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...unter der Kleidung nackt!

Was dieses Schiff so alles treibt


USS Community

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Nur noch mal zur Erinnerung: Die Aufgaben auf dem Planeten sollen bis Ende dieser Woche, spätestens Montag abgeschlossen sein. Und damit meine ich vor allem die Wissenschaft: Das ist Euer Job. Kümmert Euch bitte darum. Wenn es keine Ergebnisse gibt, wird das Kamerateam übertragen müssen, wie die Siedler notevakuiert werden...

Außer: Der Planet wird vorher gesprengt.

U_E, wenn du im Moment nicht zum Schreiben kommst, dann delegiere den Job an einen deiner Kollegen. Ich möchte in diesem Fall, dass du im Rahmen der Mission jemanden deiner Kollegen bestimmst, der sich um die Terroristen kümmert. Das Problem sollte ebenfalls bis spätestens Montag gelöst sein. Sonst geht der Planetoid in die Luft.

Außerdem gibt es da noch zwei Saboteure, um die du dich kümmern könntest - zusammen mit dem Sheriff. Solltest du auch dazu keine Zeit finden - dann delegiere bitte auch diese Aufgabe.

Sheridan, Assjima und Milli, Ihr macht Eure Sache prima! Weiter so!

Dennoch möchte ich Euch bitten, Euren Kollegen unter die Arme zu greifen:

Sheridan, bitte unterstütze die Wissenschaft - aber die Anweisungen müssen von denen kommen. Vinara und Niels sollen das Ganze koordinieren.

Assjima, bitte versuch zusammen mit Beit zu vermitteln. Du hast aktuell den besten Draht zu den Siedlern. Kannst du das nutzen? Und außerdem den neuen Assi des Chefs dazu bewegen, mal seinen Job zu machen? *g*

Milli, du hast ja schon zu tun. Mach damit einfach weiter.

Selina, wenn du da bist: Bitte kümmere dich (zusammen mit Bishop und dem Sheriff?) um die Saboteure und die Terroristen (Bishop hat dir ja schon den Eingangsverdacht zu einem getarnten Schiff weitergeleitet, die Infos von den Piloten erhälst du ja auch sofort, mach von da aus weiter. Aber vergiss nicht: Die Medien folgen auch dir!). Wenn du nicht kannst, sag bitte Bescheid.

Was Milseya nicht bemerkt hatte (oder etwa doch?!): Als sie vor Wentworth die glühende Rede auf die Sternenflotte gehalten hatte, war ein Kameramann anwesend gewesen, der natürlich sofort sein Arbeitsgerät gezückt hatte. Der Mann hatte danach sofort die Bar verlassen, um diese großartigen Aufnahmen zu seiner Chefin zu bringen. Und die Aufnahmen waren wirklich Gold wert. Erst diese Rede, danach dann die freiwillige Folter mit dem Schlauch... Die Zuschauer begannen die kleine Pilotin anzubeten. Auch, wenn die Kameras ihr nicht mehr folgen durften, alles sprachen nur noch von ihr.

Und zum ersten Mal meldeten sich in den Gästebüchern und Leserbriefen auch andere Sternenflotten-Angehörige zu Wort, die sich und ihre Arbeit endlich als dargestellt empfanden. Bisher hatten sie schockiert und beschämt geschwiegen, den Kopf in den Sand gesteckt, doch diese kleine Frau hatte ihnen allen aus der Seele gesprochen.

Auch die Rekrutierungsoffiziere machten drei Kreuzzeichen.

Gleichzeitig bedeutete das aber auch, dass sich alle negative Aufmerksamkeit (irgendjemand musste ja im Verdacht stehen, den Planetoiden verscherbeln zu wollen) auf Vinara richtete. Hatte sie genug getan, um sich von diesem schäbigen Verdacht reinzuwaschen? Oder hatte sie durch das Gespräch mit ihrer Nichte alles nur noch schlimmer gemacht?

Bishops Reperatur des Kneipendaches hatte den Download von Bildern seines verschwitzten Körpers rapide in die Höhe getrieben. Es war bereits eine Werbekampagne für die Flotte mit seinem Gesicht in Vorbereitung. Erste Päckchen mit Fan-Unterwäsche und Kuscheltieren waren auf dem Weg.

Sheridan war von den Kameras stiefmütterlich behandelt worden. Nur sein Gespräch mit Glori war gesendet worden. Und nichts, was er darin gesagt hatte, konnte gegen ihn verwendet werden. Er hatte nichts aufsehenerregendes getan - nur seinen Job. Langweilig. Das wollte niemand sehen. Malika begann an ihm zu verzweifeln. Definitiv nicht Medien tauglich!

Sicherlich grämte er sich deswegen sehr.

Dafür machten sich viele ältere Zuschauer und Zuschauerinnen große Sorgen um die Ärztin. Die Arme sah wirklich schlecht aus. Diese Ringen um die Augen! Die Blässe! Man begann ihr Kekse zu backen. Und Mützen für ihre Glatze.

Und Beits..... Erwartungsgemäß stiegen die Vorbestellungen für sein neuestes Werk. Seine Vorgesetzten im Hauptquartier allerdings schmiedeten Mordpläne....

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Milseya zog mit dem Röhrchen das letzte bisschen Vanillemilch aus dem Glas, bevor sie den letzten Namen in die Datenbankabfrage eingab. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass man tatsächlich so viel über Andere erfahren konnte - wenn man das GWW (Galactic Wide Web) durchforstete. Und wie viel noch dazu, wenn man dann mit einem diplomatischen Status und dem dazugehörigen Passwort Datenbanken öffnen konnte, zu denen sie sonst nie Zugang bekommen hätte. Hätte sie nur vorher gewusst, welche Möglichkeiten sich ihr da boten!

Natürlich hatte sie dafür erst einmal wissen müssen, wonach sie eigentlich suchen musste. Aber nach dem kleinen Saufgelage mit Grich war das nun so gut wie kein Problem. Als sie in ihr gemeinsames Quartier zurückgekehrt war, hatte sie sich mit H’Qar besprochen, wie sie nun weiter vorgehen sollte. Ihr Mann hatte vorgeschlagen, dass sie die zunächst die Lebensläufe der Siedler aufrufen und dort nach irgendwelchen Motiven für das Misstrauen gegenüber der Sternenflotte suchen sollte, z.B. weil einer von ihnen von der Akademie abgelehnt worden war oder weil einer von ihnen einen Angehörigen durch die Sternenflotte verloren hatte. Dann sollte sie nach diesen Verwandten, die in der Sternenflotte dienten, suchen. Möglicherweise hegten diese irgendeinen Groll gegen die Institution. Diese Vorgehensweise hatte gut geklungen. Nur hatte sie Milseya keinen Schritt weitergebracht.

Keiner hatte schon einmal soviel mit der Sternenflotte zu tun gehabt, dass er Grund gehabt hätte, die Siedler gegen die Sternenflotte aufzuhetzen. Auch die Verwandten in der Sternenflotte - Grich hatte noch eine medizinische Assistentin und einen wissenschaftlichen Berater vergessen zu erwähnen - waren gute Offiziere, die ihre Pflicht taten. Keiner von ihnen war wegen aufwieglerischen Reden oder ähnlichem aufgefallen.

Sie war aufgestanden und hatte begonnen, das Quartier aufzuräumen. Wäre H’Qar in diesem Moment noch da gewesen, hätte er wohl geglaubt, dass seine Erziehung nun endlich Früchte trug. Dem war allerdings nicht so. Milseya hatte mittlerweile einfach nur festgestellt, dass sie viel besser nachdenken konnte, wenn sie nebenher noch etwas vollkommen Banales tat (dass sie manchmal nachts im Quantenlabor das Staubtuch schwang, war ein gut gehütetes Geheimnis zwischen Nachalek und ihr!). Auf allen Vieren inspirierte sie gerade den Boden nach Splittern und als sie darüber nachdachte, was es kosten würde, die Flaschen mit dem Romulanischen Ale, dem Blutwein, dem saurianischen Brandy und iridischen Whisky zu ersetzen, schoss ihr eine Gedanke durch den Kopf. GELD!

Milseya setzte sich auf und auf einmal wirbelten die Gedanken wieder förmlich in ihrem Kopf herum.

Wie immer stellte sie die falschen Fragen - deshalb bekam sie auch die falschen Antworten!

Was wäre, wenn in Wahrheit keiner etwas gegen die Sternenflotte hatte? Davon ausgehend, dass einige der Siedler Verwandte in der Sternenflotte hatten, konnte man annehmen, dass die Siedler der Institution selbst nicht prinzipiell feindselig gegenüber standen. Hatte das nicht auch Grich gesagt? Scheinbar machten Nachrichten von Verwandten da unten in der Siedlung immer die Runde ..

Konnte man daraus schließen, dass dieses Misstrauen ausschließlich der Community und ihrer Crew galt? Milseya rieb sich nachdenklich die Stirn. Das brachte sie wieder zu der Frage, warum?

Die Siedler glaubten, dass die Community den Befehl hatte, sie alle zu evakuieren. Alles gute Zureden, alles, was sie unternahmen, schien die Leute nicht vom Gegenteil überzeugen zu können. Warum? Niemand konnte so starrsinnig auf etwas beharren, wenn er sah, dass es ganz anders war (sie nahm sich selbst jetzt einmal aus dieser Behauptung raus).

Also, was konnte sie daraus schlussfolgern?

Was war an der Community so Besonderes? So anders?

Wie konnte dieser angebliche Befehl sich dermaßen in den Gehirnen der Leute da unten festsetzen?

Warum dachten die Leute, sie würde den Planeten verkaufen wollen?

Ja, wie kamen die eigentlich auf diese letzte, vollkommen abwegige Idee? Wer hatte ihnen das eigentlich ins Ohr geflüstert?

Milseya seufzte. Prompt war sie am Anfang ihrer Fragen angelangt. So wurde das nichts! Sie musste erst Antworten auf die anderen Fragen finden, dann würde sich das Bild vervollständigen.

Was war an der Community so Besonderes? So anders?

Einmal abgesehen von der verrückten Crew? Nichts.

Doch woher sollten die Siedler wissen, dass sie hier alle einen Hau weghatten?

Jemand hat es ihnen vorher gesagt.

Warum sollte das jemand tun?

Weil es ..

Die kleine Bajohaliianerin sprang auf die Knie, als ihr Kopf die Antwort flüsterte. Bei allen Himmeln! Sie war so was von DÄMLICH!!!

Weil man die Siedler mit Absicht aufwiegeln wollte!

Weil das noch mehr Probleme schuf!

Alltag ist langweilig!

Probleme schaffen Konflikte!

Die uns zur Verzweiflung treiben..

Wie belastbar sind wir?

Wann rastet einer von uns aus!

Probleme! Streit! Spannungen! Sabotage! Verschwörung! Drama!

UND ACTION!!!!

Weil es die Einschaltquoten in die Höhe treibt!!!

DAS war das Besondere an der Community!!

Diese verfluchte Dokumentation! Diese nervigen Kameras und Mikrofone. NUR auf der Community wurde jeder Schritt ihrer Offiziere gefilmt - aber nicht alles wurde gezeigt! Oh nein, man zeigte den Leuten da draußen nur das, was sie sehen SOLLTEN!! Die Wahrheit? Die war doch langweilig!!

JETZT verstand sie es! Das war eine Inszenierung! Nichts weiter! Jemand dachte, dass das Leben an sich wohl nicht spannend genug war! Dass alles immer ein großes Drama sein musste - als wäre es das nicht schon genug! Tapfere kleine Sternenflottenoffiziere, die sich mutig in jede Schlacht stürzten. Jedes Problem lösten. Und wie in jedem Drama gab es auch hier einen Bösewicht! Jemand, der die Pläne der mutigen Lieutenants und Commanders sabotierte. Jemand, der keine so hehren Ziele hatte. Der nur an sich und an seinen Profit dachte. Am besten natürlich kein Mensch - das würde bei einem der Gründungsmitglieder der Föderation ja überhaupt nicht gut ankommen… Nein, suchen wir uns doch jemanden, der so unschuldig aussieht .. und es doch faustdick hinter den Ohren hatte. Oder von ihrem brutalen Mann dazu gezwungen wurde. Jemand, dessen Vergangenheit ein paar dunkle weiße Flecken aufwies.

Oder wie wäre es mit einer Andorianerin, die ja eigentlich gar keine richtige Andorianerin ist, die es nicht nur mit einer KlingonIN trieb, sondern sogar einen militärischen Rang innerhalb der klingonischen Flotte hatte. Ja, genau die "bösen" Klingonen hatten es auf die Sternenflotte abgesehen…

Es war so einfach! Sie alle spielten nur eine Rolle! Wieso sollte man sie so zeigen, wie sie wirklich waren, wenn eine Lüge doch tausend Mal spannender war? Jetzt verstand sie auch, wieso man sich so auf sie und Vinara eingeschossen hatte.

Tanrim konnte es nicht sein. Der Zakdorn hätte das ja VIEL strategischer geplant, da hätte man gar nichts vorher davon mitbekommen. Und außerdem: War es nicht viel zu einfach jemanden, der nicht gerade dem gängigen Schönheitsideal, den schwarzen Peter unterzuschieben? Vermutlich gab es auch nicht den geringsten Makel in der Akte des Captains…

Selina? Der Frau lagen die Männer zu Füßen - und sie hatte dank Yasmin den Niedlichkeitsfaktor. Welche Mutter würde schon ihr Kind in so etwa verstricken? Und konnten diese unglaublich schönen Augen tatsächlich lügen und betrügen?

Ähnliches galt für George. Der Mann hatte immerhin vier Kinder und sein Daddy war Oberbefehlshaber der Flotte. Ihn in so etwas zu verstricken, das hätte dem Auftrag doch total widersprochen. Nein, George war tabu.

Lucas. Bei allen Himmeln, den Held aller feuchten Träume von weiblichen und männlichen Teenager zu demontieren, käme ja praktisch einem Selbstmord gleich. Nein, der sollte nur seine verschwitzten Muskeln zeigen … und so dafür sorgen, dass die Teenies ja bei der Stange blieben.

Assjima. Die Ärztin hatte schon für genug Rummel auf ihrem Heimatplaneten gesorgt und all die Lügen über sie und ihre Absichten waren schon längst aufgedeckt worden. Ein alter Hut! Dafür interessierte sich doch keiner.

Niels. Dem stillen Wasser sollte man so etwas zutrauen? Nicht doch. Der war unauffällig sympathisch, ein wenig verschroben vielleicht, aber doch kein hinterlistiger Verräter. Nein .. das musste jemand sein, der etwas zu verstecken hatte.

Jemand wie .. sie selbst.

Ihr Terminal piepste. Sie sah zum Tisch. Das war schnell gegangen. Sie sollte in Zukunft immer nur als Diplomatin recherchieren. Da sparte man sich eine Menge Zeit damit.

Die Augen der Bajohaliianerin wurden beim Lesen der Informationen und Querverbindungen der einzelnen Namen immer mehr zu kleinen wütenden Schlitzen. Sie würde den Mistkerl in der Luft zerreißen! Sie würde ihn massakrieren! Ihm das Herz herausschneiden und es dann rösten! Sie würde..

Nein! Oh nein! Das würde sie nicht!

Milseya lehnte sich mit einem dämonischen Grinsen in dem Stuhl zurück. Nein, sie würde ihn mit seinen Waffen schlagen. Sie würde genau das Gleiche mit ihm machen wie er mit ihr… mit einem kleinen, aber bedeutsamen Unterschied…

Es würde die Wahrheit sein.

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Durch die Filmteams wurde der Unterricht immer schwieriger. Eine Auswirkung war unter anderem, das die Schule etwas länger als sonst dauerte. Michael Sheridan war einer der letzten Schüler, die das Klassenzimmer verlassen durften.

Die letzten beiden Tage waren für den Teenager mehr oder wenig ruhig verlaufen. Jedoch nagte die Situation auch an Michaels Nerven. Was ihn nur wunderte – wie sein Vater es schaffte, dabei nicht auszurasten.

Mit federnden Schritten betrat der drahtige Junge das Quartier und entdeckte seinen Vater an seinem Schreibtisch.

„Hallo Dad!“

Es erfolgte keine Reaktion. Michael kam wieder aus seinem Zimmer und betrachtete sich seinen Vater. Welcher beim Betrachten eines PADDs in Gedanken zu versunken sein schien.

„Dad?“

„Wie? .....Was? .....Hallo Michael! Entschuldige.“

„Langer Tag was?“

„Wenns nur das wäre.“, murmelte George.

„Man munkelt, dass es immer noch Sabotageakte gegen die Außenteams gibt?“

„Es stimmt. Ich habe zwei von diesen Saboteuren einkassiert.“

„Wow!“

„War einfacher als es sich anhört. Die Burschen haben sich selbst reingelegt.“, das PADD landete auf dem Schreibtisch. Ein leichtes Grinsen fand seinen Weg an die Oberfläche der nachdenklichen Mine des Chefingenieurs.

„Wie meinst du das?“

„So wie ich es sage. Die haben sich selbst mit ihren eigenen Fallen außer Gefecht gesetzt. Die eigentlich uns gegolten haben.“

„Wahnsinn! Erzähl Dad!“

George lehnte sich zurück. Was Solls? Es war ja schließlich kein Geheimnis. George schilderte die Geschehnisse aus seiner Sicht.

„Und nun sind die Beiden auf der Krankenstation bis Morgen früh. Das war die ganze Geschichte.“, endete George mit seiner Erzählung. Michael hatte sich inzwischen auf das Sofa gesetzt.

„Das ist wirklich…..“, Michael gluckste leise.“Entschuldige Dad.“

„Warum? Wir sind nicht für deren Dämlichkeit verantwortlich.“

George seufzte kurz.

„Geht es sonst gut voran?“

„Wie man es nimmt. Erstaunlicherweise ist es uns gelungen, trotz des Eiertanzes mit dem Medien Fortschritte bei der Dekontamination des Grundwasser zu machen. Aber wir kommen irgendwie quälend langsam voran.“

Michael sah seinen Vater mit einem Stirnrunzeln an.

„Aber wir werden es schaffen.“

„Hoffentlich…….Hast du auch Hunger? Ich sterbe jedenfalls vor Hunger.“

„Ja, ich könnte etwas vertragen.“

„Gut dann werde ich nach den anderen sehen und das Abendessen bestellen.“, sagte Michael und stand auf. George war wieder in seinen Gedanken versunken.

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Niels hatte sich in die Astrometrie begeben um die Fortschritte zu überwachen. Warum dort? In der Astrometrie gab es einfach den mit Abstand größten Bildschirm, auf dem das gesamte verseuchte Gebiet detailiert dargestellt werden konnte. Was er da sah stimmte ihn sehr positiv. Der Shuttlepilot hatte gute Arbeit geleistet und das geladene „Tri“ gleichmäßig über dem See verteilt. Nur mit dem Hochbeamen gab es immer noch Probleme. Es gelang einfach nicht, kein Wasser mit auf das Schiff zu transportieren. Daher hatte Niels sich von Lieutenant Ripper ein paar der Techniker ausgeliehen, die im Frachtraum eine Entwässerungsanlage aufbauen sollten. Das dabei zurückgewonnene Wasser soll dann wieder auf den Planeten zurückgebeamt werden.

Da die Tests soweit abgeschlossen waren, war es an der Zeit mit dem großflächigen Einsatz des „Tri’s“ zu beginnen. Für den Einsatz im Grundwasser mussten ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Bei den steppen- und wüstenartigen Böden würde es nicht ohne weiteres hinab ins Grundwasser gelangt und sich an der Oberfläche absetzen. Die Böden mussten erst einmal aufgeweicht werden.

„Van Richthoven an Sheridan!“ Sprach Niels den Chefingenieur über Funk an. „Commander, wenn sie es einrichten können, hätte ich gerne einen schönen Regen über nacht. Die genauen Daten schicke ich ihnen an ihr Postfach.“ Nicht viel später traf das versprochene Dokument mit den angestrebten Werten für die Niederschlagsmenge und –verteilung ein.

Dann kontaktierte er die Piloten, dass sobald es aufgehört hat zu regnen, sie wieder mit den Flügen beginnen können. Matthews und Maddison waren auch schon damit beschäftigt die Vorräte an „Tri“ aufzufüllen und für jene bereitzustellen. Am Morgen wäre ein guter Zeitpunkt, es würde noch nicht so heiß sein und daher der Boden nicht so schnell abtrocknen.

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Immerhin! Es ging wieder voran. George war über den Ruf des Wissenschaftsoffiziers leicht überrascht. Wie angekündigt, erschienen die Daten sogleich auf dem Display des Computers. George berührte einige Schaltflächen und stellte eine Verbindung zur Wetterkontrolle her. Welche noch von Mandrake und Suval besetzt war. Die Beiden Offiziere bereiteten das System für den automatischen Betrieb vor. Zur Sicherheit wurde das System noch vom Maschinenraum aus überwacht.

Suval bestätigte den Empfang der Daten und gab diese sogleich in das System ein.

„Eingabe ist erfolgt Commander. In ca 40 Minuten wird die Kolonie von einem massiven Niederschlagsgebiet bedeckt sein, dass die vorgegebenen Mengen Niederregnen lässt.“

„Gut, wenn Sie fertig sind, machen Sie beide Schluss. Sheridan Ende.“

Die Korrekturen des Wetterkontrollsystems zeigten sogleich Wirkung. Vom Schiff aus konnte man erkennen, wie die Wolkenbildung über der Kolonie sich zu verstärken begann. Die Farbe der Wolken wurde immer Dunkler. Die Luft Roch anders. Die ersten Tropfen fielen runter, nachdem die Wolken soweit waren ihre nasse Fracht abzuladen.

Die wenigen Kolonisten, die noch zu dieser Zeit unterwegs waren, blickten nach oben. Es hatte seit vielen Jahren nicht mehr hier geregnet. Zwar wussten alle um das Wetterkontrollsystem. Aber es war dennoch eine Überraschung.

Die Menschen gingen nun in die Häuser, begaben sich unter Vordächer und lauschten nun dem Regen, der immer stärker fiel, bis er ein gewisses Niveau erreicht hatte. Nicht zu stark, aber so das man durchaus Nass wurde, wenn man nur auf die andere Straßenseite wollte.

Valan blickte aus dem Fenster seines Hauses. „Es Regnet!“, sagte er mehr zu sich selbst. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Denn es war der erste Regen, den er seit Jahren sah und er genoss dieses Naturschauspiel in jeder Sekunde.

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"Ihr verdammten Sternenflotten-Petrusse! Konntet ihr uns nicht wenigstens vorwarnen bevor ihr uns diesen Platzregen schickt?"

Vinara war im Transporterraum anwesend als ein sichtbar durchnässter, dunkelhäutiger Mann mit Cowboyhut materialisierte. Immerhin war er der erste von der Kolonie der sich überhaupt aufs Schiff wagte...

"Soviel ich weiß gab es eine Vorwarnung, wenn auch eine sehr kurze, das muss ich zugeben; für die Wetterkontrolle ist Commander Sheridan zuständig. - Aber ich nehme an Sie sind nicht nur hier um vor dem Regen Zuflucht zu suchen?"

"Darauf können Sie wetten Lieutenant-Commander! Ich bin Jake Rolins, Hilfs-Sheriff. Hab' mich bislang im Hintergrund gehalten und alles beobachtet... Meine Chefin ist unten gerade mit Büroarbeit beschäftigt. Ich werde mir zuerst mal die beiden Männer kurz ansehen die Ihr Chefingenieur dingfest gemacht hat, aber mitnehmen wird sie erst morgen Sheriff Monroe. Um ehrlich zu sein, der Hauptgrund wieso ich hier bin sind Sie."

Nach einem kurzen Blick auf die beiden "Gäste" begaben sich Rolins und Vinara in das Büro der letzteren.

"Also Commander... Wie Sie sich denken können wollen wir endlich Antworten. Fakt ist dass dort unten andauernd rumerzählt wird, Sie oder Lieutenant Anquenar hätten vor unseren Planeten wegen der Schürfrechte am Borlomid zu verscherbeln. Könnte es sein dass die Klingonen da irgendwie mit drinstecken? Weil die scheinen ja die auffälligste Verbindung zwischen Ihnen beiden zu sein."

"Passen Sie auf was Sie über die Klingonen sagen! Rufmord wird bei denen buchstäblich mit echem Mord vergolten", warnte die Wissenschafts-Offizierin ihren Besucher. "Die meisten sind ehrenhaft und würden niemals zu solchen Mitteln greifen wie man sie uns hier nachsagt. Auch mein Verhalten fällt ein Stück weit auf das Haus K'Olmos und das klingonische Militär zurück; sollte an den Anschuldigungen irgendetwas dran sein würde man mir wegen unehrenhaften Verhaltens entweder beide Ehrentitel aberkennen oder mich schlimmstenfalls sogar töten."

"Also bleiben Sie dabei dass Sie unschuldig sind?"

"Weder ich noch Anquenar haben etwas mit diesen Gerüchten zu tun, wie oft soll ich Ihnen das noch versichern?"

"Beweise Commander, wir brauchen handfeste Beweise."

"Genau das wollen wir auch von Ihnen Deputy. Nennen Sie mir Ihre Quellen und zeigen Sie mir die angeblichen Beweise!"

Der Hilfs-Sheriff hob halb abwehrend, halb ahnungslos die Hände. "Touché. Das wissen wir nämlich selbst nicht so genau, aber Leute wie wir, zumindest die meisten von uns brauchen nicht erst hieb- und stichfeste Beweise. Bei einfacheren Gemütern reicht schon der Hauch eines Verdachts oder einer Anschuldigung um den Betroffenen zu verurteilen. - Aber wieso verdammt nochmal sollte jemand von uns lügen? Und was soll diese dämliche Dokumentation?"

"Die Dokumentation soll dazu dienen neue Rekruten anzuwerben indem man der Öffentlichkeit den Alltag dieses Schiffs und seiner Besatzung zeigt. Nur gibt es einige Dinge die nicht für alle bestimmt sind. - Kennen Sie sich zufällig mit Quantenphysik aus?"

"Nicht im Geringsten, obwohl ich sogar zwei Semester lang versucht habe mich per Fernstudium mit allgemeiner Physik herumzuschlagen."

"Oh, das wird Ihnen gefallen Deputy; ich werde es für Sie so verständlich wie möglich formulieren."

Und ehe Jake Rolins noch mehr erwidern konnte hatte die Andorianerin ihn auch schon durch die zweite Tür im Büroraum in das Quantenlabor geleitet.

"Wow! Also das sieht ja ganz schön teuer aus... Kein Wunder dass Sie auf Sponsorengelder angewiesen sind."

"Sponsorengelder vielleicht, aber definitiv nicht auf den Erlös aus irgendwelchen Schürfrechten. Dieses Labor hier wurde als Hochsicherheits-Bereich ausgewiesen; nichts was hier geschieht oder gesagt wird dringt nach draußen."

"Ah, ich verstehe... Medienfreie Zone also." Rolins wirkte auf einmal ein wenig nervöser.

"Glauben Sie tatsächlich ich wollte Ihnen hier etwas tun? - Sie wollen Antworten und die kann ich Ihnen nun einmal nicht vor laufenden Kameras geben. Was wissen Sie über das Mediengeschäft?"

"Das Mediengeschäft, nun ja... Da gibt es seriöse Medien die daran interessiert sind die Wahrheit zu bringen und dann noch diverse Boulevard-Formate denen es nur um Auflagen und Einschaltquoten geht... Augenblick mal, wollen Sie etwa andeuten dass Ihre 'Dokumentation' gar nicht so sehr an der Wahrheit interessiert ist?"

"Hätten Sie sich die Sendung etwas genauer angesehen wüssten Sie worauf es den Machern wirklich ankommt. Und glauben Sie mir, das Oberkommando wird langsam stinksauer auf den Admiral der den ganzen Zirkus hier veranstaltet."

"Dann... Dann wollen Sie darauf hinaus dass all die Anschuldigungen Sie und Ihre Kollegin betreffend absichtlich von der Mediencrew gestreut wurden, um durch den aufkeimenden Konflikt die Einschaltquoten zu steigern?" Rolins musste sich setzen und nahm auf dem Stuhl Platz der ihm am nächsten war.

"Es wäre zumindest eine logischere Alternative als der Gedanke, eine von uns beiden könnte tatsächlich irgendwelche finsteren Pläne gegen Sie und Ihre Leute im Schilde führen. Zumindest insofern man bei den Unterhaltungsmedien von irgendeiner Art Logik reden kann."

"Gibt es auch dafür Beweise? Weil die Meldungen von der Zwangs-Evakuierung machten schon vor Ihrer Ankunft die Runde. Das hieße ja streng genommen dass jemand von uns dafür verantwortlich sein müsste..."

In diesem Augenblick blinkte an einem Terminal ein Licht auf und Vinara ging hin. "So sieht es tatsächlich aus", meinte sie nachdem sie die vertrauliche Nachricht gelesen hatte. "Wahrscheinlich dürfte die Angelegenheit noch heute Nacht aufgeklärt werden; am besten Sie beamen wieder nach unten und halten sich bereit - vorerst im Hintergrund Deputy. Und zu niemandem ein Wort, außer zu Ihrer direkten Vorgesetzten."

"Das klingt ja sehr geheimnisvoll... Von wem war denn die Nachricht die Sie soeben erhalten haben?"

"Sagen wir von jemandem dem genausoviel an der Aufklärung des Falls liegt wie Ihnen und mir."

Die Kurznachricht war von Lieutenant Anquenar und hatte eigentlich nur den Hinweis erhalten, dass die Pilotin auf einer heißen Spur war. Doch auch das wollte Vinara ihrem Besucher nicht direkt auf die Nase binden.

"Na dann... Ich danke Ihnen dass Sie mich in Ihren Hochsicherheits-Bereich gelassen haben. Ich bin zugegebenermaßen immer noch skeptisch und würde den Verdacht gegen Sie nicht so einfach fallen lassen, aber ich muss gestehen das mit den Medien klingt absolut plausibel. Und keine Angst, ich werde niemandem von Ihrem Verdacht erzählen - noch nicht einmal Sheriff Monroe, denn sie könnte es womöglich unwissentlich an den Verräter weitergeben. - Aber was, nur mal rein theoretisch gesprochen wenn ICH der Verräter wäre?"

"Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit. Und denken Sie an das was ich Ihnen in Hinblick auf die Klingonen sagte. Noch haben Sie nichts zu befürchten, aber wer auch immer hinter dem Verrat steht könnte es bald bereuen sollten diverse Vertreter des Reichs davon erfahren."

Während ihrer Ansprache behielt Vinara eine kleine Anzeige in Auge auf welcher Rolins Vitalwerte zu sehen waren. Wäre er tatsächlich der Verräter gewesen hätte es in diesem Moment höchstwahrscheinlich einen verräterischen Ausschlag gegeben. Stattdessen war nur ein leichter Anstieg zu verzeichnen.

"Nun, man sollte sich eben nicht mit der Frau eines klingonischen Botschafters und einem Ehren-Commander des klingonischen Militärs anlegen... Wie gesagt danke ich Ihnen nochmals, ich sollte jetzt besser gehen... Aber sind Sie wirklich sicher die Angelegenheit wird bei dem Regen da unten aufgeklärt werden?"

"Nichts wäscht Unklarheiten so gut beiseite wie strömendes H2-O. Ich werde Ihnen noch einen Regenmantel und einen heißen Zitronentee mit viel Vitamin C replizieren."

"Hagebutte wär mir lieber wenn's recht ist", lächelte Rolins.

Und so kehrte der Hilfs-Sheriff zehn Minuten später wieder auf den Planeten zurück und harrte der Dinge die noch kommen mochten.

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Es war als ob sich der Himmel all der Fluten auf einmal entledigen wollte, die er in den letzten Monaten aufgestaut hatte. Die Nacht war so finster, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte.

Vorsichtig schlich die Chefärztin der USS Community an einer Hauswand entlang, bestrebt, nicht in einen der Lichtkegel zu treten, welche aus dem einen oder anderen Fenster auf die Straße fielen und die kreisförmigen Wellen der Regentropfen in den Pfützen aufblitzen ließen.

Der Marktplatz lag im Dunkeln. Die meisten Einwohner der Siedlung schienen zu schlafen. Nur aus dem „fröhlichen Rumakstrauch“ waren verzerrt Stimmen zu hören. Plötzlich ging die Tür zum Lokal auf. Die Stimmen wurden lauter. Assjima drückte sich eng an die Hauswand und beobachtete gespannt die drei Männer, welche lachend auf die Straße traten. Sie hörte ein paar Wortfetzen. „… endlich Regen … oben haben gezaubert … Glück gehabt … wie lange der anhalten wi …“ Die Männer entfernten sich und es wurde wieder still.

Vorsichtig schlich sie weiter. Wenige Meter vom Brunnen entfernt stieß sie gegen einen Blumentopf, der neben einer einfach gezimmerten Holzbank stand. Das musste es sein! Sie duckte sich, zog den Kragen der Regenjacke etwas enger um den Hals und wartete.

Nach wenigen Minuten hörte sie leise platschende Schritte hinter sich.

„Doktor?“ flüsterte eine raue Stimme. „Sind Sie hier?“

„Ja Wick … direkt bei dem Blumentopf.“

„Ah … gut.“ Der junge Mann war nur schemenhaft zu erkennen. „Kommen Sie bitte mit.“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie vorsichtig hinter sich her. Es ging quer über den Platz, dann verschwanden sie in einer der kleinen Seitenstraßen, bogen um mehrere Ecken und standen schließlich vor dem Tor einer Scheune am Ortsrand. Er klopfte dreimal kurz und zweimal lang. Das Tor öffnete sich quietschend einen Spalt breit, Licht fiel auf den durchweichten Boden. „Schnell! Rein mit euch!“ zischte eine Frauenstimme. „Ihr erkältet euch sonst noch.“

„Du bist immer so besorgt, Mutter“ antwortete Wick und schob die Ärztin in die Scheune hinein.

Assjima erkannte die Frau. Sie war bei ihrem Entschuldigungsritual auf dem Marktplatz unter den Schaulustigen gestanden und ihr deswegen aufgefallen weil sie die ganze Zeit mit einem langen Brotmesser herumgefuchtelt hatte.

„Doktor, das ist meine Mutter Alica“ stellte Wick die Frau vor. „Und hier meine Cousine Mira, meine Schwester Ingela, mein Onkel Fridmann, mein Schwager Helmer, meine Großcousine Wenkil, mein Neffe Slab, meine Tante Elisa, mein Nachbar Tom und seine Frau Heide, meine Kumpels Salim, Dreng, Kolim …“ Er zählte weiter fleißig die Namen der etwa fünfzig Anwesenden auf, die sich in der Scheune auf diversen landwirtschaftlichen Geräten niedergelassen hatten, deren Funktion Assjima bestenfalls nur erahnen konnte. „Und hier …“ Er schob nicht ohne Stolz eine junge Frau nach vorne „Das ist meine Freundin Linelia.“

Die Ärztin begrüßte alle freundlich. Dann trat Alica auf sie zu. „Sie sind ja ganz nass, Doktor. Darf ich Ihnen die Jacke abnehmen?“ Dankbar reichte Assjima ihr die nasse Jacke. „Die Mütze vielleicht auch?“ Alica streckte die Hand aus.

„Oh ja … natürlich.“ Assjima reichte ihr das seltsame Gebilde, das sie auf dem Kopf getragen hatte und lächelte verlegen. „Ich habe auf die Schnelle nichts anderes zur Hand gehabt“ erklärte sie entschuldigend. „Das kam vorhin per Express. Ein Geschenk des Damenkränzchens Die lustigen Witwen aus dem Seniorenstift Sonniger Feierabend auf Risa. Sie machen sich offensichtlich ziemliche Sorgen um meine Gesundheit und scheinen eine neue Lebensaufgabe darin gefunden zu haben, bedürftigen Personen Kleidungsstücke zu häkeln. Kekse haben die mir auch geschickt.“

„Die Damen sind nicht die einzigen, die sich Sorgen um Sie machen, Doktor.“ Alica drehte die Mütze in den Fingern und grinste. „Sie hätten keine Stäbchen häkeln sollen … die Löcher sind viel zu groß. Das Ding schützt weder vor Regen noch vor Sonne. Aber ich nehme mal an, das es der Gedanke ist, der zählt.“ Sie hängte Mütze und Jacke an einen Balken.

Dann trat die alte Frau vor, welche Wick als Nachbarin Heide vorgestellt hatte und reichte der Ärztin eine dampfende Tasse Tee. „Alica sagt es … wir haben in letzter Zeit diese Dokumentation nun doch ein wenig verfolgt. Immerhin geht es ja auch uns an. Und wir haben in den Kommentaren herumgestöbert. Da haben viele Leute geschrieben, dass Sie sich ja nicht übernehmen sollen. Diese komische Entschuldigung hat Sie wohl ziemlich mitgenommen.“

„Es geht so … es ist mehr das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. Das zehrt wirklich an den Kräften“ erklärte die Deltanerin offenherzig. „Aber die Leute unterschätzen meine Konstitution. Einmal ordentlich ausschlafen und alles ist wieder in Ordnung.“

„Ich glaube auch dass Sie zäher sind als es den Anschein hat. Immerhin musste Alica ihr Brotmesser heute Morgen nicht einsetzen.“ Heide zeigte ein zahnloses Lachen. „Ich bin mir sicher, dass Sie diesen Nausikaner erledigt hätten, wenn Sie nur gewollt hätten.“

„Na ja ich weiß nicht. Moloch ist schon ziemlich groß und stark … Davon abgesehen war es nicht der Sinn des Rituals, dass ich gewinne.“ Assjima setzte sich auf einen Heuballen und sah sich forschend in der Runde um. „Aber vielleicht kann mir jemand erklären was wir hier mitten in der Nacht in dieser Scheune machen? Wick hat sehr geheimnisvoll und ungemein wichtig geklungen. Sie haben mich bestimmt nicht hierher geholt um mir zu sagen, dass ich mehr auf meine Gesundheit achten sollte?“

Heide, die offensichtlich die Wortführerin der Gruppe war, schüttelte den Kopf. „Nein Doktor. Wir wollen mit Ihnen reden. Diese ganze Situation läuft irgendwie aus dem Ruder. Wir glauben, dass uns jemand benutzt. Und Sie werden auch benutzt.“

Assjima schaute die alte Frau gespannt an. „Warum wollen Sie aber mit mir reden? Warum nicht mit Captain Tanrim oder Commander Kyle. Ich bin nur die Schiffsärztin …“

„Aber wir kennen Sie. Zumindest glauben wir Sie zu kennen. Und Sie haben heute Morgen bewiesen, dass Ihnen die Traditionen anderer Völker nicht egal sind. Dass Sie andere Lebensweisen zumindest respektieren. Und …“ Heide hielt inne.

„Und was?“ hakte die Ärztin nach.

„Sie müssen auch uns trauen können. Aber Sie kennen uns nicht. Doch Sie haben die Möglichkeit, in uns hinein zu sehen. Wenn Sie uns scannen, werden Sie sehen, dass wir es ehrlich meinen. Jeder hier in diesem Raum.“

Assjima war sichtlich überrascht. „Ich soll in Ihre Gedanken schauen? Warum?“

„Damit Sie sicher sein können. Damit Sie uns vertrauen.“

„Ich verstehe nicht ganz … warum ist es Ihnen so wichtig, dass ich Ihnen traue?“

„Weil wir lächerlich gemacht werden.“ Der alte Tom war vorgetreten. „Diese ganze Situation lässt uns vor laufenden Kameras wie die allerletzten Dummköpfe dastehen. Zumindest die einfacher gestrickten Zuschauer könnten das so sehen: Da sitzen ein paar Kolonisten auf einem kleinen Planeten, kämpfen gegen die Unbilden der Natur, in großer Gefahr, ihre Ernte zu verlieren. Dann wird Hilfe geschickt und diese idiotischen Siedler nehmen diese nicht an weil irgendjemand das Gerücht in die Welt gesetzt hat, man wolle uns von unserem Land vertreiben. Ja geht es denn noch schwachsinniger?“ Der alte Mann war sichtlich erbost. „Der gastronomische Verband auf Risa hat vor zwei Stunden seine Bestellung von Rumakwein storniert. Mit der Begründung, dass man uns nicht mehr als sichere Zulieferer betrachten könne und sich deswegen rechtzeitig anderweitig orientieren müsse. Und jetzt leigt es an uns, denen zu beweisen dass wir keine Torfköpfe sind, die sich durch irgendwelche Gerüchte um die eigene Existenz bringen!“

„Und … und ich soll Sie scannen um sicher zu sein, dass sich unter Ihnen keiner der Saboteure befindet?“

„Ja“ bestätigte Heide. „Aber nicht nur Sie sollen uns vertrauen. Wir müssen selber auch sicher sein. Wir wollen wissen, ob sich in unserer Gruppe ein Verräter befindet.“

Assjima schluckte. Soweit sie das verstehen konnte befanden sich in der Scheune lauter Personen, die miteinander verwandt oder befreundet waren. Hatte das Misstrauen sich tatsächlich schon derartig ausbreiten können? „Und dann?“

„Dann werden wir gemeinsam mit Ihnen einen Plan entwickeln der die anderen Siedler von den redlichen Absichten der Communitycrew überzeugt“ antwortete Alica.

„Wieso sind Sie so sicher, dass unsere Absichten gut sind?“

Tom grunzte. „Wir sind Bürger der Förderation. Auch wir wurden im Geiste dieses Verbundes erzogen. Obwohl ein paar Irre in unserer Siedlung das wohl vergessen haben. Die Sternenflotte ist doch nichts Fremdes für uns. Eure Aufgabe ist es, uns zu beschützen. Ich habe einen Neffen, der auf der USS Stantiago di Compostella Dienst tut. Er ist ein netter Kerl. Und ehrlich. Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat sogar ein paar Recherchen für mich gemacht. Die Crew der Community hat den Ruf, etwas unkonventionell zu sein, aber er ist sich sicher, dass ihr es ehrlich meint. Und ihr habt es regnen lassen! Warum um alles in der Welt sollten wir euch nicht trauen? Weil jemand es behauptet? Jemand der sich nicht zeigt, der sich versteckt hält … Ne ne Doktor! Auch wenn es bislang nicht den Anschein hatte, aber wir sind nicht so blöd und vernichten unsere Existenzgrundlage aufgrund eigenartiger Gerüchte!“

Die Deltanerin nickte. „Gut … wenn Sie es wirklich wollen, dann werde ich es tun.“ Sie seufzte leise. Das würde eine anstrengende und sehr sehr lange Nacht werden.

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„Hier sind wir.“ Nathanel McNaughton sah Milseya immer noch missbilligend an. „Verräts du mir jetzt, worum es geht?“

„Nein“, sagte sie mit einer verschwörerischen Miene. „Das ist eine große Überraschung.“ Sie trat näher zu dem Sicherheitsoffizier und betrachtete das Kamerateam, das bei ihrem Anblick die Aufnahmegerät gesenkt und abgeschaltet hatte. „Kenne ich Sie nicht von irgendwoher?“, fragte Milseya den Mann mit dem Mikrofon.

„Ihr Mann hat mir ein Messer in die Schulter gerammt!“, knurrte dieser.

„Oh, richtig. Wie geht’s Ihrer Schulter?“

„Tut immer noch weh.“

„Sie sollten sich auf der Krankenstation was gegen die Schmerzen geben lassen .. aber jetzt zu dem, weshalb Sie alle hier sind. Hat die Kamera einen Nachtfilter?“, wandte sie sich an den Kameramann.

„Selbstverständlich!“

„Das heißt, Sie können auch ohne zusätzliches Licht ganz gute Aufnahmen machen? So gute, dass man Gesichter erkennen kann?“

„Ja - aber was soll der ganze Aufstand hier“, fragte der Kameramann genervt.

„Sehen Sie, ich biete Ihnen und Ihrer Firma die Chance, heil aus der ganzen Sache herauszukommen. Ich bin keine nachtragende Haliianerin - ich will nur den Kerl, der den ganzen Schlamassel verursacht hat. Und ich weiß, dass Sie es nicht sind. Keiner der Kameraleute oder Audiotechniker ist es, selbst wenn sie alle nervtötend sind, wie ein Pickel am Ar***. Aber Sie machen alle nur ihren Job. Schließlich muss jeder von uns leben. Ich bin Pilotin. Sie sind Kameramann. Nat hier ist Sicherheitsoffizier. Wir alle machen nur unseren Job. Und - wir könnten denen da draußen auch zeigen, dass wir den gut machen, wenn man uns nur ließe. Aber das ist nicht so. Einer hier spielt falsch. Einer wiegelt nicht nur die Siedler gegen uns - Sie und mich - auf, sondern hat auch alles getan, damit wir uns nicht leiden können. Und das bin nicht ich.“

„Wer dann?“

„Jemand, der mit uns wie mit Marionetten spielt. Jemand, der alles über uns weiß und es so dreht, dass er es gegen uns verwenden kann. Jemand, der die Macht hat, alles so hinzudrehen, wie es ihm gefällt. Jemand, der nur seinen Job macht.

„Wer?“

„Nein“, lachte Milseya. „So einfach mache ich es euch nicht. Ich will meine Rache genießen. Und dazu brauche ich euch. Ich will, dass das ganze Universum erfährt, was er getan hat und wie.“

„Sagen Sie es mir und ich verspreche es live zu bringen!“

„Nein.“ Sie lächelte verschmitzt. „Wenn ich es jetzt einfach so in die Kamera sagen würde, dann würde doch jeder denken, dass ich doch irgendwie schuldig und verdächtig bin, weil ich versuche, die Schuld jemand anderem in die Schuhe zu schieben. Die Beweise, die ich vorbringen kann, sind langweilig für die Kamera. Aber, was ist mit einem Geständnis? Was, wenn ihr live bringt, wie dieser Jemand einen Siedler aufwiegelt? Wie dieser Jemand einen anderen bezahlt, damit er Lügen verbreitet?“

Der Kameramann kaute auf seiner Unterlippe herum. „Ich verstehe… aber würden wir uns dann nicht selber in den Dreck ziehen? Wenn ich Sie richtig verstehe, dann ist dieser Jemand einer von uns.“

„Ja, das ist er. Natürlich hättet ihr einigen Ärger - aber auf der anderen Seite, hättet ihr den Übeltäter auch auf frischer Tat ertappt. Ihr könntet euch von ihm distanzieren. Sagen, dass ihr nichts davon gewusst habt - wovon ich im Übrigen auch überzeugt bin. Das würde sich gut machen. Ihr habt den Verrätern in euren eigenen Reihen gestellt und führt ihn gnadenlos der Welt vor…so wie ihr uns gnadenlos der Welt vorgeführt habt.“

Der Kameramann sah fragend zu seinen Kollegen und entdeckte das seltsame Glitzern in deren Augen, das immer aufblitzte, wenn sie hinter einer heißen Story her waren. Malika würde sie wahrscheinlich umbringen - eine Krähe hakte bekanntlich einer anderen kein Auge aus. Doch auf der anderen Seite .. er hatte sich das Ganze hier völlig anders vorgestellt. Interessante Aufnahmen von Raumflügen, die Sternenflottenoffiziere näher kennenzulernen, eine kooperative Zusammenarbeit - es gab noch so viel über man das berichten konnte. Er selbst fand, dass einfach zu wenig von den Leuten selbst gezeigt wurde. Zu wenig davon, wie sie miteinander umgingen, wie sie ihre Aufgaben gemeinsam bewältigten. Nur verschwitzte Muskeln, Titten, Gezeter - unerträglich!! Dafür hatte er nie seinen guten Namen hergeben wollen und nun war er mittendrin. Die Chance, die ihm der Zwerg vor ihm anbot, war verlockend. Vielleicht konnte man diese Dokumentation irgendwie noch retten. Vielleicht konnte man den da draußen zeigen, dass das Leben an Bord eines Raumschiffes anders war, als den ganzen Mist, der bislang über den Äther gelaufen war.

„Also gut“, sagte er schließlich. „Wie soll das Ganze ablaufen?“

„Ich sagte schon, dass ich Sie nicht mehr in Schwierigkeiten bringen möchte als bislang“, erklärte Milseya und seufzte innerlich erleichtert auf. „Wir werden hinunter beamen und dort mit Sicherheit ein sehr interessantes Gespräch aufnehmen. Dann werden wir einfach wieder verschwinden. Sie geben mir eine Kopie des Gesprächs und können dann die Aufnahmen Malika zeigen. Was sie daraus macht, ist ihre Sache. Ich persönlich fände es allerdings angebracht, dass sie es den Zuschauern zeigt, aber ich weiß zu wenig vom Fernsehgeschäft.“

„Wozu die Kopie?“

„Für meine Anwälte. Selbst wenn ich die Produktionsfirma nicht verklage, so werde ich diesen Kerl verklagen.“

„Das ist vor Gericht aber nicht zulässig.“

„Sehen Sie, und genau deshalb benötige ich Nat. Sie machen Aufnahmen von einem Sicherheitsoffizier, der gerade auf Patrouille ist und - was für ein Zufall! - dabei nehmen Sie dieses Gespräch auf.“

Das Gesicht des Kameramannes veränderte sich zu einem ungläubigen Erstaunen. „Und da wir das uneingeschränkte Recht haben, alles über die Crew hier zu filmen und zu veröffentlichen…“

„Ist es kein Eingriff in die Privatsphäre dieses Mannes.“

„Und Sie behaupten, dass Sie keine Ahnung vom Fernsehen haben.“

„Hab ich auch nicht - ich habe lange, seeehr lange, darüber nachdenken müssen.“

Unwillkürlich musste der Kameramann lachen und streckte dann plötzlich seine Hand aus. „Ich bin sehr erfreut, Sie wirklich kennen zu lernen, Mrs. Anquenar aus dem Haus Kar’mek. Mein Name ist Thomas Caine.“

„Nennen Sie mich Mili, Thomas“, lächelte sie und schüttelte seine Hand. „Gehen wir?“

Nur wenige Minuten später rematerialisierte sich die kleine Gruppe etwa einen Kilometer von der Siedlung entfernt. Thomas hatte den Nachtfilter über die Linse gezogen. Jo horchte mit dem Mikrofon die Umgebung ab. Plötzlich stockte er und hob den Zeigefinger zum Zeichen dafür, dass er etwas hörte. Er deutete in westliche Richtung. Leise setzte sich die Gruppe in Bewegung. Milseya ging hinter Thomas her, damit sie nicht im Bild erschien, während Nat seine „Rolle“ beinahe schon formvollendet spielte. Mit wachen Blicken sah er umher, hielt immer wieder an, als ob er etwas hören konnte, bis er sich schließlich zum Kameramann umdrehte. „Ich glaube, ich hab da etwas gehört“, sagte er klatschnass und ging in Deckung. Thomas folgte mit der Kamera dem Sicherheitsoffizier und robbte ihm mit der Handkamera den kleinen Hügel hinterher.

„Sie müssen ganz leise sein. Wir wissen nicht, mit wem wir es zu tun haben. Vielleicht ist es ja nur ein heimliches Liebespärchen. Es könnten aber auch kriminelle Subjekte sein“, flüsterte Nat in die Kamera. „Bei diesem Sauwetter treffen sich Pärchen nämlich eigentlich lieber an geschützten Stellen.“ Oben angekommen starrte er vorsichtig hinunter und entdeckte, ebenso wie Thomas, zwei Männer, von denen einer sichtlich unruhig auf und ab ging.

„Was treibt zwei Männer bei diesem Regen dazu, sich an einem so abgelegenden Ort zu treffen?“, murmelte Nat leise und zog vorsichtig seinen Phaser, mit dem er auf die Männer zielte.

Großartige Aufnahme, dachte sich Thomas, der die Handbewegung gefilmt hatte und vom Phaser aus, direkt die beiden Männer zeigte und heranzoomte. Dann stutzte er perplex. Einer der beiden war Zack Branagh! Sein ehemaliger Boss! Er sah hinüber zu Jo, der gleichfalls überrascht hinunter starrte. War das der ominöse Mann, von dem die Pilotin die ganze Zeit geredet hatte?

„Es ist doch nicht meine Schuld, wenn dieser Zwerg alles hinwirft!“, jammerte der Siedler laut. „Ich hab nur das erzählt, was Sie mir gesagt haben. Und es hat doch auch funktioniert! Alle haben gedacht, sie ist eine Verräterin! Was kann ich denn dafür, wenn die sich plötzlich auf ihre diplomatische Immunität beruft! Sie hätten mir sagen müssen, dass die das kann!“

„Ich habe nie was vom Orion-Syndikat gesagt, Sie Idiot!“, bellte Branagh zurück. „Nur was von einer mysteriösen Vergangenheit mit einigen dunklen Flecken. Aber Sie mussten ja gleich übertreiben!“

„Mysteriöse Vergangenheit? Da hätte doch keiner zugehört! Wer hat nicht ein paar Flecken in seinem Lebenslauf? Die Leute wollen was Konkretes. Etwas, dass sie kennen und das ihnen Angst macht!“

„Ja, und damit haben Sie meinen schönen Plan versaut. Seban, Sie sind ein Idiot! Jetzt hab ich nur noch die Andorianerin. Verdammt! Was kann man schon mit einer schnöden Wissenschaftlerin anfangen? Also gut..“ Branagh zog ein Padd aus seiner Tasche. „Die hat sich eh schon mit ihren eigenen Leuten angelegt, weil sie was von ihren Wechseljahren erzählt hat.. Mal sehen ..auf Vulkan aufgewachsen .. von Vulkaniern erzogen.. mit einer Klingonin liiert .. hat einen militärischen klingonischen Rang .. Hoppla .. na, da haben wir doch was, Mitglied bei den Sternengeschwistern Christi. Steht nicht in ihrer offiziellen Akte. Die Frage ist warum nicht ... Wie wärs mit einer christlichen Eiferin?“

Seban verzog das Gesicht. „Keiner wird das glauben. Die Christen sollen doch so was wie Pazifisten sein. Wieso sollten die das Borlomid haben wollen?“

Branagh verpasste dem Siedler eine Kopfnuss. „Das ist doch nur Tarnung, Idiot! In Wahrheit sind diese Sternengeschwister eine radikale Organisation, die das ganze Universum in einem heiligen Kreuzzug bekehren will. Deshalb fliegen die auch mit einem umgebauten, angeblich waffenlosen, klingonischen K'Tinga-Schiff rum. Aber in Wahrheit..“ Ein boshaftes Lächeln umspielte seine Lippen.

Der Siedler nickte. „Ich verstehe. Ja, das klingt gut. Warten Sie, hat diese Shral nicht auch erwähnt, dass das Borlomid hochexplosiv ist? Wir sitzen hier auf einem Pulverfass - und es liegt an uns, ob es hochgeht. Bereut und büsst für eure Sünden, ihr Ungläubigen!

„Ich sehe, wir verstehen uns“, rieb sich Branagh die Hände. „Wie fangen Sies an?“

„Oh, mein Großneffe wird mir erzählen, dass sie auf so nen Schiff mit den Sternengeschwistern getroffen sind und wie radikal die sind. Erzählen ständig was von der Apokalypse .. und davon, wie diese Shral sie alle inspiriert. Wie tüchtig sie alles um sich herum bekehrt .. Ich denke, ich fang beim Prediger hier an. Frag einfach, ob der schon was von denen gehört hat. Dann mach ich weiter mit Adis. Die hängt ja auch gerade mitten in den Wechseljahren. Und wenn ich mich nicht täusche, dann macht sie morgen wieder ihre kleine Tour und besucht ihre Nachbarn. Ich muss sie also vorher erwischen.“

„Ausgezeichnet.“

„Wäre da nicht noch eine Kleinigkeit, Mr. Branagh?“ hielt Seban den Mann auf und rieb seine Fingerspitzen aneinander.

„Seban! Seban! Seban!“ schüttelte Zack den Kopf. „Hab ich je nicht bezahlt? Sobald ich auf das Schiff zurückgekehrt bin, werde ich die Überweisung sofort veranlassen. 1000 Krediteinheiten wie bei den letzten Malen?“

„Einverstanden.“

Sie nickten sich noch einmal kurz zu, bevor Seban sich umdrehte und in Richtung Siedlung ging, während Branagh sich auf die Community beamen ließ.

„Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt“, empörte sich Nat. „Das ist ein Komplott gegen uns! Der will den Lt. Commander fertig machen. Aber nicht mit mir! Ich kenn die Sternengeschwister Christi. Mein Vater ist Pfarrer und der hat immer nur anerkennend von denen gesprochen. Das sind absolut friedliebende Christen, die ihren Glauben tolerant anderen gegenüber leben. Heiliger Kreuzzug! Der hat doch einen Riesenknall! Ich fasse es nicht, dass so ein Irrer frei rumlaufen darf!“ Er sah wütend in die Kamera. „Ich muss sofort zurück aufs Schiff und Bericht erstatten. Der darf damit nicht durchkommen.“

Die Gruppe erhob sich. Während die Kamera filmte, wie Nat den Transporterraum kontaktierte, warf Thomas Milseya einen kurzen Blick zu. Sie hob nur vielsagend die Augenbrauen. Der Kameramann hob anerkennend den Daumen. Diese Geschichte war ein Knüller. Jetzt musste er nur noch Malika dazu bringen, sie zu bringen.

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Das Licht in der Krankenstation war deutlich gedimmt worden um den Patienten, die hier lagen das Schlafen zu ermöglichen. Im Moment gab es eigentlich nur zwei Personen, die die Nacht hier fristen mussten. Eine davon starrte nachdenklich an die Decke.

Die andere wälzte sich auf dem Bett und schien keine geeignete Position zum Einschlafen zu finden.

Zum einen lag es an der Umgebung, eine Moderne Starfleetkrankenstation die hier und da nach Rodneys Meinung einen Farbtupfer vertragen konnte. Zum anderen war noch die Nachtschwester, die sich als die kleine Afrikanerin entpuppte, die Rodney Stunden zuvor mit diesem vulkanischen Arzt behandelt hatte. Obwohl Sie den Beiden mit verdreckter Verachtung begegnet war, schien sie auch etwas Mitleid mit Rodney zu haben. Denn er selbst wollte eigentlich nicht mitmachen. Warum er es getan hat, das konnte er nicht sagen.

Seufzend ergriff Rodney wieder ein PADD und versuchte sich mit dem Lesen eines Abenteuer Romanes abzulenken.

Doch nach ca 3 Seiten gab es Rodney wieder auf. Er machte sich zu sehr Gedanken darüber, was Morgen noch passieren wird. Was mit ihnen passieren wird.

„Jay?“

„Hm? .....Was ist?“, kam es leicht schläfrig zurück.

„Ich kann nicht schlafen.“

„Das Merke ich!“

„Musst du auch daran denken, was Morgen passiert?“

„Nein ich versuche es zu vergessen, damit ich schlafen kann!“

Rodney schüttelte den Kopf. Diese Leute hatten ihnen kein Leid angetan, obwohl Sie ihnen einige Fallen gestellt hatten. Im Gegenteil, man hatte ihre Verletzungen versorgt. Besser und schneller, wie es der Arzt in der Kolonie konnte.

„Wir haben Mist gebaut Jay!“

„Wäre ich nicht darauf gekommen!“, Jay drehte sich um und blickte seinen Freund verschlafen an.“ Was willst du sagen?“

„Wir hätten es nicht tun sollen Jay. Du hast ja selbst gesehen, dass diese Leute hier uns geholfen haben, obwohl wir ihnen was Schlimmes antun wollten.“

Jay antwortete nicht, starrte aber Rodney gespannt an.

„Sicher. Und jetzt bekommen wir es schriftlich, dass wir Idioten sind.“

„Mag sein Jay. „Rodneys Stimme klang irgendwie monoton. „Aber Sie haben uns bisher anständig behandelt. Und das machen nur Menschen, die ein Gutes Wesen haben.“ Die Selbstsicherheit die Rodney in diesem Satz mitklingen ließ hätte bei dem vulkanischen Arzt die Brauen nach oben schnellen lassen.

Jay setzte sich auf. „Du hast Recht. Alleine dieser Commander Sheridan hätte uns noch kräftig schmoren lassen können. Und der Typ ist irgendwie die typische Art Militär.“

„Denke ich nicht.“, sagte Rod nachdenklich.

„Was macht dich den da so sicher?“

„Nun…….Ich Spüre das einfach, ob mein Gegenüber freundlich ist oder nicht.“

„Du bist ein Mensch, kein Betazoide!“

„Als ob das Nötig wäre. Wenn man das Herz dafür hat, so erkennt man es bei jedem Lebewesen, egal, aus welcher Ecke es kommt.“

Jay schüttelte den Kopf. Wobei, Rodney durchaus manchmal eine gute Menschenkenntnis bewiesen hatte. Nur die Leichtgläubig- und Gutmütigkeit war es, die Jay manchmal für unangebracht hielt. Sie machte den kleinen dicken Mann aber auch so Liebenswert. Man konnte Rodney nie wirklich Böse sein.

„Du weist, dass wir was aufgebrummt bekommen werden?“

„Meinst du? Und wenn wir ihnen Helfen den wirklichen Übeltäter zu schnappen?“

„Wen meinst Du?“

„Na der, der die Gerüchte in die Welt gesetzt hat, auf die wir reingefallen sind.“

„Eine gute Frage. Hoffentlich sehen das die Anderen auch so.“ Sagte Jay nachdenklich.

„Ich sehe das so – Wenn wir denen Helfen diese Leute Dingfest zu machen, könnten wir auch unsere Taten damit wieder Gut machen.“

„Wenn das so einfach wäre, Rod.“

„Fragen kann doch nicht schaden? Mehr als ein Nein wird nicht herauskommen.“

„Ich kenne Susan. Sie wird uns bestimmt, was aufbrummen. Nur damit wir nicht wieder auf dumme Gedanken kommen.“

Rodneys ungetrübter Optimismus war erstaunlich, erwies sich aber im Moment für Jay als eine Art Anker.

Schwester Meg Harrison kam aus dem Büro, um nach dem rechten zu sehen. Dabei hatte sie der Unterhaltung der Beiden Kolonisten gelauscht. Der kleine Dicke war wirklich ein gutmütiger Tropf. Aber er hatte nicht unrecht was einige seiner Ansichten anging. Die Beiden schienen nur Pech gehabt zu haben, einer Falschinformation aufgesessen zu sein. So was nannte man in der Galaxie langläufig Pech.

Meg sah auf den Chronometer und stemmte ihre zu Fäusten geballte Hände in die Hüften.

„So Jungs! Jetzt wird geschlafen! Ihr habt noch einen langen Tag vor euch.“

Die Stimme schien jegliches weitere Wort Überflüssig erscheinen.

„In Ordnung! Gute Nacht Schwester.“ Antwortete Rodney freundlich.

„Gute Nacht.“, sagte Jay und legte sich wieder hin, bevor die Schwester was aussetzen konnte.

Meg Schüttelte den Kopf. „Gute Nacht!“ Die Beiden waren wirklich seltsame Vögel.

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Irgendwie erschien der ersten Offizierin alles völlig unwirklich. Die Ereignisse hatten sich auf dem Schiff und auf dem Planeten überschlagen und jetzt hatten sie auch noch zwei Saboteure in Gewahrsam.

Die dampfende Tasse Kaffee war schon zur Hälfte geleert. Es war noch recht früh am Morgen aber auf dem Schiff herrschte hier und da schon emsige Betriebsamkeit. Die Anwesenheit der Medien hatte Selina die letzten Tage sehr gut ignoriert, denn irgendwie musste das alltägliche Leben ja auch weitergehen und sich ständig verstellen war auf Dauer anstrengend. Mit großer Überraschung und Verärgerung hatte die erste Offizierin die Verdächtigungen gegen Shral und Anquenar zur Kenntnis genommen. Die Eigensuspendierung der Pilotin war eine gute Idee gewesen. Sie war sich sicher, dass die Halianerin bereits nach einer Möglichkeit suchte, ihre Ehre wieder herzustellen.

Selina hatte sich die beiden Saboteure über die Kameras auf der Krankenstation angesehen. Sie wirkten nicht wirklich wie schlechte Menschen oder gar Terroristen. Sie schienen doch mehr ganz normale Leute vom Lande zu sein. Vielleicht ein bißchen naiv und trottelig aber wie Terroristen wirkten sie nun wirklich nicht. Aber Trotteligkeit oder Naivität waren kein Grund die beiden nicht zu verhören. Selina hatte eine Nachricht an Sheriff Monroe gesendet, dass sie sich auf die Community beamen sollte und auch Lucas hatte eine Nachricht von ihr erhalten. Dieser Jay und Rodney mussten im Auftrag von jemanden gehandelt haben! Und genau das wollte Selina herausfinden.

Sie leerte ihre Tasse und begab sich zur Krankenstation.

„Guten Morgen!“ Mit einem Lächeln betrat die erste Offizierin die Krankenstation. Meg war gerade dabei, Rodneys Bein zu untersuchen. Die beiden Männer sahen sich fragend an. Selina hatte sich entschieden, die Befragung auf die nette Tour durchzuführen. Sie überließ es Monroe und Lucas die bösen Bullen heraushängen zu lassen. Meg hatte die Untersuchung abgeschlossen und ließ die Drei nun alleine.

„Ich bin Cmdr. Selina Kyle. Erste Offizierin der Community. Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten.“

Während Jay sie ein wenig skeptisch und mißtrauisch beäugte, strahlte Rodney sie an wie ein Kind ein riesiges Bonbon.

„Ich bin Rodney. Und das ist Jay!“

„Freut mich Sie kennenzulernen. Ich bin mir sicher, Sie wissen warum ich mich mit Ihnen unterhalten möchte?“

Rodney senkte beschämt den Blick zu Boden. „Jaaaa ...“

„Dann erklären Sie mir, warum haben Sie das getan? Oder hat Sie jemand dazu angestiftet?“

Just in diesem Moment stellte sich Selina die Frage, ob diese Befragung gefilmt wurde. Es war ihr zwar der Kameramann bis zur Krankenstation gefolgt aber betreten hatte er die sie nicht. Vielleicht weil er wusste, dass irgendwo versteckte Kameras angebracht waren? Selina schüttelte diese Gedanken wieder von sich. Sie musste sich jetzt auf das Verhör konzentrieren.

Jay und Rodney sahen sich betreten an. Jetzt war Jay es, der das Wort ergriff.

„Na, da waren diese Gerüchte, dass Ihre Leute ... Sie wissen schon und da haben wir uns entschieden, etwas zu tun.“

„Sie kamen also ganz alleine auf diese Idee? Da war niemand, der Sie damit beauftragt hat?“

„Nein, es war ganz alleine meine Idee!“ Jay hatte zuerst ein wenig stolz geklungen hatte sich dann aber in der Tonlage korrigiert. Wirklich stolz konnte man auf diese Aktion nicht sein.

Selina bedachte beide mit einem intensiven Blick. „Ich verstehe. Sie sagen also, dass es Ihre Idee war uns zu sabotieren. Dann frage ich mich, wer hat diese Gerüchte in Umlauf gebracht? Wessen Wort hat so viel Gewicht, dass Sie blind darauf eine Sabotageaktion starten?“

Schweigend sahen sich Jay und Rodney an. In der Nacht hatten sie sich darüber unterhalten, ob sie den Sternenflottlern vertrauen sollten und ihnen sagen sollten, wer hinter den Gerüchten stand. Aber die Angst vor einer harten Bestrafung schien ihre Zungen zu lähmen.

Sheriff Monroe betrat die Krankenstation. Selina hatte schon einiges von der Frau gehört. Sie begrüßte Susan und berichtete ihr vom bisherigen Gesprächsverlauf.

Monroe stemmte ihre Hände in die Hüften und sah Jay und Rodney eindringlich an. „Was mache ich nur mit euch Beiden? Was habt Ihr euch dabei nur gedacht?“

Selina war einen Schritt zurückgetreten. Zwar hatte sie sich dafür entschieden, die „Nette“ zu spielen aber so langsam verlor sie die Geduld. Schließlich musste diesem Wahnsinn endlich ein Ende gemacht werden und auch das ominöse getarnte Schiff befand sich immer noch irgendwo dort draussen. Die erste Offizierin blickte zur Türe. Wenn Monroe ebenfalls keinen Namen aus den Beiden herausquetschen konnte, dann vielleicht ja Lucas ....

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Mit dem Morgengrauen ließ der Regen nach. Es nieselte nur noch leicht. Schwere graue Wolken umhüllten die benachbarten Hügel.

Assjima stand im Scheunentor und schaute zu den in gespenstisches Grau gehüllten Gipfeln hinüber. Ein scheußlicher Tag, dachte sie für sich. Doch die Siedler hinter ihr in der Scheune waren offensichtlich anderer Meinung. Fröhlich schwatzend werkelten sie vor sich hin. Sägegeräusche, das schrille Kreischen eines Bohrers, laute Hammerschläge, dann immer wieder Fetzen eines Liedes oder lautes Gelächter.

Die Ärztin steckte die Hände in die Taschen ihrer Regenjacke und lehnte sich an den Torpfosten. Diese Nacht hatte eine für sie überraschende Erfahrung mit sich gebracht. Oder eher eine Erkenntnis über die Beschaffenheit der Freundschaft. Die Erkenntnis, wie zart freundschaftliche Bande doch sein können. Und wie schnell sie zerreißen könnten. Diese Gruppe von Freunden hatte den größten Teil ihrer Leben gemeinsam verbracht. Sie kannten sich, vertrauten einander und dennoch … Die Ankunft der Community und der damit verbundene Medienrummel hatte Misstrauen gestreut. Misstrauen, das es vorher unter diesen Leuten zumindest in dieser Form nicht gegeben hatte. Sie, eine Fremde musste helfen, diese negativen Gedanken bereits im Keim zu ersticken. Und es war ihr gelungen. Unter diesen Leuten befand sich niemand der gegen den Hilfseinsatz der Community Stimmung gemacht hatte und von heimlichen Sabotageakten war jeder in der Gruppe unendlich weit entfernt. Das Misstrauen war verflogen, die Leute lachten wieder und würden in wenigen Minuten aktiv werden.

In den umliegenden Häusern erwachten nach und nach die Bewohner. Lichter gingen an, Stalltüren knarrten. Hinter einer Fensterscheibe war das runde Gesicht eines kleinen Jungen zu sehen, der mit großen Augen zu ihr hinüber starrte.

Ein grau-gelb gefleckter Hund wedelte mit wachsam aufgestellten Ohren über die Gasse, blieb vor einer Pfütze stehen und starrte verwundert sein Spiegelbild an, als ob er sich noch nie zuvor in dieser Weise betrachtet hätte. Dann entdeckte er die Ärztin, vergaß augenblicklich sein eigenes Abbild und setzte direkten Kurs auf seine Neuenddeckung. Nach einer eingehenden olfaktorischen Untersuchung des Sternenflottenstiefelmodells A38.5 drehte er sich gelangweit weg. Ein leichtes Zucken im linken Hinterlauf kündigte sein nächstes Vorhaben an. Doch bevor er seine Reviermarkierung setzen konnte wurde das Scheunentor mit einem Ruck aufgestoßen und er platschte erschrocken durch die Pfützen davon.

Grich schob sich mit dem Hinterteil zuerst durch die Öffnung und zerrte einen Handwagen ins Freie. Der Wirt war nach Feierabend noch in der Scheune aufgetaucht um beim Pläneschmieden mitzuwirken. Hinter ihm quoll die restliche Gruppe auf die Straße. Alle waren mit Schildern und zusammengerollten Transparenten bewaffnet. Grich fummelte noch etwas an den Aufbauten auf seinem Wagen herum. Ein Rumakstrauch, liebevoll in etwas dunkle Erde gestopft und mit grüner Farbe angesprüht thronte auf dem Gefährt. Über ihm schwebte an einen hölzernen Träger montiert ein einfach geschnitztes Modell der Community an dessen Bugspitze einen Gießkannenausguss montiert war. Der alte Wirt demonstrierte der Ärztin mit kindlicher Freude die Funktionsweise des Modells: Jedes Mal wenn er an einer Schnur zog rieselte ein Schwall Wasser aus dem Raumschiffmodell über den Strauch hinweg. „Das symbolisiert die Hilfe, die wir von der Sternenflotte bekommen. Damit auch der letzte dieser Idioten kapiert, auf wessen Seite sie zu stehen haben. Auf Leute!“ Er machte eine weit ausladende Bewegung mit dem Arm und zerrte seinen Handwagen aus der Pfütze. „Es geht los!“

Zum 37en Male in dieser Nacht versuchte Assjima den Assistenten des Captains zu erreichen. Diese Sache hatte mit Öffentlichkeit zu tun und fiel eigentlich in den Aufgabenbereich des Blauschopfs. Doch der Kerl schien wie vom Erdboden verschluckt. Leise fluchend schlug sie den Kragen hoch, steckte die Hände in die Taschen und folgte in sicherem Abstand der Prozession, die sich nun mit ausgerollten Transparenten pfeifend und Parolen schreiend in Richtung des Marktplatzes in Bewegung setzte.

Es dauerte nicht lange und das Ganze Dorf war auf den Beinen. Viele hatten nur einen Bademantel über den Pyjama geworfen und standen mit Puschen an den Füßen im knöcheltiefen Matsch. So manch einer ließ sich mitreißen und schloss sich der demonstrierenden Gruppe an, andere schrieen lauthals gegen die Parolen der Pro-Sternenflottenaktivisten an. Frühstückseier und halbvolle Kaffeetassen flogen durch die Luft. Die Demonstranten antworteten mit Lehmbatzen und geladenen Worten. „Helft den Rettern – reißt die Bretter … von den Köpfen – die stören nur … wie fette Kröpfe!“ „Seid nicht länger die Idioten - reicht den Leuten eure Pfoten!“ „Sie bringen uns den Regen – gebt ihnen euren Segen!“

„Ihr seid gutgläubige Idioten!“ schrie ein Mann am Straßenrand.

„Und ihr seid echte Dumpfbacken! IHR glaubt doch alles was man euch sagt. Besonders dann wenn es was Negatives ist“ polterte Wick zurück.“

„Ach was! Euch reicht es, wenn euch eine schöne Frau etwas Honig um den Mund schmiert und schon hat sie euch in ihrem Netz gefangen“ kreischte ein kleines hutzeliges Weiblein. „Wie kann man nur so dumm sein?!“

„Wir sind nicht dumm.“ Alica baute sich vor der kleinen Frau auf. „Wir lassen uns nicht an der Nase herumführen so wie ihr. Ihr wisst ja noch nicht mal wer euch diesen ganzen Quatsch eingeflüstert hat. Wir versuchen die Leute kennen zu lernen bevor wir entscheiden wem wir glauben sollen. Und euer geheimnisvoller Informant ist zu feige, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Die Leute von der Sternenflotte haben sich uns gestellt. Und deswegen glauben wir ihnen. Schalte endlich mal dein Gehirn ein, Elsbeth.“

„Die tauchen einfach so auf und wollen uns vertreiben“ verteidigte sich die Alte.

„WER sagt das? Erklär es mir doch endlich! ZEIG ihn mir? Steht er oder sie hier irgendwo oder kriecht der immer noch im Dunkel der Anonymität herum?“ Alica stemmte die kräftigen Arme in die Hüfte. Da kam plötzlich ein Matschfladen von irgendwoher angeflogen und landete unsanft in ihrem Gesicht. Halb blind griff sie nach Elsbeth und stieß sie in die nächste Pfütze. Die Alte kreischte laut auf. Mehr Lehmgeschosse zischten durch die Luft.

„EINS ZWEI DREI – GROßE KEILEREI!“ schrie plötzlich eine kräftige Jungenstimme, gefolgt von mehrstimmigem Lachen und Grölen. Dann war kein Halten mehr. Matsch, Lehm, Steine … alles flog herum. Die Haltelatten der Transparente wurden abgebrochen und zu handlichen Schlagwaffen umfunktioniert. Das Banner mit der Aufschrift Die Sternenflotte – unsere Retter in der Not wurde in den Schlamm getreten, Grichs Rumakstrauch landete mit lautem Platsch direkt neben Assjima, die hinter einer Tonne in Deckung gegangen war.

„Assjima an Community …“ rief sie in den Kommunikator. „Schicken Sie sofort die Sicherheit. Hier ist eine frühmorgendliche Megaprügelei im Gange. Außerdem brauche ich ein medizinisches Notteam. Es wird gleich Verletzte ge ... blubblublbub …“ Sie wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht und schüttelte den Kommunikator um ihn wieder frei zu bekommen. Doch die Verbindung war tot. „Verdammter Mist!“ stieß sie wütend hervor. Dann kroch sie hinter ihrer Deckung hervor, stand auf und hob beschwichtigend die Arme. „AUFHÖREN! DAS BRINGT DOCH NICHTS!“ Doch gingen ihre Worte im allgemeinen Trubel unter.

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In der vergangenen Nacht war nicht viel geschehen; zumindest war Hilfs-Sheriff Rolins nicht in der Nähe gewesen als die Pilotin des Sternenflotten-Schiffs den Verräter (hoffentlich) gestellt hatte.

Dass dies aber nicht wirklich funktioniert hatte erfuhr er gleich am nächsten Morgen, als eine hysterische Siedlerin - wieder mal die alte Gladis deren Paranoia wie immer erschreckend ansteckend war - ihm von der angeblichen religiösen Fanatikerin erzählte. "Diese Andorianerin ist in einer Weltuntergangs-Sekte, wenn wir nicht bereuen werden wir alle sterben sagt sie!"

"Hat sie das Ihnen persönlich gesagt?"

"Nein, aber ich weiß es!"

"Und von wem?"

"Fragen Sie nicht verdammt nochmal, verhaften Sie diese Frau! Am besten auf den Scheiterhaufen mit ihr, da gehören solche Hexen wie sie hin!"

"Gladis", fragte Rolins sanft, "haben Sie vielleicht schon wieder vergessen Ihre Pillen zu nehmen?"

"Meine Pillen? Verdammt nochmal, von denen nehme ich keine einzige mehr! Damit will man mich nur ruhig stellen damit ich nicht die Wahrheit erkenne und sie den anderen weitersagen kann! - Wo ist eigentlich Sheriff Monroe?"

"Beschäftigt. Aber ich versichere Ihnen dass ich der Sache nachgehen werde. Nur: Keine Scheiterhaufen! Aus der Epoche sind wir schon seit Jahrhunderten raus."

"Ha, und wo das hinführt sehen wir ja gerade! Was waren das noch für herrliche Zeiten in denen noch Zucht und Ordnung herrschten... Einsperren sollte man die blaue Hexe zumindest und ihr den Dämon auspeitschen!"

In diesem Moment kam Gladis' Sohn, der stämmige Siedler mit dem auch Vinara gleich zu Anfang Bekanntschaft gemacht hatte. "Da steckst du ja Mum, bitte verzeihen Sie Deputy, sie ist mal wieder nicht ganz sie selbst... Es kursieren schon wieder neue Gerüchte, aber dieses Mal weiß ich wirklich nicht ob da was dran ist. Eine Andorianerin in einer christlichen Weltuntergangs-Sekte?"

"Auch ich halte diese 'Neuigkeit' für übertrieben."

In diesem Moment kam ein weiterer Mann hereingestürmt. "Sheriff, draußen ist gerade eine Mordsschlägerei im Gange, die von uns die gegen die Sternenflotten-Leute sind prügeln sich mit deren Befürwortern!"

"Befürworter!", krächzte Gladis, "einsperren sollte man die alle, die blaue Hexe hat sie aufgewiegelt, oh wehe, wehe, das Ende ist nah!"

"Ma, du wirst jetzt deine Pillen nehmen!"

Draußen war tatsächlich der Teufel los. Die deltanische Schiffsärztin versuchte vergeblich den Rabauken Einhalt zu gebieten.

Jake Rolins zog seinen alten klingonischen Disruptor und feuerte ein paar Warnschüsse in die Luft. "Auseinander ihr Streithähne! Dieses Teil hat keinen richtigen Betäubungs-Modus, zwingt mich also nicht auf einen von euch zu schießen!"

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„Sie werden sehen. Die Beiden sind einfach ……….“, der Chefingenieur suchte nach den richtigen Worten.“ Unbeschreiblich! Aber Sie können sehr gute Fallen bauen. Suval hat mir berichtet, das noch drei weitere Gruben und sieben verschiedene andere Fallen gefunden worden sind.“

"Wer hätte gedacht, dass die beiden Saboteure solche Trottel sind. Aber trotzdem schützt sie das nicht vor dem Gesetz. Sie müssen bestraft werden!" entgegnete Lt. Cmdr. Bishop ernst und schaute seinen Kollegen an.

„Das ist richtig.“, antwortete George. „Sagen Sie, man munkelt, dass die Kampfflieger zu einer Übung gestartet sind. Ich nehme nicht an das, was entdeckt wurde?“, wechselte Sheridan das Thema.

"Reine Routine. Es wurde nichts entdeckt!"

„Wie Sie meinen.“ Routine? Irgendwie kaufte das Sheridan dem Sicherheitschef nicht ab. Aber er würde seine Gründe haben, warum er sich in Schweigen hüllte. George hoffte nur, dass die Offenbarung nicht wieder damit einherging, das Schiff mit Spucke und Klebeband zusammenzuhalten. Also beschloss George es dabei zu belassen und nicht weiter nach zu bohren. „Hoffentlich kommen wir noch mit heiler Haut da raus. Für meinen Geschmack hatte ich diese Woche eindeutig zu viele Überraschungen!“

"Da haben sie aber vollkommen Recht! „

„Dann mal viel Glück. Ich muss mich wieder den üblichen Problemen widmen.“, verabschiedete sich George.

"Gut, Commander, wie sie meinen..." entgegnete der Sicherheitschef und betrat die Krankenstation. Der Chefingenieur war eigentlich ein sehr netter Kerl, aber er nahm immer alles viel zu ernst. Lucas stand nun vor den beiden Siedlern und stellte sich vor.

Monroe schwieg, als Bishop sprach. Sie beobachtete die Reaktion der beiden Kolonisten. Der Dicke, der sich als Rodney vorgestellt hatte, wirkte freundlich. Der Mann, der sich als Jay zu erkennen gab, hingegen wirkte wie ein Mungo, der von einer Cobra versichert bekam, dass alles in Ordnung wäre.

"Gut, dann brauche ich ihnen nicht erklären, dass sie Eigentum der Sternenflotte mutwillig zerstört haben und sich damit strafbar gemacht haben. Sie haben Glück, dass dabei kein Sternenflotten-Personal verletzt wurde. sonst käme noch eine Anzeige wegen Körperverletzung hinzu. Und was ihre Fallen anstellen können, haben sie ja am eigenen Leib erfahren." erklärte Bishop den beiden Kerlen ihre Situation und wartete auf eine Antwort.

Rodney hatte sich aufgesetzt und die Hände vor seinen runden Bauch gefaltet. Somit wirkte er wie ein Buda, der die Qual der Wahl hatte. Jay schien sich zu überlegen, ob er entkommen konnte, indem er wie eine Zeichentrickfigur durch die Wand rennen würde.

„Wissen Sie wir, dachten……“, Rodney suchte nach den richtigen Worten.“ Wir dachten……..“, stammelte er weiter.

Monroe lies hörbar die Luft durch die Nase entweichen. Momentan fiel es ihm nicht weiter schwer, dieses Schnauben echt wütend Klingen zu lassen.

„Ihr habt gedacht? „, die Stimme des Sheriffs klang schneidend wie ein betleH. „Ihr habt wertvolle Ausrüstung zerstört. Ihr habt Offiziere der Sternenflotte attackiert! Wenn ihr euch was gedacht hättet……“, Susan machte eine deutende Bewegung, „dann hättet Ihr diesen Mist nicht angestellt.“, das Poltern in der Stimme des Sheriffs zeigte erste Wirkung. Rodney war erschrocken. Jay zog das Genick ein.

Lucas musste ein lautes Lachen unterdrücken. Monroe war einfach zu gut, sie musste wirklich wütend sein. Aber sie hatte auch vollkommen recht damit, denn so ein Verhalten konnte einfach nicht toleriert werden. Was wäre bloß passiert, wenn kleine Kinder in eine dieser Gruben gefallen wären?

„Es tut uns sehr Leid Sir. Wir wollten das wirklich nicht tun.“ entgegnete Rodney stotternd.

„Warum haben Sie es dennoch getan? Wer hat es ihnen aufgetragen es zu tun? Wer?“, Susan ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie eine Antwort erwartete. Rodney sah Hilfe suchend zu Jay, welcher nicht in der Lage zu sein schien einen Pieps zu machen.

„Ist ihnen klar, dass auch jemand von unseren Leuten durch eure Fallen hätte verletzt werden können? Im schlimmsten Fall sogar Kinder?“, fügte Susan hinzu.

"Monroe hat vollkommen Recht. Sie haben bei ihrer absurden Idee die eigenen Leute total vergessen." pflichtete der Sicherheitschef dem Sheriff bei.

„Ich…..ich….Es war alles Jays Idee!“, ein kleiner dicker Finger zeigte auf den schlanken Mann, der am liebsten durch die Decks sinken wollte.

’Hoppla! Da bekommt einer die Flatter!’ dachte Susan. Das dieser Rodney nicht aus Eigenantrieb mitgemacht hat, war ihr vorher klar gewesen. Dafür war er einfach zu gutmütig. Und nun schien sich ein Drama zu offenbaren. Diese Malika würde mit leuchtenden Augen hier stehen.

"Gut, dann unterschreiben Sie dieses Geständnis und wir sind fertig mit ihnen..." meinte Lucas zu dem kleinen dicken Mann und warf ihm ein PADD auf den Schoß.

Dieser berührte es mit zittrigen Händen. Schluckend begann es Rodney zu lesen. Jay war immer noch erstarrt. Meg Harrison schnappte im Hintergrund nach Luft. Das Schauspiel, das sich der Afrikanerin bot, war surreal. Gespannt warteten nun alle was Rodney tun würde. Der Daumen schwebte über dem PADD wie ein Damoklesschwert. Doch es gab kein zurück. Das Zirpen des Daumenprint-Vorgangs wirkte wie ein Kanonenschlag.

"Gut, Meg würden sie den Herrn bitte verlegen? Wir sind fertig mit ihm!" befahl der Sicherheitschefs aber formulierte es als Bitte.

„Natürlich Commander.“, die Afrikanerin löste sich aus der leichten Starre und begab sich zu den beiden Kolonisten.

Susan winkte Bishop kurz zu sich her.

„Die Beiden wissen absolut nichts. Der Eine ist so gutmütig, dass es sogar wehtut und der Andere …..“, Monroe sah Jay nochmals kurz an, „ der andere scheint mir die personifizierte operative Hektik zu sein. Was meinen Sie? Denken Sie auch das Wir es nur mit zwei Idioten zu tun haben?“, fragte George den Sicherheitschef mit gesenkter Stimme.

"Eindeutig Ja! Ich glaube auch nicht das dieser Jay weiß, wer der Gerüchteerzähler ist.." flüsterte Lucas dem Sheriff zu.

"Wir besorgen uns noch die Unterschrift von dem andern Kerl und dann gehen wir einen Kaffee trinken." schlug der Sicherheitschef vor und grinste.

„Klingt ja Teuflisch gut.“

"Dann mal frisch an Werk! Diesen Jay bekommen wir schon klein."

Monroe trat an Jay heran. Er hielt in der Hand ein weiteres PADD. Mit einer fließenden Bewegung hielt der Sheriff es vor die Nase von Jay.

„Wenn Sie sich ersparen wollen, die Rumakstrauchweinfässer zu schrubben, dann setzen Sie ihre Unterschrift unter dieses Geständnis. Ich würde es tun!“

Meg musste sich beherrschen, um nicht in Gelächter auszubrechen.

Jay schluckte, schaute in alle Richtungen. Das Gesicht des Sheriffs wirkte wie ein Omen, das Unheil ankündigte. Da Rodney bereits ihn in diese Position manövriert hatte, hatte er so oder so keine Wahl. Jay drückte seinen Daumen auf das Geständnis. Lucas nahm das PADD an sich.

„Ich schlage vor den Kaffee zu trinken. Bevor noch was anderes passiert, wie beispielsweise, dass der Planet in die Luft fliegt.“, flüsterte Monroe dem Sicherheitschef zu.

Lt. Cmdr. Bishop musste husten. "Genau, das wäre total der Knall!" entgegnete er und schob den Sheriff in Richtung Ausgang der Krankenstation.

U_E und CptJones in: Starsky & Hutch!

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Malika war sprachlos. Das war etwas, das beim besten Willen nicht oft geschah. Ihre Crew hielt gespannt die Luft an. Was mochte das bedeuten?!

Langsam nippte die Frau an ihrem riesigen Kaffeebecher. Das war.... Zacks Gesicht in Großaufnahme war auf Standbild geschaltet. Dieses Arsch! Der Kaffeebecher flog an die nächste Wand.

"Holt Glori her!"

Während das Verhör der ersten Offizierin mit den beiden Siedlern über die Bildschirme flimmerte und Kyle im allerbesten Licht erscheinen ließ, brodelte im Hintergrund die Mediencrew. Die Tat ihres Ex-Chefs hatte sie alle schockiert. Er hatte diese eine feine Grenze zwischen Quotengier und Moral überschritten. Und sie alle mit hinein gezogen. Das war etwas, das sie selber in die Hand nehmen mussten.

Malika informierte ihre Vorgesetzten, Tanrim und das Flottenkommando von ihrem Vorhaben. Doch sie wartete nicht auf deren Zustimmung. Das hier war ab sofort eine Frage der Ehre.

Die Führungscrew der Community (sofern nicht mit anderen Aufgaben beschäftigt) wurde auf den Planetoiden gebeten. Dort erwartete sie bereits die gesamte Siedlung, deren Mitglieder alle ein wenig ratlos drein schauten (und gerupft, hatten sie sich doch bis vor wenigen Minuten noch geprügelt. Bis Glor sie mit lauter Stimme auseinander getrieben hatte). Und die Medienhorde, die aussahen als hätte man ihnen die Zehnägel einzeln rausgerupft.

"3, 2, 1 - wir sind auf Sendung!" Mauzi sprang zur Seite. Die Kamera nahm Glori (in gedeckten Farben gekleidet, man hätte es auch Sack und Asche nennen können) ins Visier.

"Bitte entschuldigen Sie, dass wir unsere Dokumentation unterbrechen. Doch es ist etwas vorgefallen, das den Erfolg und den Zweck dieser Sendung mehr als in Frage gestellt hat."

Der Star sah ernst aus und sprach mit ruhiger Stimme.

"Wir alle haben die Crew der Community in den letzten Tagen begleitet. Wir haben gesehen, wie sie alle ihrer Arbeit nach gegangen sind. Wie all diese tapferen Männer, Frauen und transgeschlechtlichen Individuen ihr Möglichstes getan haben, um den Personen in dieser Siedlung zu helfen. Dabei waren sie ständig nicht nur unserer Beobachtung ausgesetzt, sondern auch permanenter Anfeindung durch Teile der Bevölkerung. Die Arbeit der Community-Crew wurde sabotiert, sie wurden tätlich angegriffen, beschimpft, der Unmoral verdächtigt. Niemand von uns hat sich etwas dabei gedacht. Es schien normal zu sein, dass man einer so großen Organisation wie der Sternenflotte mit Misstrauen begegnete. Was wissen wir Normalsterblichen schon von denen in ihren fliegenden Kisten? Nichts. Das sollte diese Dokumentation ändern. Und darum haben wir auch die Anfeindungen gefilmt. Und das trotzige Beharren der Crewmitglieder darauf, ihre Arbeit trotz allem zu erledigen. Gefahr und Schmach zu tragen und trotz allem zu helfen. Doch nun..."

Glor wandte den Blick an und schien sich sammeln zu müssen. Als ihre/seine Augen wieder in die Kamera sahen, waren Tränen der Wut in ihnen.

"Doch es ist etwas geschehen, das all das hier in Frage gestellt hat."

Ein Schnitt. Man sah die nächtlichen Aufnahmen von Zack und Seban (mit verpixeltem Gesicht).

"Sie haben soeben gesehen, wie der ehemalige Verantwortliche für diese Dokumentation sich über alle Gesetze der seriösen Berichterstattung hinweg gesetzt hat. Wie er manipuliert und betrogen hat um künstlich die Quote dieser Sendung zu steigern. Und das war falsch. Natürlich haben wir bei den Medien unsere Tricks und Kniffe um die Wirklichkeit noch ein klein wenig spannender darzustellen als sie sowieso ist. Doch Zack Branagh ist zu weit gegangen. Er hat die Realität nicht aufpoliert, er hat sie nach seinem Gutdünken verändert. Und damit uns alle betrogen. Der gute Ruf der Sternenflotte, der Crew der U.S.S. Community, der Siedler, der Mitarbeiter auf Medienseite - all das steht nun auf dem Spiel weil ein einziger Mann sich nicht mit dem zufrieden geben wollte, was dieser großartigen Personen ihm geboten haben."

Mailka trat an die Seite des/der Moderators/in. Ihr Name und ihre Position wurden eingeblendet. Sie übernahm das Wort. "Im Namen des Senders möchten wir uns bei allen Zuschauern, den Siedlern und allen auf der U.S.S. Community entschuldigen. Zack wird vom Medienrat zur Verantwortung gezogen werden sobald wir zurück auf der Erde sind. Ich kann Ihnen versichern: Was auch immer Sie von uns denken, auch wir vom Fernsehen haben unsere Regeln. Und diesbezüglich verstehen wir keinen Spaß. Dieser Mann wird die volle Verantwortung für seine Taten übernehmen müssen. Was diese Dokumentation angeht, so können wir nun nur noch versuchen, Ihnen die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu zeigen. Und so den Ruf aller Beteiligten wieder herzustellen. Diese Tat von zwei Einzelpersonen darf nicht das Leben so vieler anderer zerstören. Die Siedler auf diesem Planeten sind von überall her gekommen, um sich hier etwas Neues aufzubauen. Sie verdienen unseren tiefsten Respekt, denn Individuen wie sie haben uns alle groß gemacht. Und noch mehr gebührt unser Respekt den Personen von der Sternenflotte, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben, unser aller Leben noch ein Stückchen besser und sicherer zu machen."

Die gesamte Mediencrew (sofern nicht mit filmen und senden beschäftigt) versammelte sich vor der Linse. Glor übernahm wieder das Wort. "Dieser Applaus gebürt ihnen!"

Langsam erst, dann immer lauter begannen sie alle zu klatschen....

=/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\= =/\=

Das Oberkommando war sprachlos. Die Zuschauer waren sprachlos. Die Presse war sprachlos.

Die Siedler hingegen waren alles andere als sprachlos. Auch, wenn man Sebans Gesicht verfremdet hatte, so hatten sie alle seine Stimme erkannt. Sie warteten nur noch, bis die Kameras sich wieder der Arbeit der Crew zugewandt hatten, dann....

Eure Aufgaben

- Zack ist noch auf dem Schiff. Die Medienleute sind stinksauer auf ihn. Ihr dürft ihn gerne ein wenig quälen (keine sichtbaren Verletzungen o.ä.), die Kameras werden rein zufällig niemals auf Euch gerichtet sein

- Die Medienfuzzis sind zuckersüß und herzallerliebst zu Euch

- Die Siedler sind stinksauer auf Seban. Werden sie ihn aufknüpfen? Es liegt an Euch, was aus ihm wird

- Eure Fans lieben Euch mehr denn je

- das Flottenkommando heult vor Freude

- Das Borlomid, das übliche

- Die Terroristen

- Montag abend werden wir den Planeten verlassen! Danach bleibt Euch noch bis Donnerstag (der Weg zurück zur Erde), um die Flotte noch einmal im allerbesten Licht erscheinen zu lassen

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Vinara war bereits auf dem Planetoiden bevor das Medienteam materialisierte. Nach der Ansprache von Glorious 001 tauschte sie wissende Blicke mit Deputy Rolins und ihren anwesenden Kollegen aus.

Wenige Augenblicke später donnerten die Shuttles über die Siedlung hinweg.

"In diesem Moment findet die letzte Phase des Hilfseinsatzes statt", erklärte die Wissenschafts-Offizierin. "Nachdem das im Wasser gelöste Borlomid gebunden ist wird es hinaufgebeamt und entsorgt. Gleichzeitig wird um Teile des festen Borlomid-Erzes eine Hülle aus Duranit gelegt - nun ja, fast gleichzeitig da die Transporter nur jeweils eine Aufgabe auf einmal erledigen können."

"Also haben Sie wirklich nicht vor das Borlomid abzubauen? Sie versiegeln es stattdessen lieber?", fragte eine bislang skeptische Kolonistin die sich noch nicht dem Lynch-Kommando ihrer Mitbürger angeschlossen hatte.

"Ja, auch wenn die Idee mit dem Duranit erst gestern aufkam... Es ist die stabilste Alternative für diese Situation."

"Was ist denn das eigentlich, Duranit?", fragte Jake Rolins.

"Eine Faser-Keramik mit speziellen Kunststoffanteilen, fast so stabil wie Duranium, aber mit etwas stärker dämpfender Wirkung."

"Also auch explosionssicher?"

"Nur bedingt, von daher würde ich niemandem raten an den gefährlichen Stellen Sprengungen vorzunehmen. Wir haben eine Landkarte vorbereitet in denen die festen Borlomid-Vorkommen detailliert eingezeichnet sind; damit dürften Sie jederzeit informiert sein."

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Zum einen war George von der Ansprache des Hermats beeindruckt. Zum anderen beunruhigte den Chefingenieur diese unheilsame Völkerwanderung, die sich nach und nach in Gang setzte und deren Ziel dieser Seban zu sein schien.

In der sich auflösenden Menge näherte sich Valan und eine Frau , die sich nach menschlichen Maßstäben in den mittleren Jahren befand.

„Commander Sheridan? Ich bin Merla, Valans Mutter.“

„Freut mich Sie kennen zu lernen.“, antwortete der Chefingenieur und erwiderte den Händedruck der Frau recht herzlich.

„Stimmt es das Sie meinem Sohn es ermöglicht, haben, sich für die Sternenflottenakademie zu bewerben?“

„Das ist richtig. Der Captain und der erste Offizier haben die Bewerbung bereits gesichtet und befürwortet. In frühestens einem halben Jahr könnte es soweit sein das Valan zu den Einstellungstest auf Risa eingeladen wird. Und wenn Sie diese bestehen Valan sind sie ein weiteres halbes Jahr darauf bereits auf der Akademie auf der Erde.“

Valan strahlte sichtlich. „Ich bin auch guter Dinge, dass Sie es schaffen werden. Was Sie mir in den letzten Tagen an Einsatzwillen gezeigt haben, war beeindruckend.“

„Danke Commander!“

„Danken Sie mir nicht zu früh.“, sagte George mit einem Lächeln.

Merla wirkte dennoch besorgt. George erkannte diesen Blick. Der Blick einer Mutter oder eines Vaters, der sein Kind in die Fremde entliess.

„Ich muss wieder zurück zur Kontrollzentrale.“, sagte Valan und ging weg.

„Ich habe bereits jetzt um ihn Angst.“, sagte Merla, als ihr Sohn außer Hörweite war.

„Das kann ich gut verstehen. Ich habe selbst vier Kinder. In fast drei Jahren wird mein ältester Sohn 18 sein. Sie werden so schnell erwachsen.“

„Das ist wahr. Ich kann nur hoffen, dass ihm nichts passieren wird.“

„Ich auch.“

„Danke für alles Commander. Und viel Glück bei ihren kommenden Missionen. Wo immer auch diese sein Mögen.“, sagte Merla.

„Ich danke ihnen.“ Ein weiterer Händedruck. Dann ging auch Merla von dannen.

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Auch Vinara war nicht entgangen wie die Dorfbewohner sich nach und nach in Bewegung gesetzt hatten. Gleich nachdem sie die Landkarte mit den Borlomidvorkommen erwähnt hatte beeilte sie sich den aufgebrachten Zivilisten nachzulaufen - ein Kamerateam wie gewohnt auf ihren Versen.

Der Zug hielt vor einer eher unscheinbaren Hütte im Randgebiet des Dorfes, in welche ein wütend schreiender Pöbel sich gewaltsam Zugang zu schaffen versuchte. Seban indessen war durch den Lärm offenbar schon lange im Voraus informiert gewesen und hatte sich offenbar abgesetzt, so dass der Mob sich nun auf der Suche nach ihm aufteilte.

"Was ist, wollen Sie sich dem 'Suchtrupp' anschließen um Seban persönlich zur Rechenschaft zu ziehen?", fragte Susan Monroe die inzwischen ebenfalls wieder auf dem Planetoiden weilte und Jay samt Rodney mitgebracht hatte.

"Nein, aber ich würde Ihre Leute gerne davon abhalten einen großen Fehler zu begehen..."

Der Gesuchte war schneller aufgegriffen worden als gedacht; vier kräftige Männer zerrten ihn mit sich und schleppten ihn vor Vinara als diese in ihre Sichtweite geriet.

"Hier Commander, das ist der Schweinehund der Sie difamiert hat! Los, schlagen Sie zu oder spucken Sie ihm ins Gesicht, aber lassen Sie noch genug für uns übrig!", rief der Stämmige mit der pillenabhängigen Mutter.

"Nein", antwortete die Andorianerin so leise dass nur die in ihrer unmittelbarer Nähe es hören konnten. "Was haben Sie vor mit ihm? Ihn auf dem nächsten Baum aufzuknüpfen?"

"Auf den Scheiterhaufen mit ihm!", krächzte die alte Gladis.

"Ma, du hast deine Pillen immer noch nicht genommen!"

Sheriff Monroe hielt es für angebracht einzugreifen. "Ich dulde keine Lynchjustiz. Seban wird verhaftet und in einem ordentlichen Prozess verurteilt."

"Ja, zum Tode!", rief ein anderer Stämmiger und spuckte dem Verräter ins Gesicht.

"Nein!", widersprach Vinara nun wesentlich lauter als zuvor, "wie heißt es doch gleich: 'Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.' - Seban mag gewiss der Hauptschuldige sein, aber etwa die Hälfte von Ihnen hat seine Lügen für bare Münze genommen. Sie haben sich uns und unserer Hilfsaktion widersetzt, Sie haben Sabotage betrieben indem Sie Sternenflotten-Eigentum beschädigt und Personal verletzt haben. Aber ich bin nicht hier um Sie zu richten oder Seban. Alles was ich will ist ein fairer Prozess. Es könnte sein dass das klingonische Reich ebenfalls Anspruch auf ihn erhebt, was heißt dass er womöglich nach Absitzen seiner Strafe hier ausgeliefert wird - ob dies überhaupt der Fall sein wird weiß ich noch nicht. Alles was ich sagen kann ist: Ich hege keine relevanten Rachegefühle gegen Seban; alles was ich will ist Gerechtigkeit - und vielleicht sogar ein wenig Genugtuung. Aber nicht dass dieser Mann für das was er getan hat hingerichtet wird."

"Die Hinrichtung heben Sie sich dann wohl für diesen Regisseur auf will ich mal hoffen!", knurrte der Alte der Vinara vor zwei Tagen mit seinem Phasengewehr bedroht hatte. Jetzt hielt er die Waffe auf Seban gerichtet, doch Susan Monroe gebot ihm Einhalt.

"Commander Shral hat Recht, wir sind immer noch Bürger der Föderation und keine Klingonen die für jedes noch so kleine Vergehen gleich die Todesstrafe verhängen. Was mit Branagh passiert, darauf habe ich keinen Einfluss. Aber ich bin zuversichtlich dass auch er seine gerechte Strafe bekommen wird - genau wie Seban."

Hilfs-Sheriff Jake Rolins ging zu dem Verräter hin und legte ihm Handschellen an. "Wir übernehmen ab jetzt, Danke für das Aufspüren Jungs... und Mädels."

Missmutig zerstreute der größere Teils des Mobs sich, doch der Rest begleitete die beiden Sheriffs mit ihrem Gefangenen johlend, schimpfend und gelegentlich sogar spuckend.

Vinara indess ging wieder an ihre Arbeit.

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Kaum wieder auf dem Schiff zurück, erhielt George vom Sicherheitschef einen Wunsch der besonderen Art. Er solle ihm 5 Sonden mit je einer Sprengkapsel versehen und diese Falsche Warpsignaturen aussenden lassen.

Also befand sich nun George auf dem Waffendeck an der Bugabschussrampe und hatte 5 High Warp Sonden aufstellen lassen, die in ihr Gehäuse jeweils den Sprengkopf eines Standardphotonentorpedo erhalten sollten und einen Transmitter der die gefälschten Warpsignaturen ausenden soll.

Angeblich sollen Zwielichtige gestalten in einem getarnten Schiff in dieser Gegend unterwegs sein. Und mit diesen Sonden wollte der Sicherheitschef wohl diese in eine Falle locken. Genaueres hatte George nicht erfahren.

Vorsichtig wurde der Sprengkopf für die letzte der 5 Sonden eingebaut. Mit einem Minitraktorstrahl wurde dieser vorsichtig bewegt. Diese Prozedur nahm mindestens 30 Minuten in Anspruch. Deswegen arbeiteten auch an jeder Sonde gleichzeitig zwei Ingenieure. George justierte nun die Befestigungen des Sprengkopfes, damit dieser bei Wendemanöver der Sonde nicht aus der Halterung ausbrechen würde.

Suval und Ripper kümmerten sich um die Transponder, welche ein recht überzeugendes Signal aussenden konnten. Nur ein Profi wäre in der Lage den Bluff zu durchschauen.

Bishop hatte auch vorgaben gemacht, als was die Attrappen sich ausgeben sollen.

Die erste Sonde würde ein gewöhnliches Klasse 6 Shuttle der Sternenflotte sein, welches auch gleich den Köder darstellte.

Die anderen vier waren mit Signaturen versehen, die je ein Schiff der Akira, Prometheus, Galaxy und Nebula Klasse aussenden sollen.

„So!“, vorsichtig zog George die Hände zurück und nahm den Tricorder. „Der Sprengkopf ist gesichert. Energieverbindungen sind in Ordnung. Jetzt nur noch den Transponder installieren.“

Suval hob das Schuhkarton große Gerät an welches in eine Matten dunkelgrau lackiert war. Mit einem Klicken rastete das Gerät in der Sonde ein. Drei Stecker stellten die Energieversorgung her. Nun wurde das Programm mit den Tricordern getestet, das die Falsche Signaturen aussenden soll. Wenn jemand in einem zivilen Schiff auf sein Scanner Display sehen würde, so glaubte dieser das eine Einheit der Sternenflotte hier ein Manöver abhalten würde. Solange niemand direkt aus einem Bullauge sehen würde, wird der Zauber auch sehr überzeugend sein.

Die Tricorder piepsten kurz.“ Testlauf beendet. Signal Qualität und Stärke entspricht den vorgegebenen Parametern eines Raumschiffes der Nebula Klasse. Die Intensität wurde an die tatsächliche Geschwindigkeit der Sonden gekoppelt.“

„Gute Arbeit Suval.“, lobte George den Vulkanier.

Diese Sonden konnten sehr lange Warp 9,5 aufrecht erhalten. Also sollte dies sehr überzeugend auf den Scannern der anderen aussehen.

„Verschließen Sie die Gehäuse und machen Sie die Sonden abschussbereit.“

„Aye, Sir.“

George berührte derweil seinen Kommunikator.“Sheridan an Bishop. Ihre Überraschung ist soeben fertig geworden. In 5 Minuten können Sie sie einsetzen. Sheridan Ende.“

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Während dieser Glorious001 unten auf dem Planeten seine Ansprache hielt, war Niels auf dem Schiff zurückgeblieben um die Verteilung des „Tri“s zu koordinieren. Der Regen hatte am Morgen planmäßig aufgehört und der Boden war aufgeweicht, so dass es gut versickern konnte. Bei diesem Einsatz waren alle Piloten eingebunden, die nicht andere Aufgaben zu erledigen hatten, so dass diesmal mehrere Shuttles eingesetzt werden konnten. Die Piloten waren gut organisiert und so brauchte Niels nichts weiter tun als zuzusehen. Zufrieden stellte er fest, dass diese Aktion nur relativ wenig Zeit benötigte und als sich die Piloten auf den Rückweg zur Community machten, ging er zum Frachtraum.

Dort herschte ein reges Treiben, das Entwässerungssystem wurde vorbereitet und Lieutenant Haley nahm noch letzte Einstellungen am Transporter vor. Etwas Zeit blieb noch, bis sich das „Tri“ im Grundwasser verteilt hatte, sonst hätte das Borlomid keine Gelegenheit sich zu binden. Genug Zeit um sich die Übertragung vom Planeten anzusehen und die Verfolgung des „Verräters“. Einer von Georges Technikern, der die Entwässerungsanlage betreute, unterhielt sich angeregt mit dem Kameramann von der Mediencrew über Einstellungen an Holokameras, anscheinend waren beide Hobbyfotografen.

„So, dann wollen wir mal loslegen.“ rief Niels in die Runde. Das war auch das Zeichen für den Kameramann sich bereit zu machen. Während die Techniker die Maschinen zum laufen brachten erklärte Niels für die Kamera noch einmal was jetzt passieren würde. Der Transporter jaulte auf und dann erschien der typische blaue Schleier in dem Aufnahmegefäß der Entwässerungsanlage. Dort materialisierte sich das Tri-Borlomid-Di-Zyklo-Hexa-Ferrat-Wassergemisch, das mit einer Pumpe in die Maschine befördert wurde und sie am anderen Ende getrennt in jeweils einem Behälter landete. Das Wasser fand daraufhin per Transporter seinen Weg zurück auf den Planeten und das „Tri“ wurde in Transportbehältern verpackt, um später an eine Müllverwertungsanlage übergeben zu werden. Mit der Aufgabe waren die anwesenden Crewmitglieder der Community ein paar Stunden beschäftigt.

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„Danke Mr. Sheridan!“ bedankte sich der Sicherheitschef und aktivierte einen fünfminütigen Countdown auf dem Display der taktischen Konsole. Lt. Cmdr. Bishop befand sich auf der Brücke und freute sich dass er seinen Plan bald in die Tat umsetzen konnte. Wenn es klappen würde, würden sich diese komischen Sektenmitglieder selbst vernichten.

Dann war es endlich so weit, die 5 Minuten waren abgelaufen und der Sicherheitschef lenkte die umgebauten High-Warp-Sonden in Richtung der komischen Messwerte, die noch weit genug vom Planeten entfernt waren. Das Glück war auf der Seite der Sieger, denn falls ein Raumschiff explodieren würde, wäre der Abstand zum Planeten noch groß genug, so dass ihm nichts passieren sollte. Lucas ordnete die Sonden so an, dass es von der Größe her glaubhaft passen würde. Diesen Trick hatten einmal Seeleute angewendet, in dem Bojen falsche Schiffsignale gesendet hatten. Aber im Weltraum hatte es noch keiner versucht und der Australier hoffte, dass es klappen würde.

Hinter den Messwerten lagen die beiden Sonden die Signale einer Galaxy-Class und einer Nebula-Class aussandten. Vor den Messwerten warteten links eine Akira-Class und auf der rechten Seite eine Prometheus-Class. In der Mitte wartete das Shuttle auf seinem Einsatz.

Der wachhabende Pilot von Xanaraks Jüngern traute seinen Augen nicht, als er auf das Display schaute. Plötzlich tauchte eine kleine Armada von Sternenflottenschiffen um das Jünger-Schiff auf. Sie waren aus dem Nichts erschienen und sie mussten das kleine, mit Sprengstoff beladene Schiff entdeckt haben, denn sie hielten ihre Positionen.

„Erster, kommen Sie bitte sofort auf die Brücke. Wir haben einen Notfall!“ Brüllte der Pilot wie ein Verrückter in das Komm-System. Wenig später erschien der Erste total betrunken.

„Wwwas gggibt es denn?“ lallte er und bekam Schluckauf.

„Sternenflottenschiffe haben uns umzingelt. Was soll ich bloß tun?“

„Aaauf den Schirm duuu Aaanfänger!“

Sofort erschien eine schematische Darstellung auf dem großen Wandschirm. Es war ein kleiner grüner Punkt zu sehen und fünf rote Punkte. „Kann man auch sehen, um welche Schiffsklassen es sich handelt?“ fragte der Zweite, der soeben auf die Brücke gekommen war.

„Latürnich!“ bellte der Erste und schaute dem Piloten an. Der drückte ein paar Knöpfe und sofort erschienen die Schiffslassen neben den roten Punkten. Dann bekamen es Xanaraks Jüngern mit der Angst zu tun.

„Eine Galaxy-Class, eine Nebula-Class, eine Akira-Class und eine Prometheus-Class! Diesen großen Dingern ist unser kleines Schiff nie gewachsen…“ stellte der Pilot ernüchternd fest.

„Moment, was ist der mit dem fünften Schiff?“ fragte der Zweite, der die Anzeige nicht genau sehen konnte.

„Das ist ein Klasse 6 Shuttle der Sternenflotte. Diese Fliege können wir leicht zerstören.“ antwortete der Pilot und programmierte selbstständig die Daten für die Phaser ein.

„Gut, dann erledigen wir das Shuttle und fliehen durch den freigewordenen Weg. Oder, Erster?“ befahl der Zweite und schaute zu dem höher gestellten Jünger. Aber der Erste war seinem Rausch erlegen und hielt ein Nickerchen in einem der Sessel auf der Brücke. So nahm das Schicksal seinen Lauf und die Falle schnappte zu. Das Pech für die Jünger war allerdings, dass sie ein Schiff mit nur zwei Bullaugen gekauft hatten, die auch noch getönten Scheiben hatten. Hätte einer der Jünger aus dem Fenster geschaut, mehrere sofort aufgefallen, dass keine großen Sternenflotteschiffe in der Nähe waren. Aber was deren Pech war, war Glück für die Siedler, ihren Planeten und für den Sicherheitschef Lucas Bishop.

Die Phaserstrahlen trafen die Shuttle-Sonde und lösten eine Kettenreaktion an Explosionen aus. Dadurch wurde der Warpantrieb des Terroristenschiffes so sehr beschädigt, doch das Schiff auseinander zu brechen drohte. Wie die Ratten, verließen die Jünger das sinkende Schiff. Da die Sekte nicht so viele Mitglieder hatte, schafften es alle zu entkommen, außer der Erste, der Zweite und der Pilot. Vier Rettungskapseln konnten sich vor dem explodierenden Schiff retten und hangen nun wie Insekten im Spinnennetz im Weltraum herum.

Auf der Community konnte der Sicherheitschef mit den Sensoren noch die Explosion aufzeichnen und er registrierte die Koordinaten der Rettungskapseln. Eventuell konnte die USS Community auf dem Rückweg zur Erde, nach Beendigung der aktuellen Mission, die gescheiterten Jünger einsammeln und in Gewahrsam nehmen.

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Assjima hatte nicht viel mitbekommen. Weder von der Ansprache des Hermats noch von der Ergreifung Sebans. Dass Lucas eine Terroristengruppe geangelt hatte rief ihr eine vorbeisausende Meg ganz am Rande zu. Und dass die Entseuchung des Planeten angelaufen war erzählte ihr ein Crewman dem einer der Tri-Kanister auf den Fuß gefallen war. Sie hatte andere, wichtigere Dinge zu erledigen. Bis zur Mittagszeit hatten 32 Patienten ihre Krankenstation besucht. John musste sich um weitere 20 auf der etwas kleineren Sekundärstation kümmern. Die Prügelei hatte ihre Opfer gefordert. Brüche, Prellungen, Hämatome, Verstauchungen, Zerrungen, Schürf- und Platzwunden … der Strom wollte kein Ende nehmen. Die ersten Opfer hatte sie noch eigenhändig aus dem Getümmel gefischt. Nachdem sie selber einiges hatte einstecken müssen überließ sie den Job der Sicherheit und einigen Sanitätern um sich auf die Krankenstation beamen zu lassen und dort die demolierten Kolonisten, Medienleute und Crewmitglieder zu behandeln. Dann endlich, nach Stunden nahm der aus dem Transporterraum kommende Patientenstrom ab.

Vollkommen ausgelaugt saß die Deltanerin nun mit ihren Mitarbeitern in ihrem kleinen Büro. Jeder von ihnen nippte an einem heißen, überwiegend koffeinhaltigen Getränk.

Meg, deren Gesicht nach der vorangegangenen Nachtschicht eine aschgraue Farbe angenommen und die sich in den vergangenen Stunden selbst übertroffen hatte kaute appetitlos an einem alten Sandwich, das ursprünglich wohl eher als Mitternachtsimbiss denn als Mittagsessen gedacht gewesen war.

„Das war’s dann wohl … mal wieder durften wir rettende Engel spielen und was haben wir davon? Jede Menge Überstunden, die abzufeiern eine ganze Lebensspanne nicht ausreichen dürfte. Die Kolonisten werden froh sein, wenn sie uns wieder los sind.“ Meg drehte sich zu dem Kameramann um der sich noch irgendwie in den Raum gequetscht hatte. „Wenn ich euch mal einen Tipp geben darf: Sorgt doch dafür, dass die Siedler eine Megaparty für uns schmeißen. Wenn eure Zuschauer sehen, wie wir als Helden gefeiert werden dürfte das der Sternenflotte ordentlich Zulauf bringen. Jeder wäre doch gerne ein richtiger Supermann. Bei der Sternenflotte bekommt man mit der Uniform auch ein Cape mitgeliefert. Nur wissen das leider zu wenige.“ Missmutig trank sie von ihrem brühendheißen Raktajino.

Assjima lachte. „Ach Meg … nimm’s nicht so tragisch. Du bist doch meine ganz persönliche Heldin. Reicht dir das nicht?“

„Dafür kann ich mir aber nix kaufen. Aber du kannst mir eine extra Freischicht geben. Hab da ein tolles neues Holoprogramm, das ich gerne mal ausprobieren möchte. Sonnenuntergang über Kapstadt, Liegestuhl, Cocktail … eine afrikanische Perkussion-Band aus hübsche Jungs mit muskulösen Oberkörpern, heiße Rhythmen … Ach, das wäre jetzt schön!“ Sie warf das angebissene Sandwich angeekelt aber gekonnt in den Papierkorb.

„Sollst du haben. Sobald wir hier weg sind. Ihr alle bekommt eine extra Freischicht. Wir machen Johns Station einfach ein paar Tage zu. Solange wir keinen neuen Einsatzbefehl haben dürfte das ja kein Problem sein.“ Die Ärztin erhob sich und stellte die leere Tasse zurück in den Replikator. „Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss noch einen Hausbesuch machen.“

Neun fragende Augenpaare richteten sich auf sie. „Wo willst du denn jetzt noch hin?“ traute sich James zu fragen.

„Zurück auf den Planeten. Ich muss nachsehen, wie es den Rumaksträuchern geht.“

„Das ist doch Sache der Wissenschaftsabteilung“ führte Amiel an.

„Ich weiß“ Assjima verzog das Gesicht zu einem müden Lächeln. „Aber ich habe die Therapie ersonnen und ich bin die Einzige, die mit den Sträuchern kommunizieren kann. Ich will wissen ob es wirklich hilft.“

Lotte, die wieder einmal die Lampe gehalten hatte beugte sich verwundert zu Meg hinunter und flüsterte leise: „Die redet doch nicht wirklich mit den Pflanzen?“

„Doch … genau das macht sie. Wenn sie mal nicht mit Steinen und Sand oder den Wänden redet.“ Meg grinste schelmisch. „Ich habe sie auch mal erwischt, wie sie sich mit ihrem Tricorder unterhalten hat. Aber ich weiß nicht, ob er geantwortet hat. Er piepste nur.“

Die Beleuchterin schüttelte verwundert den Kopf. „Die ist ein bisschen durchgeknallt, oder?“

„Der Doc und durchgeknallt? Nene … die sieht nur vieles aus einer anderen Perspektive. Könnte euch auch nichts schaden, sich mal mit der deltanischen Sicht des Universums auseinander zu setzen. Geht doch mit und schaut ihr zu. Und vor allen Dingen: hört ihr zu!“

Lotte warf dem Bolianer hinter der Kamera einen fragenden Blick zu. „Sollen wir?“

Nashrel nickte und packte seine Sachen zusammen. Dann folgte das Team der Ärztin unauffällig.

Kaum waren sie aus der Tür sprang Meg auf. „So Kinder! Jetzt ist kamerafrei angesagt. Immerhin ist die Primärstation Sperrzone. Wo ist der Champus?“

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Mit dem erneuten Sonnenuntergang kam auch das Ende für die Mission der Community, den Kolonisten beizustehen. Die Transporter hatten erfolgreich das gelöste Borlomid entfernt und die festen Vorkommen versiegelt.

Die Filmteams packten ihre Sachen schnell und gekonnt zusammen, ebenso auch die Teams der Technik und Wissenschaft. Die Shuttles kehrten in den Hangar zurück und parkten recht schnell auf ihren üblichen Abstellplätze. Eine recht ungewöhnliche Aktivität brach auch auf dem Schiff aus. All die Vorgänge nahmen ihren Lauf, die für das Verlassen des Orbits notwendig waren. Die Filmteams verfolgten dies mit Aufmerksamkeit und hielten sich angenehm im Hintergrund.

Die letzten Kisten mit Ausrüstung lösten sich im Transporterstrahl auf. Valan war nochmals zur Halle gekommen und half den Ingenieuren beim Packen. Der Risianer war sichtlich traurig, dass die Ingenieure wieder gingen. Dennoch erfüllte es ihn mit Freude, das der Chefingenieur der USS Community ihn mit der Leitung des Wetterkontrollsystems betraut hat, bis das Team der Föderation eintreffen würde, das die Betreuung der Anlage übernahm.

„Die Ausrüstung ist nun soeben vollzählig an Bord gebeamt worden Commander. Wir haben ein Kontingent an Ersatzteilen eingelagert, die für einen 10 Jährigen betrieb mehr als ausreichend sein sollen.“, berichtete Suval.

„In Ordnung. Dann beamen Sie mit den anderen hoch. Ich komme dann nach.“, antwortete Sheridan.

„Aye, Sir!“, Suval berührte den Kommunikator. Wenige Sekunden später verschwanden auch die letzten 6 Ingenieure im Transferstrahl.

George sah sich um, dann drehte er sich zu Valan um.

„Nun ist es ihr Reich. Die Computer wurden so automatisiert, dass die Anlage von einer einzigen Person problemlos gewartet und bedient werden kann.“

„Danke Commander. „Nachdenklich senkte Valan den Blick zum Boden.

„Sind Sie sicher das Sie immer noch zur Sternenflotte wollen?“

„Ich denke schon.“

„Es ist kein leichter Schritt. Und noch ist nichts endgültig. Denn als Erstes müssen Sie noch für die Prüfungen lernen und das wird schon schwer sein. Vom Studium an der Akademie zu schweigen.“, George schmunzelte als Valan wieder aufsah und schief grinste.

„Es wird keineswegs leicht sein.“

„Im Gegenteil, es wird immer schwieriger, je weiter man kommt. Aber ich bin guter Dinge bei dem, was ich von ihnen beobachten konnte, Valan.“ George war überzeugt das aus dem Risianer durchaus ein respektabler Chefingenieur werden könnte.

„Wenn man hier aufwächst, dann hat man es alles andere als leicht.“

„Das glaube ich ihnen.“, George streckte ihm die Hand entgegen.“ Es wird Zeit Abschied zu nehmen. Valan, viel Glück für ihren zukünftigen Weg. Wohin er auch führen mag.“

Valan ergriff die Hand. „Danke Commander. Vielleicht sehen wir uns eines Tages.“

„Warum nicht, die Galaxie ist, kleiner als man glaubt.“

George trat in die Mitte der Halle. „Leben Sie wohl Valan.“

„Aus Wiedersehen.“

„Sheridan an Community. Beamen Sie mich hoch. Energie!“ George wurde augenblicklich im Transporterstrahl aufgelöst. Das Summen verstummte, das leuchten verblasste, und hinterließ leere an der Stelle, wo der Mensch gestanden hatte.

Valan straffte die Schultern. Die letzten Tage hatten sein Leben komplett verändert. Er hoffte, dass dies zum Positiven hin geschah.

Eine Stunde später war es soweit. Die Impulstriebwerke leuchteten auf, die Community schoss nach vorne und verließ den Orbit der Kolonie. Kurz bevor das Schiff endgültig das System verließ, stoppte die Community um die Rettungskapseln der religiösen Fanatiker an Bord zu nehmen, dann setzte das Schiff seine Heimreise fort.

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Vinara konnte immer noch kaum glauben dass es nun zu Ende war - der Medienrummel sollte aufhören sobald das Schiff wieder die Erde erreicht hatte.

Der Abschied von den Kolonisten war selbst der Andorianerin ein wenig schwer gefallen, immerhin hatte sich an diesem letzten Tag doch noch alles zum Guten gewendet. Die "erkrankten" Rumaksträucher waren dank Akkupunktur und teils zusätzlicher "Chemotherapie" wieder fast alle von neuem Leben erfüllt - bis auf drei besonders schwer betroffene Exemplare denen nicht mehr zu helfen gewesen war. Dr. Assjima hatte sich sogar noch einmal persönlich über das Wohlergehen ihrer pflanzlichen "Patienten" bei den selbigen erkundigt - ein recht seltsamer Anblick für alle Umstehenden der aber auf keinen Fall Grund zum Spott gegeben hatte (außer vielleicht von seiten ein, zweier Kolonisten).

Auch die Eindämmung des Borlomids war ein Erfolg gewesen; dank des Duranit-Mantels waren die festen Vorkommen nun wieder einigermaßen sicher, konnten aber auch nicht mehr so leicht abgebaut werden - was die Kolonisten gleichermaßen erfreute wie zum Teil auch fast ein wenig ärgerte, hatten einige doch schon daran gedacht wieviel sie am Abbau durch ihre eigene Arbeitskräfte verdienen konnten. Andererseits war Borlomid innerhalb der Föderation von immer schwindenderen Wert, so dass die Pflanzen und deren Produkte nach wie vor mehr Gewinn abwerfen würden und das wie es nun schien auch auf Dauer.

Vinara selbst fuhr nun fort ihre Entschuldigungs-Schreiben an die andorianischen Frauen zu verfassen und schrieb nebenbei auch noch an einem abschließenden Bericht über die Hilfsmission.

Inmitten dieser Arbeit kam ein erneutes Gespräch von seiten des Oberkommandos herein welches die Andorianerin wieder im mediensicheren Quantenlabor entgegennahm.

Es war zum zweiten Mal Janeway. "Ich gratuliere Commander, Sie haben es geschafft. Angesichts des Skandals um Zack Branagh und des damit verbundenen zeitweisen Image-Schadens, den vor allem Sie und Lieutenant Anquenar erlitten haben wagen wir eigentlich gar nicht mehr Sie allzuhart zu bestrafen. Es bleibt wie angekündigt bei einem Monat Mudmos V, aber nicht die meiste Zeit im harten Außeneinsatz sondern als wissenschaftliche Beraterin der dortigen Basisleitung. Damit dennoch eine gewisse Straf-Funktion gewährleistet wird werden Sie während Ihres Aufenthalts auf Mudmos V die Uniform der Marines mit Blankokragen tragen; Sie werden entsprechend als zivile Mitarbeiterin der Sternenflotte geführt. Außerdem wird ein Beförderungs-Stop von fünf Jahren gegen Sie verhängt. Das heißt, egal welchen Posten Sie in dieser Zeit annehmen, Sie werden immer Lieutenant-Commander bleiben. Da Sie aber ohnehin nicht primär nach einer Kommando-Karriere streben dürfte diese Einschränkung zu verschmerzen sein, zumal Sie bei weiterhin guter Führung wenn Sie wollen immer noch Captain werden können bevor Sie 60 sind."

"Diese Maßnahman erscheinen mir akzeptabel. - Wissen Sie eigentlich schon was aus Lieutenant Anquenar wird?"

Die Admirälin seufzte. "So genau sind wir uns da noch nicht einig, aber angesichts der jüngsten Fakten läuft alles auf eine Rehabilitierung hinaus. Einige im Oberkommando spekulieren schon damit dass Anquenar die nächste Offizierin der Sternenflotte sein wird, die einen Ehrenrang im klingonischen Militär erwirbt. In ihrem Fall wäre dies der des Sogh mit gleichen Einschränkungen wie bei Ihnen der la´. - Ach ja, ehe ich es vergesse: Die 400 Entschuldigungen müssen Sie immer noch handschriftlich verfassen, damit Sie sich merken was Sie in Zukunft vor laufenden Kameras sagen. Die Marines werden Sie mit einem eigenen Schiff abholen nachdem Sie die Erde erreicht haben und dann nach Mudmos V bringen. Janeway Ende."

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Langsam aber sicher kehrte wieder Alltag auf dem Schiff ein. Jedoch trotz des Rummels, dass die Medien veranstaltet haben, gibt es noch Dinge, die sogar den Chefingenieur ins Staunen bringen können.

In diesem Fall war Shannon McGregor mit Morek im Maschinenraum. Die Lehrerin war sichtlich am Ende ihres Lateins angelangt. Das vulkanische Mädchen wirkte emotionslos und das Modell eines Warpantriebes stand auf einem Tisch vor George.

„Wir brauchen ihren Rat Commander.“, begann die Lehrerin.

„Meinen Rat?“, fragte George.

„Ja Commander. Morek hat als Hausaufgabe dieses Modell eines Warp 5 Antriebes gebaut, wie er in den Schiffen der NX-Klasse verwendet wurde.“

„Es sieht gut aus. Wo ist das Problem?“

„Sie hat sich nicht an die Modifikationen gehalten Commander.“

„Das ist nicht korrekt.“, meldete sich Morek zu Wort. George blickte auf. „Ich habe mich sehr Wohl an die Spezifikationen gehalten.“

McGregor atmete wieder aus. „Commander, laut den Daten aus der Geschichtsdatei gab es diesen Antrieb nicht mit diesem Modifikationen.“

„Einen Augenblick. Damit ich das richtig verstehe – Sie wollen, dass ich die Hausaufgabe von Morek auf ihre Korrektheit überprüfe?“

„Ja Commander.“, McGregor verkrampfte sich leicht.

„Na schön. Dann wollen wir mal.“, sagte George. Er nahm ein Diagnose Instrument, einen Tricorder und ein PADD, welches er alles auf den Tisch ablegte.

„Computer! Alle relevanten Daten über den Warp 5 Antrieb der Raumschiffe der NX-Klasse. Dabei auch jegliches Referenz Material von Zefran Cochrane und Charles Tucker einbeziehen. Daten auf PADD laden.“

„Bitte Warten! ……………………Transfer Komplett.“

„Ich habe das Modell Funktionsfähig gebaut.“

George ließ beinahe den Tricorder fallen.“ Du hast…..du hast … wie?“

„Als Energiequelle habe ich eine konventionelle Energiezelle verwendet. Antimaterie wäre zu Gefährlich gewesen.“

Oh Gott! Noch ein weiterer vulkansicher Feuerteufel!

„Na schön. Auf den ersten Blick gesehen wurde nichts vergessen. Leitungen, Warpspulen, EPS Verteiler. Alles ist korrekt Angebracht und dimensioniert.“, George stoppte. „Ich nehme an es geht hierum?“ George hatte eine Komponente entdeckt, die er niemals an diesem Antrieb je gesehen hatte. Aber für das 22 Jahrhundert keineswegs unmöglich gewesen wäre.

„Diese Injektoreinheit. Die habe ich noch nie dort gesehen und ich habe diesen Antrieb auf der Akademie beinahe in und auswendig Studiert.“

„Dennoch war diese Vorrichtung verzeichnet.“

„Morek!“

„Nein Warten Sie.“, George dachte nach. „Das könnte sein. Ungefähr 2 Jahre, bevor die Enterprise demontiert wurde, hatte man ein Experiment durchgeführt. Dabei sollten Theorien zum Warp 7 Antrieb getestet werden. Wenn ich das richtig deute. Dann war diese Injektoreinheit dafür eingebaut worden. Diese Modifizierung wurde bis zur Außer Dienststellung des Schiffes beibehalten.“

„Was bedeutet das nun?“, fragte McGregor.

„Das dieses Modell Korrekt ist. Die NX 01 Enterprise war ein Prototyp. An ihr wurden zuerst alle Verbesserungen getestet, die auch den restlichen Schiffen der damaligen Sternenflotte zugutekamen. Und diese Konfiguration entspricht der vom 5 Juli 2159.

Es ist nur eine Weile her, das ich dies zuletzt gesehen habe, beinahe 20 Jahre um genau zu sein.“, George betrachtete sich das Modell nun mehr aus der Nähe. „Ich würde sagen, dass dies eine 1 ist.“

McGregor schüttelte den Kopf. Morek zog eine Braue nach oben.

„Verzeihen Sie Commander, dass wir Sie belästigt haben.“, entschuldigte sich die Lehrerin.

„Das haben Sie nicht.“

„Ich Danke ihnen Commander.“, bedankte sich Morek gelassen.

„Dann werden wir wieder gehen.“

Mit diesen Worten verließen die Lehrerin und die Vulkanierin den Maschinenraum. George Schmunzelte. Die Kleine hatte es wirklich Faustdick hinter den Spitzohren, selbst für eine Vulkanierin.

Kaum hatte George die Instrumente aufgeräumt, näherte sich wieder jemand dem Chefingenieur.

„Commander?“

„Captain Tanrim!“

„Wie geht es ihnen Commander?“, erkundigte sich der Zakdorn freundlich.

„Den Umständen entsprechend gut Captain. Ich habe noch sehr viel Arbeit nach zu holen, die wegen der Mission liegen geblieben ist.“, diese Arbeit bestand zum einen aus dem beenden eines Kapitels seines Handbuches zum Warpantrieb der Prometheus Klasse, welches für die anderen Chefingenieure der Prometheus Klasse bindend sein wird. Dann hatten sich auch wieder berichte vom SeaQuest Project angesammelt die es zu Lesen galt. Und das Reinigen der Plasmagitter lag auch an.

„Das weis ich. Aber ich wollte fragen, wie Sie sich nun die Hochzeit vorgestellt haben?“

George erstarrte. Die Hochzeit! In den letzten zwei Tagen hatte er diese vollkommen vergessen.

„Die Hochzeit.“

„Stimmt was nicht?“

„Nein, Captain. Alles in Ordnung. Es ist nur, die letzten Tage waren nicht einfach.“

„Wem sagen Sie das. Wie alle hatten sehr viel um die Ohren. Hören Sie. Kommen Sie nachher in meinen Bereitschaftsraum mit ihrer Verlobten, dann können wir alles in Ruhe besprechen.“

„Danke Captain.“ Tanrim nickte, wandte sich zum Gehen und stoppte nochmals kurz.

„Und Commander. Gute Arbeit!“, dann verließ auch der Zakdorn den Maschinenraum. Du bist mir einer! Vergisst deine eigene Hochzeit! Ich werde wohl Senil! Tadelte sich George in Gedanken. Wie gut, das er schon vor Wochen an das Wichtigste gedacht hatte. Die Trauringe, die er sorgfältig verwahrt hatte.

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Im Bereitschaftsraum des Captains saßen nun George und Jenax dem Zakdorn gegenüber. Das Licht war leicht gedämpft.

„Danke das Sie für uns Zeit haben Captain.“, begann George.

„Nun in meiner bisherigen Laufbahn hatte ich als Captain kaum solche Zeremonien durchgeführt. Und nun erlebe ich praktisch in einem Jahr vier davon.“, sagte Tanrim mit einem Schmunzeln. Vor etwas mehr als 2 Jahren hatte er seinen neuen Chefingenieur im Hangar empfangen. Einen Witwer und allein erziehenden Vater. Tanrim hätte nicht gedacht, das diese Situation nun eintreten würde, das Sheridan nochmals heiraten würde.

„Sie wollen also das Ich Sie traue?“

„Ja, Sir. Das wollen wir.“, sagte George. Momentan hatte er leicht weiche Knie.

„Wollen Sie nicht auf Betazoidische weise Heiraten?“, hakte Tanrim nach.

„Nun Captain, George und ich hatten uns dazu entschieden, eine konventionelle Föderations Zeremonie und eine Betazoidische zu wählen. Letztere soll auf BetaZed stattfinden und ist mehr dem familiären Rahmen gewidmet“, meldete sich Jenax ruhig zu Wort.

„Auf dem Schiff sind hauptsächlich engste Verwandte, Freunde und Kollegen die Gäste.“ , fügte George hinzu.

„Dann werde ich wohl die nötigen Vorbereitungen treffen.“, Tanrim stand nun auf, ebenso auch George und Jenax.

„Dann gratuliere ich ihnen beiden herzlich zu ihrer Entscheidung.“, Tanrim schüttelte den beiden die Hände.

Unterdessen erreichte die Einladung zu beiden Zeremonien alle Offizierskollegen und Freunde des Paares. Was zur Folge hatte, das Miauz sich nicht mehr vor Termin Wünsche in seinem Salon retten konnte. Auch Chef bekam eine lange Liste mit Dingen, die es Vorbereiten zu galt. Schließlich hatten sich auch einige Gäste angekündigt, die bereits auf der Erde an Bord kommen würden.

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