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...die spezielle Spezialeinheit

Streik im öffentlichen Dienst


Polarus

Was ist Eure MEinung?  

9 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

    • Das Angebot der Arbeitgeber ist ausreichend (5 Prozent auf zwei Jahre + Verlängerung der Wochenarbeitszeit). Es sollte angenommen werden.
      3
    • Nein, dass Angebot der Arbeitgeber ist nicht ausreichend. Die Forderung von Verdi nach 8 Prozent / mind. 200 Euro ist richtig?
      3
    • Der richtige Abschluss liegt irgendwo dazwischen.
      2
    • Ich enthalte mich.
      1


Empfohlene Beiträge

So nun wird es wohl bald wieder soweit sein. Nachdem wir uns gerade von dem monatelangen Stress mit den Bahnstreiks erholt haben und der Weg ins Geschäft nur noch durch die alltäglich normalen Verspätungen der Bahn beeinträchtigt wird, dürfte wir bald wieder Streiks haben, die den öffentlichen Bereich betreffen. Dann müssen wir uns auf

- nicht fahrende Busse

- geringere Behandlungen in Krankenhäusern

- geschlossene Kindergärten

- eingeschränkte Schulbetriebe

- geringere Sprechzeiten bei Ämtern

etc. einstellen.

Grund ist der aktuelle Tarifstreit im ÖD. Die Gewerkschaften fordern 8 Prozent (!!!!) mindestens aber 200 Euro für die unteren Gehaltsgruppen.

Die Arbeitgeber haben 5 Prozent verteilt auf 2 Jahre angeboten, wollen dann aber auch eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit.

Tja was soll man dazu sagen. OK, die Angestellten im öffentlichen Dienst sind in den letzten Jahren im Vergleich zur Wirtschaft immer schlechter weggekommen oder haben gar nichts erhalten. Außerdem sind die Einnahmen der Kommunen deutlich gestiegen. Aber 8 Prozent halte ich für übertrieben.

Ich frage mich, ob sich Verdi und die anderen Gewerkschaften eigentlich darüber im Klaren sind, wie die Haushaltslage der meisten Kommunen aussieht? Viele stehen am Rande des Ruins. Wären es Wirtschaftsunternehmen, müssten sie Insolvenz beantragen!

Vielen Kommunen gelingt es zurzeit ihre defizitären Haushalte etwas zu verbessern, Schulden zu tilgen und endlich notwendige Investitionen wieder in Angriff zu nehmen. Da kommt eine Forderung nach 8 Prozent zur falschen Zeit. Natürlich müssen auch die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes davon profitieren und vor allem die Forderung für mehr Geld für die unteren Lohngruppen ist aus meiner Sicht einer der wichtigsten Punkte, aber 8 Prozent sind aus meiner Sicht überhöht. Die Belastungen für die Kommunen für die Mehraufwendungen an Personalkosten sind ja auf Dauer und auf die Fläche zu sehen. Ein paar Euro mehr pro Mitarbeiter kann in der Summe schnell einen 5- oder gar 6-telligen Betrag für eine Kommune im Monat bedeuten.

Ich selbst bin zwar Beamter, aber damit ja auch im öffentlichen Dienst, wenn mich auch diese Verhandlungen nicht direkt betreffen (wobei meine Frau Angestellte im öffentlichen Dienst ist und damit bin ich wiederum eigentlich doch davon betroffen ;)). Ich habe die letzen Jahre auch nur geringe bis gar keine Angleichung bekommen und bin deshalb auch für eine Anhebung der Bezüge, aber ich denke das Angebot der Kommunen mit 5 Prozent ist für diese bahnbrechend und wahrscheinlich bereits hart am Limit. Wann gab es schon mal 5 Prozent?

Und die Aufregung über die Verlängerung der Wochenarbeitszeit verstehe ich nicht wirklich. Ich arbeite als Beamter in BW jetzt schon 41 Stunden in Bayern sind es glaube ich sogar 42 Std. Deutschland arbeit im Weltvergleich nicht unbedingt am meisten und man sollte sich deswegen wegen einer oder zwei Stunden mehr in der Woche nicht wirklich aufregen, wenn auch darunter vor allem die eigene Familie am meisten zu leiden hat.

Die Konsequenz einer extremen Erhöhung kann sich doch wohl bereits jetzt jeder ausmalen:

Entweder werden dringende Investitionen wieder gestrichen oder es müssen nach der Lohnerhöhung Arbeitsplätze gestrichen werden, wovon dann weder die nun Arbeitslosen, noch die, die noch in Arbeit sind profitieren, da diese dann das Mehr an Arbeit zusätzlich erledigen müssen.

Eine Gehaltserhöhung JA, aber bitte in einem vernünftigen, nicht übertriebenen Maß.

Die Frage stellt sich nur, ob der Streik eigentlich nicht schon beschlossene Sache vor den Verhandlungen war, nachdem man den Erfolg der Lokomotivführer gesehen hatte.

Ich hoffe, dass die Gewerkschaften so vernünftig sind und, soweit dann vielleicht 6 Prozent von den Ländern und Kommunen angeboten werden, sie diese auch annehmen.

Was sagt ihr dazu?

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Das die Forderungen i.d.R. unrealistisch sind, gehört zum Streik einfach dazu. Letztendlich kommt am Ende im Idealfall ein "Mittelding" heraus. Zwecks eines gesunden Verhandlungsspielraumes wird die Eingangsforderung entsprechend hoch angesetzt.

Bevor ich mir eine Meinung bilde, müsste ich erstmal wissen, wie die momentanen Verdienstmöglichkeiten ausschauen.

Kurz schlau gemacht:

Eine Kindergärtnerin verdient etwa 1100€ und kümmert sich dafür 40Std/Woche um rund 20-30 kleine Quälgeister - das ist ein Beispiel wo ich sagen muss, dass das für die erbrachte Leistung eine schlechte Bezahlung ist.

Bearbeitet von DocSommer
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Hab es geändert.

Natürlich sind 8 Prozent überhöht, aber man muss mit solchen Forderungen den Arbeitskampf beginnen, um sich dann auf ein geregeltes Maß einpendeln zu können.

Als Soldat stehe ich fast schon selbstverständlich auf Seiten des öffentlichen Dienstes, der einfach viel zu kurz kommt. Gerade die oftmals so selbstverstädnlichen Leistungen von Busfahrern, Krankenschwestern, Sanitätern, Feuerwehrleuten, usw., welche unser Land zusammenhalten, sind chronisch unterfinanziert und sind mit Altruismus nicht ausgleichbar.

Wie will man Menschen für solche Berufe überzeugen, wenn selbst der Postangestellte mehr verdient?

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Ich finds einfach sch...., immer Streiken die von der Verdi, aber die, die wirklich nicht viel verdienen (Gastronomie z.B. die werden immer Übergangen, da man ja angeblich Trinkgeld macht, was allerdings mit der Euro umstellung auch nicht mehr so locker sitzt). Immer wird vom Aufschwung in der Wirtschaft geredet, aber wieso merken wir einfachen leute das nicht?

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...aber wir "einfachen Leute" merken es doch, oder ist Dir entgangen, dass die Mitglieder der Chefetagen immer fetter werden? :pirate:

Allerdings finde ich, dass man den ÖD (noch) nicht unbedingt mit der freien Wirtschaft vergleichen kann, da braucht man sich ja nur mal die Arbeitsverträge in puncto Arbeitsplatzsicherheit anzusehen, da liegen Welten zwischen (und die Beamten sind noch mal ein Völkchen für sich... :dumdiedum: - habe selber zwei Jahrzehnte ÖD hinter mich gebracht...).

Ich gönne den (meisten) Angestellten im ÖD ein wenig mehr Geld in der Tasche (zur Not auch mit Streik, das ist nämlich ihr gutes Recht) und empfehle denen, die nicht gewerkschaftlich organisiert und trotzdem mit ihrer Entlohnung unzufrieden sind, ein Gespräch mit dem Chef.

Übrigens wirkt sich ein Streik in Krankenhäusern nicht unmittelbar auf die Versorgung von Patienten aus ("geringere Behandlung von Patienten"), das wäre u. U. strafbar und entspricht auch nicht dem Berufs-Ethos des med. Personals...wollte ich nur mal anmerken :doc:

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  • 3 Wochen später...

Und es geht weiter und weiter. Die nächsten tage werden wohl die härtesten Warnstreiks. Nun wollen sogar Flughafenfeuerwehren streiken, wodurch sie den Flugbetrieb lahm legen könnten! Ohne FW kein Flugbetrieb. Es gibt zwar Notfallpläne, jedoch werden ettliche Flüge ausfallen müssen.

Und als ob dies nicht genug sei, werden ab Montag wohl auch die Lokführer wieder streiken.

Tja bei allen berechtigten Forderungen, aber dieser volkswirtschaftliche Schaden wird bestimmt enorm. Und Annäherung beim öffentl. Dienst: NICHT IN SICHT! Auch wenn Schäuble als Verhandlungsführer der Arbeitgeber sehr optimistisch ist, dass man bald eine Lösung finden werde, könnte bzw. dürfte es noch schlimmer für alle werden, die auf den öffentl. Dienst angewiesen sind.

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