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...die Krankheit ohne Heilung

Transamerica


Brynhild

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Zugegeben, Transamerica ist ein nicht mehr ganz neuer Film - in dieser schnelllebigen Zeit ist 2005 ja schon beinahe Steinzeit – aber dennoch habe ich ihn erst die Tage gesehen. Eine wunderbare Felicity Huffman (bekannt als Lynette Scavo in Desperate Housewives) zeigt, dass sie sehr viel mehr kann, als eine gestresste Hausfrau zu spielen. 2006 eine Oscar-Nominierung für die beste weibliche Hauptrolle, und im selben Jahr den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin war Anregung genug, mir Transamerica auf DVD zu besorgen. Und es hat sich gelohnt.

In diesem Independence-Film aus der Feder des Debütanten Duncan Tucker spielt Huffman auf gekonnt humorvolle Weise die konservative Transsexuelle Bree, die eisern jeden Cent spart um sich der letzten und endgültigen Operation zu unterziehen. Endlich eine richtige Frau zu werden ist ihr großer Traum. Sie hasst ihren Penis mindestens genauso wie sie sich vor Schlangen fürchtet und sie kleidet sich gerne in Rosa. (Wie kann man nur zu kastanienfarbenem, ja fast rötlichem Haar Rosa tragen???? Das schaffen wohl nur Amerikanerinnen.) Huffmans charaktervoll geschnittenes Gesicht verleiht der Figur der Bree in Verbindung mit ihrem gekonnt schlechten Make-up ein herrlich androgynes Aussehen, welches im Verlauf der Geschichte immer weiblichere Züge annimmt. Felicity und Bree gehen in diesem Road-Movie eine perfekte Symbiose ein.

Doch nun zur Handlung: Wenige Tage vor der Operation erfährt Bree, dass sie aus ihrem früheren Leben als Stanley einen Sohn hat, der momentan im Jugendgefängnis in New York sitzt. Sie will mit ihm genau so wenig zu tun haben wie mit ihrer Vergangenheit als Mann. Doch ihre Therapeutin macht ihr einen Strich durch die Rechnung: keine Genehmigung zur Operation bevor sie sich nicht endgültig mit ihrer Vergangenheit auseinander gesetzt hat. So fliegt Bree von L.A. einmal quer über den Kontinent um den 17jährigen Toby (der von Kevin Zegers gespielt wird) aus der Jugendhaft zu holen. Und sie wird ihn so schnell nicht wieder los. Insgeheim hofft sie, den Jungen bei seinem Stiefvater absetzen zu können. Deswegen lädt sie ihn ein, mit ihr gemeinsam nach Kalifornien zu reisen, ohne ihm jedoch zu verraten, dass sie sein Vater ist. Toby, der Bree für eine Art Missionarin hält, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gefallene Jugendliche zu retten, träumt von einer Karriere als Pornodarsteller in Hollywood und ergreift gerne die billige Mitreisegelegenheit. So entwickelt sich der Film zu einem wunderbaren Road-Movie, in dessen Verlauf sich beide ihrer Vergangenheit stellen.

Die Besetzung des Films zeigt uns neben Felicity Huffman noch zwei vertraute Gesichter: Graham Greene einmal wieder als sympathischen und klugen Indianer und Fionnula Flanagan, die uns als Doktor Juliana Tainer (TNG: "Soongs Vermächtnis"), als Enina Tandro (DS9: "Der Fall Dax") und letztendlich als Botschafterin V'Lar (ENT: "Gefallene Heldin") in gleich drei Star-Trek Serien begegnet ist.

Transamerica zeigt einmal wieder, dass nicht alles was aus der amerikanischen Filmmaschinerie entspringt schlecht sein muss. Mit einem für amerikanische Verhältnisse ungemein geringen Budget von geschätzten 1 Millionen US-Dollar wurde eine urkomische und gleichzeitig sehr einfühlsame Komödie geschaffen, die anzusehen jede Minute wert ist.

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