickte er sich um. Dann entschied er sich anscheinend für eine Richtung, auf die er auch Zielstrebig zuhielt. Dann war auch er verschwunden.

Bearbeitet von George Sheridan
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Das war er also - der Eiserne – vor dem Vater sie immer und immer wieder gewarnt hatte. Der lässig-elegante Mann im besten Alter stand vor ihr und lächelte freundlich. “Lass dich nicht von ihm einwickeln. Er beherrscht alle Tricks der Manipulation“ hatte Vater gestern noch behauptet. Eine Warnung, die Assjima wirklich ernst nehmen wollte. Doch da stand er und lächelte ein Lausbubenlächeln, dem zu widerstehen schwer fiel.

„Guten Tag Gruol Nomin“ entgegnete sie betont kühl. Er sieht verdammt gut aus …

„Ich hoffe, dass Sie sich wieder etwas von dem Schrecken da draußen erholt haben, Doktor.“ Und diese Frau soll eine Hexe sein, die unschuldige Männer verzaubert? Schwer zu glauben … sie wirkt irgendwie unschuldig …

„Danke der Nachfrage. Es geht schon wieder.“ Kaum zu glauben, dass er ein derartiger Manipulator sein soll.

„Wunderbar! Dann hoffe ich, dass Sie mir helfen können, noch einige Unklarheiten zu beseitigen.“ Schade. Ich würde zu gerne wissen was sie von mir denkt. Uvarimns Blicke wanderten hinauf zu den Protokollanten. Vielleicht werde ich ihr einmal begegnen wenn diese Leute nicht dabei sind um die Gedanken der Zeugen vor mir abzuschirmen. Er seufzte innerlich. „Ich möchte gerne verstehen was damals zwischen Ihnen und dem Angeklagten vorgefallen ist. Warum haben Sie ihn verlassen?“

„Weil er sich meines geistigen Eigentums bemächtigte und es ohne mein Einverständnis zu gefährlichen Experimenten verwendete.“

„Können Sie mir erläutern um was für eine Art von Experimenten es sich dabei handelte.“

„Nein. Das kann ich leider nicht. Die Untersuchungen wurden von der Akademie der Wissenschaften zur Verschlusssache erklärt.“

„Ach … das ist ja ungewöhnlich. Die Experimente haben Sie doch gemeinsam mit Professor Setak in dessen Labor auf Seyann Draschu vorgenommen. Ist das korrekt?“

„Das stimmt.“

„Gut. Wie können dann Untersuchungen die in einem deltanischen Labor durchgeführt wurden, welches nicht der Obrigkeit der Akademie der Wissenschaften unterliegt von eben dieser weggeschlossen werden?“

„Weil ich als Mitglied der Sternenflotte gegenüber der Akademie der Wissenschaften verantwortlich bin.“

„Aber Professor Setak betrifft das nicht. Dennoch wurde er in dieser Sache nicht konsultiert. Obwohl er maßgeblich bei den Experimenten mitgewirkt hat.“

„Das ist richtig. Er lag zu diesem Zeitpunkt verletzt und schwer traumatisiert im Krankenhaus.“

„Sie wollen damit zum Ausdruck bringen, dass er nicht zurechnungsfähig war?“

„Das habe ich nicht gesagt. Er konnte seine Ansichten nicht artikulieren - geschweige denn auf einem Ausschuss aussagen.“

„Ach … das war ja sehr praktisch für Sie, Doktor. Sie haben einfach die Chance genutzt und ihre gemeinsamen Erkenntnisse seinem Zugriff entzogen.“

„Es gab leider keine andere Möglichkeit.“

„Warum hatten Sie es damit so eilig? Konnte die Akademie der Wissenschaften nicht bis zur Genesung Professor Setaks warten?“

„Nein.“

„Sie möchten das nicht genauer erläutern?“

„Nein. Wie ich schon erwähnte unterliegen unsere gemeinsamen Untersuchungen der Geheimhaltung.“

Uvarimn blätterte unbeteiligt in seinen Unterlagen. Dann zog er ein PADD aus seiner Aktentasche und reichte es dem Richter. „Euer Ehren … ich habe hier die Stellungnahme der damaligen Vorsitzenden des Komitees, Commander P’Kar. Sie bezeugt darin, dass die Ergebnisse jener geheimnisvollen Experimente auf Wunsch Lt. Commander Assjimas zur Verschlusssache erklärt wurden. Also eine Maßnahme, die nicht von der Akademie initiiert wurde.“ Dann drehte er sich ruckartig zum Zeugenstand um. „Ist es nicht viel eher so, Lieutenant Commander Assjima, dass Sie sämtliche Daten bewusst dem Zugriff meines Mandanten entzogen haben um ihn an der weiteren Arbeit daran zu hindern? Um selber, irgendwann in der Zukunft zu einem geeigneten Zeitpunkt den Ruhm für sich alleine beanspruchen zu können?“

„EINSPRUCH!“ Die kleine Staatsanwältin war aufgesprungen. „Die wissenschaftliche Arbeit Doktor Assjimas hat nichts mit dem konkreten Fall zu tun!“

„Oh doch – das hat sie sehr wohl“ konterte der Rechtsanwalt. „Ich möchte aufzeigen, dass Doktor Assjima die Liebe und Hörigkeit Professor Setaks einzig und allein für ihre beruflichen Ambitionen ausgenutzt hat.“

„Da muss ich wehement widersprechen!“ Belaa trat aus ihrer Bank heraus und stellte sich neben Uvarimn vor den Richter. „Auch ich habe diese Stellungnahme von Professor P’Kar. Und dazu die eidesstattliche Erklärung des zweiten Vorsitzenden jenes Komitees, Commander Prof. Dr. Gedargh. Er bestätigt die unabdingbare Notwendigkeit, jene Daten vor jeglichem Zugriff – auch vor dem Doktor Assjimas! – zu schützen.“ Sie reichte nun ihrerseits ein PADD an den Richter weiter und dazu ein Datenstäbchen. „Diese Botschaft Professor Gedarghs wurde mir vor wenigen Stunden durch einen Sternenflottenkurier zugestellt. Sie ist nur für die Augen und Ohren des Richters bestimmt.“

Welomir nahm das Stäbchen verwundert entgegen und stand auf. Was ist das denn wieder für eine Geheimnistuerei? Typisch Sternenflotte … „Wir unterbrechen die Befragung für fünfzehn Minuten.“ Er steckte die PADDs und das Datenstäbchen in die Tasche seiner violetten Robe und verschwand im Richterzimmer.

Bearbeitet von Assjima
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Assjima war für die kurze Pause sehr dankbar. Schnell suchte sie einen Hygieneraum auf und wischte sich das Blut von der Schläfe. Dann kramte sie einen Hautregenerator aus ihrer Handtasche (der alte Rucksack musste an diesem Tag aus stilistischen Gründen das Haus hüten) und versorgte die Wunde. Jetzt sah sie wieder halbwegs zivilisiert aus.

Draußen vor der Tür standen ihre Eltern mit den Kindern und warteten. Mischka hielt ihr strahlend einen Becher Kaffee hin. „Schau mal – das braune Zeugs gibt es inzwischen sogar hier im Automaten! Aber nur mit Honig.“

„Danke mein Schatz. Ein Hoch auf die kulturelle Vielfalt.“ Vorsichtig nahm sie einen Schluck. Es schmeckte scheußlich aber tat dennoch gut.

Eslau legte ihr die Hand auf die Schulter. „Du hast dich bisher recht wacker geschlagen. Wie geht es dir?“

„Kurz gesagt: beschissen! Vater, warum hat Belaa diese Aussage von Professor Gedargh dem Richter nicht schon im Vorfeld gegeben? Ich war nicht darauf vorbereitet, dass dieser Uvarimn auf der Golem-Geschichte herumreiten würde. Das hat nichts vor einem deltanischem Gericht zu suchen. Und schon gar nichts in einem öffentlichen Prozess.“

„Ich weiß es und Uvarimn weiß es ebenfalls. Deswegen hat er es ausgegraben. Er will dich in der Öffentlichkeit diskreditieren. Er will zeigen dass du die Übeltäterin bist, die den armen Setak ausgenutzt hat. Die Hexe, die Geheimnisse hat, die unmoralische Experimente vornimmt und andere darunter leiden lässt. Aber er ist Belaa soeben ins offene Messer gelaufen. Du wirst schon sehen. Alles verläuft exakt nach Plan.“

„Du und dein Plan! Das treibt mich noch in den Wahnsinn …“ Müde ließ Assjima sich in einen der Sessel fallen, die überall in dem Aufenthaltsraum herum standen. Mischka kletterte auf ihren Schoß und legte die Arme um sie.

„Wie war dein Auftritt, mein Schatz? Anders kann man diese Zeugenaussagen ja wohl kaum bezeichnen.“ Ein vorwurfsvoller Blick wanderte hinüber zu Eslau.

„Och das war nicht schlimm. Der Onkel Richter ist total lieb und der blöde Uvarimn hat nix gesagt. Ich kann gar nicht verstehen dass der dir gefällt.“

„Wie kommst du denn darauf?“ hakte Assjima erstaunt nach.

„Das hast du doch gedacht.“

„Aber … die Protokollanten haben meine Gedanken doch vor den anderen blockiert. So wie sie es immer machen.“

„Ach die! Ne, das hab’ ich gleich gemerkt. Aber ich lasse mich nicht einfach aussperren.“ Mischka grinste verlegen. „Die konnte ich ganz leicht austricksen.“

„Du kannst eine telepatische Blockade umgehen?“

„Logo. Du etwa nicht?“

„Nein … ich kann das nicht. Dafu – kannst du das auch?“

Der Junge hatte sich neben seiner Tante auf den Fußboden gesetzt und fummelte mit seinem Taschenmesser am Drehfuß des Sessels herum. Überrascht dass er überhaupt angesprochen wurde hob er den Kopf: „Ich? Nöööööö ... So was kann nur Mischka. Man, das ist aber eine miserable Schweißnaht. Muss ein Billigimport aus Bajor sein.“

Ein erlösendes Lachen lockerte die Anspannung in Assjima. Issaya nutzte die Chance und reichte der Tochter ein Päckchen. „Du hast bestimmt Hunger. Siria und Farik lassen grüßen.“

„Danke!“ Die Sandwichs sahen wirklich köstlich aus. Als wenige Minuten später der Gong ertönte folgte Assjima noch immer kauend dem Ruf der Gerechtigkeit und stieg erneut in den Zeugenstand.

Bearbeitet von Assjima
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Das Anwesen des Hauses Kar'mek hatte zwar schöne Gärten, doch die herumtobenden Kinder verhinderten dass Vinara sie auch in Ruhe genießen konnte. In dieser Hinsicht kamen ihr immer wieder Zweifel ob sie denn überhaupt eine gute Mutter (oder Väterin?) sein konnte: Sie strebte stets nach größtmöglicher Ruhe, zwar nicht nach der absoluten Stille, aber wenn kleine Kinder - oder auch nur eines - andauernd herumrannten, kreischten und gelegentlich sogar etwas kaputt machen wäre ihr das auf die Dauer definitiv zuviel.

Dummerweise fing Kalis gerade jetzt an von ihrem Kinderwunsch zu sprechen; am liebsten wollte sie Zwillinge.

"Nicht jetzt, frag mich in ein, zwei Jahren wieder. Auf jeden Fall will ich nicht dass unsere Kinder auf einem Raumschiff aufwachsen."

"Dann müssten wir wohl beide unsere Arbeit aufgeben und sesshaft werden... Lange sollten wir uns aber nicht mehr vor der Nachwuchsfrage drücken, du wirst schließlich nicht jünger und bei einer andorianisch-klingonischen Hybridschwangerschaft ist es am besten wenn die Andorianerin das Kind austrägt."

"Und was ist wenn ein andorianischer Mann mit einer klingonischen Frau liiert ist?" Vinara fühlte sich etwas unwohl bei dem Gedanken bald schon Mutter zu sein.

"Dann muss eben die Klingonin den Nachwuchs gebären, aber die Schwangerschaft wäre von deutlichen Komplikationen geprägt."

"Gab es bisher überhaupt genügend solcher Hybrid-Schwangerschaften um statistisch signifikante Aussagen zu treffen?"

Kalis kicherte. "Vinny, wir reden hier über unsere Kinder und du redest wie eine altjüngferliche Universitäts-Professorin! - Aber um deine Frage zu beantworten, es gab bis jetzt fünf Schwangerschaften bei denen in drei Fällen die Klingonin die Mutter war; eine von ihnen hatte eine Frühgeburt nach welcher das Baby kurz darauf starb. Die anderen beiden Schwangerschaften verliefen wesentlich günstiger, doch sie waren ebenfalls problematisch. Bei den beiden andorianischen Müttern gab es dagegen so gut wie keine Komplikationen."

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Admiral Kwaal war nicht umsonst mit ihrem eigenen Schiff angereist: Anstatt sich mit den übrigen Föderations-Deligierten in der Botschaft aufzuhalten, traf sie sich momentan in der klingonischen Militär-Akademie mit derem stellvertretenden Leiter, einigen Fakultäts-Dekanen sowie zwei weiteren Generälen.

"Ich halte diese Idee nicht für sinnvoll", meinte General Mur'kal, der Vize-Akademie-Leiter. "Es gibt genügend Möglichkeiten für Quereinsteiger der klingonischen Streitmacht beizutreten."

"Aber sie können maximal la´ werden und haben auch sonst nicht das komplette Studium bei Ihnen durchlaufen."

Der General von der strategisch-taktischen Fakultät lachte schallend. "Admiral, das klingonische Militär ist nicht wie die Sternenflotte wo jeder aufgenommen wird der reinwill! Wer unsere Akademie vollständig durchläuft muss ein Klingone sein, oder die klingonische Lebensweise bis zum letzten Tropfen Blut in seine Adern assimiliert haben. Er muss denken wie ein Klingone, fühlen wie ein Klingone, kämpfen wie ein Klingone, sprechen wie ein Klingone, essen und trinken wie ein Klingone, ja er muss sogar träumen wie ein Klingone! Wieviele Bürger der Föderation wären schon dazu bereit oder überhaupt geistig und körperlich in der Lage?"

"Einige durchaus, sonst würde ich Sie auch nicht fragen."

Nun meldete sich der Leiter der wissenschaftlichen Fakultät zu Wort. "Ich muss mich meinen Kollegen anschließen. Selbst wenn ein Feldversuch mit ein, zwei nicht-klingonischen Studenten durchaus interessant klänge, so fürchte ich doch dass dieses Experiment nicht den gewünschten Erfolg bringen würde. Unsere Akademie vom Anfang bis zum Ende zu durchlaufen wäre um ein Vielfaches härter als in eine klingonische Familie einzuheiraten. Und um auf die Rangbeschränkungen zu sprechen zu kommen: ein andorianischer oder haliianischer HoD? Undenkbar für die meisten Klingonen."

"Es ist interessant dass Sie ausgerechnet diese beiden Spezies erwähnen, denn genau sie dürften auch meiner Ansicht nach neben den Bajoranern die vielversprechendsten Kandidaten abgeben", erwiderte Kwaal.

"Dennoch, zu diesem Zeitpunkt wäre es einfach undenkbar und inakzeptabel", bekräftigte Mur'kal noch einmal seinen Standpunkt. "Und auch der Hohe Rat würde in diesem Sinne entscheiden."

Doch wie zur Versöhnung und um Kompromissbereitschaft zu zeigen fuhr der Vize-Leiter fort: "Einzelne Fächer unserer Akademie stehen natürlich weiterhin jedem Sternenflottenoffizier zur Weiterbildung offen. Und es wäre uns auch eine Ehre mehr Gastdozenten begüßen zu dürfen, vor allem im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Gruol Nomin Uvarimn schien nach außen hin vollkommen gelassen als Richter Welomir exakt fünfzehn Minuten später seinen wieder Platz einnahm. Doch dies war einer der wenigen Momente in seiner beruflichen Laufbahn, in denen er wirklich froh war, dass die Telepaten dort oben auf dem Balkon seine Gedanken vor dem Publikum abschirmten. Nur diese drei Protokollanten wussten von seiner augenblicklichen Nervosität. Um welche Nachricht konnte es sich da nur handeln? Was wusste dieses verdammte Greenhorn Belaa, was er nicht hatte in Erfahrung bringen können? Der Gesichtsausdruck des Richters gefiel ihm überhaupt nicht. Da war was im Gange und er wusste nicht was!

Der Gong ertönte und die Verhandlung konnte weiter gehen. Welomir ergriff das Wort: „Ich habe soeben beide Stellungnahmen eingehend analysiert und sie dem Protokoll beigefügt. Zudem habe ich eine Botschaft von Professor Gedargh erhalten, in der er mich über den Inhalt der Experimente informierte, die Professor Setak und Doktor Assjima vor knapp zwei Jahren durchführten. Diese Nachricht hat mich davon überzeugt, dass die Forschungen der beiden nur in einem Punkt mit unserem Fall zu tun haben, nämlich dass Professor Setak gegen Lieutenant Commander Assjimas Willen die Versuche zu einem ethisch nicht mehr vertretbaren Ende führen wollte und dadurch nicht nur sich sondern auch Doktor Assjima in Lebensgefahr gebracht hat. Doktor Assjima hat daraufhin die Eigeninitiative ergriffen und dafür Sorge getragen, dass ihre Erkenntnisse niemandem mehr zugänglich sind. Eine Entscheidung die ich, da ich nun über den ungefähren Sachverhalt informiert bin, als sehr weise erachte und die aus meiner Sicht von großer moralischer Integrität zeugt.

Die wissenschaftliche Neugier spielt eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung einer Zivilisation. Ohne Wissensdurst würden wir noch heute in unseren Laubhütten sitzen und Maden essen. Doch manchmal erkennen die Forscher, dass ihre Neugier in eine falsche Richtung führt - dass ihre Erkenntnisse für die Gesellschaft zu einer Gefahr werden können. Rechtzeitig zu erkennen, wohin der beschrittene Weg führt und daraus in aller Stille die richtigen Konsequenzen zu ziehen unterscheidet den weisen Wissenschaftler vom beruflichen Emporkömmling. Der Inhalt der Forschungen Doktor Assjimas und Professor Setaks hat definitiv nichts mit dem hier verhandelten Fall zu tun. Ich untersage hiermit im Interesse der intergalaktischen Sicherheit beiden Parteien im weiteren Verlauf der Verhandlung darauf Bezug zu nehmen.“

Der Richter legte eine kurze Pause ein und lauschte in die atemlose Stille. Die Spannung im Raum war fast körperlich zu spüren. Doch es regte sich überraschenderweise kein Protest im Publikum. Zufrieden fuhr er fort: „Professor Gedargh äußerte zudem den Verdacht, dass der aktuelle Gesundheitszustand Setaks auf die Ereignisse in seinem Labor zurück zu führen sein könnte. Diesen Aspekt werden wir zu einem späteren Zeitpunkt genauer analysieren. Gruol Nomin – Sie können jetzt mit ihrer Befragung fortfahren.“

Der Anwalt biss sich auf die Unterlippe. Der Schuss war also daneben gegangen. Doch noch hatte er genügend Munition. „Danke, Euer Ehren.“ Er drehte sich zu Zeugin um. „Doktor Assjima … Sie waren mehrere Jahre mit dem bekannten Mediziner und Heiler Sikarii liiert. Ist das zutreffend?“

„Ja“

Uvarimn hielt erstaunt in der Bewegung inne. Keine weitere Reaktion? Laut seinen Quellen reagierte die Ärztin alleine auf den Namen Sikarii sehr emotional. Doch jetzt kam nur ein knappes, fast emotionsloses Ja. Diese Frau hatte sich für eine Deltanerin befremdlich gut unter Kontrolle. „Sie betrieben gemeinsam eine florierende Praxis?“

„Das ist korrekt.“

„Sie gaben die Praxis nach dem plötzlichen Tod Sikariis auf?“

„Ja“

„Warum?“

„Ich hatte das Interesse an dieser Arbeit verloren.“

„Ah … ich verstehe. Das muss für Sie sehr schmerzhaft gewesen sein. Sikarii ist durch einen Unfall ums Leben gekommen?“

„Ja“

„Den Sie verursacht hatten?“

Keine Antwort

Jetzt habe ich dich, du Miststück, frohlockte Uvarimn innerlich. „Doktor?“

„Ich kann Ihnen darauf keine Antwort geben.“

„Weil Sie dann Ihre Schuld eingestehen müssten?“

„EINSPRUCH“ rief die kleine Staatsanwältin. „Der Unfalltod Doktor Sikariis ist damals ordnungsgemäß untersucht und bestätigt worden. Zudem hat er nichts mit dem aktuellen Fall zu tun.“ Belaa setzte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Antwort des Richters schien sie überhaupt nicht zu interessieren.

Diese Olek Celam ist wirklich eine unfähige Anfängerin. Sie schreit, nur um auch mal was gesagt zu haben. Innerlich schüttelte der Rechtsanwalt den Kopf. Gleich hatte er alle soweit. Alle würden erkennen, dass diese attraktive Frau im Zeugenstand nicht die Unschuld in Person ist, für die sie alle hielten. In wenigen Minuten würde sie sich vor den Augen der Geschworenen und des Publikums in eine männermordende Bestie verwandeln. Dann bemerkte er den Blick des Richters.

„Gruol Nomin - was bezwecken Sie mit diesem Rückgriff in die Vergangenheit der Zeugin?“

„Euer Ehren – dies wird sich automatisch klären sobald Sie die Zeugin antworten lassen.“

„Nun, Lieutenant Commander Assjima“ wandte sich der Richter der Ärztin zu. „Sie müssen diese Frage nicht beantworten wenn Sie sich dadurch selbst belasten.“

„Ich würde ja, aber ich kann sie nicht beantworten.“

„Weil es kein Unfall war! Weil Sie Sikarii getötet haben!“ trumpfte der Anwalt auf.

„Es war ein Unfall!“

„Dann erklären Sie endlich was damals genau passiert ist!“

„EINSPRUCH!“

In diesem Augenblick wurde es in der Vorhalle laut. Die Türe flog auf und eine kleine, uralte Deltanerin in langem weißem Gewand trat ein. Ein Raunen ging durch das Publikum.

Welomir sprang wie von der Tarantel gebissen auf. „Großmeisterin Ischila!“ stieß er heiser aus. „Welch eine Ehre!“

„Setz dich Richter!“ befahl die alte Frau. „Und du, Gruol Nomin geh’ mir aus dem Weg!“ Sie schob Uvarimn einfach beiseite und blieb vor der Zeugenkanzel stehen. „Assjima! Heilerin der weißen Schule und Priesterin des zweiten Kreises – erinnerst du dich an dein Gelübde?“

„Ja Meisterin“

„Sprich die dritte Regel!“

Die Ärztin schluckte trocken. Die Regeln der weißen Schule in aller Öffentlichkeit auszusprechen war ein Sakrileg. „Aber …“

„Sprich!“

„Prahle niemals mit deiner Macht und deinen Fähigkeiten. Halte sie verborgen, denn nur im Verborgenen kannst du Gutes tun.“

„Und jetzt die zweite Regel!“

„Setze niemals deine Macht und deine Fähigkeiten wissentlich für böse Zwecke ein.“

„Hast du diese Regeln stets befolgt?“

„Ja, Meisterin“

Ischila drehte sich um und schaute hinauf zu den Protokollanten. „Und? Hat sie die Wahrheit gesprochen?“ Die drei Telepaten warfen sich kurze Blicke zu und nickten dann bestätigend. Nun trat die alte Frau energisch vor den Tisch der Geschworenen und fixierte einen nach dem anderen mit ihren Blicken während sie das Wort an Welomir richtete: „Richter – du bist mit dem Zusatz Nummer 14 zum deltanischen Grundgesetz vertraut?“

„Sie meinen die Sonderregelung für Angehörige der weißen Schule? Aber natürlich, Großmeisterin.“

„Zitiere Paragraph 1 aus diesem Zusatz!“

Ohne zu Zögern antwortete Welomir: „Angehörige der weißen Schule unterstehen der direkten Gerichtsbarkeit der Großmeisterin.“

„Und jetzt Paragraph 3!“

„Kein Vertreter der weltlichen Gerichtsbarkeit darf eine Angehörige der weißen Schule zu ihren Kräften und Fähigkeiten befragen.“

„Sehr gut …Richter Welomir. Und nun zu dir, Gruol Nomin. Wusstest du, dass Assjima eine Priesterin des zweiten Kreises ist?“

„Äh … nein.“

Ein lautes Summen tönte durch den Saal. Uvarimn schaute verwirrt zu den Protokollanten hinauf. Wie konnte er die nur vergessen! Kleinlaut gab er zu: „Doch, ich wusste es.“

„Und dennoch wagst du es, eine der höchsten Vertreterinnen unserer Schule in eine solche Zwangslage zu bringen?“

„Es dient doch nur der Gerechtigkeitsfindung!“ verteidigte sich der Anwalt.

„Welche Gerechtigkeit meinst du? Deine oder die des Gesetzes? Du stehst hier und willst einen Fall gewinnen, der aus rechtlicher Perspektive nicht zu gewinnen ist, weil die Beweislage zu erdrückend ist. Du willst gewinnen! Nicht weil du diesen Mann hier für unschuldig hältst, sondern weil du einfach nur siegen musst. Der unschlagbare Gruol Nomin Uvarimn verliert niemals einen Fall. Er kennt alle Tricks. Er manipuliert die Wahrheit solange bis seine Sicht der Wahrheit zu der der Geschworenen wird. Die Verhandlung ist deine ganz persönliche Show, der Saal der Gerechtigkeit ist deine Bühne. Um dich zu profilieren ziehst du andere durch den Dreck bis von ihnen nichts mehr übrig bleibt. Richter – Paragraph 4!“

Wie aus der Pistole geschossen zitierte Welomir: „Bei Zuwiderhandlung ist die Großmeisterin berechtigt, den Verstoß durch sofortigen, jedoch vorübergehenden Entzug der Zulassung zu ahnden, bis die Regelwidrigkeit durch einen weltlichen Ausschuss untersucht wird.“

Der Gruol Nomin wurde blass. „Sie wollen mich vom Verfahren ausschließen?“

„Noch nicht. Aber ich werde dich beobachten. Halte dich an den Ehrenkodex deiner Zunft. Vielleicht werde ich dann Gnade vor Recht ergehen lassen.“ Ohne weiteren Kommentar schritt Ischila auf einen freien Stuhl in der ersten Reihe zu und setzte sich.

Uvarimn sah sich verwirrt um. Und dann begriff er. Der freie Stuhl, das schnelle Zitieren der Paragraphen durch den Richter, das Abschmettern des Einspruches der Staatsanwältin, deren Widerstandslosigkeit … Verdammt! Verdammt! Verdammt! Die haben gewusst dass Ischila auftauchen wird! Und ich bin ihnen auf den Leim gegangen!

Bearbeitet von Assjima
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„In den letzten 10 Jahren haben die Beziehungen zwischen dem Klingonischen Imperium und der Föderation der vereinigten Planeten viele Höhen und auch leider Tiefen erleiden müssen.“, begann Botschafter Bernhard Mosley, welcher ab Morgen früh offiziell die Amtsgeschäfte übernehmen würde. Er blickte in die Menge, die ihm gebannt zuhörten.

Hinter ihm standen immer noch verhüllt zu beiden Seiten die neuen Danubes.

Mit Höhen meinte Mosley den Beistand der Föderation im Bürgerkrieg, der bis heute inoffiziell war und sogar als strenggeheim eingestuft wurde. Tiefen bedeuteten den kurzen Konflikt gegeneinander, die hastige Flucht des damaligen Botschafters und dessen Personals aus dem Botschaftsgebäude.

Beinahe wären alle getötet worden, hätten nicht die Häuser, die immer noch an den Vertrag von Kithomer glaubten, die Abreise gedeckt.

„Doch heute stehen die Beziehungen auf einem sehr festen Fundament.“

Was nichts anderes bedeutete, das die halbe Führung der Sternenflotte den Klingonen misstraute. Die Bewegung um Admiral Cartright , die vor fast 100 Jahren ihren Höhepunkt erreicht hatte, hatte noch immer ihre Anhänger. Die letzte Überlebende dieses Komplotts Lieutenant Valieris, die heute in einem Spezialgefängnis der Sternenflotte auf Vulkan den Rest ihres Lebens unter Aufsicht verbrachte, schien wohl immer noch die Fäden zu ziehen. Zumindest war der Geheimdienst der Sternenflotte dieser Ansicht.

Während Mosley seine Rede fortsetzte, beobachtete Garibaldi mit der Aufmerksamkeit einer Raubkatze die Umgebung.

Die Reaktionen, der offensichtlichen Anspielungen, auch wenn diese Mosley geschickt durch die Blume vorbrachte, waren mehr als interessant. Bei einigen erregten diese Reaktionen aufseiten der Klingonen, sowie auch der Sternenflotte Garibaldis Argwohn. Bis auf Admiral Sheridan und die restlichen Excelsior Offiziere wirkten die anderen unruhig. Besonders einige der Veteranen. Garibaldi würde es nicht überraschen, wenn diese nur zu gerne Qo´NoS mit einem Hagel aus Tricobalt Ladungen eingedeckt hätten.

Einige der Klingonen würden nur zu gerne wohl die Excelsior Kapern, um sich die neuesten Waffensysteme und Geheimnisse der Sternenflotte an sich zu reißen. Wenn man genauer hinsah, würde man entdecken, dass sogar die Romulaner und Cardassianer im Hintergrund mitmischen würden. Manches würde sich wohl niemals in der Galaxie ändern, auch wenn jeder inzwischen eine Good will Haltung vorschob.

Während des Konflikts gab es auch interne Unruhen im Reich, die aber von den Klingonen strikt bestritten wurden, aber das Botschaftsgebäude bis zu 75 % beschädigt hatten, welches dann fast ein Jahr lang als Ruine dastand. Damit war der absolute Tiefpunkt erreicht. Seither, nach der neu in Kraftsetzung des Kithomer Vertrages, verbesserten sich die Beziehungen stetig.

Mosley hatte nun seine Rede beendet. Admiral Sheridan und General Bortak kamen auf die kleine Bühne und stellten sich hinter dem Botschafter auf.

„Umso mehr freue ich mich, hier und heute, meinen neuen Posten als Botschafter der Föderation auf Qo` NoS übernehmen zu dürfen. „

Nach ein paar weiteren Worten wurden die neuen Runaboats enthüllt, welche die Namen : Blauer Nil und Weiser Nil trugen. Ein Blitzlichtgewitter erging für einige Sekunden über die neuen Langstreckenshuttles, welche einige Extras mehr als die üblichen Danubes aufzuweisen hatten.

Kurz danach verteilten sich die Gäste ins Innere der Botschaft und auf der Veranda um die Danubes, andere steuerten zielstrebig das kalte Buffet an, welches unter der Last der aufgefahrenen Gerichte zusammenzubrechen drohte.

„Ah Commander Garibaldi!“

Bortak begrüßte den Sicherheitschef freundlich. In seiner Hand hielt er einen Becher mit Blutwein.

„Wie ich sehe, behalten Sie selbst auch in diesem Moment alles im Auge.“

„Allerdings General. Man kann nie wissen, was als Nächstes passiert.“

„Das ist wahr“, Bortak und Garibaldi begaben sich zu einer Art Freiluft Bar, wo sich Emilio einen Eistee geben ließ.

„Sie trinken wohl niemals?“ Rümpfte der Klingone einwenig die Nase.

„Nicht im Dienst General. Und wenn ich auch vielleicht in dezenter Feierlaune bin. Ich muss hier auf jede Kleinigkeit achten.“

„Dann ist ihnen nicht entgangen, wie sich einige hier bei der Rede des Botschafters verhalten haben.“

„Ganz richtig.“

Bortak lachte kurz auf, als ob der Sicherheitschef einen geistreichen Witz gemacht hätte.

„Sie gefallen mir Commander. Menschen wie Sie trifft man nicht all zu oft an.“

Garibaldi grinste leicht angestrengt. Bortak hatte in der Tat ein erfrischend ehrliches Wesen und war dennoch vorsichtig. Er hatte wie Garibaldi selbst die gleichen Schlussfolgerungen aus den hier gemachten Beobachtungen bei der Rede gezogen. Der Sicherheitschef lies seinen Blick wie beiläufig herum schwenken.

Sheridan war beim Botschafter, welcher sich auch noch mit Captain Cousteau, einem vulkanischen Würdenträger und einem klingonischen Captain unterhielten. Eine wahrhaftige Bilderbuchszene.

„Ich wäre an ihrer Stelle vorsichtig Commander“, ermahnte Kate Pulaski Commander Bigglesworth, welcher am Buffet eine seltsam aussehende klingonische Speise probieren wollte.

„Könnte dies mich umbringen?“

„Nein das nicht, aber klingonische Speisen sind für einen unvorbereiteten Magen fatal.“

„Keine Sorge Doktor.“

„Sie glauben nicht, wie oft ich diesen Satz zu hören bekam.“

„Zweifellos Doktor. Was halten Sie von all dem hier?“

Pulaski nahm sich eine Schüssel mit Gagh und stocherte mit einer Gabel darin herum.

„Ich weis nicht. Man kommt sich wie in einer Schlangengrube hier vor.“

„Das ist bei diplomatischen Anlässen recht Normal.“

„Ach tatsächlich?“

„Ja, hier unterhält man sich wie unter Freunden, scherzt mit jedem und am nächsten Tag könnte es sein, das man sich Forderungen um die Ohren schmeißt, die einem jede Hoffnung auf eine friedliche Lösung nehmen.“

„Sehr seltsam. Da wundert es einem doch immer wieder das die Galaxie nicht schon längst in einem gewaltigen Brand unter gegangen ist.“

„Mich auch Doktor“, stimmte der erste Offizier der Excelsior zu.

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Der zweite Tag in der Höhle der Ahnen war schon länger angebrochen Und bei H´Qar hatte sich schon ein leichtes Hungergefühl eingestellt, aber es würde noch wachsen und in ihm brennen wie das Feuer an dem er und seine Freunde saßen. Innerlich bereitete er sich auf die nächste Prüfung vor: „Das Eisen des Schmerzes“.

Zu diesem Zweck lag schon seit den frühen Morgenstunden ein eiserner Dorn in dem Feuer, der Dorn befand sich am ende einer ca. 50 cm langen Eisenstange. Mor und Rulwar hatten H´Qars Robe geöffnet und ihm den Oberkörper frei gelegt die Wunden von letzten Tag waren inzwischen verkrustet. K´empa war ui der Zwischenzeit ans Feuer getreten und hatte die Eisenstange aus dem Feuer genommen. Der Dorn glühte rot.

Kar´mek saß wieder vor seinem Bruder und blickte ihm ins Gesicht. Dieses mal griff er an H´Qars Schulten.. K´empa trat nun hinter H´Qar und hielt den Dorn über seinen Schulterblättern, langsam senkte sich der glühende Dorn immer tiefer. Als das glühende Metall die Haut von H´Qar berührte gab es ein zischen und der Geruch von verschmorter Haut drang Klingonen und Menschen in die Nase. Der große Krieger verzog vor Schmerz das Gesicht K´empa zog den Dorn langsam den Rücken hinunter.

Kar´mek sprach leise einige Worte man musste schon sehr genau hinhören wenn man sie verstehen wollte.

„Der Schmerz reinigt deinen Geist, er macht ihn frei für die Entscheidungen die Du treffen musst. Der Schmerz bereitet dich vor, auf die Qualen der Ehe.“

Der Dorn war wieder vom Rücken entfernt worden und wurde nun am Oberarm wieder angesetzt. Wieder zeigte H´Qars Gesicht einen scherzvollen Ausdruck und er unterband es gerade noch zusammenzuzucken. Dieses mal drückte K´empa nur zu so das sich recht schnell eine rote Stelle um den Dorn bildete.

Lucas hatte großen Hunger, aber viel größer war sein Durst. Seine Lippen brannten und er befeuchtete sie mit etwas Wasser. Sie waren bestimmt schon 36 Stunden in dieser Höhle und dass entsprach auch den Stunden der Nahrungsverweigerung. Plötzlich roch es nach Gegrillten und es roch gut, aber nach einer Weile roch es nach verbrannten H'Qar. Dann sah Lucas den glühenden Dorn und er musste einen Würgereiz unterdrücken.

Nach einigen Sekunden entfernte K´empa den Dorn wieder und H´Qar war der Schweiß auf die Stirn getreten. H´Qar atmete schwer. Aber K´empa ließ ihm noch keine Ruhe, Wieder schwebte der Dorn über H´Qar Und schwungvoll senkte sich dieser jetzt auf H´Qars Nacken, wieder erklang das Zischen und wieder roch es nach verschmorter Haut. Ruckartig zogen sich seine Hals- und Gesichtsmuskulatur zusammen und er riss zu einem stummen Schrei seinen Mund auf. Und hätte Kar´mek ihn nicht an den Schultern gehalten so wäre er sicherlich nach vorne gestürzt.

Lucas war entsetzt aufgesprungen und wollte etwas, aber sein Kreislauf machte ihm zu schaffen. Im nächsten Moment saß er wieder auf seinem Hosenboden und schaute etwas unzufrieden aus. Dann wurde ihm sehr übel und er musste würgen.

H´Qar bekam Lucas Würgeattacke nicht mit. Lichter tanzen vor seinen Augen. Weiße Sonnen explodierten vor seinem inneren Auge. Der Schmerz in seinem Nacken ließ nach und hinterließ ein heißes Gefühl. Die verbrannte Haut zog sich schmerzhaft zusammen. Der Schmerz blieb nur kurz aus. Einen Augenblick später brandete er erneut auf dieses mal in der Achselhöhle. Unbändiger Schmerz drang dieses Mal in das Nervensystem des Klingonen. Neue Sterne und Explosionen mischten sich unter die schon vorhandenen und die Höhle war nun nur noch ein spiel aus gleißenden Explosionen und Lichtflecken. Dumpf schlug er auf den kalten Boden auf. Aber das bekam H´Qar nicht wirklich mit Gesang mischte sich in die Stille in der Höhle. Es war als wären Tage oder gar Wochen vergangen bis sich H´Qars Blick wieder klärte.

Nach einem Schluck Wasser ging es Lucas schon wieder etwas besser. Aber dann kam neuer Geruch verbrannter Haut hinzu und ab da ging es nicht mehr. Sein Magen krampfte sich zusammen, er bekam einen fiesen Würgereiz und dann musste er sich übergeben. Lucas schaffte es noch in einen Seitenarm der Höhle und erbrach.

Tief atmete H´Qar ein und aus Die Formen der Höhle nahmen wieder Gestallt an und das erste was der Klingone sah war Lucas der aus einen Nebenarm der Höhle kam und ziemlich grün im Gesicht aussah. Mühsam drückte H´Qar sich wieder in die Höhe, die Schmerzen waren auf ein stetiges ziehen und brennen zusammen geschrumpft. Er setzte sich wieder auf und Rulwar half ihm die Robe wieder überzustreifen. Auf den empfindlichen Stellen, den frischen Narben und den verbrannten Hautpartien, war die Robe unangenehm zu tragen aber H´Qar beschwerte sich nicht.

Als Lucas sich wieder in die Runde eingesellt hatte legte H´Qar seinen Arm um den Menschen und begann nun in das Lied mit einzustimmen.

Bei Lucas drehte sich alles, aber die Übelkeit war weg. Also torkelte er wieder in die Haupthöhle zurück. Das Grillen war beendet und H'Qar hatte seine Robe wieder an. Als Lucas sich wieder in die Runde eingesellt hatte legte H´Qar seinen Arm um den Menschen und begann nun in das Lied mit einzustimmen. Lucas versuchte mitzusingen, aber sein klingonisch war noch nicht sehr gut. Aber die Geste des Klingonen freute Lucas enorm.

In freundlicher Kooperation mit U_E

Am frühen Abend zog H´Qar seinen Dolch und Schnitt sich ein paar Strähnen seines Haares vom Haupt und warf die Haare in die Flammen des Feuers.

H´Qar stand auf und erhob seine Stimme.

„Mein Leben würde ich geben für Milseya, doch mein Haar gab ich mein Haar gebe ich und mein Haar werde ich geben. Ebenso wie mein Blut das ich schon gab nun wieder gebe.“

Mit einem schnellen schnitt ritzte sich H´Qar in den Unterarm. Und etwas Blut tropfte in das Feuer.

„Und auch wieder geben werde.“

Er setzte sich wieder und starrte nun ins Feuer. Der Hunger begann nun unangenehm zu werden. Der dritte Teil des Rituals war relativ unspektakulär wenn man es mit den bisherigen „Bluttaten“ in der Höhle verglich.

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Auch Admiral Kwaal war inzwischen bei dem Empfang in der Botschaft eingetroffen, getreu dem alten Motto "Besser spät als nie". Begleitet wurde die Andorianerin von einem Sicherheits-Fähnrich der USS Governor sowie General Mur'kal, dem Vize-Leiter der klingonischen Militärakademie.

"Bortak, du altes Kriechtier, markierst du hier vor den Föderations-Delegierten den großen General?", höhnte Mur'kal kaum dass er den besagten Klingonen erblickt hatte.

"Auch ein ech ist ein General und im Gegensatz zu dir habe ich es nicht nötig mit Rängen und Titeln zu prahlen."

"Ja, aber wissen deine Menschenfreunde auch dass du nur die unterste Stufe der klingonischen Flaggoffiziere repräsentierst? Mir kannst du sagen was du willst, der General beginnt erst richtig beim totlh und ist komplett wenn er das Rangabzeichen eines Sa´ trägt." Mur'kal deutete dabei auf sein eigenes Abzeichen als totlh.

"Pah, lieber ein ech der noch im aktiven Dienst ist, als ein totlh oder höher der sich an seinem Schreibtisch zu Tode langweilt!"

Der ranghöhere General lachte schallend. "Ein leitender Posten an der Akademie ist alles andere als langweilig und höchst ehrenhaft, im Gegensatz zum Kommando eines Schiffs das über eine komplett ausgestattete Krankenstation verfügt!"

"Die Krankenstation der Hro'Var ist ausschließlich für die Austauschoffiziere und sonstigen Vertreter der Föderation da. Kein Krieger an Bord meines Schiffes lässt sich dort freiwillig sehen, im Gegensatz zur Eisenstein!"

Mur'kal lachte noch lauter. "Wo du Recht hast hast du Recht. Captain K'Olmos scheint schon zu wissen wieso er sich kurz nach dem Empfang Admiral Kwaals wieder verdünnisiert hat, er wollte sich und uns allen die Schande seiner Anwesenheit ersparen."

Die Andorianerin deren Name soeben gefallen hatte räusperte sich. "Captain K'Olmos und die Crew der IKS Eisenstein sind auf ihre Weise durchaus ehrenwerte Leute und ich finde es bedauerlich, dass er sie schon wieder auf eine Mission mussten."

"Tja, die Eisenstein ist weg, aber die Excelsior nach wie vor da", bemerkte Bortak mit einem sachlichen Unterton.

"Das sehe ich, zumindest erkenne ich Admiral Sheridan", erwiderte Mur'kal. "Aber ich frage mich: Welchen Sinn macht dieses Riesenschiff wenn es wie jetzt nur wertvollen Parkplatz im Orbit von Qo´noS wegnimmt?"

"Zu deiner Information du totlh, die Excelsior hat in einer Schlacht gegen ein gefährliches Piratenschiff ehrenhaft gesiegt."

Mur'kal verzog das Gesicht. "Eine Glob-Fliege mit einem Schiffs-Disruptor zu erlegen ist nicht gerade ehrenhaft."

"Besagtes Piratenschiff war aber ein zurückgelassenes Schlachtschiff des Dominion, und zwar die 1500-Meter-Version!"

Der Vize-Akademieleiter sah Bortak verblüfft an und blickte dann zu Kwaal. "Stimmt es was dieser aufgeblasene Drachenbeutel hier von sich gibt?"

"Ja, wobei die Black Pearl auch hinsichtlich ihrer Besatzung kein gewöhnliches Piratenschiff war... Die genauen Details sind etwas komplizierter und zum Teil geheim. Auf jeden Fall war das Schiff noch in sehr gutem Zustand bis es auf die Excelsior stieß - das muss auch ich neidlos anerkennen."

General Mur'kal lachte erneut. "Wenn dem so ist sollte ich mit Admiral Sheridan mal einen Blutwein trinken und ihn nach den Einzelheiten der Schlacht gegen die Black Pearl fragen. Ich will ja nicht unbedingt etwas über die geheimen Hintergründe wissen, aber der Kampf selbst dürfte wohl kaum so geheim sein. Ich wette die Excelsior hat Typ-13-Phaser wenn nicht gar eines dieser großen planetaren Kaliber!"

Und so stürzten die beiden Klingonen sich ins diplomatische Treiben, dicht gefolgt von Admiral Kwaal, deren schwarze Sonder-Gala-Jacke mit den goldenen Zierstreifen und dem darunter hervorblitzenden roten Hemd teils bewundernde, teils misstrauische Blicke auf sich zog.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Vorerst war es überstanden. Assjima durfte die Zeugenbank verlassen nachdem der Richter und auch die Staatsanwältin noch einige unverfängliche Fragen zur Klärung des Sachverhaltes an sie gerichtet hatten. Sie durfte sich zwischen Aki und Mischka setzen und den weiteren Verlauf der Handlung mitverfolgen.

Richter Welomir durchforstete seine Unterlagen. Dann rief er die Gerichtsdienerin zu sich. „Ist Talana Raan endlich eingetroffen?“ fragte er leise.

„Nein Euer Ehren. Aber sie ist auf dem Weg. Sie muss wohl einige Umwege machen um halbwegs unauffällig hier her zu kommen.“

„Danke. Gruol Nomin Uvarimn – möchten Sie nun vielleicht Ihren Zeugen aufrufen?“

„Ja. Danke Euer Ehren. Ich möchte Ordinarius Gamil in den Zeugenstand bitten.“

Assjima horchte überrascht auf. Ordinarius Gamil? Mit dem hatte sie vor vielen Jahren ein einziges Mal zu tun gehabt. Er war der Vorsitzende des Rekrutierungsbüros der Förderation auf Delta IV. Jeder Deltaner, der zur Sternenflotte wollte musste an ihm vorbei. Gamil erstellte Gutachten und Empfehlungsschreiben für die Akademie. Zudem war er für Ablegung und Einhaltung des Zölibatseid zuständig. Verwundert drehte sie sich um und schaute hinauf zu ihrem Vater, der auf der oberen Tribüne saß. Doch der alte Mann verzog keine Miene. Entweder hatte er auch hier seine Fäden gezogen oder er war wirklich ein verkappter Vulkanier. Da Assjima letzteres mit absoluter Sicherheit ausschließen konnte wandte sie sich beruhig den weiteren Ereignissen zu.

Uvarimn schien sich wieder gefangen zu haben. Nach Aufnahme der Personalien stürzte er sich mit ungebrochenem Enthusiasmus auf den zierlichen älteren Mann, der nun im Zeugenstand Platz genommen hatte.

„Ordinarius Gamil … Sie waren bis vor fünf Jahren zuständig für die deltanischen Anwärter der Sternenflottenakademie?“

„Ja, das war ich. Zweiundfünfzig Jahre lang habe ich den jungen Leuten den Weg geebnet indem ich ihnen mit Rat und Tat zur Seite stand“ antwortete der Mann mit unangenehm hoher Fistelstimme. Diese Stimme war Assjima nur allzu gut in Erinnerung geblieben … das waren keine guten Erinnerungen …

„Man könnte also sagen, dass Sie viele Deltaner kennen, die durch ihre Arbeit in intensiveren Kontakt mit anderen Spezies kommen?“

„Oh ja! Ich kenne hunderte! Vielleicht sogar tausende, weil auch die Kapitäne vieler Zivilschiffe bei mir um Rat fragen so sie einen Nicht-Deltaner einstellen möchten.“

Der Anwalt wendete sich dem Richter zu: „Euer Ehren – ich möchte festhalten, dass Ordinarius Gamil ein anerkannter Experte in Sachen interspeziärer Zusammenarbeit ist. Er hat sich über viele Jahre hinweg mit der Problematik befasst und ist deswegen auch zum Ordinarius des Rekrutierungsbüros ernannt worden.

Welomir nickte und gab das Zeichen, mit der Befragung weiter zu machen.

„Ordinarius“ fuhr Uvarimn fort. „Sie haben damals auch den Antrag von Lt. Commander Assjima bearbeitet?“

„EINSPRUCH“ rief Belaa. „Es geht hier nicht um Assjima sondern um Professor Setak.“

„Olek Celam … Auch wenn ich weder die Hintergründe für die Trennung Doktor Assjimas noch die Ursachen für den Tod ihres vorherigen Chemaschars offen legen darf, so bin ich dennoch der Ansicht, dass im Verhalten Assjimas die Ursachen für die Handlungsweise meines Mandanten zu suchen sind.“

„Einspruch abgelehnt. Beantworten Sie die Frage, Ordinarius“ warf der Richter dazwischen.

„Ja, ich kann mich noch genau an den Fall erinnern.“

„Obwohl Sie seitdem hunderte von Anträgen bearbeitet haben?“ hakte der Anwalt nach.

„Natürlich. Diese Frau fiel aus dem Rahmen.“

„Warum?“

„Nun … sie war wesentlich älter als die üblichen Kandidaten. Sie hatte bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung und einige Arbeitsjahre hinter sich. Das war ungewöhnlich. Außerdem bewirbt sich nicht jeden Tag eine Absolventin der weißen Schule bei mir.“

„Und Sie haben dem Antrag statt gegeben?“

„Das habe ich. Allerdings erst nach langer und reiflicher Überlegung.“

„Warum zögerten Sie?“

„Doktor Assjima schien mir für die Sternenflotte nicht geeignet. Mit dreißig Jahren kann man nicht mehr geformt werden. Sich in diesem Alter einer ungewohnten Befehlshierarchie zu unterwerfen fällt den meisten sehr schwer. Außerdem erweckte sie schon damals den Eindruck, ungewöhnlich eigensinnig zu sein.“

„Dennoch haben Sie ihren Antrag weitergeleitet und unterstützt. Warum?“

„Weil sie so verloren wirkte. So kurz nach dem Tode ihres Chemaschar. Irgendwie ziellos, wenn Sie verstehen was ich meine. Und sie wollte doch so unbedingt.“

„Sie glaubten also, die Sternenflotte würde ihr einen neuen Halt geben?“

„Unbedingt. Auch wenn ich es bedauerte, dass uns auf Seyalia dadurch eine gute Ärztin verloren ging.“

„Sie haben ihre Bewerbung also zugelassen weil Sie glaubten, die Sternenflotte würde ihr persönlich helfen und nicht weil Sie der Ansicht waren, dass die Sternenflotte diese Ärztin unbedingt bräuchte?“

„Ja. Genau so war das“ quietschte der alte Mann.

Assjima lauschte verwundert. Es war doch eben nicht so gewesen. Sie war ins Rekrutierungsbüro gegangen um sich beraten zu lassen. Sie wollte damals herausfinden ob sie für eine Laufbahn innerhalb der Sternenflotte geeignet war und ob die Sternenflott auch für sie einen passenden Weg bieten könnte. Sie war sich alles andere als sicher gewesen. Von einem unbedingten Wollen war doch gar nie die Rede gewesen. Dieser quietschende kleine Mann hatte auf sie eingeredet als ob er für jeden gewonnenen Rekruten eine Provision kassieren würde. Damals war sie mit dem Gefühl nach Hause gegangen, überredet worden zu sein. Warum reagieren diese Protokollanten nicht? Sie sah nach oben. Die drei saßen unbeweglich und hochkonzentriert auf ihren Plätzen. Glaubte der Kerl etwa was er da von sich gab? Man muss nur fest genug glauben und die Lüge wird zur Wahrheit …

„Haben Sie die Karriere Lt. Commander Assjimas weiter verfolgt?“ fuhr Uvarimn unbeirrt fort.

„Ich verfolgte die Laufbahn aller deltanischen Sternenflottenmitglieder. Das gehörte zu meinem Aufgabenbereich. Immerhin bin ich ja auch für die Einhaltung des Zölibateides zuständig.“

„Erklären Sie uns bitte diesen Eid.“

„Deltanische Crewmitglieder können an Bord von Förderationsschiffen für eine gewisse Unruhe sorgen. Ohne einen solchen Eid wäre die Gefahr zu groß dass es zu intimen Beziehungen mit Nicht-Deltanern kommen könnte. Die Förderation hat mehr als genug Feinde. Wir müssen unsere militärischen Kräfte nicht noch selber dezimieren.“ Der Alte kicherte laut. „Entschuldigen Sie … das war nur ein alter Witz der bei uns im Büro immer umging.“

Uvarimn reagierte nicht auf diese Bemerkung und fuhr unbeirrt fort: „Sie wollen also zum Ausdruck bringen, dass dieser Eid zum Schutze der restlichen Crew dient?“

„Ja. Dieser Eid hat schon vielen Nicht-Deltanern das Leben gerettet.“

Assjima wäre beinahe von ihrem Stuhl aufgesprungen, doch Aki hielt sie zurück. “Bleib sitzen, Schwesterchen“

“Aber Aki – der redet doch Schwachsinn! Warum reagieren diese Telepaten nicht?“

„Weil er wirklich glaubt was er da sagt.“

„Und was hat der Eid mit Setak zu tun?“

„Keine Ahnung. Uvarimn wird sicherlich bald klarlegen müssen worauf er hinaus will. Der Richter wird ungeduldig.“

Akis Bemerkung war richtig. Welomir begann bereits mit den Fingern auf der Sessellehne herum zu klopfen.

Auch der Anwalt bemerkte die aufkommende Unruhe und schien nun direkt auf sein Ziel zusteuern zu wollen. „Sie sagen, dass sie die Laufbahn aller ihrer Rekruten weiterhin verfolgt haben. Kennen Sie außer Lt. Commander Assjima noch andere Deltaner, die ein intimes Verhältnis mit einem Nicht-Deltaner eingegangen sind?“

„Nein. Keiner meiner Rekruten hat es bislang gewagt, den Eid zu brechen.“

„Hat Lt. Commander Assjima den Eid gebrochen?“

„Nun … genau genommen nicht. Der Eid verbietet nur den intimen Kontakt innerhalb der Sternenflotte. Zivilisten sind da nicht mit eingeschlossen.“

„Gut. Haben Sie jemals von einem Deltaner gehört, der intimen Kontakt zu einem Nicht-Deltaner hatte?“

„Wie sollte ich? Der Nicht-Deltaner überlebt einen solchen Akt nicht. Wie soll er also davon erzählen?“

„Was ist mit den Deltanern, die außerhalb unserer Heimat leben und von denen man sagt, sie seien mit Nicht-Deltanern liiert?“

„Das sind meiner Meinung nach Leute, die versuchen sich durch ein Leben im Exil einer Anklage wegen Totschlags zu entziehen! Kein Nicht-Deltaner kann das überleben!“

“Verdammt Aki! Warum greifen Belaa oder Welomir nicht ein! Das ist doch absoluter Schwachsinn!“

„Bleib’ ruhig! Du wirst gleich sehen!“

„Ordinarius“ Uvarimn senkte die Stimme. „Wie erklären Sie sich, dass Samylax Devimar, der nun bekanntermaßen kein Deltaner ist, noch immer lebt?“

„Dafür gibt es nur eine einzige Erklärung! Lt. Commander Assjima ist die erste Absolventin der weißen Schule, die der Sternenflotte beigetreten ist und meines Wissens nach auch die erste Priesterin, die sich auf eine Beziehung mit einem Nicht-Deltaner eingelassen hat. Sie hat mit Sicherheit ihre Tricks auf Lager.“

„Was wollen Sie damit sagen?“

„Das liegt doch auf der Hand! Sie benutzt ihre Fähigkeiten um diesen Devimar am Leben zu halten.“

Uvarimn hob die Stimme: „Sie behaupten, Doktor Assjima hätte ihn verhext?“

„Verhext, verzaubert, mit Mittelchen voll gepumpt, paralysiert … was weiß ich. Ich bin kein Psychologe oder Arzt. Aber mit rechten Dingen geht das nicht zu.“

Der Anwalt wendete sich dem Podest der Geschworenen zu. „Es ist unschwer zu erkennen, dass Doktor Assjima mit Beziehungen anders umgeht als wir es gewohnt sind. Wenn es ihr gelungen ist, ihren derzeitigen Liebhaber so lange am Leben zu erhalten … was mag sie mit meinem Mandanten angestellt haben dass er ihr derartig verfallen konnte? Schauen Sie sich diese Dame genau an. Sie ist attraktiv, das gebe ich zu. Aber sie gehört nicht zu der Sorte Frau, der man hemmungslos verfällt, für die man sein eigenes Ich vollkommen aufgibt. Um eine solche Abhängigkeit hervorzurufen müssen andere, unlautere Methoden im Spiel sein. Sie ist Ärztin. Sie kennt viele medizinische Mittel – von vielen Welten. Olek Celam – Ihr Zeuge!“

Belaa erhob sich und schaute den alten Ordinarius lange an. „Vorerst habe ich keine Fragen an den Zeugen.“ Dann setzte sie sich wieder.

Assjima wollte erneut aufspringen. Doch Welomir warf ihr einen warnenden Blick zu. Sie verstand überhaupt nichts mehr und blieb resigniert sitzen.

Dann erhob Belaa sich erneut. „Euer Ehren, wenn Sie erlauben möchte ich nun eine weitere Zeugin aufrufen.“

Der Richter nickte zustimmend.

„Gut, dann möchte ich nun Captain Marlesia in den Zeugenstand bitten!“

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Sternenklarer Himmel über der Hauptstadt des klingonischen Imperiums. In solchen nächsten, konnte man besonders gut die Überreste des explodierten Mondes Praxis beobachten. Praxis war ungefähr so groß wie der irdische Mond, und hatte bis zu seiner Zerstörung als Hauptenergiequelle des Planeten gedient.

Die Explosion musste von hier aus die Nacht zum Tage gemacht haben, Kilometer große Brocken stürzten auf Qo`NoS herab und richteten verheerenden Schaden an. So derart, das die Klingonen auf die Föderation zugingen um, um Hilfe und Frieden zu bringen.

Genauer gesagt ging damals diese Initiative von dem damaligen Kanzler Gorkon und Botschafter Spock aus. Eine Initiative, die bei den Hardlinern auf beiden Seiten, auf die Barrikaden gingen ließ. Was dann geschah, war allgemein Geschichte, die heute jedes Kind in der Föderation und im Klingonischen Reich nachlesen konnte.

Innerhalb von Jahrzehnten gelang es den Klingonen in Zusammenarbeit mit Spezialisten der Föderation, den Trümmergürtel zu beseitigen, der eine Zeit lang Ringe um den Planeten gebildet hatte, aber auch da durch immer wieder Brocken auf die verletzte Welt herabregnen ließ. George hatte mindestens 5 Krater gefunden, die von ca Faustgroßen Stücken stammen mussten die auf dem Anwesen von Kar´mek damals eingeschlagen waren. Laut Suvar hatte die Festung beinahe einen Flügel verloren, als ein Brocken in der Größe eines kleinen Klasse 1 Shuttles einschlug.

Die Frist von 50 Jahren, in dem der Sauerstoff aufgebraucht worden wäre, konnte abgewendet werden. Mit Hilfe von Umweltkontrollsystemen und dem Regenerieren der Ozonschicht konnte Qo`NoS nach knapp 42 Jahren wieder aus eigener Kraft Leben erhalten.

Von Praxis selbst blieben nur ca 27 % der ursprünglichen Maße übrig, was auch eine Veränderung der Ebbe Flut Zyklen auf den Ozeanen der klingonischen Heimatwelt bedeutete. Nicht nur deswegen war Praxis ein Mahnmal dafür, dass sich sehr schnell was verändern konnte.

Neben dem Rest von Praxis konnte man vom Balkon aus vier kleine Gebilde ausmachen. Mit einem Teleskop, das Suvar aufstellen ließ konnte George die Excelsior, die Govenor und zwei Neg´Vahr Kreuzer erkennen.

Als George sich wieder vom Teleskop aufrichtete, bemerkte er, wie Amanda neben ihm stand und den Himmel betrachtete.

„He Kleines“, George strich mir seiner Hand über das Haar seiner Tochter. „Wie war es mit den anderen Kindern?“

„Wir haben gespielt“, antwortete das Mädchen Müde, um dies noch zu unterstreichen, gähnte Amanda kräftig. George nahm seine Tochter in den Arm. Für einige Minuten verharrten Vater und Tochter auch so. Mit jedem Jahr, wo Amanda älter wurde, sah sie ihrer Mutter immer ähnlicher. George lächelte und küsste Amanda auf die Stirn.

„Hat es dir auch gefallen?“

„Ja das hat es. Bin nur schrecklich Müde.“

George hob seine Tochter hoch. Vorsichtig machte er sich zum Kinderzimmer auf, wo er Amanda ins Bett legte, ihre Schuhe auszog und ihr half in ihr Schlafgewand rein zuschlüpfen.

„Hab dich Lieb Dad“, Amanda umarmte noch mal ihren Vater und gab ihm einen Schmatzer auf die Wange, welchen George ebenfalls erwiderte.

„Ich habe dich auch lieb Schatz.“

Schon war Amanda eingeschlafen. George deckte Sie vorsichtig zu, betrachtete sich seine Tochter noch einige Augenblicke, bevor er das Zimmer verließ, nachdem er sich vergewissert hatte, dass auch Michael zurück war.

Im Sessel war auch Jenax eingenickt. Sie hatte sich um die Zwillinge gekümmert und gerade noch die Babys in die Wiege gelegt. Dann war sie erschöpft im Sessel zusammengesunken. George nahm eine Decke und deckte damit seine Verlobte zu.

Diese stöhnte leicht und blinzelte.

„Hast du schön geträumt Imzadi?“

„Ja. Das habe ich.“

„Fein“, George und Jenax küssten sich kurz.“ Die Nacht scheint frisch zu werden. Soll ich dich Wärmen?“

Zwinkerte George seiner Verlobten zu.

„Das wäre wundervoll.“

„Dann ab ins Bett.“

„Ja, Sir“, kicherte Jenax leise. Kurz darauf waren auch Jenax und George im Bett. Und wärmten sich gegenseitig.

General Mur´kal war sehr wissensdurstig, was die Begegnung der Excelsior mit der Black Pearl vor 2 Jahren anging. Damals war die Excelsior nur wenige Wochen erst im Dienst gewesen und schon musste sich das Schiff einem ebenbürtigen Gegner stellen. Einem gewaltigen Schlachtkreuzer der Jem`Hadar.

Walther band dem Klingonen nicht auf die Nase, das jenes Schiff vom Kiel bis zum Top mit Genesis Torpedos vollgestopft war. Und das Mortimer McKennon diese auch einsetzen wollte. Jener, der Letzte von Kahns Gefolgsleuten war sicher in einem der besten Hochsicherheitstrakte der Föderation verwahrt.

„Die Excelsior verfügt bestimmt über Typ 13 Schiffsphaser?“

Herrje! Die Excelsior hatte zwar eine beachtliche Energiequelle, dennoch waren die Typ 13 Phaser mehr für Raumbasen ausgelegt.

„Nein wir verwenden Modifizierte Typ 10 Phaser, die nach dem Prinzip der Pulsphaser der Defaint Klasse verstärkt wurden.“

Himmel! Wollte Mur´kal das Schiff nachbauen? Dachte Sheridan. Er nahm einen Schluck vom Blutwein, welcher vom Jahrgang 2309 war. Pulaski hatte alle Crewmitglieder vorsichtshalber mit einem Mittel geimpft, das die Auswirkungen des Alkohol neutralisierte. Dennoch schien Mur´kal nahezu Trinkfest zu sein. Die Menge an Blutwein die der General intus hatte, hätte ausgereicht einen Menschen der Alkohol Vergiftung nahe zu bringen. Deswegen dankte er stumm Pulaski.

„Hochinteressant! Welche Schlachten hat die Excelsior noch geschlagen?“

Sheridan überlegte. Dann erzählte er von der Festnahme von Ardra, welche auch im Reich eine Berühmtheit war. Dann noch von einigen Scharmützeln mit den Gorn und einer Begegnung mit den Romulanern, die eher ein Schlagabtausch von Kompetenzen und Worten war.

„Wahrhaftig ein glorreiches Schiff, das sie befehligen!“

Das musste wohl ein Lob sein. Bortak unterhielt sich derweil mit Captain Cousteau. Admiral Kwaal wohnte dem Gespräch der Beiden bei. Die Andorianerin trug eine neue Version der Galauniform. Welche interessant aussah. Walther hingegen trug die weiße Variante. An seiner Brust waren die Auszeichnungen befestigt, die er sich in seinen 40 Jahren bei Starfleet erworben hatte.

Also stand er nichts in dem nach, was Mur´kal und Bortak an Orden an ihren Uniformen aufzuweisen hatten.

„Wann werden Sie aufbrechen?“

„In 24 Stunden wird die Excelsior Qo `NoS verlassen.“

„Ich hoffe, dass Sie bald wieder Qo `NoS besuchen werden!“

„Ich Denke das kann man hin und wieder Einrichten General.“

Nur 3 Stunden später war der Empfang beendet worden. Die Delegierten und sternenflotten Offiziere der Excelsior und der Govenor Beamten auf ihre jeweiligen Schiffe zurück. Die Danubes wurden in den unterirdischen Hangar abgesenkt. Und Bernhard Mosley verbrachte seine erste Nacht auf Qo´NoS.

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Achte und ehre deine Familie und Freunde sowie deren Vorfahren.

Sei stets bereit, die Verantwortung deiner Taten zu übernehmen.

Handle treu und ehrlich.

Bleibe körperlich fit und geistig wach, so dass du stets bereit bist für die Schlacht.

Komme deinen Pflichten nach, ohne Fragen zu stellen.

Vergelte Ehre mit Ehre.

Ertrage Situationen, die deinen Charakter stärken.

Bestrafe jene, die Böses getan haben.

Pflege niemals mit den Unehrenhaften Umgang. Stoße jene Mitglieder des Volkes aus, welches seine Ehre verloren hat.

Tue niemals etwas, wofür du nicht bereit bist, mit deinem Leben einzustehen.

Der Kodex des Kahles - Milseya hatte die Regeln immer und immer wieder durchgelesen. Darüber nachgedacht. Meditiert. Sie angewandt auf H’Qars Verhalten. Versucht zu verstehen. Manchmal hatte das geklappt. Manchmal blieb ihr aber das klingonische Denken und Verhalten immer noch fremd. Und nach den Erfahrungen der letzten beiden Tage war sich Milseya sicher, dass Likra es nicht nur beim Aufsagen des Kodexes belassen würde.

Sie musste einfach nur ruhig bleiben - und nachdenken, BEVOR sie etwas sagte. Das war eigentlich der ganze Trick bei der Sache. Der Trick klappte aber vermutlich nur bei Klingonen ..

Likra hatte sich angehört wie Milseya den Verhaltenskodex, den dereinst Kahles den Klingonen brachte, rezitierte.

"Der Verhaltenskodex ist nur ein Teil der Lehren von Kahles, wenn auch ein wichtiger. Was weißt du noch von den Lehren, die Kahles den Klingonen hinterlassen hat." Likras Haltung und Stimme ließen nur den Schluss zu, dass sie nicht glaubte, dass Mili noch weitere Lehren des Kahles kannte.

„Was möchtet Ihr hören? Wollt Ihr wissen, warum er selbst in die Unterwelt ging, um seinen Bruder zu befreien? Oder wie Kahles und Morath 12 Tage lang kämpften, weil Morath gelogen und damit Schande über die Familie gebracht hatte? Oder wie Kahles den Tyrannen Molor besiegte? Oder von seinem Versprechen eines Tages zurückzukehren? Sie alle zeugen von seiner Weisheit, die er euch hinterlassen hat.“

"Gut, wenn du die Weisheit hinter diesen Geschichten kennst, dann erkläre sie mir."

Milseya dachte kurz nach.

„Kahles und Morath kämpften zwölf Tage lang, weil die Ehre wichtiger ist als das Leben: Batlh potlh law´yIn potlh puS! Kahles hatte gar keine andere Wahl, denn vangDI´ tlhIngan SuvwI´ ngoy´ qordu´Daj; vangDI´ qorDu´Daj ngoy´tlhIngan SuvwI´ (Die Familie eines Klingonen ist verantwortlich für dessen Taten, und er ist verantwortlich für die Taten der Familie). Daher musste Kahles seinen eigenen Bruder zur Verantwortung ziehen. Nur so konnte Kahles die Ehre der Familie wahren.

Als Morath ehrlos starb, reiste Kahles selbst in die Unterwelt, rettete seinen Bruder von der Barke der Toten und brachte ihn ins Sto-Vo-Kor. Davon erzählt der elfte Band des Klaveq. Unehrenhafte Klingonen gelangen über den Fluss des Blutes nach Gre'thor. Doch vorher werden sie gewarnt und durch todesähnliche Erfahrungen können jene Unwürdigen ihr Schicksal noch abwenden und so dann doch ins das Sto'Vo-Kor gelangen. Doch Morath erkannte seine Ehrlosigkeit und beschloss für seine Taten mit seinem Leben einzustehen - so wie der Kodex es von ihm erwartete. Kahles erfuhr von dieser ehrenvollen Tat seines Bruders und beschloss freiwillig den Platz seines Bruders einzunehmen, damit jener ins Sto-Vo-Kor gehen konnte und auch um Moraths neu gewonnene Ehre mit seiner Ehre zu vergelten. Als Hij'Qa erschien, um Kahles naj zu beenden, da hob Kahles sein betleH und kämpfte mit Hij'Qa. Er siegte und kehrte von den Toten zurück, gezeichnet von einer Narbe, die beweist, dass er im Leben nach dem Tod war.

Morath hatte erkannt, dass die Ehre wichtiger ist als das Leben. Daher bewies er Mut und gab seine Fehler zu. Doch nur wer auch die Schande kennt, kennt die Ehre, das wusste Kahles. Dadurch, dass Morath sich an die Sitten hielt und Ehre bewies, erwarb er sich seine zurück.“

"Aber dennoch hätte Kahles Morath einfach auf der Barke lassen können. Immerhin hatte Morath auch ihren Vater ermordet und das einzige Erbe, das er den beiden Söhnen hinterlassen hatte, im Meer versengt. Hatte Morath das Opfer seines Bruders wirklich verdient?"

„Ja. Die Familie ist das neben den Pflichten des Kriegers am wichtigsten. Auch wenn Morath sich zuvor als unehrenhaft erwiesen hatte, den Vater ermordet hatte und auch das Schwert ins Meer geworfen hatte … Denn Kahles griff erst ein, als sein Bruder seine Ehre wiedererlangt hatte. Um seine Familie, zu der nun auch wieder Morath gehörte, zu ehren, musste Kahles ihm helfen. Sonst wäre Schande über ihn gekommen. Denn wenn ein Krieger seine Pflicht verletzt, unehrenhaft handelt oder sich unloyal verhält, dann ist er ein Nichts. Es war Kahles Pflicht, seinem Bruder den Weg ins Sto-Vo-Kor zu ermöglichen, daher nahm er auch freiwillig seinen Platz ein. Alles andere hätte Kahles und damit sein Haus entehrt.“

"Was lehrte uns Kahles Krieg gegen Molor?"

„QamvIS Hegh qaq law´ torvIS yIn qaq puS (Besser auf den Füssen sterben, als auf den Knien leben). Kahles stellte sich dem Tyrannen entgegen, weil er lieber sterben wollte, als unter dem Joch eines anderen zu leben. Denn die Klingonen sind eine stolze Rasse und wollen es auch bleiben. Daher ergeben sie sich nicht. Lieber sterben sie ehrenvoll - auch gegen einen überlegenden Feind, denn es ist keine Schande einem solchen zu unterliegen - als gefangen genommen zu werden.“

"Und besitzt Du auch diesen Stolz?" kam es schneidend von Likra.

„Meine Stirn ist flach“, erklärte Milseya. „Doch ich lebe nicht auf meinen Knien.“

"Wie entstand das Trefoil?" kam es von Likra zurück, ohne dass sie auf das Gesagte einging. Ihr Blick zeigte jedoch deutlich, dass sie Milseyas Aussage anzweifelte.

Sie ist nicht hier, um dich kennen zu lernen! Simgals Worte schossen Milseya durch den Kopf, als sie gerade Likra sehr deutlich sagen wollte, dass sie gefälligst ihren Stolz nicht anzweifeln sollte.

„Die drei D'K-tagh's von O'gat, Kollus und To'kar. Diese drei Krieger standen Kahles beim Kampf gegen Molor bei. Nachdem Kahles Molor im Zweikampf besiegt hatte, kehrte er zurück mit seinem blutigem betleH, dem ersten betleH überhaupt, geschmiedet aus seinen eigenen Haaren, das er in die Lavaströme geworfen und 2000 mal gefaltet hatte. Diese drei knieten vor Kahles und sprachen: „Wir sind deine Diener! Was verlangst Du von uns großer Kahles?" Doch Kahles, sein Körper war übersät von den Wunden, sprach: "Steht' auf, meine Freunde! Nie wieder sollen die Krieger von Qo'noS sich vor jemanden verneigen. Durch Eure Taten und die von anderen ehrenvollen Krieger, beginnt ein neues Zeitalter. Aus der Asche des alten Reiches wird ein neues Imperium geboren!" Dann rief er aus: "Lasst' keinen von Euch das Knie je wieder als Zeichen der Unterwerfung beugen! Steht an meiner Seite bereit, Qo'noS gegen alles und jeden zu verteidigen, die uns versklaven wollen!"

Die drei Krieger erhoben sich, blickten in das kampfvernarbte Gesicht von Kahles und zogen ihre D'K-tagh's - den Dolch, der als Symbol für Ehre und Stärke eines jeden Kriegers steht. Sie beugten sich kurz und legten ihre D'K-tagh's zu Kahles Füssen. Mit den Spitzen nach außen gerichtet, die Griffe aneinander, bildeten sie die Form eines Kleeblattes. Sie richteten sich wieder auf, hoben ihren rechten Arm über die Brust, die Hand zu einer Faust geballt. Sie schlugen die Faust gegen ihren Brustpanzer und ließen sie auf ihren Herzen ruhen. Aufrecht stehend und voller Ehre sahen sie Kahles in die Augen und sprachen: "Mein Leben für Euch, meinen Herrn!"

Für die Dauer eines Herzschlages herrschte absolute Stille. Kahles sah seinen Kriegern in die Augen und zog dabei langsam sein eigenes D'K-tagh. Er zeichnete mit der Klinge einen Kreis um die drei Dolche der Krieger in den Sand und legte seines in die Mitte. Er richtete sich wieder auf und erwiderte den Gruß. Mit der Faust auf seinen Herzen sprach er: "Und mein Leben für das Eure, mein Leben für das Volk von Qo'noS!" So gelobten sie sich gegenseitig das Leben und waren von diesem Tage an die Krieger, die immer an der Seite von Kahles stehen sollten. Bis ihr Weg sie ins Sto'Vo-Kor bringen würde!“

"Was hat Kahles mit dieser Hochzeit, sollte sie denn stattfinden, zu tun?"

„Es war zu Beginn des Imperiums: 500 Krieger stürmten in die Halle von Qam-chee. Nur Kahles und Lukara stellten sich den Angreifern und töten sie alle. Danach fielen sie übereinander her und wurden ein Paar. Diese wundervolle Geschichte ist ein traditioneller Bestandteil der klingonischen Hochzeitszeremonie. Doch sie ist noch weitaus mehr. Denn als keiner der Krieger mehr lebte, nur Lukara und Kahles übrig waren, da kochte ihr Blut noch von der Schlacht. Und sie versuchten einander zu besiegen, denn in wieweit unterscheidet sich Liebe von einem Kampf? “

Nach den letzten Worten von Mili erhob sich Likra wie die beiden letzten Tage auch und ging leicht kopfschüttelnd zur Tür. Wieder löschte sie die beiden Kerzen an der Tür mit den Fingern.

"Morgen wird ein entscheidender Tag für dich. Nicht unbedingt ein hoffnungsvoller, aber ein entscheidender."

Milseya unterdrückte ein Seufzen und den Impuls, den Kopf ebenfalls zu schütteln. „reH ´eb tu´lu´ (Es gibt immer eine Chance)“, sagte sie. „Ich werde sie ergreifen.“

Shane und fee in „Wer den Kahles nicht ehrt, ist eines Kar’meks nicht wert.“

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“Aki, ich bringe ihn um!!!! Was fällt Vater ein, Captain Marlesia in diese Sache hinein zu ziehen?“

Aki musste die Schwester mit beiden Händen packen um sie auf dem Stuhl zu halten. “Bitte Assjima, nimm dich zusammen“ flehte er. “Es wird alles gut werden!“

“Wie kannst du dir da so verdammt sicher sein? Ich sollte nur als Zeugin aussagen und nun ist dieser irre Anwalt auf dem besten Weg mich auf die Anklagebank zu bringen. Was ist das für ein Wahnsinn? Warum wurden Dinge, die der Geheimhaltung unterliegen nicht im Vorfeld unter Ausschluss der Öffentlichkeit geklärt? Jetzt stehe ich als Hexe da, die sich nur verteidigen kann indem sie alles unter den Teppich kehren lässt. Das ist nicht akzeptabel! Und jetzt auch noch Georges Großmutter!“

„Vergiss bitte nicht, dass es in Wirklichkeit um mehr als um Setak und dich geht.“

„Ich sollte helfen. Es war nie die Rede davon, dass ich oder jemand anderes dieser ’höheren Sache’ geopfert werden soll.“

„Das würde Vater niemals tun.“

„So langsam bin ich mir da nicht mehr sicher …“

Der gedankliche Dialog der beiden Geschwister wurde unterbrochen als die uniformierte Deltanerin den Saal betrat und in der Zeugenkanzel Platz nahm. Die Sternenflottenuniform irritierte Assjima. War Marlesia nicht schon vor Jahren aus dem Dienst ausgeschieden?

Richter Welomir musterte die alte Sternenflottenoffizierin interessiert. Dann setzte er ein freundliches Lächeln auf. „Captain Marlesia – vielen Dank, dass Sie die Mühe auf sich genommen haben hier zu erscheinen.

„Keine Ursache, Euer Ehren“ antwortete die alte Frau. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit.“

„Sie erscheinen in Uniform … wenn ich das richtig verstehe sind Sie seit einiger Zeit wieder im aktiven Dienst?“

„Ja, aber nur vorübergehend. Aufgrund des aktuellen Personalmangels habe ich das Kommando über das Förderationsschulschiff USS America übertragen bekommen.“

„Die jungen Kadetten können von einer Offizierin mit Ihrer Erfahrung sicherlich viel lernen. Doch noch kurz zu Ihren Personalien. Sie sind 85 Jahre alt und unvermählt?“

„Ja“

„Und Sie haben eine Tochter … Telesia. Sie ist Krankenschwester des Förderationskrankenhauses auf Seyann Draschu?“

„Ja, das ist korrekt. Aber ich habe auch einen Sohn.“

Welomirs Gesicht zeigte keine Regung als er trocken feststellte, dass es zu diesem Sohn keine Angaben in seinen Unterlagen gab.

„Das verwundert mich nicht“ antwortete die Offizierin. „Er ist nicht auf Delta, sondern auf der Erde gemeldet. Mein Sohn heißt Walther Sheridan und ist Admiral der Sternenflotte.“

Eine Welle der Unruhe ging durch das Publikum. Vereinzelt wurden leise Rufer der Verwunderung, ja sogar des Unwillens laut. Doch der Richter ließ sich nicht beirren.

„Danke. Olek Celam – bitte beginnen Sie.“

Die Staatsanwältin erhob sich. „Captain Marlesia – Sie sind seit Ihrem 21. Lebensjahr in der Sternenflotte?“

„Ja“

„Und sie haben sich während Ihrer Ausbildung auf die Physik spezialisiert?“

„Ich bin Quantenphysikerin.“

„Sie dienten einige Jahre als Wissenschaftsoffizierin auf der USS Alabama.?“

„Das trifft zu.“

„Während Ihrer Dienstzeit auf der Alabama war Clark Sheridan der erste Offizier?“

„Ja“

„Clark Sheridan ist der Vater von Walther Sheridan?“

Bevor Marlesia antworten konnte griff Richter Welomir ein. „Captain, Sie müssen diese Frage nicht beantworten wenn Sie sich dadurch selbst belasten.“

„Euer Ehren, ich WERDE diese Frage beantworten“ kam es unbeirrt zurück. „Ich musste es viel zu lange geheim halten. Ja, Clark Sheridan ist der Vater meines Sohnes Walther. Und um ihre nächste Frage vorweg zu nehmen, Olek Celam: ich habe damals vor 57 Jahren den Zölibatseid gebrochen.“

Jetzt wurde es plötzlich laut auf unter den Zuschauern. In den hinteren Reihen sprangen einige Leute auf und gaben laute BUH-Rufe von sich. Welomir schlug energisch auf den Gong. „Ruhe oder ich lasse Sie dahinten entfernen!“ Doch es wurde nur noch lauter. Der Richter gab den Uniformierten ein Zeichen und fünf Polizisten stürzten sich zwischen die Zuschauer um die Unruhestifter herauszuziehen. Ein kurzer Tumult entstand. Erst nachdem weitere Polizisten von außen zu Hilfe gerufen wurden kehrte wieder Ruhe ein.

Belaa war die ganze Zeit vor der Zeugin stehen geblieben. Als wieder Ruhe im Saal herrschte führte sie die Befragung fort als wenn nichts geschehen wäre. „Warum?“

„Warum was?“ fragte Marlesia zurück.

„Warum haben Sie den Eid gebrochen?“

„Weil Clark und ich uns ineinander verliebt hatten.“

„Sie haben sich in einen Außerweltlichen verliebt?“

„Was ist daran so verwunderlich? Clark ist ein wunderbarer Mann.“

Belaa wechselte nun ganz plötzlich das Thema: „Captain … sind Sie medizinisch gebildet?“

„Nur rudimentär. Die medizinische Grundausbildung aller Sternenflottenoffiziere eben.“

„Haben Sie Kenntnisse in Sachen Kräuterkunde?“

Marlesia schaute die Staatsanwältin erstaunt an. „Nein … warum sollte ich? Solche Dinge haben mich noch nie interessiert.“

Belaa ignorierte den letzten Zusatz. „Captain Marlesia – haben oder hatten Sie jemals Kontakt zur weißen Schule oder zu Absolventen der weißen Schule?“

„Nein … halt doch! Ich habe Lt. Commander Assjima vor eineinhalb Jahren ein einziges Mal getroffen. Meines Wissens nach ist sie doch Heilerin der weißen Schule? Aber sie ist die einzige, die ich kenne.“

„Haben Sie sich jemals mit Kräuterheilkunde, magischen Ritualen oder gar Zauberei befasst?“

Die alte Offizierin wirkte nun wirklich verwundert. „Nein – was sollen diese komischen Fragen? Ich bin Quantenphysikerin, keine Fee.“

„Der sexuelle Kontakt zwischen Ihnen und Clark Sheridan wurde also nicht durch medizinische oder magische Mittel unterstützt?“

„NEIN!“ rief Marlesia empört aus.

„Und Clark Sheridan hat es überlebt?“

„Natürlich! Alles andere ist doch nur rassistisches Geschwafel!“

„Ihr Sohn Walther ist ebenfalls gesund?“

„So weit ich weiß ja.“

Belaa drehte sich um und schaute zu den Protokollanten hinauf. Die drei nickten zustimmend. Dann stellte Belaa sich vor den Richter und die Geschworenen: „Euer Ehren, verehrte Geschworene … Captain Marlesia ist der lebende Beweis dafür, dass der Experte für interspeziäre Beziehungen Ordinarius Gamil unrecht hat. Der sexuelle Kontakt zwischen Deltanern und anderen Spezies – in diesem Fall nachgewiesenerweise mit einem Menschen – ist keinesfalls so gefährlich wie bislang behauptet wurde und setzt keinerlei magische Künste voraus. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass auch Lt. Commander Doktor Assjima und ihr Partner Samylax Devimar eine ganz normale Beziehung führen. Die Annahme des Gruol Nomin, Doktor Assjima würde sich innerhalb ihrer Beziehungen gewisser magischer Kräfte bedienen ist somit nur eine reine, angesichts der Tatsachen sogar lächerlich anmutende Hypothese für deren Wahrheitsgehalt es keinerlei Hinweise gibt. Gruol Nomin Uvarimn – ihre Zeugin!“

Der Anwalt stand auf. Auf seiner Stirn hatten sich kleine Schweißperlen gebildet. Dieser Prozess entwickelte sich definitiv nicht so wie er es sich vorgestellt hatte. Das Ganze drohte, seinen Händen zu entgleiten. Warum hatte er nichts über diesen Walther Sheridan in Erfahrung bringen können? Als er die Liste der Zeugen eingesehen hatte, ging er davon aus, diese Marlesia sollte zum Alltag deltanischer Offiziere auf einem Sternenflottenschiff befragt werden. Er war darauf vorbereitet gewesen, sie fix und fertig zu machen, so er es als notwendig erachtet hätte. Doch dass durch die Anwesenheit dieser Frau eine jahrhundertealte Schutzbehauptung einfach so in Grund und Boden gestampft werden würde … damit hatte er nicht gerechnet.

„Captain Marlesia … Sie haben trotz Ihres Verrates Ihre Sternenflottenkarriere fortsetzen können? Wie war das möglich?“

„Ich hatte Unterstützung.“

„Von wem?“

„EINSPRUCH“ rief Belaa. „Wer vor fast 60 Jahren aus welchen Gründen auch immer Marlesia geholfen hat betrifft nicht den Fall Setak. Der Gruol Nomin ist beständig bestrebt, die Schuldfrage von seinem Mandanten auf diverse Zeugen abzuwälzen.“

„Einspruch stattgegeben. Gruol Nomin … wenn ich Ihnen einen Rat geben darf: Sie sollten die Unschuld Ihres Mandanten beweisen und nicht von seiner Schuld ablenken.“

„Euer Ehren … ich … ich habe momentan keine weiteren Fragen an die Zeugin.“ Uvarimn zog ein Taschentuch hervor und wischte sich damit die Stirn trocken. „Keine weiteren Fragen … nicht jetzt …“ wiederholte er leise und setzte sich.

Welomir seufzte. Der Anwalt wirkte heute unerwartet schlecht vorbereitet. Er war befremdlich emotional und schnell aus dem Konzept zu bringen. So kannte er den Eisernen überhaupt nicht. Ob Uvarimn irgendwie krank war?

„Gut. Danke Captain Marlesia. Bitte setzen Sie sich doch dort drüben hin und halten Sie sich noch etwas zu unserer Verfügung.“

Marlesia stand auf und ging hinüber zu den freien Stühlen, die für die Zeugen gedacht waren. Sie bleib kurz vor Assjima stehen und reichte ihr die Hand.

“Warum haben Sie das getan, Captain?“ fragte die Ärztin stumm.

“Ich konnte nicht anders. Wir alle haben zu lange geschwiegen … viel zulange. Sie haben den Mut aufgebracht, sich der neuen Zeit zu stellen. Wie kann ich mich da noch länger verstecken?“

„Danke“ Assjima drückte die Hand der alten Frau. Diese antwortete mit einem jener milden Lächeln, mit der die alte Generation die jüngere so gerne beglückt wenn sie sich an Weisheit und Erfahrung überlegen fühlt.

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„Ihr verdammten Glatzköpfe! Ihr habt doch alle einen an der Waffel! Warum macht ihr nicht lieber was Spaßiges … zum Beispiel poppen oder so. Stattdessen steht ihr hier blöd gaffend rum! Lasst mich doch endlich mal in Ruhe und verzieht euch!“

Ein praller Hintern, dürftig von einem sehr engen und sehr kurzen Röckchen verhüllt, wurde in der offenen Saaltür sichtbar. Wild gestikulierend betrat Talana Raan rückwärts den Gerichtssaal und schleuderte ihre Kommentare hinaus in die sich auf dem Korridor drängenden Journalisten, Fotografen und Schaulustigen, die auf jede Bemerkung mit lautem (und nicht immer empörtem) Johlen antwortete.

„Talana Raan nehme ich an?“ Richter Welomir konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken.

Die Andorianerin drehte sich um. „Ja klar, das bin ich. Hi!“

„Schön dass Sie den Weg zu uns gefunden haben.“

„Das war nicht so easy wie ich es mir gedacht hatte. Die da draußen sind ganz schön durch den Wind. Sind die Leute hier in Semil Krulak immer so krass drauf?“

„Nein, normalerweise sind sie sehr nett. Und ziemlich ruhig“ antwortete der Richter gelassen.

„Na dann bin ich beruhigt. Wo soll ich mich hinpflanzen?“

„Es wäre schön wenn Sie in der Zeugenkanzel Platz nehmen könnten.“

Talana schaute sich suchend um, bis sie das kleine Konstrukt gegenüber der Geschworenenbank entdeckte. Blitzschnell kletterte sie hinauf und klemmte sich auf die Bank. Besonders bequem war der Platz nicht, dennoch schien sie sich blendend zu amüsieren. „Hi ihr da!“ lachte sie und winkte den Geschworenen zu. Zwei der Männer reagierten mit einem freundlichen Lächeln, eine der Frauen jedoch mit einem abweisenden „Pfff“. Die anderen starrten entweder auf ihre Notizen oder Löcher in die Luft.

„Okay … ich bin so weit. Wer mag denn anfangen?“

„Wenn Sie gestatten, Frau Raan, dann möchte ich beginnen“ Einige der Zuschauer kicherten leise als Welomir auf Talanas Frage antwortete.

„Klaro! Immer zu, Hochwürden.“ Das Kichern wurde lauter.

„Ihr Name ist Talana Raan und sie sind auf Andor geboren?“

„Jepp, vor 24 Jahren.“

„Danke, das wäre meine nächste Frage gewesen. Ihre Eltern sind Vedran und Jamala Raan?“

„Ja, das sind meine Primäreltern.“

Welomir hielt inne und überlegte. „Ach ja, die andorianischen Familienverhältnisse sind ja überaus kompliziert. Primär-Eltern, Sekundär-Eltern … diese Vierecksbeziehungen sind sehr interessant. Was machen ihre Primäreltern beruflich, wenn ich mir die Frage erlauben darf?“

„Meine Mom malt. Also ich gebe es ja zu, sie ist nicht sehr erfolgreich, aber ich finde ihre Bilder ganz nett. Und mein Vater ist so ein Verwaltungsfuzzi. Und ich habe noch ein paar Geschwister. Mein Bruder Toran ist 26 und meine kleine Schwester Medra ist 19 Jahre alt. Mein Halb-Bruder Seran ist 25. Er ist der Sohn meines Primärvaters Vedran und meiner Sekundärmutter Vinala. Und dann gibt es da noch jede Menge Tanten, Cousinen, Onkel …“

„Halt halt halt!“ Welomir hob abwehrend die Hände. „Das reicht vollkommen. Ich verliere bereits jetzt den Überblick. Sie sind ledig?“

„Logo“

„Wenigstens das ist unkompliziert. Und was machen Sie beruflich?“

„Ich mache gerade eine Ausbildung als Pilotin.“

„Möchten Sie zur Sternenflotte?“

„Erstmal noch nicht. Der Haufen ist mir zu streng. Wenn ich fertig bin werde ich wohl ins Transport-Business einsteigen.“

„Das hört sich an als ob Sie schon eine Anstellung in Aussicht hätten?“

„Jo – bei Devimar-Logistics. Als Pilotin für den neuen Frachter.“

„Ach – Sie werden bei Samylax Devimar einsteigen? Dem Gatten Lt. Commander Assjimas?“

”Ja. Ich mache auch gerade so eine Art Praktikum bei Sam.”

„Sehr interessant.“ Welomir machte sich ein paar Notizen. „Sagen Sie, Frau Raan … woher kennen Sie Lt. Commander Assjima und Samylax Devimar?“

„Na der Doc und meine Tante Vinny … Entschuldigung, meine Cousine dritten Grades Lt. Commander Dr. Dr. Vinara Shral arbeiten doch beide auf dem gleichen Schiff. Meine Mom und mein Paps dachten sich, ich könnte bei Tante Vinny … also ich meine bei Vinara noch was lernen. Deshalb durfte ich eine Zeitlang als Praktikantin zu ihr auf die Community. Und letztes Jahr hat der Doc mich mit nach Delta genommen weil Ta … Vinara irgend so einen Spezialauftrag bei den Klingonen hatte und ich da nicht mit konnte. Auch wenn’s cool gewesen wäre. Doch im Kloster Nelisch war’s auch Klasse.“

„Sie waren in Nelisch? Dort habe ich auch mal vor über 40 Jahren einen Sommer verbracht. Es ist wirklich schön da draußen. So … langsam durchschaue ich die Sache. Deshalb waren Sie im Frühjahr des letzten Jahres in die Rettung Lt. Commander Assjimas involviert.“

„Ja. Das war vielleicht eine gruselige Sache … ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut wenn ich daran denke.“

„Dann denken Sie jetzt bitte einmal ganz fest daran und erzählen und was in jener Nacht passiert ist.“

„Okaaaaaay … also … das fing an als Lakia in Nelisch anrief um zu fragen ob Assjima dort sei. War sie aber nicht, weil sie ja zu Hause war … na ja zumindest hätte sie zuhause sein sollen. Sam hat darauf hin voll die Panik bekommen und ist mit mir und Wesjla sofort zu ihrem Haus geflogen. Und da waren schon alle wie die Irren am Suchen. Aber der Doc war wie vom Erdboden verschluckt. Als dann Mischka ankam und behauptete, sie könne Assjima finden bin ich mit den Kindern losgetigert. Das war vielleicht eine Maloche! Und es war so was von scheißkalt! Aber die Kleine wusste genau wohin wir gehen mussten. Das war ziemlich komisch. Dann kamen wir an den See und Dafu und ich bauten ein Floß. Wir sind dann rüber auf die Insel gepaddelt, ich habe Mischka den steilen Abhang rauf getragen und dort fanden wir die Höhle, in der dieser Setak den Doc versteckt hatte.“

„Ja, soweit kennen wir die Geschichte aus der Erzählung von Dafu und Mischka. Doch was passierte dann?“

„Die Kinder waren müde. Ich habe sie in der Höhle gelassen und bin auf eigene Faust losgezogen. Das war eine echt seltsame Nacht.“ Talana unterbrach sich und lachte. „Hab’ sogar mit Steinen und Pfützen gequatscht. Das muss man sich mal vorstellen! Dann sah ich den Doc unter einem Felsabhang liegen.“

„Wie war das möglich? Es war doch stockdunkel“ unterbrach sie der Richter.

Talana bewegte ihre Fühler und grinste. „Wozu glauben Sie - Eure Hoheit – habe ich diese praktischen Dinger auf dem Kopf? Ich kann mit denen Wärmestrahlung und Infrarot sehen. Also ohne wäre das ne schwierige Sache geworden, denn dem Doc ging’s nicht so gut als ich bei ihr unten ankam. Ich hab’ sie dann zur Höhle getragen und dann weiter zum Floß. Doch das Teil war zu klein für uns alle und so bin ich nebenher geschwommen um es zu schieben.“

„Im Frühjahr? Das Wasser muss unglaublich kalt gewesen sein …“ wurde sie diesmal von der Staatsanwältin unterbrochen.

„Ooooh jaaaaaaaaaaaa! Das war’s wirklich. Aber Andorianer sind hart im Nehmen. Obwohl ich doch beinahe abgesoffen wäre wenn Sam meine Panik nicht gespürt hätte. Er hat uns rechtzeitig gefunden und alle aus dem Wasser gezogen.“

„Eine wirklich abenteuerliche Geschichte …“ Welomir schaute zu den Telepaten hinauf. Die nickten bestätigend. „Und ich kann keine Ungereimtheiten feststellen. Gruol Nomin … Olek Celam … haben Sie noch Fragen an die Zeugin?“

Uvarimn wehrte verneinend ab. Doch Belaa erhob sich noch einmal. „Frau Raan … nur um sicher zu sein, ob sich Sie richtig verstanden habe: Sie konnten die verletzte Assjima nur mit Hilfe Ihrer Fühler finden? Normale deltanische Augen hätten sie übersehen?“

„Also ich weiß ja nicht wie gut deltanische Glotzerchen sind, aber sie scheinen nicht besser zu sein als meine beiden roten Guckorgane. Mit denen konnte ich definitiv nix erkennen.“

„Und Sie haben Doktor Assjima die ganze Strecke …“ Belaa schaute kurz auf ihre Notizen „Den polizeilichen Angaben nach müssten Sie einen etwa 50 Meter hohen, fast vertikalen Steilhang hinaufgeklettert sein. Dann ging es 1,7 Kilometer bis zur Höhle, von dort aus 250 Meter bis zu dem anderen Steilhang, dann 27 Höhenmeter hinunter und weitere 756 Meter bis zum Floß. Sie haben Doktor Assjima die ganze Strecke allein getragen? Ich meine … Assjima ist doch fast so groß wie Sie selber. Und dann sind Sie noch ungefähr 800 Meter in 9 Grad kaltem Wasser hinter dem Floß her geschwommen und haben es geschoben? Mit den Kindern drauf?“

„ Dafu und Mischka haben doch mitgepaddelt.“

„Bitte nicht so bescheiden! Ich bin der Ansicht, dass das eine unglaubliche Leistung gewesen ist. Sie sehen gar nicht SO kräftig aus.“

„Och … wir Andorianer sind ziemlich stark und ausdauernd. Ähnlich wie Ameisen … immerhin stammen wir doch irgendwie von Insekten ab.“

Belaa nickte nachdenklich und sprach mehr zu sich selbst als zu den Geschworenen: „Ohne eine andorianische Freundin mit ihren speziellen Fähigkeiten hätte Doktor Assjima diese Nach vielleicht nicht überlebt. Ein Deltaner hätte sie unter diesen Bedingungen kaum finden können. Ich habe keine weiteren Fragen.“

Bearbeitet von Assjima
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Der neue Tag auf Qo'noS brachte auch neue "Gäste" - in Form einer Schar 20 demonstrierender Klingonen welche es auf das Anwesen des Hauses Kar'mek geschafft hatte. Jeder einzelne dieser Krieger war mit diversen Klingenwaffen behangen und sie trugen Banner mit Symbolen und Sprüchen darauf.

Der Anführer der Demonstranten hielt einen primitiven Metalltrichter als Schallverstärkung vor seinen Mund und rief: "Wir haben gehört dass sich Nicht-Klingonen in diesem Haus aufhalten und dass eine dieser Außerweltlichen sogar in die Familie einheiraten soll! Wir, die Bruderschaft des Einzig Wahren Imperators fordern dass dieser Verwässerung des klingonischen Blutes sofort Einhalt geboten wird!"

Die Mit-Demonstranten erhoben ihre Stimme in einem rufenden Chor: "Qo'noS den Klingonen, der wahre Weg des Kahless!" Sieben von ihnen sprachen ebenfalls durch schallverstärkende Trichter.

"Wir von der Bruderschaft", fuhr der Anführer nun wieder allein fort, "treten für die Reinheit der klingonischen Kultur ein. Daher fordern wir den Abbruch sämtlicher Kontakte zu nicht-klingonischen Welten, die Vertreibung oder Tötung aller auf Qo'noS befindlichen Außerweltlichen, die Einstellung der Raumfahrt und Zerstörung sämtlicher Schuss- und Energiewaffen. Nur das Schwert, das betleH gilt uns als einzig wahre Waffe sowie alle weiteren von Hand geschmiedeten Klingen."

Wieder fiel der Sprech-Chor ein: "Qo'noS den Klingonen, der wahre Weg des Kahless!"

"Wir fordern zudem die Auflösung des Hohen Rates und die Wiedereinsetzung eines direkt von Kahless abstammenden Imperators als einzig wahren Herrschers von Qo'noS! Wir werden nicht eher ruhen als bis im Reich wieder die gesellschaftlichen und technologischen Verhältnisse zu Zeiten Kahless des Unvergesslichen herrschen!"

"QO'NOS DEN KLINGONEN, DER WAHRE WEG DES KAHLESS!"

"Wenn das Haus Kar'mek ein ehrenhaftes ist, so wird es erkennen dass unser Weg der einzig wahre ist. Erfüllt unsere Forderungen und schließt euch uns an! Ansonsten werden wir von der Bruderschaft euch und jedem anderen Anhänger der gegenwärtigen klingonischen Kultur den Krieg erklären. Wir werden nicht eher ruhen als bis dieses Reich wieder ein ehrenhaftes ist, ohne den zersetzenden Einfluss von Raumfahrt und aller damit verbundenen Technologie sowie kultureller Interaktion! - Qo'noS den Klingonen, der wahre Weg des Kahless!"

"QO'NOS DEN KLINGONEN, DER WAHRE WEG DES KAHLESS!"

Mit einem Mal öffnete sich die Tür und Suvar trat heraus, vor seinen Mund hielt er einen modernen energie-gespeisten Sprachverstärker: "Sie sind zu den Feierlichkeiten dieses Hauses nicht eingeladen. Verlassen Sie unser Anwesen oder wir werden Sie wegen Hausfriedensbruchs entfernen lassen."

Ein Bird of Prey begann sich im Tiefflug über die Schar der Demonstranten zu senken; einige der Krieger sprangen hoch und versuchten das Schiff mit ihren betleHs zu erreichen. Einer mit besonders muskulösen Oberarmen schaffte es sogar einen Speer auf den Bird of Prey zu werfen, doch er prallte an der Außenhülle ab ohne einen Kratzer zu hinterlassen.

"IHR KÖNNT UNS NICHT AUFHALTEN", brüllte der Anführer, "unsere Schar wächst von Tag zu Tag und schließlich werden wir die Macht im Reich übernehmen und es wieder zu seinen glorreichen Wurzeln zurückführen!"

Und weiterhin ihren Spruch "Qo'noS den Klingonen, der wahre Weg des Kahless!" skandierend zogen sie wieder von dannen.

"Los, wir treffen uns mit unseren Kameraden die gerade in der Hauptstadt demonstrieren."

"Äh, Mylord, ohne moderne Fortbewegungsmittel schaffen wir das heute garantiert nicht mehr!"

Einen unübersetzbaren Fluch von sich gebend schüttelte der Anführer sein betletH gen Himmel. "Wir werden siegen oder kämpfend zugrunde gehen. Aber wir haben jetzt nicht die Zeit um uns zu Fuß oder mit tierischer Kraft zu unseren Kameraden zu begeben; auch muss unser Kampf koordiniert werden, was ohne moderne Kommunikationsmittel nicht... VERFLUCHT SEID IHR ALLE, DÄMONEN DER TECHNOLOGIE! - Kommt, wir nehmen uns Gleiter, aber sobald wir unser Endziel erreicht haben zerstören wir jegliche Technologie."

So kam es dass die Reaktionären doch noch am selben Tag die Botschaft in der Hauptstadt erreichten, vor der bereits der Hauptteil der "Bruderschaft des Einzig Wahren Imperators" demonstrierte und sogar versuchte sie zu stürmen.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Eslau fühlte sich wie die Made im Speck. Der Richterstuhl dort unten war immer ein guter Platz gewesen. Ein Platz mit Einfluss, mit Macht … ein Platz vom dem aus etwas bewirkt werden konnte. Doch das hier – das war besser. Er war nicht länger als ein Richter an die enge Auslegung von Justitias Regeln gebunden. Er war ein freier Bürger, der innerhalb gewisser staatlich festgelegter Grenzen nach seinem eigenen, ganz persönlichem Rechtsempfinden agieren konnte. Dazu kannte er alle Stärken und Schwächen Justitias. Er konnte sie ausnutzen, sie beugen, sie hin und her drehen … und er wusste exakt wo die Grenze verlief. Seit Assjima diese Geschichte mit Marlesia angeleiert hatte war er ein Meister der Gradwanderung geworden. Er hatte nachgedacht, er hatte viele Schriften gewälzt, er hatte gegrübelt, er hatte alte Kontakte und Freundschaften wieder aufgewärmt und er fühlte, dass es noch immer viel für ihn zu tun gab. Er wurde noch gebraucht, und das sogar dringend! Er war in der Lage, diesem kleinen Scheinparadies namens Seyalia dabei zu helfen, sich zu einem wirklichen Paradies zu entwickeln. Nur ein Mann mit seinen Kenntnissen, seinen Kontakten, seiner Agilität und seiner Lebenserfahrung konnte die Kanten und Ecken des Systems, die vielen kleinen Ungerechtigkeiten am Rande ausmerzen. Und er würde von nun an all denen mit Rat und Tat zur Seite stehen, die seine Hilfe benötigten. Seine störrische Tochter hatte ihm, ohne es zu wissen, zu einer neuen Lebensaufgabe verholfen.

Er beugte sich vor und schaute über die Brüstung in den unteren Teil des Zuschauerraums. Dort hin, wo die bereits vernommenen Zeugen saßen. Mischka hatte sich zusammen gerollt, den Kopf auf Assjimas Schoß gelegt und schlief. Eslau lächelte still in sich hinein. Die Kleine wurde ihrer Tante von Jahr zu Jahr ähnlicher. Nur dass sie vermutlich noch begabter war. Dafu hingegen starrte unentwegt zu den Protokollanten hinauf. Die Telepaten schienen den Jungen zu faszinieren. Wahrscheinlich erarbeitete er im Geist bereits einen Plan für eine Wahrheitsfindungsmaschine, die diese Protokollanten ersetzen könnte. Er war ganz der Vater. In den Köpfen Akis und Dafus geisterten ständig Schalt- und Konstruktionspläne herum. Dann blieb der Blick des alten Richters an Assjima hängen. Sie sah sehr müde aus wie sie da saß und mit der Hand immer wieder sanft über Mischkas Kopf strich. Ob sie vielleicht doch eines Tages ihre Meinung ändern und ihm noch ein oder zwei Enkelkinder schenken würde? Auch wenn diese Enkel zur Hälfte Betazoiden wären, würde er sich freuen. Assjima wäre bestimmt eine gute Mutter – so wie Sam einen wunderbaren Vater abgeben würde.

Dann lehnte er sich wieder zurück und dachte über die vergangenen Stunden nach. Alles lief exakt so wie er es sich im Geiste ausgemalt hatte. Nicht einmal die scheinbare Kapitulation Uvarimns störte ihn. Der Eiserne würde noch auftrumpfen. Vielleicht nicht in dieser Verhandlung. Doch Eslau wusste, dass auch der Anwalt diese Plattform nutzte um seinem eigentlichen Ziel einen Schritt näher zu kommen. Nur sie beide wussten genau worum es wirklich ging. Mit dem kleinen Unterschied, dass Uvarimn keine Ahnung davon hatte, wie weit er – Eslau – involviert war. Dass Assjima momentan die Leidtragende war bedauerte der alte Richter, aber dieser Preis war gering. Für ihn zählte jetzt nur noch das Ziel. Und sie würde es verstehen wenn sie erst einmal alle Zusammenhänge erkannt hatte. All das hatte er ja nur in die Wege geleitet, um ihr eine gemeinsame Zukunft mit Sam auf Delta IV zu ermöglichen. Sie würde verstehen … und verzeihen.

Jetzt fehlte nur noch eine einzige Aussage - genauer ein Gutachten - damit diese Farce endlich ein Ende nehmen konnte. Die neun Geschworenen würden sich zurückziehen um nach altem deltanischem Recht eine Nacht lang über das Erlebte nachzudenken. Jeder würde für sich allein in einer kleinen Zelle nächtigen und die Protokolle der Telepaten, die Anmerkungen des Richters sowie die Aussagen der Zeugen durchsehen um sich bis zum frühen Morgen eine eigene Meinung zu bilden. Dann würden sich die Neun zu einem frühen Frühstück treffen und ihre Ansichten erörtern. Dies konnte schnell gehen oder auch Stunden, gar Tage in Anspruch nehmen. Eslau war sich sicher, dass die Neun in diesem Falle wirklich nur ein Frühstück benötigen werden um ein Urteil zu fällen. Der Fall war zu eindeutig. Und wie er es erwartet hatte konnte und wollte Uvarimn nichts dazu beitragen, Setak zur Freiheit zu verhelfen. Noch dieses eine Gutachten, dann die morgige Verurteilung Setaks und es konnte weiter gehen. Eslau rieb sich vergnügt die Hände. Noch heute Abend würde er den ersten Nerillar aufzeigen, wie die Zukunft Seyalias aussehen wird. Ein neues, modernes Seyalia, in dem junge Nerillar wie Dafu, Mischka und möglicherweise auch deltanisch-betazoidische Hybriden ihren Geist frei von alten, verbohrten Konventionen zu voller Pracht entfalten konnten. Ein Seyalia, in dem seine Enkel glücklich sein würden.

Bearbeitet von Assjima
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Auf die Schreie der Bruderschaft reagierten Andrew und Aiden Sheridan wie alle Säuglinge, die man mutwillig aus dem Schlaf riss. Sie fingen an zu schreien. Jenax und George fuhren hoch.

„Das darf doch nicht wahr sein!“

Knurrte George Müde. Jenax war aufgestanden und zu ihren Söhnen geeilt.

„Wer sind diese Leute?“

„Ich sehe mal nach.“

George trat an das Fenster und versuchte einen Blick zu erhaschen. Die Klingonen trugen Transparente, die aber auf klingonisch beschriftet waren. Dann konnte George dank des Universalübersetzers seines Kommunikators verstehen, um was es ging.

„Sie nennen sich die Bruderschaft des einzig wahren Imperators.“

„Von denen habe ich noch nie gehört.“

„Ich auch nicht. Warte….Suvar kommt heraus.“

Jenax versuchte nach wie vor die Zwillinge zu beruhigen. Michael und Amanda kamen ebenfalls in das Zimmer und blickten kurz aus dem Fenster. In diesem Moment hörte man ein Brummen. Die Möbel begannen leicht zu vibrieren. Ein Bird, der Be´rel Klasse schwebte über der Bruderschaft. George war von diesem Anblick beeindruckt, diese grünen Geier waren wirklich Furcht einflößend. Schnell gaben die Protestler auf und zogen ab. Auch das Raumschiff hob wieder ab. Doch Andrew und Aiden hielten ihre Eltern und Geschwister sowie das halbe Anwesen noch einige Minuten lang bei Laune, bis es George und Jenax gelang die Beiden zu beruhigen.

Der Lärm einer Explosion ließ das Botschaftspersonal aufschrecken. Die 15 hier stationierten Sicherheitsoffiziere der Sternenflotte und die 10 Klingonischen Krieger, die mit ihnen in der Botschaft dienten, machten sofort die Quelle des Lärms aus.

„Die Bruderschaft des einzig wahren Imperators“, lass der ranghöchste Klingone vor. Er blickte zu seinem Sternenflotten Kollegen, der den Rang eines Commanders innehatte.

„Ich empfehle die Kraftfelder zu aktivieren.“, fügte der Krieger hinzu. Der Commander nickte und berührte seinen Kommunikator.

Von dem Lärm aus der Arbeit gerissen war Mosley aufgestanden und an das Fenster getreten. Es dauerte keine 10 Sekunden, da war auch schon ein stämmiger Fähnrich der hier stationierten Sternenflottensicherheit ins Büro gestürmt.

„Botschafter, ich bitte Sie vom Fenster weg zu bleiben.“

„Verzeihung, Sie haben Recht.“

Mosley versuchte dem Drang zu Wiederstehen dennoch durch das Fenster zu sehen. Stattdessen ging er zu seinem Schreibtisch und rief über interner Kommleitung seine Sekretärin.

„Rebecca? Ist die Excelsior noch im Orbit?“

„Ja Botschafter.“

„Rufen Sie Admiral Sheridan. Sagen Sie ihm das Es hier Schwierigkeiten geben könnte.“

In diesem Moment startete die Bruderschaft ihren ersten Versuch das Botschaftsgebäude zu stürmen, welches von einem 30 Meter hohen Ebene 10 Kraftfeld geschützt wurde, das im Notfall zu einer Energieglocke ausgeweitet werden und auch Intervallerbeschuss für wenige Minuten Standhalten konnte.

„Sofort Botschafter.“

„Danke Rebecca“, Mosley blickte zum Fenster.“Fähnrich, die Blauer Nil und die Weiser Nil sollen startklar gemacht werden. Aber wir werden nicht Evakuieren, sagen Sie den Piloten, dass sie die Phaser ihrer Maschinen auf Betäuben einstellen sollen. Nur für alle Fälle.“

Der Fähnrich nickte, berührte seinen Kommunikator und gab die Meldung weiter.

Computerlogbuch der Excelsior

Sternzeit: 59674.6

Admiral Walther Sheridan

Keine 24 Stunden, nachdem der neue Botschafter auf Qo`NoS eingesetzt wurde, wird das Botschaftsgebäude von einer Gruppe angegriffen, die sich die Bruderschaft des einzig wahren Imperators nennt.

Botschafter Mosley hat hierbei um den Beistand der Excelsior gebeten. Ich selbst werde versuchen, diesen Konflikt so friedlich wie möglich zu beenden.

Auf dem Sichtschirm, der Excelsior Brücke, war das Gesicht von Kahles zu sehen, bzw. von seinem Klon, der vor 12 Jahren von klingonischen Geistlichen erschaffen worden ist. Nur unter Zähneknirschen akzeptierte damals Gowron, das dieser Kahles nur als Gallionsfigur dienen sollte, als Imperator des Reiches, die wirkliche politische Macht lag nach wie vor beim Hohen Rat.

„Admiral, ich Grüße Sie. Ich habe viele ehrenvolle Geschichten von ihnen und ihrem Schiff gehört.“

Scheinbar hatte Mur´kal ihm davon berichtet. Es konnte vielleicht nicht schaden. Walther machte sich gedankliche Notizen dem General eine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

„Ich Grüße Sie ebenfalls Imperator Kahles. Leider ist der Grund für dieses Gespräch nicht angenehm.“

„Wie die meisten Gründe. Um was geht es?“

„Kahles, eine Organisation, die sich die Bruderschaft des einzig wahren Imperators nennt, versucht das Botschaftsgebäude der Föderation zu stürmen. „

„Armselige Narren, leider sind meine Versuche, diese bisher in eine vernünftige Bahn zu lenken gescheitert. Es sind Fanatiker Admiral.“

„Ich habe vielleicht eine Idee, wie man der Bruderschaft die Augen öffnen könnte und dafür bräuchte ich ihre Hilfe Kahles.“

Der Klingone richtete sich auf. Seine Augen funkelten und Signalisierten die ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Sprechen Sie Admiral.“

Sheridan erläuterte nun den Plan. Kahles hörte geduldig zu und nickte zustimmend.

„Eine gute Idee Admiral. Ich bin bereit.“

„Ich und der Sicherheitschef werden Sie begleiten Kahles.“

„Sehr gut. Quapla!“

Die Verbindung wurde wieder unterbrochen. Was für eine Woche. Sheridan schüttelte kurz den Kopf.

„Admiral ich muss Protestieren, ich kann es nicht zulassen das Sie nach unten Beamen“, stellte sich Captain Cousteau in den Weg.

„Genau deswegen wird Mr Garibaldi mich begleiten.“

„Ich musste Protest einlegen.“

„Ich weis, aber in diesem Fall muss ich das Erledigen. Der Transporterraum soll uns die ganze Zeit erfasst halten.“

„Aye, Admiral.“

„Sir, ich muss dem Captain zustimmen, es ist wahnsinnig da jetzt herunterzubeamen.“

Garibaldi wirkte wie eine in Stein gehauenen Figur, als er neben dem ranghöchsten Offizier der Excelsior ging.

„Glauben Sie mir Garibaldi, ich weis das. Aber wir haben keine Wahl. Ich will ein Blutvergießen verhindern.“

„Genauso wie ich, Sir.“

„Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen.“

„Ich habe befürchtet, dass Sie das sagen werden“, kam es trocken vom Italiener zurück. Beide Männer betraten den Transporterraum 4 der Excelsior. Wenige Augenblicke später wurde dieser durch die Lobby der Botschaft auf Qo´NoS ersetzt.

In der Zwischenzeit waren die Blauer Nil und Weiser Nil aufgestiegen und schwebten über dem Botschaftsgebäude. Auch gesellte sich ein anderer Be´rel Bird dem treiben hinzu. Kaum, nachdem Sheridan und Garibaldi eingetroffen waren, rematerialisierte auch Kahles mit einem Krieger in der Lobby.

„Sprechen Sie mit ihnen Kahles. Ich möchte nur ungern diese Leute betäuben lassen müssen.“

„Ich weis, Admiral.“

Sheridans Absicht lag darin, dass die Bruderschaft wohl noch eher auf ihr Idol hören würde. Wenn es aber Kahles nicht schaffen würde, so mussten die Phaserbatterien der beiden Danubes, die Bruderschaft ins Reich der Träume bringen.

Flankiert von zwei Soldaten der Sternenflotte und zwei Kriegern des Reiches, betrat Kahles den Balkon der Botschaft. Die Bruderschaft raffte sich gerade von ihrem letzten Versuch auf, die Botschaft zu stürmen. Dann erkannten Sie ihr Idol auf dem Balkon.

Kahles trat hervor, und begann mit schmetternder Stimme zu sprechen.

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Walther Sheridan hielt sich im Hintergrund. Er beobachtete wie der Imperator, dessen Macht mehr symbolisch war, auf dem Balkon sich an die Bruderschaft des einzig wahren Imperators wandte.

„Das ist Wahnsinn Admiral. Ich würde die Burschen einfach Betäuben oder aus der Stadt beamen lassen.“

„Das würde sie nur wütender und leider auch Entschlossener machen Commander. So haben wir eine Chance, dass diese Leute zur Vernunft kommen. Betäuben oder Wegbeamen können wir immer noch.“

„Dann wollen wir hoffen das Es klappt Sir. Kahles hat ein hartes Stück Arbeit vor sich“, sagte Garibaldi und legte seinen üblichen angespannten Gesichtsausdruck auf.

Kahles war auf den Balkon gegangen und blickte zu den Randalierenden hinunter.

"Was wollt Ihr hier?"

„Wir wollen, das die Außerweltlichen unsere Heimat verlassen!“

„Oder wir werden sie töten!“

Es folgten noch weitere Forderungen wie die Abschaffung der Raumfahrt und Schusswaffen. Obwohl einige ihr Idol erkannten, hinderte es sie nicht daran nach wie vor wie ein wütender Mob aufzutreten. Der Be´rel Bird hatte seine Disruptoren nun auf die Demonstranten ausgerichtet, jedoch glühten diese nicht, was Sheridan zeigte, dass die Waffen des Schiffes nicht aktiviert waren und, dass dieses Manöver mehr der Einschüchterung dienlich sein soll.

"Ihr wollt alle Außerweltlichen auf Qo´ NoS töten? Ihr wollt das alle Klingonen zurück nach Qo´NoS kommen? Das alle Kolonien und alle eroberten Planeten verlassen werden?"

Der geklonte Imperator hatte seine Arme ausgebreitet und blickte auf die kleine Schar klingonischer Krieger vor der Botschaft.

Die Demonstranten beantworteten diese Frage mit einem „Ja!“

„Interessant, 34 Milliarden Klingonen auf einem Planeten, da kann man hoffen das keinem das Deo versagt“, kommentierte Garibaldi das eben gehörte nur so leise, das Sheridan ihn verstehen konnte.

"Ihr wollt also wirklich das, das Reich zerfällt und unseren Feinden Tür und Tor geöffnet wird und Überfallen können so wie in früheren Zeiten die Hur'q. Ihr wollt euch also von den Breen, Borg und den Romulanern einfach erobern lassen? Was für Ji´ko toval seit ihr? So sprechen keine Klingonen."

Kahles hatte seine Arme wieder sinken lassen und unter der Brüstung gab er den klingonischen Wachen ein Zeichen so das diese sich zurück zogen.

"Und selbst wenn Ihr alle Außerweltlichen jetzt töten wolltet, würdet Ihr es nicht schaffen denn sie sind zu zahlreich, selbst wenn sie schwach sind."

Die Menge wurde ruhiger. Sheridan schöpfte schon leichte Hoffnung. Garibaldi Wölbte nur eine Braue.

Viele der Demonstranten fingen an über die Worte von Kahles nachzudenken.

„Es scheint zu Klappen Admiral. Der Bursche hat es drauf.“

„Hoffen wir es!“

Der Führer der Bruderschaft trat hervor.

„Das wollen wir nicht, aber wir werden uns mit dem betleH verteidigen. Gegen jeden der es wagen soll uns Anzugreifen!“

Die Hoffnung der Beiden Offiziere im Hintergrund war wieder im Begriff einen Freitod zu Sterben.

"Für diesen Wunsch brauchen wir nicht unsere Raumflotte einmotten oder alle Außerweltlichen verjagen. Diesen Wunsch kann ich euch erfüllen."

Kahles schlug auf seinen Kommunikator und die Disruptoren des Bird of Prey begannen zusummen, als die Waffenspulen sich aufluden. Zur gleichen Zeit traten 20 mit Disruptoren bewaffnete klingonische Krieger aus dem Eingang der Botschaft.

"Sterbt, wenn ihr wollt, sterbt mit dem betleH in der Hand."

„Oh oh! Sir, wenn Sie ein Ass im Ärmel haben, wird es Zeit die Karte zu Spielen.“

„Keine Sorge, es läuft alles nach Plan Commander.“

Garíbaldis Augen schienen „wirklich?“ sagen zu wollen.

Die Szene wirkte so Unwirklich. Wie aus einem Klingonischen Epos.

„Dann sterben wir!“, grölte der Anführer.

„Mahlzeit!“, das war Garibaldis trockenster Kommentar des Tages. Wie gut, das die Excelsior sie innerhalb einer Sekunde aus der Gefahr bringen konnte.

Das Disruptorfeuer des Bird of Prey traf genau in das Zentrum der Protestler und riss riesige Lücken in die Reihen der Aufwiegeler. Fast zur gleichen Zeit eröffneten die Wachen das Feuer auf die Klingonenmasse und die Zahl der Menge wurde deutlich reduziert. Die Jenigen, die nicht vom Schiffsfeuer vaporisiert wurden oder von umherfliegenden Trümmern erschlagen worden waren rappelten sich auf und begannen nun das Gebäude zu stürmen. Zumindest versuchten sie es. Dem Massiven Disruptorfeuer hatten sie mit ihren Schwertern und Dolchen nicht viel entgegen zusetzten zumal nun auch weitere Truppen von außerhalb auf das Botschaftsgelände kamen und die Menge nun in die Zange nahm.

Kahles verließ den Balkon und wand sich an Admiral Sheridan.

"Nun wo waren wir stehen geblieben?"

„Ich musste sie nicht betäuben lassen. Diese Männer sind im Kampf gestorben. Mit dem Schwert in der Hand“, antwortete Sheridan ruhig. Botschafter Mosley war kreidebleich im Gesicht.

„Warum?“, fragte Mosley den Imperator. Sheridan legte eine Hand auf die Schulter des Diplomaten der nun, wie Espenlaub zitterte.

"Haben sie die Männer nicht gehört? Sie wollten so sterben. Und sie haben einen Putschversuch unternommen und für eine Verhaftung waren es eindeutig zu viele. Oder wie hätten Sie diese bestimmt 400 bis 500 Männer mit dem Personal hier verhaftet?"

Mosley schluckte.

„Botschafter, wir hätten es nicht verhindern können“, erklärte Walther.“ Eine Gefangennahme wäre einer Entehrung gleich gekommen. Und so sind sie als Krieger gestorben, für ihre Sache. Wir können nur hoffen, dass aus ihnen keine Märtyrer werden.“

„Wie Sie meinen Admiral“, Mosley blickte zu Kahles. „Ich danke ihnen für ihre Hilfe Kahles. Ebenso wie das gesamte Botschaftspersonal.“

Mosley schien wieder langsam seine Fassung und auch Gesichtsfarbe wieder zu erlangen.

„Wenn Sie mich entschuldigen? Ich muss mich um meine Leute kümmern Kahles.“

"Wie sie meinen Botschafter. Und es erstaunt mich wie gelassen sie damit umgehen Admiral. Das ist nicht typisch für einen Menschen. Und Ihr Sicherheitschef scheint Ihre Meinung nicht zuteilen. Wenn ich seinen Gesichtsausdruck richtig deute."

„Ich bin auch kein typischer Mensch Kahles“, lautete die schlichte Antwort des Offiziers. „Und das in vielerlei Hinsicht“, fügte er hinzu.

"Nun ich bin gespannt darauf weitere ihrer nicht-menschtypischen Wesenszüge kennenzulernen."

„Nun das können wir gerne machen. Ich habe noch einige Fässer Blutwein an Bord meines Schiffes, Jahrgang 2309.“

"2309? Admiral da hat man ihnen hoffentlich nur Wein aus der D´Kor Provinz verkauft jeder andere Wein war miserabel in diesem Jahr. Aber keine Angst wir werden schon noch ein gutes Tröpfchen finden."

„Ich Freue mich darauf“, antwortete Sheridan. Garibaldi ging auf den Balkon und betrachtete sich das Chaos und die Verwüstung. Der Be´rel Bird war gerade dabei abzuheben. Die Danubes landeten wieder auf deren Plattform.

„Dieser alte Hund, das hätte Gott verdammt in die Hose gehen können“, sagte Garibaldi zu sich selbst. Dann drehte er sich um und folgte seinem vorgesetzten Offizier. Hoffentlich würden sie bald in der Föderation sein, oder man lief hier Gefahr in die lokale Politik eingebunden zu werden, ob man wollte oder nicht.

Shane und CptJones in: Tag der Ehre

Bearbeitet von George Sheridan
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