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...von der schönen Bäckerin

Was dieses Schiff so alles treibt


USS Community

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Der Dorfplatz war voll gestopft mit Schaulustigen. Irgendwie hatte es sich herumgesprochen, dass die Chefärztin der Community sich in aller Öffentlichkeit vor dem nausikanischen Bordcouncelor entschuldigen musste nachdem sie ihn öffentlich beleidigt hatte. Wie diese Entschuldigung auszusehen hatte wusste niemand genau. Jedoch gab es unter den Schaulustigen so manch einen, der zu wissen glaubte was geschehen würde.

„Ich habe etwas von einem Stock mitbekommen“ tuschelte eine ältere Frau ihrem Nachbarn zu. „Der Nausikaaner wird sie wohl verprügeln.“

„Ach was“ antwortete der Mann. „In der Sternenflotte ist die Prügelstrafe nicht erlaubt. Das hätte das Oberkommando nie zugelassen.“

„Die wollen uns doch evakuieren … warum sollten sie ihren Leuten nicht auch erlauben, sich gegenseitig zu verdreschen? Denen ist doch alles zuzutrauen“ zischte eine Frau mittleren Alters. „Aber mein Mann hat erzählt, dass Nausikaaner alle töten, die schwächer sind als sie. Der wird diese Frau einfach abmurxen! Ich kann die Sternenflottler zwar auch nicht leiden, aber wenn der das wirklich vorhat, dann müssen wir der Deltanerin helfen. Frauen müssen einander beistehen. Ich bin jedenfalls bereit.“ Ihre Faust ballte sich um ein ellenlanges Brotmesser. „Mira hat sich auch bewaffnet.“

„Mira will auf diesen Riesen losgehen?“ lachte der Mann. „DAS will ich sehen!“

„Und Elisa auch!“ Die Frau funkelte ihren Nebensteher an. „Wir Frauen müssen einander helfen. Und du wirst auch nicht wollen, dass in unserem Dorf jemand ermordet wird.“

„So weit wird es nicht kommen. Der Sicherheitschef mit seiner Wumme wird sie bestimmt beschützen“ mischte sich die alte Frau ein

„Da wäre ich mir nicht so sicher. Der ist ein Sternenflottler. Die haben dieses Ritual doch erlaubt … warum also sollte er eingreifen?“ Der Mann rieb sich genüsslich die Hände.

„Endlich ist hier mal was los. Sind die Filmfritzen auch da?“

„Logisch. Die lassen sich so was doch nicht entgehen. Da drüben stehen zwei von ihnen.“ Die Frau zeigte mit dem Brotmesser quer über den Brunnen, um den James mit Hilfe einiger Sicherheitsleute einen kleinen Platz frei gehalten hatte.

„Ich habe gehört, dass die beiden nackt kämpfen werden“ tuschelte die alte Frau. „Die Deltanerin soll nach Fett gefragt haben … das braucht sie bestimmt um sich einzuschmieren damit der Nausikaaner sie nicht richtig packen kann.“

„Oma“ piepste ein kleines Mädchen neben der Frau. „Was ist ein Naukisanker?“

„Ein Nausikaaner ist ein großer hässlicher und sehr, sehr böser Kerl. Der frisst kleine Kinder zum Nachtisch“ grinste der Mann.

Die Kleine wurde blass. „Und so einer kommt gleich?“

„JAAAAAAAA!“

„Halt dein blödes Mundwerk!“ fauchte die alte Frau. „Du machst den Kindern Angst!“ Sie wandte sich ihrer Enkeltochter zu: „Glaub nicht alles was der dir erzählt. Nausikaaner sind nicht besonders hübsch, aber es gibt auch unter ihnen nette Leute … glaube ich …“

„Ddddda!“ stotterte das Kind und zeigte mit dem Finger auf den Brunnen. „Ddddas muss er ssssein!“ Sie ging hinter ihrer Großmutter in Deckung.

Und tatsächlich schob sich Moloch nun durch die Menge. Er trug keine Kadettenuniform, sondern eine grob geschnittene Hose, dazu ein paar schwere Stiefel und trotz der Hitze eine Jacke aus festem Leder unter der ein graubraunes Shirt hervorschimmerte, das fast denselben Farbton wie seine Gesichtshaut hatte. Die langen, zottigen Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Drei kleine Hörnchen blitzen auf seiner Stirn als er sich um die eigene Achse drehend auf dem Marktplatz umschaute.

„Wo ist sie, diese Frau?“ Er stieß das letzte Wort beinahe verächtlich aus, wandte sich der Menge zu und bereitete die Arme aus. „Sie beleidigt mich, sie zitiert mich hier her und nun versteckt sie sich?“ Seine dunkle Stimme grollte über den Platz und die Leute wurden schlagartig mucksmäuschenstill. „HA!“ donnerte er und das kleine Mädchen duckte sich noch tiefer hinter die Großmutter. „Ihr schweigt? Elende Feiglinge!“ Er griff in die Jacke und zog ein langes Messer hervor. „Ihr seit genauso feige wie diese Deltanerin! Ich langweile mich. Wem soll ich die Nase abschneiden?“ Moloch machte zwei lange Schritte auf eine Gruppe Schaulustiger zu, die erschrocken zurückwich. Er lachte dröhnend. Dann fuhr er in geduckter Haltung herum, sprang auf den Brunnenrand - immer noch das Messer in der Hand – und brüllte. „Ich bin Moloch und ich bin hier um mein Recht einzufordern. Die nausikaanischen Traditionen wurden verletzt, ich wurde mit den spitzen Worten einer Schlange beleidigt … Worte, die nur mit Blut gesühnt werden können!“

„Ihr Nausikaaner habt keine Ehre!“ Sid schob sich nach vorne. „Ihr habt noch nie Ehre besessen. Ihr seid käuflich. Für ein paar Streifen Latinuum stehlt und mordet ihr. Jemanden ohne Ehre kann man nicht beleidigen.“

„Was willst du Wicht von mir? Hat Sie dich geschickt um an ihrer Stelle bestraft zu werden?“

„Oh nein. Sie wird kommen. Aber du – DU bist zu früh. Du bist so dumm dass du noch nicht einmal die Uhr lesen kannst!“ Sid hielt dem Riesen seinen Chronometer vor die Nase. „Sieht du … tick-tack, tick-tack, tick-tack … noch zehn Sekunden. Fünf, vier, drei, zwei ... da ist sie!”

Im selben Augenblick bildete sich neben Sid ein Schwarm schimmernder Partikel und Assjima materialisierte. Sie trug ihre normale Sternenflottenuniform und hielt zwei lange, dunkelbraun glänzende Stäbe in der Hand. „Hier bin ich, Moloch. Ich habe Ort, Zeitpunkt und Waffen gewählt. Bist du bereit?“

„Ja, ich bin bereit.“

Die Ärztin sah sich um. „Wo ist dein Sekundant?“

„Mein Sekundant?“ Der Praktikant sah sich fragend um.

Sid lachte laut. „Du bist zu dumm um die Regeln deines eigenen Volkes zu kennen? Ach … ich vergaß – du bist ja zur Hälfte ein Betazoid. Wie sollst du da die nausikaanischen Traditionen kennen … die auf die du dich berufst und wegen derer Missachtung du dich beleidigt fühlst.“

„Ich brauche keinen Sekundanten! Ich kann für mich selber sprechen!“

„Sprechen und kämpfen gleichzeitig? Du glaubst wirklich, so gut zu sein?“ Der Meditechniker lachte erneut. „Assjima, gib diesem Dummkopf seine Waffe. Aber nicht werfen! Ich glaube nicht, dass er sie fangen kann ohne über den Schlauch zu stolpern auf dem er mit beiden Füßen steht.“

Assjima schienen die Äußerungen ihres Mitarbeiters nicht im Geringsten zu irritieren. Ohne ein Wort trat sie auf Moloch zu und reichte ihm mit einer leichten Verbeugung einen der beiden Stäbe.

Den Nausinaaner schien der Hohn des Menschen jedoch mehr und mehr in Rage zu bringen. Er griff nach dem Holzstab und holte sofort zu einem Erstschlag aus, ohne ihn vorher prüfend in der Hand gewogen zu haben. Der Stab rutschte ihm zwischen den Fingern hindurch und krachte mit lautem Knall gegen die Wand des Brunnens.

„Du bist sicher, dass du keinen Sekundanten haben willst? Hier stehen genug Leute rum … da! Nimm den großen Kerl dort drüben.“ Sid zeigte auf den dicken alten Wirt. „Der hat gestern schon gezeigt, dass er eine schnelle Zunge und eine feste Faust hat. Vielleicht sollte dieser alte Mann den Kampf für dich ausfechten? Du selber kannst ja nicht mal ein Stöckchen halten“ höhnte Sid lautstark.

Moloch hatte den Stab inzwischen wieder an sich gebracht und fuhr schnell mit der Hand über ihn. „Diese verdammte Hexe hat ihn mit Talg eingefettet!“ fauchte er wütend.

„Aber natürlich! Sie hat dir geschrieben, dass sie den traditionellen nausikaanischen ÜBUNGS-Schlagstock als Waffe wählt. Doch ihr jungen Tunichtgute und Schläger habt keine Ahnung davon, dass der traditionelle Kampfstab während des Trainings mit dem Talg eines Schweinenabels oder eines ähnlichen Tieres eingerieben sein muss.“ Sid brüllte inzwischen quer über die Menge, als ob es seine Aufgabe wäre, die Schaulustigen über die Geschehnisse aufzuklären.

Assjima hingegen war vollkommen bewegungslos stehen geblieben. Man sah ihr die Anspannung an. Mit einem Kampfstab einem Mann gegenüber zu stehen, der sie um Haupteslänge überragte war nicht ihr Ding. Sie ließ den Nausikaaner nicht eine Sekunde aus den Augen. Und so war es auch kein Problem, dem plötzlichen Angriff des Mannes, der mit lautem Gebrüll unterlegt war durch eine elegante Drehung nach rechts auszuweichen. Moloch lief ins Leere, was durch Sid natürlich lautstark und hämisch kommentiert wurde. Ein paar weitere Angriffe folgten, doch Assjima wich jedes Mal aus und Moloch konnte keinen einzigen Treffer landen. Die Ärztin hatte ihren Stab noch nicht einmal eingesetzt. Die Menge begann zu murmeln, Sid höhnte weiter, die ersten Lacher waren zu hören. Assjimas Anspannung stieg. Gleich war es soweit! Die Gesichtsfarbe des Nausikaaners wechselte von graubraun zu rotbraun. Er hob den Stock … JETZT! Sein Schlag ging ins Leere, ihr Stab schlug von hinten in seine Kniekehlen, er knickte ein, das Gesicht war nun fast dunkelrot. Sie war da, die Berserkerwut! Er fuhr im Fallen blitzschnell herum und donnerte seinen Stab gegen Assjimas Hüfte. Ein wilder Schlagabtausch folgte. Er schlug zu, die Deltanerin parierte.

Sid schwieg. Er hatte vorerst seine Aufgabe erfüllt, nämlich den Nausikaaner in Wut zu versetzen. In eine blinde Wut, die ihn die nausikaanische Heimtücke gänzlich vergessen lies. Der Talg auf den Stöcken dämpfte die Wucht der Schläge, indem die Stäbe immer wieder seitlich wegrutschten, wenn sie aufeinander trafen. Ein Nachteil für den Riesen, der deshalb seine überlegene Körperkraft nicht ausspielen konnte und der Wendigkeit der Deltanerin nicht viel entgegensetzen konnte. Aber sie reagierte nur. Sie schlug nicht zu, sondern wich aus, brachte ihn ins Stolpern, stupste ihn … Reaktionen, die ihn nur noch mehr in Rage brachten. Das Schauspiel, das sich dem Publikum bot war mehr als eigenartig. Sie schienen Zuschauer in einem Ballet zu sein, das den Namen Die Schöne und das Biest trug. Die Schöne tanzte um den Brunnen herum, das Biest brüllte, tobte hinterher und schlug um sich, so dass die Fetzen flogen. Das Publikum hielt gespannt den Atem an, stöhnte laut auf, wenn der Nausikaaner einen seiner seltenen Treffer landete, lachte gelegentlich bei einem der vielen Stolperer und schrie letztendlich laut auf, als Moloch mit einem gewaltigen Sprung über den Brunnen setzte und Assjima unter sich begrub. Er saß breitbeinig auf ihr, hob seinen Stab, doch er schlug nicht zu sondern verharrte in dieser Position bis Sid und James herbei sprangen, den erhobenen Stab aus den Händen zerrten und seine beiden Arme zu einer Triumphgeste empor rissen.

„Der Kampf ist beendet!“ schrie Sid. „Assjima hat sich den Traditionen der Nausikaaner gestellt und Moloch die Gelegenheit gegeben ihr zu verzeihen, indem er sie nicht getötet hat.“

Moloch stand schwer atmend auf, reichte der Ärztin die Hand und zog sie wieder auf die Beine. Er verschränkte die Arme vor der Brust und verbeugte sich knapp. „Lieutenant Commander …“ schnaufte er „Es war mir eine Ehre. Sie haben sich genauestens an die Regeln des Rituals gehalten und dennoch Ihren Vorteil wahren können. Sie haben ihren Sekundanten mit Weisheit gewählt und Sie haben mehr Mut bewiesen als ich Ihnen zugetraut hatte. Aber …“ er kratzte sich am Kopf und grinste verlegen in die Menge. „ … um ehrlich zu sein, habe ich irgendwie das Gefühl, von Ihnen an der Nase herumgeführt worden zu sein. Ich glaube, ich habe Sie unterschätzt … das wird mir nicht noch mal passieren.“

Assjima wirkte noch immer so als ob sie sich gleich übergeben müsste und konnte nicht einmal mit einem Lächeln antworten, doch Sid nahm es ihr ab, indem er dem Nausikaaner auf die Schulter klopfte und ihn beiseite zog. „Wenn ich dir einen Rat geben darf, Moloch“ flüsterte er ihm leise zu „Diese Deltaner sind stur, zäh und temperamentvoll. Und unser Exemplar hat von allem eine Dosis zu viel abbekommen. Du solltest sie mal erleben wenn sie wütend wird. Also so richtig wütend meine ich …“

„Hab’ ich doch schon“ entgegnete der Nausikaaner genauso leise.

„Als sie dich den Hangar schrubben ließ?“ Sid lachte. „Ne du, da war sie nur ungehalten. Keine Spur von Wut. Wenn sich erst mal der Raum um dich in Bewegung setzt und du dich nicht mal mehr unterm Tisch verstecken kannst … DANN ist sie wütend. Frag mal bei Gelegenheit unseren Botschafter danach. Der hat sowas schon am eigenen Leib erfahren dürfen.“

Moloch fuhr sich mit der Hand über seine Stirnknochen. „Du meinst, sie hätte mich so richtig platt machen können … wenn sie gewollt hätte?“

Der Meditechniker nickte nachdenklich. „Wenn sie gewollt hätte … wenn sie wütend geworden wäre. Aber das durfte sie ja nicht. Es wäre gegen die Regeln gewesen.“

„Buh … dann habe ich ja Glück gehabt, dass ich keinen Sekundanten hatte der seinen Job so gut erledigt hätte wie du. Man haben mich deine Sprüche gewurmt! Du wärest ein prima Nausikaaner wenn du nicht ein Mensch wärst.“ Moloch lachte. „Ob diese Kneipe wieder offen ist? Ich würde dich gerne auf ein Bier oder so einladen.“

„Wir können den Wirt ja mal fragen.“

James und Meg hatten inzwischen die doch ziemlich malträtierte Ärztin zu einer schattigen Bank geführt und begonnen, die ärgsten Prellungen und Platzwunden mit dem Hautregenerator zu behandeln als Moloch noch einmal vor ihr stehen blieb und ihr die Hand entgegen streckte.

„Doktor … ich glaube, es ist an mir mich zu entschuldigen. Also für mein Benehmen bei dieser Shuttletaufe meine ich. Ich … na ja … es ist nicht immer sehr leicht Betazoide und Nausikaaner zu sein. Diese Dokumentation, bei der immer wieder betont wird, dass die Förderation die Eigenarten jeder Spezies respektiert … da ist was mit mir durchgegangen. Endlich mal meine nausikaanische Seite zeigen zu dürfen fand ich ziemlich cool. Aber mir ist klar, dass gerade diese Seite nicht unbedingt mit den Regeln der Sternenflotte harmoniert. Und dies auf einem Galaabend vor laufender Kamera zu zeigen war nicht richtig. Bitte glauben sie mir: Ich hatte nichts damit zu tun, dass sich der Botschafter eingemischt und Beschwerde eingelegt hat. Das war nur wegen dieser blöden Dokumentation … Der hääte das sonst nie spitz gekriegt.“

Assjima ergriff die ausgestreckte Hand und rang sich ein gequältes Lächeln ab. „Ist schon gut, Kadett. Tun sie mir nur einen Gefallen: Sorgen Sie dafür, dass ich wegen ihnen nie wieder etwas mache, wofür ich mich nachher mit Hilfe eines nausikaanischen Rituals entschuldigen müsste. Schaukämpfe dieser Art schaden meinem Teint.“ Sie erhob sich mühsam. „Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Wir sind mit dem Bürgermeister verabredet.“

Moloch schaute der davon humpelnden Deltanerin gedankenversunken nach. „Sag mal Sid … ist der Doc eigentlich in festen Händen?“

„Ja, ist sie. Ein Landsmann von dir.“

„Wie? Sie ist mit einem Nausikaaner liiert?“

„Neeee … sie mag manchmal verrückt sein … aber nicht so. Sam ist Betazoide.“

„MIST!“ Der Riese steckte die Hände in die Taschen. „Komm … ich hab’ Durst.“

Bearbeitet von Assjima
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Das Ritual war wirklich seltsam verlaufen... Der Councellor hatte sich danach wieder ganz zivilisiert gegeben, so dass man sich doch fast trauen würde bei ihm in Behandlung zu gehen - wenn er nicht so unerfahren gewesen wäre.

Beim Treffen mit dem Bürgermeister und zwei Vertretern der "Sabotage"-Partei war neben Vinara und Sheridan auch noch Assjima anwesend, doch die Andorianerin übernahm die Wortführung.

"Wieso geben ausgerechnet Sie sich als Anführerin aus? Immerhin scheinen Sie alle drei den gleichen Rang zu haben!", grummelte der Bürgermeister mit immer noch verschränkten Armen, kaum dass Vinara die ersten Worte gesprochen hatte.

"Das ist korrekt, aber ich bin die Dienstälteste und außerdem habe ich hier auf direkten Befehl Admiral Janeways die Hauptverantwortung."

"Ja, die Hauptverantwortung dabei uns hier mit Gewalt fortzuschleppen!", höhnte einer der beiden anderen Siedler.

Der Bürgermeister fragte nur: "Gibt es denn keine höherrangigen Offiziere an Bord die bereit sind mit uns zu sprechen?"

"Weder Commander Kyle noch Captain Tanrim sind mit den Rettungsplänen so vertraut wie ich."

"Ich glaube immer noch nicht dass Sie hier das Sagen haben", meldete sich nun auch die Frau zu Wort die als zweite Repräsentantin der Gegenpartei anwesend war. "Denn wieso tragen Sie einen einfachen Overall anstelle einer Uniform?"

"Dieser Overall ist eine Spezialanfertigung für Andorianer unter extremen klimatischen Bedingungen, allem voran Hitze. Auch wenn ich auf Vulkan aufgewachsen bin reagiere ich auf sie nach wie vor empfindlicher als viele andere Spezies."

Der Blick des Bürgermeisters fiel von der Andorianerin auf den Chefingenieur, dessen Weste er in ihrer Funktion gleich richtig interpretierte. "Ihr von der Sternenflotte scheint ja ganz schöne Weicheier zu sein; ihr hockt fast die ganze Zeit auf euren sterilen, klimatisierten Raumschiffen und wenn es mal in die rauhe Natur geht könnt ihr ohne Technik nicht überleben!"

Vinara gab Sheridan ein Zeichen nicht gleich auf diese Bemerkung zu antworten. Stattdessen fuhr sie fort in verständlichster Sprache die einzelnen Hauptschritte des Rettungsplans aufzuzählen.

"Schön und gut", sprach nun wieder die Frau von den Kolonisten, "aber den wichtigsten Schritt, den am Schluss haben Sie wie immer unterschlagen: Unsere gewaltsame Deportation und den darauffolgenden Abbau des Borlomids! Jetzt sagen Sie schon dass das wahr ist, wir haben nämlich... Wir wissen dass Sie das vorhaben!"

Mit leichter Verzweiflung sah Vinara zu ihren beiden Kollegen.

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Einen Augenblick!“, George hob die Hand. „Könnten Sie uns erklären, von wem Sie diese Information haben?“, fragte der Chefingenieur. Die Angesprochene hüllte sich kurz in Schweigen.

„Wir wissen es eben!“

„Interessant!“, George wollte den Kolonisten nicht auf die Nase Binden, das eine Zwangsevakuierung so schnell geschehen wäre, das die Kolonisten es nicht mal mitbekommen hätten und den Flug zu ihrer neuen Heimat auf dem Holodeck verbracht hätten.

„Was den Abbau des Erzes angeht. So ist dies nur eine Option von vielen, wenn die anderen Maßnahmen nicht greifen sollten.“, versicherte George erneut.

Die Antwort der Gegenseite wirkte wie eine Feedbackschleife. Entweder die wollen es uns nicht sagen, oder die Kolonisten wissen nicht, von wem sie was ins Ohr geflüstert bekommen? Letztere Möglichkeit begann dem Chefingenieur Kopfschmerzen zu bereiten.

George blickte zu Assjima. Welches Ass hatte die Ärztin wohl noch im Ärmel?

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Gespannt hatte Milseya dem merkwürdigen Entschuldigungsritual zugesehen und beschlossen sich ein wenig mehr mit der nausikanischen Kultur zu beschäftigen. Vielleicht war der Kadett als Councelor gar nicht so schlecht für sie geeignet…

Assjima, Vinara und George hatten sich aufgemacht, um mit den Vertretern der Siedlung zu unterhalten und die Pilotin entschied bei einem kleinen Rundflug, die Effektivität der Netze zu überprüfen. Doch bevor sie zu dem Shuttle zurückkehren konnte, wurde sie von einer Frau abgefangen, die sich als Sheriff Susan Monroe vorstellte. „Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen“, sagte die Frau frei heraus.

„Klar!“, erwiderte Milseya. „Fragen Sie.“

„Nicht hier. In meinem Büro.“

„Sicher - wenn Sie mir sagen, wo das ist“, schmunzelte Milseya, die daraufhin der rothaarigen Frau folgte.

„Schönes Veilchen!“, erklärte Susan Monroe, kaum dass sie, Milseya und das Kamerateam das Zimmer betreten hatten.

„Oh danke“, lachte Milseya. „Aber ich könnte Ihnen einen blauen Fleck auf meinem Rücken zeigen, dagegen ist das Veilchen Kinderkram!“

„Interessant. Und von wem haben Sie den?“

„Ich hatte letzte Nacht Sex“, erklärte Milseya ungeniert.

„Mit ihrem Mann?“

„Mit wem sonst?“

„Der steht wohl drauf, Frauen zu verprügeln?“, fragte der Sheriff ungehalten.

„Der macht keinen Unterschied, ob er Männer oder Frauen verprügelt“, musste die Pilotin erneut lachen. „Beißen tut er aber nur mich!“

„Hören Sie auf, ich kauf Ihnen das nicht ab! Niemand lässt sich gerne verprügeln!“ zischte Monroe zurück.

„Wer sagt Ihnen denn, dass ich nicht zurück gehauen habe?“

„Pff! Und das soll ich Ihnen abkaufen? Sie Miniaturausgabe wollen einen Klingonen geschlagen haben? Halten Sie mich für bescheuert?“

„Dafür kenne ich Sie noch nicht so gut!“, konterte Milseya grinsend. „Bei allen Himmeln, muss ich mich denn vor jedem einzelnen Individuum in diesem Universum rechtfertigen, dass ich mit einem Klingonen zusammen bin?“

„Rechtfertigen Sie sich vor mir!“, verlangte Susan Monroe mit kalter Stimme

„Warum sollte ich?“

„Weil ich Ihnen nicht glaube!“

„Und wollen Sie wissen, wo mir das vorbei geht?“

„Hören Sie auf, hier die Coole zu spielen! Ich weiß haargenau, was Sie vorhaben! Sie und ihr sauberer Mann von Klingone! Sie haben uns verkauft! Kaum wird die Föderation hier weg sein, dann werden wir von ihren Kumpanen verjagt, wahrscheinlich umgelegt, damit die an das Borlomid kommen!“

„WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSS??????????????“

Der Schrei ging durch die gesamte Siedlung.

Vögel am Ende der Straße flogen erschrocken auf.

Kinder begannen zu weinen.

Milch wurde sauer.

Aber nicht so sauer, wie die Bajohaliianerin gerade in diesem Moment war. Mit geballten Fäusten stand sie vor der Frau und musste sich unglaublich beherrschen, jene nicht auf der Stelle zu verprügeln. „SIND SIE BESCHEUERT?“

„Spielen Sie hier nicht die Ahnungslose!“ schrie der Sheriff zurück. „Ich weiß Bescheid über Sie! Was haben Sie denn während ihres so genannten Sabbaticals gemacht? Und kommen Sie mir ja nicht mit dem Scheiß, dass Sie Flugschulen besucht haben! Keiner weiß, was Sie damals gemacht haben! Sie könnten genauso gut für das Orion-Syndikat gearbeitet haben! Oder für das Dominion! Oder sogar für beide! “

Sprachlos, mit weit geöffnetem Mund starrte Milseya die Frau an, setzte zu einer Antwort an, bekam jedoch keinen Laut heraus. Schloss ihren Mund wieder, um ihn gleich wieder darauf zu öffnen. Perplex sah sie sich hilflos mit den Händen herumfuchtelnd in dem Raum um, wollte etwas erwidern, wusste aber nicht, was.

„Da fällt ihnen wohl nichts mehr ein, Sie Unschuldslamm“, höhnte Monroe.

Nein, tat es nicht. Milseya konnte nur mit dem Kopf schütteln, während sich in diesem ihre Gedanken überschlugen. Behauptete diese Frau tatsächlich allen Ernstes vor laufender Kamera, sie hätte oder würde immer noch für das Orion-Syndiakt arbeiten? DAS ORION-SYNDIKAT!!!??? War die verrückt geworden? War das ganz verfluchte Universum verrückt geworden? Was zur Hölle war hier los? Schlief sie noch? Hatte H’Qar sie k.o. geschlagen und sie lag noch bewusstlos auf der Krankenstation? Ja, das musste die Erklärung für diesen Alptraum sein! Sie würde aufwachen. Sie würde ganz bestimmt gleich aufwachen. Die kleine Pilotin wartete. Nichts passierte. Sie wachte nicht auf. Sie schlief nicht. Das hier war real.

Erneut schüttelte Milseya den Kopf und ließ sich einfach auf den Stuhl hinter sich plumpsen. Leise, beinahe schon lautlos sagte sie. „Sie sind verrückt. Sie alle hier sind verrückt geworden. Man hat sie aufgehetzt gegen uns. Ich weiß nicht, warum. Und ich begreife schon gar nicht, weshalb. Keiner von uns will das Borlomid. Keiner von uns hat sie verkauft. Schon gar nicht ich! Wozu auch? Ich bin reich. Ich habe mehr Latinum, als ich je ausgeben werde. Mehr als ich UND H’Qar je ausgeben könnten.“

Sie sah auf und fixierte den Sheriff mit ihren Augen. „Vielleicht sollten Sie Ihre Quellen einmal sehr genau überprüfen. Und das, was man Ihnen erzählt. Vielleicht sollten Sie unvoreingenommen betrachten, was wir bislang für sie alle getan haben. Wir haben uns regelrecht den Arsch aufgerissen, damit sie hier weiterleben können. Ihre Pflanzen anbauen können. Ihre Familien ernähren können. Wozu sollten wir uns die ganze Mühe machen?“

Mit schweren Gliedern erhob sie sich wieder. „Wissen Sie was? Denken Sie, was Sie wollen. Von mir. Von der Sternenflotte. Es ist mir egal.“ Sie drehte sich zum Kamerateam. „Es ist mir auch egal, was der Rest des Universums von mir hält. Jemand muss der oder die Böse sein? Und das soll ich das? Prima, machen Sie ruhig. Zerstören Sie mein Leben und meine Karriere, wenn es Ihnen gefällt. Wen kümmert es, solange die Einschaltquoten stimmen? Aber wissen Sie was? Ich mach da nicht mehr mit! Von jetzt an wird die Sternenflotte und die Produktionsfirma auf Schadensersatz verklagt, wenn sie mich weiterhin filmen sollten, da sie meine Persönlichkeitsrechte und das Recht auf mein eigenes Bild verletzen. Und wenn mich die Sternenflotte dafür suspendiert - nur zu! Aber mit diesem Unsinn ist jetzt Schluss!“

Entschlossen straffte sie ihre Schultern und verließ ohne auf das Kamerateam zu warten hoch erhobenen Hauptes das Zimmer.

Kaum stand sie auf der Straße, kontaktierte sie die Community und ließ sich auf das Schiff hochbeamen. Die Pilotin ging wortlos am verdutzten Evan vorbei, betrat wenige Minuten später das Hangardeck und marschierte schnurstracks zu der kleinen Werkstatt.

„Mili?“, sprach Claudette sie überrascht an.

Doch Milseya antwortete nicht. Sie kramte in dem kleinen Raum, fand schließlich den 15 Kilo schweren Vorschlaghammer und trug diesen entschlossen an den Technikern und Piloten vorbei.

In ihrem Quartier angekommen, stellte sie das Werkzeug zunächst ab und ließ – wohl wissend, dass die in ihrem Quartier installierten Kameras alles aufzeichneten - vom Computer folgende Nachricht aufzeichnen:

Ich, Lieutenant jg. Milseya Anquenar, suspendiere mich selbst wegen Insubordination vom Dienst in der Sternenflotte. Denn ich bin nicht länger gewillt, länger bei dieser Farce, die als Dokumentation bezeichnet wird, mitzuspielen. Über die Konsequenzen meiner Entscheidung und meine weitere Zukunft in der Sternenflotte werden Captain Tanrim und das Oberkommando entscheiden.

In Zusammenhang damit wird sich die Sternenflotte sowie die von ihr beauftragte Produktionsfirma auch den Vorwürfen stellen müssen, dass sie mit Absicht meinen Ruf beschädigt sowie willentlich und wissentlich meine Karriere in den Ruin treiben. Ich begründe diesen Verdacht mit den Vorwürfen, die Sheriff Susan Monroe so eben mir gegenüber äußerte. Nur ein Mitglied der Sternenflotte, besser gesagt des Oberkommandos, kann ihr von meiner Vergangenheit erzählt haben. Daher verklage ich die Sternenflotte als Auftraggeber der Produktionsfirma, die dieser eine umfassende Vollmacht ausgestellt hat, nicht nur auf Verletzung meiner Persönlichkeitsrechte, Verletzung meiner Intim- und Privatsphäre, sondern auch auf Beleidigung und Rufschädigung.“

Ohne zu zögern griff Milseya an ihren Kragen und nahm die beiden Rangpins von diesem ab, bevor sie fortfuhr.

„Bis dahin berufe ich mich auf den Zusatz 4 der Verordnung, die für das diplomatische Corps gilt. Als Ehefrau von Botschafter H’Qar aus dem Haus Kar’mek berufe ich mich auf die mir ebenfalls zustehende diplomatische Immunität. Mit diesem Status erkläre ich, dass ab sofort sämtliche Film- und Tonaufzeichnungen von meiner Person verboten sind und strafrechtlich verfolgt werden. Außerdem kann ich nur vom klingonischen Reich für meine Taten zur Verantwortung gezogen werden kann. Taten wie diese hier..“

Sie packte den Vorschlaghammer und ging zu einer Ecke im Raum in der eine sichtbare Kamera angebracht war. Die kleine Bajohaliianerin schwang den Hammer mit aller Kraft und zertrümmerte mit einem einzigen Schlag den Apparat.

Verflucht, hatte das gut getan!

„Computer, schicke die Nachricht ab!“, gab Milseya zum letzten Mal einen Befehl und begann, sich ihrer Uniform zu entledigen.

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Assjima war in Gedanken immer noch bei diesem Schaukampf und hatte den Kommentaren ihrer Kollegen nur mit halbem Ohr gelauscht. Der Schädel brummte, die Rippen schmerzten und das eine oder andere Gelenk fühlte sich an als ob es eine Schmierung benötigen würde. Ein Gedanke schwirrte in ihrem schmerzenden Kopf herum, von dem sie nicht sicher war ob er ihr eigener war oder ob er von George hinüber gesprungen kam. Entweder die wollen es uns nicht sagen, oder die Kolonisten wissen nicht, von wem sie was ins Ohr geflüstert bekommen … Diesen Vorschlag, das Borlomid abzubauen … hatte den nicht Milseya während der Besprechung gemacht? Wie bekannt war die Tatsache, dass dieses Erz abgebaut und waffentechnisch genutzt werden konnte? Warum glaubten nur alle, die Förderation hätte irgendein Interesse an dem Zeug? Erst als sie den Blick des Chefingenieurs auf sich ruhen spürte, rutsche sie wieder ins Hier und Jetzt zurück. Was wollte George von ihr? Warum richteten sich alle Blicke auf sie? Sie war doch nur die Ärztin … sie hatte keine Ahnung von Bergbau … Wo steckte eigentlich dieser Beins? Er hatte die Zusammenkunft einberufen und glänzte nun durch Abwesenheit? Was wollte er mit einem Treffen dieser Art bezwecken? Beschwichtigen? Vertrauen gewinnen? Erklären? Wo waren Tanrim und Kyle? Sich bei den Siedlern einzuschleimen war nicht ihr Job. So etwas zählte zum Aufgabenbereich des Captains und des ersten Offiziers.

Aber keiner von beiden war da. Einmal wieder hatte man ihnen den schwarzen Peter zugesteckt. Wie um alles in der Welt sollte man bei Leuten Vertrauen gewinnen die sich an Oberflächlichkeiten wie einem Overall aufhielten ohne bereit zu sein, den wirklich wichtigen Dingen ein offenes Ohr zu schenken. Sie warf George und Vinara einen vielsagenden Blick zu. Auch die beiden schienen am Ende ihrer Weisheit zu sein. Ein letzter Versuch, zu erklären. Wenn das nichts half dann …

„Der Gedanke, das Borlomid abzubauen ist im Rahmen einer Besprechung aufgekommen, in der es um die Frage ging, wie wir Ihnen dieses Gift möglichst schnell vom Hals schaffen könnten“ stellte die Deltanerin mit ruhiger Stimme fest. „Es auf diese Weise zu entfernen ist eine unter vielen Möglichkeiten. Momentan richten sich unsere Bestrebungen mehr auf eine Versiegelung der Schichten. Warum wollen Sie uns nicht sagen, woher Sie Ihre Informationen bezüglich einer Evakuierung haben? Sie glauben doch nicht wirklich, dass die Förderation sich der Bestände mit Gewalt bemächtigen will?“

„Doch genau das glauben wir. Und wir werden einen Teufel tun und Ihnen verraten woher wir unsere Informationen haben.“ Die Frau, deren Namen Assjima nicht bekannt war weil sie sich nicht vorgestellt hatte funkelte die drei Offiziere wütend an. „Sie wollen uns vertreiben um sich der Schätze unseres Planeten zu bemächtigen!“

„Schätze? Borlomid ist ein giftiges Dreckszeug und kein Schatz. Das Orionsyndikat – ja, für die wäre ein solch instabiles und explosives Erz eine Goldgrube. Die Förderation sieht hier nur einen einzigen Schatz, nämlich die Rumakplantagen. Wir wollen Ihren Wein weiterhin genießen dürfen, wenn wir auf Risa Urlaub machen. Wenn man ernsthaft vorhätte, Sie zu deportieren, dann hätte man kein kleines Schiff als die Community geschickt. Wir hätten kaum den Platz, alle 500 Siedler an Bord zu nehmen. Man hätte eine Galaxyklasse herbeordert. Oder einen großen Frachter. Doch unser Schiff ist ein ehemaliges Kriegsschiff, das zu einem Forschungsschiff umgebaut wurde. Wir sind hier um eine Lösung für Ihr Problem zu finden und um Sie im Notfall zu schützen.“

„Alles leere Worte!“ rief der Mann. „Sie wollen uns Honig um den Mund schmieren. In Wirklichkeit sind Sie doch nur die Vorhut. Sobald wir uns sicher fühlen kommt eines der großen Schiffe und bringt uns weg.“

Woher kam nur dieses Misstrauen? Assjima schaute die beiden nachdenklich an. Sie könnte in ihre Gedanken eindringen. Nachsehen, von wem sie die Informationen bekamen. Doch Vertrauen gewinnen indem man sich ungebeten in die persönliche Welt eines anderen einloggte schien ihr nicht der richtige Weg zu sein. Und die kleine Stimme in ihr flüsterte, dass die Beiden ihren Informanten nicht persönlich kannten. Dass sie ihn noch nie gesehen hatten. Also blieb nur ein weiterer verbaler Versuch.

„Es ist die Aufgabe der Sternenflotte, die individuellen Rechte und die Freiheiten der Förderationsbürger zu schützen. Man hat uns geschickt, um Ihnen zu helfen. Sie wollen diese Hilfe nicht. Das ist Ihr gutes Recht. Wir könnten unsere Sachen zusammenpacken und wegfliegen. Das würde unserem Befehl widersprechen. Wir könnten es uns auch auf unserem Schiff gemütlich machen, zusehen, wie Ihnen auch noch die letzten Sträucher Ihrer Plantagen vertrocknen und warten bis das Orion-Syndikat oder wer auch immer auftaucht. Wir haben keinen Befehl, diese Interessenten an ihrem Vorhaben zu hindern. Aber wir könnten Ihnen im Notfall zwei Frachträume zur Verfügung stellen, und Sie zusammen mit den anderen Siedlern nach Risa bringen. 500 Personen bekommen wir unter. Allerdings bliebe kein Platz für Ihre persönliche Habe. Es liegt in Ihrer Hand. Wenn Sie sich entscheiden sollten, unsere Hilfe anzunehmen, dann müssen Sie allerdings auch dafür sorgen, dass diese Anschläge ein Ende nehmen. Weder ich noch meine Kollegen sind bereit, länger unter diesen Umständen zu arbeiten.“

„Jetzt verstehe ich, warum die Schiffsärztin bei dieser Besprechung mit dabei sein muss“ höhnte der Mann. „Eine Deltanerin, der man Gemeinheiten einfach nicht zutraut und die sich einschmeicheln kann. Eine, die mit schönen Worten um sich wirft. Eine, der man mehr Glauben schenkt als einem faltigen Zakdorn, der für seine strategischen Fähigkeiten berühmt ist. NEIN! Wir lassen uns nicht an der Nase herumführen!“

Assjima seufzte. „Wie ich schon sagte: Wir haben kein Interesse an Ihrem Borlomid. Und wir haben kein Interesse daran, Sie von diesem Planeten zu entfernen. Wir sind beauftragt, Ihnen zu helfen, damit Sie so weiterleben können wie Sie es wünschen.“

„Unsere Lebensweise interessiert Sie doch einen Dreck!“ Der Mann machte ein paar Schritte auf Assjima zu und starrte ihr finster ins Gesicht. „Sie sind doch diese Frau, die ihren Heimatplaneten ins Chaos gestürzt hat nur um ihre Liebeleien ins Lot zu bekommen. Sie denken nur daran, einen persönlichen Vorteil zu gewinnen. Was hat man Ihnen versprochen? Will die Förderation vielleicht direkt auf Delta IV intervenieren damit Sie und Ihr Mann sich dort auf Lebenszeit ein Liebesnest einrichten können?“

Die Ärztin wich keinen Schritt zurück, als der Mann sich dicht vor ihr aufbaute. „Meine persönliche Situation tut hier nichts zur Sache“ erwiderte sie mit versteinerter Miene. „Doch wenn Sie schon meinen, mich und meine Beweggründe zu kennen, dann denken Sie bitte auch einen Schritt weiter. Ich habe mich soeben von einem Nausikaaner verprügeln lassen, weil ich unwissentlich die Traditionen seines Volkes verletzt habe. Ich habe nicht vor, einen ähnlichen Fehler ein zweites Mal zu begehen. Keiner von uns will das. Sie können sich von uns helfen lassen. Oder Sie lassen es sein. Die Entscheidung und damit auch die Verantwortung liegt in Ihren Händen.“ Sie bückte sich, hob den Rucksack auf und drehte sich zu George und Vinara um. „Bitte entschuldigen sie mich. Ich glaube, ich muss auf die Krankenstation. Dieser Moloch …“ Sie wurde plötzlich sehr blass „… hat einen verdammt harten Schlag drauf …“ Sie wankte, sah sich vergeblich nach etwas zum Sitzen um und ging langsam in die Knie.

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George fing die Ärztin geschickt auf und half ihr wieder auf die Beine.“ Ich bringe Sie zurück auf das Schiff Doktor.“, flüsterte der Chefingenieur der Deltanerin ins Ohr.

„Commander Shral? Ich werde den Doktor auf die Krankenstation bringen.“

Die Andorianerin nickte kurz. „Sheridan an Community. Medizinischer Notfall! Zwei Personen auf die Krankenstation beamen!“

Wenige Sekunden später wurden die Beiden Offiziere vom Transporterstrahl erfasst.

Auf der Krankenstation eilten schnell einige Pfleger und Doktor Gilmore herbei, die sich sogleich um Assjima kümmerten.

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Nachdem Vinara als einzige von den anwesenden Offizieren noch übrig war, meldete der Bürgermeister sich wieder zu Wort: "Borlomid wird nicht nur zum Waffenbau sondern auch für chemische Prozesse benötigt... Zumindest glaube ich das mal gelesen zu haben. Also hat die Föderation definitiv ein Interesse daran es abzubauen! Sogar Ihre Ärztin hat zugegeben dass ein solcher Abbau in Erwägung gezogen wurde. Also geben Sie es schon zu, verdammt noch mal!"

"Ich gebe zu dass der Abbau als eine Maßnahma unter mehreren erwogen wurde - aber wirklich nur als allerletzte, eine Versiegelung scheint uns zur Zeit wesentlich aussichtsreicher. Genau das hat Dr. Assjima versucht Ihnen zu sagen! Und was die Verwendung von Borlomid als Katalysator in der anorganischen Chemie betrifft - dort kommt es aufgrund seiner unerwünschten Eigenschaften nur noch selten zum Einsatz; andere Substanzen haben sich als deutlich effektiver und sicherer erwiesen."

Die Andorianerin hatte den Eindruck als würden die Kameras ihr nun noch mehr auf den Leib rücken...

In diesem Augenblick piepste etwas beim Bürgermeister und er zog einen alten Kommunikator aus der Hosentasche. "Was? Das kann doch nicht... Also da haben wir den Beweis! Diese Halunken, diese... Wie bitte? Wahrscheinlich im Alleingang? Die anderen wissen nichts davon? - Aha... Aha... Ja, Danke für die Neuigkeiten Sheriff!"

Der Anführer der Kolonisten steckte das Gerät wieder ein und sah zuerst seine beiden Kameraden, dann Vinara an. "Womöglich stecken Sie doch nicht alle dahinter - Wie es aussieht hat Ihre ach so saubere Pilotin eigenmächtig, vielleicht sogar zusammen mit ihrem klingonischen Ehemann den Plan ausgeheckt uns zu vertreiben und das Borlomid abzubauen! Die Kleine scheint ja eine ziemlich bewegte Vergangenheit zu haben..."

Vinara war sprachlos angesichts dieser Vorwürfe. Am liebsten hätte sie den dreien ins Gesicht geschriehen dass keiner von der Community hinter diesen Gerüchten steckte sondern jemand vom Fernsehteam - vielleicht sogar mit Wissen der Sternenflotte. Zugunsten der Quoten wäre Vieles denkbar...

Stattdessen meinte sie: "Dieser Verdacht erscheint mir ebenso absurd und unhaltbar wie der vorangegangene der sich gegen unsere gesamte Mannschaft richtete. Ich bitte Sie zum letzten Mal: Nennen Sie Ihre Quellen!"

"Einen Teufel werden wir tun", entgegnete nun wieder der andere Mann. "Und da Sie Ihre Kollegin so vehement verteidigen scheinen Sie doch noch irgendwie mit drinzuhängen. Wer weiß, vielleicht handelt am Ende niemand von Ihnen im Auftrag der Föderation - am Ende ist Ihr ganzes Schiff unter die Piraten gegangen!"

"Sie sollten sich einmal selbst hören, noch nicht einmal ein Haufen paranoider Romulaner käme auf solch absurde Gedanken!" Vinara wandte sich an die beiden Kamerateams um sie herum. "Los, Sie selbst wissen es doch auch, sagen Sie denen schon dass wir keine Piratenbande sind!"

Statt einer Antwort wurde Vinaras Gesicht in Großaufnahme aufs Korn genommen.

"Distanzieren Sie sich von Ihrer Pilotin, schwören Sie uns bei allem was Ihnen irgendwie wert oder heilig ist, dass sie die einzige ist und dass sie für ihre Eigenmächtigkeit bestraft werden wird", meldete sich nun auch wieder die Frau zu Wort. "Dann, aber auch nur dann werden wir möglicherweise in Erwägung ziehen Ihnen zu glauben."

"Ich werde mich nicht von Lieutenant Anquenar distanzieren. In der Sternenflotte zählen noch Werte wie Loyalität, Aufrichtigkeit und Ehrgefühl. Nichts von dem kommt in dieser Dokumentation angemessen rüber! Ich kann Ihnen nur sagen: Niemand von uns, einschließlich Anquenar würde Sie jemals auf diese Weise hintergehen! Niemand dem die von mir genannten Werte etwas bedeuten."

Der Bürgermeister atmete schwer. Die Kamerateams zu denen er nun hinsah, gingen ihm offenbar genauso auf den Geist wie der Community-Crew. "Ich weiß langsam ehrlich gesagt nicht mehr was ich glauben soll. Sagen Sie die Wahrheit? Stecken Sie mit dieser Anquenar unter einer Decke? Oder handelt sie doch im Alleingang? - Oder ist es am Ende womöglich bloß ein verdammter Trick um die Quoten Ihrer 'Dokumentation' zu steigern? - Wir werden uns zur Beratung zurückziehen. Und wehe einer von euch Medientypen wagt es uns hinterherzudackeln!" Er ballte wütend die Faust in Richtung Kameraleute und verließ dann mit seinen Begleitern den Treffpunkt.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Die Präsentation verlief mehr oder weniger ohne Blutvergießen. Ob man dies wirklich als Fortschritt betrachten soll, dessen war sich der Chefingenieur nicht sicher. Es war jedenfalls schon erstaunlich, dass dieses Entschuldigungsritual mehr oder weniger gesittet von statten ging. Doch Assjimas Zusammenbruch, schien diese Präsentation vorzeitig zu beenden. George hatte die Ärztin auf die Krankenstation gebracht. Er sah keinen Sinn mehr darin, dieses Kaspertheater weiterhin aufrecht zu halten. Gilmore und seine Leute umschwärmten die Deltanerin wie fleißige Bienen.

Nachdem der stellvertretende Chefarzt sich bei Georges Einsatz bedankt hatte, verließ der Chefingenieur die Krankenstation, welche gleich von einem der Kamerateams gestürmt wurde. Elende Geier! Nach diesen Gedanken war er auch schon weg.

Doch nun wieder zurück in seinem Büro, musste sich George einer weiteren Sache zuwenden. Die Flugblätter lagen immer noch so auf dem Tisch, wie sie von Mili hingeknallt worden sind. Noch wenige Sekunden, dann würde Beins hereinmarschiert kommen. George hatte ihn wegen einigen Detailfragen, der Außenmission herbeizitiert. Der wirkliche Grund, den würde Sheridan dem Assistenten erst offenbaren, sobald keine Kamera und kein Micro in der Lage war hiervon was aufzuzeichnen.

„Nein, Sie werden nicht versetzt.“

„Hören Sie, wenn Sie nicht zustimmen werde ich...“

„Fähnrich Beins, sie haben schon der halben Flottenverwaltung gedroht sich an die Medien zu wenden wenn Ihre Forderung nicht erfüllt wird. Erst das Shuttle, dann die unbenutzte Planstelle, dann der Antrag auf Sonderurlaub... Es reicht.“

Damit war das Gespräch beendet. Jaton seufzte und erlaubte wieder die schiffsintere Kommunikation. Hatte er nicht jetzt sogar Sprechstunde oder so was? Er rief lustlos seinen Terminkalender auf. Rechtliche Fragen zur Außenmission? Er machte sich auf den Weg. In dieser Zeit konnte ihn wenigstens kein anderer noch schwierigere Fragen stellen.

Nach Hilfe vom Computer kam er genau eine Viertel Stunde zu spät beim CI an. *düddeldü*

George saß am Schreibtisch. Seine Mine präsentierte eine Stimmung, wie sie eines Romulanischen Commanders würdig wäre, also eine Mischung aus Ruhe und dem Wunsch etwas in seine Moleküle zu zerlegen.

Er ist da! Geschlagene 15 Minuten u spät! Was Solls! Es muss sein!

„Herein!“

Jaton betrat das Büro. Er bemerkte die Stimmung seines gegenübers, grinste aber dennoch. „Ahh, Commander Sherryben. Wissen Sie, dass hier ein Gelbhemd auf dem Schiff herumläuft, dass genau so aussieht wie Sie?“

“Nein Wusste ich nicht! Setzen Sie sich. Wir müssen und über dies hier Unterhalten.”

George hob dabei ein Flugblatt in die Luft und bedeutete Beins sich zu setzen.

“Sie werden nicht erraten von wem ich die bekommen habe!”

Jaton setzte sich. "Ich dachte ich hätte es Ihnen in die Hand gedrückt, damit Sie es an die Piloten weiterleiten."

„Daran würde ich mich mit Sicherheit erinnern Fähnrich!“, das Flugblatt segelte wieder auf die Tischplatte zurück.

„Vor weniger als drei Stunden kam hier Lieutenant Anquenar herein, zeigte mir ihr Wissen über klingonische und Haliianische Kraftausdrücke und knallte mir diesen Stapel auf den Tisch.“

George zeigte abermals auf die Flugblätter.

„Ich war es jedenfalls nicht, dem Sie dies in die Hände gedrückt haben“, George faltete die Hände auf dem Tisch zusammen.“ Außerdem gehe ich davon aus, dass ihre Intention es wohl war, die Kolonisten von unsren wirklichen Absichten zu überzeugen.?“

"Wenn Ihr da unten nicht genug Respekt und Einfühlungsvermögen zeigt ..." Jaton schaute kurz von links nach rechts, entschied sich dann aber für den Augenkontakt "... gegenüber Föderationsbürgern, dann muss sich ja jemand darum kümmern. Zum Wohle der Föderation." Wieder schaute er sich um. "Es gibt nicht nur Sie und Ihre Familie, Sherryben."

„Mr Beins. Sie Werfen mir Blindheit vor? Dabei stolpern sie ebenfalls nach vorne ohne Zuwissen, wo der Fuß als Nächstes aufsetzen wird.

Neben mir hat es vor allem Commander Shral mehrmals versucht den Leuten höflich es zu erklären, was wir vorhaben. Besonders für eine Andorianerin hat Shral eine Geduld an den Tag gelegt, die beneidenswert ist. Und ich Beweise im Moment ebenfalls noch eine Engelsgeduld mit diesen Leuten, obwohl die meisten Verletzten aus meiner Abteilung zu beklagen sind. Aber darum geht es nicht.

Haben Sie sich niemals gefragt, woher die Kolonisten die Information haben könnten, dass man sie evakuieren würde?“

"Nein, das habe ich nicht. Jetzt wo sie es sagen ..." Jatons Lächeln fiel ab und er rückte näher an Sheridan Terranerin. "Sagen Sie mal," flüsterte er ihm verschwörerisch zu, "ist die Kamera in diesem komischen Ding da hinten? Ich weiß, nicht wohin ich zwischendurch gucken soll."

„Es gibt hier keine Kameras!“, er lächelt nicht mehr. Ob er sich klar wurde, was dies bedeuten könnte?

„Und dieses komische Ding ist der Replikator!“, nur ruhig Blut! Du brauchst ihn!

„Was auch auffallend ist – jeder Kolonist, der darauf angesprochen wurde, von wem diese Information stammt, konnte nichts dazu sagen“, versuchte George wieder den Faden aufzunehmen.

„Zumindest haben mir dies meine Leute mir berichtet, als diese von ihren Begegnungen mit den Kolonisten sprachen. Was ich sagen will ist Folgendes – wir müssen die Lage entschärfen, was bedeutet, dass wir zunächst die Quelle ausfindig machen müssen, die die Kolonisten verunsichert. Solange wir nicht wissen mit wem oder was wir es zu tun haben und dessen Absichten nicht wirklich kennen, werden Aktionen wie diese nur Wasser auf die Mühlen unseres Unbekannten sein. „

Keine Kameras. "Hätten Sie doch gleich gesagt, dass hier keine Kameras sind ..." Jaton dachte nun ernsthaft darüber nach, was gesagt wurde. "Eine so breite Front gegen uns ist tatsächlich äußerst merkwürdig. Normalerweise würde die eine Hälfte die andere zumindest beruhigen oder sie müssten sich untereinander viel stärker bekämpfen." Wieder dachte er nach. "Vergessen Sie nicht, es sind nur einfache Landarbeiter ... Doch was haben diejenigen davon? Wenn wir nicht das Ziel von denen können, dann können wir es nicht vereiteln ..."

„Im Moment könnte jeder von uns nur Raten. Eines der hervorstechendsten Argumente wird das Borlomid sein. Kann es zu einem wirkungsvollen Sprengstoff verarbeitet werden. Vielleicht will man aber auch diese Medien Kampagne zum Scheitern bringen? Niemand kann es sagen. „

George lehnte sich zurück.“ Im Moment sind der Captain und der Erste Offizier damit beschäftigt offiziell die Wogen zu glätten. Doch wir müssen hinter den Kulissen, dass Ganze in den Griff bekommen.“

"Wir dürfen niemals den Eindruck erwecken, dass wir aufgegeben haben den Leuten zu erklären, was wir hier wirklich tun. In den Medien würde es arrogant wirken. Und auf dem Planeten sähe es so aus, als ob wir selbst aufgegeben habe eine Lügengeschichte zu verkaufen. Unsere Feinde würden uns dafür lieben ... Verstehen Sie jetzt, was ich tue? Lieber meine Arbeitszeit und die Zeit und Ressourcen von ein paar Wenigen statt einem ausgewachsenen Aufstand."

„Wir werden auch nicht Aufgeben Fähnrich. Aber wir dürfen uns nicht ausschließlich nach dem Richten wie wir in den Medien wirken oder ob dies auch Quoten bringt. Lassen wir das zu, so haben wir verloren.

Was ich will ist Folgendes. Versuchen Sie weiterhin die Kolonisten zu betreuen. Aber halten Sie dabei die Augen gezielt offen. Hören Sie zu. Eine Bemerkung, die hier fällt oder ein Gerücht dort könnten bereits Hinweise auf unseren Unbekannten enthalten.“

Entweder das klappt oder das wird mein Untergang!

„Ich werde ebenfalls mich umsehen. Zu gegebener Zeit werde ich den Captain darüber informieren. Aber bis dahin behalten Sie hier rüber Stillschweigen Fähnrich.“

"Ich hatte nie was anderes vor, Commander Sherryben. Ich kann nur in der Öffentlichkeit nicht alles sagen, was gesagt werden könnte." Er stand auf. "Ist sonst noch was? Ich muss mich noch auf ein Interview vorbereiten ..."

„Vorläufig nicht. Sein Sie vorsichtig Beins. Das kleinste Fettnäpfchen kann uns allen den Kragen Kosten“, legte der Chefingenieur dem Assistenten des Captains nochmals nahe.

„Wegtreten Fähnrich!“

"Aye Sir." Damit verließ Jaton das Büro. Vom Flur aus rief er noch, natürlich in bester Position für die Kamera: "Ich helfe Ihnen doch gerne bei Ihren rechtlichen Problemchen." Damit war er auch schon verschwunden.

„Da bin ich aber beruhigt!“, sagte George. Die Schotten schlossen sich leise.

CptJones und Ollitown in: Wenn die Wahrheit Hasch mich! Spielt!

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Während die Führungsoffiziere den Vormittag über auf dem Planeten beschäftigt waren , hatte Niels die Vorbereitungen für den ersten großen Test getroffen. Das Versuchsobjekt war ein mittelgroßer See etwa 100 km von der Siedlung entfernt. Hier sollte geprüft werden, ob die bisherigen Ergebnisse aus dem Labor auch auf die Praxis angewendet werden konnten.

Aus den Scanns von den Überflügen über dem Gebiet hatte er das Volumen errechnet, das das Wasser in dem See hatte. Die Konzentration des gelösten Borlomids konnte er auch den Daten entnehmen. Mit diesen Werten stellte Niels die Menge des schädlichen Minerals fest. In guter Ingenieurstradition versah er das theoretische Ergebnis mit einem großzügigen Sicherheitsfaktor.

Nach den Berechnungen holte Niels einen Kannister aus dem Lager und ging mit diesem in den Frachtraum. In den Kannister füllte er von dem „Tri“ ab, das Fähnrich Maddison schon hergestellt hatte und in einem Tank lagerte. Im Frachtraum hatte er schon eine Vorrichtung vorbereitet, die laut Katalog zum bewässern von Feldern konstruiert worden war. Nur die Sprühdüsen musste er an die Situation anpassen. Den gefüllten Kannister brachte er hinüber und setzte ihn in die Vorrichtung ein. Als alles bereitgestellt war, schickte er eine Nachricht an das Hangardeck mit den Auftragsspezifikationen, ein Shuttle mit der Sprühanlage auszurüsten und über dem See das „Tri“ abzulassen. Den Lagerplatz gab er auch an, damit die Vorrichtung direkt aufs Hangardeck gebeamt werden konnte. Dann ließ er Commander Shral einen Vorschrittsbericht zukommen.

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„Lt. Commander Sheridan?“

Peter Wentworths Stimme über den Kommunikator war deutlich anzuhören, wie viel Überwindung es ihn kostete mit dem „Erzfeind“ zu sprechen - aber der Chefingenieur war, einmal abgesehen vom Captain und der angeschlagenen Chefärztin, im Moment der einzige der Führungsoffiziere, der an Bord war.

„Hier Sheridan! Sprechen Sie Lieutenant!“, forderte George den Piloten auf, als dessen Ruf ihn in dem Moment ereilte, wo er sein Büro verlassen wollte. Wentworth, war Sheridan nicht gänzlich unbekannt. Er schien es sich zur Berufung zu machen vornehmlich Techniker und Ingenieure herum zu schubsen. Angesichts des Chaos, was zurzeit herrschte, hatte George dieses Problem beiseitegeschoben. Doch wenn er den Chefingenieur rief, verhieß das keineswegs was Positives.

„Sir, ist es wahr, dass Mili den Dienst quittiert hat?“ Peters Stimme klang ungläubig. „Soeben hat mich eine Mitteilung erreicht, in der man mir die Leitung des Hangardecks übertragen hat.“

George hielt in der Bewegung inne. Was zum Geier war heute los? Hier schien jeder langsam aber sicher am rad zu drehen!

„Einen Augenblick Lieutenant“, sagte George. Er drehte um und ging wieder in sein Büro. Auf dem Deskviewer gab er einen Befehl ein. Tatsächlich wurde nun Wentworth als leitender Offizier des Hangardecks aufgeführt.

„Sieht so aus, als ob dem so ist, Lieutenant.“, bestätigte George mit monotoner Stimme die Information.

Was kam als Nächstes? Würden diese Medienteufel den dritten föderalen Klingonischen Krieg noch auslösen?

„Aber Lt. Commander ..!“ Der Pilot schluckte seinen Stolz hinunter. „Könnten Sie vielleicht .. ich meine .. mit ihr reden .. herausfinden, was passiert ist? Sie kann doch .. nicht einfach so .. gehen.“

„Ich werde es versuchen Lieutenant.“

George deaktivierte seinen Deskviewer. Was auch immer passiert war. Mili würde nicht leichtfertig ihr Offizierspatent abgeben.

„Danke, Sir.“

Wentworth beendete die Verbindung und sah auf in die fassungslosen Gesichter der anderen Piloten, die sich um ihn gescharrt hatten. „Warten wir ab, was er erreicht. Bis dahin sollten wir unsere Arbeit machen.“

„Computer! Milseya Anquenar lokalisieren!“

„Milseya Anquenar befindet sich im Casino!“

Ohne weitere Worte verließ George erneut das Büro.

Genüsslich nippte Milseya an ihrem eiskalten Mangosaft und sah dem geschäftigen Treiben im Casino zu. Die merkwürdigen, manchmal auch misstrauischen Blicke so mancher Crewmitglieder entgingen ihr nicht, doch kümmerten diese sie nicht. Sollte das gesamte Universum von ihr denken, was es wollte. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen - schon gar nicht das, was man ihr vorwarf.

„Einen Penny für deine Gedanken!“, zitierte George ein altes Sprichwort, das ihm in diesem Augenblick in den Sinn kam. Scheinbar war er mit Wentworth einer der Wenigen, die nicht über die aktuelle Lage im Bilde waren.

Die anderen Crewmitglieder wandten den Blick ab, als der Chefingenieur durch den Raum blickte. Scheinbar wollten die meisten es sich nicht auch noch mit einem Stabsoffizier verscherzen. Was in diesem Moment leichter war wie einen Eimer Wasser umzuschütten.

Geduldig wartete George darauf, dass die Pilotin ihn nun ansah.

Sie lachte und blickte den Chefingenieur an. „Ich denke darüber nach, was ich heute Abend kochen werde.“ Milseya streckte die Hand aus. „Her mit dem Penny!“

George setzte sich an den Tisch. Seine Mine war neutral. „Wenn es nur das wäre, nicht wahr? Wentworth hat mich kontaktet. Was ist passiert?“

„Ich hab wirklich darüber nachgedacht, was ich kochen werde“, gluckste sie. „Und was das andere betrifft, was gibt es dazu zu sagen? Ich habe mich selbst vom Dienst suspendiert, ein paar Kameras zertrümmert und fühle mich hervorragend!“

„Die Kamera zu zertrümmern dürfte in der Tat eine Wonne gewesen sein.“, grinste George kurz. „Ich bin hier, weil mich Wentworth darum gebeten hat mit dir zu sprechen. Und bei seiner Abneigung Ingenieuren gegenüber muss es schon einen guten Grund geben, wenn er seinen Stolz herunterschluckt und mich um Hilfe bittet. Also?“

George wölbte fragend beide Augenbrauen und hob die Hände etwas an. „Was wurde vom Stapel gelassen, damit du dein Offizierspatent abgibst?“

„Oh, nichts Bedeutungsvolles“, winkte sie gelassen ab. „Nur dass ich zum Orion-Syndikat gehöre. Oder zum Dominion. Oder zu beiden. Der Sheriff wollte sich da nicht so festlegen. Aber das ist nicht der Punkt, George.“ Sie sah zu dem Kamerateam, das hinter George stand. „Jungs, das wird sehr teuer für euch werden. Ich habe bereits meinen Anwälten geschrieben und die werden sich die Hände reiben, wenn die das sehen! Also, macht euch vom Acker, bevor ich nach meinen Hammer greife!“ Sie deutete mit dem Kopf auf das Werkzeug, das neben ihr an den Tisch gelehnt stand.

Uuuuh! Da war jemand kreativ! Ich habe Holoromane gespielt die hatten weniger Aktion, wie der Zirkus der hier veranstaltet wird. Dachte George.

„Wenn du willst, können wir an einem anderen Ort unser Gespräch fortführen.“, schlug George vor. Doch dann sah er wie das Team sich davon machte.

„In Ordnung! Also …….Dominion? Orion Syndikat? Himmel ich dachte Beins würde verdreht denken.“

„Sollen alle denken, was sie wollen!“ grinste Milseya zufrieden und winkte dem Fernsehteam spöttisch hinterher. „Tatsache ist aber, ich lasse mich nicht länger für irgendjemanden oder irgendeine Sache einspannen und missbrauchen. Ich werde genauso wenig zulassen, dass man meinen Ruf zerstört, indem man irgendwelche haltlosen Gerüchte in die Welt streut. Schon gar nicht von einer Organisation, die sich für so edel hält, wie es die Sternenflotte glaubt zu sein. Das Recht auf Individualität, das Recht auf Würde eines jeden Individuum, Integrität - wollte die Sternenflotte nicht auch das in dieser Dokumentation zeigen? Und wie macht sie das? Indem sie uns unserer Rechte beraubt, unsere Privatsphäre verletzt und unsere Würde nimmt. UNS, die wir ihr zum Teil jahrelang treu gedient haben. All unser Wissen und Können in ihren Dienst gestellt haben .. Nein, George, ich mache bei diesem Mummenschanz nicht mehr mit! Ich lasse mich nicht beleidigen und verleumden."

„Na schön!“, Georges Hände senkten sich wieder.“ Weist du es, ist ein schöner Tag. Als Erstes kommst du hereingeschneit, nennst mich unter anderem Dinge, bei denen sogar H´Qar vor Scham Rot wird. Dann sehe ich das auf dem Planeten man wieder fleißig versucht hat das Kontrollzentrum zu sabotieren, was diesesmal durch Ebene 10 Kraftfelder verhindert worden ist. Als Nächstes muss man einem Ritual beiwohnen, bei dem unser leitender medizinischer Offizier krankenhausreif geprügelt wird. Eine Versammlung bei dem Bürgermeister der Kolonie, die zu einer Tragikomödie mutiert ist und ich im Anschluss Assjima auf die Krankenstation gebracht habe, weil Sie vor allen Anwesenden zusammengebrochen war.

Hier zurück gekommen, habe ich Beins an die Brust genommen. Und dann hat mich dein Stellvertreter angerufen. Wie du siehst…….ein schöner Tag!“, sagte George mit gesenkter Stimme, so dass nur Milli ihn verstehen konnte.

Dann atmete wieder aus.“Entschuldige, aber das musste mal raus.“, fügte George leise hinzu.

„Und wie gut, dass keine Kamera DAS aufgezeichnet hat!“, erwiderte sie nicht ohne Sarkasmus. „Sonst hätte man dich als völlig inkompetent und nicht belastbar dargestellt!“ Sie winkte Cheffe und bestellte zwei kühle Bierchen - eins davon auf Syntherolbasis. „Und du hast Recht, mein Freund, es ist ein schöner Tag. Und seit ich diese Globfliegen von der Backe habe, ist mein Tag noch schöner geworden. Solltest du auch mal versuchen .. oh, ich vergaß, das kannst du nicht. Familientradition!“

„Mili!“, Georges Mine wurde immer ausdrucksloser. „Was ich damit sagen wollte, ist, dass jeder von uns zurzeit es nicht leicht hat. Ich kann dich verstehen, dass du diesen Ausweg gewählt hast. Aber du hast auch hart an deiner Karriere gearbeitet. Sehr hart sogar.“

George nahm das Bier.“ Ich bin nicht als Offizier hier hergekommen. Sondern als Freund.“

George überlegte, ob er Mili dennoch über seine Gespräche mit Shral und Beins einweihen sollte.

„Ich weiß das sehr zu schätzen, George.“ Sie nahm ebenfalls ihr Bier, prostete ihm kurz zu und trank. „Und nichts liegt mir ferner, als euch im Stich zu lassen. Aber ich habe schon zu oft andere nicht im Stich gelassen. Doch dieses Mal geht es nicht anderes. Ich denke dabei nicht nur an mich. Vergiss nicht: Ich bin die Frau eines klingonischen Botschafters. Alles, was ich tue, fällt auch auf ihn zurück. Ich habe gar keine andere Wahl - ich muss mich zur Wehr setzen. Ich muss meine Ehre verteidigen. Seine. Die unserer Familien. Als ich H’Qar geheiratet habe, habe ich geschworen, die Ehre seiner Familie, zu der ich nun auch gehöre, mit allen Mitteln zu verteidigen. Wenn meine Karriere in der Sternenflotte der Preis für die Wiederherstellung meiner Ehre ist, dann werde ich ihn bezahlen.“ Sie holte tief Luft. „Und es ist nicht so, dass ich keine andere Alternative habe. Gute Piloten werden immer gebraucht. Auf Bajor wird eine eigene Flotte aufgebaut. Ich könnte bei den Klingonen anwerben. Ich könnte aber auch auf Halii leben. Ich liebe die Sternenflotte, George. Das tue ich wirklich. Aber ich lasse mich nicht von ihr verhöhnen. Schon gar nicht verarschen. Bis hier hin – und nicht weiter!“

„In diesem Fall, gab es wohl keine andere Wahl.“, sagte George und Trank ebenfalls.“ Was ich dich fragen, wollte…….Dir gegenüber hat niemand eine Andeutung gemacht, woher die Kolonisten die Informationen bezogen haben, dass wir diese Evakuieren würden?“

„Nein“, schüttelte sie den Kopf. „Ich kann dir nur sagen, dass vermutlich jemand aus der Sternenflotte oder dem Oberkommando die Siedler entweder direkt mit Informationen versorgt, oder dass dieser jemand die Filmleute unterrichtet hat und die haben es den Siedlern weitergegeben. Niemand hier an Bord weiß von den Lücken in meinem Lebenslauf - einmal abgesehen vom Captain. Und ich glaube nicht, dass Tanrim irgendjemanden etwas davon erzählt hat. Und da die mit ihren Spekulationen völlig daneben liegen, kann ich getrost davon ausgehen, dass es nicht Lucas ist. Er ist nämlich der Einzige, der wirklich weiß, was ich damals gemacht habe.“

„Ich Danke dir!“, antwortete George. Die Antwort deckte sich mit den bereits gesammelten Erkenntnissen. Der Verdacht in George keimte immer mehr auf, konnte aber noch nicht dem Kind einen Namen geben.

Milseya legte den Kopf leicht auf die Seite. „Weißt du, jetzt da ich nicht mehr ständig gefilmt werde .. und da ich jetzt diplomatische Immunität genieße .. ich könnte ein wenig nachforschen.“

„Ja das könntest du.“, stellte George so beiläufig fest, wie wenn er über das Wetter reden würde.

„Gut!“ Sie trank ihr Glas leer und griff nach dem Hammer. „Und jetzt werde ich meinem Mann die Laune vermiesen, in dem ich ihm was koche“, grinste sie, als sie aufstand.

„In Ordnung. Und ich werde noch etwas – Arbeiten -!“

Milseya lachte. „Denk immer dran, es ist ein schöner Tag!“ Sie nickte ihm noch kurz zu, bevor sie das Casino verließ.

Allerdings! Dachte George. Dann machte er sich ebenfalls auf.

CptJones und Inanchfee in: Gib dem Affen Zucker!

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Der Zusammenbruch war nur von kurzer Dauer gewesen. Als Assjima die Augen aufschlug sah sie in die ernsten Gesichter Johns und Megs.

„Was ist passiert?“ fragte sie und sah sich verwundert um. Sie war doch eben noch auf dem Planeten gewesen …

„Du bist bei dem Treffen zusammen gebrochen. Sheridan hat dich hoch gebracht“ antwortete Meg niedergeschlagen. „Ich bin so blöd! Ich hätte dich nach dieser Schlägerei mit Moloch nicht weggehen lassen dürfen. Aber ich dachte wirklich, du seiest okay.“

John legte der Krankenschwester die Hand auf die Schulter. „Sie können nichts dafür, Ensign Harrison. Die deltanische Physiologie ist ziemlich komplex und weder Sie noch der Tricorder können erkennen wenn Körper und Psyche nicht richtig ineinander greifen.“

„Trotzdem … ich habe doch gesehen dass sie nicht fitt war. Ich hätte darauf bestehen müssen, dass sie auf die Krankenstation kommt.“

„He, ihr zwei! Redet nicht als ob ich tot wäre. Was ist denn nun passiert?“

„Du hast ein paar wirklich kräftige Schläge von Moloch einstecken müssen“ erklärte John. „Diverse Prellungen auf Rücken, Hüfte, Oberarmen … einen Schlag gegen den Schädel hat er dir auch verpasst. Du hast inzwischen ein hübsches Hörnchen auf der Stirn bekommen. Zum Glück keine Gehirnerschütterung, aber dein Kreislauf ist durch dieses besch …“ Er unterbrach sich und schaute hinüber zu den Kameraleuten. „… ungewöhnliche Ritual eingebrochen. Ursache war meiner Meinung nach der Stress der letzten Tage. Dieses ständige Beobachtetwerden ist nicht jedermanns Sache. Und deine schon gar nicht. Sag mal: wann hast du das letzte Mal meditiert?“

Assjima dachte angestrengt nach. „Ich glaube, das war am Abend bevor wir die Erde erreichten.“

„Und wann hast du zum letzten Mal mit Sam gesprochen?“

„Das ist schon ein paar Tage her … auch irgendwann bevor das Filmteam an Bord kam.“

„Du solltest beides so schnell wie möglich nachholen.“

„Einen Teufel werde ich tun!“ stieß die Ärztin aufgebracht hervor. „Ich werde nicht vor laufenden Kameras mit meinem Mann über persönliche Dinge sprechen. Und meditieren kann ich nicht wenn ich dabei von was-weiß-ich-wie-vielen Leuten beobachtet werde!“

„Siehst du! Du fauchst mich an. Das würdest du normalerweise nicht machen. Du bist gestresst. Unausgeglichen. Gereizt. Dazu die Verletzungen, die körperliche Anstrengung, der Stress und die Hitze auf dem Planeten.“

„Ich verstehe“ antwortete Assjima und fügte kleinlaut hinzu. „Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht anfahren.“

„Mach’s doch wie Milseya. Die hat mit einem Vorschlaghammer die Kamera in ihrem Quartier zerschlagen“ grinste Meg. „Und dann hat sie den Dienst quittiert.“

Die Deltanerin richtete sich auf. „WAS?“ rief sie mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Mili hat kapituliert? Wegen diesen Filmfritzen?“

Meg drückte sie sanft in die Kissen zurück. „Nicht aufregen! Sie hat sich sogar auf ihre diplomatische Immunität als Gattin eines Botschafters berufen und will einen Anwalt einschalten. Das sieht mir nicht nach Kapitulation sondern eher nach Gegenangriff aus.“

„Der möglicherweise eine lebenslange Suspendierung mit sich führt. Wo steckt sie?“

Die Krankenschwester zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wie ich die Zwergenkönigin kenne sitzt sie bestimmt im Kasino und futtert.“

„Ich muss mit ihr sprechen.“ Die Deltanerin setzte sich erneut auf und schwang die Beine von der Liege.

„Nichts da!“ John packte sie an den Schultern und hielt sie fest. „Du wirst nicht mit Mili reden. Nicht jetzt und nicht in diesem Zustand. Ich kann das übernehmen.“

„Ach … du glaubst, ich werde hier ruhig liegen bleiben und zusehen wie sich Milseya die Karriere versaut?“

„Du bleibst nicht hier sondern gehst auf dein Quartier und ruhst dich aus. Etwas anderes werde ich nicht zulassen.“

„Und du glaubst, dass ich mich da entspannen kann? Ich werde viel Baldrian brauchen bis mir die Kameras und Mikrofone gleichgültig sind.“

„Wenn das dein Problem ist, dann werde ich mir Milis Vorschlaghammer ausleihen und die Kameras in deinem Quartier eigenhändig ausschalten.“

„Soso, mein lieber John … du verordnest mir also ein kamerafreie Zone? Kann ich das bitte schriftlich haben?“

John war sich nicht sicher ob er Spott, Schmerz oder ein Lächeln in Assjimas Gesicht lesen sollte. Trotzig antwortete er: „Ja. Und eine Kopie geht direkt an den Captain.“

„Danke. Das reicht mir. Darf ich jetzt gehen? In mein Quartier meine ich.“

„Verschwinde! Und lass dich nicht vor morgen früh wieder blicken. Ärztliche Anweisung!“

„Aye Sir!“ Assjima deutete einen Salut an und kletterte vorsichtig von der Liege.

Wenig später stand sie in ihrem Quartier und hielt den Störsender in der Hand, den Sid ihr besorgt hatte. Immer noch etwas weich in den Knien und leicht desorientiert sah sie sich nach einer der Kameras in den Wänden um. Schließlich blieb sie vor der neben der Eingangstür stehen und schaute direkt ins Objektiv.

„Hallo ihr da draußen in den unendlichen Weiten der Galaxie. Ihr habt mir jetzt viele Tage lang bei allem Möglichen zusehen dürfen. Doch gibt es einige Dinge, die nur mich etwas angehen. Ich werde jetzt meditieren, dann werde ich versuchen, mit meinen Mann zu sprechen. Er wird wieder mit mir schimpfen weil ich seiner Meinung nach nicht regelmäßig genug esse. Um ihn zu beruhigen werde ich mir danach etwas zu Essen kochen … Ja, kochen! Nicht replizieren! Und anschließend werde ich schlafen. Also nichts, was wirklich spannend wäre. Und nichts, was irgendeinen von euch da draußen etwas anginge. Ich wünsche euch einen angenehmen Tag. Wir sehen uns dann morgen wieder.“ Dann drückte sie auf den Knopf des kleinen Störsenders und die Zuschauer sahen nur noch graugrünes Rauschen.

Bearbeitet von Assjima
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Die alte Halle hatte sich wirklich verändert! Dachte Sheriff Susan Monroe, als diese an der Parabolantenne vorbeiging und auf das neue Stahltor zuhielt, das George hatte einbauen lassen. Das ursprüngliche Tor war mehr oder weniger verrottet und konnte beim besten Willen nicht mehr benutzt oder instand gesetzt werden.

Vorsichtig klopfte sie an. Von einigen Kolonisten hatte sie berichtet bekommen, das die Anlage mit starken Kraftfeldern geschützt sind die so gut, wie alles abhalten konnten, was die Siedler aufzubieten hatten. Doch das Tor wurde gegenwärtig nicht von einem dieser Kraftfelder geschützt.

Geduldig wartete Monroe darauf das man auf ihr klopf Zeichen reagierte. Das Tor öffnete sich und ein Vulkanier in goldener Sternenflottenuniform öffnete ihr die Pforte.

„Ich möchte mit ihrem Kommandieren Offizier sprechen.“, waren die ersten Worte, die die Frau an das Spitzohr richtete. Die Mine des Selbigen blieb angesichts des leicht barschen Tones ungerührt. Stattdessen trat Suval beiseite und ließ Monroe eintreten.

Das Innere der Halle wirkte wie eine Brücke auf einem Raumschiff. Zumindest nach den Vorstellung von Susan und den Holofilmen, die man ab und an über die Abenteuer der Sternenflotte zu sehen bekam.

An einer der Konsolen sah Monroe den jungen Valan, welcher begeistert und auch konzentriert mit einem der Techniker vor einem Display saßen und sich angeregt unterhielten.

„Sheriff Monroe?“, Susan drehte sich um. Der Chefingenieur der Community war wirklich in die Höhe geschossen. Es gab kaum jemand in der Kolonie der annähernd 2 Meter groß ist.

„Ich bin Commander Sheridan. Schön das Sie kommen konnten.“

„Was treiben Sie hier?“

„Dies hier ist die Kontrollzentrale für ihr neues Wetterkontrollsystem. Es soll vor allem der Wüstenbildung entgegen wirken, bzw. die Selbige verlangsamen.“

„Und dafür braucht ……“

„So viele Computer? Es ist in der Tat ein komplexes System.“

„Sehr schön!“, Susan blickte sich gründlich um. „Aber deswegen haben Sie mich nicht hergebeten?“

„Nicht ganz Sheriff.“, gestand der Chefingenieur.

„Dort drüben können wir uns setzen.“

George zeigte auf eine Ecke, wo ein Tisch mit 4 Stühlen stand, welche aus Aluminium gefertigt waren. Daneben stand ein Standardreplicator.

„Wie ich sehe, haben Sie sich und ihre Leute ja gut eingerichtet.“

„Zweifellos“, antwortete George neutral. „Wie Sie unschwer mitbekommen haben, behaupten fast alle Kolonisten, dass wir diese Evakuieren und das Erz veräußerlichen wollen.“

„Entspricht dies auch der Wahrheit?“

„Vor weniger als 2 Stunden haben ich und meine werten Offiziers Kolleginnen versucht ihnen zu erklären dass wir ihnen nur Helfen wollen.“

„Das haben Sie.“

„Und es ist erstaunlich, wie die Leute hier immer noch bei diesen Behauptungen bleiben.“

„Weil diese der Wahrheit entsprechen Commander?“

George wölbte eine Braue.

„Das mit der Wahrheit ist so eine Sache. Gerüchte mögen einen wahren Kern haben, aber dennoch sind Gerüchte nichts weiteres wie Klatsch, den man nicht für voll nehmen darf.“

„Halten Sie uns für verblödet?“

„Keineswegs Sheriff. Mich macht nur bei der ganzen Sache nur eines stutzig : Jeder weis anscheinend mit einer Sicherheit, - wie das Morgen wieder hier die Sonne aufgeht – das die Kolonie aufgelöst und das Erz abgebaut werden soll. Wer hat das ihnen gesagt?“

„Das geht Sie nichts an Commander!“

„Das ist einerlei! Aber Tatsache ist, dass niemand erwähnt, hat woher diese angeblichen Informationen Stammen Sheriff. Und das stimmt mich mehr als bedenklich. Denn auch wenn Sie es nicht glauben wollen – wir versuchen es zu ermöglichen dass diese Kolonie solange wie möglich bestehen bleibt, dass die Bewohner ihre Lebensart auch noch in vielen Generationen ungestört weiterführen könnten.“

Monroe blickte auf die Tischplatte, dann in die Augen des dunkelhäutigen Menschen.

„Eine schöne Rede Commander. Sie scheinen nur manchmal zu viele Krimis zu lesen.“

Georges Gesichtsausdruck wurde noch Neutraler. Diese Sturheit gehörte eigentlich patentiert! Sogar das Borgkollektiv würde daran kläglich scheitern.

„Sheriff! Bei allem Respekt! Ich glaube das auch Sie nicht Wissen woher diese Informationen stammen. Nicht wahr?“

Etwas unruhig begann Monroe auf dem Stuhl hin und her zu rutschen.

„Nun…….ich kann es nicht sagen woher diese Informationen stammen. Keiner kann das hier.“

„Verstehe.“

„Wenn Sie ihrer Kollegin helfen wollen …“

„Das hat nichts damit zu tun.“

„Das kaufe ich ihnen nicht ab Commander!“

„Ihre Ermittlungen haben mit diesem Gespräch nichts zu tun.“ Entgegnete George mit fester Stimme. Er konnte vorerst Monroe nicht in seinen Verdacht einweihen. Noch nicht. Dafür war sie noch zu sehr überzeugt, dass man die Kolonie gewaltsam auflösen wollte. Doch mehr als sich den Mund fusselig zu reden konnte man nicht.

„Was mich interessiert ist, dass meine Leute ungestört von den Sabotage versuchen ihre Arbeit verrichten können. Denn diese kommen den Kolonisten zugute. Nicht mehr und auch nicht weniger Sheriff.“

„Sie sind wahrhaftig ein Dickschädel Commander.“

„In diesem Beruf ist so was durchaus unerlässlich Sheriff.“

„Wie in dem Meinen Commander.“, antwortete Susan. Ein leichtes schiefes Grinsen huschte über ihr Gesicht.

„Wir werden sehen, wer am Ende die Wahrheit sagt. Wenn Sie mich entschuldigen, wollen Commander? Ich habe noch zu tun.“

„Ich danke ihnen für Ihr Kommen Sheriff.“

Ohne weitere Worte stand Monroe auf und verließ die Halle. George blieb sitzen. Das konnte doch einfach nicht sein. Niemand wusste woher oder wer diese Informationen gestreut hatte. Und dieser Unbekannte versuchte nun die Community vollständig handlungsunfähig zu machen in dem Er zum einen die Bemühungen durch Sabotage erschwerte und zum anderen gezielt einzelne Führungsoffiziere attackierte.

Milseyas Austritt aus der Sternenflotte musste wie ein Sieg für diesen Unbekannten sein. Doch war er dies? Vielleicht eröffneten sich sogar neue Möglichkeiten, diese Krise zu bewältigen? Möglich war alles. Wenn der Planet nicht Morgen in seine Atome zerlegt war, so kam dies einem Wunder Biblischen Ausmaßes gleich. Sprengstoff dafür gab es in allen Formen dafür reichlich.

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Vinaras Mitarbeiter machten Fortschritte - der von Guttler gebaute Astral-Tricorder war fertig und die Behandlung der Pflanzen schritt voran (wenn auch langsam, da Lieutenant Marlow darauf bestand die Akupunktur mit echten Nadeln durchzuführen - eine zielgerichtete energetische Stimulation aller Meridiane gleichzeitig hätte den Bau einer weiteren komplizierteren Apparatur erfordert). Immerhin ließ sich die Wirkung der Nadeln steigern indem man durch diese per Induktion einen schwachen Reizstrom schickte.

Dass van Richthoven sich noch in der Testphase befand war kein Grund zu übertriebener Eile, doch sollten Verzögerungen auf jeden Fall vermieden werden. Die Andorianerin bestätigte noch einmal persönlich dass Lieutenant Wentworth das Shuttle nach van Richthovens Vorgaben modifizieren sollte. Jegliche Einwände à la "Aber er ist Bio-Ingenieur!" schmetterte sie mit dem Blauhemden-Status ihres Mitarbeiters ab.

Es war schon schlimm genug dass Lieutenant Anquenar sich selbst vom Dienst suspendiert hatte, da musste deren Stellvertreter nicht auch noch herumzicken weil er mit jedem auf Kriegsfuß stand, der in irgendeiner Weise mit dem Ingenieurswesen zu tun hatte.

Überhaupt, Milseya Anqenars spektakulärer Ausbruch aus dem Medienzirkus war DAS Thema Nummer Eins unter der Besatzung. Vinara bewunderte die Pilotin für diesen riskanten Schritt; insgeheim überlegte sie ob ein solcher im Notfall auch für sie in Frage käme - immerhin war sie noch Ehren-Commander des klingonischen Militärs und Ehrenmitglied des Hauses K'Olmos. Aber es war besser sie hielt durch ehe alle hier vollends den Verstand verloren...

Was den geheimnisvollen Informanten betraf so hatte die Andorianerin bereits einen Verdacht, den sie aber noch niemandem mitgeteilt hatte, noch nicht einmal in einem vor den Medien abgeschotteten Raum. Sie war sich nämlich noch nicht einmal selbst sicher inwiefern ihre Vermutungen konkret untermauert werden konnten oder ob sie sich nicht einfach nur an dem Medienteam rächen wollte.

Andererseits, gab es in dieser Branche nicht genug Leute die zum Teil sogar buchstäblich über Leichen gingen?

Bearbeitet von Vinara Shral
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Das Oberkommando tobte. Alle seine Mitglieder waren außer sich. Eine Offizierin hatte soeben den Dienst quittiert! Sie und eine zweite standen unter Generalverdacht! Das ging so nicht weiter! Einschaltquoten und Sponsorengelder hin oder her!

Admiral Torben-Hendrik Bonovox hatte keinen guten Tag. Überhaupt keinen guten Tag. Um genau zu sein: Man erwartete, dass er den Schlamassel wieder in Ordnung brachte. Und außerdem erwartete man seinen Rücktritt sollte das nicht gelingen und der Ruf der Sternenflotte weiteren Schaden nehmen. Nein, es war gar kein guter Tag für Torben-Hendrik...

Und wenn er keinen guten Tag hatte, dann sollten auch alle anderen keinen guten Tag haben!

Zack Branaghs Tag war auch nicht gut. Man hatte ihn quasi gefeuert. Malika trug nun die Hauptverantwortung. Bonovox gab ihm die Schuld. Die Schuld! Pah! Wofür?! Es lief alles perfekt! Die Einschaltquoten waren nicht mehr zu toppen! Höher als die Galaktische Fußballmeisterschaft der drei Nord-West-Quadranten! Höher als für "Das goldgepresste Latinum is heiß"! Weit höher als "Zärtliche Cousinen"! Er machte einen verdammt guten Job! Er war der Beste! Und so einfach wurde man ihn nicht los!

Der Ex-Boss rieb sich die Hände. Es gab keine freien Kapazitäten um ihn von Bord zu bringen. Sie konnten ihn also seiner Pflichten entbinden, doch sie konnten ihn nicht einsperren...

Die Zuschauer waren auf Millis Seite - faszinierenderweise. Eigentlich wusste niemand so genau, wieso sie auf Millis Seite waren. Aber diese kleine, schwache Frau... So schlecht zu behandeln nur weil sie den falschen Mann geheiratet hatte... Hatten sie das nicht alle schon mal getan?

Und dass Assjima sich hatte verprügeln lassen, nur um den Frieden wieder herzustellen...

Der Alterdurchschnitt der Zuschauer stieg merklich an. Die Dokumentation begann zum Massenphänomen zu werden. In den Mittagspausen des Alphaquadranten drehte sich alles nur noch um dieses eine Thema. Und längst nicht alle stimmten mit dem überein was die Presse so schrieb...

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„Wie konntest du das nur tun?“ Peter Wentworth stand mit geballten Fäusten am Eingang der Dorfkneipe Zum glücklichen Rumakstrauchund schnauzte seine ehemalige Vorgesetzte an, die beschlossen hatte, endlich einmal den einheimischen Wein zu probieren.

„Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen, Peter“, gab jene trocken zurück.

„Oh doch, das musst du und das wirst du!“

„Schrei hier nicht so rum!“, brüllte sie zurück. „Es sei denn, du hast vor dich mit mir zu prügeln!“

„Mili! Du kannst doch nicht einfach abhauen, wenn wir dich dringend brauchen. Die Siedler hier..“

„..halten mich für eine Verbrecherin“, unterbrach sie ihn. „Ihr werdet wesentlich schneller vorankommen, wenn ich mich nicht mehr einmische. Und solange mein Ruf nicht wieder hergestellt wurde, werde ich so oder so keinen Finger mehr rühren. Ich bin der Sternenflotte nichts schuldig! Und ihr kommt alle sehr gut ohne mich zurecht. Ich habe in den vergangenen Jahren meine Leute dermaßen trainiert und geschult, dass ihr problemlos eure Aufgaben erledigen könnt. Ihr beherrscht euer Handwerk aus dem FF. Ihr seid kreative Problemlöser. Ihr fliegt die Shuttles blind. Ihr braucht mich nicht!“

„Du täuscht dich!“, fuhr er sie an. „Ja, deine Piloten sind hervorragend geschult. Ja, sie alle sind mittlerweile hervorragende Piloten. Aber du bist es, die alles zusammenhält. Deine Art das Hangardeck zu leiten, hat es erst zu dem gemacht, was es heute ist. Deine Piloten vertrauen dir blind. Wenn du ihnen sagst, dass etwas funktioniert, dann glauben sie dir das, ohne es vorher überprüft zu haben. Wenn du sagst, fliegt, dann fragen sie nicht warum, sondern nur wohin. Schon möglich, dass du der Sternenflotte nichts schuldest, aber du schuldest deinen Leuten was. Ich habe vier Piloten, die völlig aufgelöst sind, weil sie nicht wissen, was sie jetzt tun sollen. Oh, keine Sorge, sie machen ihre Arbeit! Und das genau so, wie du es von ihnen verlangt hättest. Korrekt und präzise. Aber mit ihren Gedanken sind vollkommen wo anders. Und warum zum Teufel, hast du mir die Leitung des Hangardecks übertragen?! Ich kenne deine Leute noch nicht einmal halb so gut, wie sie sich untereinander kennen. Du hättest Rupert oder Claudette wählen MÜSSEN! Nicht mich! Und du hättest uns VORHER sagen müssen, dass du den Dienst quittierst. Und verflucht noch mal WARUM!!“

„Weil ich es leid bin, verfolgt zu werden!“, sagte sie mit wütend funkelnden Augen. „Weil ich es satt habe, die Konsequenzen für Dinge zu tragen, die ich NICHT gemacht habe! Ich war niemals beim Orion-Syndikat! Das Dominon kenne ich gerade einmal aus den Gesichtsbüchern! Und nur weil man sich nicht die Mühe macht, meine Schritte vor einer halben Ewigkeit nachzuvollziehen, werde ich an den Pranger gestellt und verurteilt, ohne dass man mich jemals wirklich dazu befragt hat.

Nein, Peter! Für eine Organisation, die dermaßen leichtfertig mit dem Ruf und Leben ihrer eigenen Leute umgeht, will ich nicht arbeiten. Das hat nichts mit euch zu tun! Das hat nichts mit der Community zu tun! Die Community ist mein Zuhause geworden. Ihr seid meine Familie. An Bord dieses Schiffes gibt es Personen, denen ich wie keinen anderen vertraue. Aber ich muss mich wehren. Gegen diese Vorwürfe. Gegen Gerüchte. Das bin ich mir selber schuldig. Und wenn ich etwas auf diesem Schiff von den Offizieren und der Crew gelernt habe, dann, dass die eigene Integrität, Ehrlichkeit und Pflichtbewusstsein, das ist, was einen Offizier der Sternenflotte ausmacht.

Weißt du eigentlich, weshalb die Sternenflotte einen wirklichen guten Ruf genießt, besser gesagt genossen hat? Weil ihre Offiziere all diese Eigenschaften besitzen. Trotz ihrer Fehler und Schwächen. Oder vielleicht gerade wegen dieser. Wir stehen jeden Morgen auf, Peter. Wir kämpfen gegen die Ungerechtigkeiten in diesem Universum. Und wir kämpfen gegen unsere eigenen Schwächen. Jeden Tag. Jede Minute. Weil wir glauben, dass das was wir tun, das Richtige ist. Und ich glaube keine Sekunde, dass dem nicht so ist. Ich bezweifle auch nicht, dass es richtig ist, so zu handeln. Ich habe auch niemals einen Dank dafür erwartet. Von keinem.

Aber niemand kann von mir verlangen, dass ich alles, was ich liebe und wofür ich lange und hart gearbeitet habe, opfere, nur damit ein pickeliger Teenager glaubt, die Sternenflotte sei ein großes Abenteuer und er könnte mal kurz den Held spielen.

Wir beide wissen, dass es nicht so ist! Wie lange hast du für dein Offizierspatent gebüffelt? Wie oft hast du dein Leben als Jägerpilot aufs Spiel gesetzt? Wann warst du jemals ein Held? Welche großen Abenteuer hast du erlebt?

Du und ich wissen, dass die Arbeit auf einem Raumschiff nichts mit alle dem zu tun hat! Es ist Arbeit. Manchmal langweilig. Manchmal anstrengend. Doch haben wir sie gemacht, weil wir Idealisten sind. Weil unser Beruf Berufung ist. Weil wir einen Sinn hinter all dem erkennen können. Weil wir wissen, dass wir nur ein Rädchen in der Maschinerie sind. Nicht wichtiger als ein anderes Rädchen. Doch auch nicht unwichtiger.

Wir sind Träumer. Wir träumen von einer Zukunft, in der wir alle in Frieden und Harmonie gemeinsam leben. Andere Kulturen, andere Sitten, andere Moralvorstellungen – das schreckt uns nicht. Wir glauben, dass alles miteinander vereinbar ist. Dass ein jeder und ein jedes seine Daseinsberechtigung hat. Und ich bin immer noch der Überzeugung, dass dieser Traum verwirklicht werden kann.

Aber um welchen Preis? Ist es richtig, ein einzelnes Individuum zu opfern für die ganze Sache? Einen einzelnen für den großen Plan zu vernichten? Bist DU bereit alles, was du hast und liebst dafür aufzugeben? Kannst du hier stehen, mir in die Augen sehen und aufrichtig sagen, dass du dich für die Sternenflotte opfern würdest?“

Neugierig sah der Wirt Grich den Piloten an und wartete auf dessen Antwort.

Doch Peter stand einfach nur da und schwieg.

„Hab ich es mir doch gedacht“, fuhr Milseya weiter. „Also, warum verlangst etwas von mir, dass du selber nicht bereit bist zu tun?“ Sie hob den Becher und stellte fest, dass er beinahe leer ist. „Könnte ich noch einen Becher haben?“, fragte sie den Wirt.

„Wie? Was? Sicher..“, meinte dieser. „Wenn der Kerl geantwortet hat.“

„Das wird er nicht“, erklärte sie gelassen.

„Und woher wissen Sie das?“

„Ich war mal sein Boss.“

„Das weiß ich. Sie sind die Pilotin, die alles hingeschmissen hat.“

„Ich bin suspendiert - aber noch haben sie mich nicht hinausgeworfen.“

„Hingeschmissen ist hingeschmissen. Aber das beantwortet nicht meine Frage. Woher wissen Sie, dass er nichts sagen wird?“

„Weil ich meine Leute sehr gut kenne“, grinste sie. „Musst du nicht noch ein paar Behälter mit dem Tri abwerfen, Peter?“

Wentworth warf ihr noch einen wütenden Blick zu, bevor er letztlich davon rauschte.

„Sehen Sie?“, meinte Milseya und winkte mit dem Becher.

„Nicht schlecht“, meinte Grich und füllte nach. „Kennen Sie den Rest der Mannschaft ebenfalls so gut?“

„Nicht alle“, lachte sie. „Aber recht viele – mehr oder minder gut - und bei weitem nicht alle sind Piloten.“

„Und Sie trauen denen?“

Sie stellte den Becher ab und musterte den Wirt eindringlich. „Reden Sie nicht um den heißen Brei rum, Mann! Was wollen Sie wissen?“

Gemächlich goss sich Grich auch einen Becher ein. „Nach ihrer kleinen flammenden Rede glaube ich irgendwie kaum mehr, dass Sie vorhaben, uns wegen des Borlomids zu vertreiben oder gar umzulegen. Nicht dass ich das vorher geglaubt habe, aber Sie waren echt verdächtig.“

„Na, vielen Dank auch!“, bemerkte Milseya sarkastisch und nahm einen großen Schluck Wein.

„Na, hören Sie mal! Haben Sie sich mal im Fernsehen angesehen? Ganz ehrlich, Sie .. Zwerg und der Riesenkerl von Klingone! Ich meine, Sie sind doch alles andere als das typische Liebespärchen. Und dann verprügelt der Sie auch noch! Ja, ja, ich weiß, die Klingonen stehen eher auf die harte Tour“, unterband er einen Einwurf der Bajohaliianerin. „Aber mal ganz ehrlich - Ihnen muss doch klar sein, dass die Leute reden. Die fragen sich doch, warum so ne Kleine wie Sie, das mit sich machen lässt. Und dann heißt es auf einmal, Sie hätten ne dunkle Vergangenheit. Also, dass das die Gerüchteküche noch anheizt, darf Sie echt nicht wundern!“

„Mich wundert nur, dass die Leute wirklich jeden Quatsch einfach so glauben. Die meisten haben doch ein Gehirn - warum benutzen sie es nicht? Mann, wenn ich diesen Planeten ausbeuten wollte, dann mach ich mir doch keine Gedanken, wie ich das Borlomid BINDE. Dann sage ich einfach, da ist nichts zu machen - evakuieren wir einfach. Aber keiner von uns hat das je auch nur erwähnt. Haben die Leute keine Augen zum Sehen und Ohren zum Hören? Worüber haben wir denn die ganze Zeit geredet? Was haben wir denn die ganze Zeit gemacht? Ich meine, ich verstehe ja, dass Sie alle hier nicht weg wollen. Und dass Sie Angst haben, dass wir Sie einfach von hier wegschaffen könnten. Aber das ist nie unsere Aufgabe gewesen. Bei allen Himmeln!“

Sie erhob sich von dem Barhocker und lehnte sich über den Tresen. "Wo sind die Dinger?"

„Was soll das denn werden?“

„In jeder Bar, die ich kenne, hat der Wirt die Zigarren immer genau hier versteckt.“

„Zigarren?“

„Die dicken Tabakbrummer zum Rauchen!“

„Sie rauchen Zigarren?“

„Nur, wenn ich vorhabe, mich zu betrinken. Oder beim Pokern. HA!“ Triumphierend hielt sie eine kleine Holzschachtel in die Höhe. „Wie viel?“

„Was ist Sie ihnen denn wert?“

Sie lachte und griff in ihren Beutel. Zwei Streifen gold gepresstes Latinum klipperten auf dem Tresen. „Reicht das?“

„Wollen Sie mich heiraten?“, scherzte Grich und strich das Geld ein.

„Da sind Sie ein kleines Bisschen zu spät dran!“ Sie griff wieder in ihren Beutel und schnitt den Kopf der Zigarre an. „Lust auf ein Spielchen?“, fragte sie nachdem sie die Zigarre fachmännisch getoastet hatte und tippte auf die Stelle des Tresens, unter der sich ein paar Karten befanden, die sie gerade entdeckt hatte.

„Sie zocken mich doch bloß ab! Die beiden Streifen geb’ ich nicht wieder her.“

„Vielleicht könnten Sie ja auch was anderes einsetzen?“, erklärte Milseya grinsend.

Grich sah sie verwundert an und holte die Karten hervor.

„Sie geben“, sagte die Pilotin kurz die Augenbrauen hebend und blies eine Rauchwolke in die Luft.

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Gloriuos 001 betrat mit aufrichtiger Neugierde den Kontrollraum, den die Ingenieure und Techniker der Community für das planetare Wetterkontrollsystem eingerichtet hatten. Der/die Hermat schüttelte sich kurz, als er/sie die Auswirkungen der Klimaanlage spürte. Dennoch war es für Glori eine Erleichterung nicht ständig diesen hohen Temperaturen ausgesetzt zu sein.

Das Kamerateam hielt sich im Hintergrund und fiel inzwischen eigentlich nicht mehr wirklich auf.

Die Monitore und Anzeigen blinkten in bunten Farben und gaben eine Symphonie an elektronischen Geräuschen von sich, die er/sie für wenige Sekunden auf sich wirken ließ. Vor weniger als einer Stunde hatte Gloriuos 001 darum gebeten auch das Wetterkontrollzentrum der Kolonie zu besichtigen dürfen. Der Chefingenieur willigte auch schließlich ein.

Auf der oberen Ebene der Halle erblickte er/sie auch den Chefingenieur, wie er dabei war einem seiner Leute über die Schultern zu sehen.

„Commander Sheridan?“

George drehte sich um. „ Gloriuos.“, begrüßte George den Hermat. Dann ging er über eine Wendeltreppe nach unten.

„Sie haben wirklich was aus dieser Halle gemacht. Den Bildern zufolge, die man vor dem Umbau gemacht hat, kann man wirklich von einer Verwandlung sprechen.“

„Das kann man wirklich.“

„Und hier wird nun also das Wetter für den ganzen Planeten kontrolliert und beeinflusst?“

Fragte der Star der Sendung mit Interesse, das keineswegs gespielt war. Von allen Medienleuten war der Hermat eine erfrischend ehrliche Seele.

„Es ist eine leicht vereinfachte Version des Systems, wie es auf Risa eingesetzt wird. Das Klima wird sich dennoch nicht über Nacht ändern. Die Kolonisten können sich nun Regen kommen lassen so oft sie ihn brauchen und können auch die Wassermengen dabei bestimmen die als Niederschlag herunterkommen sollen.“

„Das hört sich wohl einfacher an, als es ist?“

„Das tut es. Für gewöhnlich ist hier immer ein Spezialisten Team vor Ort, das die Anlage betreut. Meistens werden auch Einheimische an den Geräten ausgebildet, die die Teams auch unterstützen.“

„Das klingt wundervoll Commander. Vielen Dank, das Sie uns hier herumführen Commander.“

„Keine Ursache.“ Gloriuos nickte leicht. Dann blickte er/sie auf die Anzeigen der Konsole, die vor dem Star und dem Chefingenieur stand.

„Diese Anzeige ist interessant! Was sehe ich da?“, fragte er/sie mit leicht gerunzelter Stirn.

„Das ist eine Sensorenphalanx, die über die Satelliten arbeitet. Damit können wir ein Gebiet von ca 10 Kubiklichtjahren um den Planeten abdecken.“

„Interessant. Dann bedeuten diese Punkte Schiffsverkehr?“, Gloriuos deutete auf einige wenige Punkte die sich in der Nähe des im Zentrum Angezeigten planten bewegten.

„Das ist richtig. Anhand der ID Codes kann man erkennen, ob es sich um zivile Schiffe oder um Starfleeteinheiten handelt. In diesem Fall sieht man hier die Community und weiter entfernt einen Rigelianischen Frachter. Die anderen Beiden scheinen leichte Frachtschiffe der Ferengi zu sein.“

Interessant! Vor allem das Sie und ihre Leute dies in der relativ kurzen Zeit geschafft haben aufzubauen.“

Das konnte man getrost ein Wunder nennen! Dachte George.

„Es war jedenfalls nicht einfach. Ich selbst bin froh das die Anlagen und Computer so Arbeiten, wie es vorgesehen war.“

Dieser Satz sollte einen Fausthieb für diejenigen in der Kolonie sein, die bisher unermüdlich versucht haben in die Halle einzubrechen.

Einer der Assistenten machte eine Handbewegung, die dem Kameramann wohl Signalisierte, das man hier einen Schnitt machte. Dann rief der selbige eine Pause aus. Schnell huschten die Maskenbildner nach vorne um das Antlitz von Gloriuos wieder aufzufrischen. Mit einer Handbewegung bot George dem Hermat einen Sitzplatz an, den er/sie dankbar auch annahm. Die Pause dauerte nicht lange. Aber lange genug, damit sich jeder was zu Trinken holen konnte. Die Gelegenheit nutzte George auch kurz um die Autogrammwünsche von seiner und Jenaxs Mutter zu erfüllen, die er/sie auch höflich erfüllte. Dabei erkundigte sich er/sie auch nach Georges Familie und wie ihre es ginge. Der Small Talk dauerte nicht lange an, da sprang auch schon das Team wieder auf die Füße. Die Kamera machte einige Aufnahmen von den Einrichtungen. Als dies geschehen war, verschwand das Team und nahm dabei Gloriuos in die Mitte, was dem Anblick eines Wolfsrudels entsprach, das seine Beute eingekreist hatte.

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Trotz der Ankündigung des Bürgermeisters seine Position noch einmal zu überdenken - zumindest hatte es sich so angehört - waren viele der Kolonisten die permanente Anwesenheit des Sternenflotten-Personals leid. Vor allem Vinara bekam den Zorn einiger Leute in Form von Steinwürfen zu spüren...

Da die Andorianerin trotz gegenteiliger Bemühungen momentan nichts mehr auf dem Planeten tun konnte beschloss sie wieder auf das Schiff zurückzukehren. Die Nachricht dass man Branagh gefeuert und stattdessen seiner Assistentin die volle Verantwortung übertragen hatte war auch nicht wirklich beruhigend.

Vinara begab sich in das nach wie vor mediensichere Quantenphysik-Labor und fuhr dort fort ihre Entschuldigungs-Schreiben an die andorianischen Frauen zu verfassen.

Nach einer halben Stunde wurde sie von einem eingehenden vertraulichen Gespräch unterbrochen. Auf dem Bildschirm sah ihr eine Sternenflotten-Offizier etwa Mitte bis Ende 50 entgegen; seine Uniform war wie die eines Admirals geschnitten, doch alle sonst roten Komponenten waren hier olivgrün und an jeder Kragenseite prangten drei silberne Sterne in ebenso silbernen Rechteck-Rahmen.

"Lieutenant-Commander, Sie kennen mich bereits von der Audionachricht die ich Ihnen schickte... Ich bin General Jack Anderson und möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Ich dachte die Nummer mit dem sich selbst zerstörenden PADD wäre irgendwie cool und würde Sie wichtig und positiv erscheinen lassen... Stattdessen scheint es habe ich Sie damit noch tiefer in die Scheiße geritten."

"Also wäre es nicht notwendig gewesen? Ich hatte mich ohnehin schon gewundert. Allerdings verwundert mich die Unlogik dieser Maßnahme dann umso mehr... Mir befehlen Sie nicht auf die Quoten zu achten und versuchen selbst diese zu beeinflussen!"

Der General hob beschwichtigend die Hände. "Ich gebe zu ich bin manchmal ein Kindskopf. Aber ich werde es wieder gut machen. Sehen Sie, das neue 'Ground Science Corps' wird wohl etwas später fertig als ich zuerst annahm... Genau genommen müssen wir exakte Zusammensetzung und Aufgabenbereich noch einmal umformulieren und präzisieren. Gerade dabei könnten Sie uns helfen... Und zwar auch nach Ihrer 'Strafexpedition'. Wenn Sie meine persönliche wissenschaftliche Beraterin werden wollen winkt Ihnen eine Beförderung zum vollen Commander, oder wenn Sie noch schnell unser altes System auskosten möchten zum Lieutenant-Colonel."

"Ich fühle mich geehrt", erwiderte die Andorianerin, "aber soviel ich weiß benötigt man für den Offiziersdienst bei den Marines ein Sicherheits- oder Militärpatent. Und ein solches kann und werde ich mir nicht zulegen. Andererseits, wenn mein blaues Hemd sich nicht mit Ihrem Grün beißt könnte ich mir womöglich sogar vorstellen zumindest nebenbei für Sie zu arbeiten."

"Nebenbei? Naja, besser als gar nicht... Und mit dem Militärpatent haben Sie Recht, Sie brauchen es zumindest wenn Sie ein grünes Hemd zu Ihren Rangpins tragen wollen. Und das könnte für Probleme sorgen - das Militärpatent meine ich - wenn Sie nebenher doch noch weiter als Wissenschaftlerin auf Raumschiffen dienen. Gehe ich recht in der Annahme dass dies Ihre Absicht ist?"

"Solange man es mir nicht verbietet auf jeden Fall."

Anderson nickte langsam. "Tja, dann fehlt eigentlich nur noch... Also eins muss ich noch sagen, Ihre Pilotin - wow! Die Frau hat Eier! - Ich meine, sie könnte es mit den meisten Männern aufnehmen. Leider gibt es für Piloten nicht allzuviel zu tun bei uns, außer Soldaten mit dem Shuttle absetzen und wieder abholen - auch unter Bodenfeuer. Evakuierung von Zivilisten und Bodenpersonal fällt auch noch unter diese Kategorie. Gelegentlich setzen wir auch Atmosphärenjäger zur Feuerdeckung ein. Alles in allem aber eher langweilig für jemanden der es gewohnt ist mit den tollsten Loopings durchs All zu düsen."

"Ich teile Ihre Bedenken in diesem Fall, danke Ihnen aber - ich bin mal so frei - auch in Anquenars Namen für Ihre guten Absichten. Es bleibt nur zu hoffen dass der ganze Rummel keine noch schlimmeren Folgen hat."

"Tja, eine gute Nachricht kann ich Ihnen schon mal geben: Das gesamte Oberkommando ist sauer auf Admiral Bonovox, stinksauer sogar. Andererseits... Durch die hohen Einschaltquoten erhält die Sternenflotte auch Angebote von Sponsoren. Und selbst wenn ich außerhalb meines Bereichs nicht so den Überblick habe, allein schon um die Gelder für den Bau der neuen Excelsior wieder reinzukriegen wären diese Angebote verlockend. Ganz zu schweigen von diversen Sanierungsprojekten und einigem neuen Kram... Aber ich frage Sie Commander: Zu welchem Preis? Was wären wir den Sponsoren dann schuldig?"

"Spontan würde ich sagen: Werbelogos auf den Uniformen ausgesuchter Offiziere, Bereitstellung von Sternenflotten-Schiffen für private Zwecke... Womöglich will der eine oder andere der Sponsoren sich sogar dauerhaft auf der Community als Gast einrichten."

"Etwas in der Art kam mir auch in den Sinn... Und ich kann nur sagen: Nicht mit mir! Und schon gar nicht wenn auch bei zukünftigen Missionen anderer Schiffe oder Boden-Einheiten ein Medienteam anwesend sein soll. Dann bekäme man andauernd Sprüche zu hören wie: 'Dieser Rettungseinsatz wird Ihnen präsentiert von der Firma Binford, unserem Ausrüster für alle Freizeit-Ingenieure und Abenteurer'. Und daher sage ich schon jetzt: NICHT MIT MIR!"

"Ich gebe zu, auch ich stehe einer solchen Art der Teilprivatisierung skeptisch gegenüber. Aber es müssen ja nicht alle Sponsoren zwangsläufig profitorientiert sein."

"Ihr Wort in Gottes Ohr Commander, aber lassen Sie mich Ihnen eines noch sagen: Der Kapitalismus ist in manchen Bereichen auch innerhalb der Föderation alles andere als ein bloßes Schreckgespenst der Vergangenheit. - Nun denn, meine Leute und ich werden die Entwicklung dieser Medienfarce weiter verfolgen. Und egal wie es ausgeht, wir melden uns wieder bei Ihnen. Anderson Ende."

Vinara wollte schon instinktiv von dem wieder schwarz gewordenen Bildschirm zurückweichen, aber natürlich geschah diesmal nichts. Das Gespräch war über einen kodierten Kanal geführt worden und keine Kamera oder Mikrofon hatte davon mitbekommen.

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Is nicht wahr!“ Grichs Aussprache war nicht mehr die deutlichste.

„Wenn ich es doch sage“, lallte Milseya zurück. „Die Spinnen waren beinahe genauso groß wie ich - wenn nicht noch größer!“

„Und du hast gesagt, dass ihr keine Abenteuer erlebt!“

„Pff! Klingt immer viel spannender - wenn man nicht selber drinne steckt. Ich hab mir voll in die Hosen gemacht!“

Grich lachte gröhlend. „Das glaub ich!“ Er warf einen Blick auf seine Karten. „Wer isn dran?“

„Du!“ grinste Milseya weinselig und kaute auf der Zigarre herum. „Na, was ist dein Einsatz?“

„Ich hab noch ne Schachtel von dem Kraut, das du gerade rauchst!“

Sie knurrte. „Na gut - schlecht sind die ja nicht!“

„Will ich meinen - du rauchst ja schon die zweite oder is das die dritte? Ich bin gespannt, wo du morgen am meisten Zeit verbringen wirst!“

„Dort, wo auch der Kaiser zu Fuß hingeht“, lachte sie.

„Der Kaiser?“

„Ist ne uralte Umschreibung von der Erde für aufs Klo gehen!“

„Was du nich alles für Sprüche kennst .. ihr von der Sternenflotte kommt wirklich ne Menge rum. Da könnt man echt neidisch werden.“

„Worauf denn? Auf vollgemachte Hosen?“, kicherte sie.

„Nöö. Aber wenn ich so die ganzen Geschischten von der Schternenflotte höre. Was ihr da so alles erlebt…“

„Die Hälfte davon is dodal übertrieben!“, meinte Milseya und winkte ab. „Is doch immer so. Jeder erfindet zu so ner Geschichte noch was dazu, damit es noch spannender klingt. Und am Schluss habn alle ein Superman-Cape um und retten ständig irgendwas oder irgendwen - und jeder will ürlich dabei gewesen sein.“ Sie griff zu dem Becher und stellte fest, dass er leer war. Stirnrunzelnd sah sie den Wirt an. „Is nix mehr drin!“

„Du weißt doch, wo das Fass steht“, maulte er.

„Rischtisch!“ Sie stand auf und taumelte zum Tresen.

„Bring mir auch was mit, wenn du schon da bist!“

„He, wer isn hier der Wirt?“, beschwerte sie sich.

„Stell dich nich so an!“

„Hier!“ Der Wein in dem Becher schwappte tüchtig über den Rand, als die Bajohaliianerin ihn vor Grich abstellte.

„Prost!“ Die Beiden grienten, als sie sich dabei fest in die Pupillen sahen. Schließlich wollte keiner von ihnen in den nächsten sieben Jahren schlechten Sex haben…

„Ich glaub nich, dass jeder übertreibt“, erklärte Grich und stellte schwungvoll den Becher ab.

„Isch bitte disch .. dich. Das macht doch jeder! Und ich muss es wissen - ich hab ne große Familie .. eigentlich hab ich mehrere, aber ich mein die auf Haliiiii. Wenn die was erzählen, dann is alles gleich drei Mal so groß wie in Wirklichkeit und minenstens fünf Mal schlimmer! Und reden könn die! Die kauen dir voll nen Ohr ab! Und wennde nachfragst, woher die das denn wissen, dann wars von nem guten Freund.“ Sie schmatzte kurz vor sich hin. „Und wennde den Freund fragst, dann hat ders auch wieder von nem guten Freund und so weiter..“ Sie grinste. „Mann, die Haliiiiianer habens da echt druff!“

Der Wirt klatschte sich vor Vergnügen auf die Schenkel. „Musst mir nicht sagen! Ich habs mitgekriecht! Die Spinnen waren bestimmt nicht so groß wie du!“

„Oh doch!“, verteidigte sie sich breit grinsend. „Riesig! Mindestens so groß wie dieser Raum!“

Beide begannen lauthals zu lachen.

„Mönsch, ich hab mich schon lange nicht mehr so amü.. amü..siert“, gackerte die Bajohaliianerin. „Ich versprech dir, ich trag deine Kneipe in den intergalaktischen Reiseführer für Piloten ein! Dann brummt dein Laden!“

„Musst nich“, winkte er ab. „Ich hab da so meine Kontakte!“

Milseya versuchte eine Augenbraue zu heben, was gründlich misslang. „Wasn für Kontakte? Mann, die müssen vielleicht mies sein! Ich hab von deiner Kneipe nix gewusst! Und HE, isch kenn fast jeden Schuppen von der Erde bis Bajor!“

„Na ja“, lallte Grich. „Wir sind doch keine Hinter .. Hinter.. na, du weißt schon, blöde Bauern.

„Hab ich auch nie behauptet.“

„Stimmt! Also, n paar von uns haben Bekannte und Freunde, die zu deinem Haufen, also der Sternflo.. oo . tte gehören!“

Sie musste schallend lachen. „Empfa.. ha..ngt ihr die auch so freundlich wie uns?“

„Das sin echt anständige Leute!“

„He, das sind die alle!“

„Na ja, ich hab da so nen paar Geschichten gehört..“

„Das sagste erst .. hicks.. upps .. jetz? Los lass hören..“

„Na vor kurzem .. da hats nen paar Admiräle gegeben..“

„Päh. Admiräle .. Sesselpupser!“, gab sie verächtlich von sich. „Ich hab gedacht, du erzählst ne spannende Geschischte.“

„Jetzt wart doch ers mal ab! Also, die Admi.. Admi .. jenenfalls haben die nen paar Sol .. Sol.. daten total umoperiert. Zu so nen richtigen Kampfschmaschinen...“

„Ach, die Geschische. Kenn ich..“

„Quatsch!“

„Doch! Einer von denen hat mir fascht den Kopf abgerissschen! Hier guck..“ Sie stand stark schwankend auf und bückte sich mit dem Kopf zur Seite drehend nach vorn, wobei nur der Tisch verhinderte, dass sie nach vorne über fiel. „Da ischt die Narbe von der OP. H’Qar steht voll auf das Teil!“

„WOW!“

„Hehe..“ Mit einem lauten Plumps fiel auf ihren Stuhl zurück, verfehlte diesen jedoch und landete auf dem Boden. „Isch bin runergefallen“, erklärte sie verdutzt.

Grich lehnte sich vor Lachen brüllend in seinem Stuhl zurück. „Aber so was von!“

Milseya griff nach der Tischkante und zog sich auf ihren Stuhl hoch. Oben angekommen nahm sie noch einen Schluck aus dem Becher. „Schmeckt man dem Wein nicht an, dass er einen dermaschen knülle macht! Wie gut, dass ich nisch im Dienscht bin.“ Sie wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. „Aber sach mal, deine Kontakte sin aber keine Piloo.. ooo.. oten ode? Sonst wüssschte ich scho..on längst vom glü .. glü .. Ruma Ruma ... Mist .. diesem Laden.“

„Nööö. Ich glaub, ein, zwei sin Wischenschafler und einer ist Inscheneur. Jedenfalls sacht der immer, er trägt ne goldene Uniform.“

„Pah! Inscheneure!“ Ihre Finger zeichneten unsichtbare Linien in die Luft. „Soll isch dir mal was sagen? Die halten sich escht für was Besseresch.“ Sie schluckte den Rülpser hinunter. „Bei uns gibbes rote, blaue und gelbe Uniformen, aber die von der Teschnik sagen immer, sisch tragen goldene Uniformen! Das isch doch kein Gold! Dasch isch ne Farbe zwischen grün und ocker. Eigentlich isses ne Farbe, die man pinkelt, wenn man zuwenig Wasser getrunken hat!“

Grich griente amüsiert. „Aber Garen is nen netter Kerl.“

„Wer issn Garen?“

„Der Großneffe von Seban.“

„Wer schur Hölle is Seban?“

„Der Großonkel von Garen.“

„Kapier ich nich!“

„Also“, Grich verzog angestrengt vom Denken das Gesicht. „Garen is der Inscheneur, der mit der gold .. gelben Uniform .. und der is auch der Großneffe von Seban. Und Seban wohnt hier. Und der erzählt immer was Garen, der gelbe Inscheneur, immer so alles macht.“

„AHHHH!“ Milseya Kopf nickte vor sich hin. „Garen is nen Schternenflottenschrauber.“ Sie griff nach ihrem Becher. „So wie Schorsch hicks .. hihihi Schorsch inner pippifarbenen Uniform .. ich glaub, das werd ich ihm nich sagen.. „

„Wem?“

„Na, Schorsch.“

„Wer issn das?“

„Schefschrauber auf die Kommune .. Komuniti .. Hast ihn bestimmt schon gesehen .. der repariert alles, was die hier kaputt machen. Großer Kerl. Aber nicht so groß wie mein H’Qar.“

„Das Weischei?“

„Schorsch is kein Weichei!“, haute Milseya empört auf den Tisch. „Das is nen netter anschtändiger Gerl - mit witschigen Shorts, auf denen kleine Tüfftüffs sind!“

Grich runzelte die Stirn. „Die habsch aber in der Dokuuu noch nie gesehen!“

„Hihi, die schieht er nur für mich an“, lallte sie lachend. „Neeee!! Ich weisch gar nich mehr, ob er die noch hat. Muss mal Jenasch fragen.“

„Wen?“

„Seine Frau!“

„Isch glaub, das komm nich gut, wenn du das maxt“

„Oh! Ich glaub, du hascht Recht“ Wieder begann ihr Kopf lange zu nicken. „Ich glaub, mir wird gleich schlecht.“

„Dann hör auf zu nickschen!“

„Gut.. hicks.. Idee.“ Sie griff mit beiden Händen an ihren Kopf. „Bescher..“ Sie schmatzte ein paar Mal und starrte vor sich hin. „Aber dann hat doch der Galere .. Garnele .. Galen euch bestimmt auch jesacht, dass wir nett sin. Und dass wir euch nur hell .. hell ..helfen wollen.“

Grich schwankte nachdenklich auf seinem Stuhl hin und her. „Nö!“, erklärte er dann bestimmt.

„Nö? Was issn der für nen Sternenflottenfuzzi?“

„Also Seban sacht immer..“

Die Tür zum Kneipenraum wurde aufgestoßen. Milseya und Grich sahen mehr oder minder verwundert, doch vor allem betrunken in das grelle Licht, das plötzlich herein schien.

„Was machst du hier, Grich?“, polterte einer der Siedler los. „Und dann noch mit DER!“

„Geht disch nen feuschten Feudel an!“, lallte der Wirt. „Isch hab noch nich aufgemascht!“

„Genau“, krähte Milseya. „Das is ne private Party - also ne Privatparty. Und du und deine Kum .. hicks .. sin nich einjeladen.“ Um ihrer Auforderung noch mehr zu unterstreichen, war sie aufgestanden und pikste mit einem Finger immer wieder in die Schulter des zwei Köpfe größeren Mannes. „Und - masch - die - Tür - zu!“ Als sie sich umdrehte, verknoteten sich ihre Beine und sie fiel der Länge nach hin.

Grich grölte vor Vergnügen. „Das war ne eschte Punktladung - voll auf die Nasche!“

Die Bajohaliianerin stöhnte kurz auf und fiel dann noch immer am Boden liegend in das Lachen ein.

Die drei Siedler schüttelten den Kopf. Einer trat vor und tippte an Milseyas Kommunikator.

„He, nich anfassen!“, beschwerte jene sich und versuchte dem Mann auf die Hand zu hauen. „Das darf nur men Mann!“

„Community, beamen sie dieses Subjekt sofort wieder zurück“, sagte der Mann unbeeindruckt.

„He!“, motzte nun auch Grich, als sich die Frau im Transporterstrahl auflöste. „Wir habn noch nich fertich geschpielt!“

„Du bekommst erst mal einen starken Kaffee!“

Grich zog einen Fluntsch, der sich gewaschen hatte.

„Mili?“ Evan Haley beugte sich über die Bajohaliianerin die immer noch lachend auf der Transporterplattform lag. „Ist alles in Ordnung mit dir?“

„Mir geht es bestens.“ Sie streckte ihren Arm aus, damit er ihr auf die Beine helfen konnte. „Du solltest wirklich unbedingt einmal den Wein auf dem Planeten probieren“, fuhr sie fort. „Der ist wirklich köstlich..“

„Ich kanns riechen“, verzog er das Gesicht.

„Du solltest dich nicht immer auf deine Nase verlassen!“, schmunzelte sie und klopfte sich den Staub von ihrem Kleid. „So, und ich geh mir jetzt den Magen auspumpen, bevor ich wirklich betrunken werde.“

„Bevor?“

„Haliianische Mägen! Verdauen alles, aber sehr langsam“, zwinkerte sie ihm zu, als sie den Transporterraum verließ. Ob Assjima noch wusste, wo sie den Schlauch zum Magenauspumpen hingeräumt hatte?

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Lucas stand vor dem Spiegel in seinem Bad und trocknete seinen nassen, muskulösen Oberkörper ab. Endlich hatte er sich duschen können, er war nicht nur ziemlich verschwitzt gewesen sondern hatte auch überall Sand abbekommen. Obwohl seine Stiefel extra für Wüsteneinsätze entwickelt wurden, schafften es die winzig kleinen Sandkörner trotzdem hinein. Den Sand könnte Nanni bestimmt gut für die Terrarien ihrer Wüstenkäfer gebrauchen, leider hatte er ihn schon von seinen Füßen gespült.

Während er sich anzog, ließ er den bis jetzt vergangenen Tag noch einmal Revue passieren. Leider hatte er die Entschuldigungszeremonie von Assjima verpasst, aber zu dieser Zeit musste er das Loch in der Decke von Grichs Kneipe reparieren. Die eigentliche Verursacherin des Schadens war jedoch nicht anwesend. Sheriff Monroe hatte sich entschuldigen lassen, mit der Begründung, sie müsse ebenfalls ein paar Nachforschungen anstellen und ein paar Leute befragen. Wenigstens hatte sie das Baumaterial vorbeibringen lassen. Frohen Mutes war der Sicherheitschef an die Reparatur gegangen, bis die ersten Komplikationen auftraten. Das Loch war ungefähr einem Meter auf einen Meter groß. Leider waren die Ränder sehr uneben und mussten vorher mit einer Schleifmaschine abgeschliffen werden. Da die Siedler natürlich nicht auf dem neuesten Stand waren, war diese Maschine ziemlich klobig und schwer. Lukas setzte die Atemmaske auf und begann zu schleifen. Nach einer halben Stunde hatte er es geschafft und die Ränder des Lochs waren nun gleich. Mittlerweile war die Sonne über der Stadt aufgetaucht und brannte unbarmherzig auf die Dächer der Häuser. Dem Sicherheitschef wurde es langsam warm und er zog seinen Oberteil aus, so dass man das graue Unterhemd sehen konnte. Da das Loch von unten schon geschlossen worden war, musste Lucas weiterhin auf dem Dach des Gebäudes verharren. Als nächstes rührte er den Beton an und füllte ihn in das Loch. Dann verspachtelte er das Ganze bis in die kleinste Ritze. Inzwischen hatte die Sonne Höchststand und brannte noch unbarmherziger als vorher. Damit er nicht noch mehr Hitze ab bekam, zog der Australier auch noch das graue Unterhemd aus und arbeitete mit verschwitztem und nacktem Oberkörper weiter. Wenigstens gab es auf diesem Planeten schnelltrocknenten Beton. Nach einer Viertelstunde trug der Sicherheitschef noch eine Lackschicht auf und das Loch in der Decke war Geschichte. Schmunzelnd musste er an seine Einschaltquoten denken, die waren bestimmt durch seinen nackten Oberkörper extrem gestiegen.

Gähnend verließ Lucas das Badezimmer, replizierte sich einen Orangensaft und setzte sich gemütlich auf seine Couch. Seine Verlobte hatte leider keine Zeit für ihn und er hätte ganz dringend eine Massage gebraucht. Doch dann fiel sein Blick auf die versteckte Signallampe unter seinen Terminal. Wie es aussah, wartete in seinem Büro eine verschlüsselte Nachricht vom Sternenflottengeheimdienst. Aber wie konnte er sich jetzt unbemerkt aus seinem Quartier entfernen? Dann hatte er eine zündende Idee. Er trank noch einen großen Schluck von dem Saft und verzerrte dann sein Gesicht. Als nächstes hielt er sich seinen Bauch und rannte wie von der Tarantel gestochen zurück ins Badezimmer. Es sollte so aussehen, als hätte er eine Magenverstimmung. In Wirklichkeit ließ er vom Computer einen Ort-zu-Ort Transport durchführen und rematerialisierte in seinem Büro. Wegen der Geheimhaltungspflicht gab es in diesem Raum keine Kameras und anderen sonstigen Abhörgeräte. Außerdem konnte die Tür mit einem Code abgeschlossen werden. Sofort rief der Sicherheitschef die Nachricht ab und was er da las, gefiel ihm überhaupt nicht. Anscheinend hatte eine verrückte Sekte überall große Geschäfte getätigt und Unsummen dabei ausgegeben. Angeblich hatten die Mitglieder ein Raumschiff gekauft und ein Sternenflottenschiff hatte in der Nähe von Risa merkwürdige Daten im Weltraum aufgezeichnet. Commander Townsend war deswegen etwas beunruhigt und hatte ihrem Schützling eine Warnung zukommen lassen.

Etwas ernüchternd klappte Lt. Cmdr. Bishop den Bildschirm des Terminals zu und lehnte sich nachdenklich in seinen Sessel. Wie konnte er seinen Pflichten als Sicherheitschef nachkommen, den Siedlern helfen und eine mögliche Katastrophe einer wild gewordenen Sekte verhindern. Noch dazu, folgten ihm die Kameras auf Schritt und Tritt und die ganze Community zum Scannen der Umgebung einzusetzen war unmöglich. Diese Mission würde wirklich schwerer werden, als anfangs gedacht. Um seine Gedanken etwas abzulenken gegen Lucas die normalen Nachrichten durch und schaute ganz entsetzt, als er von der Suspendierung von Milseya erfuhr. Er hatte sich schon am Nachmittag gewundert, warum die kleine Pilotin am helllichten Tage in der Kneipe saß, Alkohol trank und eine Zigarre rauchte. Aber ihre Aktion mit der Kamera und dem Vorschlaghammer, war einsame Spitze!

„Moment mal, dass ist es! Die beiden Jäger auf dem Hangardeck…“ murmelte der Sicherheitschef vor sich hin und aktivierte seinen Kommunikator.

*****

„Lt. Cmdr. Bishop an Lt. Wentworth Miller kommen Sie bitte sofort in meinem Büro!“

"Kann das nicht warten, Lt. Commander?", raunzte Peter ungehalten zurück. "Wir haben hier ne Menge Arbeit!"

"Nein, das kann jetzt nicht warten. Und seien sie nicht so genervt, wenn ein ranghöherer Offizier mit ihnen spricht, sonst haben sie bald gar keine Arbeit mehr." motzte der Sicherheitschef den Piloten zurück an.

Ein "Pfft" war noch zu hören, dann ein "Bin auf dem Weg."

Nur wenige Minuten später tönt der Türsummer an dem Büro des Sicherheitschefs.

"Herein!"

"Also, was gibt es, Sir?" Peter nahm gekonnt provokativ Haltung an. "Ich hoffe, es ist wichtig! Wir haben bei Flight nämlich eine Menge mit den Dekontaminierungsflügen zu tun!"

"Ab jetzt, haben zwei von ihnen eine andere Aufgabe. Ich möchte dass sie die beiden Jäger nehmen und die Umgebung scannen, sie werden dabei keine Kameras an Bord haben. Erzählen Sie dem Filmteam, sie müssten irgendwelche Standard-Testflüge mit den Jägern machen." erklärte Lucas dem Piloten seine neuen Befehle.

"Das geht nicht, Lt. Commander. Wir haben im Moment nur einen einzigen Jägerpilot an Bord."

"Wie bitte? Wo ist denn bitte der andere?"

"Hat sich selbst vom Dienst suspendiert." Peter zuckte hilflos mit den Achseln.

"Milseya wird fliegen! Sagen sie ihr, dass ich das angeordnet habe. Wenn es ihr nicht passt, soll sie zu mir kommen und mir selbst in den Hintern treten." entgegnete der Sicherheitschef und schaute den jungen Mann ernst an.

Zum ersten Mal an diesem Tag lachte Wentworth auf. "Sie glauben wirklich, Mili kuscht vor Ihnen? Eher wird die Hölle zufrieren als das passiert! Und ich glaube, Sie wissen das genauso gut wie ich! Aber .. " Nachdenklich knetete er mit den Zähnen die Unterlippe. "..ich glaub, ich hab ne Idee, wie ich sie dazu bringen könnte - wenn Sie mir freie Hand lassen und nicht den Sternenflottenobermotz raushängen lassen."

"Wentworth, ich glaube sie schätzen mich falsch ein. Schauen Sie mal in meiner Akte, dann nennen sie mich nicht mehr Sternenflottenobermotz. Aber ich lasse ihnen freie Hand, werden am Ende Milseya im anderen Jäger sitzt!" antwortete Lucas und verstand langsam, warum die Zwergenkönigin den jungen Piloten zu ihrem Stellvertreter ernannt hatte. Er war genauso unverschämt wie sie selbst.

"Das wird sie", versprach Peter grinsend. "Aber in den Hintern treten wird Sie Ihnen mit Sicherheit dennoch - wir reden hier schließlich von Mili. Kommen wir zu dem Auftrag. Nach was sollten wir scannen?"

"Nach merkwürdigen Anomalien, die getarnte Schiffe aussenden! Wie es aussieht, kommt noch ein kleines Unheil auf uns zu. Alles weitere erfahren Sie dann, wenn sie eine Anomalie entdeckt haben. Und ihr Auftrag unterliegt der Geheimhaltungsstufe." erklärte Bishop weiter den Auftrag.

"Alles klar. Direkt an Sie Bericht erstatten. Ich weiß Bescheid. Wäre das dann alles?"

"Ja, das wäre dann alles. Sie dürfen dann wegtreten und ich gebe in den guten Rat, etwas freundlicher gegenüber ihren Vorgesetzten zu sein. Aber ich weiß, was ihr Piloten alles leistet!"

"Ich versuche nur, Mili gerecht zu werden, Sir!", erklärte Peter mit einem breiten Grinsen. "Aber ich weiß, ich muss noch üben." Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er sich und verließ den Raum.

"Frecher Kerl" dachte Lucas und schrieb eine Nachricht an den ersten Offizier und an den Captain.

Fee und U_E in „ Umso kleiner die Frau desto größer sind ihre Fußstapfen!“

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„Nein! Nein! Nein!“, zeterte Milseya stinkig auf dem Biobett in der Krankenstation. „Ich will dass Assjima das macht! An meine Magensäfte lass ich nur Assjima!“ Sie packte Meg am Kragen. „Schaff mir den Doc her. Ich bin die Frau des klingonischen Botschafters und verlange die bestmögliche medizinische Versorgung! Abmarsch!“

Die Afrikanerin drückte sie zurück auf die Liege. „Verdammt Milseya – reiß dich zusammen. Assjima hat bis morgen früh Zwangsurlaub. Sie schläft bestimmt. Soll ich Doktor Gilmore vom Planeten hochbeamen lassen?“

„ASSSSSSSSSSJJJJJJIIIIIIMMMMAAAAAAAAAAAAAA!!!!“, brüllte die Bajohaliianerin. „AUF DER STELLE!!!!!“

„Miki – helf’ mir mal! Die ist ja total besoffen“ rief Meg während sie versuchte, der Pilotin einen Hypospray zu verabreichen. Der Finne kam hinzu und griff nach Milseyas Armen.

Milseya entzog sich dem Mann und traf ihn - so wie sie es von H’Qar gelernt hatte - mit einem fokussierten Schlag auf den Brustkorb. Miki taumelte mehr überrascht ein, zwei Schritte zurück. Die kleine Frau nutzte die Gelegenheit um Meg einen unmissverständlichen Blick zuzuwerfen. „Zwangsurlaub oder nicht! Assjima wird es genießen, mir den Magen auszupumpen. Lass sie gefälligst selbst entscheiden, was sie tun will!“

Während Miki der Pilotin einen bösen Blick zuwarf aktivierte Meg mit kummervollem Gesicht die Kommunikation. Die Stimme am anderen Ende murmelte verschlafen eine Art von Zustimmung. „Sie kommt gleich. Aber um das wieder gut zumachen musst du dir echt was einfallen lassen, Milseya.“ Die Krankenschwester warf den Hypospray in eine Schale und wandte sich Miki zu. „Alles okay bei dir?“

„Ja, geht schon. Perkele! Was für ein Giftzwerg …“

"Die korrekte Anrede ist Zwergenkönigin!“, grinste Milseya unverschämt. Doch insgeheim tat es ihr wirklich leid. Gut machen? Assjima musste es wirklich dreckig gehen. Aber es gab nun mal keinen anderen telepathisch begabten Arzt auf der Community - und damit keine andere Möglichkeit. Es würde ihr schon etwas einfallen und wenn sie für Assjima bei ihrer Klage einen Sonderurlaub herauspressen würde.

„Dann eben Giftzwergenkönigin!“ Miki drehte sich um und fuhr fort, die Proben der Pflanzen zu untersuchen, die ihm vom Wissenschaftslabor geschickt worden waren.

Wenige Minuten später stand Assjima vor Milseyas Biobett. „Was gibt es denn so Wichtiges, dass Meg sich nicht darum kümmern könnte?“ Sie war noch immer ziemlich blass um die Nase und wirkte ungehalten.

„Doc! Endlich! Sie müssen mir den Magen auspumpen!“

„Den Magen auspumpen? Warum?“

„Weil der Alkohol darin meinem ungeborenem Kind nicht gut tut!“

„Dem Kind?“ Assjima starrte die Pilotin verwundert an. „Woher … Ich meine … diese zwei Tage waren doch erst kürzlich ... wenn ich das richtig im Kopf habe …“ Sie ging zum Terminal hinüber und suchte nach Milseyas medizinischer Akte.

„Assjima!! Stecken Sie mir einfach den Schlauch in den Hals und hören Sie zu!

„Kürzlich! Kürzlich! Wieso führen eigentlich SIE einen Kalender über MEINE Fruchtbarkeit?“, regte sich Milseya künstlich auf. Nicht mehr lange und sie würde wirklich vollkommen besoffen sein. Hoffentlich konnte Assjima noch rechtzeitig vorher ihre Gedanken sehen! Nicht auszudenken, wenn sie einfach so hinauskrähte, was sie eigentlich vorhatte!

„Einen Teufel werde ich tun. Das geht auch ohne Schlauch. Und natürlich habe ich es im Blick, wenn sich die mir anvertrauten Personen turnusmäßig ein paar Mal im Jahr ungewöhnlich verhalten“ erwiderte die Ärztin. Halt! Was hat Mili da eben gesagt? Schlauch in den Hals und ihr zuhören? Wie soll man mit einem aus dem Mund hängenden Schlauch sprechen können?. Assjima griff nach dem Hypospray, füllte ihn mit einer goldenen Flüssigkeit auf, trat an die Liege und drehte der Haliianerin sanft den Kopf zur Seite. „Reicht ein Mittel zum schnellen Abbau des Alkohols aus oder bestehen Sie auf dem Schlauch?“ Sie ließ die Hand auf der Wange liegen. “Was ist los?“

„DOC! Haben Sie denn immer noch nicht die Dateien über die haliianische Physiologie gelesen? Wir verdauen alles!“, maulte Milseya laut. „Das Zeugs hilft nur für das bisschen im Blut und das ist echt nicht der Rede wert.“

Wenn Sie mir nicht gleich den Magen auspumpen, werde ich wirklich schwer betrunken sein. Und dann könnte ich Dinge sagen, die niemand erfahren darf. Ich bin auf der Suche nach dem, der uns in die Schei*** .. Entschuldigung .. der den ganzen Mist über uns verzapft. Und Grich - der Wirt des glücklichen Rumakstrauch - der mag Sie übrigens wirklich, Doc, also der hat mir vielleicht einen Tipp gegeben. Aber wenn ich gleich meinen Rausch ausschlafen muss, dann hab ich das bis danach wieder vergessen.. und bevor ich es vergesse.. bin ich schwanger oder nicht? Wissen Sie H’Qar und ich . na Sie wissen schon!

Assjima verstand nur noch Bahnhof. Was hatte Grich der Wirt mit einem Schlauch zu tun der in Milseyas Magen verdaut werden sollte und ganz nebenher das Kind eines Rumakstrauches gezeugt hatte? Aber Milseya war heute wohl sadistisch aufgelegt und bevorzugte die harte Tour. Und sie, Assjima war ausnahmsweise mal nicht in der Stimmung, der Pilotin zu widersprechen. Müde winkte sie Meg zu, die überraschend schnell mit einem altmodischen Gerät und dem berüchtigten Schlauch sowie einem Eimer zur Stelle war. Als sie die Sachen neben Milseya abstellte flüsterte sie ihr leise zu: „Auch wenn der Doc deine Selbstkasteiung sicherlich nicht genießen wird – ich werde mir vom Kamerateam die Aufnahmen besorgen und sie mir nach Feierabend ganz gemütlich ansehen! Viel Spaß wünsch ich dir!“ Dann verschwand sie in den Nebenraum, Patientin und Ärztin sich selbst überlassend.

Assjima nahm den Schlauch in die Hand und hielt ihn Milseya vors Gesicht. „Wirklich? Ich könnte auch ein Brechmittel verabreichen … oder Sie stecken sich den Finger in den Hals. Das ist immer noch angenehmer als dieses antike Teil.“

„Das hab ich schon probiert, Doc - ich mein das mit dem Finger. Funktioniert nicht! Machen Sie schon. Aber schmieren Sie ne Menge von dem Gleitzeugs drauf!“

Verstehen Sie, was ich Ihnen sagen will? Keiner wird darauf kommen, dass wir uns „unterhalten“, wenn ich das Ding in meinem Hals stecken habe. Doc? Seit wann haben Sie einen Zwilling? Oi!

Langsam verstand die Deltanerin, was Milseya bezweckte. Obwohl diese eigenartige Behandlungsmethode sicherlich Irritation, Verwunderung und womöglich sogar Argwohn unter den Zuschauern der Dokumentation hervorrufen dürfte. Sie rieb den Schlauch mit einer Paste ein und steckte ihn der Pilotin in den Mund. „Schlucken! Aber ganz sachte.“ “Ich habe keinen Zwilling. Ich bin absolut einzigartig!“

Das sagen Sie!, Aber ich finde die zweite Assjima ziemlich heiß *würg* AAHH!! Ich hasse das!! Machen Sie weiter!

„Achowolochomnechwech!“

Hier gibt es keine andere Assjima, die heißer ist als ich. Und ich glaube, dass ich eine Überweisung an Moloch ausstellen muss. Das hier klingt fast SM-mässig.“ Der Schlauch war jetzt richtig platziert. „Was gibt es, was andere nicht hören dürfen? Schnell, bevor ich die Pumpe einschalte … dann können Sie nämlich erstmal nicht mehr denken.“

Glauben Sie wirklich, das ist das erste Mal, dass mit der Magen ausgepumpt wird? Machen Sie endlich das Ding an. Ich werde keuchen, stöhnen und mich krümmen - vielleicht krieg ich sogar noch einen vernünftigen Schrei zustande. Aber wissen Sie was? Was meinen Magen angeht, da kenn ich mich aus! Da könnten Sie Trampolin drauf springen und ich würde nix merken! Klar, bei der Speiseröhre siehts anders aus. Aber da ist ja der Schlauch. Also machen Sie schon! Und wehe Ihnen, Sie finden meine schauspielerische Darbietung nicht anbetungswürdig! Und seit wann glauben Sie, dass meine Gedanken irgendwie einen Sinn ergeben?

Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben.

“Das habe ich nie ernsthaft angenommen … aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Sie mir etwas erzählen wollten.“ „Achtung – es geht los!“ Die Ärztin schaltete die Pumpe ein und ein ekelhaft saugendes Geräusch surrte durch den Raum.

Milseyas Oberkörper bäumte sich auf. Gurgelnde Laute verließen ihre Kehle. Sie würgte und griff sich an den Hals.

Ich hatte tatsächlich vergessen, dass es sich soo anfühlt! Erzählen? Ich hab Ihnen doch schon vorhin alles erzählt .. oh, Meg hatte mir gesagt, dass Sie nicht fit sind. Es tut mir wirklich sehr leid, Assjima. Auch dass ich Miki vorhin eine verpasst habe – wenn Sie mal unter vier Augen mit ihm reden, wäre ich ihnen dankbar, wenn Sie ihm das sagen könnten… aber noch mal zurück zu dem, was ich gesagt habe. Ich bin auf der Suche nach dem, der diesen ganzen Mist über mich und die anderen hier verzapft.. IIIII

Ihr Magen schien sich von innen nach außen zu stülpen. War das etwa gerade ihr Frühstück, das da den Schlauch hinaus kroch?

Bei allen Himmeln, ich glaube so langsam, Meg hätte daran mehr Spaß gehabt. Wo war ich stehen geblieben? Ach so, richtig, Grich der Wirt hat ein bisschen geplaudert, aber dazu musste ich ein bisschen was mit ihm trinken und pokern. Verdammt, ich hatte ein Four Of A Kind, als die mich hochgebeamt haben! Egal! Jedenfalls hab ich jetzt ein paar Informationen, die mir weiterhelfen. Ich weiß, das ist ein wenig viel auf einmal – aber Meg hätte mir einfach nur was gespritzt und ich hätte zehn Stunden lang geschlafen! Das konnte ich nicht riskieren.

Der Eimer füllte sich mit einer unangenehm riechenden Masse. Assjima wurde etwas flau in der Magengegend. Sie hatte tatsächlich schon bessere Tage erlebt … Was für ein Kind? Irgendwie roch Milseya nach Zigarrenrauch. Aber das konnte auch Einbildung sein. Was um alles in der Welt hatte die Frau am Morgen in sich hineingestopft? “Was wusste Grich denn, dass Ihnen … uns weiterhelfen könnte?“

Er hat mir ein paar Namen genannt. Mehr kann ich Ihnen noch nicht sagen, weil ich erst vollkommen nüchtern sein muss und an ein gesichertes Terminal muss. Und das ist in H’Qars Quartier .. bei allen Höllen, das stinkt ja widerlich! Ich kann mich nicht oft genug entschuldigen! Wenn ich wüsste, wie es gut machen kann, dann würde ich das! Okay, jetzt kommt gleich ein dicker Brocken!

Sie bäumte sich auf, wurde vor lauter Nach-Luft-Schnappen puterrot im Gesicht, würgte und würgte.

Ich glaube, das war gerade mein Abendessen! Na immerhin werde ich morgen nicht mehr den Tag auf der Schüssel hocken.. ich sollte das mit den Zigarren echt sein lassen.

„Zigarren und Wein … in größeren Mengen keine gute Kombination“ erwiderte die Ärztin laut. „Selbst für haliianische Mägen.“ Dann zog sie – ohne den Schlauch loszulassen - einen Stuhl heran und setzte sich, denn die Knie zeigten nun doch erste Anzeichen, nachgeben zu wollen. Eich hoch auf die moderne Medizin! Wie angenehm so ein Hypospray doch sein konnte – im Vergleich zu diesen alten Methoden. Angenehm für Patient und Arzt. „Wenigstens brauche ich jetzt kein Abendessen mehr.“ Der Hauch eines Lächelns breitete sich kurz auf dem Gesicht der Deltanerin aus. “Und Sie glauben, sich alles merken zu können bevor Sie in Ihr Quartier kommen?“

Oh, wie schön, dass Sie mich nicht so gut kennen, wie Sie glauben!

Hätte sie lachen können, hätte sie es getan, aber so…

Wenn ich mich nicht genau erinnere, dann aber auf jeden Fall mein guter Freund namens Trikorder. Wussten Sie etwa noch nicht, dass ich mich prinzipiell auf nichts und niemanden verlasse? Am allerwenigsten auf mich selbst? Na ja, ich weiß ja dass ich ne große Klappe habe, aber dämlich bin ich nicht!

“Das habe ich auch nicht behauptet. Aber während einer solchen Prozedur kann schon das eine oder andere in Vergessenheit geraten.“ Assjima veränderte die Position des Schlauches. “Und wer sich lieber den Magen auspumpen läst anstatt ein leichtes Emetika zu nehmen, welches sofortigen Brechreiz erzeugt und somit den gleichen Effekt hat … nun ja … da sei es mir doch gestattet, ein wenig an der Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln.“ Man konnte der Deltanerin nicht ansehen, ob sie das eben im Spaß gesagt hatte. „So, ich glaube jetzt ist alles raus.“

Bis auf den Schlauch!

Die Bajohaliianerin zeigte fordernd auf diesen.

Also, Doc, so langsam sollten Sie sich doch an mein dramatisches Auftreten gewöhnt haben! Und dass Haliianer nicht zurechnungsfähig sind, ist doch eine anerkannte Tatsache in diesem Universum! Hätten ihre Gedanken doch nur diesen von ihr beabsichtigten selbstironischen Unterton!

Und ein Brechmittel hätte mir auch Meg geben können, aber hätte es dann spektakulär ausgesehen? Kotzen kann jeder, aber einen Schlauch verpasst bekommen, das zeugt von wahrer Verzweiflung!

„Es zeugt eher von der Neigung zu einer seltenen Abart der Selbstkasteiung. All das nur für die Zuschauer?“ Assjima verdrehte die Augen und zog den Schlauch vorsichtig aus dem Inneren der Pilotin. Warum es Milseya nicht gereicht hatte, den Alkohol auf modernere Art heraus zu bekommen hatte sie immer noch nicht so richtig verstanden. Aber heute musste sie auch nicht alles begreifen.

Eigentlich nur für ein paar bestimmte Zuschauer. Wenn Sie glauben, dass so ein paar Filmfuzzis mich in die Knie zwingen können, dann warten Sie ab, was passiert, wenn ich zur Hochform auflaufe! Vielleicht krieg ich vor lauter Verzweiflung über die ach so bösen Gerüchte noch eine Fehlgeburt!

„Bräh .. kech.. wäh!“ Milseya spuckte. Würgte. Keuchte.

Oh, warten Sie, das wird Ihnen gefallen!

„Wie konnten die das nur von mir sagen?“, krächzte die Bajohaliianerin und ihre Augen füllten sich mit großen Tränen. Mit bebenden Lippen griff sie sich an die Stirn. „Glauben Sie auch, dass ich für das Orion-Syndikat gearbeitet habe, Assjima? Glauben Sie, ich bin eine Verbrecherin?“ Dicke Tränen liefen ihr über die Wangen.

Eine Schachtel mit Zellulosetüchern schwebte von einem Tisch herüber. „Nun ja … um ehrlich zu sein: jemand, der sich in einer Pinte vollaufen lässt, mit dem Wirt pokert und dabei Zigarren raucht … so jemand muss doch kriminell sein, oder? Zumindest entspricht das den gängigen Klischeevorstellungen.“ Während sie sprach, ließ die Ärztin ihren Scanner über Milseyas Körper wandern. „Aber das sind ja nur bescheuerte Vorstellungen, irgendeinem Raymond-Chandler-Roman entsprungen, die kein normaler Mensch mit der Wirklichkeit verwechseln würde.“ Sie zwinkerte Milseya zu und nahm den Eimer auf, um den Inhalt zu entsorgen. “Ich kann nichts von einer Schwangerschaft erkennen. Wann glauben Sie, dass es geschehen ist? Gute Show übrigens.“

Wirklich? Nicht einen bisschen dick aufgetragen?

Sie schniefte laut, griff nach den Tüchern und schnäuzte sich mit einem Elefantentrompeten. „Was kann ich denn sonst tun, Doc? Alle hier an Bord schauen mich so komisch an! Und ich will doch keinen in Schwierigkeiten bringen, nur weil er mit mir geredet hat!“ Wieder war das Taschentuch an ihrer Nase.

Also H’Qar und ich haben es gestern so richtig krachen lassen – ich glaube nicht, dass Sie da schon was finden, wenn es geklappt hat. Aber wenn ich schon mal hier bin, könnten Sie kurz nachsehen ob die künstliche Gebärmutter noch da ist wo sie hin soll…

„Künstl …“ Assjima unterbrach sich und lies das Wort in ein Husten übergehen “Sie haben sich eine künstliche Gebärmutter implantieren lassen? Warum weiß ich nichts davon?“ Sie warf der Pilotin einen kurzen finsteren Blick zu. „Entschuldigung … dieses trockene Wüstenklima und der Staub in der Luft. Sie sollten nicht auf das Gerede der Leute achten. Niemand an Bord glaubt, dass Sie etwas mit dem Orion-Syndikat zu tun haben. Das sind alles Hirngespinste von Leuten, die zuviel in die Glotze schauen und überall Verschwörungen sehen.“

Ich wollte Ihnen das schon die ganze Zeit sagen, aber dann kam diese Mission dazwischen und Sie kennen mich doch. Wenns irgendwo ein Problem gibt, dann stürze ich mich drauf, als könnte ich alles wie Super-Woman lösen… ich werde Ihnen so schnell wie möglich die Daten von Sta’el vorbeibringen lassen. Er hat mich auf Halii untersucht und hat dazu geraten, damit H’Qar und ich Kinder bekommen können. Allerdings muss ich noch Immunsupressoren einnehmen, aber er meinte, dass müssen Sie kontrollieren… das ist kompliziert zu erklären…

„Meinen Sie wirklich?“, japste Milseya unter den Tränen.

„Aber sicher! Das ist doch kein Grund zum Weinen … und außerdem viel zu übertrieben“ Die Ärztin legte Milseya freundschaftlich die Hand auf die Schulter. Doch ihre Gedanken hatten eine eindeutig dunklere Färbung. “Sta’el hat den Eingriff vorgenommen? Dem wird’ ich was erzählen! Er hätte mir umgehend die Daten schicken müssen. Wann war das?“

Ja, man hat mir schon oft den Hang zur Dramatik vorgeworfen!

Sie kaschierte das Kichern hinter dem Taschentuch.

„Ich versuchs …“

Nein, er hat es nicht selber gemacht. Das waren haliianische Chirurgen. Er hat den Eingriff nur überwacht. Machen Sie ihm keine Vorwürfe. Es ist meine Schuld. Ich hatte ihm versprochen, Ihnen gleich die Daten zu geben. Seien Sie also sauer auf mich! Wollen Sie noch mal den Magen auspumpen?

Assjimas Blick verfinsterte sich noch mehr. “Glauben Sie ernsthaft, mir würde es Spaß machen, Sie mit einem Schlauch zu malträtieren? Oder ich würde so etwas als pädagogisches Hilfsmittel betrachten? Für wen halten Sie mich? Schicken Sie mir so schnell wie möglich die Daten. Ich wage gar nicht daran zu denken was alles hätte passieren können …“ Die Laune der Deltanerin war nun endgültig unter den Gefrierpunkt gesunken. Sie war müde, gereizt, sämtliche Rippen taten ihr weh und der Schädel brummte noch immer. Und dann ließ Milseya sie aus dem Bett holen um sich foltern zu lassen und ganz nebenher von diesem wichtigen Eingriff zu erzählen. Womöglich war sie auch nur gekränkt, dass die Pilotin im Vorfeld nicht mit ihr darüber gesprochen hatte. Sie kramte in einer Schublade und zog ein Fläschchen mit einer grünen Flüssigkeit hervor. „Hier … das wird den Alkohol abbauen, der bereits ins Blut geraten ist. Trinken Sie es innerhalb der nächsten zwei Stunden.“

Danke“, schniefte Milseya. „Bitte seien Sie mir nicht böse, Doc. Ich habs wirklich nicht mit Absicht gemacht.“ Wie um ihren guten Willen zu beweisen, öffnete sie das Fläschchen und nahm einen tüchtigen Schluck davon.

Es tut mir wirklich leid! Kann ich irgendetwas für Sie tun? Ihre blauen Flecke .. ich habe eine wunderbare Salbe, die nicht nur den Schmerz nimmt, sondern auch ihre Haut regeneriert und pflegt..

Die Frage wurde mit einem stummen Kopfschütteln beantwortet. “Danke, das ist nicht nötig. Ich muss nur etwas Ruhe finden … ein paar unbeobachtete Stunden. Sid hat mir einen Störsender verschafft. Aber wenn der Rummel hier nicht bald ein Ende nimmt, drehe ich noch durch.“ Als wenn sie sich erst jetzt wieder an die vielen Zuschauer erinnern würde drehte sich die Deltanerin plötzlich zu einer der Kameras in der Wand um und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Ihr wollt jetzt sicherlich alle wissen, warum Fähnrich Anquenar diese antike Behandlungsmethode gefordert hat und warum sie darauf bestand, nur von mir behandelt zu werden. Das ist schnell zu erklären: Fähnrich Anquenar ist ein haliianisch-bajoranischer Hybrid. Sie hat ein sehr ungewöhnliches Verdauungssystem. Ein langes, bandwurmähnliches Tier sitzt in ihrem Dickdarm und frisst alles was ihm in die Quere kommt. Wenn der Wurm nicht regelmäßig mit Nahrung versorgt wird, würde er sich in seinem Hunger durch die Darmwände fressen, was verständlicherweise unangenehme Folgen mit sich brächte. Dieser Wurm ist jedoch sehr anfällig für Alkohol. Die kleinste Menge würde ihn derart betrunken machen, dass er die Kontrolle verlieren und die Darmwände mit dem Futter verwechseln könnte. Deswegen musste der Alkohol so schnell wie möglich wieder aus dem Magen heraus … noch bevor er den Wurm erreichen konnte.“

Milseyas Mund formte sich zu einem großen O.

Sie können ja lügen, ohne rot zu werden, Doc! Respekt!! Aber ein Wurm! Klingt ja so als ob ich in meinem Innersten ein kleines Monster hätte ..

Sie schnäuzte sich lautstark und betete zu den Himmeln, dass niemand so genau hinsah, dass er ihre zuckenden Mundwinkel erkennen konnte. „Ja, aber all die Ereignisse der letzten Tage .. es tut mir so leid..“, jammerte sie in die Kameras.

Wenn der Störsender nicht mehr weiterhilft, dann leih ich Ihnen meinen Hammer. Der wirkt wirklich zuverlässig. Oder Sie benutzen eines der Shuttle. Die werden nicht abgehört. Die gelten als Hochsicherheitszone. Sagen Sie Peter einfach, dass Sie Ihre Flugkenntnisse trocken auffrischen wollen. Er weiß dann Bescheid.

Sie rutschte vom Biobett. „Danke Doc. Ich werde mich jetzt ein wenig hinlegen.“

„Eine gute Idee. Das werde ich auch tun.“ Assjima räumte während die Pilotin zur Türe ging ein paar Geräte beiseite, drehte sich dann noch einmal zur Kamera. „Ach ja … wer das eben mit dem Wurm geglaubt hat, sieht wohl tatsächlich zu viel fern. Jetzt könnte ich natürlich sagen: Sie braucht’s einfach! Aber in Wirklichkeit …“ Sie lächelte „… nein, eigentlich fällt das Ganze unter die ärztliche Schweigepflicht. Wir könnten ja ein Quiz veranstalten. Frage: Welche Besonderheiten weißt die Darmflora eines weiblichen haliianisch-bajoranischen Hybriden auf? Was gibt’s zu gewinnen? Lasst mich mal überlegen …“ Kurzes Nachdenken „Ja … ich hätte da ein Fläschchen mit einem ganz besonders betörenden Duft. Das überlasse ich gerne demjenigen, der zuerst die richtige Lösung einschickt. Ich danke für die Aufmerksamkeit! Und gehe jetzt wieder schlafen. Milseya! Warten Sie, ich komme ein Stückchen mit.“

Die Bajohaliianerin drehte sich schniefend um. „Klar doch!“

Die Deltanerin eilte ihr hinterher. “Entschuldigung Mili, aber das musste jetzt sein … Rache ist süß. Oder wie pflegt H’Qar zu sagen? Rache ist ein Gericht …“

„DI´ reH QaQqu´ nay´“, beendete sie den Satz schmunzelnd. „Ist schon in Ordnung. War ja auch nicht nett von mir, Sie aus dem Bett zu klingeln.“ Sie klopfte Assjima auf die Schultern. „Aber ein Wurm? H’Qar wird mich von jetzt an jede Woche auf die Krankenstation schleifen, bis er sicher ist, dass ich wirklich nicht so ein Viech in mir trage!“, lachte sie. „Ach, selbst wenn Sie total groggy sind, bringen Sie mich noch zum Lachen! Sie sind einfach herrlich! Ich könnt Sie echt knutschen - wenn hier nicht so viele Kameras wären!“

„Das würde unseren Ruf endgültig ruinieren. Also lieber ein andermal“ entgegnete die Deltanerin mit unbeweglicher Miene. „Ich muss hier runter. Wir sehen uns später.“

„Ich komm darauf zurück“, winkte Milseya ihr nach. „Bis dann. Süße Träume, Assjima.“

Bearbeitet von Assjima
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„JA DOCH!“

Den Türsummer schien der entnervte Tonfall Milseyas noch mehr anzustacheln - er läutete nun Sturm - was vermutlich daran lag, dass sie sich die ersten drei Mal nicht gerührt hatte.

„WAS?“, fragte sie angesäuert, als die Schotts auseinander glitten.

Die Antwort bestand darin, dass man ihr einen Flugkampfanzug in die Hand drückte.

„Was soll das werden?“, fragte sie verdattert.

„Hör auf mit dem Scheiß!“, raunte Peter Wentworth. „Zieh den Anzug an und melde dich in zehn Minuten auf dem Hangardeck.“

„He, ich arbeite nicht mehr für..“

„Du bist die einzige Jägerpilotin an Bord dieses Schiffes - und ich brauche dich.“ Peter nickte leicht mit dem Kopf nach hinten zu dem überraschend interessiert wirkenden Kamerateam. Er trat einen Schritt näher und beugte sich zu ihr herab. „Ärger ist im Anflug“, flüsterte er.

Sie runzelte die Stirn. „Ich kann nicht, Peter.“

„Doch du kannst“, beschwor er sie leise. „Hier geht es um weit aus mehr, als um deinen Ruf.“ Er trat wieder zurück und sprach lauter weiter. „Kein Jäger fliegt allein. Niemand verlässt seinen Flügelmann. Ich verstehe verdammt gut, dass du im Moment der Sternenflotte den Gehorsam verweigerst, aber..“

„Gehen wir“, unterbrach sie ihn und marschierte los.

Perplex sah Peter ihr hinterher, bevor er sich ebenfalls in Bewegung setzte. „Das war irgendwie zu einfach“, erklärte er, als sie eingeholt hatte.

„Nein, nicht wirklich“, meinte Milseya. „Denn du hast Recht. Im Moment bin ich zwar kein Mitglied der Sternenflotte, aber dennoch bin und bleibe ich Pilotin. Unsere Regeln sind doch nicht an die Sternenflotte gebunden. Und mein Ruf wäre vollkommen ruiniert, wenn ich einem Kollegen nicht helfen würde, obwohl er mich darum bittet. Ich lege mich doch nicht mit der Piloten-Gilde an!“

Wider Willen musste Peter lachen. „Nein, du bist nur verrückt genug, die Sternenflotte zu verklagen!“

„Vor der habe ich nicht so viel Angst, wie vor unseren eigenen Leuten“, grinste sie zurück und warf einen Blick auf das Kamerateam, dann zu dem Piloten.

Er schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt.“

Sie ließ es auf sich beruhen.

Auf dem Hangardeck herrschte bereits emsige Betriebsamkeit. Claudette und Rupert nickten Milseya mit strahlenden Gesichtern zu, bevor sie ihre Köpfe wieder „unter die Haube“ der Jäger steckten.

„Na, mein Hübscher“, begrüßte Milseya leise Nerves und strich sanft über die Außenhaut. „Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Bist du schon aufgeregt, weil wir endlich wieder fliegen? .. Ja .. ich auch..“

Sie ging in den Umkleideraum und streifte den engen Anzug über ihren Körper. Er saß ein wenig enger als beim letzten Mal, aber immerhin konnte sie ihn ohne die Luft anzuhalten schließen.

„Auf gar keinen Fall!“, rief Peter.

„Lieutenant, wir haben das Recht ..“, beschwerte sich einer aus dem Filmteam.

„Sie haben auf diesem Deck sämtliche Rechte verspielt! KEINER ihrer Leute wird uns begleiten! Ich lasse keinen an Bord eines Jägers, der kein Jägerpilot ist! Haben Sie das verstanden?“

„Ich mache doch nur meinen Job!“

„Und ich meinen!“

„Pardon“, mischte sich nun auch Claudette in das Gespräch ein und lächelte charmant den Kameramann an. „Wissen Sie eigentlich, wie es sich anfühlt, wenn ein Jäger beschleunigt? Nischt? Ich sags Ihnen.. immer wenn die Maschine beschleunigt, quetschen sich für Millisekunden ihre sämtlichen inneren Organe zusammen. Sie haben das Gefühl, dass Sie auf der Stelle ersticken werden. Und dann wird Ihnen total schlecht. Und wenn die Piloten bremsen, dann glauben Sie dass ihre Innereien aus ihnen herausgerissen werden. Und das geht sie ganze Zeit so.. Isch glaube, Sie wollen wirklich das nicht wirklich erleben..“

„Aber das Trägheitsdämpfungsfeld..?“

Die Piloten - außer Milseya - begannen laut zu lachen, was ratlosen Blicken bei der Filmcrew führte.

„Ein Jäger ist doch kein Raumschiff“, meinte Peter. „Das Dämpfungsfeld wirkt mit einer Verzögerung von 12,6 Millisekunden. Schlecht wird Ihnen also auf jeden Fall!“ Er hob beschwichtigend die Arme. „Ein Vorschlag zur Güte: Wir platzieren an meinem Jäger eine Außenkamera. Dann können Sie alles sehen ohne den Jäger vollzureihern!“

„Und was ist mit Mikrofonen?“

„Im Weltraum kann man nichts hören!“

„Und was ist mit der Kommunikation?“

Wentworth setzte ein hämisches Lächeln. „Sie wissen doch, dass Sie nichts aufnehmen dürfen, dass Milseya Anquenar sagt. Nehmen Sie meinen Vorschlag an und sie haben zumindest die Bilder - ansonsten haben Sie GAR NICHTS!“ Er bestieg den Jäger und sah zufrieden, dass die Filmcrew sich sputete, eine kleine Außenkamera an einem geschützten Platz anbrachte.

„12,6 Millisekunden?“, fragte Milseya spöttisch, als Claudette ihre Anschlüsse prüfte.

„Nischt nur du kannst Theater spielen!“

„Scheinbar“

„Bonne chance“, wünschte ihr Claudette augenzwinkernd.

„Merci, ma puce“, erwiderte Milseya und zwinkerte zurück.

Die Antriebe wurden aktiviert, die Brücke gab die Startfreigabe und beide Flieger verließen sofort den Hangar.

„Schalte externe Kommunikation aus. Hangardeck-Komm aktiviert“, meldete Peter.

„Bestätigt!“ Milseya hatte beinahe im gleichen Atemzug das Gleiche getan. „Also, was ist los?“

In knappen Worten berichtete der leitende Flugdeckoffizier, den Befehl von Bishop nach Anomalien zu suchen, die auf ein getarntes Schiff hinweisen könnten.

„Verstehe“, erwiderte sie und rief die Datenbank auf. „Es gibt mehrere Anomalien, von denen man auf ein getarntes Schiff deuten könnte. Ich schließe Punkt 1, 2, 5, und 9 aus der Datenbank aus.“

„Einverstanden.“

„Ich gehe davon aus, dass wir nicht wissen, welche Spezies uns da einen Überraschungsbesuch abstatten will. Wir benötigen also sämtliche Sensoren, Breitband, Komm-Kanäle und Subraum.“

„Korrekt und aktiviert. Ich übertrage das Suchschema.“

„Bestätigt. Sieht gut aus.“

„Ist ja auch von mir.“

„Ich wusste doch, dass du in Wahrheit nur auf meinen Posten scharf bist!“

Er lachte. „Klar doch. Jeder will der Flight XO auf der Community werden. Ich hab die langen Schlangen von Bewerbern auf der Basis gesehen.“

„Beginne mit Abtastung von Suchraster 1-100 - 0“, erwiderte Milseya grinsend und aktivierte den Schub.

Peter folgte ihr. Konzentriert arbeiteten die beiden Piloten und verfolgten ihre Scanergebnisse eines jeden Rasters.

„Mili?“

„Ja.“

„Du hast mir noch nicht gesagt, wie es auf dem Planeten gelaufen ist?“

„Ich hatte dir doch schon vorher gesagt, dass ich es dir nicht sagen werde, damit du nicht auf dumme Ideen kommst.“

„Sag mir einfach, ob es geklappt hat.“

„Und wie!“, antwortete sie nach einigen Augenblicken mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Erstaunlich! Ich fand deine kleine Ansprache nämlich ein klein wenig zu dick aufgetragen“, erklärte Peter schmunzelnd.

„Du bist doch nur neidisch, weil dir keine Antwort darauf eingefallen ist - denn so ein verdatterter Gesichtsausdruck kann nie und nimmer gespielt sein!“

„Ich wollte das Ganze nicht länger hinauszögern!“

„Schon klar“, lachte sie.

„Wirklich nicht!“

„Ich glaubs dir ja!“

„Wers glaubt! Hast du, was du wolltest?“

„Ich denke schon.“

„Gut - ich hoffe, du überlässt uns den Mistkerl für zwei, drei Minuten.“

„Wir werden seh… Peter?“

„Ich sehe es“, erklärte stirnrunzelnd als er die gleichen Daten sich auf seinem Bildschirm sah. „Könnte es etwas anderes sein? Fehlfunktion?“

„Ich überprüfe das gerade“, erwiderte Milseya, die einen kompletten Systemcheck laufen ließ. „Nein.“

„Atmosphärische oder planetarische Störfelder?“

„Negativ.“

„Ist es ein getarntes Schiff?“

„Kann ich nicht sagen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch.. Sicher wissen wir es erst, wenn es sich enttarnt.“

„Beginn mit dem Ablenkungsmanöver?“

„Bestätigt. Ich bin der Hase.“

„Und ich werde mir deine Löffel übers Bett hängen!“

„Dazu musst du mich erst einmal kriegen!“, lachte sie und bremste und beschleunigte sofort darauf hin in einen steilen Sinkflug.

„Du solltest es mir nicht so einfach machen, mein Häschen!“, grinste Peter, der die Verfolgung aufnahm.

Die beiden Jäger begannen eine wilde Verfolgungsjagd im Raum zu inszenieren. Doch schnell wurde aus dem ursprünglich geplanten Ablenkungsmanöver ein ernsthafter Raumkampf. Immer und immer wieder überraschten sie sich gegenseitig mit ungewöhnlichen Manövern, auf die der andere nicht nur reagierte, sondern versuchte dieses sogar mit einem noch überraschenderen Manöver zu übertrumpfen, bis ..

„Du bist tot“, stellte Peter trocken fest, als er Nerves dort hatte, wo er den Jäger haben wollte.

„Sieh auf deine Anzeigen, Peter“, erwiderte sie höhnisch.

Der Pilot erkannte, dass er genauso im ihrem Fadenkreuz war, wie sie in seinem und nur 1, 1 Millisekunden vor ihm ihn abgeschossen hatte.

„Scheiße!“, fluchte er.

Milseya lachte. „Einigen wir uns auf ein Unentschieden. Dein Schuss hätte mich auch in meine Bestandteile aufgelöst.“

Er knurrte wütend.

„Das wirkt bei mir nur, wenn es von H’Qar kommt“, stellte sie amüsiert fest. „Genug gespielt für heute! Rückkehr zum Mutterschiff.“

Darauf hoffend, dass die kleine Ablenkung geglückt war, kehrten die beiden Jäger zurück. An Bord des Schiffes nickte Peter Milseya kurz zu, bellte ein paar Befehle und verließ relativ unbemerkt mit einem Datenchip das Hangardeck. Ein paar Minuten später drückte er Lucas Bishop die Daten in die Hand und kehrte zurück.

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Vinara wechselte vom medienfreien Labor in ihr angrenzendes Büro, welches umso stärker verwanzt war. Das Verfassen der Entschuldigungs-Schreiben war keine Tätigkeit die im Geheimen geschehen musste; dennoch wurde sie auch hier wieder unterbrochen. Doch diesmal war es nicht wieder das Oberkommando oder ein sonstiger Flaggoffizier - stattdessen blickte Talana ihr etwas verschlafen aus dem Bildschirm entgegen.

"Hi Tante Vinny - bin ich jetzt auf Sendung?"

"Möglicherweise, falls nicht irgendwo anders auf dem Schiff oder Planeten etwas Aufregenderes passiert - ich rate dir auf jeden Fall: Keine Dummheiten vor laufender Kamera."

"Pffftt! Ist mir ehrlich gesagt scheißegal was von mir so veröffentlicht wird, meinen Ruf hab ich eh schon weg und kann ganz gut damit leben. Ich muss aber auch zugeben dass ich den Kram bei euch nicht pausenlos verfolge... War am Anfang ziemlich langweilig, naja, bis Assjima die Tittennummer gebracht hat und diesem Ersatz-Psychoheini die Leviten gelesen hat. Aber was Mili gemacht hat - boah ey, Nerves ist zuerst komplett ausgerastet, war aber auch tierisch stolz auf seine Zwergenkönigin. Und ich fand's einfach nur cool. Mann, ich weiß schon warum ich dieser Scheiß-Sternenflotte nicht beitreten will! Und ich finde langsam sollte jeder der noch ein bisschen Würde und Anstand hat sich nach einem alternativen Job umsehen."

"Heißt das du willst auch mir und meinen anderen Kameraden raten den Dienst zu quittieren? Dann gäbe es bald keine anständigen Offiziere mehr in der Sternenflotte. Auf jeden Fall Sheridan dürfte allein schon aus Familientradition weitermachen."

"Ja, der mit seiner militärischen Ahnengalerie... Aber du Tante Vinny, du könntest doch echt aus eurem durchgeknallten Verein austreten und voll bei den Klingonen einsteigen! Wie auch Mili; bei uns werden schon Wetten abgeschlossen wo sie als nächstes mitmacht wenn sie wirklich nicht mehr in der Sternenflotte arbeitet. Im Moment verteilen die meisten Stimmen sich zu gleichen Teilen auf die Klingonen und die Nyberrite-Allianz. Die Nyberrites suchen ja auch ständig gut ausgebildete Offiziere aus der Föderation und dem klingonischen Reich."

"Die Nyberrite-Allianz... Die wäre in der Tat eine Alternative, auch wenn ihre Politik nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht. Ich glaube ohnehin kaum dass das Oberkommando diesen Medienzirkus noch länger geschlossen unterstützen wird. Bis dahin werden wir hier unsere Arbeit erledigen und uns bemühen die Kameras so weit es geht zu ignorieren."

"So weit dass du wenn du schlafen gehst wieder ganz unbekümmert nackt durch dein Quartier läufst?"

"So weit nicht Talana. - Was macht eigentlich deine Ausbildung? Bist du schon bald fertig?"

"Och, ein bisschen dauert's noch... Ich muss jetzt auch gleich wieder Schluss machen, irgendjemand schreit hier wieder nach mir. - Jetzt halt mal die Luft an, ich komm doch gleich! - Also ciao Tantchen, halt die Ohren steif und wenn dir wieder jemand extrem auf die Nerven geht schlag ihm einfach in die Fresse. Hilft bei mir jedenfalls fast immer."

"Talana! Das kann ich doch gar nicht..."

Aber da war die Verbindung auch schon wieder beendet.

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„Ich weis nicht, ob wir das Tun sollen? Jay?“, fragte Rodney. Welcher ein ca 1,60 großer Mensch war, der vor allem viel zu viel auf den Rippen hatte. Das Gesicht glänzte vor Schweiß in der späten Nachmittagssonne. Schnaufend folgte er seinem beinahe 2 Köpfe größeren Kumpel, der figurtechnisch das blanke Gegenteil war.

„Nun halt die Luft an!“, fauchte er kurz zurück.“ Wir haben doch alles besprochen!“

„Ja aber Jay! Vielleicht sagen die die Wahrheit und wollen uns wirklich Helfen? Ich meine wir könnten Sie dann verärgern und….“

„Ah ah!“, Jay hielt seinen Zeigefinger auf den Mund seines Freundes, dessen Gesichtsausdruck an den eines Fisches erinnerte, der aus Versehen an Land gestrandet war. „Die wollen uns nicht Helfen. Das sagen auch ständig die Anderen.“

„Und das soll reichen?“

„Was denn noch?“, Jay stemmte seine Hände in die Hüften. „Sollen Sie es dir schriftlich geben, dass sie die Bösen sind?“

„Das wäre ja komisch Jay. Aber ich Glaube dennoch nicht daran das die Böse sind Jay. Eigentlich sind das sehr Nette Leute.“

Jay stieß einen Seufzer aus. Wie kam er eigentlich dazu Rodney da hineinzuziehen? Ach ja! Kein anderer war auch dämlich genug dafür mitzumachen.

„Du hältst so ziemlich jeden für nett, der dir zuhört Rod.“, Der Gesichtsausdruck des kleineren Mannes veränderte sich und wirkte nun wie ein Rehkitz, das mit einem Blick um Schutz flehte.“ Entschuldige das habe ich nicht so gemeint Rod.“, versuchte Jay die Lage wieder zu retten. Rodney Schniefte kurz, Schluckte Kräftig und schien sich wieder gefangen zu haben.

Welch einfaches Gemüt. Rodney war nicht Dämlich. Eigentlich ein intelligentes Kerlchen mit einem Makel – Er war derart Gutmütig und Vertrauensselig das Es schon Waffenscheinpflichtig war.

„Wir müssen Weiter!“

„In Ordnung!“, Rodney folgte seinem Freund. Doch er hatte einfach ein ungutes Gefühl.

In einem Weiten Bogen, versuchten nun Jay und Rodney sich der alten Halle zu nähern, die die Ingenieure inzwischen zu einer Hightech Zentrale umgebaut hatten. Dadurch, das Rodney ab und an immer aus der Puste kam, war bereits die Dämmerung reingebrochen. Aus der Ferne konnten die Beiden Kolonisten sehen, wie die Parabolantenne und die Halle von Flutlichtstrahlern angestrahlt wurden.

Durch den neuen Anstrich der Halle wirkte das ganze sogar sehr schön, wie Rodney befand. Vorsichtig näherten die Beiden sich nun einem Klein Hügel, in dessen Schutz sie gewisse Utensilien versteckt hatten.

„Leise!“, flüsterte Jay. Dann reichte er Rodney etwas Werkzeug. Bemüht so wenige Geräusche wie möglich zu verursachen, Packte Rodney diese in eine Tasche. Doch seine Hände wurden vom Schweiß Nass. Es Passierte, was passieren muss - ein Stemmeisen fiel zu Boden und auf Jays rechten Fuß. Der Aufprall auf dem Sand und Jays Stiefel klang Stumpf. Ein erstickter Schmerzlaut seitens Jay folgte darauf, der sich die Hände auf den Mund Presste. Auf einem Bein Hüpfend Funkelte er Wütend Rodney an.

„Entschuldige! Ich bin nur nervös weist du?“

Ein erzürnter erstickter Laut war die Antwort. Dann folgte ein Ausatmen, das wie ein Schnauben klang.

„Wir sind Fertig! Weiter!“, Krächzte Jay und machte sich auf. Rodney versuchte Schritt zu halten.

„Haben Sie das gehört, Sir?“

Angestrengt versuchte Mandrake zu Lauschen. George stellte sich neben seinen zwoten Stellvertreter. Beide Offiziere wollten eigentlich etwas von der wesentlich kühleren Abendluft schnappen.

„Nein, scheint alles Normal zu sein.“

„Mir war, wie wenn jemand vor Schmerz aufschreien wollte.“

„Hm…….. vermutlich ein wildes Tier.“

„Nun die Bewohner sind schon Komisch. Warum auch nicht die hiesige Fauna?“, stelle Mandrake in einem süffisanten Ton fest.

„Überraschen tut mich hier seit Gestern gar nichts mehr.“, George blickte sich um. Dann in Richtung Horizont, wo die Sonne gerade fast verschwunden war.

„Immerhin sind die Sonnenuntergänge eine Reise wert.“

Mit diesen Worten begab sich George wieder in die Halle. Mandrake blieb immer noch am Tor angelehnt stehen.

„Sag mal wo ist das Loch, das wir gestern Nacht vorbereitet haben?“, flüsterte Rodney unsicher.

„Wir sind gleich da!“

„Das sagtest du schon vor 10 Minuten.“

Während die Beiden sich Unterhielten, Stolperten ihre Füße über eine Unzahl an Wurzeln. Ihr Ziel war einer dieser seltsamen Kästen, die die Ingenieure aufgestellt hatten. Einer dieser Kästen war etwas außerhalb der Sichtweite der Halle gelegen und stelle somit für die Beiden unternehmungslustigen Kolonisten das ideale Ziel dar.

Denn wenn die Sternenflotten Typen feststellen, das hier was nicht Stimmte, so mussten diese auch herkommen.

So lautete zumindest der Urgedanke ihres Planes. Rodney blickte nach links und tippte seinem Kumpel auf die Schulter. Dieser drehte sich um und sah Rod genervt an. Die Augen Signalisierten ein beinahe Hörbares – Was ist denn Jetzt schon wieder? -.

„Ich Glaube wir gehen im Kreis. An diesem Baum sind wir vor 5 Minuten vorbeigegangen.“

Jay schaute in die Richtung, in die der Kleine dicke Finger zeigte.

„Klasse!“, war die knappe Antwort.“ Weiter!“, abermals setzte sich die kleine Prozession in Bewegung. Unter dem schweren Atem von Rodney und dem Stolpern der Beiden mischten sich nun auch Geräusche von wilden Tieren. Darunter die Laute eines Wildhund ähnlichen Wesens, das genauso groß wie ein Puma war.

Jedoch mieden diese Tiere die Menschen und deren Siedlung. Doch es reichte aus um Rodney zu verängstigen.

„Jay!“

„Das Ding ist weit weg Rod! Komm schon! Sonst sind wir Morgen früh noch nicht da!“

„Wie du Meinst!“, sagte Rodney mit zittriger Stimme. Sein kleiner fülliger Körper bebte förmlich. Als dieses Hundewesen zu Heulen begann Schloss Rodney die Augen und zählte kurz bis drei, Dann stolperte weiter, um zu Jay aufzuschließen.

Während die Beiden Kolonisten weiterhin durch das Unterholz Stolperten, wurden diese von den nachtaktiven Tieren in Augenschein genommen. Viele von diesen Wesen konnten nicht einordnen, was hier geschah. Andererseits waren diese Zweibeiner niemals zu durchschauen und am Ende kam auch nichts Gutes dabei heraus. Zumindest in den meisten Fällen. Doch diese beiden Exemplare verhielten sich wirklich verwirrend, selbst für einen Zweibeiner.

Zehn Minuten später stoppte das Duo erneut. „Gibs zu Jay! Wir haben uns verlaufen?“

„Haben wir nicht!“

„Und warum erkenne ich zum dritten Mal diesen Baum wieder?“

„Na schön Kopernikus! Wo sollen wir deiner Meinung nach hingehen?“

Rodney überlegte angestrengt. Ja man konnte es förmlich hören, wie die Synapsen in Rodneys Gehirn anfingen zu feuern.

„Vielleicht sollten wir in diese Richtung gehen.“, Jay sah in die von seinem Kumpel gedeutete Richtung.

„Lass es uns Versuchen. Wir hängen sowieso hinter dem Zeitplan!“

Mit diesen Worten ging es weiter.

„Commander? Sensoren Modul 4 Arbeitet immer noch nicht richtig.“, Meldete sich Keppler.

„Eine Klasse 5 Analyse durchlaufen lassen.“

„Analyse läuft.“, auf dem Display scrollten die Daten herunter. Kurz nach Ende der Analyse sah sich der Chefingenieur die Daten an.

„Kein Softwarefehler. Vermutlich ein mechanischer Defekt oder ein loses Kabel.“

„Ob wieder die Saboteure Unterwegs sind?“

„Würde ich nicht ausschließen. „, Modul 4 lag außerhalb der Sichtweite der Halle, was schon alleine nahe legte, dass es sich nicht um eine zufällige Panne handeln konnte.

„Na Bitte! Wir sind da!“, verkündete Rodney Freude strahlend und hielt auf den Kasten zu.

„Rod Warte! Pass auf sonst…..“

Ein Krachen von Ästen und ein dumpfes Aufprallgeräusch wirkten in der Stille der Nacht wie ein Einschlag eines Photonentorpedos. Kaum hatte sich der Staub gelegt hörte man auch eine Aufschrei und Wimmern. Jay ging vorsichtig an den Rand des Loches.

„Fällst du in das Loch, das ich Gestern vorbereitet habe!“, vollendete Jay seinen Satz. Eigentlich hätte da schon längst ein Sternenflotten Fuzi drin sein sollen. Doch es war Rodney, der das Loch Zielsicher erwischt hatte.

„Mein Bein! Es tut so…..weeeeeeeh!“, Rodney verzog das Gesicht zu einer Fratze und hatte Augenscheinlich wirklich starke Schmerzen. Tränen traten dem kleinen korpulenten Mann in die Augen.

„Verdammt Mann! Du Machst alle auf Dich aufmerksam!“, Jay blickte sich in allen Richtungen um. Dann wieder in das Loch, welches Rund 2 Meter tief war. Dummerweise hatte Jay kein Seil dabei. Seine Gedanken begannen nun zu rasen.

„Ich Hole dich Raus Rod. Halte nur aus Ja?“

Rodney nickte Stumm und biss die Zähne zusammen. Der anfängliche Ärger wandelte sich nun in Besorgnis und Angst um. Wie Schaffe ich es nur ihn Hoch zu bekommen? Rod wiegt eine Tonne!

George kam wieder aus der Halle, nachdem Mandrake ihn gerufen hatte.

„Diesesmal habe ich wirklich was gehört. Und das ist Definitiv kein Tier Sir.!“

George lauschte und hörte nun auch ein Wimmern. Zuerst klang es wie das eines Kindes, doch dann erkannte er das Es eine Erwachsenen Stimme sein müsste.

„Nehmen Sie ein Medikit mit. Wie sehen uns das Ganze an.“, sagte George. Schnell schnappte sich Mandrake das Medikit . George verteilte Handlampen und steckte seinen Tricorder ein.

Dann machten Sich die Beiden Offiziere auf den Weg.

Panik erfasste Jay, als er auf einmal die Strahlen der hellen LED Handlampen aufblitzen sah. Die Zeit lief ihm einfach davon. Er blickte nochmals zu Rodney. Dann Stand er auf und rannte los.

„JAAAAYYYYY!“, Quickte Rodney. Doch sein Freund Hörte nicht mehr auf ihn. Er rannte einfach nur noch und achtete nicht mehr darauf, wohin er rannte. Was zu Folge hatte das Jay selbst zum Opfer seiner eigenen Fallen wurde.

Mit seinem rechten Fuß geriet er in eine Schlinge, die sich sogleich zu zog und mit einem Ruck Jay in die Lüfte beförderte. So das Er Kopfüber in der Luft hing. Wie ein Fisch an Land begann er nun zu zappeln. Doch das nutzte einfach nichts. Dafür war seine eigene Falle zu gut konstruiert.

Die Lichtstrahlen näherten sich nun seiner Position. Sein Herz Schlug ihm Hörbar bis zum Hals. Verdammt! Die haben mich! Waren seine letzte Gedanken, bevor der erste Lichtstrahl ihn nun blendete.

Sheridan und Mandrake beschleunigten ihren Schritt. Die Geräusche nahmen Schlagartig zu. Jemand schien wohl davon Rennen zu wollen. Ein Rascheln, gefolgt von einem seltsamen Fauchen beendete das Knacken und Brechen der Äste, die der derjenige beim Rennen zertrat.

„Dort drüben!“, sagte George und verlangsamte etwas seinen Schritt. Er wollte nicht an dem Unbekannten vorbeirennen.

In der Nähe hörte man immer noch das Wimmern, welches inzwischen beinahe schon Mitleid bei dem Chefingenieur hervorrief.

Dann sahen die Beiden Männer was sich im Dunkeln bewegen. George richtete seinen Lichtstrahl darauf.

„Wer sind Sie? Und Was haben Sie hier zu suchen?“, fragte George und klang leicht verärgert. Der Lichtstrahl blendete nach wie vor Jay und schien ihn nicht entkommen lassen zu wollen.

„Bitte tun Sie mir nichts!“, wimmerte Jay und kniff die Augen zusammen. George senkte das Licht.

„Wir tun ihnen auch nichts.“, versicherte George. „Mandrake, Binden Sie ihn los!“

Mandrake nahm sein Taschenmesser und schnitt das Seil durch. Mit einem hörbaren Plumpsen landete Jay unsanft auf dem Boden.

„Wir haben uns verlaufen!“; George schüttelte den Kopf. Man konnte ihm vieles erzählen, aber da brachte selbst Amanda bessere Ausreden als der Bursche hier.

„Mandrake, sehen Sie nach dem anderen.“, sagte George, nachdem das Wimmern immer noch nicht nachgelassen hatte, welches aus dem Unterholz kam. Vorsichtig bahnte sich der Ingenieur seinen Weg zu der Grube.

„Sie haben mir immer noch nicht geantwortet.“

Der Chefingenieur bedachte den Kolonisten mit einem Blick der Steine erweichen hätte können.

Jay Atmete tief durch. Was half es noch zu lügen? Entweder er sagte die Wahrheit, oder dieser riesige Mensch würde es aus ihm prügeln.

George selbst schien für einen kurzen Moment nicht zu wissen, wie er damit umgehen soll. Er hatte sich immer ausgemalt, wie es sei, wenn er einen dieser Saboteure erwischen würde. Doch nun, wo er einen vor sich hatte, war er einfach verblüfft. Der Mann vor ihm hatte Angst. Und diese musste er ihm nehmen und selbst seinen Ärger herunterschlucken. Immerhin konnte sich dieser Mann als unverhoffte Informationsquelle entpuppen.

„Nun?“

„Ich … ich……“

„Commander! Ich habe noch einen entdeckt! Aber sein Sie vorsichtig, wenn Sie herkommen.!“, rief Mandrake.

„Wir sind gleich bei ihnen.“, antwortete George. Dann packte er Jay am Arm und begab sich in die Richtung, in die auch Mandrake gegangen war.

Mandrake indessen war in die Fallgrube gesprungen und Landete geschickt neben dem wimmernden Rodney.

„Ganz Ruhig Mister. Ich sehe mir ihr Bein an ok?“, sagte Mandrake beruhigend und nahm seinen Tricorder. Wobei Mandrake diesen nicht wirklich brauchte. Denn man konnte auch so schon sehen, dass der Knochen gebrochen war.

„Es tut so weh!“

„Glaube ich ihnen. Es wird schon in Ordnung kommen.“

„Wirklich?“

„Natürlich. Und nun versuchen Sie sich zu beruhigen Mister?“

„Rodney.“

„Alles wird gut Rodney.“, antwortete Mandrake.

George und Jay erreichten nun die Fallgrube. Beschämt wandte Jay den Blick ab. George hingegen sah seinen Stellvertreter an.

„Sein Name ist Rodney. Und sein rechtes Bein ist gebrochen Commander.“, beantwortete Mandrake die stumme Frage des Chefingenieurs.

Jay befeuchtete sich die Lippen. „Mein Name ist Jay.“

„In Ordnung Jay. Wir werden nun alle auf die Community beamen. Dort wird man die Verletzungen ihres Freundes und auch die ihren versorgen. Danach werden Sie unserem Sicherheitschef und Sheriff Monroe einige Fragen beantworten. Wenn dies geschehen ist, wird man sie wieder zur Kolonie zurückkehren lassen.“

George berührte seinen Kommunikator.

„Sheridan an Community. Medizinischer Notfall. Vier Personen auf die Krankenstation beamen.“

Kurz darauf erfassten vier blaue Lichtsäulen die Männer.

Bearbeitet von George Sheridan
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„Mein neues Werk? Oh ja, die wichtigsten Informationen kann ich Ihnen nennen – ich habe schon mit meinem Agenten gesprochen. Also, es trägt momentan den Projekttitel 'CSS Friendship'. Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der die Föderation und das Kaiserreich nur eine Fußnote in der Geschichte sind. In der sich die Spezies vermischt haben und in der es keine politische Organisation mehr gibt, weil keine Person diese mehr benötigt. Und dann, mitten in dieser Utopie, tauchen aus der Vergangenheit stufenweise verschiedene Kollektive der Borg auf. Aus einer anderen Galaxie wiederum tauchen verschiedene bösartige Wesen auf, die diese Utopie stören wollen. Nach Jahrhunderten des Friedens und des Wohlstands benötigt unser Universum wieder eine Organisation, ein Militär... eine Raumflotte.

An dieser Stelle tritt die CSS Friendship als Flaggschiff auf. Sie fliegt von Planet zu Planet, vereint alle unter der schützenden Hand der Konföderation und befreit die Planeten, die von den Feinden oder den Borg besetzt sind. Nach und nach schafft sie es nicht nur auf militärischen Weg sondern vor allem durch Ideen und Diplomatie wieder den Frieden herzustellen.

Meine Fans und alle anderen Liebhaber der Kunst können sich auf charakterstarke Personen, packende Action und leidenschaftliche Situationen freuen. Insbesondere der Captain und die wiederbelebte Skorpiongarde werden meine Fans besonders lieben.

Momentan ist der Avatar und die Schauspielerin der ersten Offizierin noch unbesetzt. Haben Sie interesse?“

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Wie man es geschafft hatte Rodney auf das Biobett zu bekommen, es wird wohl zu den Mysterien des Universums gehören, die niemals gelüftet werden. Was man jedoch mit Sicherheit weis war, das Doktor Serik und Meg Harrison sich um Rodneys Bein kümmerten. Jay hingegen saß auf dem anderen Biobett. Seine Verletzungen waren im Gegensatz zu denen seines Freundes eine Lappalie.

Ein Sicherheitsoffizier behielt Jay im Auge, doch im Augenblick schien er nicht den Gedanken an einer Dummheit verschwenden zu können. George hielt sich ebenfalls im Hintergrund, während Mandrake inzwischen wieder auf den Planeten zurückgekehrt war.

Serik führte den Sensor des Medo Tricorders vorsichtig, aber Präzise über das verletzte Bein. Dabei rührte sich nicht ein Gesichtsmuskel des Arztes. Meg hingegen hatte eine leicht tadelnde Mine aufgesetzt, bei der man aber irgendwie noch ein darauf folgendes Lächeln zu erwarten schien. Wahrscheinlicher aber war es, das Meg den beiden Burschen die Ohren lang ziehen wollte.

„Der Bruch ist keineswegs kompliziert Mr Rodney. Die erforderliche Prozedur wird eine Stunde insgesamt benötigen. Obwohl ihr Bein dann geheilt sein wird, verordne ich ihnen für die nächsten 96 Stunden Ihr Bein zu schonen.“

„Danke Doktor!“, kam es heißer vom Patienten zurück. Dass die Stimme von Rodney dermaßen angegriffen war, wunderte kaum einen. Denn bis Serik dem Guten ein Sedativum gab, was örtlich das Bein betäubte, war er nur noch am Wimmern und teilweise am Schreien. Meg schlug zunächst auch vor, es mit einem Knebel oder einem Beißholz zu versuchen. Doch Serik sah keine Logik darin, den Patienten mit altertümlichen Methoden zu quälen.

George glaubte eine leichte Enttäuschung im Gesicht der Schwester Wahrnehmen zu können.

Nach und nach ging die Prozedur von statten, wo der Knochen am Ende wie neu aussah. Serik verlor dabei kein Wort, mit der für Vulkanier typischen Konzentration schien er auch den anderen die Anspannung zu nehmen.

„Ihr Bein ist wieder hergestellt Mr Rodney. Ich verordne, dass Sie die erste Nacht noch hier in der Krankenstation verbringen. Morgen früh werden Sie nochmals untersucht, bevor wir Sie wieder entlassen können.“

„Muss das wirklich sein?“

„Das sagte ich bereits Mr Rodney. Anweisung des Arztes.“, Seriks steinerne Mine schien diese Anordnung wie von selbst zu unterstreichen.

„Das Gleiche gilt auch für Sie Mr Jay.“

„Warum denn?“

Serik wölbte eine Braue. „Weil Sie möglicherweise eine Gehirnerschütterung haben. Daher wäre es besser, wenn auch Sie über Nacht hier auf der Krankenstation bleiben.“

Hörte da der Chefingenieur richtig? Hatte soeben ein Vulkanier geflunkert?

„Die Beiden werden bis Morgen früh in der Krankenstation bis zur Ankunft von Sheriff Monroe sein.“

Verkündete der Vulkanier dem Chefingenieur, nachdem beide außer Hörweite der beiden Kolonisten befanden.

„Sehr gut Doktor. Vielleicht haben wir Glück.“

„Glück ist nicht logisch.“

„Aber durchaus nützlich. Ich danke ihnen Doktor.“

„Gute Nacht Commander.“

„Gute Nacht Doktor.“

Sheriff Monroe unterdessen wusste nicht ob Sie Schreien, Brüllen oder einfach Amok laufen sollte. Von diesem Captain Tanrim erfuhr sie, dass Commander Sheridan zwei Kolonisten dabei aufgefunden hatte, wie diese in ihre eigenen Fallen getappt waren.

Zwar sprach niemand das Wort Sabotage aus. Aber jeder wusste, was gemeint war. Diese Trottel hatten praktisch in die Hände der Sternenflotte gespielt. Schnaubend schaltete Monroe ihren Computer ab. Sie dachte nochmals über ihr Gespräch mit dem Chefingenieur nach. Ob er vielleicht Recht hatte?

Immerhin konnte man eines nicht leugnen. Sie selbst wusste tatsächlich nicht, woher diese Informationen kamen, dass die Kolonie aufgelöst und das Erz veräußerlicht werden soll.

Dann noch die Ermittlungen gegen die beiden Offizierinnen, wovon eine aufgrund der Beschuldigungen sogar ihren Dienst quittiert hatte. Susan wusste nicht wirklich was Sie davon halten sollte.

Persönliches Computerlogbuch des Chefingenieurs

Nachtrag:

Ich weis nicht, ob ich bei meinen Versuch, zwischen den Fronten zu vermitteln und herauszufinden, wer wirklich dahintersteckt, ich nicht mein eigenes Grab geschaufelt habe. Milseya hat ihren Dienst quittiert. Die Sabotage Akte nehmen nicht ab. Mein Gespräch mit Sheriff Monroe hat ebenfalls keine neuen Erkenntnisse eingebracht. Aber vielleicht konnte ich Susan Monroe zum Nachdenken bringen. Wie die Anderen scheint auch Sie davon überzeugt zu sein, dass wir sie alle aus ihrer Heimat vertreiben wollen. Vermutlich weis auch sie nicht wer diese Informationen gestreut hat, die für die Kolonisten sehr glaubwürdig zu sein scheinen.

Die Filmteams verhalten sich ebenfalls verdächtig ruhig. Ob wohl Malika die Leitung übernommen hat, habe ich das Gefühl, das wir uns alle im Auge eines Hurrikanes befinden und es jederzeit wieder losgehen kann.

Die Bemühungen zur Dekontamination schreiten dank des unermüdlichen Einsatzes von Shral und van Richthoven weiter voran.

Doktor Assjima die das Entschuldigungsritual mit Kadett Moloch abgehalten hat, ist aufgrund der Verletzungen, die aus dem Ritual herrührten, zusammengebrochen. Und nun liegen auf der Krankenstation zwei Kolonisten, die Opfer ihrer eigenen Fallen wurden, die offensichtlich uns galten. Ihre Verletzungen wurden behandelt. Nun verbringen die Beiden Männer die Nacht auf der Krankenstation bis diese von Sheriff Susan Monroe morgen früh in Empfang genommen werden.

Es heißt immer, erwartet stets das Unerwartete. Aber in diesem Fall muss man vom unmöglichen Sprechen.

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