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Operation "Dornröschen"


USS Community

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Der Hauptschirm zeigte eine Nahaufnahme der Station des Händlers, welche wie eine kleine Boje gegen den D´Deridex Bird wirkte. George erkannte dass dieses Schiff schon lange kein Raumdock mehr gesehen hat. nicht einmal Romulaner ließen ihre Schiffe derart herunterkommen. Sheridan bezweifelte sogar, dass die Crew aus Romulanern bestand.

„Der Bird beginnt zu Senden. Unverschlüsselt, teilte Jenax mit die sich an die Kommunikationskonsole gesetzt hatte.

„Aufzeichnen Jenax. Vielleicht erfahren wir was, was auch für die Sternenflotte Interessant sein könnte.“

Jenax nickte und drückte die entsprechende Taste. Gebannt sahen alle auf dem Hauptschirm, der in zwei Hälften sich teilte und auf der Linken den Schrotthändler und auf der Rechten Hälfte den Kommandanten des Birds zeigte.

„Das kann heiter werden!“ flüsterte George und nahm im Kommandosessel Platz.

Auf der Brücke des Warbird sah es aus, als hätte nach einer wilden Party jemand vergessen aufzuräumen. Nur widerwillig hatte sich Waldon-Tars von seiner ebenfalls grünen Partnerin getrennt und war in die Zentrale des Schiffes geeilt. Sein wuchtiger Körper, der übersäht von Piercings war, passte kaum in den Kommandantensessel. Nur mit einer gewissen Kraftanstrengung gelang es ihm sich hinein zu pressen.

„Kanal geöffnet?“ Fragte er mit tiefer und befehlsgewohnter Stimme seinen Ferengi-Kommunikationsoffizier, welcher wild vor sich hin fluchend immer noch dabei war mit der linken Hand unzählige Knöpfe und Schalter zu bedienen – während er in der Rechten eine Betriebsanleitung hielt und immer wieder zwischen der Konsole und den aufgeschlagenen Seiten hin und herblickte. Endlich leuchtete die gewünschte Lampe grün auf und signalisierte, dass eine Verbindung hergestellt war. Ein wenig irritierte ihn, dass gleichzeitig eine weitere Lampe periodisch rot aufblinkte, aber zum einen hatte er keine Lust deren Bedeutung in dem dicken Buch nachzuschlagen und zum zweiten war sein neuer Captain kein sehr geduldiger Mann.

„Sie können sprechen!“ Zischte er aggressiv zwischen seinen spitzen Fängen hervor.

In dem dicken Orioner brodelte das Blut vor Zorn. Er wollte seiner Stimmung Ausdruck verleihen und sich vor dem Bildschirm aufbauen, konnte aber nicht ohne Anstrengung aus dem Sitz wieder heraus. Er entschied also sitzen zu bleiben und motzte los:

„Kretas! Sie elender Drecksack von einem Betrüger! Sie haben uns dieses Wrack angedreht, das nur von unserem dunklen Anstrich zusammengehalten wird! Kretas! Wir sind Orions und nicht dahergelaufener Ferengiabschaum, dem man solchen Müll andrehen kann!“ Der Kommunikationsoffizier Dalk-Ohm drehte sich bei diesen Worten um und blitze ihn Hasserfüllt an. Das ferengische Schimpfwort schluckte er aber hinunter.

„Sie werden uns unser Latinum zurück geben, oder bei ihrem Schöpfer, wir vermachen Sie zu Weltraumstaub und verkaufen ihre Familie an einen Nausikanischen Wanderzirkus!“

Kretas war beinahe aus dem Sessel geplumpst, als er durch das Bullauge den alten Pott sah, der keine 10 Kilometer vor seiner Station halt gemacht hatte.

Mit einem Schwung war der Händler bereits an der Kommunikationskonsole, wo ihn sein Kunde bereits so herzlich begrüßte wie eine klingonische Mistress, die ihrem Gatten danach trachtete den Kopf abzureißen.

„Tars! Was haben Sie mit dem Schiff gemacht? Es war in einem Guten Zustand, als ich es ihnen vor einem Monat überließ!“

Im Hintergrund konnte er erkennen, wie sich ein Ferengi an einer Konsole abmühte.

Diese Reaktion ließ den Orioner platzen vor Wut, mit einem gewaltigen Satz sprang er nach vorn, überwand die haltenden Kräfte des zu engen Stuhls und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten, als er ihnen entkommen war. Etwas an der Verankerung des Kommandosessels hatte ebenfalls nachgegeben und er kippte nach hinten weg. Dumpf schlug er auf den Boden und vor Fassungslosigkeit betätigte der Sklavenhändler einen Knopf an einem kleinen silbernen Gerät, welches an seinem Arm angebracht war. Er versuchte seinen Frust zu kontrollieren in dem er damit den Sklaven auf dem Schiff einen elektrischen Schlag versetzte. Da sich aber niemand von ihnen auf der Brücke aufhielt und er die schmerzverzerrten Gesichter nur in seiner Vorstellung erahnen konnte, empfand er keine Befriedigung, drückte den Knopf erneut und pöbelte sein Gegenüber weiter an.

„Guter Zustand? Meine verwesende Ur-Großmutter ist in einem besseren Zustand als diese romulanische Mühle aus welkendem Brax-Gestrüpp! Sie sind ein mieser Betrüger und ein noch größerer Versager, als der Menschen-Abschaum den ich letzte Woche beim Dabo verloren habe. Ich will mein Geld zurück, oder ich lasse ihren Schrottplatz einäschern.“

Er gab dem Bolianer an der Waffenstation einen Wink und dieser drückte verschiedene Knöpfe an seiner Konsole, welche die Befehle piepend bestätigte – aber bis auf einen sich ergießenden Funkenregen keine weitere Reaktion zeigte. „Schon wieder…“ schimpfte er und betätigte einen Kommunikator an seinem Handrücken. „Schießen Sie auf etwas!“ befahl er.

Auf dem Waffendeck ging dieser Befehl ein und sechs Sklaven verschiedenster Herkunft schleppten einen Torpedo zur Abschussvorrichtung. Manuell luden sie es hinein, versiegelten den Schacht und über einen kleinen Monitor zielten sie auf die nähere Umgebung der Unterkunft Kretas´. Nach dem Drücken des Feuerknopfes zischte der Torpedo aus dem Rohr und entfernte sich schnell vom Warbird. 500 Meter vor seinem Ziel änderte er aber seinen Kurs, flog in Richtung eines der Schiffwracks und zerbarst an dessen Außenhülle.

Es gab keine Explosion und hinterließ lediglich eine dünne Staubschicht und zwei kleine Kratzer in der abgenutzten Lackierung.

Waldon-Tars vergrub seinen Kopf in seinen Händen. „Das ist mit allen unseren Torpedos geschehen, Sie Pfuscher! Mein Geld!“

Kretas konnte nicht fassen in welchen Zustand der Bird war. Die Orionier hatten diesen in nicht mal einem Monat derartig herunterkommen lassen, dass man sich schon wundern musste, dass der Warpkern nicht schon Reißaus genommen hatte.

Er zog seine Stirn Kraus und holte Luft.

„Was kann ich dafür, dass Sie eine Besatzung aus Idioten haben Tars? Nicht einmal Pakleds sind so Dämlich!“

Kretas wusste, dass er den Mund recht voll nahm, aber in Anbetracht dessen dass dieses Schiff am auseinanderfallen war, ging von dem Schiff eher die Gefahr aus bei einem Warpkernkollaps mit drauf zu gehen, wie dass ein Schuss der Disruptoren oder der nicht funktionierenden Torpedos ihn erledigen würde.

Seine Bemerkung jedenfalls Provozierte bereits den nächsten Wutanfall des Orioniers, der dabei wie ein Oger wirkte, der gleich wie ein Vulkan Explodieren wollte.

Der Angesprochene presste dermaßen fest seine Fäuste ineinander, dass sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. „Sie machen sich auch noch lustig über uns. Wir haben ein Vermögen für diesen Bausatz aus Vogelexkrementen bezahlt und sind bereits während des ersten Einsatzes nur mit Mühe davon gekommen – statt wie erwartet siegreich unsere Beute einzustreichen.“ Er holte tief Luft und befahl dem Bolianer die Aktion 24 auszuführen.

Kurz darauf verließ ein kleines Raumfahrzeug den ehemaligen Stolz der romulanischen Flotte, nahm Kurs auf das eben getroffene Wrack und näherte sich ihm schnell.

„Fühlen Sie sich nicht zu sicher!“

Das kleine Gefährt schlug in das ausgeschlachtete Schiff ein und die folgende Explosion zerriss es in winzige Stücke. Die sich ausbreitende Druckwelle hatte so ernorme Kraft, dass eine leichte Bewegung in den gesamten Schiffsfriedhof kam.

„Romulanische Schiffe nutzen eine künstliche Quantensingularität, Sie Schmock! Mächtiger Badabumm! Wir haben noch ein paar. Sollen wir eines zu Ihnen steuern oder bekomme ich mein Geld?“ Den letzten Satz sprach er sehr langsam und überspitzt freundlich in Richtung seines Gegenübers.

Kretas aktivierte die Stationsschilde und lud die vier Phaserkanonen, die die einzige Bewaffnung der Station darstellten.

„Ich verfüge über genug Feuerkraft um ihren ganzen Fuhrpark, der sowieso zwei Shuttles beträgt, in die Luft zu Jagen. Ich Schlage vor, wir einigen uns auf Kulanz. Sofern der Versuch einer Reparatur noch von Erfolg gekrönt ist, murrte Kretas.

„Und der Romulanische Warpkern war nicht mehr vorhanden, als man dieses Schiff fand. Stattdessen wurde ein klingonischer Warpkern eines Vor´Cha Kreuzers angepasst. Und wenn dieser ebenfalls so Professionell gewartet wurde, dürfte er in regelmäßigen Abständen ausfallen.“

„Jenax drehte sich zu ihrem Mann um und ließ ihren Zeigefinger an der Stirn kreisen. Sie ahmte die Menschliche Geste nach, die anzeigte, ob der beobachtete noch alle Tassen im Schrank hatte.

George wölbte nur eine Braue und zuckte mit den Schultern.

Dem Ferengi platzte jetzt auch der Kragen und wandte sich an seinen Vorgesetzten.

„Sie sagten, der würde sich schon nicht lange wehren. Jetzt fehlt uns ein Shuttle und der richtet seine Waffen auf uns. Wir nehmen das Angebot an – er repariert unser Schiff und wir können es später vielleicht noch mit einem gewissen Profit verkaufen.“ Der Bolianer unterstützte diese Idee, doch der Orioner bedeutete beiden zu schweigen. Dem Ferengi zeigte er dazu, dass er die Verbindung stumm schalten solle, was diesen dazu veranlasste, das lästige Buch erneut zu Rate zu ziehen. Während er eilig die Seiten überflog, stieß er auf den Abschnitt der sich mit dem kontinuierlich blinkenden roten Lämpchen befasste und machte eine erschreckte Grimasse. Die Überschrift trug den Titel: „Offenes senden auf allen Frequenzen“ und eine Fußnote, dass der Verfasser davon abriet diese Funktion zu nutzen – kein Wort jedoch darüber, wo dies abzuschalten war. Er behielt es für sich und versuchte möglichst unschuldig auszusehen. Der Ferengi wollte noch nicht sterben oder gar als Sklave enden. Zu seinem Glück fand der den Knopf für die zeitweise Stummschaltung kurz darauf und betätigte diesen.

„Wir fliegen zurück und holen Unterstützung der Flotte. Wenn wir zurück kommen, wird ihm sein Lachen vergangen sein und er wird darum bitten so lange am Leben zu bleiben, bis das Schiff tadellos funktioniert. Holt jemanden hoch, der diese Tarnvorrichtung einschalten kann verlangte er. Dann wandte er sich wieder an Kretas und ließ die Stummschaltung ausschalten.

„Klingonischer Warpkern? Davon stand nichts im Handbuch! Besorgen Sie anständige Ersatzteile – bis morgen – wenn wir zurück kehren werden und ihre Kulanz auf Herz und Nieren testen.“

George Studierte die Anzeigen der Passiven Sensoren. Der Warbird glühte auf dem Display wie ein Weihnachtsbaum, nachdem er abgebrannt war.

„Oh Mein Gott. Wenn die ihre Tarnung einschalten wollen, wird das Energienetz Komplett zusammenbrechen. Und zwar für eine sehr lange Zeit.

„Was bedeutet dies für uns?

„Das dem Bird sogar ein Klasse 2 Shuttle dann ein Tödlicher Gegner sein wird. Das bedeutet es.

Kretas Runzelte erneut die Stirn. Diese Dumpfbacke heckte was aus.

„Sie können auch gleich in unser Reparaturdock einfliegen. Denn den Werten meiner Sensoren zufolge werden Sie nicht weit kommen Tars. Es ist ein gut gemeinter Rat.

Kretas ahnte bereits, dass der Orioner seinen Dickkopf durchsetzen würde. Vorsichtshalber schickte dieser eine Botschaft an seinen Boss, dass es Ärger mit einem Kunden gab.

Auf der Brücke der D´Deridex-Klasse hatte sich inzwischen ein junger Mann von der Erde eingefunden. Er etwa Mitte zwanzig und trug ein Oberteil der Sternenflottenakademie – ohne Rangpins oder einem Kommunikator auf der Brust und machte sich an einer der seitlichen Konsolen zu schaffen.

„Kretas, Sie sind ein ehrloser Hund und ich werde Sie sicher nicht an Bord dieses Schiffes lassen, bevor ich dem Syndikat von Ihnen berichtet habe und Ihnen unsere Leute nochmals verdeutlicht haben, was es heißt die Orions hintergehen zu wollen. Laufen Sie ja nicht weg, wir würden Sie finden…“

Tars sah zu dem Menschen herüber der eifrig an der Konsole arbeitete.

Einem noch jungen und noch schlank gebauten Orioner am Steuer, gab er den Befehl einen Kurs Richtung Orion-Territorium zu setzen.

Die Indikatoren auf dem Display zeigten an, dass die Triebwerke mit Energie beschickt wurden, ebenso wurde aber auch die Tarnvorrichtung auf Bereitschaft geschaltet. George Schüttelte den Kopf.

„Ihr werdet doch nicht…..

Kretas zuckte mit den Mundwinkeln. Sein Boss hatte eine Antwort geschickt. In dieser wurde versichert, dass ein alter Bekannter mit seinem Schiff, einem alten Kreuzer der Constitution-Klasse bald hier wäre.

Die Sensoren des Händlers Kündigten mit einem Piepsen ebenfalls die Katastrophe an.

„Tars! Tun Sie das nicht! Ihre Maschinen werden gleich versagen!

Der Orionier schien ihn zu Ignorieren.

„ In 10 Sekunden werden sie keinen Meter mehr aus eigener Kraft vorankommen!

Alle Warnungen schienen umsonst zu sein.

Der dicke Orioner stellte sich taub und verließ sich auf die Angaben seiner Konsolen. Alle zeigten Betriebsbereitschaft im grünen Bereich – so weit er den romulanischen Anzeigen folgen konnte. „Beschleunigen und Tarnen.“ War sein Befehl und er sah noch einmal zu Kretas auf den Bildschirm. „Wir sehen uns wieder! Morgen.“

Der Warbird setzte sich in Bewegung und beschrieb einen langen Bogen, der ihn nahe an die Station des Schrothändlers heran brachte. Dann brach die Hölle los.

Sämtliche Konsolen fingen wild zu flackern an, das gesamte Schiff begann zu vibrieren und für äußere Beobachter war deutlich ein unregelmäßiges Blitzen in den Warpgondeln zu erkennen. Einen Moment später durchlief das Schiff eine extreme Erschütterung. Die Kühlung des Warpkerns hatte versagt und eine ungeheure Explosion zerfetzte den Maschinenraum.

Kretas seufzte. Er drückte eine Taste und rief den Schlepper herbei. Dann wechselte er die Frequenz.

„Tars. Bleiben Sie wo Sie sind. Wir werden Sie ins Dock schleppen“, Kretas bezweifelte ob man ihn überhaupt hörte. Vielleicht funktionierten noch die Persönlichen Kommunikatoren und Empfingen seine Nachricht. Aber darauf würde er nicht wetten.

„Der Warpkern des Birds ist ausgefallen. Den Sensoren zufolge muss das Komplette Maschinendeck Zerstört worden sein.

George überlegte eine Weile und nahm einen weiteren Passiven Scan vor.

„Der Bird hat keine Energie mehr, nicht einmal Batterien. Wir sollten die Chance nutzen.“

George trat an die Steuerkonsole und nahm dort Platz.

Die Manöverdüsen der Bounty fauchten wieder kurz und ließen das Schiff an die Grenze des Schrottplatzes driften. In der Nähe des Platzes war ein Mond der die Aktivierung ihrer Impulsmaschinen kaschieren würde. Alles andere würde sich von selbst ergeben.

Auf dem Warbird hörte man nichts von Kretas Worten. Dort herrschte die Panik. In absoluter Dunkelheit und den Tod vor Augen kämpften sich die Crew und die Sklaven zu den Rettungskapseln vor.

Plötzlich wurden einige Teile des Schiffes von grünem Leuchten dezent erhellt und Besatzung und Gefangene in kleinen Gruppen aus dem längst verlorenen Schiff heraus gebeamt.

In einer Entfernung von etwa zweihundert Metern enttarnte sich ein ebenfalls schwarz lackierter klingonischer Bird of Prey, an dessen Rumpf die bekannten Embleme des Orionsyndikates deutlich zu erkennen waren. Das Schiff hatte sich nicht weit entfernt befunden und war von der unverschlüsselten Kommunikation angelockt worden.

George schnappte nach Luft, als er auf den Passiven Sensoren den B´rel Bird sah. Zum Glück hatte George immer noch nicht die Hauptenergie eingeschaltet. Die Manöverdüsen wurden wie die anderen Systeme über die Batterien gespeist.

Er Prüfte die Geschwindigkeit und den Kurs der Bounty. Der Schwung würde ausreichen um in den Anziehungsbereich des Mondes zu gelangen, welcher die Bounty nochmals beschleunigen würde.

Bis jetzt schien niemand sich für den kleinen Frachter zu Interessieren der sich weiterhin mit mehreren tausend Kilometer pro Stunde entfernte.

Der Schlepper machte kehrt, und flog in die Nähe der Raumstation. Die Schilde waren auf Maximum, die Phaser geladen und richteten sich nun auf den neuen Ankömmling aus. Kretas erwartete nun, dass die Orioner nun Aktiv wurden.

Da Piepsten die Sensoren erneut. Ein weiteres Schiff enttarnte sich. Doch dieses War ein Schiff der Constitution-Klasse.

„Hier spricht Captain Blaze von der Glory. Kretas, sind Sie noch am Leben? Ich hoffe es, denn ihr Chef hat mir ein Vermögen versprochen wenn ihr Hintern noch intakt ist“, meldete sich die Stimme des K´tralli Captain.

„Sie kommen keine Sekunde zu früh, Captain Blaze.“

„Das erfreut mich ungemein.“

Die Glory manövrierte sich zwischen die Station und die beiden Syndikatsschiffe.

Alle Überlebenden waren an Bord des erheblich kleineren Schiffes geholt worden.

Zuerst wollten die neu eingetroffenen Orions den Kampf mit dieser kleinen Station suchen. Als aber das neue Schiff aufgetaucht war, überlegten sie nicht lange, aktivierten nur noch kurz die Sensorphalanxen um eine Momentaufnahme für die spätere Auswertung zu erhalten, beschleunigten das Schiff und schalteten die Tarnung wieder ein.

Über die Grußfrequenzen kam noch eine kurze Nachricht.

Eine dunkelgrüne, wunderschöne Frau mit langen schwarzen Haaren schickte ihr Bild und einen letzten Satz ins All: „Kretas! Die Orions vergessen nie!“

In einiger Entfernung enttarnte sich das Schiff nochmals kurz und zerstörte mit einem Torpedo die traurigen Reste des ehemals so stolzen Warbirds. Dann verschwanden sie.

Die Glory aktivierte ihre Torpedos und schickte eine Breitseite hinterher. Doch die Projektile erreichten ihr Ziel nicht mehr rechtzeitig.

Die Bounty hingegen glitt an dem Mond vorbei und verschwand nach wenigen Minuten hinter diesem. Alle waren erleichtert, dass sie diesen Gestalten entkommen waren. George hatte aber auch den Sensorimpuls bemerkt. Da sie sich im Sensorschatten der Wracks und dem Magnetfeld des Mondes waren, dürfte eine Entdeckung bei einem derartig kurzen Scan unmöglich sein. Dafür waren auch die Sensoren nicht gut genug die in dem alten B´ßrel verbaut waren.

Als man auch außer Sichtweite hinter dem Mond war fuhr George die Maschinen hoch, Programmierte einen Kurs und auf Warp 2. Mit Hilfe der Deflektoren kaschierte er die Warpsignatur so, dass die Bounty als ein Vulkanischer Transporter erschien. Sofern sich jemand dort auf dem Schrottplatz die Mühe machte einen aktiven Scan auszuführen.

CptJones und Locutus in: Reklamierung auf Orionisch!

Bearbeitet von George Sheridan
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An sich war es eigentlich gar nicht schwer. An sich.

Wenn man sich von allem löste, was man gelernt hatte.

Wenn man allem abschwor, woran man bislang geglaubt hatte.

Wahrscheinlich war genau das das Problem. Sie war einfach zu fest eingefahren in ihre Überzeugungen. Realität, Parameter, Arrays, Matrizen, Energie .. all das waren Begriffe, die für sie vollkommen andere Bedeutungen hatten... mit anderen Vorstellungen verbunden waren.

Und nun stand – besser gesagt, saß – sie hier. Auf einem klingonischen BoP. Mitten im romulanischen Raum. Schwanger. Mit einem Heißhunger auf Kürbismarmelade auf Vollkornbrot – was den Replikator wohl gerade vollkommen überfordert hatte. Jedenfalls war sie froh, dass sie darauf bestanden hatte, den kleinen Feuerlöscher für das Abendhandtäschchen an Bord behalten zu dürfen. Eigentlich hatte nur der Wink mit einer zertrümmerten Duschkabine genügt, um H'Qar zu überreden.

Der saß nun bestimmt wieder auf dem Kommandosessel .. seine Schwester an der Steuerkonsole .. und mit Sicherheit hatte jeder hier an Bord mehr Spaß als sie! In den letzten Stunden hatte Milseya mehr als einmal vor den Schotts des Hangardecks gestanden und jedes Mal aufs Neue einen Kampf mit sich ausgefochten. Jetzt den BoP zu verlassen, würde die Tarnung des klingonischen Schiffes auffliegen lassen. Und das nur weil sie sich gerade einfach entsetzlich unnütz vorkam.. Vernunft und Temperament kämpften gegeneinander – und niemanden überraschte es mehr als Milseya selbst, dass die Vernunft dabei stets die Oberhand behielt. Würde dieser furchtbare Zustand von jetzt an etwa ständig anhalten? Bei allen Himmeln, flehte sie in Gedanken, bitte lasst das nur eine Nebenwirkung der Schwangerschaft sein!

Doch sie wusste es besser.. es hatte nur recht wenig mit ihrem momentanen Zustand zu tun. Wenn er auch eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Sie hatte geschworen, dieses Kind mit allen Mitteln zu beschützen. Sie würde nichts tun, was es gefährden würde. Hier war es sicher. Langweilig, aber sicher. Dennoch war es ein befremdliches Gefühl zu ihrem eigenen Schutz nicht das tun zu können, was für sie ein bedeutsamer Lebensinhalt war. Noch befremdlicher war es, sich auf andere verlassen zu müssen – nein, so ganz stimmte das nicht. Sie hatte sich oft auf andere verlassen müssen – John, Niels, Lucas, Assjima, Vinara, George, Solak, Selina.. X'Kles.. Rupert.. so viele Namen, denen sie vertraute. Vielleicht, weil sie wusste, was diese konnten und wo ihre Grenzen lagen. Was wusste sie schon von Tewars Flugkönnen? Gut, bislang war der BoP noch nicht in die Luft geflogen und die Klingonin schien sich sehr genau an die Karten der Bajohaliianerin zu halten...

Der Hauptgrund für ihre Veränderung war doch ein anderer – dessen war sie sich sehr deutlich bewusst. Sie würde vermutlich nie wieder alles um sich herum auf die gleiche, leichtfertige, gar leichtsinnige Art betrachten. Alles hatte sich verändert. Alles war veränderbar geworden. Alles, was sie kannte, wusste, glaubte, gelernt hatte, hatte sich in einem einzigen Moment vollkommen geändert. Wenn man nun eine Variable ändert, hatte das Auswirkungen auf die gesamte Gleichung. Änderte sich ihr Standpunkt, änderte sich ihre Sichtweise. Damit ihre Begriffswelt. Ihre Erkenntnis. Und schließlich ihr Verhalten. Also sie selbst.

Milseya betrachtete das Stück Papier, das vor ihr lag. „Wer sagt, dass ich nicht auch hier die Macht habe, zu fliegen?“, flüsterte sie kaum hörbar. Sie öffnete ihren Geist und erweiterte ihre Sicht. „Es ist nichts weiter als ein Zustand. Festgelegt von meinem Geist.“ Sie hob sanft ihre Hand. „Und nun .. telop 000100001110 shu 000100001110 veq 000100001110 teram... telop 000100001110 shu 000100001110 veq 000100001110 teram... telop 000100001110 shu 000100001110 veq 000100001110 teram... telop 000100001110 shu 000100001110 veq 000100001110 teram... telop 000100001110 shu 000100001110 veq 000100001110 teram...

Sie betrachtete zufrieden lächelnd das Ergebnis. Es war wirklich nicht schwer.

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Da der romulanische Scout für eine Besatzung von vier bis fünf Mann (mindestens aber drei) konzipiert war konnten Vinara und ihr Begleiter sich in aller Ruhe ausbreiten. Jeder hatte seine eigene kleine Kabine, doch oft saßen sie auch zusammen im kleinen Aufenthaltsraum welcher direkt an das Cockpit angrenzte. So auch jetzt; Vinara hatte das kleine PADD hervorgezogen und betrachtete es nachdenklich.

"Persönliche Daten?", fragte Charles Morten mit vorsichtiger Neugier.

Die Andorianerin dachte eine Weile nach ob sie es ihm sagen sollte. Schließlich entschied sie sich dafür. "Nein, Commodore Bouvant hat mir ein ruhendes Feldpatent als Voll-Colonel gegeben... Für den Fall der Fälle wie er sagte."

Morten lachte leise. "Das sieht Jaques ähnlich; mich wollte er einmal zum Major machen!"

"Und Sie haben abgelehnt?"

"Das musste ich sogar, immerhin hatte ich nie ein vollwertiges Offizierspatent! Und trotz Namensgleichheit bei den alten Rängen, ein Major der Marines entspricht noch lange nicht einem Major der UESPA. Ich bin Ingenieur und kein Soldat! - Aber so ist Jaques eben, er will jedem den er für würdig erachtet die eine oder andere kleine Freude bereiten."

"Ich empfinde dieses Feldpatent als alles andere als einen Grund zur Freude. Zumal Bouvant sein Patent verlieren könnte wenn ich dieses hier aktiviere."

"Glauben Sie mir, wenn es der Sache hilft würde er den Verlust mit Freude verkraften. Aber wenn wir schon von Offizierspatenten reden, was ist eigentlich mit Ihrem Ehrenrang in der klingonischen Flotte?"

"Der wurde noch weiter reduziert auf eine bloße Bescheinigung darüber, dass ich erfolgreich die la´-Prüfung absolviert habe. Ich habe dies mit dem klingonischen Botschafter vereinbart als ich zuletzt auf der Erde war; sobald ich mein Sternenflottenpatent abgegeben habe wurde auch sein klingonisches Gegenstück entsprechend reduziert. Denn ich werde keinesfalls vollständig der klingonischen Flotte beitreten, dazu müsste ich deren Lebensweise zu meiner eigenen machen und das ist vollkommen ausgeschlossen."

"Dann werden Sie, vorausgesetzt Sie und Ihre Kameraden können hinterher wirklich wieder an ihre alten Posten auf der Community zurückkehren, nicht wieder die Uniform anziehen?"

Vinara sah nachdenklich drein. "Selbst wenn das was Sie in Ihrem Optimismus vermuten eintreffen sollte, so würde ich für eine ganze Weile nicht wieder in den aktiven Offiziersdienst zurückkehren. Ich könnte aber weiterhin als wissenschaftliche Beraterin an Bord der Community bleiben und von dort aus auch weiterhin Fernunterricht an einem virtuellen Campus geben. Darüber hinaus könnte das Schiff zu einem Teil sogar zu einem realen Schulungs-Schiff umfunktioniert werden."

"Sie meinen die Community als Schulungs-Schiff? Klingt interessant, wobei für diesen Zweck normalerweise bewusst nur alte Modelle verwendet werden die man sonst ausrangieren würde."

"So ganz stimmt das nicht, es soll zumindest einige Einheiten der Intrepid-Klasse geben die ebenfalls für Schulungszwecke eingesetzt werden. Und die Community dürfte aufgrund dieses an sich nach wie vor unsäglichen Medienspetakels populär genug sein um tatsächlich teilweise als Schulungsschiff zu dienen. Ich stelle mir das so vor dass in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen die 10 bis 15 besten Kadetten eines fortgeschrittenen Jahrgangs direkt an Bord unterrichtet werden; das leerstehende Bereitschaftsdeck das ursprünglich den Marines zugedacht war dürfte dafür ideal sein."

"Klingt ja so als hätten Sie schon alles bis ins Detail geplant", grinste Morten.

"Nicht bis ins allerletzte, aber Professor Rosenmeyer meinte es könnte funktionieren. Zumindest solange die Community zu keinen gefährlichen Einsätzen oder diplomatischen Missionen fliegt, bei denen viele Gäste auf dem Schiff sein werden. Ich würde auf jeden Fall zur Dekanin dieses schultechnischen Teils ernannt werden, sollte die Sternenflotte sich entschließen ihn einzuführen."

"Und Ihre Kollegen müssen dann Unterricht auf ihrem jeweiligen Gebiet geben... Elitekadetten lernen von Elite-Offizieren, wobei man sich in Einzelfällen darüber streiten kann inwiefern dieser Status tatsächlich auf alle bisherigen Führungs-Offiziere der Community zutrifft. Die jetzigen scheinen auf jeden Fall zur Elite der galaktischen Verschwörer zu gehören."

"So sieht es zumindest aus, wobei wir uns ein endgültiges Urteil frühestens dann erlauben können wenn wir vor Ort sind und die Angelegenheit aufklären."

Charles Morten nickte zustimmend und sah weiter auf seine beiden PADDs die er inzwischen auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Als er wieder kurz aufblickte meinte er: "Was Sie bei Ihren Möglichkeiten als Zivilistin an Bord der Community noch vergessen haben, ist der Posten des Verbindungs-Mitglieds zum Ground Science Corps."

"Ich habe diese Option bewusst nicht erwähnt, da in den kommenden Wochen vorerst nur auf drei Schiffen der Sternenflotte solche Verbindungs-Mitglieder postiert werden sollen. Professor T'Pran wird auf der T'Pol dienen, Lieutenant Karmoyle auf der Oberon und Dr. Suyali auf der USS Governor."

"Das sind dann schon mal zwei Schiffe der Luna-Klasse und eine Sovereign. Was spricht aber dagegen das Programm schon jetzt auch auf die Community auszudehnen? Vor allem wenn Sie zur Verfügung stehen?"

"Das Oberkommando will offenbar zuerst abwarten, wie sich der Einsatz dieser Verbindungsleute in der Praxis auf den bisher genannten Schiffen auswirkt. Vor allem gilt es noch herauszufinden, welche Ausrüstungsgegenstände wirklich notwendig und welche eher optional sind. Das betrifft vor allem den Einsatz von kleineren bis mittleren Bodenfahrzeugen, wovon letztere nur auf wirklich großen Schiffen mitgeführt werden können. - Abgesehen davon ist es mir vorerst wichtiger meine Lehrtätigkeit fortzusetzen, wozu mein Professorentitel mich verpflichtet."

Gerade als Morten überlegte was er erwidern konnte schrillte ein Alarm durch den Raum. "Ein fremdes Schiff nähert sich!"

Beide stürmten ins Cockpit als der Scout auch schon von einem Treffer erschüttert wurde...

Bearbeitet von Vinara Shral
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Drei Stunden waren die Orions unterwegs gewesen bis sie an den äußeren Grenzen ihres Territoriums auf eine kleine Flotte Verbündeter trafen und sich ihr angeschlossen hatten.

Es hatte sich einiges auf dem Bird of Prey getan. Zum einen waren die Sensorenaufzeichnungen aufgearbeitet worden und Vara-Tai, die schöne Orionerin hatte sich lange mit Bildern und Daten der Constitution-Klasse befasst. Ein Föderationsschiff mit Tarnvorrichtung – diese Tatsache versprach ihr sehr bald einen netten Nebenverdienst einzubringen. Zum zweiten hatte sie die Überlebenden der Brückencrew des verlorenen Warbirds verhört. Es hatte sie nur geringe Anstrengungen und für jeden eine kleine Menge Pheromone gekostet, bis sie alle Details des missratenen Auftrages zur Reparatur des ehemals romulanischen Kriegsschiffes kannte.

Der Ferengi, der vorhin noch an der Kommunikatonskonsole gesessen hatte, lag immer noch wie in Trance mit dem Kopf auf dem Tisch und bedachte die wunderbare Vara-Tai mit seinen lüsternsten Komplimenten. Dabei blickte er immer wieder auf die verschiedenen Bilder des Sensor-Logs und überlegte, was er ihr noch nicht erzählt hatte und was ihn ihr Herz oder ihren Körper gewinnen lassen könnte.

„Vara, meine grünhäutige Liebesperle. Wenn wir erst die Föderation erpresst und uns von unserem anschließenden Liebespiel erholt haben, schenke ich dir noch das zweite Schiff dieses Schrotthändlers. Ich würde es dir völlig kostenlos geben, wenn du nur noch einmal an meinen Ohrläppchen knabberst… So süß knabberst… und mit deinen Fingern massierst… und mich…“

Sie war aufgesprungen und herrschte ihn an: „Welches zweite Schiff?!“

„Das ich dir übergeben werden, als Hochzeitsgeschenk natürlich… du gibst mir meinen Marauder zurück und ich mache dich glücklich dafür… In jedweder Hinsicht, du Göttin der Leidenschaft…“

„Du spitzzahniger Versager hast eine Breitband Weltraum Radioshow veranstaltet. Ich sollte dir deine Ohren abbeißen und sie dir zu essen vorsetzen!“

Der Ferengi lächelte: „Ja… was sind schon ein paar Ohren, gegen solch wohlgeformte Brüste. Wenn du mit uns auf dem Warbird gewesen wärst, hätten die sicher sofort aufgegeben. Und die auch… und wir wären mit meinem Marauder nach Ferenginar…“

Ruckartig riss sie Dalk-Ohms Kopf nach oben und blickte ihn giftig an. „Welches andere Schiff und welche „Die auch?“

Schmerzhaft verzog er das Gesicht. „Na diese da!“ Er zeigte auf den Bildschirm und rieb sich die überdimensionierten Ohren. „Wenn du nur nicht so schön wärst, meine…“

Mit beiden Händen griff sie nach den empfindlichen Hörorganen des kleinen Mannes und grub ihre Fingernägel tief unter die Haut. Dabei zerrte sie ihn bis vor den Bildschirm und stellte die Pheromonausschüttung komplett ein.

„Zum letzten Mal, du schmieriger Zwerg: Welche anderen“? Der Ferengi quiekte und zappelte unter ihrem eisernen Griff und wedelte zusätzlich wie wild mit den Armen. Sein Kopf war dunkelrot angeschwollen.

„IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIeeeeeeeeeehhhhhhh!“ Sie lockerte den Griff etwas und mit zittrigen Händen wies der Ferengi auf den Schirm. „Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“

Vara-Tai vergrößerte den Bereich und erkannte ein weiteres kleines Schiff zwischen dem Schrottplatz und einem kleinen Mond in der Nähe. Die Energieanzeigen waren negativ.

„Das ist nur ein Wrack!“

„Ihisst es nicht! Wehenn esss vonn der Exxplossion so weit abgetrieben worden wäre,“ Er presste die Worte durch die zusammengebissenen Zähne, „dann würde es dennoch nicht alsss einzzigess sso weit abgetrieben sssein.“

Sie ließ ihn los und erkannte, dass er Recht hatte. Die anderen Schiffe hatten ihre Position um etwa hundert Meter verschoben, dümpelten aber immer noch nahe beieinander vor sich hin.

Dieses Schiff dort musste sich aus eigener Kraft bewegt haben.

Sie ließ den Ferengi fallen und alleine in dem Raum zurück und eilte auf die Brücke, wo sie drei weitere Kriegsschiffe an ihre Flanke beorderte und sofort einen Kurs zurück zu Kretas Schiffsfriedhof setzen ließ.

Mit maximaler Warpgeschwindigkeit benötigten sie keine zwanzig Minuten dorthin und stürzten getarnt in den Normalraum zurück. Die Station fanden sie verlassen vor, ebenso konnten sie keine Spur der Constitution ausmachen… aber eine geringe Restenergie wies auf ein vulkanisches Transportschiff hin.

„Der älteste Schmugglertrick der Galaxis…“ höhnte Vara-Tai und erinnerte sich, dass bereits ihre Großmutter sie gemahnt hatte, dieses nicht zu versuchen, wenn man Überlebende zurück ließ – oder Sensoraufnahmen…

„Folgt ihnen! Maximum Warp!“ Und wieder verschwanden sie im Hyperraum.

Es dauerte weitere zwanzig Minuten, in denen die Fährte immer deutlicher geworden war, bis man das Schiff fast eingeholt hatte. Als die Orioner sich bereits vor, neben und hinter der Bounty befanden, schalteten sie die Tarnung ab, eröffneten das Feuer auf das hilflose Schiff und zerstörten die Schilde, den Antrieb und die Waffen.

Trudelnd und brennend fiel Sheridans Schiff unter Warp und die Orions machten sich nicht einmal mehr die Mühe in Funkkontakt zu treten. Entermannschaften beamten sich schwerbewaffnet an Bord und innerhalb weniger Minuten hatten sie drei Gefangene gemacht – es waren Sheridan, Jenax und Niels.

Gefesselt und mit leichten Blessuren sahen sie sich kurze Zeit später in einem Verhörzimmer Vara-Tai gegenüber, die mit ihrer Pheromonausschüttung sofort begann und sich den beiden Männern auf höchst verführerische Art näherte. Bei Jenax hatten schon bei Betreten des Schiffes leichte Kopfschmerzen eingesetzt, die nun zu einer fürchterlichen Qual wurden und sie drohte das Bewusstsein zu verlieren. Die Orionerin ignorierte es kaltblütig, berührte die beiden Männer sanft und flüsterte ihnen elektrisierend zu: „Wo habt ihr Kretas gelassen? Sagt es mir und wir können noch viel Freude aneinander haben…“

Im Auftrag des Teufels: Locutus

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"Wer wagt es in diesem Sektor ein antosianisches Zivilshuttle anzugreifen?", fragte Vinara hastig während sie aus dem Warp fielen.

"Da haben Sie die Antwort", erwiderte Morten bitter als ein Sternenflotten-Shuttle (zumindest sah es so aus) knapp vor und über ihnen ebenfalls unter Warp ging und ihnen dabei eine weitere Ladung Phaserschüsse verabreichte.

Die Andorianerin aktivierte das Komsystem, welches mit den zur antosianischen Tarnung passenden holografischen und akustischen Filtern ausgestattet war. "Unbekanntes Shuttle, Sie greifen hier ein betagtes ziviles Schiff an, dafür wird man Sie vor ein Kriegsgericht stellen falls Sie der Sternenflotte angehören sollten!"

Statt eine Antwort zu geben drehte sich der Angreifer der sich inzwischen 5 Kilometer vor dem Scout befand um 180 Grad und eröffnete nun richtig das Feuer.

"Ausweichmanöver!", schrie Morten und Vinara reagierte noch während der Feind sich drehte.

"Steuern Sie diesen Asteroiden da an, wir müssen den Stealth-Modus deaktivieren um voll kampffähig zu sein!"

"Ich würde die volle Tarnung vorziehen!"

Die Impuls- und Steueraggregate heulten auf als die Andorianerin vergleichsweise plump den angegebenen Kurs einschlug; Morten feuerte derweil einen schwachen Phaserstrahl nach hinten ab, welcher ebenfalls Bestandteil der holografischen Gesamttäuschung war.

Kaum befand der Scout sich im Sensorschatten des großen Felsbrockens rief Morten: "Jetzt!" und der Stealth-Modus wurde durch die reguläre Tarnung ersetzt, während Vinara den Scout noch ein wenig weiter in Richtung Sicherheit brachte.

"Das war knapp, Sie haben weise entschieden Professor, auch wenn ein Klingone Ihnen jetzt sicher Feigheit vorwerfen würde. Aber ein offener Kampf zwischen einem romulanischen und einem Föderations-Schiff, unabhängig davon wie er ausgegangen wäre hätte allein schon wegen der übrig gebliebenen Energiesignaturen für Ärger gesorgt."

"Es ist aber noch nicht vorbei", meinte Vinara als sie den suchenden Angreifer auf den Bildschirmen sahen. Er sendete keinerlei Transpondersignal, was an sich schon verdächtig war; ebensowenig war irgendeine Form der Beschriftung zu erkennen. Lediglich Form und Energiesiegnatur - einschließlich der Farbe des Warpplasmas - deuteten auf ein Schiff der Föderation hin.

"Es ist etwas kleiner als ein Runabout... Der Form nach scheint es ein Zwischending aus Jäger und Bomber zu sein. Ich habe gehört dass die Sternenflotte in dieser Richtung einige Entwicklungen anstreben soll, eine eigenständige Klasse kompakter und schlagkräftiger Bomber vor allem für die Akira-Klasse. Die bisherigen Peregrines passen nämlich nicht durch deren Hangartore."

"Ich bezweifle dass die Sternenflotte einen geheimen Prototypen dafür verwendet um uns aufzuhalten. Überhaupt hat das ganze bisherige Verhalten dieses Schiffs darauf hingedeutet dass es uns vernichten will... Wäre das im Sinne der Föderation?"

"Wir können nur spekulieren", meinte Morten düster, "aber es wäre nicht auszuschließen dass die Verschwörer sogar vor Mord nicht zurückschrecken. Was sind schon zwei Leben gegen eine vermeintlich größere Sache? Gerade weil wir als Zivilisten außerhalb der direkten Befehlsgewalt der Sternenflotte stehen stellen wir kein unerhebliches Risiko für sie dar."

"Aber das würde auch bedeuten sie wissen Bescheid dass wir uns an Bord dieses Schiffs befinden. Vielleicht hält der Pilot des Bombers uns auch einfach nur für Piraten..."

"Ja, weil seine Vorgesetzten es ihm vielleicht so gesagt haben!"

Das unbekannte Schiff flog langsam und lauernd vor dem Asteroiden hin und her; unten an seinen Flügeln waren zwei Verdickungen zu sehen die Charles Morten als Quantentorpedos in Spezialhalterungen identifizierte. "Dazu kommen noch zwei frontale Pulsphaser und eine normale Phaserbank im Heckbereich."

"Aber doch nicht auf Defiant-Niveau!"

"Das bestimmt nicht, aber immer noch stärker als bei normalen Shuttles und Jägern."

"Können wir es riskieren weiterzufliegen?", fragte Vinara etwas unsicher.

"Solange wir getarnt sind dürfte nicht allzuviel passieren... Allerdings müssten wir direkt vor seiner Nase vorbei und wenn er beim kleinsten Anzeichen einer Fluktuation das Feuer eröffnet sind wir geliefert."

"Also müssen wir warten bis er beidreht?"

"Sicherer wäre es..."

"Was ist mit den Schäden?"

"Die Computerdiagnose läuft noch... Aber wie es aussieht nur minimal. Das meiste scheinen die Holoemitter auf der Hülle abbekommen zu haben, was heißt wir können den bisherigen Stealth-Modus nicht mehr vollständig aktivieren ohne aufzufallen."

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Wir wissen es nicht“, stöhnte George und Kämpfte gegen die Gefühle an die in ihm hochkamen und auch deutlich an der Ausbeulung seiner Hose sichtbar wurden. Auch bei Nils wurde einiges deutbar.

Vara Tai lächelte immer noch.

„Das Glaube ich euch nicht. Was habt ihr dort zu Suchen gehabt?“

„Wir haben nur nach Ersatzteilen gesucht, für unser Schiff. Als ihr Schiff ankam versteckten wir uns, weil wir nicht in Gefangenschaft geraten wollten.“

„Und ich muss sagen ihr seid Bemerkenswert weit gekommen. Nicht jedem Zivilisten gelingt solch ein Trick. Entweder ist dieser ein Krimineller oder hat eine Starfleet Ausbildung.“

„Starfleet kann mich mal!“, spuckte George aus. Schweiß trat ihn auf der auf. Dabei stierte er auf den Busen der Orionierin. Aus den Augenwinkeln sah er zu Jenax, welche sich vor Schmerzen zu winden schien. Dann wandte er sich wieder an Vara Tai.

„Starfleet hat uns mehr als einmal das Geschäft versaut.“

Vara Grinste leicht und lehnte sich zurück. „Dafür hat die Föderation ein gutes Händchen. Wo ist Kretas?“, kam es zurück. Die Stimme gewann an Schärfe.

„Der Affe Schuldet mir Geld und Ware. Wenn ich es wüsste, wäre ich bestimmt nicht hier.“

Vara ließ endgültig von den Männern ab. Entweder waren diese Leute Starfleet Offiziere, die ein bestimmtes Training für solche Situationen absolvierten oder, sie wussten es wirklich nicht. Alleine bei ihrer Pheromonausschüttung müssten die Beiden Männer längst den Verstand abgeschaltet haben. Doch der Dunkelhäutige Mann Kämpfte dagegen an. Aber er würde den Kampf verlieren. Dennoch tat er es.

„Ein einleuchtendes Argument. Nur ihr habt alles beobachtet. Wir können euch nicht gehen lassen. Aber wir könnten euch gebrauchen. Immerhin hatten wir Verluste.“

„Ihr solltet wirklich Fachleute Entführen. Dieser Idiot von Kommunikationsoffizier hat eine nette Live-Show veranstaltet. Ihr müsstet den ganzen Sektor Annektieren um das Geheim zu halten. Wer weiß, vielleicht hat er auch ein Schiff der Sternenflotte Aufmerksam gemacht“, gab George zu Bedenken und Presste die Worte regelrecht heraus.

„Die Sternenflotte. Sie wird nichts unternehmen. Dafür haben wir schon immer gesorgt. Aber ich Stimme ihnen zu. Die sogenannte Live-Show ist ein wahres Ärgernis.“

Vara trat wieder an George heran und ihre Hand glitt auf seine Hose. Nun zuckte der Mensch wirklich zusammen. Mobilisierte all eine Kräfte um zu widerstehen. Sogar ein Vulkanier würde dafür Respekt zollen, was Sheridan gerade aushielt, aushalten musste.

„Wenn du mir sagen könntest, wo Kretas ist, so verspreche ich dir eine Nacht mit mir, wo du noch deinen Urenkeln davon erzählen kannst“

George hätte sogar die Föderation in diesem Moment für eine Kalte Dusche verpfiffen.

„Ich Bedaure. Ich weis es nicht. Meinst du ich will es nicht?“

„Für Wahr. Das Glaube ich dir sogar. Aber vielleicht weis dein Freund mehr.“

Vara wandte sich nun an Nils.

4 Stunden später……….

Die Befragungen von allen Dreien hatte nichts ergeben. Frustriert drückte Vara Tai die Interkom Taste des Verhörraumes.

„Ich bin fertig. Bringt unsere Gäste in ihr Quartier.“

„Verstanden!“, Meldete sich eine Stimme aus dem Lautsprecher, die die Membran des selbigen durch seinen Bariton vibrieren ließ.

Dass Schott glitt beiseite und drei Hünenhafte und Muskelbepackte Orionier betraten den Raum. Jeder nahm einen Gefangen so auf, wie wenn diese das Gewicht einer Schaufensterpuppe hätten.

„In ihrem Quartier, werdet ihr alle Zeit haben Nach zu denken. Zum einen ob ihr nicht doch wisst wo Kretas ist und zum anderen, ob ihr euch uns nicht schießen wollt.“

„Was ist wenn wir freundlich ablehnen?“, hakte George nach, welcher inzwischen leicht Ausgelaugt wirkte.

„Das würde ich nicht einmal in Betracht ziehen. Es wird keiner kommen um euch zu Retten und um dich wäre es wirklich Schade“, ein abschätzender Blick von Vara Tai war das letzte was George sah, bevor der Wächter oder was der Orionier auch immer war ihn davon trug.

„Vollidiot! Möglicherweise haben wir die Sternenflotte auf dem Hals!“, Brüllte Vara den Ferengi an. Dann verpasste sie ihm eine schallende Ohrfeige, die den Ferengi beinahe von den Füssen gerissen hätte.

Dalk-Ohm rieb sich die Stelle seines Gesichtes, die eine Rubinartige Färbung annahm.

„Gib doch nichts auf das Gewäsch eines Männschän!“, zischte der Ferengi zurück.“ Er versucht sich nur in eine bessere geschäftliche Position zu bringen. So wie ich es auch tun würde.“

„Er ist besser als Du gewesen. Und vor allem Klüger!“

„Das ist nicht Fair!“, quickte Dalk-Ohm.“ Waldon-Tars ist kein Fähiger Kommandant. Er hat sich von diesem Kretas einen Schrottreifen Bird andrehen lassen. so was wäre mir nie passiert!“

Vara Tai seufzte hörbar. „Es reicht! Die Gefangen werden nach Orion gebracht. Der Sektor dürfte so oder so bald von Raumschiffen der Sternenflotte Wimmeln, da dank seiner Unfähigkeit bestimmt jemand die Sternenflotte verständigen wird.“

„Das hätte jedem passieren können“, versuchte Dalk-Ohm nochmals zu Protestieren. Doch dieser Protest wurde von einem Wütenden Funkeln in den Augen der Orionierin im Keim erstickt. Dann wandte sie sich Brüsk ab und stapfte wieder aus dem Raum. Der nächste, den sie aufsuchen würde war der Fettwanst Tars, der es geschafft hatte einen Romulanischen Raubvogel in Rauch aufgehen zu lassen.

Unsanft landeten die drei Offiziere in einer Zelle, deren Wände aus Grün angestrichenen Metall bestanden. Verblasste Schriftzeichen wiesen auf die einstigen Erbauer des Schiffes hin, welche mal einst Romulaner gewesen sein mussten.

George Keuchte auf als er unsanft gegen eine Bank geschleudert wurde. Der Schmerz und die Wucht des Aufpralls Pressten ihm die Luft aus den Lungen. Dann sah er auf. Der Orionier Grinste höhnisch, dann glitt das massive Schott ins Schloß, welches hörbar einrastete und somit wohl jeden Gedanken an Flucht gleich ausmerzen sollte.

Es kostete George einige Überwindung, seine Gepeinigten Muskeln zu bewegen. Schließlich stand er auf Wackeligen Beinen und half seiner Frau auf eine Pritsche. Nils rappelte sich ebenfalls selbst auf und rang nach Luft.

„Wir kommen hier raus“, sagte George geschwächt.“ Das Verspreche ich euch. Wir kommen hier raus.“

Dann nahm er Jenaxs Hand in die seine und hielt sie fest. Dann fielen allen Dreien die Augen zu. Sie waren seit mindestens 29 Stunden auf den Beinen gewesen. Weiterhin Wach zu bleiben machte keinen Sinn. Sie mussten Schlafen um zu Kräften wieder zu kommen.

8 Stunden später erwachte George mit einem Schädelbrummen. Er dachte der Kopfschmerz würde Polternde Geräusche verursachen. Doch dann, kurz nachdem sich der Nebel des Schlafes gelegt hatte, erkannte er dass dieses Poltern nicht von seinem Schädel ausging sondern vom Korridor außerhalb der Zelle. Wer auch immer ankam, ein klingonisches Targ bewegte sich Eleganter als der Ankömmling.

Erst jetzt wurde sich George auch wieder Bewusst was Passiert war. Und dass dies kein schlechter Traum war. Träume…er hatte geträumt. Davon dass die Excelsior die Orionier aufgebracht hatte und sie alle drei nun von seinem Vater zusammengefaltet wurden. Doch als der Admiral zu einer weiteren Schimpftriade ansetzen wollte, stieß Walther Sheridan dieses Poltern aus, welches George geweckt hatte.

Sheridan wusste nicht was besser war. Aus dem Schlaf gerissen zu werden und hier zu erwachen, oder den Anschiss von seinem alten Herrn einzukassieren. Weder das eine noch das andere verhieß eine Gute Idee.

Vorsichtig setzte sich George auf. Er bemerkte das Jenax sich an ihn gekuschelt hatte und Beide im Sitzen eingeschlafen sein mussten. Nils lag auf der anderen Pritsche zusammengerollt wie ein Embryo und erwachte ebenfalls.

George bedeutete dem Biologen sich ruhig zu verhalten. Das Poltern erreichte nun das Schott. Ein grässliches Piepsen kündete davon, dass jemand einen Code in eine Tastatur eingab. Ein Knarzen und grollen durchfuhr das Schott, dann glitt es beiseite.

Ein Orionier, welcher noch einen größeren Umfang wie Waldon-Tars hatte stapfte herein und setze mit einem Knurren ein Tablett mit drei Schüsseln ab. Ohne ein weiteres Wort verschwand auch dieser und das Schott krachte wieder ins Schloß.

Vorsichtig begann George seine Frau zuwecken.

„Imzadi. Wach auf.“

Langsam schlug Jenax die Augen auf und vergrub ihr Gesicht in Georges Brust als sie den Raum sah.

„Komm iss etwas. Wir müssen zu Kräften kommen wenn wir noch hier weg wollen“, sagte George. Nils näherte sich dem Tablett und roch an einer Schüssel. Das zu einer Fratze verzogene Gesicht sagte mehr aus als es George lieb war. Dann löste er sich aus der Umarmung seiner Frau und reichte ihr eine Schüssel. Der Inhalt war wirklich nicht gerade berückend. Eine Graugrüne halbflüssige Masse die einen seltsamen Gemüsegeruch aufwies der sich geschmacklich nicht definieren ließ und zudem verwürzt war.

Vorsichtig nahm George einen der beiliegenden Löffel und Probierte das Zeug.

„Wir sollen mal mit dem Zimmerservice reden“, George musste sich beherrschen nicht zu Würgen. Auch Jenax und Nils bekamen ihren ersten Löffel mit Anstrengung herunter.

„Hoffentlich ist das nicht vergiftet.“

„Das Imzadi, würde den Bock auch nicht mehr Fett machen.“

„Hast du schon eine Idee?“

„Ich bin Ingenieur und kein Entfesslungskünstler“, murrte George.“ Entschuldige. Nein ich habe noch keine Idee“, George lehnte sich an die Wand. Seine Ausrüstung, die er für die Community mitgenommen hatte war mit der Bounty verloren gegangen. Er rechnete nicht damit dass das Wrack des kleinen Schiffes jemandes Aufmerksamkeit, vor allem die von Starfleet erregen könnte. Nein diese Hoffnung sollte man gleich abschreiben. Vor allem wenn man sich erklären musste warum dies Passiert ist.

Sie alle hatten nur noch dass dabei, was sie am Leibe trugen. Eine Ausgangslage, die nicht gerade rosig war. Und bis jetzt gab es auch keine Anzeichen, dass man entdeckt hatte, dass sie alle drei Sternenflottenoffiziere sind. Welche bei den Orions eine begehrte Beute waren um diese bei Verhandlungen mit der Föderation gegen gewissen Gefallen eintauschen zu können.

Vara Tai hatte Recht. Sie konnten von niemand Hilfe erwarten. Denn niemand außer den Orions wusste, dass sie am Schrottplatz waren.

„Aber ich versuche schon mir was einfallen zu lassen. Und wenn es eine Beschwerde über den Koch ist.“

„Gute Idee George.“

Sheridan rührte in seiner Schüssel herum. Seine Gedanken kreisten derweilen um die Kinder, die Community und wie man aus diesem Loch hier herauskommt. Er konnte sich daran noch erinnern das auf den Sensoren ein B´rel Bird und etwas erschien was wie ein D7 Kreuzer aussah. Über Beide Schiffe war sein Wissen begrenzt. Und das Wurmte den Ingenieur gewaltig. Doch dann fiel sein Blick zum Schott. Es wurde nachträglich eingebaut. Kam es Sheridan in den Sinn. Vermutlich waren die Kraftfeldemitter nicht zu gebrauchen und wurden durch ein massives Metallschott aus Duranium ausgetauscht.

Die Orions konnten nicht auf eine Logistik zurückgreifen wie es bei den Weltraumsupermächten üblich war. Also Improvisierten die Orions meistens bei ihren Schiffen. Oder es tat sich eine Quelle bei einer der Raumflotten auf. Was George brauchte, waren Informationen. Doch er konnte auch nicht zu lange warten. Mit Sicherheit brachte man sie alle drei nach Orion, wo man vermutlich versuchen würde sie gewinnbringend am Sklavenmarkt zu verkaufen.

Fortsetzung folgt!

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Im Maschinenraum der qul mI'wI' (Feuertänzer) war es wärmer als gewöhnlich. Schuld daran war das Plasmaschweißgerät. Die Chefingenieurin war gerade dabei eine der Abdeckplatten zu verstärken um den Warpkern bei einer Schlacht besser vor äußeren Beschädigungen zu schützen.

Lucas Bishop betrat soeben den aufgeheizten Raum und kam sich vor wie ein Hähnchen im Backofen. "Der Captain schickt mich, ich soll dir zu Hand gehen!" meinte der Mensch mit fester Stimme.

Arog fuchtelte mit ihrer Hand in die Richtung des zweiten Plasmaschweißers und einiger Panzerplatten. "Die müssen da hin und ordentlich befestigt werden. Ich hab hier irgendwo die Baupläne liegen schau sie dir an."

Lucas schaute sich die Pläne an und ärgerte sich, denn wie sollte es anders sein, waren sie auf klingonisch. "Entschuldigung, aber klingonische Schriftzeichen an ich nicht lesen!"

Die Klingonin schnaubte verächtlich und winkte Lucas zu sich heran. "Dann halt das fest, während ich schweiße."

"Ist ja gut... Dann halte ich das mal." antwortete Lucas und ging zu der Klingonin rüber. Dann nahm er ihr die Panzerplatte ab und stemmte sie hoch. Lucas presste die Platte an die Stelle die Arog ihm gezeigt hatte. Die Funken stoben vom Metall auf, wenn einmal ein Metallspan auf der Haut der Klingonin landete zuckte diese nicht einmal zusammen. Für Lucas wurde es langsam unerträglich heiß.

Der Schweiß rann ihm die Stirn hinunter und brannte in seinen Augen. Aber er stemmte eifrig weiter die Platte in die Höhe. "Wie lange noch?" presste er zwischen seinen Zähnen heraus.

"Bis sie festsitzt und die dort hinten müssen auch noch befestigt werden."

Die Frau zeigte auf fünf weitere Panzerplatten. "Wenn es dir genug ist kann ich das auch alleine. Vielleicht hat der Captain ja eine leichtere Aufgabe für dich." sagte die Frau mit einem, für eine Klingonin, verschmitzten Grinsen.

"Na, danke. Ich bin ja nur ein Mensch..." entgegnete Lucas sarkastisch und grinste.

"Deswegen sage ich das." entgegnete sie ebenso sarkastisch. "Wenn Du eine Pause brauchst musst Du es sagen. Ich kann mir vorstellen, dass dies eine ungewohnte Arbeit für dich ist."

"Das ist es in der Tat. Aber ich werde mein Bestes geben..." versprach Bishop und aktivierte seine Kraftreserve.

Mit einigen fließenden Bewegungen war die Platte vollständig an die Warpkernpanzerung angebracht. "So dann sind es nur noch fünf. Noch eine und dann eine kleine Pause?"

"Einverstanden! Sag mal machst du solche Arbeiten sonst alleine?" fragte der Sternenflottenoffizier und hob die nächste Panzerplatte an. Aber er bekam sie nicht so hoch wie zuvor.

"Die muss noch etwas höher, sonst passt es nicht. Und ja meistens mache ich so etwas alleine es sei denn ein anderes Crewmitglied hat Zeit oder Tog ist nicht gerade mit Wartungsarbeiten bei der neuen Tarnvorrichtung beschäftigt."

"Irgendwie habe ich langsam Angst vor klingonischen Frauen!" scherzte Lucas und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Die Platte bewegte sich 1 cm und mehr nicht. "Geht das so?"

Arog legte eine Hand auf die Panzerplatte und rückte sie mit Lucas Hilfe noch etwas höher und begann dann mit den ersten Schweißnähten. "So ist es besser jetzt müsstest du es leichter halten können."

"Gut, dann schweiß mal! Bevor ich eingehe wie eine Blume..." klopfte der Australier seine Sprüche und ignorierte die Schmerzen in seinen Armen. Nach etwa 15 Minuten war Arog sichtlich zufrieden die Platte blieb dort wo sie sein sollte und sie stellte den Plasmaschweißer aus. "Nun kannst Du dich etwas ausruhen."

Lucas setzte sich einfach auf den Boden. Dann trank er einen Schluck Mineraltrunk aus seiner Feldflasche und rieb seinen Arm. "Schwere Arbeit... Wieso soll es denn verstärkt werden?"

"Um in einem Kampf besser geschützt zu sein ist doch logisch."

"OK - Smalltalk ist wohl auch nicht erwünscht. Dann gehe ich mal wieder auf die Brücke!"

"Du solltest einen kleinen Umweg über die Messe machen, es gibt gleich Essen. Ich werde dort auch bald auftauchen ich befestige nur noch eben eine dieser Platten."

"Essen? Gut, das es wieder Gagh gibt!" meinte Lucas und verließ den Maschinenraum.

Arog lachte kurz auf als der Mensch den Maschinenraum verließ um zum essen zu gehen. Für einen Menschen, konnte dieser Mann recht viel, von dem klingonischen Essen verdrücken.

Nach einem kleinen Fußmarsch erreichte Lucas die Messe und setzte sich hin. Diese blöde Hitze war kaum auszuhalten. Wieder nahm er einen Schluck von seinem Vitamintrunk.

Lucas war nicht der Erste und nicht der Letzte in der Messe. Fünf der 12 Klingonen saßen schon an dem langen Tisch. Gerade als der Mensch sich setzten wollte, betraten drei weitere Klingonen die Messe und unterhielten sich auf klingonisch, einer der drei zeigte verächtlich auf Lucas sagte etwas das Lucas nicht verstand und die anderen beiden fingen an zu lachen."

"Lucas ganz ruhig!" sagte der Mensch leise zu sich.

Wieder sagte Felkor etwas auf klingonisch und spuckte dann auf den Boden. die anderen lachten wieder.

"Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es so, dass ich es verstehe!" brüllte Lucas den Klingonen an und baute sich in voller Größe auf.

Der Klingone zeigte sich nicht im Geringsten beeindruckt. Sondern blickte Lucas direkt in die Augen. "Ich sagte, dass wir etwas Besseres zu tun haben als für so etwas wie dich den Babysitter zu spielen. Mensch"

"Was denn zum Beispiel? Wissenschaftler spielen? Klingone!" motzte er seinen Gegenüber an.

"Selbst das wäre besser." erwiderte der Klingone kühl.

"Dann zeig ich dir mal, wer einen Babysitter braucht!" grölte Lucas und schlug den Klingonen mit geballter Faust ins Gesicht.

Felkors Kopf ruckte kurz nach hinten und als der Klingone Lucas wieder anblickte rann eine kleine Linie Blut aus seiner Nase. "Kannst Du nicht stärker zuschlagen? Selbst meine Nichte kann stärker schlagen als Du und die ist noch ein kleines Kind." Sein Mund war zu einem höhnischen Grinsen verzogen.

Lucas rastete nun endgültig aus und schlug wie wild auf den Klingonen ein. Zwei weitere Schläge konnte Lucas anbringen. Dann fing Felkor Lucas Hand ab und schlug ebenfalls hart zu. Der Schlag des Klingonen zielte allerdings in Lucas Magengrube. Der Mensch ging ächzend zu Boden. Er wollte gerade zu seinem D'K Tahg, H'Qar hatte es ihm geschenkt, als Arog die Messe betrat.

Die Ingenieurin des Schiffes griff nach der Hand des klingonischen Kriegers und schrie ihn auf klingonisch an. Woraufhin dieser energisch zurückbrüllte. nach einer kurzen aber heftigen Unterredung sprach Felkor den immer noch am Boden knienden Lucas an: "Du hast Glück das du ein Schoßhündchen der Familie Kar´mek bist. ansonsten würdest DU jetzt schon sterbend zu meinen Füßen liegen."

Arog half Lucas beim aufstehen und wollte ihm zum Tisch bringen. "Danke ich kann selber laufen!" zischte er und hinkte aus der Messe. Er wollte nur noch da weg. Sein Stolz war gebrochen. Das nächste Mal würde er diesem klingonischen Schweinehund in den Rücken schießen.

Felkor setzte sich mit den anderen Klingonen an den Tisch. "Jetzt ist die Luft doch gleich viel reiner wo diese Ha'DIbaH (minderwertige Person) nicht mehr hier ist."

Shane und U_E in „Klingonisch für Dummies – Lektion 2“

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Assjima ließ sich treiben. Um sie herum wimmelte es von Humanoiden aller Art. Deltaner, Menschen, Bajoraner, Vulkanier, Betazoiden, Trill, Vulkanier, Ferengi … sogar eine Gruppe klingonischer Händler hatte sie in einer kleinen Bar am Straßenrand gesehen. Das Leben pulsierte in den Adern der Raumhafenstadt Seyann Draschu und Assjima genoss es in vollen Zügen. Sie schlenderte langsam zwischen den runden Häusern herum und selbst dass Wissen, dass sie sich hundertdreiundsiebzig Meter unter der Oberfläche eines kargen Mondes befand hinderte sie nicht daran, die künstlich aufbereitete Luft tief in sich einzusaugen.

Sie hatte noch eine gute Stunde Zeit bevor sie sich an der Delivery-Station der Sternenflotte zu melden hatte, um das Shuttle ordnungsgemäß zu übergeben. Das Gepäck hatte sie in einer Aufbewahrungsbox im Raumhafen eingeschlossen. Noch hatte sie keine Ahnung, wie lange sie auf Seyann bleiben würde. Vielleicht nur ein paar Stunden, vielleicht auch mehrere Tage. Womöglich hatte sie die Möglichkeit, ihre Familie auf Seyalia zu besuchen. Aber in erster Linie hoffte sie auf eine baldige Möglichkeit zur Weiterreise. Und die sollte Merkalm ihr verschaffen.

Dem stämmigen Wirt fiel beinahe das Tablett aus den Händen, als die Ärztin das kleine Straßencafé betrat. Er knallte das mit Tassen beladene Tablett auf den nächstbesten Tisch und ignorierte den empörten Aufschrei der älteren Deltanerin, der der heiße Tee über die Bluse schwappte. „Assjima!“ rief er aus während er mit ausgebreiteten Armen auf den Neuankömmling zueilte. „Was machst du denn hier?“

„Ich hatte Sehnsucht …“ stieß diese hervor und rang mühsam nach Luft, nachdem sich die kräftigen Arme des Wirts um ihren Brustkorb geschlossen hatten und keine Bereitschaft zeigten, sich je wieder zu öffnen „…nach einem echten terranischen Kaffee.“

„Ach du!“ lachte Merkalm und entließ sie aus der Umklammerung. „Ich wagte schon zu hoffen, dass du eigens wegen mir den weiten Weg durch die Galaxis auf dich genommen hättest.“ Er zog sie zu einem Tischchen am Fenster hinüber. „Aber jetzt setz dich erst mal. Ich bin gleich wieder bei dir.“ Dann drückte er sie auf einen Stuhl und verschwand in der Küche.

Assjima warf der alten Dame einen entschuldigenden Blick zu, die sich missmutig mit einer Serviette die grünliche Flüssigkeit von der Bluse wischte.

Sie musste nicht lange warten bis Merkalm zurück war, eine große Tasse heißen Kaffees vor sie hinstellte, sich ihr gegenüber auf einen Stuhl fallen ließ und ein Padd über den Tisch schob. „Hier der letzte Tratsch aus der Heimat. Die Community-Soap wirkte wie flüssiges Öl im Feuer. Ich habe alles für dich gesammelt. Die letzten Artikel solltest du besonders beachten. Es wird viel geredet … über Ischila, über Elimis und über dich.“ Er senkte die Stimme. „Und nicht alles davon gefällt mir. Diese Elimis … es wird gemunkelt, sie würde mit Uvarimn sympathisieren.“

„Elimis und der Verkünder?“ Assjima lachte. „Merkalm, das ist unmöglich. Ich kenne Elimis. Sie ist eine treue Schülerin Ischilas. Sie würde sich niemals mit einem Unruhestifter wie Uvarimn abgeben.“

„Wann hast du das letzte Mal mit der Hohepriesterin gesprochen, Assjima? Vor 10 Jahren? Oder sind es eher 15?“ Der Wirt griff nach ihrer Hand und betrachtete sie mit ernstem Blick. „Sie ist nicht mehr die, die sie einmal war. Sie ist stolz und sie will mehr sein als ihr der vorgegebene Weg gestattet. Sie hungert nach Macht und das bereitet vielen auf Seyalia ernsthafte Sorgen.“

„Ach Merkalm, mein Freund … du solltest nicht so viel Regenbogenpresse lesen. Und du solltest vor allen Dingen nicht alles glauben was getratscht wird.“

„So? Dann sag mir, ob es wahr ist, was mir vor einiger Zeit zu Ohren kam: Stimmt es, dass Ischila dich auf der Argus-Station besucht hat?“

Assjima riss die Augen auf. Sie warf einen hektischen Blick durch den Raum. Die alte Dame war noch immer mit den Teeflecken beschäftigt. Ganz hinten in der Ecke saß ein verliebtes junges Paar, die nur Augen, Ohren und Hände füreinander hatten. „Verdammt Merkalm!“ flüsterte sie ihm heiser zu. „Woher weißt du das?“

„Ich habe da so meine Quellen“ grinste der Wirt. „Aber keine Sorge – in den Medien ist das noch nicht bekannt geworden. Sie war also tatsächlich bei dir. Bist du deswegen hier?“

„Nein, ganz gewiss nicht. Ich will damit nichts zu tun haben. Das ist nicht mein Weg.“

„Woher willst du das wissen? Keiner von uns kennt seinen vorbestimmten Weg.“

Assjima seufzte. „Jeder darf über sein Leben selber entscheiden. Und ich habe nicht vor, die Meisterin der weißen Schule zu werden.“

„Ach, dann willst du also wieder auf die Argus-Station zurück? Ich habe gehört dass du dich dort langweilst. Das soll also dein Weg sein?“ Der leise Spott in Merkalms Stimme war nicht zu überhörn „Du bist brav geworden, meine Liebe. Eine richtig gute Sternenflottenoffizierin.“

„Das ist doch gar nicht wahr!“ zischte Assjima mit immer noch gesenkter Stimme. „Niemand bekommt mich zurück in diese dämliche Blechdose!“

„Dann bist du also einmal wieder dabei, dir Ärger ans Bein zu binden. Gratuliere!“ Der Wirt lehnte sich schmunzelnd zurück und verschränkte die Arme über der Brust. „Wenn du nicht wegen Ischila hier bist – warum tauchst du dann so überraschend auf ohne dass deine Familie davon weiß? Malik war vor zwei Tagen hier und er wusste nichts davon dass du Urlaub hättest.“

Assjima drehte die halbvolle Tasse zwischen den Handflächen und starrte gedankenverloren in die dunkle Brühe. „Ich weiß nicht, ob ich überhaupt nach Seyalia hinunter fliegen werde. Das ist davon abhängig, ob du mir helfen kannst.“

Das Grinsen verschwand schlagartig aus dem Gesicht des Deltaners. „Du hast gar nicht vor, Urlaub zu machen? Was planst du?“

„Ich muss so schnell wie möglich nach Deep Space 6.“ Sie sah sich erneut im Raum um. Die alte Frau war inzwischen gegangen und die jungen Leute in der Ecke waren nicht länger nur mit Augen, Ohren und Händen miteinander beschäftigt. Dann erzählte sie mit gesenkter Stimme von den Ereignissen der letzten Wochen.

„Du glaubst also, deine Freunde auf der Community stecken in Schwierigkeiten? Und deswegen saust du einmal quer durch den Quadranten? Was glaubst du, kannst du ausrichten wenn du DS 6 erreicht hast? Willst du eine Angel auswerfen und die Community auf ihrem Weg nach Neria einfangen um dem neuen Captain einmal ordentlich den Kopf zu waschen?“ Merkalm schüttelte den Kopf. Dann lachte er. „Aber du bist dir schon darüber im Klaren, dass diese Aktion ziemlich bescheuert ist? Ihr solltet doch zumindest so etwas wie einen Plan haben.“

„Das weiß ich auch“ gab die Ärztin gereizt zurück. „Aber wie sollen wir Pläne schmieden wenn wir keine Ahnung haben was vor sich geht? Uns wird schon etwas einfallen wenn wir vor Ort sind und mehr in Erfahrung gebracht haben.“

„Weiß das Oberkommando von euren Plänen?“

„Die Herren und Damen Admiräle?“ Assjima schnaubte verächtlich. „Die haben uns in den letzten Jahren ziemlich oft auflaufen lassen. Ich hätte nie geglaubt, wie scheinheilig diese Herrschaften sein können. Wenn ich eines auf der Community gelernt habe, dann ist es die Erkenntnis darüber dass Macht korrumpiert. Solange ich nicht sicher bin, dass das Oberkommando nicht dahinter steckt werden die nichts von mir erfahren! Ich bin im Urlaub!“

Assjima trank hastig den letzten Schluck aus und stellte die Tasse auf den Tisch. „Ich muss mich gleich wieder auf der Förderationsniederlassung melden um das Shuttle zu übergeben. Die Techniker dürften sich inzwischen vom ordnungsgemäßen Zustand des Schiffes überzeugt haben.“

„Gut …“ Merkalm erhob sich. „Ich werde sehen was ich machen kann. Komme einfach wieder vorbei, wenn du fertig bist. In zwei Stunden kann ich vielleicht schon Genaueres sagen.“

„Danke mein Freund.“ Assjima steckte das Padd ein und umarmte den Mann zum Abschied. „Wir sehen uns dann später.“

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Captain Vartik Tanrim saß im Wohnzimmer am Tisch und brütete über seinem Risikobrett. Er entwarf gerade eine neue Strategie gegen einen eher offensiv spielenden Gegner, um ihn gleich in den ersten Zügen kaltstellen zu können. Plötzlich klingelte jemand an seiner Tür. Etwas überrascht ging der Zakdorn zu dem kleinen Monitor neben der Eingangstür, an welchen er sehen konnte, wer davor stand und sich auch mit der betreffenden Person unterhalten konnte. Und er trat kurz einen schritt zurück, als er entdeckte wer vor seiner Tür stand.

Denn vor der Türe stand Hanni Stevenson zusammen mit ihren Sohn Benjamin im Tragesitz. Vartik aktivierte das Sprachmodul und fragte: „Ms. Stevenson, was führt sie denn hierher?“ „Ich war in der Nähe mit meinem Sohn spazieren und da ich wusste, dass sie hier wohnen, dachte ich, ich schaue mal vorbei und frage, ob sie vielleicht was Neues über die Waterloo wissen. Und ich soll ihnen übrigens Grüße von David bestellen.“

Das war für den ehemaligen Captain das Stichwort, dass Hanni möglicherweise der Überbringer von Nachrichten über die Community war. „Warten sie einen Moment. Ich mache ihnen auf.“

Wenig später betrat Hanni mit ihrem Sohn im Tragesitz die recht große Wohnung des Captains. Sie war zwar komplett eingerichtet, versprühte aber eher den Charme eines Hotelzimmers. Standardeinrichtung eben. Abgesehen von einigen Spielbrettern des Captains war nichts Persönliches zu entdecken. Der ehemalige Kommandant der Community hatte inzwischen schnell sein Spielbrett vom Couchtisch entfernt und lud nun seine Gäste ein, Platz zu nehmen. Doch Hanni stellte nur den Tragesitz ab und fragte:„Würden sie bitte kurz Benjamin halten, Captain?“

Ohne die Antwort abzuwarten drückte die junge Mutter dem überraschten Vartik ihren Sohn in die Arme, Die beiden blickten sich überrascht an und es war schwer zu sagen wer überraschter war. Aber dass der kleine Benjamin nicht anfing mit brüllen, konnte man durchaus als gutes Zeichen werten.

Währenddessen hatte die junge Frau unter dem Liegekissen des Tragesitzes ein PADD herausgeholt. Sie nahm ihren ehemaligen Kommandanten ihren Sohn wieder ab und gab ihm stattdessen das PADD. „David meinte, so fällt es nicht ganz so schnell auf. Er hat aber bisher nur die Akten der Führungsmannschaft besorgen können und er versuchte herauszufinden, wer für die Versetzungen verantwortlich ist. Bisher ohne Erfolg.“

Captain Tanrim nahm das PADD entgegen und studierte die Akten. Nach einer Weile fragte er: Ms Stevenson, haben sie die Akten gelesen.“ „Ich habe mir die Daten angesehen.“, bestätigte die junge Frau. Das Interessante dabei ist, dass offenbar nicht Captain Tenner zur Community versetzt werden sollte, sondern jemand anders.“ Vartik blickte überrascht auf. „Der Captain erwähnte so etwas bei der Kommandoübernahme. Er meinte dass er nicht freiwillig zur Community gewechselt sei. Wissen sie wie das passieren konnte?“ Hanni schmunzelte: „Ja, David hat es mir erklärt. Vorgesehen war offenbar ein Captain namens Joaquin Tennenbaum. Das Lustige dabei ist, dass seine Dienstnummer mit der von Captain Tenner bis auf zwei Zahlen in der Mitte identisch ist. Und diese beiden Zahlen sind auch nur vertauscht. Ein kleiner Zahlendreher, ein Fähnrich der nicht genau hinsieht und schwuppdiwupp hat die Community einen gänzlich andern Captain.“ „Ist die Akte von Tennenbaum ebenfalls mit dabei?“, wollte Captain Tanrim wissen. „Natürlich, Sir.“

Sichtlich interessiert besah sich Vartik die Akte. Zuerst kam das Übliche wie Alter (64) Familienstand (ledig), bisherige Einsätze und so weiter. Dann kam das Bild, das einen älteren, streng dreinblickenden Menschen europäischer Herkunft zeigte. Da war der Zakdorn nun vorgewarnt und er sah sich die psychologische Beurteilung an. Da stand geschrieben:

„Captain Tennenbaum ist ein sehr strenger Vorgesetzter. Er erwartet von seinen Untergeben dass sie nur ihre Befehle ausführen und nichts weiter. Er ist ein absoluter Gegner von Privatbeziehungen innerhalb seiner Mannschaft und auch von der Anwesenheit Zivilisten und vor allen Kindern auf seinen Schiff. Bereits mehrfach wurden die von ihm verhängten Sanktionen gegenüber Besatzungsmitgliedern, welche „seine“ Regeln verletzt haben, von unabhängigen Komitees wieder aufgehoben oder zumindest abgemildert, weil diese viel zu streng waren und die Betroffenen offiziell Einspruch erhoben haben.“

Darunter stand dann:

Ich habe mich noch etwas über Tennenbaum umgehört. Das wird sie sicherlich interessieren, Captain.

Gemäß einer internen Statistik hat Captain Tennebaum 1234 Untergebene wegen Insubordination oder Befehlsverweigerung angeklagt. Es wird sie aber sicherlich nicht überraschen, dass mehr als 90% freigesprochen wurden. Noch interessanter ist ein Gerücht, dass sein ehemaliger erster Offizier Commander Francis Newport, der seit Sternzeit 48321,5 vermisst wird, gar nicht wie im Bericht angegeben verschollen ist, sondern wegen ständigen Widersprechens von Captain Tennenbaum vaporisiert wurde.

Sie fragen sich sicherlich wie so jemand Captain werden konnte und es immer noch ist. Laut meiner Quelle in der Personalabteilung gab es in den letzten Jahren auch mindestens zwei Untersuchungen gegen Joaquin Tennenbaum, die aber alle im Sande verliefen. Ich vermute Mal, jemand im Oberkommando protegiert den Captain, denn offensichtlich schätzt der Eine oder Andere seine Kampferfahrung, die er vor allen im ersten Krieg gegen Cardassia gesammelt hat. Ich weiß aber noch nicht wer es ist. Ich hoffe das hilft ihnen weiter. Ich melde mich, wenn ich mehr weiß. D.E.“

Nachdenklich legte der Zakdorn das PADD auf den Couchtisch. „Sie haben sicherlich die Akte von Captain Tennenbaum gelesen, Ms. Stevenson. Was halten sie von ihm?“ „Auch wenn ich eigentlich kein offizielles Crewmitglied der Community mehr bin, bin ich froh dass dieser Typ nicht auf das Schiff gekommen ist.“, erklärte Hanni. „Da stimme ich ihnen zu. Für diesen Mann hätte ich niemals meinen Stuhl geräumt.“, bestätigte der Zakdorn.

Er lehnte sich zurück und überlegte: „Was halten sie insgesamt davon. Was geht ihrer Meinung nach auf der Community vor.“ Hanni runzelte die Stirn: „Schwer zu sagen. Es gibt meiner Meinung nach genügend Fakten, die belegen, dass auf unseren alten Schiff etwas oberfaul ist.“ Zärtlich strich sie über die Wange ihres Sohnes, der auf ihren Schoß eingeschlafen war. „Ich würde ja gerne selber nachsehen. Meine Schwester ist in Gefahr. Das spüre ich einfach.“

„Da mögen sie Recht haben. Die Frage ist aber, wer steckt dahinter.“, sinnierte Captain Tanrim. „Wer es hier ist, weiß ich nicht. Aber nachdem, was ich weiß, würde ich vermuten dass Kessler, Chod, Perincourt und Goyer daran beteiligt sind. Mindestens.“, entgegnete Hanni. „Wie kommen sie darauf Ms. Stevenson. Ich gebe zu, dass die Beteiligung von Dr. Chod und Commander Kessler auf der Hand liegt, aber die anderen Beiden, sind mir nicht ganz so klar.“ „Das mag sich jetzt etwas paranoid anhören aber ich verdächtige Perincourt deshalb, weil sie als einzige einen Grund haben könnte, meine Schwester aus dem verkehr zu ziehen.“, erklärte die junge Frau. „Und eine Verschwörung solchen Ausmaßes kann man auf keinen Schiff der Flotte durchziehen, ohne dass der Captain oder der Erste Offizier beteiligt sind. Und da Tenner sauber zu sein scheint, kommt Goyer für mich eher infrage Und bei dem kann ich mir das gut vorstellen.

Plötzlich summte ein Gerät. Erschrocken erhob sich Hanni und griff nach ihrer Handtasche. Während Benjamin schläfrig protestierte, holte seine Mutter ein kleines tragbares Kommgerät mit Monitor heraus und aktivierte es: „Ja.“ Auf dem Monitor erschein das Gesicht von Elizabeth Esteban die doch etwas aufgeregt war: „David hatte einen Unfall. Er war auf dem Heimweg und jemand ist in seinen Gleiter reingefahren.“, erklärte sie hastig. Jerrys Verlobte wurde kurz blass. „Wie geht es ihm?“ „Soweit ganz gut. Er ist im Flottenkrankenhaus zur Untersuchung. Ich wollte zu ihm fahren und würde dich deshalb bitten, nach Hause zu kommen, Ich will Samuel nicht mitnehmen.“ Hanni nickte: „Ich mache mich sofort auf den Weg.“

Die junge Frau schalte das Gerät ab, steckte es in ihre Handtasche und legte ihren Sohn in den Transportsitz. „Tut mir leid, Captain. Ich muss leider los.“ Vartik nickte. „Natürlich.“ Dann trat er an die junge Frau heran und flüsterte verschwörerisch: „Passen sie auf sich und ihren Sohn auf. Der Unfall war sicherlich kein Zufall.“ „Ich weiß, Sir.“, bekam er als Antwort zu hören. Dann waren seine Besucher weg.

Tief besorgt besah sich der Captain noch mal die Daten auf dem PADD und überlegte, wie er diese seinen Offizieren die möglicherweise Richtung Community unterwegs waren, zukommen lassen konnte.

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Der Pilot des transponderlosen Bombers wurde des Wartens offenbar schon nach zwei Stunden überdrüssig und entfernte sich vom Asteroiden, wobei der Bug des Schiffs aber nach wie vor auf den riesigen Felsbrocken zeigte.

"Verdammt, der aktiviert doch tatsächlich einen seiner Torpedos!", fluchte Morten auf einmal.

Vinara hatte bereits als der Angreifer sich entfernt hatte behutsam den nach wie vor getarnten Scout aus dem Schatten des Asteroiden manövriert. Nun setzte sie alles auf eine Karte: Ein kurzer Schub bei vollem Impuls und dann ein Sprung auf Warp. Ob der Bomber seinen Torpedo tatsächlich noch abfeuerte bekamen sie nicht mehr mit.

"Puh, das war knapp", entfuhr es Morten erleichtert und er betrachtete die Anzeigen.

"Freuen Sie sich nicht zu früh, der Gegner ist noch voll einsatzfähig und könnte uns später wahrscheinlich noch einmal begegnen. Vielleicht lauert er sogar den anderen auf die nach Deep Space Six wollen..."

"Das wäre möglich... Wobei ich mir über die wahren Absichten dieses Bomberpiloten immer noch nicht im Klaren bin. Ich bin noch einmal die Aufzeichnungen von dem Angriff durchgegangen; angesichts seiner wahrscheinlichen Maximalkraft hätte er uns viel stärker erwischen müssen wenn er uns tatsächlich vernichten wollte. So habe ich aber mehr den Eindruck er wollte uns nur erschrecken und falls möglich zur Umkehr zwingen."

"Diese letztere Möglichkeit sagt mir offen gesagt mehr zu", gab Vinara zu, "denn wenn die Verschwörer wie sie höchstwahrscheinlich von sich selbst glauben zum besten Wohle der Föderation handeln würden sie uns nicht so einfach töten, ohne dass es absolut notwendig wäre. Was mich aber immer noch irritiert ist die absolute Funkstille nach meinen Kommunikations-Versuch - wieso hat er uns nicht angewiesen nach Pollux IV zurückzukehren oder sonstwohin zu fliegen?"

"Tja, Schweigen ist manchmal mächtiger als jedes noch so laute Wort..." Ein Piepsen lenkte Mortens Aufmerksamkeit auf die vor ihm befindliche Konsole. "Verdammt, wir wurden doch schwerer getroffen als zuerst gedacht! Auch die Tarnvorrichtung wurde in Mitleidenschaft gezogen; sie wird laut Prognose in den nächsten 36 Stunden zu 80 Prozent ausfallen!"

"Besteht denn keine Möglichkeit sie zu reparieren?"

"Professor, Ihr Vertrauen in meine Fähigkeiten in allen Ehren, aber das ist immer noch romulanische Technologie mit der ich mich nicht so optimal auskenne wie mit anderen Technologien. Eine klingonische Tarnvorrichtung könnte ich vielleicht noch hinbiegen, aber die romulanische Variante dürfte mehr Zeit brauchen um mit ihr vertraut zu werden... Zeit die wir nicht haben."

"Und was jetzt? Wenn die Tarnvorrichtung ausfällt und auch der Stealth-Modus außer Funktion ist dürften wir als sichtbarer romulanischer Scout auffallen wie ein bunter Hund!"

"Die Holoemitter auf der Außenhülle wurden nicht komplett zerstört, vielleicht kann ich einen neuen Stealth-Modus programmieren der uns wie einen schwer beschädigten romulanischen Scout aussehen lässt. Mit etwas Glück können wir so weitere Gegner austricksen und im besten Fall kommen uns sogar wohlmeinende Romulaner zu Hilfe..."

"Wenn Sie darauf spekulieren von einem anderen Scout die Tarnvorrichtung zu erhalten wäre dies ein gewagter, aber nicht ganz undurchführbarer Plan. Anders sähe es dagegen aus wenn ein Warbird uns in seinen Hangar ziehen würde. Um ein solch großes Schiff zu erobern sind zwei Personen schlichtweg unzureichend, vor allem wenn sie sich wie wir nur wenig mit romulanischer Technologie auskennen."

Charles Morten nickte zustimmend. "Vielleicht ließe sich mit der Tarnvorrichtung doch noch etwas anstellen... Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen Professor. Ich bin wirklich kein reguläres Mitglied der Hidden Rangers, ich arbeite lediglich als ausführender oder beratender Techniker für sie. Daher habe ich auch keine wirkliche Erfahrung mit solchen Spezialeinsätzen; ich dachte oder vielmehr hoffte ich die Schwierigkeiten würden erst nach DS 6 anfangen."

"Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen... Offen gesagt habe ich bereits mit Zischenfällen auf dem Weg nach Deep Space Six gerechnet. Wer auch immer uns aufhalten will dürfte dies so früh wie möglich versuchen... Wobei es noch nicht einmal die Verschwörer selbst sein müssen. Ich bin auf jeden Fall bereit notfalls schnell das Schiff zu verlassen und falls es sein muss auf ein anderes gehen."

"Ist irgendwie beruhigend dass wenigstens Sie etwas mehr Weitblick beweisen... Dann befindet sich unter Ihrer persönlichen Habe die Sie jetzt dabeihaben nichts Unersetzliches?"

"Alle sensiblen Gegenstände lagern sicher auf Pollux IV. Alles was ich bei mir habe ist ersetzbar, bis auf meinen personalisierten Phaser und das Notfall-PADD mit dem Feldpatent."

Charles Morten nickte der Andorianerin erleichtert zu. "Ihren Phaser sollten Sie dann aber trotzdem lieber nicht einsetzen; wie ich Montgomery Scott kenne hat er dem Baby eine unverwechselbare Energiesignatur verpasst die Sie beim Gebrauch unweigerlich verraten könnte - vorausgesetzt jemand weiß wonach er suchen muss."

"Dann werde ich wohl lieber einen cardassianischen Phaser nehmen."

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Es waren inzwischen mehrere Stunden seit der Offiziersbesprechung vergangen Der Warpantrieb sollte in wenigen Augenblicken wieder online gehen. Und Jeremy saß in seinem Bereitschaftsraum. Der Captain der Community hatte die Besprechung eigentlich zufrieden verlassen allerdings hatte es eine kleine quengelnde Stimme in seinem Hinterkopf gegeben. Zwar hatte Jeremy sie für den Augenblick zum schweigen gebracht doch je länger die Besprechung zurücklag umso heftiger bildete sich ein flaues Gefühl in seinem Magen. Seit etwas einer halben Stunde hielt Jeremy einen inneren Dialog.

„Da stimmt etwas ganz und gar nicht.“

„Was soll denn da nicht stimmen?“

„Ich meine bei dieser Besprechung.“

„Ja? Was war bei der Besprechung?“

„Es lief zu glatt ab.“

„So ist das halt in einem gut eingespielten Team.“

„Ein gut eingespieltes Team? Ist das nicht merkwürdig?“

„Was soll daran Merkwürdig sein? Es ist doch gut Wenn sich ein Führungsteam gut versteht und gut aufeinander abgestimmt ist.“

„Und das genau ist es doch. Wir kennen die Dienstakten der Führungscrew.“

„Ja natürlich kennen wir die Akten und bis auf einige kleiner e Vergehen sind die meisten Akten einwandfrei. Jeder hat schon eine fülle von Posten inne gehabt.“

„Und wenn wir uns genau erinnern dienten sie alle auf verschiedenen Schiffen und Posten.“

„Und das ist ja auch nichts ungewöhnliches.“

„Sie waren alle auf verschiedenen Posten.“

„Auch das ist nicht ungewöhnlich.“

„Für ein gut eingespieltes Team schon.“

„Sie haben sich hier halt gut zusammen gerauft.“

„Sie wirken als ob sie schon Jahre lang zusammenarbeiten, und das nach nur etwa einem Monat Zusammenarbeit. Das nenne ich einmal Teamwork.“

„Stimmt das ist schon eigenartig. Goyer hat auf der Besprechung mit allen gut interagiert, genauso haben Kessler und Vrell gut übereingestimmt.“

„Ja fast so als währe es einstudiert gewesen.“

„Aber ist das jetzt nicht etwas weit hergeholt?“

„Ungefähr genauso weit hergeholt wie der Verdacht das sich unser Schiff bei Fähnrich Stevenson anstecken könnte.“

„Ja das war schon verwunderlich und es war noch erstaunlicher das Vrell der gleichen Meinung war und sogar das Beamen für eine Art Überträger vermutet hat“

„Und Kessler hatte diesem Unsinn auch noch zugestimmt.“

„Ja und nach der Besprechung habe ich das eine oder andere zufriedene Lächeln auf den Gesichtern gesehen.“

Es wirke im Nachhinein schon wie ein gut einstudiertes Theaterstück. Ich werde mir die Dienstakten noch einmal vornehmen vielleicht habe ich ja etwas übersehen.“

„Ja lass uns das machen.“

Jeremy streckte sich kurz in seinem Sessel und rief dann auf seinem Desktop die Dienstakten seiner Führungsoffiziere auf. Nach einer weiteren Stunde war er sich absolut sicher das es vor der Community keine gemeinsamen Dienstzeiten dieser Offiziere gab. Die einzige Verbindung bestand zwischen Goyer und Kessler. Beide waren im selben Jahr auf die Akademie gegangen und hatten auch einige der Grundkurse zusammen. Aber sie waren nicht gemeinsam abgegangen Goyer hatte die Akademie ein Jahr nach Kessler abgeschlossen. Warum er ein Jahr wiederholt hat stand nicht in den Akten.

Wie eigenartig.

Jeremy wurde aus seinen Gedanken gerissen als er von der Brücke gerufen wurde.

„Captain Tenner der Warpantrieb steht in wenigen Augenblicken wieder zur Verfügung bitte kommen sie auf die Brücke.“

Jeremy drücke auf seinen Communikator: „Tenner hier ich bin auf dem Weg.“

Kurz danach betrat Jeremy die Brücke und setze sich in den Kommandosessel.

„Sobald alle nötigen Tests abgeschlossen sind werden wir eine kurze Testflugphase absolvieren damit uns so etwas nicht noch einmal passiert.“

Fünf Minuten später war es soweit der Warpkern nahm seine Arbeit wieder auf und Die Community verschwand im Warptransit.

Bearbeitet von Jeremy Tenner
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Auf dem gesamten Schiff, welches von den Spitzohrigen Wesen namens Romulaner erbaut wurde, hallte ein seltsames Geräusch durch die Korridore und Schotts. Keine Abschirmung, keine noch so dicke Duraniumplatte, schien in der Lage zu sein dieses auch nur annähernd Dämpfen zu können.

Zumindest empfanden dies die meisten Besatzungsmitglieder so. Im Maschinenraum und den untern Lagerräumen war es noch gedämpft. Jeder wusste, dass dieses Geräusch nicht den Schiffssystemen oder allgemein dem Schiff zuzuordnen war. Und dennoch konnte man den Minen der Männer und Frauen ablesen, dass es wohl zum Alltag gehörte. Jeder nahm es mit einem Schulterzucken wahr. Diejenigen die noch nicht so lange hier waren, waren sichtlich genervt.

Ein kleiner gedrungener Mann mit einer feuerroten Haarmähne und mit einem Pelz bekleidet manövrierte durch das Geschäftige treiben der Schiffsbesatzung. Seine Haut war Fleckig und wies Farbschattierungen von Honiggelb bis Kastanienbraun auf.

Die Augen des Wesens waren grell grün. Und es hatte stets ein lächeln auf den Lippen und entschuldigte sich Lautstark bei den anderen, wenn er diesen zu nahe kam.

„Oh, oh entschuldige mein Freund. Sius meint es nicht so…entschuldige!“, Das Wesen Namens Sius tätschelte einem Bajoraner auf den Rücken und watschelte weiter. Äußerlich war Sius wohl entfernt mit den Talaxianern verwandt. Wobei diese Verwandtschaft so gering ist, dass diese nur von Exobiologen der Föderation nachgewiesen werden könnte.

Unter all der Gewalt und der Angst, erschien Sius wie eine Lichtgestalt. Die Gute Seele des Schiffes, welches nur noch ein Schatten seiner selbst aus den glorreichen Tagen war, als es noch der Romulanischen Reichsflotte angehörte.

Sius erreichte endlich den Hauttreppenaufgang zu den Primären Decks des D7 Kreuzers. Die Turbolifts Funktionierten mal wieder nicht. Und wenn sie es taten, so war jeder schlau genug, diesen zu Meiden. Wenn nicht, so musste das Opfer mal 4 Tage in der Kabine ausharren, bis sich jemand seiner erbarmen würde.

Die Stufen der Metalltreppen waren abgewetzt und zum Teil boten diese den Stiefeln von Sius keinen richtigen halt mehr. Also dauerte es auch umso länger, bis Sius das Oberste Deck erreicht hatte, zu dem der Treppenaufgang führte.

Die Geräusche wurden nun als Schrei deutbar. Man konnte sogar Wortfetzen vernehmen, jedoch musste man dafür die Ohren Spitzen, dass man selbst beinahe wie ein Romulaner aussah. Wie Sius immer scherzend zu erzählen Pflegte.

Andere Crewmitglieder hasteten vorbei und Rutschten teilweise auf den Stufen hoch oder runter, je nachdem wohin diese unterwegs waren. Dabei entschuldigte sich Sius auch hier wieder Wortreich, wenn er dem einen oder anderen im Weg stand.

„…..kann ich dafür…

……..dieser Haufen………

………inkompetenter Fresssack!....“

Sius vernahm nun deutlicher die Worte. Er wusste dass es im Moment keine Gute Idee war, sich in die Messe zu begeben wo Vara Tai zweifelsohne gerade Waldon Tars zur Schnecke macht. Dalk Ohm war vor drei Stunden dran gewesen. Den Ferengi konnte keiner irgendwie leiden, nicht einmal die Ferengi selbst, wie man sich so auf dem Schiff erzählte. Sius musste nun hinein, um die Karaffen abzuholen, und diese wieder mit frischen Orionischen Nektar zu füllen.

Als der Schott sich teilte, sah Sius einen Schatten auf sich zurasen und duckte sich darunter weg, eine Vase die ca 50 cm hoch war, zerschellte an der Korridor wand hinter Sius.

„WAS?“, fauchte Vara Tai.

„Ich bin hier um die Karaffen abzuholen, meine Herrin!“, buckelte Sius und lächelte weiter. Vara Tai holte Luft, schloss die Augen und nickte.

„Schnell!“

Sius verlor keine Zeit und eilte mit einem Tempo herein, welches Vara jedes Mal verblüffte. Die Karaffen waren eingesammelt und ehe man sich versah stand auch Sius wieder im Rahmen des Schotts, eine leichte Verbeugung in Richtung Varas und schon schlossen sich die Schotthälften wieder.

Vara Tai wandte sich wieder an Waldon Tars, der am anderen Ende des Tisches stand und vergeblich versucht hatte, seinen Wanst in den Stuhl zu zwingen. Er war es auch, der in der Lage war, Varas Tonlage mit Leichtheit zu erwidern zu können.

Das Gesicht des Korpulenten Kommandanten nahm eine seltsame Spinatgrüne Färbung an. Vara war in der Hierarchie über ihn gestellt. Was dem Orionier nicht gerade schmeckte. Umso mehr wenn er sich einen Tadel bei Vara einholen musste.

Die Augen Varas bohrten sich in Tars und schienen diesen mit Plasmatorpedos zu Bombardieren wollen.

„Nenne mich nie wieder so! Dieser Dalk Ohm hat es vermasselt!“

„Das eine behalte ich mir vor, dem anderen Stimme ich dir zu Waldon.“, kam es Giftig zurück.

„Am besten wir Exekutieren diesen großohrigen Zirkus!“

„Noch nicht!“

„Bitte sag nicht, dass Dalk von nutzen wäre?!“, flehte Tars mit einem an die Decke gerichteten Blick.

„Willst Du dass wir möglichen Verfolgern eine Spur hinterlassen?“

„Selbst Tod lässt einem dieser Idiot auffliegen. Ich Plädiere für Vaporisieren mit dem Disruptor“, schlug Tars Alternativ vor.

„Zugegeben, das klingt mal ausnahmsweise Klug.“

„Was machen wir mit den Menschen? Die Betazoide dürfte was wert sein aber Menschen, die brechen bei allem möglichen zusammen.“

Vara dachte nach. Sie Wanderte kurz im Raum umher.“ Der Dunkelhäutige scheint ein helles Köpfchen zu sein. Sonst hätte er nicht sich davonschleichen und seine Warpsignatur so geschickt maskieren können. Wir haben ihn nur gefunden weil Dalk uns schmeicheln wollte.“

„Was hast du vor?“

„Wenn er ein Ingenieur ist, so ist er sehr Wertvoll. Er könnte unsere Flotte wieder auf Vordermann bringen.“

„Träum weiter! Das sind vermutlich Starfleetoffiziere. Und mit denen hat man nur Ärger Vara. Ich Versichere dir, die Sternenflotte wird bald nach ihnen suchen wenn diese Überfällig sind. Oder wenn Sie einen Notruf…..“

Varas Augen bildeten sich zu Schlitzen. „ Ich hoffe in deinem Interesse das dem nicht so ist.“

„Da bin ich mir sicher!“

„So sicher wie bei der Live Show von Ohm? Du warst da sein Anchorman!“

„Also was machen wir mit den Menschen?“

Tars und Tai drehten sich um als wieder Sius wie aus dem nichts aufgetaucht war und bereits die vollen Karaffen wieder auf den langen Tisch abgestellt hatte.

Sius blickte Beide an, dann verließ er rückwärts und nirgends anzuecken den Raum.

Die Antwort auf Tars Frage, konnte Sius bereits nicht mehr vernehmen. Stattdessen machte er sich zu den Arrestzellen des Schiffes auf. Dort musste er nun die geleerten Schüsseln der Gefangenen wieder einsammeln.

George wirkte von Minute zu Minute Teilnahmsloser. Ja schon beinahe Gelangweilt. Jenax spürte, das dem nur teilweise so wirklich war.

Die Geräusche, die wie Schrei klangen wollten nicht mehr aufhören. Alle drei glaubten aber Fetzen von Orionisch wahrzunehmen. Da aber keiner von ihnen einen Universalübersetzer dabei hatte, konnte man auch nicht erfahren, worum es in diesem Gebrülle ging. Sicher war es nur das eine Frau und ein Mann oder ein Targ sich die Stirn boten.

George setzte im Geiste auf den Targ. Warum griff niemand dieses Schiff an, wenn man es brauchte? Und was dann? Spaziert man einfach heraus? George wollte nichts einfallen. Wenn nur Solak und Selina hier wären, dann wären alle mit Sicherheit auf den Weg nach DS6.

Was würde Solak tun? Fragte sich George. Sein Blick fiel auf die Schüsseln, wo auch die Löffel dabei lagen. George beugte sich nach vorne und ließ einen Löffel im Ärmel seines Hemdes verschwinden. Der Älteste Trick der Galaxie, aber was blieb ihm auch schon übrig? Freundlich um ein Werkzeugset oder gleich um einen Phaser bitten?

Angesichts der Intelligenten Gestalten, wäre es nicht auszuschließen, dass George auf einmal wirklich einen Phaser in der Hand halten würde.

Doch darauf wollte er sich nicht verlassen. Die Zeit schien sich irgendwie dagegen zu wehren zu vergehen. Nicht mal auf Xsesal 3 wo er wenigstens am Sonnenstand erkennen konnte wie spät es war, war dieses Gefühl so beklemmend wie hier.

Die Schreie hörten schließlich auf. So Abrupt, wie wenn jemand die Beiden Unterbrochen hätte. Dann war nichts mehr zu hören.

George blickte sich weiterhin in der Zelle um. Er suchte nach Stellen, welche Zugang zu Elektrischen Leitungen oder ähnlichen Boten. Zwar machte sich George keine wirklichen Hoffnungen darauf, eine Leitung zu erwischen, mit der er die Türe Kurzschließen konnte, aber man konnte ja nie Wissen. Also begann er mit einer kleinen aber Ausgiebigen Erkundung der Zelle.

Als Sius die Zelle erreichte, traf er die drei Menschen darin an, von denen Vara Tai und Waldon Tars gesprochen hatten. Von der Statur her konnten das durchaus Offiziere der Sternenflotte sein. Sie wirkten Sportlich, Muskulös und in keinster weise verweichlicht. Nur die Schrammen waren ein Anzeichen dafür, dass deren Empfang hier Unsanft ausgefallen war. Watschelnd ging Sius auf das Tablett zu.

„Sius holt das Tablett. Ja ich bringe es weg. Hoffe es hat euch geschmeckt? Ich weis…..Das Essen hier…“, Sius schüttelte anteilnahmsvoll den Kopf, “ Schmeckt nicht so gut. Sius bekommt auch kein gutes Essen. Ob wohl ich alles mache, bekomme ich auch kein gutes Essen. Also macht es gut.“, Sius trottete aus der Zelle und schien keine Notiz davon genommen zu haben, dass auf dem Tablett drei Schüsseln und nur zwei Löffeln lagen. Sius sorgte mit seinem Monolog dafür, dass die Wächter nicht auf ihn und das Tablett achteten. Sie ließen ihn einfach davontrotten.

George atmete auf. Er hatte eine Verblendung unter der Pritsche entdeckt. Vermutlich war dies hier nicht immer die Brigg gewesen. Sheridan vermutete, dass die Romulaner diesen Raum ursprünglich als Lagerraum eingerichtete hatten, in dem man sowohl Lebensmittel wie andere verderbliche Wahren lagern konnte. Und die Verblendung war wohl ein Zugang zu den Ambientalen Systemen des Schiffes. Doch bis er sich an das Aufhebeln der Verblendung machen konnte, musste erstmal hier Ruhe auf dem Schiff einkehren.

Bearbeitet von George Sheridan
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Mit den Händen in den Jackentaschen stand Assjima vor dem Gebäude, in dem die Vertretung der Förderation untergebracht war. Jeder konnte sofort erkennen dass dieses Gebäude nicht von einem deltanischen Architekten entworfen war. Es bestand nur aus geraden Flächen, Kanten und Ecken. Es war regelmäßig, symmetrisch, einfarbig. Es war langweilig.

Sie ging quer über den großen Vorplatz. Raumhafen drei, in dem ausschließlich Sternenflottenschiffe geparkt waren, grenzte direkt linkerhand an die Förderationsvertretung an. Dort war auch die Shuttleabnahmestelle untergebracht. Eine junge Deltanerin in Zivil hinter einer Theke lächelte Assjima an, als diese freundlich grüßend das kleine Büro betrat.

„Lt. Commander, willkommen daheim. Die Techniker sind soeben mit der Überprüfung Ihres Shuttles fertig geworden. Es ist alles in Ordnung. Werden Sie länger in Seyann Draschu bleiben?“

„Ich weiß noch nicht. Ich möchte einiges erledigen, bevor ich nach Semil Krulak weiter fliege. Können Sie mir sagen, wann der nächste Transfer geht?“

Die junge Frau tippte auf ihrem Display herum und scrollte sich durch die Dateien. „Der nächste Transfer geht in 47 Minuten. Dann gibt es heute Abend noch einen Flug um 19:45 Uhr und natürlich der Nachtransfer um 00:15 Uhr. Darf ich eine Passage für Sie buchen?“

Assjima schüttelte den Kopf. „Danke, aber ich kann noch nicht sagen, wann ich hier fertig sein werde. Ich kümmere mich dann selbst darum. Wo muss ich die Rückgabe des Shuttles bestätigen?“

„Hier bitte“ Die Frau schob ihr ein Padd über die polierte Holzplatte und Assjima drückte ihren Daumen drauf.

„Ach Commander … ich habe hier noch eine Mitteilung für Sie. Sie sollen sich bitte umgehend an der Pforte drüben in der Förderationsvertretung melden.“

Die Ärztin warf der Frau einen fragenden Blick zu, doch die zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß leider auch nicht mehr.“

Mit einem leisen Seufzer verabschiedete Assjima sich und ging über den Platz hinüber zur Pforte des kantigen Gebäudes. Bevor sie sich dort vorstellen konnte stand plötzlich ein großer Mann neben ihr, der sich schwer auf einen Stock stützte.

„He da. Mitkommen. Zack zack!“ Er sprach schnell und seine schlechte Laune war weder zu übersehen, noch ließ sein Tonfall daran irgendeinen Zweifel. Der Mann hatte bereits einige Minuten dort gestanden und mit jeder Sekunde war seine ohnehin schlechte Laune weiter gestiegen. Nicht zuletzt auch wegen der Übermacht an freundlichen Wesen um ihn herum. Alle lächelten, alle waren fröhlich. Für ihn jedoch gab es keinen Grund zur Heiterkeit. Er bemerkte das Zögern Assjimas und humpelte dennoch voraus.

„Ja. Sie! Kommen Sie, Dr. Lockenkopf.“ Er drehte sich noch mal um. Sie hatte sich nicht bewegt und starrte ihn nur an.

Er stützte sich auf den Stock und entlastete damit seine verhasste Beinprothese. Dann nahm er die freie Hand und machte klare unterstützende Handbewegungen:

„Sie Assjima. Ich Dr. House. Ich Chef und warten hier. Sie sich bewegen – folgen mir. Ich bin Gehbehindert – von einer Hörschwäche bei Ihnen ist mir nichts bekannt.“ Wieder drehte er sich ab und ging weiter.

Assjima stand immer noch verblüfft vor dem kleinen Glaskasten in dem ein uniformierter älterer Mensch saß der mühsam ein Grinsen unterdrückte. Der lange Kerl humpelte durch die Eingangshalle, sie jedoch rührte sich nicht von der Stelle. „Sagen Sie …“ wandte sie sich leise an den Pförtner. „… was ist denn das für ein zu lang geratener Giftzwerg?“

„Irgendein hohes Tier von der medizinischen Fakultät. Der wartet schon seit fast einer Stunde hier auf Sie. Sie sind doch Commander Assjima?“

„Äh ja – ich soll mich hier melden.“

„Ja, wegen dem da.“

„Ach so … danke.“ Sie verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken, steckte die Hände erneut in die Jackentasche und schlenderte dem Menschen langsam hinterher. Dann schickte sie einer Eingebung folgend einen unfreundlichen Gedanken los, der den Stock des Mannes wegknicken ließ. Er strauchelte und sie fing ihn geschickt ab. „Guten Tag Dr. House … so war doch Ihr Name? Ich bin mir nicht sicher, denn irgendetwas scheint mit Ihrer Grammatik nicht ganz in Ordnung zu sein. Haben Sie die Konjugationen vergessen?“

Im ersten Moment, als die Gehhilfe wegknickte keimte Wut in ihm auf, dann berührte die Frau ihn und ein angenehmes Kribbeln zog sich durch seinen Körper. Auf der einen Seite war es ihm peinlich beinahe gefallen zu sein, auf der anderen Seite gab es keinen gar keinen offensichtlichen Grund dafür. Deltaner! Jetzt erst bemerkte er den Schmerz in seinem nicht vorhandenen Bein. Er wehrte ihre Hände ab, griff mit verzerrter Mine in seine Hosentasche und brachte ein kleines hellbraunes Röhrchen hervor. Mit einer Hand öffnete er es, nahm sich eine Tablette, verschloss den Behälter wieder und warf sich im wahrsten Sinne des Wortes das recht große Medikament in den Mund. Er schluckte es mit Leichtigkeit und ohne Wasser herunter. Schon in der nächsten Sekunde hatten sich seine Gesichtszüge entspannt und er musterte Assjima von oben bis unten.

„Ich bin Arzt und kein Sprachwissenschaftler. Sie sind Ärztin und keine Krankenschwester. Also sparen Sie sich Ihr Mitleid und Finger weg.“ Er setzte sich wieder in Bewegung. „Mein Büro ist dort hinten und bilden Sie sich nicht ein, dass ich, nur weil Ihr diese Zaubertricks drauf habt, gleich Babys mit Ihnen will.“ Er hasste sie jetzt schon und hoffte, dass es ihr da ähnlich ging.

„Mitleid … nun ja, so könnte man es auch definieren“ entgegnete die Ärztin kühl. „Aber mit Hypochondern habe ich für gewöhnlich kein Mitleid. Sie wollten mit mir sprechen? Um was geht es denn? Ich habe nicht viel Zeit.“ Sie verschränkte die Arme auf dem Rücken und wippte gespielt ungeduldig auf den Fußballen auf und ab, während sie in ihren Erinnerungen stöberte. Den Namen House hatte sie erst kürzlich gehört, doch wollte es ihr einfach nicht in den Sinn kommen, in welchem Zusammenhang das gewesen sein könnte.

Sie hatten eine Tür erreicht vor der House kurz halt machte, sie öffnete und mit einem trotzigen Grunzen zuerst eintrat. Dann nahm er Platz und bat die Deltanerin es ebenfalls zu tun. „Setzen.“ Er lehnte den Stock gegen den wuchtigen Schreibtisch und grinste sie überheblich an. „Keine Zeit?“ Sein Gesicht wurde wieder ernst. „Sehe ich ganz anders, Doktor. Sie und ich haben von nun an viel Zeit. Eine ganze Menge. Zeit in Hülle und Fülle… Wir werden so viel Zeit miteinander verbringen, dass ich vielleicht irgendwann ihre Haarpracht gar nicht mehr vermissen werde.“ Er beugte sich ein Stück zu ihr herüber und schaute ihr in den Ausschnitt. Dann beugte er den Kopf ein wenig zur Seite und sagte: „Aber wegen ihres vollen Haares sind sie nicht hier – dann schon eher wegen dieser beiden wunderbaren Augen … oh und natürlich weil sie eine gute Medizinerin sind.“ Dabei blinzelte er ihr zu, als hätte er der Frau gerade ein wichtiges und wohlbehütetes Geheimnis verraten.

Noch immer ratterte es in Assjimas Gehirnwindungen. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Ohne ihn zu kennen ertappte sie sich dabei, dass in ihr Verachtung aufstieg. Der Mann war nicht nur egozentrisch. Er war herablassend, rassistisch und äußerst sexistisch. Sie mochte ihn nicht. Dennoch war sie neugierig geworden. Was wollte der Mann von ihr? Sie lehnte sich zurück, legte den Arm auf die Rückenlehne des Sessels, so dass der Ausschnitt ihrer Bluse noch mehr zeigte und lächelte ihn herablassend an. „Sie wünschen Zeit mit mir zu verbringen? Nun, da sind Sie leider nicht der Einzige. Es gibt eine lange Warteliste. Aber ich könnte Ihnen in … sagen wir in etwa drei Monaten einen Termin geben. Sie dürfen mich dann gerne zum Abendessen einladen.“

„Drei Monate? Mädchen, nicht mal auf ein orionisches Sklavenmädchen würde ich drei Monate warten. Die meisten haben Haare, noch etwas mehr oben rum und sie leuchten sogar im Dunklen. Was für Sie spricht, wäre die Hüftregion – ein Spitzenarsch, den Sie da haben und bei dem ich bedaure, dass wir den guten alten Injektionskanülen den Rücken gekehrt haben und auf Hyposprays ausgewichen sind. Aber wenn Sie jetzt nett sind und mich nur zwei Monate auf das Essen warten lassen – werde ich dafür sorgen, dass Sie an diesem betreffenden Abend auch frei haben.“ Er lehnte sich zurück und nahm eine weitere Tablette ein. „Das Essen würde ich sogar bezahlen…“ Den letzten Satz sprach besonders betont aus – ohne jedoch die kleinste weitere Andeutung zu machen, wofür er eventuell nicht bezahlen würde.

Die Deltanerin schloss einen Augenblick die Augen. Sie hatte sich in ihrem Leben außerhalb Deltas schon viele Anzüglichkeiten anhören müssen, aber dieser Mann war die Krönung. Wenn er wenigstens etwas an sich hätte, das auch nur den geringsten Anlass zur Eitelkeit bieten würde. Doch sie beschloss, bei diesem merkwürdigen Geplänkel noch etwas mitzuspielen. „Das ist sehr großzügig von Ihnen, Doktor … Haus? Womöglich werden Sie Ihr Angebot anschließend sehr bereuen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob Sie sich diesen Termin bei mir wirklich leisten können. Und dass dann auch noch mit der Gewissheit, dass Sie niemals herausfinden werden ob nicht auch ich im Dunklen leuchte.“

„Sie leuchten nicht, Schätzchen. Die Umsetzung Ihres Bauplans ist dazu nicht im Stande - und das bereue ich jetzt schon. Sollten Sie übrigens auch.“

Diese Person war ihm zutiefst zuwider. Deltaner waren auch nur Menschen – hielten sich aber für etwas ganz wundervolles. Immer freundlich, immer zuvorkommend – und doch kein bisschen weniger Eitel oder Selbstsüchtig. Würde man ihnen ein Bein abtrennen, sie würden sich kein Stück von ihm unterscheiden.

„Was das mir leisten können angeht. Da wird sich was machen lassen… Ups.“ Er schob ihr unsanft ein Padd herüber. Die leuchtende Überschrift „Versetzungsbefehl“ wäre sogar einem Blinden ins Auge gesprungen. Wieder setzte er sein unverhohlen überhebliches Lächeln auf.

„Willkommen in meiner Welt und… Ganz unten finden Sie die richtige Schreibweise meines Namens.“

Als das Padd zu ihr herübergerutscht kam, fiel bei Assjima endlich der Groschen. Doktor House … der Mann, der für das nach der Verhaftung V’Bels vakant gewordene Amt des Kurator der Argus-Station in Betracht gezogen wurde. Was wusste dieser arrogante Mensch von deltanischen Bauplänen – nichts wusste er. Überhaupt nichts … Versetzungsbefehl? Assjima fing das Padd auf. Versetzungsbefehl!? Was in Assjimagars Namen soll das denn nun wieder? Sie überflog den Text. Dann schüttelte sie verwundert den Kopf. „Ich soll auf die Argus-Station versetzt werden? Von Ihnen? Zum einen bin ich bereits auf der Argus-Station stationiert. Ich kann also nicht dahin versetzt werden und zum andern … Wer sind Sie überhaupt? Ein Zivilist kann mich nicht versetzen.“

Langsam langweilte sich Dr. House. Er begann ein leises Lied zu summen, wurde dann stetig lauter und endete in einer Art Tusch.

„Padaaaaaaaa!“ Er erinnerte sich spontan an ein Kindermärchen. Der Titel wollte ihm nicht einfallen, nur dass es mit roten Haaren zu tun hatte und er absolut nicht verstehen konnte warum Kinder damals den Flohverseuchten Affen… Herrn Nielson oder so, dermaßen lustig fanden. Er selbst hatte ihn immer gehasst.

„Willst du - willst du wissen… Willst du wissen wer ich bin? …“ Er lachte dramatisch und fürchterlich gespielt lauthals los und verstummte sodann wieder und fuhr absolut ernst und für eine Sekunde beinahe seriös wirkend fort:

„Dr. Assjima ich beglückwünsche Sie zu ihrem neuen alten Posten auf meiner Argus Station. Ich bin ihr neuer Chef, Sie meine nicht mehr ganz so neue Angestellte und dieser Tag heute, war der Letzte Ihres Urlaubs. Umarmungen sind unerwünscht – außer wir befänden uns auf einer Betazoiden-Hochzeit, Blumen werden überschätzt und ich erwarte keine Dankbarkeit. Das war´s.“

„Sie haben also tatsächlich die Stelle des Kurators bekommen?“ Assjima richtete sich auf und lächelte ihn halb amüsiert halb ungläubig an. „Da scheint ein wahrer Schelm seine Hand im Spiel gehabt zu haben. Oder wollen Sie einen Affen aus mir machen?“ Sie erhob sich. „Ich glaube, ich muss den Termin mit Ihnen verschieben. Fragen Sie noch einmal in 20, oder besser 50 Jahren nach. Aber bevor ich gehe, sollte ich Sie vielleicht doch noch über einige Regeln in der Sternenflotte aufklären. Ich weiß, es ist für Zivilisten nicht immer leicht zu durchschauen. Aber ich versuche es ganz speziell für Sie in so einfache Worte wie möglich zu fassen:

Erstens sind Sie nicht mein Chef. Mein Chef wäre der Captain der Argus-Station und diverse Admiräle im Oberkommando. Einen Angestelltenstatus habe ich auch nicht. Weder bei Ihnen noch bei einem meiner Vorgesetzten.

Zweitens sind Sie als Zivilist nicht berechtigt, mir als Angehörige der Sternenflotte den Urlaub zu streichen.

Drittens kann der Urlaub nur bei einer hohen Dringlichkeitsstufe gesperrt werden. Wir haben weder Krieg noch wartet ein Forschungsschiff auf meine sofortige Ankunft.

Und Viertens habe ich nun wirklich keine Lust mehr auf Ihre eigenartigen Späße. Deswegen empfehle ich mich jetzt.“ Sie drehte sich um und ging zur Tür.

Dr. House legte die Reste seines amputierten Beines, samt Prothese auf den Schreibtisch.

„Nicht so wild, Lockenkopf. Bevor Sie gehen und ich den Sicherheitsdienst rufen muss, der Sie einfängt und wieder zurück bringt – bleiben Sie doch einfach noch fünf Minuten.“

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete sie, dabei strich er sich über den Oberschenkel.

„Ich wollte Sie! Und ich hatte die Verbindungen. Beides war unter anderem Grundvoraussetzung dafür, dass ich auf die Argus-Station gewechselt bin. Ich brauche keinen Rang – ich brauche nicht mal zwei Beine. Ich brauche aber Sie, weil ich gerne zwei hätte.

Ich verfüge über den Einfluss, Sie über die Kenntnisse. Ich kann Ihnen nichts befehlen? Richtig. Ich kann Ihren Urlaub nicht streichen? Auch richtig. Baby, ich kann nicht mal einen Schritt tun, ohne daran erinnert zu werden, was ich noch so nicht kann!“ Er stockte kurz um eine weitere Pille einzuwerfen und mit ihr seinen Ärger und seine Frustration herunter zu schlucken. Dann griff er ruhig nach einem weiteren Padd.

„Ich hätte mir gewünscht, Sie würden es aus Liebe tun… - aber dann tun Sie es eben, weil es die von Ihnen genannten Stellen ebenso wünschen.“ Er schob ihr das Padd herüber.

„Vom Captain der Argus-Station. Der einen direkten Befehl des Admirals, der medizinischen Abteilung der Sternenflotte mit diesem Befehl befiehlt. Setzen!“ House brachte sich wieder in eine aufrechte Sitzposition.

„Ihren Urlaub können Sie vergessen, ihren alten Posten können Sie vergessen und sogar mich – können Sie vergessen. Beschaffen Sie mir nur die Technik mir ein neues Bein wachsen zu lassen, Süße. Dann sorge ich dafür, dass Sie alles zu jeder Zeit und überall werden können, was sie wollen. Dann! Und bis dahin gehört Ihr deltanischer Traumarsch mir, mir, mir – und meinem Bein.“ Er überlegte kurz. „Sie mögen mich nicht, ich mag mich nicht, keiner mag mich – und das ist gut so. Dann arbeiten die Leute schneller und besser – hey und vielleicht in zwei oder drei Monaten… essen wir was und stoßen auf Ihren neuen, neuen Job an. Wir fliegen in 4 Stunden.“ Er griff nach seinem Stock und drehte sich mit dessen Hilfe und etwas Schwung zum Fenster.

Die Ärztin starrte noch immer fassungslos auf das Padd in ihrer Hand. Es war tatsächlich ein Marschbefehl … direkt vom Oberkommando. „So weit sind wir also gesunken … ein Privatmann nutzt seine Kontakte zur Sternenflotte um seinen privaten Bedürfnissen nachgehen zu können“ murmelte sie leise. „Nun denn … in vier Stunden … ich hole nur meine Sachen aus der Aufbewahrungsbox.“ Einen Teufel werde ich tun! Dann verließ sie grußlos den Raum.

Locutus und Brynhild in "Einer ist immer der Stinker"

Bearbeitet von Assjima
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Etwa zehn Stunden später empfing der Scout, dessen Tarnung noch funktionierte ein Signal das Charles Morten bekannt vorkam. "Das kann doch nicht... Und nur zwei Stunden von hier, fast direkt neben unserem Weg!"

"Wovon reden Sie?", fragte Vinara etwas verwirrt, "falls es sich um ein Notsignal handelt können wir unter den gegebenen Umständen nicht darauf reagieren... Zumal es obendrein auch noch gefälscht sein könnte."

"Es ist kein gewöhnliches Notsignal, wie es aussieht ist hier ein alter Bekannter von meinen Freunden - und zum Teil auch von mir - in eine gewisse Notlage geraten. Captain Sho'naq ist ein Pirat alter Schule, und damit meine ich sehr alter Schule... Wir stufen ihn unter der Kategorie 'alter, liebenswürdiger Narr' ein."

"Klingt nicht gerade so als wäre er sehr gefährlich, gerade für einen Piraten der 'alten Schule' wie Sie sagten."

"Gemeingefährlich ist er auch wirklich nicht, aber genausowenig würde ich ihn als harmlos bezeichnen. Aber wenn man weiß wie man ihn nehmen muss kommt man ganz gut mit ihm zurecht. Sie werden ja selbst sehen wie er so drauf ist wenn wir da sind."

Zwei Stunden später näherten sie sich einem Schiff dessen Formgebung auf jeden Fall für den Weltraum ungewöhnlich war: Der Rumpf erinnerte an ein altes Segelschiff von der Erde, auch wenn hier eindeutig Metall statt Holz als Material verwendet worden war. Aus der Mitte ragte ein Mast an welchem eine Art von schwarz lackiertem gewölbtem Blech mit riesigem weißen Totenschädel drauf hing. Insgesamt war das Schiff etwa so lang wie ein alter K'Tinga-Kreuzer, aber dank der besagten Formgebung mit größerem Volumen.

Morten öffnete einen Kanal auf einer Frequenz mit sehr kurzer Reichweite. "Captain Sho'naq, hier spricht Gilles Morrison, ein Freund von Skippy Howard. Wenn unsere Sensoren keinen Defekt aufweisen sind Sie der einzige an Bord der Bloody Dove..."

Es dauerte eine Weile bis eine Antwort hereinkam; nur auf Audiokanal meldete sich eine hustende, rauhe Stimme: "Gilles Morrison? Der Maschinist? Falls Sie es wirklich sind kommen Sie wie gerufen, meine Crew hat mich schamlos in Stich gelassen! Sie sagen alle meine Vorgehensweise sei nicht mehr zeitgemäß, ja sie soll angeblich sogar niemals zeitgemäß gewesen sein! Und jetzt lassen sie mich einfach auf diesem Kahn verrotten bei dem ein System nach dem anderen ausfällt!"

"Keine Sorge Captain, wir kommen an Bord und sehen uns das Ganze mal an."

"Meinen Sie mit 'wir' dass auch Skippy wieder dabei ist?"

"Diesmal leider nicht, ich habe zur Zeit eine neue Partnerin." Nach Beendigung der Funkverbindung wandte Morten sich an Vinara: "Sie sollten mindestens eine dunkle Sonnenbrille aufsetzen, Ihre Augen dürften Ihre wahre Identität am ehesten verraten."

Und so betraten die beiden nachdem der Scout angedockt hatte das alte, extravagant geformte Piratenschiff. Kurz hinter der Luftschleuse wurden sie von einem alten Efrosianer in Empfang genommen, welcher wie ein Erdenpirat aus dem 17. oder 18. Jahrhundert gekleidet war. Eine scheinbar hölzerne Beinprothese komplettierte diesen Eindruck noch.

"Captain, das ist meine Partnerin Rallan", stellte Morten Vinara vor welche wie ihr geraten eine dunkle Brille trug.

"Hmmm... Ich kenne sie nicht, aber du scheinst wenigstens der zu sein für den du dich ausgibst", knurrte Sho'naq und steckte den klingonischen Disruptor wieder ein den er soeben noch auf seine beiden Besucher gerichtet hatte.

"Wie ich sehe haben Sie Ihren alten Fleischerhaken inzwischen doch durch eine modernere Prothese ersetzt", meinte der Ingenieur mit Blick auf die rechte metallene Hand des Piraten.

"Ja, das war das Abschiedsgeschenk meines Maschinisten bevor er mit dem Großteil der restlichen Crew einen Abgang gemacht hat... Inzwischen bin ich ganz alleine. Im Laderaum befinden sich zwar noch ein paar Ersatzteile, aber wie und wo ich sie einbauen kann, davon habe ich keine Ahnung. Die Bedienungsanleitungen könnten genauso gut auf Cardassianisch geschrieben sein, ich verstehe auf jeden Fall kein Wort von diesem Ingenieurs-Kauderwelsch!"

Captain Sho'naq führte sie sogleich zu besagtem Laderaum, wobei sein Holzbein bei jedem Aufsetzen auf den metallenen Deckboden ein unheimlich hallendes Klopfen erzeugte. Seine naturweißen Haare hatte der Efrosianer bis auf wenige Strähnen schwarz gefärbt; ein zur Kleidung passender antik aussehender Säbel war neben dem Disruptor seine einzige sichtbare Waffe.

Vinara und Morten sahen sich einige Minuten lang um. "Das ist ja eine klingonische Tarnvorrichtung im Bestzustand, genau das was wir brauchen!"

"Oh ja, dann bau sie doch am besten gleich mal ein mein Junge", knurrte Sho'naq.

"Ich fürchte Sie verstehen mich nicht ganz Captain... Ihr Schiff hat glorreiche Zeiten erlebt, aber aufgrund seines fortgeschrittenen Alters bedarf es einer Wartung die immer aufwändiger wird und sich mit den hier zu sehenden Mitteln nicht mehr bewerkstelligen lässt. Haben Sie nicht schon mal daran gedacht mit etwas Neuerem auf Beutefang zu gehen, selbe Grundform wie dieses Exemplar hier, aber etwas größer und vor allem moderner?"

Der alte Mann spuckte verächtlich auf den Boden. "Arr, ich soll die Bloody Dove im Stich lassen? Nach allem was wir schon miteinander erlebt haben? Und was meinst du mit größer? Etwa so groß wie der romulanische Warbird den irgendein durchgeknallter Schrotthändler dem Orion-Syndikat angedreht haben soll?"

"Das scheint mir Seemanns... ich meine Crewmans-Garn zu sein", warf Vinara ein, "niemals würde ein Schrotthändler einen ganzen Warbird auftreiben und dann auch noch funktionsfähig weiterverkaufen können."

"Junge Frau, der Wahrheitsgehalt dieses Gerüchts interessiert mich nicht das Geringste. Tatsache ist, ich bin nicht der Typ Kapitän der immer alles größer, besser, schneller haben will... Obwohl, gegen ein bisschen Geschwindigkeit mehr hätte ich nichts einzuwenden!"

"Ich meinte ja auch nur ein bisschen größer", begann nun wieder Morten. "Captain, wir sind mit einem alten romulanischen Scout unterwegs dessen Tarnvorrichtung in Kürze versagen wird. Erlauben Sie uns dieses klingonische Exemplar hier bei uns einzubauen und wir nehmen dafür Sie und soviel der Fracht wie möglich mit. Ihr altes Schiff müssten Sie somit endgültig aufgeben, aber ich verspreche Ihnen Sie kriegen eine neue Bloody Dove, besser als diese hier aber mit demselben unverwechselbaren Charme!"

"Ach was, wieso gebt ihr nicht einfach euren Scout auf und heuert bei mir an? Die Blaue könnte gleich als Erster Maat einsteigen!"

Ein Ächzen und Stöhnen das einem beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ unterbrach Vinara kaum dass sie den Mund aufgemacht hatte.

"Vorsicht!", schrie Morten und stieß die Andorianerin und den Efrosianer beiseite. Nur zwei Sekunden später krachte ein 12 Meter langer verrosteter Balken entzwei und herunter, wobei der Behälter mit der klingonischen Tarnvorrichtung gerade noch verschont blieb.

"Sehen Sie?" Der Ingenieur deutete auf seinen Tricorder - einen Nachbau im Retro-Sternenflotten-Design des 23. Jahrhunderts - und fügte hinzu: "Die strukturelle Integrität Ihres Schiffs hat sich soeben um 9,7 Prozent verschlechtert!"

Captain Sho'naq warf nur einen flüchtigen Blick auf den Tricorder, ließ sich von Vinara aufhelfen und klopfte dann knurrend den Roststaub von seinem Mantel. "Schon gut, schon gut, ich gebe ja zu die Dove ist alt... Aber ich will dass sie ein Piratenbegräbnis kriegt. Nichts soll von ihr übrig bleiben das irgendein gieriger Schrotthänder noch in irgendeiner Weise verwerten kann!"

"Das kriegt sie Captain Sho'naq, das kriegt sie!"

Und so fanden sich etwas mehr als eineinhalb Stunden darauf alle drei an Bord des Scouts ein und entfernten sich langsam von dem alten Piratenschiff. Schweigend betrachteten sie es noch zwei Minuten, wobei Sho'naq - in dessen Augen sich tatsächlich einige Tränen ausbreiteten - mit leicht zitternden Händen seinen Hut vor der Brust hielt.

Dann nickte Morten dem alten Mann zu, welcher zu der vor ihm befindlichen Konsole ging und einen Knopf darauf drückte. Der Scout enttarnte sich daraufhin, feuerte seine vorderen Disruptoren mit Maximalkraft ab und noch während die Bloody Dove in einem spektakulären Feuerball verglühte tarnte das kleine Schiff sich wieder.

Der Efrosianer setzte nach einigen Sekunden des weiteren Schweigens seinen Hut wieder auf - ebenfalls dem alten Piratenklischee entsprechend, inklusive Totenkopf auf der Vorderseite - und sah die beiden anderen streng an. "So, jetzt bin ich hier der Kapitän und ich befehle... ich befehle... Bringen Sie uns dorthin wo es ordentlich was zu holen gibt!"

"Dann dürfte DS 6 der richtige Anlaufspunkt sein", erwiderte Morten, "wir treffen uns dort mit ein paar weiteren Freunden mit denen wir einen wirklich großen Coup planen."

"Ein wirklich großer Coup? Könntest du etwas genauer sein mein Junge?"

"Na das Übliche halt, ein Schiff entern... Glauben Sie mir, es wird sich auch für Sie lohnen Captain."

"Nun denn... Auch wenn Sie bis jetzt nur wenig gesagt haben Ms... Rallan, so ernenne ich Sie hiermit wie angekündigt zu meinem Ersten Maat und befehle Ihnen: Setzen Sie Kurs auf DS 6! - Ich bin dann mal in meiner Kajüte."

Bei der besagten Kajüte handelte es sich um die größere der beiden Einzelkabinen die bislang Vinara belegt hatte; dafür teilte sie sich nun die andere mit Morten, was diesem aber nicht wirklich etwas auszumachen schien.

"Glauben Sie mir Professor", beruhigte sie der Ingenieur als Sho'naq gegangen war, "dieser Mann ist weitestgehend harmlos. Von Technik hat er Null Ahnung und ansonsten ist er ein Idealist, der einem alten Piratenideal nacheifert das eher romantisch als blutrünstig ist."

"Trotzdem, rein rechtlich gesehen müssten wir ihn festnehmen lassen sobald wir Deep Space Six erreicht haben..."

"Rein rechtlich gesehen müssten wir alle verhaftet werden. Also machen Sie sich keine weiteren Gedanken, ich garantiere Ihnen dass zumindest von diesem alten Mann keine nennenswerte Gefahr ausgehen wird."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Drei Stunden und 27 Minuten später hatte Assjima von Merkalms Hinterzimmer sieben Gespräche mit einigen Freunden im Oberkommando auf der Erde, Adjutanten, Admirälen und einem Sternenflotten-Rechtsberater geführt. Sie hatte bei drei verschiedenen Verwaltungsstelen Anträge auf Aussetzung des Marschbefehles gestellt, persönliche und politische, ja sogar psychologische Begründungen aufgeführt, warum sie zu gerade diesem Zeitpunkt nicht auf die Argus-Station zurück kehren könne. Einem der Admirale gegenüber hatte sie sogar mit Quittierung des Dienstes gedroht. Doch alle Bemühungen endeten in der Erkenntnis, dass dieser Marschbefehl absolut wasserdicht war und dass es für sie keinen Ausweg gab.

Letztendlich hatte sie Captain Tanrim in seiner Privatwohnung angerufen. Vielleicht hatte sie die Hoffnung gehabt, dass Vartik ihre innere Stimme besänftigen könnte. Doch nach diesem Gespräch schrie es nur noch lauter in ihr. Meg, James, Sid, Anna … alle ihre Freunde auf der Community waren in Gefahr. Eine Gefahr, die sich nicht näher bestimmen ließ. Wenn nur sie dieses Gefühl gehabt hätte, würde sie es in die Schublade Hirngespinste und bescheuerte Verschwörungstheorien packen und wegschließen. Aber diesmal stand sie mit ihren Ahnungen nicht alleine da. Und es gab tatsächlich Hinweise, die in ihrer Summe betrachtet mehr waren als Indizien. Ein anderer Captain war ursprünglich für die Community vorgesehen gewesen. Einer von der ganz harten Sorte. Einer, der mit dieser Akte niemals wieder ein eigenes Kommando bekommen hätte wenn nicht jemand im Hintergrund die Fäden gezogen hätte. Dann wird die Community auf eine Forschungsmission in eine Region geschickt, die man als politisch unruhig betrachten konnte. Die Romulaner kamen ins Spiel, dazu nerianische Terroristen … Und warum eine Forschungsmission? Die Community wäre prädestiniert gewesen, eine diplomatische Delegation nach Neria zu geleiten. Eine Delegation, die den Auftrag haben sollte, bei der Integration des neuesten Mitglied der Förderation behilflich zu sein. Stattdessen soll ein Asteroidengürtel im nerianischen Sonnensystem untersucht werden. Eine Aktion, die aus der Perspektive der Deltanerin die Befürchtungen der Förderationsgegner auf Neria nur bestärken würde, nämlich dass die Förderation mehr an den Ressourcen des Planeten als an dessen Einwohnern interessiert sei. Dieser Einsatz war aus diplomatischer Sicht eine ungemein dumme Idee.

Assjima stützte die Ellenbogen auf Merkalms Schreibtisch und vergrub das Gesicht in den Händen. In einer halben Stunde hatte sie sich im Raumhafen einzufinden. In einer halben Stunde sollte sie sich auf den Rückweg machen und zum Alltag zurückkehren. Sie sollte in der hässlichen Blechdose sitzen und ihre Theorien in eine anwendbare Behandlungsmethode umwandeln. Ihre Aufgabe war es, Kranke zu heilen. Ihre Aufgabe wäre es, Leuten wie diesem Dr. House ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie sollte in der Blechdose arbeiten und ihre Aufgabe erfüllen. Aber die innere Stimme schrie immer lauter: Vergesse nur einmal wer du bist! Vergesse, was du bist! Hör endlich auf dich nur als Heilerin zu definieren! Vergesse, dass du Offizierin bist! Vergesse, dass du einen Eid abgelegt hast! Vergesse diesen verdammten Befehl! Sei das, was im Leben über allem stehen sollte: Sei eine Freundin!

Die Tür ging auf und Merkalm trat ein. „Assjima …?“ fragte er vorsichtig.

Sie hob müde den Kopf. „Ja, ich weiß … es ist gleich soweit.“

Der Wirt schluckte. „Du hast also nichts erreichen können?“

„Nein … nichts. Der Befehl ist absolut wasserdicht. Ich muss zurück.“

„Und die Community?“

Sie drehte sich um und schaute den Freund mit trüben Augen an. „Merkalm … sage mir: sehe ich vielleicht nur Gespenster? Habe ich mich von Lucas anstecken lassen? Sind wir alle irgendwie paranoid?“

Merkalm zog einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf. „Ich weiß nur das was du mir erzählt hast. Ich kenne ausschließlich deine Sichtweise auf die Ereignisse. Ich kann die Situation also nicht korrekt beurteilen. Es gibt zu viele Fakten, die dir unbekannt sind. Du weißt dass wir die Dinge gerne auf die leichte Schulter nehmen. Du bist in den vielen Jahren bei der Sternenflotte misstrauischer geworden als es einer von uns Daheimgebliebenen jemals sein wird. Aber du bist zum Glück immer noch sehr weit davon entfernt, alles nur mit Skepsis zu betrachten und hinter jedem Vorfall gleich eine universale Verschwörung zu sehen. Zusammenfassend würde ich sagen dass du die realistischste Person bist, die ich kenne.“

Assjima lachte auf. „Wenn du dass meine Kollegen hören ließest, dann … “

Der Wirt unterbrach sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Ich will damit nur sagen, dass du auf dein Gefühl hören solltest. Du weißt genau was richtig und was falsch ist. Und wenn du gegen dein Gefühl handelst wirst du es anschließend lange Zeit bereuen. Ich kann dir nur raten, dass zu tun was du für richtig hältst.“

„Das was ich für richtig halte wird mich meine Karriere kosten.“

„Es wird dich EINE Karriere kosten. Diese eine bei der Sternenflotte. Es gibt tausend andere Wege, die du einschlagen könntest. Andere Wege die nicht schlechter sind als der, den du augenblicklich beschreitest. Du musst nur wählen zwischen dem was du für richtig und für falsch hältst.“

„Und das nur aufgrund einiger schwammiger Indizien …“ stöhnte die Ärztin. „Wenn ich nur mehr Fakten hätte.“

„Fakten haben dich doch noch nie wirklich beeinflusst. Deine Ahnungen hingegen schon.“

„Aber das hilft mir jetzt auch nicht weiter.“

„Du hast noch 15 Minuten.“

„Eine Viertelstunde bis sich mein Status von beurlaubt in desertiert ändert.“ Jetzt schwang ein Hauch von Panik in Assjimas Stimme mit. „Dieser verdammte Egoist namens House. Ich hätte ihn in der Eingangshalle einfach stehen lassen sollen. Dann hätte mir dieser dämliche Befehl nicht zugestellt werden können.“

„Hätte, hätte, hätte …“ Merkalm stand auf. „Noch kannst du rechtzeitig da sein. Aber du kannst auch mein Terminal benutzen und der Fahnenflucht vorbeugen.“

Die Ärztin nickte. „Du hast Recht. Danke.“ Dann zog sie drei kleine Rangpins aus der Hosentasche, betrachtete sie nachdenklich und öffnete eine Verbindung zum Sternenflottenhauptquartier.

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Jenaxs Zustand verschlechterte sich zusehends. Die Kopfschmerzen erreichten ein Niveau, dass man es nur noch damit vergleichen konnte, dass ein Runaboat ständig auf ihren Kopf Landen wollte. Und jedes Mal geschah dies mit einem Poltern.

George hielt Sie in seinen Armen und strich das Schweißnasse Haar aus ihrem Gesicht. Ihm selbst ging es so, als ob seine Gefühle Verrückt spielen würden. Nur die Sorge um seine Frau schien noch den Rest an Rationalität festzuhalten.

Niels selbst schien sich auf die Sheridans zu Konzentrieren um nicht auch den Pheromonen der Orionierinnen gänzlich zu erliegen.

Niels hatte eine Vermutung geäußert, dass diese Pheromone die Basis des Orionischen Herrschersystems sein könnten. George versuchte sich an den entsprechenden Unterricht zu erinnern den er Damals an der Akademie besucht hatte. Doch dies war viel zu lange her. Allgemein schienen Erotische Phantasien mit den grünhäutigen Frauen des Orion zum Reich der Legenden bei den Offizieren der Sternenflotte zu gehören.

Aber warum mussten Legenden so Schmerzhaft sein? Falls die Pheromonbildung von Stimmung und Aktivität der Frauen abhing, so mussten diese im Moment wie ein wild gewordener Bienenschwarm unterwegs sein.

Oder es sind die Langzeit Wirkungen, die sich Bemerkbar machten. George wusste es nicht. Seine Versuche die Verblendung abzunehmen waren erfolgreich gewesen. Doch Es war nichts Weiteres dahinter wie normale Stromkabel und eine Glasfaserverbindung, die eher zu einem Sekundären System gehörte.

„Ich bin so Müde“, hauchte Jenaxs. Ihr Blick war durch die Kopfschmerzen leicht getrübt. Georges Sorgen wuchsen immer mehr und seine Frustration darüber, dass er nichts an der Lage ändern konnte. Sie waren von allem abgeschnitten, von der SeaQuest und deren Ressourcen, von der Sternenflotte, von seiner Familie. Und er war keinen Schritt weiter, wie dass er einen Löffel geklaut und damit eine Verblendung unter einer Pritsche in einer Zelle geöffnet hatte.

Das Schott glitt wieder beiseite. Sius trat mit drei Schüsseln ein, welche wieder auf einem Tablett standen.

Der kleine Außerirdische bemerkte den schlechten Zustand der Gefangenen. Insbesondere der jungen Frau, die von dem älteren Dunkelhäutigen Menschen gehalten wurde. Die grünen Augen Musterten Jenax gründlich. Dann nickte er leicht.

„Ich komme nachher wieder zurück. Dann habe ich was für euch, dass euch helfen wird. Ja das wird euch helfen, vertraut auf Sius meine Freunde.“

Mit diesen Worten verließ Sius wieder den Raum. George wurde es auf einmal Übel. Sius verströmte einen seltsamen Geruch, welcher bei George, Niels und Jenax Übelkeit verursachte, aber die Kopfschmerzen bei Jenax und das verlangen der Männer wurde gedämpft. George wusste nicht wirklich damit anzufangen, aber er konnte einen möglichen Zusammenhang nicht leugnen. Jedoch Krampfte sich seine Eingeweiden zusammen und er musste sich beherrschen sich nicht zu Übergeben. Und für einen kurzen Moment wurde es George schwarz vor Augen.

Als er diese wieder öffnete, war er zusammen mit Niels und Jenax wieder im Verhörraum. Vara Tai kam auf sie zu und schien wie der Personifizierte Engel zu Wirken.

„Wo ist Kretas?“, das Spiel ging wieder von vorne los. Die Übelkeit wich wieder dem verlangen und George Konzentrierte sich auf seine Frau.

Imzadi! Hörst Du mich? Ich bin bei Dir!

Sendete Sheridan im Geiste seiner Frau zu. Er versuchte die Technik anzuwenden, die Betazoiden ihren Nicht Telephatischen Partnern lehrten. Jenax spürte die Nähe ihres Mannes durch die Schmerzen und klammerte sich an den Klang seiner Stimme.

Ihre Pein wurde auch nun für George greifbar, er klammerte sich daran wie ein ertrinkender an einem Seil.

„Wenn ihr Redet, verspreche ich euch das Paradiese. Besonders ihr Erdenmänner träumt davon, nicht Wahr?“, hauchte Vara. George Schluckte, er hatte sich schon so lange nicht mehr Elend gefühlt. Niels schien es auch so zu ergehen. Er wirkte blas und sein Gesicht war vor Schweiß klatschnass.

„Wir wissen es nicht, wo der Mistkerl ist!“, presste es George durch die Zähne und versuchte nicht in die Augen von Tai zu sehen.

Imzadi! Halte durch! Wir kommen hier heraus!

Sendete George erneut. Eine Träne der Verzweiflung und Wut rann Sheridan über die Wangen hinab. Er wollte am liebsten sich den Weg freikämpfen und jeden zermalmen der es wagte sich ihm dabei in den Weg zu stellen.

Vara genoss den Anblick. Sie wusste, dass die Beiden Männer bald Reden würden. Und sich nicht mehr Wehren konnten. Menschen waren so was von Schwach.

„Ihr werdet schon mir alles Preisgeben, was ich wissen will“, diese Sanftheit in der Stimme war grausamer wie wenn Vara Tai gebrüllt hätte. Und jede Berührung ließ George erzittern. Die Verbindung zu seiner Frau hielt stand. Doch wie lange noch? Es musste bald eine Rettung geben, oder es gab keine Zukunft mehr.

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Tod zu sein, hatte sicherlich seine Vorteile. Keine Befehlskette. Kein „Verstanden, Sir“. Kein allzu frühes Aufstehen. Und auch keine Dienstpläne zu schreiben. Ja, so ein normales Leben hatte mit Sicherheit seine Vorteile. Aber wahrscheinlich nur, wenn man gerade nicht an Bord eines klingonischen Schiffes war.

Milseya war – einmal abgesehen von ihrer Hochzeitsfahrt - nie auf einem klingonischen Schiff gewesen. Natürlich hatte sie eine Menge darüber gelesen. Und ihr Mann hatte ihr einiges darüber erzählt. Es jedoch mit eigenen Augen zu sehen, eingebunden zu werden – nun eingebunden war vielleicht doch übertrieben – sie kam sich vor, wie ein Forscher bei einem soziologischen Experiment.

Anfangs noch entsetzt über die scheinbar chaotischen Zustände, entdeckte sie immer mehr, wie eingespielt diese Crew war. Alles lief wie eine gut geölte Maschine. Ja, selbst die Pöbeleinen und Prügeleien in der Messe schienen sich sehr harmonisch in den gewohnten Gang an Bord einzufügen. Mit einer wachsenden Faszination beobachtete sie, wie umgehend jeder Befehl befolgt wurde. Keine langen Diskussionen oder Besprechungen. Jeder wusste, wo sein Platz war und erfüllte seine Aufgabe mit der größtmöglichen Konzentration und Sorgfalt.

Immer wieder aufs Neue fragte sich Milseya, warum andere Rassen nicht sehen konnten, dass die Klingonen weit davon entfernt waren, eine Horde von Wilden und Barbaren zu sein. Vielleicht sollte es jedem gestattet werden, einmal längere Zeit lang an Bord eines klingonischen Schiffes zu sein. Vielleicht würde das deren Sichtweise ein wenig ändern…

Wie dem auch sei.. scheinbar hatte sie H’Qar genug von ihrer ständigen Quengelei, denn eines Morgens stand eine hoch gewachsene Klingonin vor ihrer Tür. Mit einem verachtenden Blick hatte diese die kleine Bajohaliianerin in dem Schlafshorty gemustert und ihr dann recht unhöflich mitgeteilt, dass sie sich in einem Raum neben dem Hangardeck einzufinden habe. Milseya hatte nur kurz genickt und erklärt, sie werde in fünf Minuten da sein. Dann hatte sie ebenso unhöflich die Schotts vor der Nase der Frau geschlossen.

Natürlich hatte es ein wenig länger gedauert, denn ihr Bauchumfang schränkte ihr Bewegungsfreiheit im Moment ein kleines Bisschen ein – von der Kleiderauswahl einmal ganz zu schweigen. Doch letztlich stand Milseya mit nur drei Minuten Verspätung in dem besagten Raum. Was die Kingonin, deren Name Pa’Terk war, ihr natürlich auch gleich unter die Nase reiben musste. Doch Milseya zuckte nur mit den Achseln. „Es dauert eben so lange wie es dauert“, sagte sie gleichmütig ohne auch nur den Hauch einer Entschuldigung. „Was soll ich hier?“, fuhr sie gleich fort.

„H’Qar will, dass du die Karten des Schiffes auf den neusten Stand bringst“, kam es in einem schneidenden Befehlston zurück.

„Dann soll er einen Abgleich mit der klingonischen Datenbank machen“, meinte Milseya kopfschüttelnd.

„Er will, dass du es machst.“

„Oh, da bin ich mir ganz sicher“, kam es ironisch zurück.

„Willst du etwa seinen Befehl missachten?“

Milseya lachte amüsiert. „Hängt ganz von seinem Befehl ab.“ Sie watschelte gemächlich in Richtung eines Stuhles und zog diesen zum Tisch. „Hat er dir gesagt, warum ich das tun soll?“

„Nein.“

Sie setzte sich und öffnte das großflächige Display. „In dem Aktualisieren von Sternenkarten liegt keine Ehre“, erklärte sie dann, während ihre Augen bereits die verschiedenen Systemen absuchte.

„Was kann dir Ehre schon bedeuten?“

„Ich bin mit einem Klingonen verheiratet. Alles, was seine Ehre betrifft, betrifft auch meine. Sternenkarten zu aktualisieren würde jeder hier an Bord ablehnen. Denn darin liegen kein Ruhm und Ehre. Hab ich Recht?“

„Ja“, erwiderte Pa’Terk und wandte sich zur Tür.

„Kann ich dich noch etwas fragen?“

Die Klingonin blieb stehen, drehte sich aber nicht um.

„Nehmen wir an, dank meiner Aktualisierung würden wir einen möglichen Feind besiegen können. Wie viel Ehre gebürt dann demjenigen, der den Feind abschießt, und wie viel mir?“

Wie in Zeitlupe drehte sich Pa’Terkn um und starrte die Bajohaliianerin an.

Milseya neigte leicht den Kopf, während sie bereits einige Systeme nachdenklich betrachtete. „Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Redensart auf eine Situation wie diese zutrifft.. am meisten sagt mir im Moment diese zu: Suvlu´taHvIS yapbe´ Hos neH (Rohe Kraft ist nicht der wichtigste Vorzug im Kampf). Aber auch yIvoq ´ach lojmItmey yISam (Habe Vertrauen, aber stelle fest wo die Türen sind) würde wohl sehr gut passen. Aber mit Sicherheit passt diese - sie passt eigentlich auf alles - reH Suvrup tlhIngan SuvwI´ (Ein Klingonenkrieger ist immer auf den Kampf vorbereitet).“

„Dass du nicht weiß, welche, zeigt mir, wie wenig du uns verstehst.“

„Wie du schon sagtest. Ich bin keine Klingonin.“ Milseya wandte sich um. „In euren Augen werde ich das nie sein. Früher hat mir das Angst gemacht. Große Angst sogar. Ich dachte, H’Qar würde sich von mir abwenden, wenn ich nicht dem Ideal einer klingonischen Frau entspräche. Und bei allen Himmeln, ich sehe wirklich nicht so aus, wie ihr. Ja, vieles von eurem Denken ist dem meinen fremd. Vieles begreife ich nicht. Und vieles werde ich nie begreifen. Doch das hält mich nicht davon ab, es jeden Tag aufs Neue zu versuchen. Ich lerne. Und ich akzeptiere es. Ich habe beschlossen, dass das klingonische Denken Teil meines Weges ist. Wohin mich dieser Weg führt, weiß ich nicht. Doch eines Tages werde ich es wissen. Bis dahin werde ich eben das bleiben, was ihr in mir seht. Das kann ich nicht ändern. Und doch diene ich dem Haus Kar’mek und dem klingonischen Imperium – wenn auch auf meine Art..“ Milseya sah auf das Display und begann mit einigen neuen Konfigurationen. „Du kannst gehen“, sagte sie gelassen. „Sag H’Qar, dass ich einige Stunden benötigen werde, um meine Aufgabe zu erledigen.“ Dann kümmerte sie sich nicht mehr um die Klingonin und konzentrierte sich voll und ganz auf die verschiedenen Systeme, die auf ihrer Passage durch das Romulanische Imperium lagen..

.. bis sie plötzlich feststellte, dass die rote Tarnbeleuchtung auf dem Schiff nicht mehr brannte.

„Was bei allen Höllen“, murmelte sie verwundert und hörte wie hinter dem Schott des Raumes laute klingonische Flüche ertönten. Sie öffnete die Türen und sah dabei zu, wie einige Mannschaftsmitglieder hektisch in Richtung Maschinenraum rannte. „Verdammt, das sieht nicht gut aus!“, sagte sie mehr zu sich selbst und machte sich so schnell es ihr Bauch und die ihr entgegenkommenden Klingonen erlaubten, auf den Weg zur Brücke.

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Lucas Bishop war mit Arog in Richtung Trainingsraum unterwegs. Seine Schmach vom letzten Zusammentreffen mit den anderen Klingonen hatte er fast schon wieder vergessen. Auf dem Bird of Prey war es immer noch brütend warm und die Beleuchtung war mehr als spärlich. Wie man unter solchen Bedingungen nur effizient arbeiten konnte, war wirklich ein Rätsel für den Menschen. Arog erzählte ihm gerade von einer sehr gefährlichen aber ehrenvolle Aufgabe, die sie erledigt hatte. "Und dann habe ich an den heißen Stahl gegriffen und ihn wieder in die richtige Position geschoben. Meine Hände waren danach etwas angesenkt, aber sie haben es überlebt und ich kann mit ihnen trotzdem noch sehr gut arbeiten und kämpfen! Wenn wir im Übungsraum angekommen sind, kannst du dich davon persönlich überzeugen..."

"Na wenn du meinst, dann nehme ich deine Herausforderung mal an. Aber denk daran, ich bin kein Klingone!" Antwortete der ehemalige Sicherheitschef und betrat zusammen mit der Ingenieurin den Trainingsraum.

Felkor, der zweiundzwanzig Jahre alte Navigator bestritt zu diesem Zeitpunkt gerade einen Trainingskampf mit dem zwölf Jahre älteren Rogek, der ebenfalls Steuermann war. Die Erste Offizierin He´Ra saß an die Wand gelehnt in der Nähe und beobachtete sie dabei.

Als sie Arog und Bishop zusammen durch das Schott kommen sahen, beendeten sie demonstrativ das Training, He´Ra erhob sich und zu dritt wollten sie den Raum verlassen.

Auf gleicher Höhe mit den beiden Neuankömmlingen sagte Felkor: „Tu ihm nicht weh! Die Tränen dieses Targ würden unsere Bodenplatten durchrosten lassen.“ Dabei stieß er Bishop äußerst kräftig mit der Schulter an, ohne ihn bis dahin auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben.

Lucas hatte nichts dazu gelernt und rempelte zurück. Als sich Felkor umdrehte grinste der Australier ihn freundlich an.

Sofort griff Felkor nach Bishops Kehle, stieß ihm mit brachialer Gewalt seine knöcherne Stirn ins Gesicht und fauchte ihn giftig an: „Ich weiß nicht, was du dir denkst, Mensch! Lauf, bevor ich dir zeige, was ein Klingone im Stande ist zu tun!“ Er ließ ihn los und drehte sich wieder zu seinen Kollegen, die am Schott warteten.

"Bis jetzt war das ja nicht viel" keuchte Lucas und rieb seine Kehle. Dann sprang er nach vorne und landete wieder auf seinen Beinen. Er hatte sich vorgenommen, den Klingonen mit seiner Schnelligkeit zu überrumpeln. "Lucas, lass es gut sein!" ermahnte ihn Arog.

"Nein, diesmal nicht!" rief der Mensch und warf ein umherliegendes Mek'leth nach Felkor, es landete einige Millimeter neben seinem Ohr und blieb in der Wand stecken.

Felkor blieb stehen. Dann drehte er sich langsam zu Bishop um und sein Blick glitt dabei bedächtig über das Mek´Leth.

„Du hast keine Ahnung, was es heißt, ein klingonischer Krieger zu sein und so was will einen Klingonen als Blutsbruder haben! Feigling! Damit entehrst du ihn noch mehr als dich!“

"Komm doch her, dann zeige ich dir wie viel Ehre ich habe! Und beleidige nie wieder meinen Blutsbruder..." brüllte Lucas und zog sein d'k tahg-Messer. Er war entschlossen sich diese Frechheit nicht bieten zu lassen.

Felkor seinerseits wechselte einen Blick mit He´Ra und sie nickte ihm zu. Dann zog er das Mek´Leth aus der Wand und stellte sich zum Kampf.

Weitere Besatzungsmitglieder hatten den Aufruhr gehört und kamen dazu. Sie bildeten einen Ring um die Beiden und der junge Klingone war entschlossen es diesem Erdling richtig zu zeigen.

Arog fand das nicht so gut, denn sie hatte H'Qar vesprochen, auf Lucas aufzupassen. Der Bruder von Kar'mek kannte seinen menschlichen Freund und Blutsbruder sehr gut und er wusste auch, dass Lucas oft vergaß, dass er kein Klingone war. Dann hatte die Ingenieurin eine Idee und verließ unauffällig den Trainings auf. Lucas hatte gerade begriffen, dass er gerade für einen Unsinn verzapfte. Trotzdem war er fest entschlossen gegen Felkor zu kämpfen.

Eine Zeitlang bewegten sie sich im Kreis und keiner war bereit den ersten Schritt zu tun.

Die Umstehenden Klingonen riefen im Chor immer wieder Felkors Namen und dieser ließ den Australier keinen Moment aus den Augen.

„Fangen wir bald an, Mensch? Oder hat dich dein Mut verlassen?“ Ein Stück weit hoffte er dies sogar – denn dieser Mensch machte nicht den Eindruck zu wissen, was er hier gerade begonnen hatte. Felkor presste den Griff seines Messers fester in die Faust.

Lucas hoffte, dass er keine Dummheit beging, die mit dem Tod endete. Aber auf einmal hatte sich die Umgebungstemperatur schlagartig geändert. Für einen Menschen war sie jetzt optimal. Nicht zu kalt und auch nicht zu warm. Der ehemalige Sicherheitschef bemerkte auch, dass er auf einmal besser Luft bekam. So wagte er es, den Klingonen mit einem schnellen Hieb anzugreifen.

Mehrere Funken blitzten auf als die Klingen sich berührten. Mit dem rechten Arm widerstand Felkor dem Druck Bishops und schlug ihm im selben Moment die linke Faust fast ansatzlos ins Gesicht. Dann zog er sich einen Schritt zurück und stieß die angreifende Klinge zurück.

Lucas spuckte Blut, aber er trat dem Klingen erneut entgegen. Er stach wieder zu und als Felkor mit seinem Arm den Angriff abwehrte trat Lucas mit voller Wucht gegen das Knie seines Kontrahenten. Es war ein lautes Knacken zu hören.

Felkor ging zu Boden und die Schmerzen machten ihn fast blind. Ringsum war der Chor in diesem Moment verstummt. Der Klingone versuchte sich zu konzentrieren und den Schmerz zu unterdrücken. Langsam kämpfte er sich wieder in den Stand und musste sein Gewicht auf sein rechtes Bein stützen. Das Rechte war in unnatürlichem Winkel unterhalb des Knies nach hinten durchgedrückt. Er stellte sich wieder dem Kampf und der Chor stimmte wieder ein.

Felkor bewegte sein Messer in einer Schwungvollen Bewegung gegen seinen Gegner und unterstützte diese Bewegung mit dem Schwung seines Oberkörpers.

Lucas wich dem Angriff aus und trat gegen das rechte Fußgelenk des Klingonen. Wieder knackte es. Doch Felkors Faust traf den Menschen leicht am Unterkiefer und diesmal war ein lautes unschönes Geräusch zu hören. Dann spürte auch der ehemalige Sicherheitschef einen Schmerz in sich aufsteigen, den er so gut es ging zu unterdrücken versuchte. Der Chor wurde wieder etwas lauter und feuerte den Klingonen an.

Felkor spürte das Knirschen der Knochenfragmente bei jeder Bewegung. Allein das Stehen fiel ihm schwer. Dennoch bewegte er sich auf seinen Gegner zu. Mit einer relativ langsamen Handbewegung führt er die Klinge in Richtung Bishops Hals.

Lucas schaffte es der Klinge auszuweichen, jedoch ritzte sie leicht in die oberste Hautschicht. Der Mensch hatte nun etwas Abstand zu dem Klingonen genommen und rannte dann auf ihn zu. Abrupt stoppte er vor ihm und trat ihm mit voller Wucht, auf das schon schmerzende Fußgelenk. Während Felkor das Gleichgewicht verlor, rammte in Lucas das Messer (d'k tahg) in die Schulter.

Felkor atmete schwer – aber er hielt sich auf den Beinen. Das Mek´Leth ließ er fallen, griff nach Bishops Handgelenk und umklammerte es mit eiserner Faust. Mit einem Schwung riss er sich die Klinge aus dem Fleisch und starrte Bishop wild in die Augen.

Dann führte er Lucass Hand mit dem Messer an die eigene Brust und erwartete den tödlichen Stoß.

Der Chor verstummte und alle schauten gespannt auf den Menschen. Sogar Arog war wieder aufgetaucht und deutete mit ihrem Kopf an, dass Lucas endlich zu stechen sollte. Als er jedoch zögerte, stieß ihn die klingonische Ingenieurin nach vorne und der ehemalige Sicherheitschef rammte erneut das Messer in den Klingonen. Völlig verwirrt sah er seinem Angreifer in die Augen.

Die Klinge war zur Hälfte in den Körper eingedrungen und noch immer umklammerte Felkor Lucas Hand. „Was ich sagte, Targ!“ Presste er leise durch die Zähne, so dass nur der Mensch die Worte verstehen konnte. „Nun verstehst du es! Der Weg eines Kriegers – kannst du ihn wirklich gehen? Und jetzt… bring es zu Ende: Für dich, für mich und für das Haus deines Bruders! Töte mich und schrei dem Tod deine Verachtung für ihn hinterher! Oder willst du mich wirklich der Art entehren, dass ich es selbst machen muss?“ Langsam lockerte er den Griff an Bishops Handgelenk.

Lucas starrte den Klingonen mitleidig an. Was sollte er bloß tun? Er war Mitglied der Sternenflotte und er durfte nicht einfach ein Lebewesen töten. Doch im Moment war er von seinen Aufgaben als Offizier freigestellt und er befand sich auf einem klingonischen Schiff. Sollte er jetzt als Mensch, Offizier der Sternenflotte oder als jemand, der die Sitten und Gebräuche der Klingonen respektierte, handeln? Lucas wollte niemanden enttäuschen, aber wie würden seine Freunde, Assjima oder Nanni reagieren, wenn sie wüssten dass er ein anderes Leben ausgelöscht hatte. Der ehemalige Sicherheitschef presste die Zähne zusammen, nahm seinen ganzen Mut zusammen und drehte das d'k tagh um und schob es weiter in die Brust des Klingonen.

Während der Körper Felkors auf die Knie sackte, erfüllte ohrenbetäubender nicht enden wollender Lärm die Halle. Die Klingonen brüllten mit weit aufgerissenen Mündern.

Noch weigerte sich der Sterbende das letzte bisschen Leben gehen zu lassen und starrte immer noch fest in die Augen des Föderationsoffiziers.

Blut rann ihm aus den Mundwinkeln und aus der Nase. Mit einem letzten Kraftakt stand er noch mal auf und auf selber Höhe mit Lucas schrie auch er.

Lucas brüllte ebenfalls mit und brach innerlich fast zusammen. Plötzlich wurde der rote Alarm ausgelöst und der Captain beorderte alle Führungsoffiziere sofort auf die Brücke. Zurück blieben der sterbende Navigator und Lucas, der sich gegenüber an eine Wand setzte, seine Beine aufstellte und seinen Kopf in seinen Armen vergrub.

Locutus und U_E in „Klingonisch für Dummies – Lektion 3“

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„Was bei allen Höllen ist hier los?“, versuchte Milseya gegen den Lärm auf der Brücke anzubrüllen. Es hatte für ihre Verhältnisse recht lange gedauert, bis sie diese erreicht hatte, und nun stand sie direkt am Schott und schnaufte wie ein kleines irdisches Walross.

Auf den ersten Blick herrschte ein heilloses Durcheinander auf der Brücke. Aus einer Konsole kräuselte Rauch auf. Barsche Befehle wurden über die Brücke gerufen. H`Qar stand vor seinem Kommandantensessel und scheuchte die Brückenoffiziere hin und her. Jeder schien zu wissen, was zu tun war.

Mili registrierte er mit den Augenwinkeln: "Die Tarnvorrichtung ist ausgefallen."

Sie sog scharf den Atem ein. „Was?“, zischte sie und schubste auf ihrem Weg zur Pilotenkonsole einen klingonischen Brückenoffizier zur Seite. „Wie zum … nein, nein, nein.. Wir sind mitten im romulanischen Raum und die Tarnvorrichtung ist kaputt? Wie zum .. Was zur .. REPARIER DAS!“

"WAS MEINST DU, WAS WIR HIER GERADE MACHREN. DIE REISE NACH GRE´THOR SPIELEN?"

„DA WERDEN WIR IN KÜRZE LANDEN!“, kam es brüllend zurück. Milseya schüttelte entsetzt den Kopf, als sie das Display, welches sie gerade erreicht hatte, hektisch absuchte. „Wir befinden uns gerade im Suchbereich von SECHS romulanischen Flugüberwachungssonden! SECHS! Verdammt! Wir müssen hier so schnell wie möglich weg!“

"DU sitzt am Steuer, also bring uns hier weg. Ein paar tausend Kellicams von hier müsste ein Asteroidengürtel sein, dort sollten wir uns vor den Sensoren verstecken können."

Sie drehte sich mit einem verblüfften Gesichtsausdruck um. „Eine wirklich brillante Idee!“, sagte sie mit unüberhörbarer Ironie. „Die Romulaner werden bestimmt nicht drauf kommen, dass wir uns dort verstecken – selbst wenn unsere Warpsignatur genau dorthin führt!“ Doch gleichzeitig hatten sich ihre Finger bereits über das Display bewegt und den Kurs eingegeben. „Erreichen Asteroidengürtel in knapp zehn Minuten. Analyse der Zusammensetzung des Nebels läuft…“, erklärte sie, nachdem sie sich wieder nach vorne gewandt hatte. „Wurden von den ersten beiden Sensoren erfasst“, fügte sie nur wenige Momente später hinzu.

"Sendet Störmuster Kahless 3."

Der Navigator (OPS) begann sofort mit der Arbeit und meldete nach wenigen Herzschlägen, dass das Störmuster erfolgreich gesendet wurde. Für einige Augenblicke würden die Sensorsonden nur Datenfragmente empfangen können und außer zerstückelten Bildern nichts senden können.

"Mili, fliege keinen direkten Kurs. Lass es nach einem natürlichen Schlingern aussehen."

"Alle nicht benötigten Energiesysteme abschalten. Dämpfungsfelder um Antrieb und Waffen legen."

Sie nickte ohne sich umzuschauen. Milseya deaktivierte die Computerflugkontrollen und begann einen wirren Logarithmus einzugeben, der das Schlingern eines Stücks Weltraumschrott simulierte. Dann drehte sie sich um. „Das wird sie nicht lange täuschen“, erklärte sie ruhig. „Die Romulaner sind regelrecht paranoid wenn etwas Seltsames geschieht. Sie werden auf jeden Fall einen bis zwei Aufklärer schicken. Sobald auch der dritte Sensor, den wir in einer Minute passieren werden, ausfällt, werden sie womöglich auch ein größere Schiffsklasse schicken. Ausgehend von den bekannten Positionen der nächsten bewohnten Welten und Flugzeit werden wir in knapp einer Stunde unerwünschten Besuch bekommen.“

"Bis dahin sollten wir unsere Tarnung wieder haben und weit von hier weg sein. Lass den zweiten Sensor die Sorge von Zorg sein."

Der angesprochene Klingone begann sofort auf seiner Konsole wild Befehle einzutippen. „Wenn alles glatt läuft, sehen wir für die nächsten Sensoren aus wie ein Stück eines alten Klingonenkreuzers. Vor etwa 50 Jahren hat einen halben Sektor von hier eine Schlacht stattgefunden und hin und wieder treiben hier immer noch Trümmer von damals herum."

Milseya sah Zorg skeptisch an, dann ihren Mann. Mit einem Achselzucken drehte sie sich wieder zu ihrer Konsole und beobachtete den Bildschirm. „Dritter Sensor wurde aktiviert“, meldete sie und vergrößerte den Ausschnitt. „bislang keine Flugaktivitäten ausmachbar.“ Ein scharfer Pfeifton richtete ihre Aufmerksamkeit auf einen anderen Bereich ihres Displays. „§$%%&/()=?`?(/&%!“, fluchte sie, nachdem sie begriff, was ihr da angezeigt wurde.

"Was ist los? Bericht!"

H´Qar stürzte zum Pilotensessel und blickte Milseya über die Schulter."

„Dein Asteroidengürtel ist in Wahrheit so was wie ein Meteoritenschweif“, begann sie stirnrunzelnd. „Was bedeutet, dass wir zwar mit ihm mitfliegen können, aber mit größter Wahrscheinlichkeit eher von einem Asteroiden getroffen werden oder aufgrund der ständig variierenden Gravitationsverhältnisse auf einen aufschlagen werden. Oder wir versuchen auf einem zu landen, aktivieren die Schutzschilde und hoffen, die Romulaner sind nicht so irre wie ich..“

"Nun, du bist doch die beste Pilotin des Alphaquadranten, wenn ich mich nicht irre." sagte H´Qar mit einem süffisanten Lächeln. "Dann sollte das für dich ja kein Problem sein. Wie weit kommen wir vom Kurs ab, wenn wir auf einem der größeren Brocken landen?"

„Unbekannt“, gab sie zurück. „Der Schwarm wechselt ständig seinen Kurs – abhängig von den herrschenden Gravitationsverhältnissen.“ Sie packte ihren Mann am Kragen und zog ihn unsanft zu sich herab. „Schätzchen“, flüsterte sie. „Ich mag ja gut sein, aber alleine DAS zu versuchen, ist lebensmüde. Ich garantiere dir also nicht, dass dein Schiff das unbeschadet übersteht. Außerdem hält das die Romulaner womöglich nicht davon ab, uns zu folgen. Also wenn wir das machen, dann sollten wir zusehen, dass sie glauben, dass es uns erwischt hat.“

"Das lass mal meine Sorge sein." gab er eben so leise zurück wie Mili ihn angesprochen hatte. "Kurs auf den Schwarm. Bringt allen Schrott, den wir haben in die Shuttelrampe. Torpedo vorbereiten. Mili, lande auf einem Asteroiden mit Metallkern."

„Tse tse“, bestätigte sie und suchte nach einem passenden Kandidaten. „Das wird eine ziemlich holprige Angelegenheit“, erklärte sie, nachdem sie einen Brocken ausgewählt hatte. „Wo zum … Steuerborddüsen .. Hat dieses Schiff etwa keinen Düsenantrieb?“, fragte sie ungläubig.

H´Qar schüttelte kurz den Kopf und deutete dann auf eine Taste auf der rechten Seite des Displays. "Nicht im eigentlichen Sinn. Wir nutzen die Atmosphärischendüsen dafür. Die reagieren im Weltraum besser als jede eurer Föderationsmanöverdüsen."

„Verstehe“, kam es grüblerisch zurück. „Wir werden alle sterben.“ Milseya seufzte und sah schmunzelnd zu H’Qar hoch. „Dann wollen wir mal ..“ Sie konzentrierte sich wieder auf ihr Display. „ Geschwindigkeit wird auf Schwarm angepasst… Treten in den Schwarm ein in fünf vier drei zwei …“

Der Bird of Prey wurde schlagartig heftig hin und her geworfen. Die Mannschaftsmitglieder, die sich nicht rechtzeitig festgehalten hatten, wurden durch die Brücke geschleudert. „Gravitation … verändert …“, brüllte Milseya so laut sie konnte, während sie sich krampfhaft an ihrer Konsole festhielt. „Kurs .. Asteroid .. sind auf .. „

H´Qar wurde ebenfalls von den Beinen gerissen. "Qu'vatlh." Als er sich wieder aufgerichtet hatte, floss etwas Blut sein Gesicht hinunter. "Wahrscheinlich ist heute ein guter Tag zum sterben." Breitbeinig stellte er sich hinter Milseya. "Lass den Steuerbordflügel nicht so hängen."

„Wenn du es besser kannst, darfst du gerne .. oh verdammt .. weg da“ rief sie dem Asteroiden zu, der gerade ihre Flugbahn kreuzte. Sie riss das Steuer herum, doch streifte die Unterseite des Schiffes leicht die Oberfläche. Ein widerlich schleifendes Geräusch durchdrang das Schiff. „Kein Problem“, sagte Milseya. „Nur ein Lackschaden .... oho … ohhh.. OOOOOHHH! Die Gravitation verändert sich wieder .. wir .. Oh verdammt! FESTHALTEN!“

Milseyas Finger flogen regelrecht über das Display, doch zeigten ihre Befehle nur wenig Wirkung. „Wir kommen nicht richtig aus dem Sog heraus“, rief sie ihrem Mann zu und zeigte auf mehrere kleine Objekte auf dem Display. „Wir werden einige Treffer abbekommen – und von der Landung will ich gar nicht erst reden!“

"Bring den Vogel nur in einem Stück runter. KANONIER, befrei uns von diesen Felsbrocken."

Der Angesprochene zögerte nicht lange und begann mit der Zielerfassung. In kurzer Zeit schoss er einen Teil der anfliegenden Objekte zu Weltraumstaub. Fünf der kleineren Felsen prallten vom Schutzschirm ab, ein etwas größerer Brocken durchschlug die Schutzschilde und den Backbordflügel. Was den Raubvogel zur Seite riss.

Milseya schrie kurz auf. „Nein, nein, nein - das ist nicht gut… gar nicht gut … . denk nach Mili!! … denk nach! gleiten .. nein .. der Backbordflügel macht das nicht lange .. ich muss steuern können .. Düsen .. ja! .. deaktiviere Antrieb….Düsen aktiviert .. Landeplatz in Sicht .. wir kommen hart rein ..“

Sie kompensierte so gut es ging sämtliche Strömungen und Störungen, doch wurde das Schiff hin und her gerissen. Es bäumte sich auf, wurde nach hinten gezogen, und dann wieder ruckartig nach vorne gestoßen zu werden. Doch sie gab ihre Bemühungen nicht auf – auch wenn sie kaum Reaktionen vom Schiff bekam.

„Wir landen“, brüllte sie.

Hart schlug der Bird of Prey auf den Felsbrocken auf. Aus fast allen Konsolen stoben Funken auf und die Beleuchtung wechselte auf Notstrom.

"Alle Reserveenergie in die Lebenserhaltung und in die Schilde."

H´Qar blickte sich auf der Brücke um und bemerkte dabei trocken: "Das könnte länger als eine Stunde dauern."

„H’Qar…“ Mit fahlem Gesicht war Milseya schwerfällig aufgestanden, nachdem sie von der Wucht der Landung wieder in ihren Stuhl zurückgestoßen worden war und das seltsame warme Gefühl an ihren Oberschenkeln gespürt hatte…

"Das hast du gut gemacht, Liebling. Du solltest jetzt in unser Quartier gehen." Sein Blick glitt vom blassen Gesicht an Milis Körper hinunter. Und vielleicht solltest Du vorher einmal bei unserem Sanitäter vorbeischauen." H´Qar ging den einen Schritt auf Milli zu und hob sie vorsichtig an.

"Oder besser noch, ich bringe dich dort hin. ALLE wissen, was Sie zu tun haben. Energie wiederherstellen und Tarnung reparieren. In 45 Minuten will ich wieder volle Energie auf diesem Schiff."

„H’Qar ..“ Milseya begann schwerer zu atmen und hielt zitternd ihre Hand vor sein Gesicht. Sie war blutverschmiert. „Ich blute..“, stammelte sie entsetzt „das Kind ..“

"Es ist dein Bein. Es sieht gebrochen aus, also nichts schlimmes."

„Nein“, schüttelte sie immer heftiger keuchend den Kopf. „Bring mich sofort auf MEIN Schiff, sonst werden wir unser Kind verlieren ..“

Shane und fee in "Babybauch und Weltraumschrott"

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George keuchte und versuchte nach Luft zu schnappen, als er wieder einen unsanften Segelflug, quer durch die Brigg machte. Niels und Jenax Landeten kurz nach ihm auf dem Boden.

„Noch einmal und ich Schneide dir mit einer stumpfen Klinge dass ab was dich zu einem Mann macht“, knurrte George an die Adresse des Wächters, welcher aber wieder außerhalb der Hörweite war.

Seine Arme und Beine schienen bei jeder Bewegung zu Protestieren. Doch George rappelte sich auf und hob seine Frau auf die Pritsche. Niels erreichte ebenfalls seinen Platz.

„Ich bin schon soweit, dass ich den nächsten Jem Hadar oder Borgdrohne Adoptieren würde, wenn diese uns hier nur die Orions vom Hals schaffen würden.“

„Dann bekommen die das Gästezimmer!“, nuschelte Jenax und sank auf der Brust ihres Mannes zusammen. Alle drei fühlten sich Schmutzig. Und noch immer keinen Schritt weiter. Wie lange das Verhör andauerte, dass konnte keiner mehr sagen. Das Zeitgefühl war einfach nicht mehr vorhanden. Man merkte nur an den Besuchen von Sius, welche Tageszeit ungefähr sein musste. Der kleine Außerirdische, der einen ständigen Monolog führte, war ihrer verbliebenen Verbindung nach draußen.

Bevor Sius wieder den Raum betrat, flog eine Wolke dieses seltsamen Duftes hinein. Die Menschen sahen noch schlimmer aus, als sie es vorhin getan haben. Mitleid regte sich in dem kleinen Wesen und setzte zunächst die Schüsseln ab.

Jenax bemerkte wie die Kopfschmerzen nachließen, aber die Übelkeit sich in Grenzen hielt.

George bemerkte, wie es auch ihm wieder besser ging und er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.

„Was ist dass für ein Duft Sius?“, fragte Sheridan. Sius betrachtete sich den Ingenieur und neigte den Kopf zur Seite.

„Das ist der Duft der – Reinigung -. Es gehört zu einem Ritual, was mein Volk durchführt, wenn es in seinen Schlafzyklus tritt um den Geist und auch den Körper zu stärken“, erklärte Sius in einem Ton, als ob er Auskunft über das Wetter erteilen würde.

„Es scheint uns auch Kraft zu geben.“

„Wirklich? Hochinteressant“, murmelte Sius. Dann kramte er in der linken tiefen Seitentasche seines Pelzmantels und holte 6 Kapseln heraus.

„Jede Kapsel enthält genug Duftstoff um eine Zeremonie durchführen zu können. Ich Schenke euch diese hier. Ich habe noch genug Kapseln da.“

George nahm die Kapseln entgegen. Seine Gedanken wurden immer klarer.

„Danke Sius. Das ist sehr nett von Dir.“

„Nichts zu Danken. Das Ritual ist einfach – Duft inhalieren und danach werdet ihr sehr gut Schlafen können und euer Geist ist beim Aufwachen wieder erneuert.“

Sius nickte den anderen zu, dann verließ er auch wieder die Zelle.

George verstaute die Kapsel bei sich. Wenn seine Theorie hinhaut, so würde Vara Tai beim nächsten Mal ihr blaues Wunder erleben.

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Charles Morten war gerade dabei in einem Wettlauf gegen die Zeit die neue Tarnvorrichtung anzuschließen, als Captain Sho'naq in der Eingangstür zum Cockpit erschien. In seiner künstlichen Hand hielt er eine Flasche die anscheinend Wein oder ein vergleichbares Getränk enthielt, in der anderen hingen zwei leere Gläser nach unten. "Schalten Sie den Autopiloten an, wir machen es uns jetzt erst einmal gemütlich."

Vinara betrachtete den alten Mann skeptisch. "Ich finde wir sollten zu dritt anstoßen wenn die Tarnvorrichtung wieder richtig läuft."

"Das könnten wir sicherlich und werden wir wohl auch tun, aber jetzt geht es mir nur darum dass wir beide alleine sind."

"Ich bedaure, aber daraus wird nichts. Ich werde nicht auch noch Ihre Piratenbraut spielen!"

Der Efrosianer wurde nun ungehaltener. Er legte Flasche und Gläser auf einem leeren Seitensessel ab und ging geradewegs auf die Andorianerin zu. "Wer redet hier von Spielen? Sehe ich so aus als wäre ich nur zu obeflächlichem Spaß und Freude aufgelegt? Ich bin Pirat mit Leib und Seele, und für jeden Captain meiner Zunft sind drei Dinge unerlässlich wenn er vollkommen sein will: Ein gutes Schiff, eine gute Mannschaft und eine richtige Piratenbraut. - Verdammt nochmal, jetzt nimm doch wenigstens diese alberne Sonnenbrille ab damit ich dir in die Augen sehen kann!"

Genau das wollte Vinara aber nicht, da ihre von der Norm abweichende Augenfarbe sie wahrscheinlich verraten hatte. "Ein genetischer Defekt macht mich etwas empfindlich gegen helles Licht."

"Dann machen wir es aus, bei Kerzenschein ist es ohnehin viel gemütlicher!"

"Nein. Es bringt Unglück wenn Captain und Erster Offizier sich in dieser Weise aufeinander einlassen. Privat- und Berufsleben sollte hier strikt getrennt werden!"

Enttäuscht ging Sho'naq einige Schritte auf Abstand. "Sie reden als ob wir hier bei der Sternenflotte wären... Sind Sie am Ende sogar ehemalige Offizierin? - Aber wie dem auch sei, wir Piraten arbeiten nicht nur als Kumpane zusammen; wir sind auch Freunde, eine Familie. Zumindest sollte es so sein. Eine Mannschaft die nur durch Furcht und gemeinsame Profitgier zusammengehalten wird kann auf Dauer nicht funktionieren; das ist meiner Ansicht nach der Hauptgrund warum die meisten 'modernen' Piraten ein so unehrenhaftes Leben führen."

"Eine schöne Familie hatten Sie da die Sie schmächlich in Stich gelassen hat..."

"Das waren nicht die Richtigen. Pirat ist man nicht nur aus Geldgier sondern auch aus Idealismus; leider mangelt es den meisten schwer an letzterem."

"Ich gebe zu dass auch ich gewisse Ideale habe, aber die besagen auch dass ein Captain und seine Stellvertreterin sich niemals - zumindest nicht schon nach den ersten Stunden des Kennenlernens - aufeinander einlassen sollten."

Die Augen des Efrosianers leuchteten auf einmal auf. "Heißt das es könnte doch noch was werden mit uns beiden?"

"Ich würde an Ihrer Stelle nicht darauf warten. Betrachten Sie mich mehr als kleine Schwester wenn Sie schon so ein Familienpirat sind."

"Pah, eine Andorianerin und meine Schwester! - Also gut, dann geh ich eben wieder in meine Kajüte. Aber eines sage ich Ihnen Ms. Rallan: Sie werden es noch bereuen wenn Sie mein Angebot ausschlagen. Egal mit wem Sie vielleicht sonst liiert sein mögen oder sein werden, kein Mann oder keine Frau könnte Ihnen das bieten was ich Ihnen bieten kann!" Mit diesen Worten packte er Wein und Gläser wieder ein und ging sichtlich verstimmt aus dem Cockpit.

Als eine Stunde später Morten wieder vorbeisah meinte er: "Die Tarnvorrichtung ist einsatzbereit, dank der vorbereiteten Anschlüsse lief alles vergleichsweise glatt. Leider ist der Frachtraum dadurch und durch Sho'naqs Sachen so gut wie überfüllt. - Wo wir schon bei dem alten Mann sind: Ich hoffe doch er ist nicht zu aufdringlich geworden?"

"Wie man es nehmen kann... Er scheint wohl schon von einer richtigen Piratenhochzeit mit mir als seiner Braut zu träumen!"

Morten lachte glucksend. "Ich sagte Ihnen doch er ist mehr ein Romantiker als ein Schlächter... Aber keine Sorge, dass er sich Ihnen mit Gewalt nähert halte ich für so gut wie ausgeschlossen. Das würde gegen seinen persönlichen Ehrenkodex verstoßen."

"Dann hoffe ich dass er sich auch daran hält. - Sollen wir die neue Tarnvorrichtung jetzt gleich aktivieren?"

"Besser wäre es, die alte weist schon zunehmende Fluktuationen auf... Noch kann ich sie für weiter entfernte Beobachter mit einem Störsignal kaschieren, aber je eher wir umschalten deso besser. Nur müssen wir dazu unter Warp und für die Dauer der Umschaltung wären wir für zwei bis fünf Minuten ohne Tarnung."

"Und es befinden sich keine Himmelskörper in der Nähe um uns zu verstecken... Wobei ich die Wahrscheinlichkeit dass wir in der kurzen Zeit gefunden werden doch eher für gering halte, es sei denn man sucht gezielt nach uns."

"Wir müssen es einfach riskieren. Und selbst wenn sich uns ein Schiff nähern sollte, wenn wir mit bestens funktionierender Tarnvorrichtung wieder auf Warp gehen ist das besser als wenn wir noch ein paar Lichtjahre so weiter fliegen und dabei eine Spur hinterlassen die uns viel eher verraten könnte."

Und so ging das Schiff mit Captain Sho'naqs Einverständnis kurz unter Warp; zum Glück mussten die Schilde nicht auch noch deaktiviert werden. Vier Minuten später meldete Morten alias Morrison: "Alles ist bereit, wir können unsere Reise fortsetzen!"

Gerade als Vinara wieder Kurs setzen wollte ertönte der Alarm.

"Ein Schiff enttarnt sich!", rief Sho'naq der im hinteren Bereich des Cockpits stand.

Es war eine Einheit der Defiant-Klasse; prompt kam auch eine Nachricht über Audiokanal rein: "Hier spricht Captain Vincente Fambrosa von der USS Watchdog! Romulanischer Scout, senken Sie Ihre Schilde damit wir ein Sicherheitsteam zu Ihnen an Bord schicken können."

Vinara aktivierte die holografischen Kommunikations-Filter, wodurch sie und Sho'naq wie Romulaner aussahen. Danach öffnete sie einen visuellen Kanal. "Ich bin Vi'ral, Tochter des ehemaligen Senators Tonek. Wir haben nicht die Absicht in irgendeiner Weise gegen die Föderation vorzugehen, wir waren in rein privater Angelegenheit im Föderationsgebiet unterwegs und befinden uns nun wieder auf dem Weg nach Hause."

Der leicht dunkelhäutige Sternenflotten-Captain auf der anderen Seite des Bildschirms hatte sich erhoben. "Ms. Vi'ral, wenn Sie wirklich wie Sie sagten in rein privater Mission unterwegs sind, wieso reisen Sie dann mit Tarnvorrichtung? Erlauben Sie mir einen oder zwei Sicherheitsleute zu Ihnen an Bord zu beamen, oder warten Sie wenigstens bis wir Ihre Identität überprüft haben. Sollten Sie die sein für die Sich sich ausgeben haben Sie nichts zu befürchten; allerdings sollten Sie dann auch ungetarnt weiterreisen solange Sie sich noch im Föderations-Gebiet befinden."

"Ich fürchte das ist ausgeschlossen, diverse Piraten haben es auf meine Person abgesehen da mein Vater ein vermögender Mann ist."

"Dann werden wir Sie eskortieren."

"Bei allem Respekt Captain", schaltete sich nun der Efrosianer ein, "aber ein getarntes Föderations-Schiff das einen ungetarnten Scout zur Neutralen Zone eskortiert? Sie verstoßen gegen den Vertrag von Algeron; Ihre Tarnorrichtung kann unmöglich von uns stammen, also muss sie von den Klingonen oder - schlimmer noch - selbst entwickelt sein. Wenn wir das unserer Regierung melden werden Sie bis zur Nasenspitze in der Scheiße stecken!"

Fambrosa wunderte sich über diesen Fäkalausdruck von einem (scheinbaren?) Romulaner. "Wir setzen unsere Tarnung lediglich innerhalb des Föderationsgebiets zum Aufspüren von Piraten ein. Und offen gesagt glaube ich Ihnen kein Wort; Ihre Energiesignatur weist zu starke Unregelmäßigkeiten auf. Also ein letztes Mal: Senken Sie Ihre Schilde oder wir werden das Feuer eröffnen!"

"Dann danke ich Ihnen für das Gespräch Captain", erwiderte Vinara sarkastisch und mit einem Ruck ging der Scout auf Warp noch bevor sie die Verbindung beendete.

"Folgt er uns?", fragte Sho'naq.

"Das kann ich nicht sagen, aber unsere Tarnvorrichtung hält", antwortete Morten der soeben auch das Cockpit betreten hatte. "Schlagen wir sicherheitshalber ein paar Haken, aber nicht zu abrupt dass das Tarnfeld fluktuieren könnte. - Ich wusste zwar dass die Sternenflotte ein paar Defiant- und andere Schiffe speziell für die Bekämpfung von Piraten abgestellt hat, aber dass einige davon auch über eine Tarnvorrichtung verfügen..."

"Sie passen sich uns an Gilles", meinte Sho'naq süffisant, "soviel zu den hohen - pardon: hohlen Idealen der Föderation."

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Lucas Bishop betrat die Brücke der Feuertänzer und schaute auf den Hauptschirm. Dort sah er einen schwarzen Bird of Prey mit dem Zeichen des Orion-Syndikats. "Captain, was haben sie vor?" fragte Lucas den klingonischen Captain.

"Wir werden angreifen." war die knappe Antwort. "Diese p´tagh verdienen es nicht im selben Sektor zu fliegen wie wir."

"Soll ich mich raushalten oder gegen den Abschaum kämpfen?“

"Sie haben meinen Navigator getötet also nehmen sie seinen Platz ein."

Lucas nahm Platz und scannte den anderen Bird of Prey. "Die senden irgendwelche Gespräche auf allen Frequenzen!" berichtete der Sternenflottenoffizier.

"Bringen sie es auf die Lautsprecher." Aus den Lautsprechern drang nun die Übertragung. "Ist der Universalübersetzer defekt? Oder warum ist das so unverständlich?"

"Keine Ahnung, es ist alles eingeschaltet. Vielleicht sprechen die einen komischen Dialekt!" versuchte der ehemalige Sicherheitschef eine Antwort zu finden.

Auf dem Schiff des Orion-Syndikats

Als das nächste Verhör dran war, geschah es schnell. Alle drei Offiziere aktivierten je eine Kapsel mit dem Duft der Reinigung. Dieser fiel unter dem Mix aus exotischen Gerüchen auf dem Schiff kaum auf, doch es stellte sich schnell eine Veränderung ein. Diese wurde auch bei den Männern der Besatzung sichtbar. Der Duft brauchte einige Minuten um sich über die Lebenserhaltung auszubreiten. Die Wächter blickten ihre Herrin seltsam an. Vara Tai gefiel dieser Blick keineswegs. Und auch ihre Gefangenen schienen sich irgendwie dem Einfluss der Pheromone entziehen zu können. „Was geht hier vor?“, zischte Vara. Doch statt einer Antwort kamen die Wächter auf Tai zu. „Haltet euch bereit Leute“, flüsterte George Jenax und Niels zu.

Niels zeigt George mit einem Nicken, dass er ihn verstanden hatte und schaute sich nervös um.

Die Wachen zogen ihre Phaser – zwanzig Jahre alte Typ II Phaser der Sternenflotte, welche einen abgegriffenen Eindruck machten – und zielten damit auf Vara Tai. „Jetzt haben wir das Sagen, Weib!“, höhnte der größere Orionier. George spannte seine Muskeln an. Ebenso auch Niels. Sie mussten es im ersten Anlauf schaffen.

Beide standen nun in einer Position, welche für George und Niels die ideale Angriffsposition darstellte. Wie ein Klappmesser fuhr Georges Bein hoch und warf den Arm des Orioniers nach oben. Der Phaser flog in die Luft und segelte in eine Ecke. George rollte sich ab, während Niels den entwaffneten zu Boden warf. George fing die Waffe auf und feuerte auf den zweiten bewaffneten Wachmann, welcher seinen Schrecken noch nicht überwunden hatte. Der orangene Strahl traf den Mann in der Brust und vaporisierte das Herz. Leblos fiel der Körper zu Boden.

Niels verpasste dem Zweiten einen Kinnhaken bevor er sich des anderen Phasers bemächtigen konnte. Gemeinsam richteten die beiden Männer die Phaser auf Vara Tai und den verbliebenen Wachmann. Jene wusste immer noch nicht wie ihr geschah. Auf der Brücke ging derweil auch das Chaos um.

„Vara, die Männer drehen durch. Sie senden auf allen Frequenzen. Was sollen wir tun?“, rief eine andere Frauenstimme aus dem Lautsprecher. „Ich weis.“, lautete Varas Antwort.

Niels schritt langsam auf Vara Tai zu, nahm ihr ihren Phaser ab und warf ihn Jenax zu.

Wieder auf dem klingonischen Schiff

"Captain, alle Anzeigen von dem anderen Schiff spielen verrückt!" berichtete Lucas dem klingonischen Captain.

"Gut dann wird es ein schneller Sieg. Alle Waffen bereitmachen, Torpedo laden. Bereitmachen die Tarnung fallen zulassen. Zielen sie zuerst auf den Antrieb."

"Ziel ist anvisiert!" berichtete der Waffenoffizier und schaute zu dem menschlichen Navigator. "Tarnung ist unten!"

"FEUER." Ein Torpedo löste sich aus dem Abschussrohr und die Disruptoren gaben zwei Salven ab. Fast gleichzeitig schlugen die Disruptorsalven und der Torpedo auf die Schilde ein. Nach dem ein teil des Schadens die Schilde durchdrungen hatte begann der Antrieb des zu flackern. "Weiter feuern." Der Waffenoffizier feuerte weiter und bei jedem Treffer wurde das feindliche Schiff durchgeschüttelt.

"Soll der Angreifer zerstört oder geentert werden?" fragte Lucas und schaute der älteren Klingonin ins Gesicht.

"Es sind nur Wanzen des Orionsyndikates. Also vernichten wir sie."

"Ich habe hier zwei Menschen und eine Betazoidin auf den Anzeigen. Sie passen zu den Mustern von ehemaligen Kollegen von mir, sie sind von der Sternenflotte!" versuchte der Australier seine Kollegen zu retten.

Währendessen auf dem Orionschiff

Das Schiff begann zu Beben. Das Licht flackerte für einen Moment. Diesen nutzte der Orionier aus, um vor zu preschen. Ein orangener greller Strahl stoppte diesen. Jenax hatte abgedrückt. Mit einem dumpfen Laut schlug die Leiche auf dem metallenen Boden auf.

„Wir werden von Klingonen angegriffen!“, informierte die andere Orionierin über Lautsprecher. „Bringen Sie uns zu einem Kommunikationsterminal!“, forderte George.

„Was wollen Sie machen? Die Klingonen werden ihnen nicht zur Hilfe kommen. Es sei denn, sie sind Offiziere der Sternenflotte.“

„Glauben Sie was Sie wollen. Bringen Sie uns zu einem Kommunikationsterminal.“

Ein weiteres Beben erschütterte das Deck.

„Dort drüben ist ein Terminal.“, Vara zeigte auf eine Konsole mit einem Stuhl. George begab sich zu dieser und aktivierte die Kommunikationsprogramme. Dann sendete er verschlüsselt seinen persönlichen Code. Jenen sollten die Klingonen erkennen. Dann fügte er seinen und die Namen von Jenax und Niels hinzu. Nach wenigen Sekunden drückte er die Sendetaste.

„Jetzt heißt es Warten.“

„Sie werden mit uns sterben.“, fauchte Vara Tai. Dann Sprang Sie auf George zu. Ein Betäubungsschuss streckte Vara nieder. Diesmal konnte Niels einen Treffer für sich verbuchen. Dann ging er zum Terminal und suchte in den Schiffsplänen den schnellsten Raum zum Hangardeck. Für den Fall, dass es keine Antwort geben würde, sollten sie von dort verschwinden.

George sah sich die Daten an. „ Ein Langstreckenshuttle. Das können wir gebrauchen. In dem Chaos sollten wir auch das Hangardeck erreichen können“, meinte George zu Niels und Jenax.

Erneut auf der IKS Feuertänzer

Wollen Sie mir irgendetwas damit sagen? Wenn Ihre Kollegen an Bord eines Schiffes des Syndikates..." Bevor Sie weiter reden konnte unterbrach ein eingehender Ruf den Captain.

„Klingonisches Schiff! Wenn Sie uns Empfangen, hören Sie uns zu. Wir sind Sternenflottenoffiziere, die von den Orioniern entführt wurden. Wir konnten dank ihres Angriffes unsere Entführer überwältigen“, erklärte George in einer Audiobotschaft an die Klingonen.„Klingonisches Schiff antworten Sie bitte!“

"Soll ich antworten, Captain?" fragte Lucas, während sein Finger schon auf der Übertragungstaste platziert war.

"Holen sie die Sternenflottenoffiziere da raus und dann zerstören wir dieses Schiff."

"George? Sind sie dass? Die Feuertänzer wird euch an Bord nehmen!" sendete Lucas zurück.

Georges Herz begann zu rasen, als er Lucas Bishops Stimme hörte.“Ja Lucas, wir sind es. Beamt uns hier raus!“, rief George. Jenax und Niels gaben sich auch kurz zu erkennen, so dass Lucas überzeugt sein musste, dass er es auch mit seinen ehemaligen Kollegen zu tun hatte.

"Ich beame euch dann mal da raus!" antwortete der ehemalige Sicherheitschef und beamte seine ehemaligen Kollegen an Bord der Feuertänzer. Dann bat er beim Captain darum, die Brücke verlassen zu dürfen. Was ihm auch gewährt wurde. Sofort gingen durch die Tür und begab sich zum Transporterraum des Bird of Prey.

Das typische Prickeln stellte sich ein und in drei roten Lichtsäulen verschwanden George, Jenax und Niels aus dem Verhörraum. Einen Herzschlag später nahm der klingonische Transporterraum gestallt an. Der Klingone an den Kontrollen sagte etwas zur Begrüßung, dann öffneten sich die Schotten und Lucas trat ein. George begann erst jetzt zu begreifen, dass die Gefangenschaft bei den Orioniern vorbei war. „Das war in letzter Sekunde.“, sagte George, bevor er, Jenax und Niels den Australier Umarmten.

Niels war wirklich froh Lucas zu sehen. Plötzlich wurde der Bird of Prey von der Druckwelle des explodierenden Schiffes der Oronier durchgeschüttelt. Gut, dass sie noch gewartet haben, bis wir raus waren, dachte er.

"Willkommen an Bord der Feuertänzer! Ich soll euch zuerst mal zum Captain bringen! Wenn ihr mir bitte folgen würdet... Später würde ich gerne erfahren, was überhaupt passiert ist!" begrüßte der ehemalige Sicherheitschef seine Kollegen und klopfte George auf die Schulter.

„In Ordnung.“, brummte George erschöpft. Der Überwältigungsversuch hatte beinahe die letzten Reste seiner Kräfte gekostet. Er stützte Jenax, bevor sie alle den Transporterraum verließen.

CptJones, ShaneGooseman, Phanan und U_E in "3 Räucherstäbchen gegen die grüne Frau"

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Captain Sho'naq verhielt sich insgesamt sehr ruhig, wie auch der weitere Abschnitt des Fluges bis jetzt ohne Zwischenfälle verlaufen war - dank der klingonischen Tarnvorrichtung, welche nur hier und da noch besser an die Systeme des romulanischen Scouts angepasst werden musste (zumindest fand Charles Morten es würde dabei helfen die "optimale Unsichtbarkeit" zu erreichen).

Am nächsten Morgen rief der alte Piratenkapitän seine Zwei-Mann-Crew in seine Kajüte. "Ich... weiß nicht was mit mir los ist heute, mir ist schon schwindlig ohne dass ich meinen morgendlichen Rum getrunken habe!"

"Sie werden doch nicht an Entzugserscheinungen leiden?", meinte der Ingenieur halb scherzend und untersuchte den Efrosianer so gut er konnte mit seinem Tricorder. Schlagartig nahm er eine ernste Miene an. "Ich weiß nicht welche Werte bei Ihrem Volk als Standard gelten, aber Ihr Blutdruck liegt bei 90 zu 45 und der Puls gerade mal bei 40..."

Sho'naq war auch sehr blass im Gesicht geworden, sofern man dies bei der üblichen Kruste Schmutz beurteilen konnte.

"Dieser Mann braucht dringend etwas das seinen Kreislauf in Schwung bringt!", rief Morten alarmiert.

"Adrenalin? Testosteron?", fragte Vinara und anstatt nach irgendwelchen Medikamenten zu suchen hob sie kurzerhand Hemd samt BH.

"Was soll denn das nun wieder Pro... Es funktioniert! Blutdruck steigend, Puls bei 50, 55, 65, 70... knapp über 80, packen Sie Ihre Dinger lieber wieder ein bevor es ins Kammerflimmern übergeht!"

"Nein, ich will mehr sehen... Brüste...", ächzte der alte Mann und streckte seine gesunde Hand gierig aus, doch die Andorianerin war wieder ordentlich bedeckt.

"Nur mit der Ruhe Skipper, wir werden erst mal versuchen herauszufinden was Ihnen überhaupt fehlt." Der Ingenieur zog einen Speicherchip aus dem Tricorder und überreichte ihn Vinara. "Sehen Sie in unserer medizinischen Datenbank nach; sie dürfte zwar nicht vollständig sein, aber zumindest ein paar Anhaltspunkte liefern können."

Zehn Minuten später kehrte die Wissenschaftlerin wieder zurück und Morten verkündete: "Der Puls hat sich bei 60 stabilisiert, der Blutdruck schwankt und ist nach menschlichen Maßstäben immer noch niedrig..."

Vinara nickte dem Erdenmann zu und wandte sich dann an den da liegenden Captain. "Laut Computer leiden Sie an einer fortschreitenden Herzinsuffizienz; Teile Ihres Herzmuskelgewebes weisen offenbar unspezifische Verhärtungen auf. Das könnte Teil des natürlichen Alterungs-Prozesses sein, aber vielleicht hatten Sie auch einmal eine Infektion oder sogar einen leichten Herzinfarkt unbemerkt überstanden."

"Wie kalt Sie doch sind, Sie haben mir das Herz gebrochen und wundern sich dann auch noch dass ich so daran leide", verkündete Sho'naq mit theatralischer Geste und wurde gleich darauf von einem Hustanfall gepackt. "Ich brauch jetzt auf jeden Fall erst mal einen ordentlichen Schnapps, der ist immer noch die beste Medizin!"

"Kein Alkohol, der würde Ihr Herz noch weiter schwächen", widersprach Vinara streng und gab ihm stattdessen drei Tabletten und ein Glas Wasser.

Widerwillig schluckte der Efrosianer die ihm dargebotenen Medikamente. "Pfui deibel, das eine schmeckt ja als würde ein fettes Ferengi-Weib, das sich drei Jahre lang nicht gewaschen hat einen Striptease in meiner Speiseröhre hinlegen!"

"Spucken Sie es bloß nicht wieder aus. Das ist bestimmt der Petersilie-Extrakt von dem Sie reden, der unterstützt die Hemmung der Blutgerinnung bei Efrosianern und stabilisiert obendrein noch deren Cholesterin-Spiegel - zumindest ansatzweise. Die anderen Medikamente sind Moxaverin und Weißdorn, insgesamt alles harmlose Substanzen die auch Menschen verabreicht und ohne größere Nebenwirkungen fast beliebig hoch dosiert werden können."

"Und wie oft soll ich dieses Zeug jetzt nehmen?", fragte Sho'naq grimmig.

"Zwei- oder besser noch dreimal am Tag, insgesamt werden sechs Wochen laut Datenbank als Standarddauer für die Therapie angegeben. Sollte bis dahin keine nennenswerte Besserung eingetreten sein muss auf härtere Medikamente oder andere Maßnahmen umgestiegen werden... Aber die zu verabreichen beziehungsweise einzuleiten liegt außerhalb unserer Fähigkeiten und Befugnisse."

"Sechs Wochen diesen stinkenden Kräutermist? Und keinen Alkohol? Dann können Sie mich gleich erschießen, das wäre weitaus humaner!"

Die Andorianerin sah ihn streng an, was durch die Sonnenbrille welche sie in Sho'naqs Gegenwart nach wie vor trug noch verschärft wurde. "Die einzige Alternative Ihnen schnell und dauerhaft wieder zu vollen Kräften zu verhelfen wäre ein künstliches Herz. Aber das können weder ich noch Gilles Ihnen implantieren."

"Bauen könnte ich vielleicht sogar eines, aber Ihnen einpflanzen... Dazu bin ich zu sehr konventioneller Ingenieur", präzisierte Gilles Morrison alias Charles Morten.

Alles in allem sah es so aus als würde Captain Sho'naq sich zumindest vorerst in sein Schicksal fügen, wenn auch unter heftigsten Flüchen. Zur Sicherheit verabreichte Vinara ihm noch ein beruhigendes Hypospray dem eine weitere Dosis Weißdorn-Extrakt beigemischt war.

"Sie schlagen sich gar nicht so übel als Aushilfs-Medizinerin", lobte Morten die Andorianerin als sie alleine im Cockpit saßen, "ich muss gestehen dass wir sogar den Prototypen eines zivilen MHNs an Bord haben, aber das ist noch weit davon entfernt uneingeschränkt einsatzbereit zu sein."

"Ein MHN in ziviler Ausführung? Inwieweit ist es bereits fertiggestellt?"

"Die grundlegenden Parameter sind bereits alle implementiert, ebenso wie das gesamte medizinische Basiswissen. Aber sehen Sie am besten mal selbst... - Aktiviere MHN!"

Nach einem anfänglichen Flackern der internen Emitter erschien ein in Zivil gekleidetes Hologramm nach dem Vorbild des legendären Dr. Leonard McCoy. "Nennen Sie die Art des medizinischen Notfalls."

"Der Notfall wurde bereits gebannt, aber wir hätten gerne noch einmal Ihre fachliche Meinung", begann der Ingenieur und berichtete von der Herzschwäche des Captains und ihre vorläufige Behandlung - ohne dabei Vinaras Teil-Striptease zu erwähnen.

"Sie haben für Nicht-Mediziner guten Weitblick erwiesen und in dieser Situation gemäß Ihres Wissens wie auch Ihrer Befugnisse angemessen gehandelt. Wo befindet sich der Patient gerade?"

"In seiner Kabine; es wäre vielleicht nicht schlecht wenn Sie im Standby-Modus auf ihn aufpassen und gegebenenfalls Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten könnten..."

"Ich werde sehen wozu ich mit meinen eingeschränkten Bewegungs-Algorithmen in der Lage bin. Chirurgische Eingriffe kann ich ja wohl immer noch nicht durchführen, oder hat sich das inzwischen geändert?"

"Leider nein, die dazu benötigten Subroutinen sind sehr komplex und ich kann momentan nicht an ihrer Weiterentwicklung arbeiten."

"Dann sehen Sie zu dass Sie sie trotzdem so schnell wie möglich fertig kriegen wenn Sie mich wirklich einsetzen wollen. Schließlich bin ich ein MHN und keine holographische Schaufensterpuppe, die medizinische Kommentare von sich gibt!"

"Wieso nehmen Sie nicht die Subroutinen aus einem bereits existierenden MHN?", fragte die Andorianerin als der virtuelle Dr. McCoy sich wieder dematerialisiert hatte.

"Einem der Sternenflotte oder dem der Klingonen? In beiden Fällen wäre es rechtlich bedenklich; zudem reizt mich die Herausforderung ein ziviles MHN nur mit Unterstützung meines Vaters zu entwickeln."

"Nun, das grundsätzliche Verhaltensmuster scheint soweit ich beurteilen kann seinem Vorbild durchaus nahe zu kommen."

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Wenige Minuten vor der Zerstörung des Syndikat Birds……………

Das Schiff bebte unter dem Intervallerbeschuss der IKS Feuertänzer. Die Sklaven und deren Herren hielten sich immer wieder an Schotts oder Konsolen fest, um nicht quer durch den Raum zu fliegen. Das Licht begann nun zu Flackern.

Sius nahm dies mit einem Kopfschütteln wahr. Er watschelte einfach den Korridor weiter um zu einem Lagerraum zu gelangen, wo er eigentlich neue Energiezellen für einen alten Romulanischen Tricorder holen wollte, an dem er seit langem bastelte. Ein weiterer Treffer der Klingonen, ein Torpedo womöglich ließ die Energie auf dem ganzen Deck ausfallen. Schreie hallten durch die Metallröhre und Panik schien die meisten zu ergreifen. Sius bemerkte in dem Durcheinander in der Luft einen vertrauten Duft. Den Duft der Reinigung, die Menschen mussten diesen freigesetzt haben. Vielleicht nahmen Sie auch ein Ritual vor um sich zu Reinigen? jedenfalls erfreute es Sius, dass sein geschenk offensichtlich anklang gefunden hatte.

Als die Notbeleuchtung wieder anlief, lagen viele Sklaven Verletzt am Boden oder waren Tod. Die Anderen kümmerten sich nicht um die Verletzten, da diese genug damit zu tun hatten, die eigene Haut zu retten. Die Orions hatten nachträglich auf dem Bird zwei Rettungskapseln installiert, die aber keineswegs im Optimalsten Falle für die ganze Crew ausgereicht hätten. Stattdessen waren diese für die Orion Frauen vorgesehen und möglicherweise ihre Leibwächter. Die Sklaven überließ man ihrem Schicksal, es gab ja schließlich sehr viele davon. Doch keine der Frauen war aufgetaucht und die Männer hatten sich deutlich verändert.

Obwohl das Schiff nach wie vor unter Beschuss stand, gingen sie sich gegenseitig an die Gurgel. Sius wurde nicht beachtet, er duckte sich nur weg, wenn sich ein Knäul aus sich keilenden Sklaven an ihm vorbeirollte.

Am Ende des Korridors bemerkte Sius ein Schott dass Automatisch geöffnet wurde, als die Notstromaggregate wieder anliefen. Neugierig betrat Sius diesen unbekannten Raum, welcher 8 Sitzplätze mit Gurten und eine Konsole in der Mitte aufwies.

„Was ist dass hier?“, fragte sich Sius halblaut und kraulte dabei seinen Kinnbart. Ein weiterer Treffer und Sius stolperte diesesmal in den Raum hinein.

Die internen Sensoren des Raumes registrierten dies und stellten durch die Verbindung zum Schiffscomputer fest, dass das Schiff nur noch für Sekunden existieren würde. Also Schloß sich das Schott mit einem Poltern. Gummidichtungen dehnten sich aus und versiegelten das Schott Luftdicht.

„Autonomes Lebensherhaltungssystem aktiv. Antrieb und Kommunikationssysteme in Bereitschaft!“, teilte eine blechern klingen Stimme mit.

„Was? Wer spricht da?“, fragte Sius. Sichtlich verwirrt sah er sich Sprunghaft um. Die Lichter gingen an und ein Poltern kündigte ab, dass die Andockklammern des Gefährts dabei waren die Verbindung zum Mutterschiff zu trennen. Bevor Sius einen Sitz erreichen konnte löste sich die Kapsel vom Schiff. Die Trägheitsdämpfer konnten den Ruck nicht Komplett verkraften, so dass Sius an die Wand geschleudert wurde und kurz die Besinnung verlor.

Die Kapsel trieb davon, die IKS Feuertänzer feuerte nochmals ihre Disruptoren und Torpedos ab und der Syndikats Bird zerplatzte in einem Feuerball. Trümmer stoben auseinander und verteilten sich im All. Die Klingonen schienen die Kapsel nicht zu bemerken, oder Interessierten sich nicht für diese. Wenige Sekunden später, verschwand die Feuertänzer wieder im Geistereffekt der aktivierten Tarnung.

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Mit ausdruckslosen Augen starrte Assjima auf den Bildschirm in Merkalms Büro. Das Förderationslogo zeigte an, dass eine Verbindung zum Sternenflottenoberkommando aufgebaut wurde. In ihrer offenen Handfläche lagen die drei Rangpins. Unentschlossen schob sie sie mit dem Ringfinger herum. Dann erschien das Gesicht einer adretten Vorzimmerdame auf dem Monitor. „Sie wünschen bitte?“ fragte die Frau. Assjima schluckte, dann ballte sich die Faust um die Rangpins. Sie stotterte ein verlegenes „Ach … entschuldigen Sie … es hat sich erledigt“ schaltete das Terminal aus und rannte aus dem Raum. Wenige Minuten später stürmte sie in die Abflughalle des förderationseigenen Weltraumhafen. Schwer atmend blieb sie stehen und schaute sich suchend um. Bei welchem der vielen dort parkenden Shuttles mochte Dr. House wohl auf sie warten?

In einem der Shuttles wurde, stehend im Hangar, der Warpantrieb aktiviert. Die Überwachungssysteme reagierten zwar sofort und schalteten ihn wieder ab – aber es reichte um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und einen Prioritäts-Alarm auszulösen.

Überall in der riesigen Halle leuchteten rote Warnlichter auf und aus der Einstiegsluke winkte seelenruhig ruhig jemand mit der medizinischen Ausführung eines Spazierstocks.

Derjenige versuchte auch gegen den Lärm der Sirenen anzuschreien.

„Verdammter Lärm! Hierher Lockenkopf! Kann das nicht jemand ausschalten?! Hier bin ich! Ja ja – nichts passiert! Doktooooor!“

Assjima war bei dem plötzlichen Lärm erschrocken zusammengefahren Ich sollte Baldriantropfen nehmen … Dann sah sie den Mann, der mit seinem Stock in der Luft herum fuchtelte. Sie richtete sich auf, atmete tief durch und ging langsam mit hinter dem Rücken verschränkten Armen zu dem gegen den Lärm anschreienden Mann hinüber.

„Genau!“ Rief er unbeirrt weiter. „Immer schön langsam gehen! Wir haben Zeit!“

Zwei Sicherheitskräfte waren an das Shuttle herangetreten und versuchten heraus zu finden, ob es Probleme gab und wie es zu einer Aktivierung des Antriebes kommen konnte.

Sie wurden unsanft darauf hingewiesen, dass es sie gar nichts anginge und es sich um einen medizinischen Notfall handele, bei dem aus Versehen wohl ein falscher Schalter betätigt wurde. Nicht sicher, ob sie dem Mann glauben oder ihn verhaften sollten, schrie dieser sie noch an, dass man doch endlich diesen Lärm abschalten möge – er hätte sehr sensible Ohren. Dann deutete er noch, während er weiter auf die beiden einredete, auf die sich langsam nähernde Deltanerin.

Als Assjima das Shuttle erreichte und die beiden Offiziere gerade gingen, warfen sie ihr noch einen bösen Blick zu. Sagten zu ihr zwar nichts – gingen aber dann Kopfschüttelnd weiter.

Kurz darauf wurde der Alarm abgestellt.

Die Deltanerin blieb vor dem aufgeregten Mann stehen und musterte ihn mit unbewegter Mine. Dann, als es endlich wieder still war schloss sie kurz die Augen um nun auch selber den Hauch einer inneren Ruhe zu finden. „Doktor House … Sie werden ohne mich zur Argus-Station fliegen müssen.“

Absolut verdutzt sah House die Deltanerin an. Hatte er sich da gerade verhört?

„Was genau meinen Sie damit? Ich glaube nicht, dass Sie das nicht tun werden. Hatten Sie und ich nicht vor kurzem ein Gespräch – in dessen Verlauf wir ein paar Blicke auf direkte Befehle der Sternenflotte haben werfen können? Helfen Sie mir kurz auf die Sprünge – was war da noch zu lesen?“

„In diesem Befehl …“ Assjima spukte das Wort fast verächtlich aus „… ist zu lesen, dass Sie offensichtlich einflussreiche Freunde haben, die Sie aus irgendwelchen Gründen nach Ihrer Pfeife tanzen und sich von Ihnen für Ihre privaten Interessen einspannen lassen. Ich werde diesem Befehl nicht gehorchen.“

„Nun, das könnten Sie selbstverständlich – was ich aber bedauern würde. Weil ich doch…“ Er griff sich mit beiden Händen und schmerzverzerrtem Gesicht an seinen Oberschenkelstumpf, verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Boden des Shuttles. Er stöhnte laut vor Schmerzen und seine Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig von blass zu dunkelrot. Deutlich traten dunkelblaue Blutgefäße unter der Haut hervor und er drehte sich von ihr ab, weiter ins Shuttle hinein. „Weg! Hauen Sie ab!“ Schrie er sie an und musste die Worte angestrengt durch den steifen Kiefer pressen.

Die Deltanerin stand unschlüssig vor dem sich auf dem Boden wälzenden Mann. Diese Scharade war überraschend … zu überraschend als dass sie nur gespielt sein konnte. Und warum sollte sie abhauen? Er brauchte diesen Befehl doch nur zu widerrufen oder ihn auf unbestimmte Zeit auszusetzen, wenn er ihr einen Gefallen tun wollte. Wieso sollte dieser Egozentriker ihr überhaupt helfen wollen? Die Gedanken rasten durch ihren Kopf. Bei dieser Geschwindigkeit ließ sich beim besten Willen kein logisches Schema hinter dieser Aktion erkennen. War es ein Trick? Eine Falle? Oder nur die eigenartige Reaktion eines eigenartigen Mannes auf ihr eigenartiges Verhalten. Doch die veränderte Gesichtsfarbe deutete auf tatsächliche Schmerzen hin. Und sie war Heilerin … sie konnte nicht anders. Alles in ihr schrie danach, den beginnenden Trubel auszunutzen und zu verschwinden. Aber … Sie kletterte durch die Luke, ging in die Hocke und fassten den Mann bei den Schultern. „Ganz ruhig … bitte halten Sie still!“ Ihre rechte Hand wanderte zu dem Beinstumpf hinunter. Von dort musste der Schmerz herrühren. „Es wird Ihnen gleich wieder besser gehen.“

„Und ob!“ Lachte er Assjima an. „Computer. Notfall! Tür schließen und verriegeln. Autorisation: House, Häschen in der Grube!“ Er setzte sich auf und schüttelte seinen Kopf. Die Gesichtsfarbe war in den Normalzustand zurückgekehrt. „Hände weg und hinsetzen. Sie müssen mit mir kommen. So sind die Befehle, so will ich es und so wird es verdammt noch mal passieren.“ Mit etwas Mühe kam er zurück in den Stand. „Sie sind meine einzige Hoffnung – ich bin bereit alles dafür zu tun, dass Sie dieses Verfahren entwickeln und mir mein Bein zurück bringen.“ Er schluckte hastig eine seiner Schmerzpillen. „Niemand hat das Recht mir das zu verwehren! Schon gar keine selbstsüchtige Deltanerin wie Sie eine sind. Ihr Egoismus widert mich an und Ihr ach so freundliches Getue - das Ihrer gesamten Spezies – ist nichts anderes als Selbstüberschätzung und Missachtung anderer Lebensformen!“

Er setzte sich auf einen der beiden Sitze und nahm den Stock zwischen seine Oberschenkel.

„Setzen Sie sich endlich hin und fliegen Sie uns zur Argus-Station, bevor ich Sie verhaften und vor ein Militärgericht stellen lasse. Ich habe keinen Pilotenschein…“

Die Deltanerin rang nach Luft, fassungslos angesichts ihrer eigenen Gutgläubigkeit. Kaum hatte sie sich wieder gefasst, sprang sie auf und rüttelte am Schott. Es war fest verriegelt. „Computer - öffne die Luke!“ Keine Reaktion. Dann drehte sie sich zu House um, trat einen Schritt näher und packte ihn am Kragen: „Sie sind wahnsinnig! Lassen Sie mich SOFORT raus!“ fauchte sie ihn wütend an. Ihre Augen blitzen gefährlich.

Es war ein unangenehmes Gefühl so angefasst zu werden – dennoch was es House wesentlich lieber als dieses übliche Deltaner-Getratsche. Er nahm es entspannt hin und versuchte nicht sich dagegen zu wehren.

„Ja, die Deltanische Friedfertigkeit… Sie machen Ihrem Volk alle Ehre…“ Seine Stimme klang doch etwas krächzend. Die Frau drückte ganz schön fest zu.

„Sollten Sie mich umbringen wollen…“ Er brachte eine weitere Tablette zum Vorschein. „Schlage ich vor, Sie drücken etwas fester.“ Er beförderte die Pille in seinen Mund und schluckte sie hinunter. Es fiel ihm nicht leicht, aber das konnte er verbergen.

„Regen Sie sich ab und fliegen Sie das Shuttle… Hier führt kein Weg raus – und wir haben auch keinen Replikator an Bord. Man könnte sie sicher hier heraus sprengen… ich bin nur nicht sicher, ob das auch an einem Stück ginge.“ Er überlegte lange. Dann sagte er: „Bitte.“

Bitte? Dieser Mann nahm tatsächlich das kleine Zauberwort in den Mund? Ihr Griff lockerte sich. Doch dann verstand sie, dass auch dies nur wieder ein Trick war. Die Wut in ihr setzte überraschende Körperkräfte in ihr frei. Sein Gesicht verfärbte sich erneut, diesmal aber nicht aus eigenem Willen. Gleichzeitig flammten Gedankenblitze in ihr auf. Wenn sie sich fügte, würde sie zur Argusstation zurück fliegen müssen. Und wenn Meg, James, Sid und den anderen Freunden etwas passierte … Sie wischte diesen Gedanken beiseite um Platz für die nächste Option zu schaffen. Sie könnte ihn erwürgen und dann mit dem Shuttle türmen. Der Gedanke war verlockend – wirklich verlockend. Aber dann wäre alles dahin – nicht nur ihre Karriere. Weg damit! Ihn irgendwie raus beamen? Ihr Blick wanderte hinüber zum Transporter. Weg mit ihm – einfach betäuben und ihn dematerialisieren. Sollen sich seine Moleküle doch ein Weilchen in der Halle des Raumhafens vergnügen. Doch wie sollte sie den Raumhafen verlassen. Nur er kannte den Autorisierungscode. Eine weitere Option machte sich in ihrem Gehirn breit. Mitnehmen … ihn einfach einpacken und mitnehmen. Das würde ihr einen ordentlichen Vorsprung verschaffen. Der Entschluss war gefasst und im selben Augenblick ließ sie seine Kehle los so dass er in den Sitz zurück plumpste. Wortlos setzte sie sich hinter die Steuerkonsole. „Sie haben gewonnen, House. Wir ach so freundlichen Deltaner sind leider nicht in der Lage, Schweine wie Sie einfach um die Ecke zu bringen. Ihren Startautorisierungscode bitte.“

Er rieb sich die malträtierte Kehle und schluckte einige Male. Dann räusperte er sich und fühlte, dass was auch immer er jetzt sagen würde, heiser hervorkommen würde – und er behielt recht. „House….“ Er zuckte mit den Schultern und machte ein unschuldiges Gesicht. Wieder räusperte er sich. „House“ Er zeigte ihr den nach oben gestreckten Daumen.

„House. Morphin Dolor 3.“ Obwohl die Stimme immer noch nicht wieder nach ihm klang, akzeptierte der Computer das Kommando, da es mit allen sonstigen Parametern übereinstimmte.

Assjima drückte in rascher Reihenfolge drei Knöpfe, die Triebwerke heuten kurz auf, dann hob das Shuttle schwankend vom Boden ab. Eine leichte, elegante Drehung – vor ihnen öffnete sich das Schott der Luftschleuse, dahinter die endlose Unendlichkeit des Alls. „Computer – setze Kurs auf Argus“ befahl Assjima, während der linke Zeigefinger den kleinen grünen Knopf, der die Spracherkennungsfunktion des Computers deaktivierte, gedrückt hielt. Dann gab sie von Hand die Koordinaten der Sternenbasis 718 ein. „Wir werden drei Tage bis zur Station unterwegs sein. Ich hoffe, dass Sie genügend Lebensmittel eingepackt haben wenn Sie schon keinen Replikator an Bord haben. Und wegen Ihnen habe ich nun leider auch keinerlei Gepäck dabei. Sie werden es mir also verzeihen, dass ich nicht die landschaftlich schönere Route, sondern den direkten Weg einschlagen werde.“

Bryn und Loci in "Die dunkle Seite der Deltaner"

Bearbeitet von Assjima
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