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Streik hat Auswirkungen auf Star Trek


Finnegan

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Nach Ausbruch des Autoren-Streikes in Hollywood Anfang November wurde berichtet, dass dieser keinerlei Auswirkungen auf den neuen Star Trek-Film haben wird, da das Drehbuch zu diesem Zeitpunkt schon feststand.

Allerdings erweist sich genau dieser Zustand jetzt als Problem.

In seinem Blog erzählt der (nicht an ST beteiligte) Autor John August von einem Treffen mit dem ST-Produzenten J.J. Abrams und Damon Lindelof. Beide sind ebenfalls in der Gewerkschaft WGA und streiken ebenfalls in ihrer Eigenschaft als Drehbuchautoren.

Das verursacht nun folgendes Problem: Abrams ist an das fertige Drehbuch vom Stand 5. November 2007 11:59 pm (Streikbeginn) gefesselt. Er muss es also exakt so verfilmen wie es geschrieben steht. Er darf nicht eine einzige Zeile ändern. Nach August Worten muss das für einen Drehbuchautoren "fantastisch" sein, da der Regisseur nichts an deinem Drehbuch ändern kann. Einen Regisseur jedoch, muss es geradezu "verrückt machen".

Weiter schrieb August: "J.J. beschrieb eine Szene, die er am Tag zuvor drehte. Inmitten der Szene hatte er eine großartige Idee für eine neue Zeile. Die er aber nicht aufschreiben konnte. Die er nicht drehen konnte. Die nicht in seinem Film sein konnte. Damon beschrieb es dahingehend, dass man jemanden einen Teil seiner Superkräfte entziehen würde."

News-Quelle: http://trekweb.com/articles/2007/11/16/JJ-...at-Lines-.shtml

Ursprungsquelle: http://johnaugust.com/archives/2007/strike...-ten-and-eleven

Bearbeitet von Finnegan
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Aber was spricht dagegen, die Szene anders oder zusätzlich neu zu drehen?

Es steht doch auch den Schauspielern frei zu "improvisieren", oder nicht?

Nun ich weiß nicht inwieweit es den Schauspielern "freisteht" zu improvisieren, also wie weit sie vom Originaldrehbuch, ohne erfgorderliche Zustimmung des Drehbuchautoren/Produzenten/Regisseurs, abweichen dürfen. Normalerweise sind Drehbuchautoren am Produktionsprozess beteiligt, so dass immer wenn es notwendig ist, Zeilen geändert werden können.

Der Artikel macht ja klar, dass der Regisseur und Produzent nicht einfach mit einer neuen Idee ankommen kann um das Drehbuch zu ändern, denn wenn du eine Zeile einbauen willst, die nicht im Drehbuch steht, also völlig neu ist, wirst du anscheinend automatisch zum Drehbuchautor. Da Abrams aber in der Gewerkschaft ist, darf er das nicht tun, solange gestreikt wird.

SO wie ich das sehe, dürfte er nicht mal heimlich eine alternative Szene drehen um sie dann später (nach Streikende) in den Film einzubauen. In dem Moment, wo er die Zeile aufschreiben (um sie später wiederzuverwenden) oder direkt oder indirekt anderweitig weitergeben würde, würde er zum Streikbrecher werden. Moralisch und beruflich befindet er sich in einer Zwickmühle. Eigentlich kann er froh sein, dass er für das gesamte Projekt so wichtig ist, denn wie dieser August in seinem Blog andeutete könnte es sich Paramount auch ziemlich leicht machen um das Problem zu umgehen: Abrams feuern und einen Regisseur einstellen, der NICHT in der Gewerkschaft ist.

Zur Not dreht man die Szenen hinterher neu.
Natürlich kann er später noch mal neu drehen, aber das dürfte einen ziemlichen Extra-Aufwand bedeuten. Stell dir vor, er müsste einen gesamten Szenenaufbau noch einmal rekonstruieren, mit Kulisse, Darsteller, Komparsen, mit exakt der selben Licht- u. Kameraeinstellung nur um einen einzigen Satz neu aufzunehmen, der vielleicht besser passt als der der im Drehbuch steht. Wobei man ja weiß, dass die besten Einfälle spontan und situationsbedingt kommen... Und wer weiß wie lange der Streik dauert? Sowas kann sich Monate hinziehen...
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Abrams feuern und einen Regisseur einstellen, der NICHT in der Gewerkschaft ist.

Um Gotteswillen, bitte nicht! Vielleicht bekommen wir dann wieder einen Typen wie Stuart Baird der von den Werten von Star Trek überhaupt keine Ahnung hat, J.J Abrams ist ein Glücksfall für Star Trek.

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Das liest sich doch alles wie Schwachsinn hoch 10....

So ein Drehbuch kann doch nicht in Stein gemeißelt sein. Ich denke, man kann auf dem Gebiet noch so talentiert sein kann - es wird in der Umsetzung trotzdem an einigen Stellen hapern. Vielleicht spricht sich ein Satz nicht so gut, wie er sich liest oder man entdeckt noch einen Fehler - da muss es doch in jedem Fall eine Möglichkeit geben, die entsprechenden Stellen zu optimieren.

"Wo kein Kläger, da kein Richter"

Was spricht also dagegen, in solchen Fällen einfach das zu tun, was nötig ist, um einen guten Film abzuliefern. Das muss man ja auch nicht an die große Glocke hängen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Gewerkschafter im Nachhinein das Drehbuch mit dem Film vergleichen und dann klagend monieren, dass eine handvoll Dialoge vom Drehbuch abweichen - zumal

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"Wo kein Kläger, da kein Richter"
Ach so, nur weil keiner genau hinsieht, kann man mal eben zum Streikbrecher werden, was? Es mag ja sein, dass uns Unbeteiligten das ein wenig übertrieben vorkommen mag. Aber ich denke Abrams will vor seinen Kollegen in der Gewerkschaft auch nicht als Streikbrecher dastehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Gewerkschafter im Nachhinein das Drehbuch mit dem Film vergleichen und dann klagend monieren, dass eine handvoll Dialoge vom Drehbuch abweichen..
Was wenn doch? Wie stünde er dann da? Ganz zu Schweigen von den Sanktionsmaßnahmen der WGA? Den Drehbuchautoren Kurtzman/Orci wird es ziemlich schnell auffallen, wenn da ein paar Zeilen verändert wurden. Wir sprechen ja hier nicht von Kommafehlern, oder mal einen Wortdreher sondern von neuen Dialogen oder gar neuen Szenen, die vorher nicht im Drehbuch standen. Der WGA wird es schnurzpiepegal sein, ob es sich hier um den Blockbuster "Star Trek" oder eine Folge einer x-beliebigen Daily-Soap handelt. Und was Daily Soaps angeht so hat man schon den ein oder anderen unter Pseudonym schreibenden Streikbrecher entlarven können. Die achten schon mit Argusaugen darauf, wer sich momentan wie verhält.

Und hier mal, um zu verdeutlichen, was das Wort Streikbrecher (v.a., aber nicht nur, im amerikanischen Raum) bedeutet, ein Zitat des Schriftstellers Jack London:

"Nachdem Gott die Klapperschlange, die Kröte und den Vampir geschaffen hatte, blieb ihm noch etwas abscheuliche Substanz übrig, und daraus machte er einen Streikbrecher. Ein Streikbrecher ist ein aufrechtgehender Zweibeiner mit einer Korkenzieherseele, einem Sumpfhirn und einer Rückgratkombination aus Kleister und Gallert. Wo andere das Herz haben, trägt er eine Geschwulst räudiger Prinzipien. Wenn ein Streikbrecher die Straße entlang geht, wenden die Menschen ihm den Rücken, die Engel weinen im Himmel und selbst der Teufel schließt die Höllenpforte, um ihn nicht hineinzulassen. Kein Mensch hat das Recht, Streikbrecher zu halten, solange es einen Wassertümpel gibt, der tief genug ist, daß er sich darin ertränken kann oder solange es einen Strick gibt, der lang genug ist, um ein Gerippe daran aufzuhängen. Im Vergleich zu einem Streikbrecher besaß Judas Ischariot, nachdem er seinen Herrn verraten hatte, genügend Charakter, sich zu erhängen. Den hat ein Streikbrecher nicht. Esau verkaufte sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht. Judas Ischariot verriet seinen Heiland für 30 Silberlinge. Benedict Arnold verkaufte sein Land für das Versprechen, daß man ihm ein Offizierspatent in der britischen Armee geben würde. Der moderne Streikbrecher verkauft sein Geburtsrecht, sein Land, seine Frau, seine Kinder und seine Mitmenschen für ein unerfülltes Versprechen seines Trusts oder seiner Gesellschaft. Esau war ein Verräter an sich selbst. Judas Ischariot war ein Verräter an seinem Gott und Benedict Arnold war ein Verräter an seinem Land. Ein Streikbrecher ist ein Verräter an seinem Gott, seinem Land, seiner Familie und seiner Klasse!"

Bearbeitet von Finnegan
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Man nimmt einfach eine der Hilfskräfte vom Set und stellt sie temporär als Drehbuchautor ein. Der ist dann nicht gewerkschaftlich organisiert und kann die Ideen des Regisseurs Abrams aufschreiben.
Also ein eingestellter Streikbrecher? Tolle Idee, allerdiongs nicht neu: Unternehmer versuchen das seit jeher umd Streiks ins Leere laufen zu lassen. Und Abrams, der dann mit ihm kooperiert wird auch zum Streikbrecher und handelt dabei gegen sein eigenes Gewissen. So oder so ist es SEINE Idee, ob er sie nun selbst aufschreibt oder sein Sekretär ist schnurzpiepe. Du kannst es drehen und wenden wie du willst aus dieser moralischen Zwickmühle kommt er nicht raus.
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Und hier mal, um zu verdeutlichen, was das Wort Streikbrecher (v.a., aber nicht nur, im amerikanischen Raum) bedeutet, ein Zitat des Schriftstellers Jack London: blablabla...
Kann mir mal jemand diesen antiken Pathos vom Bildschirm kratzen.... :rolleyes:

Ach so, nur weil keiner genau hinsieht, kann man mal eben zum Streikbrecher werden, was? Es mag ja sein, dass uns Unbeteiligten das ein wenig übertrieben vorkommen mag. Aber ich denke Abrams will vor seinen Kollegen in der Gewerkschaft auch nicht als Streikbrecher dastehen.

Du darfst nicht vergessen, dass Abrams nicht nur als Drehbuchautor verpflichtet worden ist. Er wird zumindest auch als Regisseur und Produzent im Abspann aufgelistet sein und diese Aufgaben sind ebenfalls mit Pflichten verbunden, die zu kreativen Eingriffen ins Drehbuch führen könnten. Genau an dieser Stelle sollte er sich überlegen, ob der Job vernünftig gemacht wird oder nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es keine Schlupflöcher geben soll, um sogar noch halbwegs legal seinen kreativen Willen durchzusetzen. Beispielsweise ist wohl kaum jeder Drehbuchautor in einer Gewerkschaft.... Man muss es eben nur darauf anlegen und das Filmgeschäft ist für solche Aktionen bestimmt nicht zu zart besaitet, als dass man großartig das Thema "Moral" auftragen müsste.

Bearbeitet von DocSommer
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Irgendwie ist das doch dämlich.

Unter einem Autoren Streik verstehe ich, das die Autoren sich weigern JETZT etwas beizutragen, und die Schauspieler JETZT keine Vorlage zum drehen haben.

So wie es bei den Serien geschieht.

Aber das Drehbuch ist doch bereits fertig und wird nicht JETZT geschrieben. Also haben Orci und Kurtzman ihren Teil gemacht und vor der Produktion "abgegeben" - inwiefern soll ihr Streik noch eine Rolle spielen? Rückwirkend streiken?

Abrams ist doch in erster Linie der Produzent, die künstlerische Gestaltung liegt doch in seiner Hand.

Da ist es doch, mit Verlaub gesagt, Haarspalterei ob er den Streik damit irgendwie umgeht.

Wie gesagt, ich verstehe etwas anderes darunter.

Es gab doch auch in der 2. Staffel TNG einen Autorenstreik, das hatte man auch umgangen, indem eine Folge aus anderen recycelt wurde, und man in der anderen Folge auf ein 10 Jahre altes Drehbuch zurückgriff und umschrieb.

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