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...die letzte Sache der Romantik

Operation "Dornröschen"


USS Community

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„Jetzt nimm bitte deine Waffe runter und hör mir einfach zu!“ bat Lt. Cmdr. Bishop sein Gegenüber, während er in die Mündung eines Phasergewehrs schaute. Es hatte damit begonnen, dass Lucas mit dem Cordrazin losgezogen war, um seine treuen Sicherheitsleute zu wecken. Nachdem ihm einige schlafende Crewman vor den Füßen lagen und er äußerst vorsichtig über sie hinweg steigen musste, hatte er ein Erlebnis der besonders ekelhaften Art.

Der Tellarite Master Chief Petty Officer Mxzpytkl lag schlafend in einem Korridor. Er hatte sich auf eine Seite gedreht und streckte seinen Hintern in die Luft. Schon als Lucas den Gang betreten hatte roch es dezent nach Schweinestall bzw. Landluft. Aber als der ehemalige Sicherheitschef an dem Eber vorbei wollte, bekam dieser fürchterliche Blähungen und lies das überschüssige Gas anal entweichen. Lucas wurde erst grün und dann bleich im Gesicht. Er rang nach Luft nachdem er auf die Knie gesunken war, seine Augen tränten und seine Nase war betäubt. Schnell rettete er sich in den nächsten Korridor und schnappte nach Luft, wie ein Fisch an Land. Die Abgase des Tellariten stanken wirklich grauenhaft nach verfaulten Pflanzen, verrottetem Fleisch kombiniert mit Ammoniak, Teer und faulen Eiern.

Was der wohl zum Mittagessen hatte, fragte sich Bishop und ging weiter zum Bereitschaftsraum der Sicherheit. Dort lag Nathanel McNaughton gekrümmt auf dem Boden und schlief. Vorsichtig verpasste Lucas dem Schlafenden eine Dosis Cordrazin, wodurch der Sicherheitsmann wieder wach wurde. Leider war Lt. McNaughton sehr schnell mit der Waffe und bedrohte nun den ehemaligen Sicherheitschef mit einem Phasergewehr.

„Lucas du stehst auf der Fahndungsliste und du bist aus dem Arrest geflohen! Deinetwegen stand die ganze Sicherheitsabteilung wie unfähige Trottel da.“ entgegnete Lt. McNaughton und hielt seinem ehemaligen Vorgesetzten weiterhin den Lauf des Phasergewehrs vor das Gesicht.

„Nate, wir sind nicht nur Kollegen sondern auch Freunde! Ich bin aus gutem Grund hier und ich hatte auch einen verdammt guten Grund zu fliehen. Du musst doch auch gemerkt haben, dass hier merkwürdige Dinge vorgehen.“ versuchte Lucas seinen Untergebenen von seinen guten Absichten zu überzeugen.

„Natürlich wurden einige Dinge verändert, jeder Mensch handhabt die Dinge anders. Die Führungsoffiziere wurden ausgetauscht und durch neue, anders denkende Leute ersetzt…“ antwortete der Sicherheitsoffiziere und ließ sich nicht vom Gegenteil überzeugen.

„Gut, dann muss ich dir wohl die ganze Geschichte erzählen…“

10 Minuten später, hatte es Lucas geschafft den Sicherheitsmann vom Gegenteil zu überzeugen. Der ehemalige Sicherheitschef versprach seinem Untergebenen, wenn die Zeit reif war und die Beweise würden dem Captain vorliegen, dann würde er sich freiwillig ergeben und ohne großen Aufstand in die Arrestzelle gehen. Nach dem Gespräch, gab Lucas ein weiteres Hypospray mit Cordrazin gefüllt an McNaughton.

Schnell wurden Fähnrich Allan Frost und SCPO K’Rissan geweckt, die sich beide bei Lt. Cmdr. Bishop wegen ihrem Verrat entschuldigen wollten. Aber Lucas hatte vollkommenes Verständnis dafür, denn ein guter Sicherheitsoffizier durfte nie irgendwelche Befehle infrage stellen. Ob er noch ein guter Sicherheitschef war, bei dieser Frage war er sich nicht mehr sicher. McNaughton hatte in dieser Zeit noch Lt. jg LeCroix und Fähnrich Olsen geweckt. Nachdem Lucas den anderen Sicherheitsleuten die gleiche Geschichte erzählt und ihnen das gleiche Versprechen gegeben hatte, erklärten sich alle bereit, ihm zu helfen.

„Vielen Dank für euer Vertrauen. Auf dem Weg durch das Schiff, konnte ich keinen der neuen Führungsoffiziere sehen, ich nehme daher an, dass sie sich versteckt halten. Mich würde es auch nicht wundern, wenn irgendwo Sprengsätze angebracht wären. Außerdem müssten die Bestände der Waffenkammer überprüft werden.“ erklärte der ehemalige Sicherheitschef seinen Verbündeten.

K’Rissan wollte gerade einen Phaser aus einer Wandnische holen, als sich seine Barthaare merkwürdig in die Luft stellten. Das bedeutete, dass sich eine Stromquelle in der näheren Umgebung befinden musste. McNaughton scannte daraufhin die Wandnische und staunte entsetzt, als er feststelle, dass Starkstrom durch die Wand floss.

„Schlau gemacht! Eine tödliche Falle.“ kommentierte Allan Frost die Entdeckung.

„Gut, Olsen und K’Rissan sie suchen nach Stromfallen und Sprengsätzen. LeCroix und Frost sie überprüfen die Waffenkammer. Ich werde noch andere Crewmitglieder wecken!“ befahl McNaughton seinen Untergeben.

„Wo ist denn Nanni Stevenson?“ erkundigte sich Lucas.

„Sie ist in ihrem Quartier unter Quarantäne. Sie hat Grippe!“ antworte Nate monoton.

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Vinara und ihre beiden Mitstreiter befanden sich in einem Turboliftschacht in Richtung der Labore auf der Sekundärsektion. T'Alik scannte dabei die Umgebung und rief mit einem Mal: "Dieses Zugangs-Schott zu den Jefferies-Röhren steht unter Strom; wahrscheinlich ein Sabotageakt der neuen Führungsoffiziere."

"Ein Glück nur dass wir nicht dorthin müssen", murmelte Steven Marlow, "unser Weg ist soweit aber frei?"

"Der Tricorder zeigt keinerlei weiteren Stromfallen an... Abgesehen von diesem Panel dort."

"Dann werden wir soweit es geht Abstand von ihm halten", bestimmte Vinara.

Kaum befanden sie sich in dem Labor in dem Lieutenant Kyron Malit in ziemlich unbequemer Haltung neben einem Stuhl schlief. Gerade als Marlow ihn aufweckte erklang Sheridans schockierende Meldung durch Vinaras Kommunikator.

"Was... Ist das Sheridan?", murmelte Malit schlaftrunken, "was ist denn hier los?"

T'Alik und Marlow setzten ihn über die Lage in Kenntnis während Vinara den Rest informierte.

"Sie scheinen Hellseherin zu sein Ma'am, Sie lagen mit Ihrer Vermutung richtig!", meinte der Botaniker schließlich zu seiner einstigen Vorgesetzten.

Lieutenant Malit fragte skeptisch: "Wie haben die das gemacht? Ich bin zwar kein Ingenieur, aber um alle relevanten Zugänge und Bereiche derart unter Strom zu setzen reicht es sicher nicht nur ein paar Programme umzuschreiben. Wollen Sie also ernsthaft behaupten die Neuen haben die komplette Hardware umgebaut?"

"Wie es aussieht zumindest ein paar Leitungen neu verlegt", meinte Vinara, "ich hatte gehofft mit meinen Befürchtungen daneben zu liegen... Das lässt nur noch mehr den Schluss zu dass die eigentliche Aktion, worin auch immer diese bestehen mag außerhalb dieses Nebels liegt. Und die Community wäre in der Lage sie zu stoppen, weshalb die Verschwörer sie sabotieren mussten."

"Aber sperren sie sich dann nicht selbst aus?", fragte Marlow verwirrt.

"Womöglich gibt es ein paar Tricks, vielleicht eine Art Fernsteuerung um die tödlichen Fallen zu deaktivieren oder anderweitig zu umgehen", mutmaßte die Andorianerin. "Mit einem Isolieranzug dürfte der Starkstrom auch für uns kein großes Problem darstellen, aber wie ich unsere Nachfolger kenne haben sie den Zugang zu diesen Anzügen ebenfalls auf diese Weise gesichert."

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Von den technischen Problemen der Kollegen bekam Assjima nichts mit. Auf ihrer Krankenstation schien alles zu funktionieren. Doch hatte sie auch nicht wirklich die Zeit, irgendwelche Abdeckungen zu entfernen und die Innereien der Geräte zu untersuchen. Fieberhaft suchte sie alle Vorräte an Cordrazin zusammen, die sie in den Schränken finden konnte. Als Miki etwas außer Atem zurückkam, wurde er gleich wieder mit einer Tasche voller Fläschchen und Sprays losgeschickt. Allerdings würde das Aufputschmittel nicht ausreichen um mehr als etwa 10% der gesamten Crew aus dem Tiefschlaf zu wecken. Leider ließ sich das Cordrazin nicht einfach nur replizieren. Der Herstellungsprozess erforderte ein großes Labor und benötigte selbst unter besten Bedingungen mehrere Tage. Aber Assjimas Schätzung nach würde es noch etwa drei Stunden dauern bis die ersten von alleine aufwachen würden. Eventuell konnte man mit heftigem Rütteln oder einem Eimer kalten Wassers nachhelfen. Doch dies dürfte zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht viel helfen.

Nachdem Miki wieder unterwegs war winkte sie Anna zu sich herein. Die Krankenschwester verließ Milseya und das Kind sichtbar widerwillig. „Sie warn ziemli hart zua da Gloan“ grummelte sie, als sie Assjimas Büro betrat.

Die Deltanerin machte eine ungeduldig wegwerfende Handbewegung. „Jetzt ist einfach nicht die richtige Zeit für Milseyas Sperenzchen. Geht es Ihnen gut, Anna?“ Während sie sprach schaltete sie das Elektronenmikroskop ein.

„Ja, so weid schon. De Grippe hod mi jedenfois ned erwischt. Log wohl daran dass i in den letztn Wochn ned oizuvil Kontakt zuam Rest da Crew hatte. Aba jetzt lassn Sie si erst eimoi oadentli druggn“ Anna schlang ihre mächtigen Arme um die Ärztin und presste sie fest an ihren wogenden Busen. „Es is schee, Sie wieda o Boad zua hobn, Doktoa“

Assjima schnappte nach Luft und befreite sich lachend aus der Umarmung. „Ich freue mich auch, Sie wieder zu sehen.“ Dann setzte sie eine nachdenkliche Miene auf. „Anna … was ist eigentlich genau passiert?“

„Des konn i eigentli gar ned so genau sogn“ platzte es aus der Hebamme hervor. „Kaum hattn mia des romulanische Grenzgebiet erreicht brach de seltsame Grippn aus. Jedn Dog kama mehr Krankmeldunga. Da Chod hod zwar ständig nach am Impfstoff gsucht, aba a hod si dobi ned von den Expertn helffa lassn. Da is sowieso ei ganz falscha Hund. Imma freindli, aba ei miserobla Chef. Von Delegiern hod da noch nie wos gehört. Nichts hod a uns oieine machn lassn. Aba selba is a ei ziemli faula Kerl. De ganze Krankenstation is totol heruntergkomma! Meg und i hobn gmosert - da hod a uns eifach wegn Insuboadination wegsperrn lassn! Mi hod a erst wieda aus meinem Quartia gelassn ois Mili auf meina Hilfe bestand. Deswegn hob i leida gar ned so richtig mitbekomma, wos in den letztn Wochn passiert is.“

Assjima nickte. „Gut … dann sollten wir erst mal nach James, Sid, Amiel und den anderen suchen. Ich könnte nämlich noch etwas Hilfe gebrauchen.“

„Da Sid und de Amil san krank. Ebenso Melissa ond Nrzol Mareil. Des hob i inzwischn mitbekomma. Wo sie Meg hingesperrt hobn weiß i ned. In da Brick war sie jedenfois ned. Und den James hob i noch voa wenign Stundn gsehn. Da war a auf dem Weg zuar Brugge. Da hing in letzta Zeit sowieso ziemli vui auf da Brugge herum. Vielleicht will da ja noch Pilot werdn?“ Anna lachte dröhnend. „Und des mit dem Spatzenhirn!“

Während Anna erzählte, wanderten Assjimas Augen suchend herum. Sie rieb sich nachdenklich die Nase, dann hellte sich ihr Gesicht auf. „Moment Anna … ich bin gleich wieder da.“ Sie lief hinaus auf den Korridor und kam wenige Augenblicke später mit einem Phaser in der Hand zurück. „Entschuldigung … das ist die Waffe, die Chod mir unter die Nase gehalten hat. Mit etwas Glück finde ich darauf noch ein paar Hautpartikel von ihm.“

„Wos hobn Sie denn voa, Doktoa?“ fragte Anna neugierig.

„Ich muss wissen, wieso dieser Bolianer wach war …“ Die Deltanerin schob die Waffe unter den Scanner und arbeitete einige Minuten konzentriert, während Anna ihr zusah, dabei aber auch immer wieder kontrollierende Blicke durch die Glasscheibe in den Behandlungsraum warf. „I mua ja schliaßli darauf achtn, dass de Gloae ned doch noch auf dumme Gedankn kommt“ kommentierte sie erklärend.

„Das ist gut … im hinten offenen Op-Hemdchen mit einem Baby auf dem Arm pupsend ein Schiff fliegen wollen … das ist ziemlich lächerlich …“ murmelte Assjima während sie angestrengt auf den Monitor starrte.

Anna grinste. „Wenn sie si durchgesetzt hätte und jemand sie gsehn hätte ... desn Witz wäre sie nie wieda losgewoadn“

„Ja … aber ist der Ruf erst ruiniert …DA! Ich habe Recht gehabt!“

„Wos denn?“ Die Hebamme beugte sich interessiert vor.

„Eindeutig – Chod ist gegen die Grippe geimpft und gerade diese Impfung hat verhindert, dass der Deltawellenimpuls auf ihn gewirkt hat.“

„Und wos bedeitet des jetz?“

„Dass er womöglich nicht der einzige an Bord ist, der nicht eingeschlafen ist. Wenn noch jemand geimpft worden ist … Anna, was halten Sie von den anderen neuen Offizieren?“

„Jetz, de Summerfeld scheint ganz nett zua sei, aba ziemli zuarugghoitend. I hob de kaum gsehn. Da Goya ... hm ... den konn i gar ned leidn. Is ei richtiga Kotzbroggn. Aba desa Combs - da Pilot - des is ei Netta. A hod mi moi auf oan Koffee eigeladn. Ziemli umgängli. Doch de andern hob i so guad wia gar ned gsehn.“

Assjima setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Es war ein eigenartiges Gefühl, wieder auf diesem altvertrauten Platz zu sitzen. Sie ließ den Stuhl einmal im Kreis herumdrehen, stützte dann die Ellenbogen auf den Tisch und sah der Kollegin nachdenklich ins Gesicht. „Ich brauche von allen aktuelle DNS-Proben. Wenn sich unser Verdacht bestätigt und wir es mit einer Konspiration zu tun haben, sind die geimpft und rennen irgendwo hellwach auf dem Schiff herum. Es wäre dann ein Leichtes, unsere Leute in einen Hinterhalt zu locken. Halten Sie hier bitte die Stellung, Anna. Ich werde nach James, Elijah und Serik suchen. Und lassen sie die Zwergenkönigin auf keinen Fall aus den Augen.“

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Milseya lächelte versonnen vor sich hin. Was für einen niedlichen Kerl hatten H'Qar und sie da hinbekommen! Ihr Sohn gluckste zufrieden vor sich hin, während er schlief. Der musste sich wohl auch erst einmal von den Strapazen der letzten Stunden erholen – genauso wie seine Mutter. Die Bajohaliianerin hatte nach dem Streit mit Assjima erst einmal tüchtig geschmollt. Jetzt, wo es wirklich interessant wurde, da musste die Deltanerin ihr dazwischen funken. Doch nach einigen recht unangenehmen Toilettenbesuchen hatte Milseya eingesehen, dass sie auf jeden Fall besser in der Krankenstation aufgehoben worden war. Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn sie mitten in einem Flugmanöver aufspringen hätte müssen um mal kurz .. nun ja... wobei die Community flog nicht. Irgendwie war ihr das nicht geheuer. Das Schiff befand sich in einem Nebel und bewegte sich kein Stück. Natürlich war ihr klar, dass man für den Betrieb des Schiffes eine Mindestbesatzung benötigte, doch je mehr Zeit verging, desto unruhiger wurde die kleine Pilotin. Irgendetwas war hier nicht in Ordnung.

Sie beugte sich zu ihrem Sohn hinab und beschnupperte dessen Windel. Sie roch genauso, wie sie sollte – und im Moment bestimmt besser als sie selbst. Also beschloss Mileya die unabhängige Flightkomm zu benutzen, um zumindest zu erfahren, was sich hinter den Schotts abspielte.

„Flight?“, fragte sie, nachdem sie sich den den kleinen Kommunikator ins Ohr gesteckt hatte.

„Mili?“, kam es nach wenigen Augenblicken überrascht zurück.

„Peter! Prima, die Komm funktioniert also!“

„Ja, tut sie. Wie geht’s dir? Darf man gratulieren?“

Milseya lachte. „Hängt davon ab, ob man die Geburt meines Sohnes als glückwunschwürdig erachtet!“

„Ich finde, jede Geburt ist das.“

„Dann darfst du gratulieren.“

„Was ich hiermit tue. Wie geht’s dem Kleinen?“

„Prächtig – was aber auch kein Wunder ist. Mit 5178 Gramm und knapp 32 Zentimetern ist er ein ganz schöner Brocken.“

„Klingt ganz nach dem Vater.“

„Dem sieht er auch ziemlich ähnlich .. diese Nase .. eigentlich das ganze Gesicht – nur die Augen sind definitiv von mir.“

„Oh, dann ist er hübscher als sein Vater“, scherzte Peter.

„Ich werds seinem Vater ausrichten“, lachte die Bajohaliianerin.

„Und du hast die Geburt gut überstanden?“

„Mehr oder weniger – mich hat die Grippe erwischt. Nun ja, eher eine Variante davon. Magen-Darm. Ist nicht wirklich angenehm – aber wohl eher für meine Umwelt.“

„Bitte! Ich will wirklich keine Details über deine Darmtätigkeiten hören!“, erklärte der Pilot mit etwas angewidertem Gesicht.

„Gut! Dann könntest du mir vielleicht verraten, warum das Schiff sich nicht bewegt.“

Peter Wentworth holte kurz Luft und begann dann von den Entdeckungen Sheridans und Shrals zu berichten. Außerdem erzählte er kurz von den Crewmitgliedern, die überall auf den Decks schlafend lagen oder schlafwandelten und die nun langsam von den anderen geweckt wurden, insofern man sie benötigte. „Rupert hatte einen erneuten Grippeschub – wahrscheinlich hast du dich bei ihm auf dem Hangardeck angesteckt. Grunther liegt auch flach. Claudette sitzt in der Brigg. Tja, damit bleibe wohl nur noch ich, um uns alle heldenhaft zu retten – aber solange ich hier nichts anfassen kann, geht das wohl schlecht.“

Nachdenklich hatte sich Milseya während Peters Ausführungen auf ihr Bett neben ihren Sohn gelegt und runzelte nun die Stirn. Das Ganze ergab irgendwie überhaupt keinen Sinn. Wieso sollten die Führungsoffiziere das Schiff unter Strom stellen? Wieso wollten sie verhindern, dass das Schiff sich bewegt? Und wo steckten die überhaupt?

„Mili?“

„Entschuldige, Peter“, antwortete sie „Ich habe nur gerade nachgedacht.“

„Dann sind wir schon zwei – was anderes kann ich ja nicht tun.“

„Du bist auf der Sekundärbrücke, nicht wahr?“

„Ja. Shral war sich nicht sicher, ob möglicherweise die Primärbrücke nicht gegen Eindringlinge geschützt ist. Daher wurden alle ehemaligen Führungsoffiziere dort hin gebeamt“, erklärte Peter.

„Da hat sie womöglich Recht“, erwiderte Milseya und setzte sich auf. „Was ich nicht verstehe, ist warum sie die Anzeigen auf den Konsolen manipuliert haben? Und warum schützen sie bestimmte Bereiche mit Stromfallen?“

„Naja, letzteres mit Sicherheit deshalb, weil sie nicht wollen, dass wir in bestimmte Bereiche betreten.“

„Richtig. Das kann mindestens zwei Gründe haben. Sie wollen nicht, dass wir ihre Manipulationen rückgängig machen. Und bzw. oder sie haben sich in einem dieser Bereiche versteckt. Du sagtest, dass die anderen die Führungsoffiziere noch nicht gefunden haben?“

„Korrekt.“

„Kann George die Bereiche, die auf dieser Art geschützt werden, bereits benennen?“

Peter seufzte. „Mit Sicherheit nicht. Jeder Bereich muss mit dem Trikorder von Hand überprüft werden – das kann Tage dauern.“

„Wohl eher Wochen“, entgegnete Milseya, die sich zwischenzeitlich erhoben hatte und nun begann langsam hin und her zu laufen. „Wenn du einer dieser Offiziere wärst, welche Bereiche würdest du sichern?“

„Hängt davon ab, was ich erreichen will“, sagte Peter. „Wenns mir nur darum geht, dass ich das Schiff nicht bewegen will, dann auf jeden Fall den Maschinenraum.“

„Zu groß. Zu viele Zugänge“, erwiderte Milseya. „Nein, wenn es nur darum gehen würde, das Schiff nicht zu bewegen, dann würden die Steuerungseinheiten genügen. Du hast Recht, es geht um die Motivation. Warum sollten die das Schiff nicht bewegen wollen?“

Peter zuckte mit den Achseln. „Ich bin nicht die. Ich weiß nicht, was die vorhaben.“

„Warum lässt man ein Schiff mitten im Raum stehen?“, fragte Milseya.

„Hmm, weil der Antrieb defekt ist .. weil man auf die Ankunft eines anderen Schiffes wartet .. weil man Messungen vornimmt ..“

„Stopp!“, rief Milseya. „Weil man auf jemanden wartet!“ Sie war unvermittelt stehen geblieben. „Das ist es. Das muss sein.“

„Ich verstehe nicht“, erwiderte Peter kopfschüttelnd. „Wie..?“

„Warte!“, unterbrach sie ihn. „Ich versuche gerade das Ganze zusammenzubasteln – du weißt, dass haliianische Gedanken einfach wirr sind.“

„Musst du mir nicht sagen, ich war da schon mal drin und hab mich immer noch nicht davon erholt!“

Milseya lachte. „Gut. Ich glaube, ich habe es..“

„Immer raus damit!“

„In Ordnung, wir wissen, dass die Führungsoffiziere die Anzeigen manipulieren und dass sie tödliche Fallen aufgestellt haben, damit wir bestimmte Bereiche nicht betreten können. Warum tun sie das? Ich glaube, sie wollen unter allen Umständen, die Kontrolle über das Schiff behalten. Sie wollen nicht, dass ihnen irgendjemand dazwischen funkt. ABER: Das haben die doch nicht in ein oder zwei Stunden geschafft! Nein, das Ganze bedarf einer gewissen Vorbereitung! Die haben die Manipulationen bereits seit Wochen durchgeführt! Als Führungsoffiziere haben sie überall hin Zugang, können sich auf dem ganzen Schiff ungehindert bewegen. Niemand stellt ihnen Fragen, solange das Schiff innerhalb sämtlicher Parameter funktioniert! Und wie einfach ist es, die Anzeigen so zu manipulieren, wenn die Leiterin der OPS davon Bescheid weiß und ihre Leute mit Dingen beschäftigt, die die Offiziere lange genug davon abhält, sich nicht oder nur unzureichend um Routineaufgaben, wie die Analyse von Datenbanken oder der Überprüfung der Schiffsfunktionen zu kümmern. Und wenn doch einer irgendwie etwas mitbekommt, dann wird dieser entweder krank und steht damit unter Quarantäne oder er wird wegen irgendwas in die Brigg gesteckt.“

Stille herrschte am anderen Ende der Kommunikation. Dann nickte Peter mit dem Kopf. „Wenn du damit Recht hast, dann würde das letzten Endes bedeuten, dass die immer noch die Kontrolle über das Schiff haben.“

„Ja. Und ich denke, dass es auch so ist“, erklärte Milseya. „Wir können überhaupt nichts tun – weder das Schiff bewegen noch die Sensoren benutzen. Wir fliegen blind, Peter. Sie haben immer noch das Kommando und das geben sie nicht her, solange wir sie nicht geschnappt haben.“

Der Pilot runzelte mit der Stirn. „Aber was ich immer noch nicht verstehe, ist das Warum.“

„Ich bin keine Hellseherin“, gab Milseya zurück. „Aber ich hab eines durch mein Studium gelernt. Ein wenig ins Blaue zu spekulieren, kann äußerst hilfreich sein.“

„Hast du mal Shral gesagt?“, konnte sich Peter nicht verkneifen und grinste.

Milseya musste wider Willen lachen. „Das heißt immer noch Prof. Shral! Und nein, aber werd ich vielleicht mal, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“

„Sag mir Bescheid, ich steh dann mit einer Kamera parat.“

„Ich glaube nicht, dass Vinara sich von sowas aus der Ruhe bringen lässt“, meinte die Bajohaliianerin, die vor dem Replikator stand. „Computer! Ein Drittel Aleta gemischt mit zwei Dritteln Shevran-Milch. 22,5 Grad Celsius warm.“

„Wie bitte?“, kam es irritiert von Peter zurück.

„Das galt nicht dir, sondern dem Replikator. Ich muss meinen Sohn füttern – sonst können wir uns nicht mehr unterhalten, weil er schreit.“

„Wieso gibst du ihm nicht die Brust?“

„Wieso stellst du solch dämliche Fragen? Was sollte das bringen, wenn man keine Milchdrüsen besitzt? Haliianerinnen können ihre Kinder nicht stillen.“

„Oh, das wusste ich nicht.“

„Wissen viele nicht“, erklärte Milseya, die die Temperatur des Fläscheninhaltes erst auf ihrem Handrücken, dann auf ihrer Zunge testete. „Bist du bereit, meine Spekulationen mitzuverfolgen?“

„Hab ich eine andere Wahl?“

„Nicht wirklich. Also..“ Sie nahm vorsichtig ihren Sohn auf den Arm, setzte sich und legte das Fläschchen an dessen Lippen. „Wir sind bislang von der Prämisse ausgegangen, dass die .. Verschwörer .. Bösewichte .. wie immer du sie gerne nennen magst .. also die Führungsoffiziere, irgendetwas richtig Böses vorhatten und dann verschwinden wollten. Oder dass, man sie nicht erwischen würde, und sie ungestört weiter machen können. Aber wie passt das zu den wahrscheinlich tagelangen Vorbereitungen, dieses Schiff in eine elektrische Mausefalle zu verwandeln? Wenn wir ehrlich sind, gar nicht. Also Vermutung 1 – die hatten nie vor, das Schiff zu verlassen! Nachdem sie das getan haben, was sie tun wollten, war geplant, dass sie auf diesem Schiff bleiben.“

„Da hätte die Mannschaft und die Crew doch auch noch ein Wörtchen mitzureden gehabt“, warf Peter ein. „Und selbst wenn die so gut sind, dass niemand ihr Treiben aufgefallen wäre, irgendwann wäre es doch herausgekommen.“

„Was, wenn zu diesem Zeitpunkt keiner von euch mehr am Leben gewesen wäre?“, gab Milseya zurück und konnte regelrecht spüren, wie Peter am anderen Ende zusammenzuckte. Deshalb beeilte sie sich hinzuzufügen: „Oder an Bord dieses Schiffes gewesen wäre? Oder wenn sich keiner dagegen wehren könnte, weil er krank oder inhaftiert ist? Warum bewegt sich die Community nicht? Warum bleiben die Führungsoffiziere hier an Bord, obwohl sie mit Sicherheit wissen, dass wir hier sind, um ihrem Treiben ein Ende zu bereiten? Warum gehen sie dieses Risiko ein?“ Milseya setzte kurz das Fläschchen ab und starrte durch den Raum. „Weil sie dieses Schiff wollen. Es gehört zu ihrem Plan, dass sie nach ihrer Mission dieses Schiff behalten. Wieso? Weil sie es für andere Zwecke benutzen wollen? Weil sie es verkaufen wollen? Was könnte eine Schiff der Prometheus-Klasse mit einem Multi-Vektor-Angriffsmodus wert sein? ...“

Peter hielt inne. „Es gibt zwei Schiffe der Prometheus-Klasse, Mili. Auch nur eines davon in seinen Besitz zu bringen ...“

„Derjenige könnte das Schiff sogar in Einzelteilen verkaufen! Die Technologie unzählige Male kopieren und immer wieder verkaufen!“ Milseya war mit dem Kind auf dem Arm aufgesprungen, was diesem nicht sonderlich gefiel. „Ssscht“, wiegte sie ihren schreienden Sohn im Arm und nestelte mit dem Fläschchen an dessen Lippen, bis dieser das Friedensangebot annahm und trank. „Ja, das könnte eine Möglichkeit sein. Wir sind hier fast im Outerrim. Hinter Neria beginnt unbekanntes Territorium. Völlig andere Kulturen. Ich hab kürzlich erst etwas darüber gelesen. Kartelle! Wirtschafts-Kartelle.. irgendwas mit Flora oder so .. die waren nicht sehr begeistert darüber, dass Neria der Föderation beigetreten sind, weil bislang sie die Nutznießer der nerianischen Erze waren .. irgendetwas in der Art. Was würden die für ein Schiff wie die Community bezahlen! Nein! Was würden die nicht alles tun, dass Neria wieder zurückkehrt in deren Kartell? Aber wie? Sie müssten den Nerianern irgendwie zeigen, beweisen, dass die Föderation Neria nur ausnutzen .. ausbeuten will..“

„Wenn die nur auf die Erze aus sind, dann könnten die doch auch einen neuen Handelsvertrag aufsetzen. Die Mitgliedschaft in der Föderation bedeutet nicht, dass man nur diese beliefern muss“, setzte der Pilot dem entgegen. „Neria könnte auch dieses Kartell problemlos weiter beliefern, ohne Probleme mit der Föderation zu bekommen. Handel und Wirtschaft unterliegen quasi der ersten Direktive.“

„Was, wenn die neuen Liefermengen dem Kartell nicht genügen?“, fragte Milseya, die sich krampfhaft bemühte, das, was sie einst gelesen hatte, zu rekapitulieren.

„Neria ist doch nicht das einzige System, dass diese Erze fördert. Die gibt es überall im Universum.“

„Wirtschaftsbeziehungen sind nicht so einfach, Peter“, sagte Milseya. „Es geht auch darum, wie teuer es ist, diese Erze zu transportieren. Nimm mal die Romulaner, für sie war Neria ein Paradies. Direkt an ihren Grenzen, günstige Konditionen. Auch sie haben mit der Beitrittserklärung Nerias zur Föderation immens viel verloren.“

Peter schüttelte den Kopf. „Mili! Wir verheddern uns in der Frage nach den Schuldigen ohne erst einmal geklärt zu haben, was diese getan haben! Wir sollten uns auf unser jetzigen Problem konzentrieren!“

„Du hast Recht!“, gab Milseya ein wenig beschämt zurück. „Zurück zu den Spekulationen. Es könnte also geplant gewesen sein, dass die Führungsoffiziere das Schiff in ihre Gewalt bringen und auch behalten. Vielleicht, um es zu verkaufen oder um weiteres Unheil anzustiften.“

„Richtig. Was wäre die andere Alternative?“

Milseya dachte nach und dann kam ihr ein verrückter Gedanke. „Wie wäre es mit dem völlig umgekehrten Fall?“

„Wie umgekehrt?“

„Nun ja. Erst lösen die Führungsoffiziere unerkannt eine Katastrophe aus, und dann eilt die Föderation in Gestalt der Community zur Rettung herbei.“

„Hast du einen Fieberschub?“

„Nein, wäre doch möglich. Vielleicht wollen die Initiatoren genau das bewirken! Damit sich Neria aus reiner Dankbarkeit vollkommen der Föderation unterwirft und sämtlich andere Handelsbeziehungen zu anderen abbricht.“

„Das würde bedeuten, dass die Föderation dahinter steckt, Mili! Ich weiß ja, dass unsere Obersten nicht alle eine blütenweiße Weste haben, aber nach der Dokumentation wurde bei der Föderation aufgeräumt! Ich bin ja der erste, der „Bananenrepublik“ schreit, aber in diesem Fall glaube ich nicht, dass die Föderation dahinter steckt. Nein, du musst schon mit was Besserem kommen!“

„Okay... „Milseya legte ihren Sohn an ihren Oberkörper und klopfte ihm sanft auf den Rücken, bis das gewünschte Bäuerchen zu hören war. „Peter.. mir fällt einfach nichts anderes ein. Alles, was mir einfällt, basiert nur auf Mutmaßungen. Die Führungsoffiziere dieses Schiffes haben die Kontrolle über dieses Schiff – weil das von vorne herein so geplant war. Warum? Mutmaßung. Sie haben es gesichert, obwohl sie nichts von uns und unserem Enterversuch wissen konnten. Warum? Weil es geplant war, die Community nicht nur zu übernehmen, sondern auch sie zu behalten. Oder haben sie etwa gewusst, dass wir kommen würden? Von wem? Haben sie Kommunikation überwacht? Wie das Gespräch zwischen Claudette und X'Kles? Haben sie uns derart provoziert, dass wir keine andere Wahl hatten als zu kommen? Aber das hätten sie immer wieder überprüfen müssen? Doch die Subraum-Komm ist defekt. Zumindest nach deren Aussage. Gibt es einen Weg wie wir das überprüfen können, ohne dass einer von uns gegrillt wird? Auf der anderen Seite, warum wollen sie das wir hier her kommen? Damit wir die Sündenböcke spielen können? Es ist alles so verwirrend ... und warum bewegt sich die Community keinen Millimeter in einem Nebel? Jeder halbwegs vernünftige Pilot würde ein solches Risko nicht eingehen – es sei denn, er kennt diesen Nebel verdammt gut. Es sei denn, er weiß, es droht keine Gefahr. Dennoch bedeutet Regungslosigkeit auch immer, dass man eine perfekte Zielscheibe ist. Perfekt geortet werden kann. Deine Theorie, dass die Community hier auf ein Rendevous wartet, klingt plausibler als alles andere. Feste Koordinaten, damit man sich nicht verfehlt. Peter, ich weiß nicht, ob das logisch für dich klingt.. „

„Ich hab schon einiges Unlogisches gehört“, entgegnete der Pilot. „Deine Theorien lassen uns viel Spielraum. Nur lösen sie unser vordringliches Problem nicht.“

„Du meinst die elektrischen Fallen?“

„Exakt“, seufzte der Pilot.

„Na ja“, sagte Milseya nachdenklich. „Wie wärs denn mit einem Kurzschluss?“

„Wie bitte?“

„Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich alles aus der E-Lehre richtig verstanden habe, aber wenn man ein System komplett lahm legt, zum Beispiel über einen Kurzschluss, dann springen die Reservesysteme ein, nicht wahr?“

„Ähm .. keine Ahnung.“

„Wenn George also einen Kurzschluss herbeiführt, dann müssten die Backup-Systeme anspringen, bis die anderen „normalen“ Systeme wieder aktiviert werden können. Die Backups werden meist nie manipuliert, weil das unvorsehbare Konsequenzen haben könnte, wenn man nur einen einzigen Logarithmus vergisst oder falsch eingibt .. und es gibt Tausende von Logarithmen. Selbst wenn sie diese überschrieben hätten, ich traue es George zu, dass er und seine Leute, es bis zur Aktivierung der normalen Systeme schaffen, wieder die Kontrolle über das Schiff zu übernehmen. Zudem ihr Captain Tenner auf unsere Seite gebracht hat. Er könnte mit nur einem Befehl, die Codes der anderen außer Kraft setzen. Damit hätten wir Zeit gewonnen.“

„Wow“, kam es zurück. „Für mich klingt das riskant, Mili. Was, wenn es nicht klappt?“

„Bleibt der Status quo erhalten“, entgegnete sie. „Könntest du George meine Idee mitteilen?“, fragte sie.

„Muss ich gar nicht“, sagte Peter. „Lt. Commander Sheridan hat sicherlich wie alle anderen über die Flight-Comm mitbekommen, was du vorschlägst.“

„Oh!“

„Ja – oh!“, sagte Peter.

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Tatsächlich wurde George Zeuge des Gespräches zwischen Wentworth und Milli. Die Gedankengänge der frischgebackenen Mutter waren nicht von der Hand zu weißen. Die Community war lahmgelegt worden. Zwar konnte George durchaus das Schiff wieder flott bekommen. Doch dies setzte voraus, dass er 50 Mann und ca 3 Wochen Zeit haben müsste, um dies auch zu schaffen.

„Einen Kurzschluss“, sagte der Ingenieur halblaut.

„Durchaus eine Möglichkeit Commander. Aber da wir wissen, dass die Leitungen auf dem Schiff einer massiven Umstrukturierung unterzogen wurden.“

„Müssen wir davon ausgehen, dass Kessler einen derartigen Fall vorhergesehen hat und sicherlich auch gegen einen absichtlich herbeigeführten Kurzschluss Maßnahmen ergriffen hat. Ich würde es so machen, wenn ich es im Sinn hätte, dafür zu sorgen, dass dieses Schiff nirgendwohin mehr fliegen soll.“

George setzte sich an eine Konsole und lehnte sich zurück.

„Kessler hatte einige Wochen lang Zeit diese Modifizierungen vorzunehmen. Es ist unmöglich diese in einigen Stunden wieder ungeschehen zu machen.. verdammt und wir können nichts unternehmen.“

„Wie wäre es, wenn wir nur die wichtigsten Zugänge wieder passierbar machen?“

„Dass alleine würde 18 Stunden dauern. Nein wir müssten Kessler oder die Konsole finden, die diese Stromfallen kontrolliert. Wir haben also drei Optionen. Entweder wir verursachen diesen Kurzschluss, finden Kessler oder die Konsole, von der aus wir das ganze Abschalten können. Und selbst dann ist die Community noch eine einzige Falle. Waffen und Schilde wurden nicht ohne Grund so heruntergefahren. Der Warpantrieb ist zu lange abgeschaltet und wir befinden uns immer noch in einem Nebel.“

„Es muss doch eine Schwachstelle in dem ganze System geben“, meinte Kepler.

„Bestimmt. Doch selbst Sie haben nicht wirklich bemerkt, was los war und dass obwohl sie alle jeden Tag mit Kessler gearbeitet haben.“

„Nicht einmal der Captain dürfte über alles bescheid wissen.“

„Und wenn Captain Tenner mit seinem Kommandocode alles außer Kraft setzt?“

„Wir sollten auch diese Option mit Skepsis betrachten Mr Ripper. Da die neuen Offiziere alle Positionen bekleiden, die es ihnen ermöglichen, alle nötigen Vorbereitungen für deren Vorhaben zu treffen, werden sie auch diese Option in Betracht gezogen haben. Der beste Beweis dafür ist die Sabotage am Antrieb und die Hindernisse, die man eingebaut hat, um daran zu hindern, dass die Community wieder ihr volles Potenzial zurück erhält“, antwortete Suval sogleich.

„Und niemand weis immer noch nicht, was hier wirklich gespielt wird. Milli hat es schon angedeutet.“ George blickte wieder zum Warpkern. Sie mussten zunächst wieder an Informationen gelangen können, die authentisch waren. Den Sensoren der Community durfte man nicht trauen und mit den Tricordern……. George beugte sich nach vorne.

„Suval wie wäre es, wenn wir eine Verbindung zur Crazy Fox herstellen?“

„Sir? Ich wüsste nicht, wie uns ein fast 40 Jahre altes Langstreckenshuttle helfen sollte?“

„Die Sensoren! Im Nebel sind diese für lange Distanzen nicht zu gebrauchen. Aber sie sind noch immerhin in der Lage, die Community zu scannen. So könnten wir eine Karte mit den Stromfallen erstellen. Die Sensoren darauf zu justieren dürfte die kleinste Schwierigkeit darstellen. Desweiteren könnten wir einen Umgebungs scann erhalten. Die Reichweite wird vielleicht 400 Kilometer betragen aber es wäre besser als gar nichts.“

„Selbst wenn wir diese Karte erstellen können dürfte, es Stunden wenn nicht Tage dauern diese zu neutralisieren.“

„Ich weis Suval. Aber es ist die beste Option, die wir haben. Denn wenn wir diese Informationen haben, können wir auch Vorbereitungen für den Kurzschluss treffen, ohne dabei befürchten zu müssen den ganzen Pott zu sprengen.“

„Eine logische Annahme.“

„Dann bliebe noch das andere Problem.“

„Und das wäre Commander?“, fragte Ripper.

„Was die bösen Buben und Mädchen überhaupt im Sinn haben. Denn wenn wir das nicht herausfinden, könnte es ziemlich hässlich werden. An die Arbeit. Ich werde Shral informieren.“

Mit diesen Worten stellte George eine Verbindung zu Vinara her, um ihr seine Idee mitzuteilen.

Bearbeitet von CptJones
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Vinara hatte Sheridans Plan schon vorausgeahnt, nachdem sie auch Anquenars Vermutungen mitbekommen hatte... Die Andorianerin ließ sich sogleich per Fernsteuerung auf die derzeit unbemannte Crazy Fox zurückbeamen (sah man von der immer noch gefangenen Rhena einmal ab). Lieutenant Kyron Malit ernannte sie derweil zu ihrem Stellvertreter auf der Community.

Kaum auf dem zivilen Schiff materialisiert initiierte Vinara den Scann mit ein paar Handgriffen. Ein gründlicher Scann der Community hätte mehrere Stunden gedauert, so dass sie von vornherein nur nach den Signaturen der Stromfallen Ausschau hielt. Dies dauerte immerhin noch fast 20 Minuten und erst wenn dieser Scann abgeschlossen war konnte sie sich der Umgebung der beiden Schiffe widmen - wobei es fraglich war ob die alten Sensoren der Crazy Fox tatsächlich mehr als ihre sabotierten Gegenstücke von der Community erfassen konnten; andererseits befand sich in diesem Nebel nichts das Sensoren übermäßig blockierte.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Was hatte er sich dabei nur gedacht, dass ausgerechnet er die anderen weckte?

Nathanial McNaughton schüttelte über sich den Kopf und stöhnte leise auf, als er dabei von dem spitzen Ende eines Bauklötzchen direkt an der Schläfe getroffen wurde. „He, Kleiner lass das!“ rief er dem kleinen Jungen zu, den er Huckepack auf seinen Rücken gepackt hatte. Er hatte diesen auf einem Korridor schlafwandelnd, zwei Bauklötzchen aneinander hauend gefunden und kurzerhand mitgenommen. Er hatte geglaubt, es wäre eine gute Idee, das Kind schlafen zu lassen und es dann im Kindergarten abzuliefern. Er hatte allerdings nicht gewusst, dass der Junge unentwegt weitermachen würde, mit dem "Klötzchenaneinanderhauen". Ebenso wenig hatte er geahnt, dass es dem Jungen völlig schnuppe war, ob das eine Klötzchen das andere traf - oder seinen Kopf...

Dabei war der kleine Kerl auf seinem Rücken ja noch einer der harmlosesten Gestalten, auf die er bislang getroffen war. Da war dieser Chief Petty Officer gewesen – Nathanel hatte ihn schon öfters im Transporterraum gewesen, konnte sich nicht aber mehr erinnern wie der Maraltianer hieß. Dafür wusste Nathanel jetzt aber, dass mit diesen Zeitgenossen nicht zu spaßen war, wenn sie schlafwandelten. Er war gerade um die Ecke gekommen und hatte den Chief entdeckt, wie dieser ständig gegen eine Wand lief - anstatt das knapp daneben liegende Schott zu nutzen. Als der Sicherheitsoffizier, nachdem er das Schott auf eine mögliche Stromfalle untersucht hatte, dann den Transporterchief sanft einen Meter zur Seite schieben wollte, bekam er eine volle “Breitseite” Speichel ab. Der Maraltianer hatte nur kurz den Kopf in den Nacken gelegt und dann die “Salve abgefeuert” - bevor er beschloss weiterhin mit dem Kopf durch die Wand gehen zu wollen. Nathanel stand wie vom Donner gerührt da und war nahe - sehr nahe - dran, dem Chief seinen Willen zu lassen. Sollte er sich doch eine heftige Gehirnerschütterung holen! Doch dann obsiegte sein Verantwortungsgefühl und er gab dem Mann die Injektion, die den Chief weckte. Kurz checkte Nathanel wie wach dieser war und befahl ihm gefälligst endlich in sein Quartier zu gehen, dort zu bleiben und sich mal Gedanken über ein Mundwasser zu machen...

Und obwohl ihn diese kleine Episode hätte vorsichtiger agieren lassen sollen, hörte der Sicherheitsoffiziere nicht auf die warnende Stimme in seinem Hinterkopf, als er auf Belar, den Ehemann von Namor traf. Der Orioner saß mit einem überglücklichen Grinsen und verklärten Blick auf dem Boden und sang aus vollem Halse. Und überaus falsch – zumindest nach menschlichen Maßstäben. “Belar?”, kniete Nathanel vor diesen und zückte den Trikorder um einen Blick auf die Werte seines Gegenübers zu werfen, als dessen riesigen Hände nach ihm griff. “Isch hab dich sooo lieb”, brüllte Belar vergnügt heraus, während er den Menschen an sich drückte und damit schier erdrückte. “Belar”, brachte Nat mit seinem letzten Atem heraus, doch der Orioner schien das nur als Aufforderung zu verstehen noch ein wenig fester zuzudrücken. “Du bischt so ein Knuffischer”, tönte der Orioner. “Herschallerliebscht!” Gerade noch kurz bevor er das Bewusstsein verlor, konnte Nathanel das Cordrazin injiziieren und bereute es gleich darauf – denn mit einem Mal schleuderte der Orioner den Menschen gegen die Korridorwand. “Was soll das, Lieutenant?”, brüllte er ihn an. “Das ist sexuelle Beslätigung – ich werde Sie melden!” Wütend stand der Orioner auf und wollte davonstampfen. Der Sicherheitsoffizier sah, wie der Mann geradewegs auf eine der Türen marschierte, die unter Strom standen und angesichts der Tatsache, dass er auf keinen Fall noch mehr Sterne sehen wollte, zog er seinen Phaser und betäubte den Orioner kurzerhand.

Zahlreiche Crewmitglieder, denen er begegenete, schliefen allerdings – mehr oder minder fest. Manche murmelten dabei im Schlaf .. Nate musste stets lächeln, wenn er den Namen von Kollegen im Schlaf gemurmelt hörte. Unangefochten an erster Stelle wurde dabei Assjimas Name genannt, dicht gefolgt von Lucas und dann Tenner. Nate schüttelte es irgendwie bei dem Gedanken, dass gerade der Captain, der bislang nicht so richtig mit der Mannschaft in Kontakt getreten war, bereits in so viele Träume Einlass gefunden hatte. Bei Assjima wunderte ihn das nicht – die Deltanerin war einfach .. er seufzte .. konnte ihn denn nicht mal jemand anschießen, damit er bei der Ärztin vorbei schauen könnte? .. diese Hände .. der Wahnsinn ..

BAMM! Das Bauklötzchen hatte wieder das andere verfehlt, dafür seinen Schädel nicht.. Er seufzte – es war nicht mehr weit bis zum Kindergarten.

Doch neben den Schlafenden und den Schlafwandelnden hatte der Sicherheitsoffiziere noch ein paar Crewmitglieder gefunden, die tatsächlich wirklich wach waren. Doch es hatte nur ein paar Scans bedurft, bis Nathanel verstand, weshalb. Sie alle hatten eine erhöhte Körpertemperatur und fühlten sich elend - sie hatten diese verdammte Grippe erwischt. Jedes Mal, wenn er auf ein waches Mannschaftsmitglied traf, schickte er dieses sofort zur Krankenstation und verständigte zur Sicherheit noch Assjima. Diejenigen, die sich derart elend fühlten, dass sie kaum gehen konnten, brachte er in leeren Quartieren unter und meldete deren Standort der Ärztin. Zur Sicherheit versiegelte er die Schotts, damit die Kranken, die noch andere nicht infizierten.. gerade sicherte er ein solches Schott, als Zisch ein Pfeil an seinem Kopf vorbei flog und in der Wand stecken blieb. Nicht der schon wieder!, dachte Nathanel und drehte sich schnell um.

“Ich bin Amor!”, säuselte Ensign Nicolas Christ und zog einen neuen Pfeil aus seinem Köcher.

“Und ich hab keine Lust auf einen Pfeil in meinem Allerwertesten!”, entgegnete der Sicherheitsoffizier, der seinen Phaser zog.

“Ich zeige dir deine wahre Liebe”, kam es zurück, woraufhin Nat den Angosianer ohne Antwort betäubte. Danach nahm er Christ Pfeil und Boden ab und brachte den Biochemiker in ein Quartier, das er versiegelte.

Wieviele Verrückte musste er heute eigentlich noch irgendwo einsperren oder wecken? Er wollte gar nicht wissen, ob Tassadar womöglich auch schlafwandelte oder was der neue Councellor-Praktikant trieb! Und er wollte nicht, dass Miauz sich an seinem Bein rieb! Wieso hatte K'Crissan geschlafen und Miauz hatte sich auf allen Vieren, den Hintern in die Höhe gestreckt, wolllustig schnurrend an seinem Bein gerieben! Nein, DAS wollte er auf gar keinen Fall ein zweites Mal erleben – er würde sich NIE wieder bei dem Caitianer die Haare schneiden lassen. Falls er noch welche haben würde, wenn er jemals den Kindergarten errreichte, denn der junge Mann auf seinem Rücken schien diesbezüglich andere Pläne zu haben ..

Ein recht lautes Plumpsen hinter dem Schott, an dem Nathanel vorbei ging, ließ ihn schnell in Deckung gehen. Vorsichtig sondierte er die Umgebung und scannte dann nach Lebenszeichen hinter dem Schott. Es waren zwei. Eine Stromfalle konnte er nicht erkennen, also öffnete er mit seinem Sicherheitscode die Türe und bereute es augenblicklich. Vor ihm lagen Jemiroth und Diana Iynx - von der Hüfte an unbekleidet. Nathanel schüttelte den Kopf, nachdem er sich diskret abgewandt hatte und seufzte entmutigt. Er musste sich ja nicht mal denken, wobei die Beiden da gerade zugange gewesen waren, als die Schlafmikroben sie erwischt hatten... er wollte sich das ja nicht mal ausmalen .. ob er jemals das Bild vergessen würde? .. Nathanel beschloss die Beiden nicht zu wecken .. Das wäre wahrscheinlich allen viel zu peinlich. Daher schloss er das Schott wieder, schüttelte sich kurz und machte sich wieder auf den Weg. Bitte, Herr!“ flehte er in einem stillen Gebet “Ich will sowas wirklich nicht noch einmal sehen.. bitte .. BITTE!“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Um die Community besser scannen zu können hatte Vinara die "Crazy Fox" aus deren ausgedehnten Schildbereich herausmanövrieren müssen. Das bedeutete nun auch dass das kleine Schiff so gut wie schutzlos allen möglichen Gefahren ausgesetzt war...

Die Andorianerin beschloss nach ihrer "Landesgenossin" zu sehen. Rhena war kurz davor sie anzuspringen als Vinara ihr ein PADD vor die Füße warf. "Diese Leute sind gewissermaßen der ursprüngliche Grund wieso Sie und Ihre Kameradinnen in solche Schwierigkeiten geraten sind. Es handelt sich um die neue Führungsmannschaft der USS Community abzüglich Captain Tenner; der ist soweit wir sagen können sauber."

Mit einem Knurren nahm die Ingenieurin das PADD auf. "Was heißt hier 'sauber', meinen Sie damit er würde Ihrem Plan... Augenblick mal, Sie hatten doch nie vor einen Krieg mit den Romulanern anzuzetteln! - Oder doch? Auf jeden Fall... Ihre Augen, sie sind anders, die waren doch vorher noch nicht rot... sind Sie am Ende die ehemalige Wissenschaftsoffizierin dieses Sternenflottenschiffs?"

"Genau die bin ich. Genau genommen sind wir alle in Wahrheit die ehemaligen Führungsoffiziere der Community."´

Rhena brach in gackerndes, beinahe irres Gelächter aus. "Wahnsinn, ein ehemaliges Blauhemd hat mich ausgetrickst! Entweder ich bin mehr aus der Übung als ich dachte oder Sie sind doch nicht restlos zu einem vulkanischen Weichei verkommen."

Vinara setzte die Ingenieurin knapp über die derzeitige Lage in Kenntnis und brachte sie dann - immer einen Phaser auf sie gerichtet - auf die Brücke wo der Scann immer noch am Laufen war. "In fünf Minuten dürften wir mit der Community fertig sein und dann werde ich noch die Umgebung scannen... In dieser Zeit dürften wir aber äußerst verwundbar sein. Von 'unserem' Schiff geht zwar keine Gefahr aus, aber man kann nie wissen wer sich hier noch alles außerhalb unserer Sensorreichweite aufhält. Daher wäre es auch in Ihrem Interesse für eine maximale Verteidigung der Crazy Fox zu sorgen..."

Rhena schnaubte ungehalten. "Wenn Ihr Ingenieur nicht zaubern kann dürfte es mit der Verteidigung schlecht aussehen. Immerhin habe ich den Antrieb so stark beschädigt dass für Phaser und Schilde so gut wie keine Energie mehr zur Verfügung stehen dürfte... Das einzige was vielleicht noch funktionieren würde wäre ein Notfalltransport. Vielen Dank übrigens dass Sie die Crazy Fox in diese Gefahr gebracht haben!"

Die Professorin sah die Andorianerin mit der Augenklappe kühl an. "Ich habe mich bereits für die Unanehmlichkeiten die wir Ihnen bereitet haben entschuldigt. Und wie gesagt, die eigentlichen Verantwortlichen dafür sind die Personen deren Profile Sie - soweit sie uns zur Verfügung stehen - auf Ihrem PADD sehen. Plus deren Hintermänner die derzeit noch völlig im Dunkeln agieren."

Rhena erwiderte den leidenschaftslosen Blick ihres Gegenübers mit einem umso feurigeren Funkeln. "Dann haben Sie also vor die Föderation und womöglich auch noch das romulanische Imperium vor einer Gefahr zu retten, von der Sie noch nicht einmal wissen worin sie besteht - und setzen dabei mein Schiff aufs Spiel?!"

"Es war leider das Beste was wir in der Zeit die uns blieb organisieren konnten." Vinara sah auf die Anzeigen. Der Scann war vollendet und sie steckte den Speicherchip ein auf dem die Daten automatisch geschrieben worden waren. Gerade als sie einen weiteren leeren Chip in den Computer gesteckt hatte und damit begann die Umgebung zu scannen, erklang eine Art von Alarmton.

"Was zum rosafarbenen Dämon tun Sie da?"

"Gar nichts. Ein Photonentorpedo unbekannter Quelle bewegt sich auf uns zu, Einschlag in 15 Sekunden." Vinara schickte schnell das vereinbarte Signal an die Community, welche für wenige Sekunden ihre Schilde wieder senkte und nahm schnell den Chip wieder mit.

Die Ingenieurin rief wütend: "Nottransport Rhena Omega 9!"

Kurz darauf materialisierten sie in einem Gang nahe der Sekundärbrücke; da wurde das Schiff auch schon leicht von einer Explosion durchgeschüttelt.

Rhena war außer sich und sah Vinara an als wollte sie sie mit bloßen Händen in Stücke reißen. "Sie... Sie haben mein Schiff auf dem Gewissen!"

"Nein, das waren allem Anschein nach die Hintermänner. Wie vermutet befinden sie sich ebenfalls hier und hielten sich gerade außerhalb der Sensorreichweite der Crazy Fox auf. Aber keine Sorge, auf die Community werden sie nicht schießen. Kommen Sie nun mit, wenn wir das hier heil überstehen verspreche ich Ihnen Sie kriegen eine neue, bessere Crazy Fox. Immerhin sind Sie und Ihre Kameradinnen noch am Leben!"

Bevor sie losgingen nahm Rhena einen Koffer auf der mit ihnen materialisiert war.

"Was ist da drinnen?"

"Alles was ich dank Ihnen noch habe!"

Auf der Sekundärbrücke angekommen erstattete Vinara kurz Bericht und sendete die Daten des ersten Scanns sogleich an Sheridan. Dann wandte sie sich per Komm an ihre Kameraden. "Die schlechte Nachricht: Die Crazy Fox wurde zerstört, offenbar von den Hintermännern oder weiteren Handlangern dieser Verschwörung. Die gute ist dass auch Rhena überlebt hat und offenbar bereit ist uns zu helfen."

"Ihnen zu helfen? Hören Sie, mit Ihnen werde ich noch abrechnen! Aber zuerst knöpfe ich mir diese anderen Führungsoffiziere vor. Ich werde sie finden und dann werden sie den Tag ihrer Geburt verfluchen! Und wer auch immer den Torpedo auf die Crazy Fox abgefeuert hat wird eines langsamen Todes sterben."

"Ist doch erfrischend mal eine Andorianerin zu treffen die nicht von der vulkanischen Kultur verdorben wurde", frotzelte Peter Wentworth.

"Halt die Klappe Pinky, ihr schafft es doch nicht einmal euren alten Kahn unter Kontrolle zu bringen!"

"Wir arbeiten noch daran", meinte Vinara.

"Also gut... Gebt mir die Pläne dieses Schiffs und ich werde mich auf die Suche nach den W***ern machen, die Ihrer Aussage nach letztenendes Schuld an dem ganzen Scheiß hier haben!" Mit diesen Worten öffnete Rhena ihren Koffer und holte zuerst ein rotes Stoffband heraus das sie sich um die Stirn band. Dann machte sie sich daran ein Phasergewehr - offenbar ein andorianisches Modell - zusammenzubauen.

"Sie werden hier nicht auf eigene Faust losrennen und sich diesen Leuten alleine stellen!", rief Vinara und richtete ihren Phaser auf die Ingenieurin. "Egal was wir Ihnen angetan haben, die wären imstande Sie ohne zu zögern zu töten!"

"Dann werde ich einfach schneller sein." Rhena nahm nun einen kurzen Stock in die Hand aus dem plötzlich eine mehrfach längere Klinge schnellte und wenige Sekunden später ebenso schnell wieder verschwand. "Keine Sorge, ich werde eure hohen Sternenflotten-Ideale in Ehren halten. Ich werde diesen" - sie sah auf das PADD - "Goyer nur etwas... zurechtstutzen und dann könnt ihr ihn meinetwegen haben, genauso wie den Rest seiner ver...maledeiten Drecksbande!"

Noch ehe Rhena etwas Weiteres sagen oder tun konnte hatte Vinara sie abermals betäubt - wenn auch diesmal nur auf niedrigster Stufe. Dann sah sie sich das Klappschwert genauer an dessen Klinge leider aus Metall bestand. "Ich habe mal gelesen dass es auch Exemplare mit Keramik-Klinge geben soll, die leiten keinen Strom und hätten uns vielleicht bei den Fallen hilfreich sein können. Aber so wird das sicher nichts."

Jenax sah in Rhenas Koffer und zog ein Messer mit starrer Klinge heraus. "Dieses hier hat einen Duroplastgriff und eine Keramik-Klinge, wenn auch nicht so lang wie die des Schwerts."

"Gut, dann werde ich mich damit zu Sheridan aufmachen. Ich bin mir zwar nicht sicher ob das bei den Stromfallen wirklich hilfreich sein kann, aber immerhin besser als nichts. Sorgen Sie nur dafür dass Rhena Ruhe gibt - betäuben Sie sie aber nicht zu oft, das könnte sich auf Dauer negativ auf ihre Gesundheit auswirken." Mit diesen Worten verabschiedete die Professorin sich wieder und machte sich auf in Richtung Maschinenraum.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Der Boden des Maschinendecks hob und senkte sich leicht. Ein Dumpfes grollen war zu hören. Sofort zückte Suval den Tricorder und führte einen scann aus der die maximale Reichweite des Gerätes ausnutzte.

„Ich empfange Emissionen, die auf eine massive elektromagnetische Aktivität hinweisen. Auch Reste von einer Materie Antimaterie Explosion.“

George blickte auf das Display des kleinen Gerätes. Dann ging er zur Konsole und rief die Sensoren ab.

„Die Crazy Fox wurde zerstört. Das ist die einzige Erklärung.“

„Sind die Maschinen der Crazy Fox kollabiert?“

„Nein Ripper. Die Maschinen waren soweit in Ordnung. „

„Den Werten zufolge wurde die Explosion durch einen Photonentorpedo ausgelöst. Zumindest ist dies die Wahrscheinlichste Schlussfolgerung. „

„Und das Elektromagnetische Feld ist eine Restspur des Warpkerns der Crazy Fox. Armes kleines Schiff“, antwortete George mit einem Anflug von echten Bedauern. „Am Besten wir treffen Maßnahmen, um mögliche Gäste gebührend zu Empfangen.“

„Die Optionen sind leider begrenzt Sir.“

„Dann werden wir diese Ausschöpfen Suval.“, George näherte sich dem Vulkanier und sprach mit gesenkter Stimme weiter. „Ich will die Leute beschäftigen Suval. Ich weis, dass unsere Chancen nicht hoch sind.“

„Natürlich Commander.“

Ein Zirpen ließ die Beiden Männer sich umdrehen. Georges Tricorder hatte nun die Daten vom scann der Crazy Fox erhalten. George sichtete die Karte mit den Stromfallen.

„Da war jemand fleißig. Das ganze Schiff ist praktisch neu verkabelt worden. Alleine den Bereich um den Maschinenraum wieder in Ordnung zu bringen dauert 3 Stunden.“

„Präzise 3 Stunden und 47 Minuten Commander.“

„Danke, Sie verstehen es die Stimmung zu heben Suval. Versuchen wir einen Plan auszutüfteln, der einen erfolgreichen Kurzschluss ermöglicht.“

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Ein Aufschreien, gefolgt von einem Geräusch das wie Blech klang das man wie Geschenkpapier zerknüllte, weckte die Aufmerksamkeit von Sheridan und den anderen Anwesenden im Maschinenraum. Dann ertönte das Geräusch noch mal. Nur dass es von einem Gurgeln begleitet wurde.

„Das kam von Jeffriesröhre 47 Delta", verkündete Ripper. Das entsprechende Schott war bereits untersucht worden. Es war eines der wenigen welches nicht unter Spannung stand.

„Ripper, Sie bleiben hier und übernehmen das Kommando. Suval, Sie begleiten mich. Nehmen Sie den Tricorder mit." George justierte seinen Handphaser auf maximale Betäubung. Dann nickte er dem Vulkanier zu. „Sehen wir nach was das war."

George bereute beinahe schon seinen Entschluss, als er und Suval die Röhre durchkrochen und der Geruch von verbrannten Fleisch und Gummi immer stärker wurde. Das Zirpen des Tricorders hallte unheimlich laut.

„Noch eine Ebene tiefer. Dann dürften wir uns dem Ursprung der Geräusche nähern."

Der Gestank wurde immer bestialischer. Wie wenn jemand bei einem Grillabend die Dienststiefel auf den Grill gelegt hätte. Doch anstatt auf die Quelle zu treffen hörten sie erneute Geräusche.

„Tricorder aus. Da kommt jemand", flüsterte George. Dann legte er sich mit dem Phaser im Anschlag auf die Lauer.

Vinara beeilte sich zum Maschinenraum zu gelangen, denn obwohl der Angreifer der Community wohl keinen Schaden zufügen wollte zeigte die Zerstörung der Crazy Fox deutlich, dass irgendetwas Großes und wahrscheinlich Katastrophales unmittelbar bevorstand. Und in der Tat kündigte sich bereits durch einen fernen Schrei dem ein unheimlicher Gestank folgte etwas höchst Unangenehmes an.

"Da muss jemand mit einer Stromfalle zusammengestoßen sein", rief Vinara laut und kaum kam sie um die nächste Biegung gekrochen sah sie auch schon in die Mündung eines Phasers.

„Vinara?!", entfuhr es George. Dann senkte er langsam die Waffe. „Sie sollten vorsichtiger sein, ich hätte Sie beinahe erschossen", fügte er hinzu und bedachte die Andorianerin kurz mit einem tadelnden Blick.

"Ich habe mich bereits durch meinen Ruf vor wenigen Sekunden angekündigt. Abgesehen davon haben Sie gut reagiert, denn wer weiß ob jemand anders Ihnen so wohlgesonnen wäre wie ich. - Was ist nun passiert, haben Sie den Verunglückten schon gefunden?"

„Wir waren gerade dabei..." Ein Wimmern unterbrach das Gespräch des Ingenieurs und der Wissenschaftlerin. „Dort hinten scheint es zu sein. Ich gehe voraus. Suval, Sie folgen mir. Vinara, Sie bilden die Nachhut."

"Die betroffene Person scheint noch zu leben... Hat jemand von Ihnen ein Medikit dabei? Oder wollen wir darauf hoffen dass das MHN hier funktioniert?", fragte die Andorianerin als sie den anderen beiden folgte.

„Ersteres haben wir nicht dabei. Aber wir kommen zu einem Knotenpunkt, dort ist ein Notfallset verstaut. Zumindest gab es die Dinger noch da als ich noch Chefingenieur hier war."

Es dauerte nicht lange, da erreichte das Trio schließlich auch den Ort des Geschehens. Ein Humanoid lag auf dem Boden. Teile der Uniform waren verbrannt und mit der Haut regelrecht verschmolzen. Das Gesicht zu einer Fratze verzerrt. An dem linken Ärmel konnte man noch einen blauen Streifen erkennen.

„Ganz ruhig Junge. Es wird alles Gut", beruhigte George den Verletzten. Auch wenn ihm diese Worte wie gestellt vorkamen.

Suval kniete neben dem Verletzten nieder und begann ihn zu sondieren.

„Dort Vinara. Der Verbandskasten ist noch an seinem Platz. Er dürfte einen Geweberegenerator enthalten."

Die Professorin holte schnell den Regenerator sowie ein Hypospray und zwei Ampullen. "Hierin befindet sich ein Schmerzmittel, das andere Medikament mildert Herzrhythmus-Störungen die bei Stromunfällen fast immer auftreten. Wir sollten ihm letzteres zuerst verabreichen."

„Dann machen Sie es Vinara. Wir bringen ihn am besten zu Assjima."

Die Andorianerin entnahm das entsprechende Hypospray und verabreichte dem Opfer die Injektion.

„Die Bio-Indikatoren des Patienten normalisieren sich wieder."

„Trotzdem ist dies nur die Erstversorgung. Verdammt. Wie wenn wir nicht schon genug Ärger am Hals hätten. Schaffen wir ihn vorerst in den Maschinenraum, dann holen wir Assjima." George blickte zu dem Verletzten herunter. Das Gesicht war immer noch schmerzverzehrt, aber er hatte ein wenig an Farbe wieder zurückerlangt.

Wertvolle Minuten vergingen bis sie mit dem Verletzten wieder im Maschinenraum waren; Vinara begann sogleich ihn mit dem Geweberegenerator zu behandeln, was angesichts der Schwere der Verbrennungen aber nur wenig half. Schließlich verabreichte sie ihm auch noch das Schmerzmittel.

"Was ist jetzt mit den Stromfallen, glauben Sie Sie können sie deaktivieren?"

„Dank ihrer Karte sollten wir diesem Vorhaben einen bedeutenden Schritt näher gekommen sein. Was ist da draußen passiert? Wir konnten nur eine Erschütterung spüren und Hinweise auf eine elektromagnetische Strahlung sowie eine Materie-Antimaterie-Explosion wahrnehmen."

"Ein unbekannter Angreifer hat die Crazy Fox ohne weitere Vorwarnung mit einem Photonentorpedo zerstört. Rhena und ich konnten uns zum Glück noch rechtzeitig auf die Community beamen... Von ihr habe ich auch etwas das Ihnen vielleicht behilflich sein könnte." Vinara zog das Messer hervor und reichte es Sheridan mit dem Griff voraus. "Die Klinge besteht aus Keramik, welche zusammen mit dem Duroplast-Griff eine ausreichende Isolierung bieten dürfte, falls es nötig sein sollte irgendwelche Kabel durchzuschneiden. Es ist ein efrosianisches Modell wenn ich die Gravur am Griff richtig interpretiere, die Klinge muss aufgrund ihres Materials niemals geschliffen werden."

George nahm das Messer entgegen. „Danke, das sollte sich als nützlich erweisen. Wurde Captain Tenner schon über die Neuigkeiten informiert?"

"Ich wollte es, aber über die interne Standard-Kommverbindung des Schiffs scheint es nicht zu gehen ohne dass mögliche Gegner mithören könnten. Und er ist nicht in das abgeschottete Kommsystem der Piloten eingebunden das über den Alpha-Flyer läuft. Der Rest von uns sollte dank dieses Kommsystems allerdings informiert sein - ich dachte auch Sie wüssten bereits Bescheid."

„Ja ich bin bestens im Bilde. Aber der Captain sollte es auch sein. Der Gute dürfte vom Stuhl fallen, wenn er erfährt, dass sein Chefingenieur das komplette Schiff in einen elektrischen Zaun verwandelt hat."

George begab sich in das Büro des Chefingenieurs und nahm den Deskviewer heraus. Seine erste Handlung war es, die Schnittstelle herauszureißen die den kleinen Computer mit dem Schiffscomputer verband. Dann untersuchte er das Gerät nochmals gründlich bevor er wieder weiter sprach. „Dieser Computer dürfte genug Kapazität haben um unsere Vorhaben vorzubereiten. Da wir dem Schiffscomputer nicht trauen können, werden wir uns damit begnügen müssen. Ich denke nicht dass Kessler auf diesem Computer was lokal gespeichert hat, das uns Informationen über ihre Absichten liefern dürfte." Dann verband George den Tricorder mit dem Computer und kopierte die Daten darauf, die Vinara übermittelt hatte.

Vinara war immer noch skeptisch. "Hoffen wir dass Ihre Nachfolgerin nicht irgendeinen Virus in diesem tragbaren Computer versteckt hat... Nun ich kenne mich zwar bestenfalls rudimentär in Sachen Technik aus, aber wenn durch eine Neuverkabelung schon die Stromfallen geschaffen wurden, könnten dann nicht auch weiter reichende Manipulationen vorgenommen worden sein? Zum Beispiel wenn jemand über einen herkömmlichen Befehl einen Schiffsphaser abfeuern will und stattdessen wird die Brücke mit Nervengas geflutet. Und nur die derzeitigen Führungsoffiziere wissen welche Befehle die richtigen Aktionen auslösen..."

„Deswegen habe ich auch dafür gesorgt dass dieser kleine Computer keine Verbindung mehr hat." Auf dem Schirm wurden nun eine Karte der Community sichtbar. George kontrollierte dabei mit dem Tricorder den Computer selbst. „Er scheint sauber zu sein. Bis jetzt jedenfalls. Außerdem habe ich noch ein paar Kopien dieser Karte angefertigt, man kann ja nie wissen. Und nun zu unserem Vorhaben. Kessler hat die Veränderungen wirklich kompliziert ausgelegt. So wie ich das sehe hat sie dabei einkalkuliert, dass jemand versuchen könnte ihre Schaltungen mit einem Kurzschluss zu kompensieren. Sehen Sie diese Verbindungen?" George zeigte auf eine Stelle am Sekundärrrumpf.

„Es würde die sekundären Kommandoprozessoren sprengen. Setzen wir aber an einer anderen Stelle an würde es das Hangartor ins All sprengen und dabei den Rumpf so schwächen, dass es nicht mehr möglich wäre auf Warp zu gehen. Ich kann eine endlose Liste an Möglichkeiten aufführen. Es genügt aber zu sagen, dass es nur einen Weg gibt dies zu neutralisieren. Doch diesen hat Kessler wirklich geschickt getarnt. Sie muss immer noch einen Weg offenhalten um selbst ihre Modifizierungen rückgängig zu machen, wenn die vorhergesehen Möglichkeiten versagen sollten. Dummerweise haben wir Besuch bekommen, was bedeutet dass die Option die Fallen per Kurzschluss zu beseitigen zu riskant geworden ist. Es sei denn wir sorgen für Ablenkung während wir die Vorbereitungen treffen, oder wir finden Kessler und ihre Vorrichtung, wovon aus sie dies kontrolliert. Nur müssten wir sie dabei Überraschen. Ich habe nur das dumpfe Gefühl, dass da noch mehr auf uns wartet von dem wir noch nichts mal ahnen. Aber selbst wenn wir dieses Problem gelöst haben, bleiben noch die anderen Probleme übrig."

"Falls die Unbekannten welche die Crazy Fox zerstört haben tatsächlich hier an Bord kommen, wäre eine gewisse Ablenkung sicher von Vorteil. Könnten wir die Fallen nicht irgendwie so nutzen dass sie quasi für uns arbeiten? Oder Sie verursachen absichtlich einen Kurzschluss mit minimalen Folgen für die restlichen Systeme und maximaler Ablenkung für die Eindringlinge. Wovon ich aber dringend abraten möchte ist weitere Crewmen gegen diese Fallen laufen zu lassen, selbst wenn dies ebenfalls für Ablenkung sorgen würde", meinte Vinara.

„Das wäre eine Möglichkeit. Ich denke wenn wir die Handphaser auf ein Niveau einstellen welches eher wie ein Druckstrahl wirkt, so könnten wir die Fallen aus sicherer Entfernung auslösen. Am Besten Lucas treibt alle Phaser auf die er finden kann und verteilt diese an seine Leute. Die Einstellungen kann jeder leicht vornehmen. Zumindest ist es eine Möglichkeit, die wir nutzen sollten. Was unseren Freund hier angeht, Ich glaube er ist nicht bewusst in die Falle gegangen. Ich denke er hat schlafgewandelt. Wenn nicht, bin ich auch mit meinem Latain am Ende um zu vermuten warum er da unten unterwegs war."

"Ich glaube auch dass es sich um einen Schlafwandler handelte. Unterwegs bin ich einigen von ihnen begegnet, einer davon sogar ein Mensch der sich allem Anschein nach mit der Grippe infiziert hat. - Um jetzt aber wieder auf Captain Tenner zurückzukommen, ist sein persönliches Terminal nicht irgendwie speziell gesichert? Könnten wir ihm über eine möglichst abhörsichere Verbindung dann nicht doch irgendwelche Nachrichten zukommen lassen?"

„Das ist es in der Tat. Nur wenn das stimmt was Suval mir berichtet hat, wird der Captain ebenfalls beobachtet. Möglicherweise wird auch sein Deskviewer abgehört. Ich kann aber dafür sorgen dass die Nachricht nur den persönlichen Code des Captains akzeptiert um diese zu öffnen. Das wird nur einmal, vielleicht zweimal funktionieren."

"Gut, dann sollten wir jetzt vielleicht einen Versuch starten mit ihm auf diese Weise Kontakt aufzunehmen", erwiderte Vinara, "geben wir Tenner alle Informationen die wir im Moment haben, einschließlich über die Zerstörung der Crazy Fox. Und wenn es geht auch noch die Karte mit den Stromfallen."

„Mehr als schiefgehen kann es nicht. In 10 Minuten sollte Tenner seine Informationen haben. Können Sie Assjima kontakten, dass sie sich um den Verletzten kümmert oder jemand schickt der nach ihm sieht?"

"Ich werde es versuchen; sofern sie ihren Kommunikator nicht abgelegt hat sollte sie eigentlich zu erreichen sein." Und sogleich informierte die Andorianerin die Ärztin über den Verletzten und die Art des Unfalls.

CptJones und Tolayon in: "Geistesblitze, Stromfallen und Schlafwandler"

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„Ist es nicht niedlich, wie sie da sitzt und schläft?“

Lt. jg. Yesod, Petty Officer 1st Class Avary Taymor und Lieutenant John Connor standen mit einem breiten Grinsen vor der kleinen, bajohaliianischen Pilotin, die auf einem Stuhl sitzend vor sich hin döste.

„Immer noch besser, als wenn sie wieder mit Injektionen auf einen losgeht“, meinte Yesod. „Mir tut immer noch der Nacken weh.“

„Jetzt mach mal halblang. Die Injektion spürt man doch überhaupt nicht“, gab Taymor zurück. „Und du kannst froh sein, dass sie dich aufgeweckt hat, bevor du mit diesem Riesenprügel auf irgendwelche Leute eingedroschen hast anstatt nur auf das Schiffsinterieur.“

Milseya stöhnte leise auf. Konnten die sich nicht wo anders unterhalten? Sie fühlte sich hundemüde und dabei hatte sie doch so gut wie überhaupt nichts gemacht. Crewmitglieder am Arm zu nehmen und sanft, aber bestimmt in Richtung Krankenstation-Schott zu schubsen, war nicht anstrengend. Selbst wenn sie das mittlerweile etwa 30 oder 40 Mal getan hatte. Die Kranken, die sich hierher geschleppt hatten, waren ja auch nicht das eigentliche Problem - das waren vielmehr die Schlafwandler und die Tatsache, dass sie im Moment nicht genügend Codrazin für alle hatten.

Nachdem Assjima die meisten des medizinischen Personals geweckt und diese dann losgeschickt hatte, um das Codrazin zu verteilen und anschließend auch die mittlerweile gemeldeten Verletzten zu versorgen, hatte Milseya – mit Genehmigung von Anna und unter der Auflage, dass sich die Bajohaliianerin nicht allzu weit von der Krankenstation entfernte – sich inzwischen angeboten, den Crewmitgliedern auf den letzten Metern zur Krankenstation zu helfen bzw. den Schlafwandlern den letzten Schubs zu geben. Immer wieder fand sie dabei mit Hilfe eines Trikorders höhere Ränge aus der OPS und der Technik, die sie weckte und anwies, sich bei George zu melden, damit sie ihm helfen konnten. Doch die meisten lotste sie in die Krankenstation, wo Anna und das restliche medizinische Team sich um diese kümmerten.

Manchmal schüttelte die Hebamme jedoch den Kopf, wenn sie entdeckte, dass die Bajohaliianerin ein Crewmitglied geweckt hatte, der „nutzlos“ war. So wie den Lt. jg. Yesod oder den Petty Officer 1st Class Avary Taymor. Aber hätte sie den Arkarianer tatsächlich im Tütü und mit blutenden Zehen weiter umhertänzeln und “Ich bin ein Schwan! Ich bin ein Schwan!” rufen lassen? Und Yesod weiterhin mit dem gewaltigen Prügel auf das Schiffsinterieur eindreschen und „Nimm das .. und das ..“ brüllen? Nein – Anna irrte, es war nicht nutzlos, Yesod zu wecken, denn was, wenn sie genug von Korridorwänden hätte und auf Crewmitglieder losging... Und bei Taymor .. nun, da hatte sie einfach Mitleid gehabt, der gut 130 Kilo schwere, klein gewachsene Mann hatte seine Zehen arg malträtiert...

Wie dem auch sei, Milseya war erschöpft. Sie war bei weitem noch nicht auf dem Damm und so langsam machten sich die Anstrengungen der letzten Stunden bemerkbar. Und die Tatsache, dass sie schon seit Stunden nichts mehr gegessen hatte. Doch das hatte die Bajohaliianerin nicht einmal bemerkt, geschweige, dass sie jetzt daran dachte. Eigentlich wollte sie nur schlafen. Aber wie konnte sie das? Ausgerechnet jetzt, wo alles auf den Beinen war und versuchte das Schiff zu retten. Da konnte sie sich doch nicht einfach raushalten. Sie musste doch wie jeder hier .. verdammt, er tat es schon wieder!

„Miauz!“ Milseya öffnete ihre Augen und drehte sich um. „Hör endlich auf an meinem Hintern zu schnüffeln!“

„Tu ich doch gar nicht .. na ja, nicht so richtig“, gab der caitainische Friseur zurück.

„Nicht so richtig? Gibst da noch andere Arten davon? Nein..“, Sie hob abwehrend ihre Hände. „..ich wills nicht wissen. Bitte, ich will mich einfach nur ein paar Minuten ausruhen. Schnupper von mir aus an den dreien da oder schnapp dir eine Windel von meinem Sohn. Am besten, du wechselt gleich die Windeln, dann...“

„Ist die immer so?“, fragte Taymor Connor leise, der nur nickte. „Oh Mann, die könnte sich doch echt zusammenreißen“, meinte der Petty Officer daraufhin. “Wir haben doch genug Ärger im Moment: Ein Teil der Besatzung ist krank, der andere schlafwandelt, die neuen Führungsoffiziere sind irgendwelche Verschwörer, die das Schiff übernehmen wollen, elektrische Todesfallen, die alten Führungsoffiziere entern das Schiff und dann können wir nicht mal das Schiff navigieren, weil wir die Konsolen nicht benutzen können. Was, wenn noch so Riesen-Asteroid unsere Bahn kreuzt?”

“Was für ein Asteroid?” Die Pilotin starrte den Arkarianer verwundert an, der von der Verfolgung Bishops erzählte und wie die Community dank Combs gerade noch eine Kollision vermieden hatte. “Haben Sie das etwa nicht mitbekommen?”

Milseya schüttelte den Kopf. “Ich war anderweitig beschäftigt ..”, murmelte sie nachdenklich. “Connor, wird auf diesem Schiff eigentlich immer noch alles aufgezeichnet. Ich meine, Flugprotokolle und dergleichen..”

“Natürlich”, erklärt der OPS-Offizier. “Das ist eine Standardprozedur, die..”

“Können wir auf diese zugreifen? Ich meine, von hier aus?”

John nickte. “Ich denke schon.”

“Dann tun Sies. Ich will mir diesen Asteroiden ansehen.”

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Captain Jeremy Tenner saß auf seinem Kommandosessel und blickte sich auf seiner Brücke um. Welch eine Ironie seine Brücke. Die Brückenoffiziere lagen immer noch schlafend neben ihren Sesseln die einzige Gesellschaft die Der Captain momentan hatte waren zwei Sicherheitsoffiziere die geschickt wurden um die Brücke zusichern. Bis jetzt hatten sie sich keinen Befehlen wiedersetzt die Tenner gegeben hatte. Offenbar akzeptierten sie ihn immer noch als Captain. Nun ja was blieb ihnen auch anders übrig sollten sie seinen Befehlen nicht gehorchen drohte immerhin eine Anklage wegen Befehlsverweigerung und im schlimmsten Falle wegen Meuterei.

Die Benachrichtigung von George Sheridan und Vinara Shral tat ihr übriges dazu das Jeremy nicht viele Handlungsoptionen hatte. Immerhin kam die Warnung der beiden gerade noch rechtzeitig, gerade als sich einer der beiden Sicherheitsoffiziere an die Steuerkonsole setzen wollte um die Position der Community zu überprüfen, kam die Warnung und rettete so dem Mann das Leben.

Eine Gründliche Überprüfung der Brückenkonsolen ergab das sowohl Steuer als auch OPS unter Strom standen. Genauso wie die Technische- und Multifunktionskonsolen. Eigenartigerweise stand die taktische Konsole genauso wie die wissenschaftliche Konsole nicht unter Spannung.

Immerhin konnten sie jetzt hier etwas unternehmen, so hatte Jeremy sich das immerhin gedacht. Aber er musste schnell feststellen das auch wenn man diese Konsolen gefahrlos berühren konnte war sie, was die Schiffskontrolle anging, absolut nutzlos. Die Notfallprozeduren der Prometheus- Klasse sahen vor das diese Schiffe im Notfall mit nur 4 Personen geführt werden konnte. Unter anderem dadurch das sich die Kommandokonsolen miteinander verbinden ließen damit ein Offizier mehrere Stationen gleichzeitig bedienen konnte.

Als der Captain versuchte die Steuerung auf die taktische Station zu legen aktivierte sich das MHN. Und materialisierte sich direkt neben dem Captain. „Worin besteht der medizinische Notfall?“

Verwirrt hatte Jeremy den künstlichen Arzt angeblickt und dann das beste aus der Situation gemacht und die immer noch schlafenden Offiziere untersuchen lassen.

Auch weitere Versuche die Kommandofunktionen des Schiffes aufzurufen schlugen fehl.

Dabei bemerkte er auch das seine Computerüberbrückung nicht so funktionierte wie er sich das vorgestellt hatte. Er hatte nur eingeschränkten Zugriff auf die Schiffssysteme. Er hatte zugriff auf die Sekundärsysteme, den Computerkern, interne Sensoren und Deflektorphalanx.

Also machte Jeremy sich daran die internen Sensorlogs zu überprüfen. Inzwischen war es ja offensichtlich das sich die Kommandooffiziere an den Systemen zuschaffen gemacht haben.

Und sie konnten unmöglich sämtliche Manipulationen zu vertuschen. Und selbst wenn sie das gemacht hatten so konnten doch ihre Schritte der letzten Wochen nach verfolgt werden. Die Logs ergaben das die Führungsoffiziere des öfteren während ihrer Dienstzeit besonders in den Nachtschichten ihre Dienstplätze verließen. Dieses wurde auch durch Logbucheinträge bestätigt.

Interessanterweise verließen die Führungsoffiziere fast immer Zeitgleich ihre Posten. Sofern sie nicht außer Dienst waren. Was allerdings noch interessanter war, war das sich die Offiziere nach den Sensorangaben meistens nicht trafen sondern für die meiste Zeit am selben Standort verharrten. Laut Sensorangaben hielt sich zum Beispiel Commander Goyer während dieser Zeiten hauptsächlich in seinem Büro auf Deck 4. Wenn man allerdings versuchte während dieses Zeitraums Lebenszeichen in dem Büro ausfindig zumachen, wurde angezeigt das sich kein Lebewesen dort aufhielt. Aber selbst nach dem Jeremy das herausgefunden hatte, war es äußerst schwierig die wahren Aufendhaltsorte der Besagten Personen zu finden. Die internen Sensoren reagierten zu aller erst auf die Kommunikationen die jedes Mannschaftsmitglied trug. Die Suche nach Lebenszeichen hatte eine untergeordnete Rolle. In sporadischen Abständen wurden allerdings auch nach allen Lebenszeichen an Bord gescant, um mögliche Eindringlinge zu identifizieren. Da die Vitalaufzeichnungen der Führungsoffiziere waren allerdings in den Datenbanken gespeichert und so würde es keinen Verdacht erregen wenn diese Lebenszeichen an Bord erkannt wurden.

Und selbst wenn die Community ein verhältnismäßig kleines Schiff war, stellte es sich als fast unmöglich heraus die gesuchten Lebenszeichen zu erkennen.

Vor einigen Tagen allerdings hatten sich wieder ein großer Teil der neuen Führungsoffiziere während der Nachtschicht von ihrem Posten verabschiedet dieses mal trafen sich die Signale von drei der Offiziere. Und sie hielten sich ungefähr für zwei Stunden zusammen auf. Und das im Transporterraum zwei.

Was hatten drei Führungsoffiziere und unter ihnen ein Arzt für so lange Zeit in einem Transporterraum zu suchen? Die Aufzeichnungen des Transporterraums zeigten nur an das sich dort die gesuchten Personen aufhielten. Schnell überprüfte Jeremy die Transporterlogs und fand eine Aktivierung des Transporters. Allerdings war nicht erkenntlich was gebeamt worden war. Die drei hatten irgendetwas in den Asteroidengürtel gebeamt. Und waren danach wieder aus dem Transporterraum verschwunden und auf ihre Posten zurückgekehrt.

Jeremy kopierte die Daten auf ein PADD und winkte einen der beiden Sicherheitsoffiziere heran.

„Bringen Sie das auf die Sekundärbrücke und übergeben es dem Diensthabenden Entehrer. Wahrscheinlich Sheridan oder Shral.“

Jeremy machte sich nun daran sich über die Sekundärsysteme her und versuchte sich über Scheichpfade und Hintertürchen die jedes System hatte in die Kommandosysteme vor zudringen.

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Es herrschte das reinste Chaos. Die medizinische Abteilung hatte neben dem leitenden medizinischen Offizier fünfzehn weitere Mitarbeiter. Vier davon hatte der künstliche Virus schachmatt gesetzt und drei waren unauffindbar. Die verbliebenen acht verteilten sich auf drei Krankenstationen. Anna herrschte auf der Primärstation, Miki auf der Sekundären während auf der tertiären Station das MHN Crewman Pavel Cbovnik auf Trab hielt. Da weder Turbolifte noch Transporter korrekt funktionierten bildeten James und Hank Tucker das schnellste Einsatzteam, das die Community jemals gesehen hatte. Die beiden Männer sausten in Begleitung eines Technikers mit James spezieller Schwebetrage im Laufschritt durch das Schiff und sammelten die schwereren Fälle ein. Dazu gehörten neben diversen Verletzungen durch Stromschlag vor allen Dingen „Nichtschläfer“ die entweder schlafen gelegt wurden oder sich selber durch unkontrollierte Handlungen ausgeschaltet hatten.

Assjima wurde von einem Notfall zum nächsten gerufen, rannte zwischen der ersten und der zweiten Station hin und her, stattete zwischendurch dem Labor einen Besuch ab, um die Produktion von Delactovin in die Wege zu leiten, da das Cordrazin inzwischen fast aufgebraucht war und suchte nebenher nach Meg, Serik und Alice Summerfeld. Die drei waren wie vom Erdboden verschluckt. Ebenso Dr. Chod. Ihr zur Seite stand der Techniker Adrian Fuller, der jedes Schott, das zu passieren war und jede Konsole die angefasst werden musste, auf elektrische Spannungen überprüfte.

Er kroch gerade auf allen Vieren durch eine Röhre, seinen Tricorder vor sich haltend, als er plötzlich stoppte und der Ärztin, die hinter ihm war, ein Zeichen gab.

„Doc – ich glaube, da vorne ist sie … einen Moment.“ Er scannte die wenigen Meter, die sie noch vom Knotenpunkt trennten. „Alles in Ordnung. Sie können zu ihr hin.“

Assjima schob sich in der engen Röhre an Fuller vorbei, dessen Ohren bei dem nicht zu vermeidenden Körperkontakt rot anliefen, und kroch zu dem Knotenpunkt, an dem eine senkrecht verlaufende Röhre mit Leiter die waagrechte Wartungsröhre schnitt. Unten, im Korridor ein Deck tiefer standen zwei Crewmen aus der Wissenschaftsabteilung und schauten gespannt nach oben. Zwischen ihnen und Assjima flimmerte die Luft. Die Deltanerin konnte das Prickeln der elektrischen Spannung deutlich spüren. Drei Meter über ihr klammerte sich Lieutenant Marla Glen an der Leiter fest. Ihr Gesicht war leichenblass und sie starrte mit weit aufgerissenen Augen in das unter ihr flimmernde Spannungsnetz. Ihr gelbes Uniformshirt war blutdurchdrängt.

„Marla?“ Keine Reaktion. Assjima schwang sich hinüber auf die Leiter und gab Fuller ein Zeichen. Der hangelte sich vorsichtig nach unten, schob die Beine zwischen die Sprossen, ließ sich kopfüber nach unten hängen und machte sich an einer in der Wand eingelassenen Schalttafel zu schaffen, während die Ärztin die Leiter hinauf stieg. Marla schien sie gar nicht zu bemerken. Sie ist fast besinnungslos. Dass sie sich noch festhält ist ein reiner Reflex … dachte Assjima und bereitete sich innerlich darauf vor, dass dieser Reflex nachlassen und Marla sie auf dem Sturz nach unten mit in des Kraftfeld reißen könnte. „Marla … halten Sie durch. Ich bin gleich bei Ihnen. Fuller?“

„Ja Doc, ich bekomme das hin. Bin gleich soweit.“

Jetzt hatte die Deltanerin Marla erreicht. Vorsichtig hangelte sie sich an ihr vorbei, schob das angewinkelte Knie unter das Gesäß der Sicherheitsoffizierin und stemmte sich fest mit dem Rücken gegen die Wand der Röhre. Nachdem sie den unverletzten Arm der Frau um ihre Schulter gelegt hatte zog sie den medizinischen Tricorder und scannte. „Fuller? Sie müssen sich beeilen! Und sagen sie den beiden da unten, dass sie James und Hank rufen sollen. Marla muss so schnell wie möglich auf die Krankenstation.“ Dann begann sie langsam mit dem Abstieg. Mit einem Arm hielt sie Marla fest, mit dem anderen klammerte sie sich an die Leiter. Stück für Stück rutschte sie tiefer. Der Schweiß lief ihr in die Augen, die Finger schmerzten und unter ihr flimmerte immer noch das Spannungsnetz. „Adrian! Verdammt … wir kommen gleich im Freiflug runter zu Ihnen! Und ich habe absolut keine Lust, gegrillt zu werden!“

Der Techniker arbeitete fieberhaft weiter. Dann richtete er sich schnaufend auf. „Geschafft!“ schnaufte er und kletterte Assjima entgegen, um ihr bei der Bergung der Verletzten zu helfen. Drei endlos scheinende Minuten später kauerten beide ächzend auf dem Fußboden des Korridors während James und Hank mit Hilfe der beiden Blauhemden Marla auf die Bare hoben.

Mit immer noch zitternden Knien erhob Assjima sich und unterzog Marla einem gründlichen Scann. „Sie wurde von einem Phaser in den Bauch geschossen … und der war nicht auf Betäubung gestellt.“

James starrte sie entsetzt an. „Du meinst, dass da jemand rum rennt und auf uns schießt?“

Die Ärztin nickte stumm, während sie die Erstversorgung vornahm. „Sie muss sofort auf die Primärstation. Das MHN soll sich um sie kümmern bis ich da bin.“

James und Hank starteten die Liege und sausten in rasantem Tempo los, während Assjima ihre Sachen zusammenpackte. Dann wendete sie sich an die beiden Blauhemden. „Gut, dass Sie Marla da oben entdeckt haben. Wissen Sie, was sie dort zu suchen hatte?“

„Nein, Lt. Commander. Es war purer Zufall, dass wir sie gefunden haben. Der Schachtdeckel war runter gefallen“ antwortete einer der beiden.

„Gut. Tun Sie mir einen Gefallen? Ich vermisse immer noch drei Leute aus meinem Staff, die ich in dieser Situation dringend brauche. Können Sie bitte dafür sorgen, dass nach Ensign Harrison, Lt. Serik und Dr. Summerfeld gesucht wird?“

„Wird erledigt, Commander.“ Die beiden eilten davon.

Assjima atmete durch und schaute Fuller an, der noch immer etwas wackelig wirkte. „Geht es wieder?“

„Ja, Doc. Wird schon.“ Er grinste verzagt. „Zur Primärstation?“

„So schnell wie möglich.“ Assjima setzte sich in Bewegung und stöhnte: „Oh man … das wird einen ordentlichen Muskelkater geben.“

Wenige Meter später stießen sie auf eine Person, die halb in einer Wartungsröhre steckte und schlief. Fuller ging weiter um die nächsten Meter des Weges zu scannen, während sich Assjima über die auf dem Bauch liegende Frau beugte.

„Doktor Assjima?“

Überrascht richtete sich die Deltanerin auf. Eine junge Frau in blauer Uniform stand wenige Meter hinter ihr.

„Alice? Alice Summerfeld? Was …“ Ein scharfer Schmerz bohrte sich in ihre Seite. Sie sah einen Phaser in Alices Hand. Dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie sackte lautlos in sich zusammen.

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Die Führungsoffiziere der Community hatten sich aus dem Lagerraum weiter zurückgezogen und einen Standort in der Warpgondel gewählt. Hierhin hatten sie auch seit Tagen etliche Ausrüstungsgegenstände gebracht und eine kleine Einsatzzentrale errichtet. Selber gefunden werden konnten sie hier nicht. Die Sensoren des Schiffes wurden durch die vorherrschende Strahlung nutzlos abgelenkt und überhaupt war nicht damit zu rechnen, dass hier jemand nach ihnen suchen würde. Chod injizierte gerade allen ein Serum, das Schädigungen durch die Strahlung verhinderte, als Perincourt und Vrell aus der engen Einstiegsluke kamen. Vrell wirkte extrem Adrenalingeplagt und stürmte sofort auf Goyer und Combs zu.

„Diese Irre hat sie einfach erschossen!“ Er ahmte die Bewegung mit den Händen nach. „Es kam jemand um die Ecke… in diesem verdammten Wartungstunnel… unsere Wissenschaftlerin stellt den Phaser auf Stufe fünf und ohne Warnung schießt sie die Leute über den Haufen.“

Goyer zuckte mit dem Mundwinkel, da ihm diese Neuigkeiten nicht sonderlich gefielen. Combs ging noch einen Schritt weiter und riss der Frau die Waffe aus dem Holster.

Ein kürzeres Streitgespräch entwickelte sich, das Kessler unterbrach. Sie hatte soeben festgestellt, dass eine ihrer Fallen ebenfalls ein Besatzungsmitglied getötet hatte.

Aldous ballte die Fäuste. „Dann ist das jetzt eben so. Wir haben eh nichts mehr zu verlieren. So wie es aussieht, haben sie zwar etliche Leute geweckt – aber das Cordrazin müsste ihnen bald ausgehen.“ Wechselte er das Thema und fragte anschließend den Bolivianer wie viel des Medikaments er mitgenommen hätte. Er antwortete, dass sich etwa fünfzehn Dosen in einem Hypospray befänden und er noch zwei davon hätte.

Combs nickte und sah Goyer böse von der Seite an. „Dann gegen wir jetzt wieder zum eigentlichen Plan über. Statt diese Leute zu töten, impfen wir nun die geimpften – so wie es von vornherein gedacht war. Geschossen wird nur im Notfall! Ist das jetzt klar!?“

Alle bestätigten das.

Perincourt verlangte den Phaser zurück und bekam ihn. „Wir haben noch ein Problem.“ Sagte sie. „Ich hab die Deltanische Ärztin angeschossen… Das war keine Absicht. Jemand kam herein, ich stellte mich schlafend und alles wäre gut gegangen – aber Alice Summerfeld war dort.“ Die anderen sahen sie fragend an. „Die müsste schlafen!“ entfuhr es dem ersten Offizier. Perincourt nickte. „Eben. Das hätte sie müssen. Niemand würde sie aufgeweckt haben. Aber sie war wach und wirkte nicht als wäre sie eben erst mit Cordrazin vollgepumpt worden. Sie war wach. Ich wollte kein Risiko eingehen und schoss – direkt auf die Deltanerin weil die genau in dem Moment ebenfalls bemerkt hatte, dass sie da war.“

Betretnes Schweigen ließ das Summen der Warpgondel wie ein tosendes Gewitter erscheinen.

„Ist Dr. Assjima tot?“ Der blaue Arzt rieb sich erinnernd einen immer noch leicht schmerzenden Körperteil. Doch Perincourt wusste es nicht.

„Mariann bleibt hier und überwacht unsere Sicherungen. Lt. Vrell, Sie schützen den Doc und wir drei machen uns auf den Weg. Es sollte bald zu regnen anfangen und wir wollen doch nicht nass werden…“

Als sie vorsichtig aus dem Wartungstunnel hinausspähten hörten sie leise Stimmen und beeilten sich die Abdeckung hinter ihnen wieder zu verschließen. Dann stellten sie sich eng zusammen und warteten. Zwei Besatzungsmitglieder kamen um die Ecke. Einer von ihnen versuchte mit Dehnübungen seine Nackenverspannungen loszuwerden. Seine Kollegin rieb sich eine Beule an der Stirn. Sie unterhielten sich über das was sie während der „Narkose“ wohl gemacht haben könnten – ihnen waren einige Kollegen begegnet, die sich äußerst merkwürdig verhalten hatten. Neugierig sahen sie dann auf die kleine Gruppe und grüßten nickend als sie auf selber Höhe waren. Sofort wurden sie gepackt, auf den Boden gedrückt und Chod injizierte jedem zwei weitere Dosen Cordrazin.

Zuerst blinzelten beide mit den Augen und zuckten dann unwillkürlich mit einzelnen Muskelsträngen. Der Doktor beugte sich zu ihnen hinunter und flüsterte ihnen verschwörerisch in die Ohren. Alles konnten selbst die Haltenden nicht verstehen, denn mit jeder Sekunde die verstrich wurde der Widerstand der Gefangenen größer. „Die Romulaner…“ Flüsterte Chod. „Doppelagenten in Masken alter Crewmitglieder… Romulaner! … gekommen euch zu töten. Alle zu töten. Achtet auf das grüne Blut… überall… grünes Blut… Euer Blut.“ Die Wortfetzen klangen wie eine alte Horrorgeschichte die man sich an einem Lagerfeuer erzählen würde. Auf die beiden Crewmen mit der Cordrazinüberdosierung hatten sie eine enorme Wirkung: Es war nach kurzer Zeit kaum mehr möglich sie festzuhalten. Chod drückte der Frau ein Hypospray in die Hand. „Das Gegenmittel! Gebt es den alten Offizieren, dem Captain, den Piloten, Ingenieuren und allen Führungsoffizieren mit mindestens drei Pins am Hals! Zwei Dosen! Ihr seid die letzten Überlebenden – die letzten freien Crewmen auf dem Schiff. Rettet uns vor den Romulanern!“

Die Frau umklammerte das medizinische Gerät mit solcher Kraft, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Gegen… Gegenmittel…“ Goyer riss den Kopf des Mannes hoch und schrie ihn an: Du musst sie beschützen! Beschütze sie mit deinem Leben!“ Ihm steckte er einen Phaser in die Hose. Chod wollte noch etwas sagen, aber die beiden am Boden liegenden stießen die anderen weg, sprangen auf und eilten den Flur hinunter. Als sie die nächste Abzweigung erreichten, konnte man sehen wie der Mann nach dem Phaser griff und zweimal abdrückte. Irgendwo dahinter war das dumpfe Geräusch fallender Körper zu hören.

Goyer und Combs nickten zufrieden Richtung Chod. Der setzte ein strahlendes Lächeln auf und streckte das verbliebene Hypospray in die Luft:

„Cordrazin - Ein starker Stimulant, der normalerweise bewusstlose oder betäubte Patienten komplett wiederbelebt. Cordrazin kann in hohen Dosen zu Wahnvorstellungen und Paranoia führen; zudem macht es süchtig und kann sogar zum Tod führen.“ Er machte eine kurze Pause um Luft zu holen. „Man sollte noch hinzufügen, dass es sich in Verbindung mit den richtigen Worten hervorragend dazu eignet, Lebewesen wieder auf den rechten Pfad zu bringen… und für seine Zwecke einzuspannen.“ Nach einer weiteren Pause fügte er hinzu, dass die beiden nun etwa vier Stunden in diesem Zustand sein würden, dann in einen tiefen unruhigen Schlaf fallen würden – um sich danach an nichts mehr zu erinnern…

Combs schlug ihm auf die Schulter um ihn wieder von seiner Wolke herunter zu holen.

„Los jetzt!“

Die beiden Gruppen teilten sich auf.

„Etwas mehr als eine Stunde noch…“ Aldous sah aus dem Fenster auf einige vorbeiziehende Asteroiden…

Bearbeitet von USS Community
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„Spielen Sie es nochmal ab.“

„Oh Mann“, maulte Avary „Wozu das denn? Wir haben uns die Sequenz doch schon mindestens zehn Mal angesehen! Der Asteroid taucht auf und die Community weicht aus. Ende.“

„Connor!“ Milseya sah zum OPS-Offizier. „Noch einmal bitte.“

„Da, sehen Sie?“ Der Arkarianer verzog das Gesicht. „Der Asteroid taucht auf und wir weichen aus. Ich weiß ja nicht, was Sie da finden wollen. Sie als Pilotin sehen es doch nicht zum ersten Mal, dass ein Asteroid vorbeifliegt, oder?“

Ruckartig hob sich der Kopf Milseyas.

„Was?“, fragte Avary, dem diese Reaktion nicht entgegen war.

„Connor, spielen die Sequenz nochmals ab, aber diesmal beginnen sie zwei Zeitindexes vorher!“, wies sie den Offizier an. Der zuckte nur mit den Schulter und tat es.

„Taymor! Sie sind ein Genie!“, rief die Bajohaliianerin nach dem erneuten Abspielen aus und sprang auf. „Der Asteroid fliegt.“

Der Arkarianer kratzte sich verdutzt am Kopf. „Und? Tun die das nicht für gewöhnlich?“

„Nein. Ich meine, Asteroiden fliegen nicht. Sie bewegen sich, aber nur aufgrund der Gravitation. Sie werden von masseschweren Objekten angezogen. Je nach eigener Masse werden stärker oder schwächer angezogen und bewegen sich daher schneller oder langsamer. An sich sind Asteroiden die Schnecken des Universums. Aber der hier! Connor, können Sie anhand unserer Flugdaten und den Umgebungsdaten, die Geschwindigkeit des Asteroidens bestimmen?“

„Nur anhäherungsweise“, meinte dieser.

„Das genügt mir schon. Wenn ich Recht habe, dann müsste sich dieser für seine Verhältnisse ziemlich schnell bewegen .. ja, sehen Sie ...“ Sie zeigte auf die angezeigten Werte.

„Ich versteh immer noch nicht, inwiefern das wichtig ist“, gab Avary zurück.

„Es ist ein ruhender Asteroidengürtel“, antwortete John Connor, noch bevor die Pilotin es konnte. „Außerhalb des Nebels befindet sich ein Asteroidengürtel, der sich laut Sternenkarte so gut wie nicht nicht bewegen dürfte.“

„Richtig“, stimmte Milseya zu „Es gibt auch keinen Grund dazu, da es keine massereichen Objekte in der Nähe gibt. Also, wenn das stimmt - und auf die Karten der Sternenflotte ist Verlass - warum fliegt dieser riesige Brocken, als ob der Teufel hinter ihm her ist?“

Avary zuckte mit den Schultern, Yesod schüttelte den Kopf.

„Vielleicht weil sich die Gravitationsverhältnisse geändert haben?“, warf John vorsichtig ein.

„Ja - vielleicht.“ Milseya starrte auf den Bildschirm. „Können Sie aus unseren Flugdaten, die Flugvektoren des Asteroiden bestimmen und einen Kurs extrapolieren?“

John schüttelte den Kopf. „Das hab ich noch nie gemacht. Dazu müssten Sie mir helfen und mir die relevanten Daten zeigen.“

„Fangen wir an.“ Milseya setzte sich auf den Hocker und krempelte die Ärmel ihres Morgenmantels hoch.

Unruhige Stimmen kamen aus dem Hintergrund. „Taymor. Yesod. Können Sie nachschauen, was da los ist?“, bat Connor die Beiden. „Das hier wird ein Bisschen dauern.“

Die Zwei nickten und gingen zu den anderen Crewmitgliedern, unter denen einige weinten. „He, was ist denn los?“, fragte Taymor Anna Ruski, die sich mit bleichem Gesicht zu ihm umdrehte.

...

„Und wir haben uns ganz sicher nicht verrechnet?“, fragte John Connor unbewusst im Flüsterton.

Milseya schüttelte mit dem Kopf. „Wir habens zwei mal nach gerechnet. Wenn die Daten stimmen, dann fliegt der Asteroid in Richtung..“

Ohrenbetäubende Schläge ließen die Beiden hochschrecken. Als sie sich umwandten, entdeckten sie Avary Tamory, der auf eine Liege gestiegen war und mit Yesods Knüppel auf ein Blech einschlug. „Jetzt haltet alle mal die Klappe!“, brüllte er. „Wir sind hier nicht im Kindergarten – also hört auf euch so zu benehmen. Oh Mann, wir sind Sternenflottenoffiziere – handeln wir gefälligst auch so! Anna! Wird Assjima bereits versorgt? Wo wird sie hingebracht?“

Die Hebamme nickte. „Die Sekundärkrankenstation hat schon Leute geschickt. Sie werden sie wohl auch dort hin bringen.“

„Was ist mit Assjima?“, fragte Milseya das Crewmitglied neben sich.

„Sie wurde angeschossen“, kam es leise zurück und der Bajohaliianerin zog es plötzlich die Beine unter sich weg. John Connor bekam sie gerade noch fassen. „He, machen Sie keinen Mist. Wir brauchen Sie hier noch, Zwergenkönigin“, flüsterte er und hielt Milseya fest.

„Gut! Bleiben Sie mit denen in Kontakt, falls sie Hilfe brauchen. Also gut, Herrschaften, weiter im Programm! So wies ausschaut, machen die Führungsoffiziere scheinbar ernst. Laut Fuller hat diese Summerfeld auf den Doc geschossen. Denen gefällt also nicht, dass wir ihnen in die Suppe spucken! Also, von jetzt an verlässt niemand mehr die Krankenstation ohne Begleitung! Ihr geht nur noch zu zweit hier raus und zwar bewaffnet - am besten auch noch mit einem Sicherheitsoffizier. Eure Trikorder stellt ihr nicht nur auf die Stromfallen ein, sondern auch auf Lebenszeichen. Und Herrschaften, ab jetzt wird erst geschossen und dann gefragt, verstanden? Haltet euch nicht mehr damit auf, die Leute zu wecken. Sperrt sie in irgendeinen Raum ein und verriegelt die Schotts. Die von uns, die noch fit sind, werden versuchen die Sicherheit zu kontaktieren, der Rest sichert die Krankenstation. Bewegung, Leute! Los!“

Der Arkarianer stieg von der Liege herab, tauschte noch ein paar Worte mit Anna und ging dann auf John und Milseya zu. „He, was ist den mit Ihnen los?“, fragte er die Pilotin, die immer noch mit zitternden Beinen in den Armen des OPS-Offiziers hing.

„Was ist mit Assjima?“, flüsterte diese besorgt.

„Mehr als ich gesagt habe, weiß ich auch nicht. Laut Fuller, der den Doc begleitet hat, hat diese Summerfeld einfach auf Assjima gefeuert. Aber wie's Assjima geht, hat er nicht gesagt. Nur, dass sie Hilfe braucht.“ Er holte kurz Luft. „Und was haben Sie rausgefunden?“

John Connor schüttelte den Kopf. „Die Daten sind unzureichend, um unsere Berechnungen zu bestätigen.. “

„Also wohin..“

„Neria“, sagte Milseya leise.

„Zu den Pfiepfsern? Oh Mann, und was, wenn der den Planeten trifft?“

„Die Nerianer verfügen meines Wissens nach über ein extraplanetares Verteidigungssystem“, erklärte John.

„Prima! Kümmern wir uns..“

„Nein“, unterbrach ihn Milseya, die sich langsam von dem Schock erholte. „Wenn ein so großer Asteroid seine Flugbahn ändert, dann wird er von einer sehr starken Gravitation beeinflusst. Und die wirkt nicht nur gezielt auf einen Asteroiden.“

„Oh Mann, der Asteroidengürtel!“, erwiderte Avary, als er begriff.

„Korrekt – und selbst das beste extraplanetare Verteidigungssystem kann eine solch große Anzahl von Asteroiden nicht zerstören“, erklärte John.

„Verdammt, aber ihr seid euch nicht sicher?“

„Nein. Wir benötigen mehr Daten“, stimmte der OPS-Offizier zu. „Mir ist vorhin eingefallen, dass wir möglicherweise noch mehr Daten zur Verfügung haben – nämlich in dem Shuttle mit dem Lt. Commander Bishop geflohen ist. Aber nachdem das mit Assjima passiert ist, scheint es mir nicht ratsam, auf das Hangardeck zu gehen.“

Avary kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Vermutlich nicht, aber ich sehe keine andere Option, Connor. Ich meine, ihr beiden könnt hier nicht mehr viel tun. Aber vielleicht vom Hangardeck aus. Bloß sehe ich keine Möglichkeit wie ihr da reinkommen könnt. Die haben das bestimmt gesichert.“

„Sie wären Idioten, wenn sies nicht getan haben, und bislang kamen die mir nicht wie Idioten vor“, sagte Milseya.

„Dann gibt’s also keinen Weg rein?“

„Das wissen wir erst, wenn wir dort sind.“

„In Ordnung“, meinte Avary nach kurzem Nachdenken. „Ich schlage vor, dass .. was?“, fragte er, als er sah wie John und Milseya sich teils fragende, teils belustigte Blicke zuwarfen.

„Nichts“, beeilte sich John zu sagen.

„Gut, also, Sie ziehen sich was Vernünftiges an“, fuhr der Arkarianer fort und deutete auf Milseya „Und Sie, Connor, besorgen die Trikorder und Phaser. Und bringen Sie Yesod und mir auch welche mit.“

„Sie wollen uns begleiten?“, fragte der OPS-Offizier.

„Nö. Ich hol uns Verstärkung.“

„Verstärkung?“

„Klar! Hören Sie mal, die schießen auf uns! Glauben Sie echt, einer von uns schießt auf einen vorgesetzten Offizier? Seien wir doch mal ehrlich! Die denken doch erst noch mal darüber nach und werden in dem Moment umgepustet. Neee, ich hol jemanden, der solche Bedenken erst gar nicht hat, weil er nicht zur Sternenflotte gehört.“

„Aber wen denn?“, fragte Milseya.

„Sagen Sie bloß, das war ne jungfräuliche Geburt!“

Die Bajohaliianerin musste lachen. „Das ist ..Sie sind wirklich ein Genie, Tamory. Sagen Sie, meinem Mann, dass ihm das aber nicht die Taufe unseres Sohnes erspart! Machen wir uns auf den Weg. “

Und während sich Milseya anzog, Miauz zum Babysitter ernannte und ihn bei all seinen Barthaaren drei Mal schwören ließ, dass er eher sterben würde, als dass dem Baby auch nur ein Härchen gekrümmt wird, informierte sie über die Flight-Comm Vinara, George, Niels und Jenax über den Angriff auf Assjima, über das, was sie entdeckt hatte, und dass sie auf dem Weg zum Hangardeck sei.

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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„Ab jetzt werden alle Zugänge zum Maschinendeck bewacht. Ripper teilen Sie Wachen ein, jede soll mit Phaser bewaffnet werden. Justieren sie die Waffen auf maximale Betäubung. Wir dürfen nichts riskieren“, sagte George nach, dem er die Nachricht von Milseya erhalten hatte.

„Aye Commander.“, Ripper machte sich gleich daran, die Anweisungen des ehemaligen Chefingenieurs auszuführen. Irgendwie war das auch zu erwarten, dass die Verschwörer, wie man die neuen Führungsoffiziere schon nannte, nun eine härtere Gangart einlegen würden.

„Scheint so, als ob die Zeit knapp wird. „

„Angesichts des Berichts von Lieutenant Anquenar ist diese Annahme logisch. Die Verschwörer werden nun versuchen Sie und die anderen ehemaligen Führungsoffiziere auszuschalten, um die Kommandostruktur zu zerstören.“

„Hat dass ihnen die Logik auch geflüstert?“

„Ja“, lautete die schlichte Antwort, die in diesem Moment wie das vulkanische Äquivalent eines Kalauers wirkte. Ein Zirpen unterbrach George in seinen Gedanken. Der Deskviewer hatte seine Analyse der Karte beendet, die die Stromfallen verzeichnet hatte.

„Dann wollen wir mal sehen was uns für Möglichkeiten bleiben.“ George suchte nach dem Maschinendeck auf der Karte und vergrößerte den Ausschnitt. Nach einigen Momenten des Suchens hatte er schließlich sein Ziel gefunden.

„Die Steuerungsprozessoren sind auch gesichert. Aber scheinbar wurden diese nicht mit der Hauptschaltung verbunden.“

„Ein gefächerter Phaserbeschuss auf Niveau 6 sollte ausreichen, um die Falle zu neutralisieren“, empfahl Suval.

George nahm seinen Phaser und justierte ihn genau auf die Einstellungen, die der Vulkanier vorgegeben hatte. Ein orangener dünner Fächer hüllte die Verblendung ein, hinter den die Steuerungsprozessoren lagen. Ein kleiner Funkenregen und Fauchen kündeten davon, dass die Stromfalle erledigt war. Suval Sondierte nochmals zur Sicherheit den Bereich.

„Wir können die Verkleidung entfernen.“

George nahm das Messer, das er von Vinara bekommen hatte, und hebelte die Verblendung auf. Mit einem dumpfen Pochen schlug diese auf dem Teppich auf. Dahinter glühten in Blau, grün und rot die Prozessoren. Insgesamt 600 Chips, die in jeweils zwanziger Gruppen unterteilt waren, sorgten dafür, dass dieses Schiff erst geflogen werden konnte.

„Au Backe. Da hat jemand wirklich Langeweile gehabt. Tricorder.“ Suval gab seinen Tricorder Sheridan. Dieser Untersuchte nun die Hauptschaltkreise. Beinahe jeder zwote Chip war umprogrammiert worden. Maßnahmen, die notwendig sind, um das ganze System von einem mobilen Gerät aus zu steuern und dennoch dem Piloten vorzumachen, dass er die Kontrolle habe.

„Ich wette bei den Hauptkommandoprozessoren sieht es nicht besser aus. „

„Commander Kessler muss die Systeme von einem mobilen Gerät aus Kontrollieren.“

„Was macht Sie da so sicher?“

„Zum einen hat sie die Fallen vorbereitet, was bedeutet dass man mit einem Eingreifen von außen gerechnet hat. Als Sie und ihre Kollegen an Bord kamen, waren die Verschwörer gezwungen ihren Plan abzuändern bzw. vor zu verlegen. Theoretisch ließen sich solche Schaltungen Programmieren und mit einem Tricorder steuern. Commander Kessler verfügt über das Wissen, solch ein Vorhaben auch umzusetzen.“

„Fahren Sie fort Suval.“

„Da wir vom Anschlag auf Doktor Assjima wissen, ist es logisch anzunehmen, dass die Verschwörer wie bereits erwähnt, nun alle Register ziehen um uns die Kontrolle über das Schiff für immer zu entziehen.“

„Da stimme ich Ihnen zu. Die Anzeigen melden falsche Werte. Wie wenn diese in einer Schleife festsitzen würden. Eine Simulation einzugeben die das bewirkt ist kein Problem. Doch die Realen Werte müssen immer noch übermittelt werden.“

„Ein Versuch diese Maßnahmen zu unterbinden dürfte nur weitere Attacken der Verschwörer Provozieren Commander.“

George blickte konzentriert auf die Chips und überlegte lange.

„Das wäre nicht mal notwendig.“

„Commander?“

„Wir drehen den Spieß einfach um.“

Suval versuchte die irdische Metapher einzuordnen. Dann neigte er schweigend den Kopf zur Seite.

„Sie haben einen Plan Commander?“

„Eine Idee. Wir müssen Sie aus der Reserve locken. An der Nase herumführen.“, George Stand wieder auf. In seinem Kopf begann es förmlich zu arbeiten.

„Wir müssten herausfinden wie die Signale an den Anzeigen vorbeigeleitet werden und wohin. Aber wir brauchen einen Grund, dass die Verschwörer Aktiv werden müssen. Dass sie es nicht Riskieren können ……..“ George rieb sich die Stirn. Wie lange war er bereits schon wach? Suval zuckte schon förmlich zusammen als Sheridan mit dem Finger laut schnippte.

„Das ist es! Wir kreieren ebenfalls eine Simulation. Aber die muss von einem unabhängigen System eingespeist werden. Das Magneteindämmungsfeld im Tertiär Maschinendeck scheint ja nicht mehr lange zu halten.“

„Sir?“, Suval wölbte eine Braue.

„Ganz einfach. In weniger als einer Stunde werden wir einen Warpkernbruch haben.“

„Faszinierend!“, lautete die Antwort Suvals, als dieser erkannte was Sheridan im Sinn hatte.

„Legen Sie einen Beipass an der Statuskonsole. Danach schicken Sie einen Boten zum Captain los. Dieser soll Tenner von unserem Vorhaben informieren. Und wenn es soweit ist, soll er Folgendes machen um die Sache so richtig interessant zu machen.“

George flüsterte nun Suval zu, was er im Sinn hatte.

„Und ich werde mich um die Simulation kümmern. Und ich garantiere denen wird der Hintern auf Grundeis gehen“, fügte George wieder normal laut hinzu.

„Wieder eine farbige Metapher?“

„Wie immer Suval.“

Der Vulkanier gab sich augenscheinlich mit der Antwort zufrieden und machte sich daran die ersten Schritte des soeben geschmiedeten Planes umzusetzen. In einer kurzen Botschaft Informierte George noch Vinara, Jenax , Niels und Lucas über den Stand der Dinge.

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Vinara verstand sofort was gebraucht wurde und wies nun ihrerseits Lieutenant Anquenar über das abhörsichere Kommsystem an, dass der Alpha-Flyer für die Einspeisung der Warpkernbruch-Simulation via Präfixcode vorbereitet werden sollte.

Inzwischen war auch der Sicherheitsmann den Captain Tenner geschickt hatte auf der Sekundärbrücke angelangt und Vinara sowie die anderen, welche an das Kommsystem der Piloten angeschlossen waren erfuhren von den neuesten Erkenntnissen des Captains.

In der Nähe der Sekundärbrücke befanden sich mittlerweile auch die beiden Lieutenant J.G.s Malit und Marlow sowie Fähnrich T'Alik.

Plötzlich hörten sie Schreie und ein offenbar wahnsinnig gewordener Crewman stürmte mit zwei feuerndem Phasern in der Hand um die Ecke.

Gerade noch rechtzeitig gelang es der Vulkanierin ihre beiden Kolegen aus der Schusslinie zu zerren. "Die Phaser sind auf Töten gestellt", bemerkte sie ohne jegliche Regung nach einem Blick auf die Schmauchspuren an der Korridorwand.

Malit, der von den dreien noch am ehesten Erfahrungen mit Waffen hatte schoss mit maximaler Betäubungseinstellung zurück.

Der Irre verlor einen seiner Phaser und stellte dafür den verbliebenen auf eine höhere Stufe - der nächste Schuss vaporisierte eine komplette Schalttafel.

Die drei Wissenschaftler wollten die Gelegenheit nutzen um sich auf die gesicherte Sekundärbrücke zurückzuziehen, was durch den immer noch wild um sich feuernden Crewman aber deutlich erschwert wurde. "Eher zerstöre ich das ganze Schiff als es euch Spitzohren zu überlassen!", brüllte er hasserfüllt und stellte seine Waffe auf Maximum.

"Der hat sie doch nicht alle, wenn er jetzt schießt zerreißt es das halbe Deck!", knurrte Malit. Er und T'Alik schossen gleichzeitig als der Crewman seinen Phaser wieder auf sie richten wollte.

"Oh mein Gott, oh mein Gott, habt ihr ihn endlich getroffen?", jammerte Steven Marlow der sich noch nicht einmal daran erinnern konnte, wann er zum letzten Mal einen Phaser in der Hand gehabt hatte.

"Er schießt nicht mehr, also ja", lautete Kyron Malits knappe Antwort während er durch die Rauchschwaden starrte. "Ich frage mich aber wieso er uns alle als 'Spitzohren' bezeichnet hat?"

"Möglicherweise hat ihn jemand mit einer Überdosis Cordrazin geweckt", mutmaßte die Vulkanierin, "und er hielt uns alle für Romulaner..."

"Aber wer tut sowas?", fragte Marlow verzweifelt, "meint ihr etwa die neuen Führungsoffiziere stecken dahinter?"

"Das wäre möglich, aber auch feige. Diese Dreckskerle sollen sich endlich persönlich zeigen, vor allem Perincourt würde ich gerne mal einen Einlauf verpassen!" Malit ballte die Hand zur Faust und wollte mit seinen Kameraden gerade endgültig den Weg zur Sekundärbrücke antreten, als der Crewman soweit es durch die sich verziehenden Rauchschwaden erkennbar war mit der Hand zuckte.

Der Botaniker rastete nun endgültig aus; er riss Malit den Phaser aus der Hand und feuerte einen viersekündigen Strahl auf maximaler Betäubungsstufe in Richtung des Verrückten. Dieser rührte sich nun endgültig nicht mehr und Fähnrich T'Alik untersuchte ihn kurz. "Er ist tot." Jetzt erkannte sie ihn auch wieder: Crewman Zweiter Klasse Carl Woycheck von der technischen Abteilung; soweit sie ihn in Erinnerung hatte war er immer ein eher zurückhaltender Mensch gewesen.

"Ich... wollte... ihn... nicht töten!", rief Marlow mit zitternder Stimme und Tränen traten in seine Augen.

"Ist schon gut, zuerst der Schlaf, dann wahrscheinlich eine doppelte Dosis Cordrazin, daraufhin der plötzliche Adrenalinstoß, von unserer Seite mehrere Schüsse auf maximaler Betäubungs-Stufe... Würde mich nicht wundern wenn da noch mehr rumlaufen würden", meinte Lieutenant Malit. "Kommt, gehen wir auf die Sekundärbrücke und berichten was vorgefallen ist."

"Aber wir können ihn doch nicht so liegen lassen! Dieser Mann braucht eine anständige Beerdigung und wir müssen seine Familie informieren... Ich selbst werde es tun, das bin ich ihnen schuldig, denn ich habe ihn ja schließlich ermoordet!"

T'Alik schickte den sichtlich unter Schock stehenden Steven Marlow mit einem vulkanischen Nervengriff ins Reich der Träume und zerrte ihn dann mit Lieutenant Malit zur Sekundärbrücke.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Etwa dreißig Minuten zuvor an Bord des Falken:

Die Falten auf dem Gesicht des Mannes wurden immer tiefer. „Ich bin mit meiner Weisheit am Ende, Mister Devimar. Unser planetares Verteidigungssystem dürfte dieser Bedrohung nicht gewachsen sein. Selbst wenn es uns gelänge, die größten Brocken abzuschießen … die Bruchstücke würden wie ein überdimensionaler Hagelschauer auf Neria niedergehen und alles auf der Oberfläche in Schutt und Asche legen.“

„Haben Sie womöglich genügend Raumschiffe in ihrem orbitalen Hafen mit deren Hilfe sie den Planeten evakuieren könnten?“ Ketal Tran wusste, dass dies eine rein rhetorische Frage war, aber er wusste nichts anderes zu sagen. Einen entsprechenden Blick erntete er sowohl von Sam als auch vom Leiter der nerianischen Orbitalüberwachung auf dem Monitor.

„Sie könnten mit dem romulanischen Warbird Kontakt aufnehmen, Mister Me-sl’enk“ schlug der Betazoide vor. „Womöglich haben die eine Idee. Sie scheinen hilfsbereit zu sein. Immerhin haben die vorhin den klingonischen Bird of Pray gerettet.“

„Nun, versuchen können wir es, wenn auch die Romulaner aufgrund unseres Förderationsbeitritts momentan nicht gerade gut auf uns zu sprechen sind. Aber selbst wenn sie helfen wollten, so mache ich mir keine allzu großen Hoffungen. 3,75 Billionen Nerianer … die können nicht innerhalb weniger Stunden evakuiert werden.“

Der Betazoide dachte nach. „Wenn wir mit meiner Vermutung richtig liegen, so wurde diese Situation künstlich hervorgerufen. Ich kann mit meinem kleinen Raumschiff nicht viel ausrichten. Aber ich kann versuchen herauszufinden, was diese Kursänderung hervorgerufen hat.“

Ketal riss den Mund auf. „Du willst da hin fliegen?“

„Ja“ antwortete Sam entschlossen. „Und wenn es sein muss werde ich auch hinein fliegen. Der Teufel soll mich holen wenn ich tatenlos zusehe!“

„Mist! Musste ich mich ausgerechnet zu einem Irren in ein Raumschiff setzen?“ Dann betrachtete er den bekümmerten Nerianer auf dem Bildschirm. „Okay – wir sollten es wenigstens versuchen. Mister Me-sl’enk … wir melden uns wieder … hoffentlich!“

Während Sam und Ketal sich auf ihre Heldentat und womöglich auch auf ihr Heldengrab vorbereiteten lag ein romulanischer Centurio irgendwo auf halbem Wege zwischen dem Neriasystem und einer Raumstation der Förderation in seinem einfachen Quartier und starrte die Decke an. Die Schatten seiner Vergangenheit hatten ihn eingeholt. Seit der Code das letzte Male aktiviert wurde waren schon so viele Jahre vergangen, dass er sich kaum noch daran erinnerte. Doch hatte man ihn erneut gerufen. Ausgerechnet ihn. Und nun stand er vor der Wahl, entweder als Verräter hingerichtet zu werden oder einen Krieg zu vermeiden. Niemand wusste von seiner alten Verbindung zur Sternenflotte. Doch wenn er jetzt aufstand und an Admiral Sheridans Tür klopfte, würden es alle erfahren. Jeder im Reich würde wissen, dass er, Centurio Krokav einst mehr war als ein einfacher Soldat, der für sein Volk gekämpft hatte. Doch wenn er schwieg würden viele Soldaten ihr Leben lassen müssen. „Das Wohl der Vielen … blöder abgedroschener Vulkanier-Kram. Aber leider wahr …“ Seufzend stand er auf. „Sheridan wird aus allen Wolken fallen.“

Auf der IKS Feuerstein beobachteten drei Offiziere den Anflug einen kleinen goldenen Raumschiffes. Sie hatten die letzten Energiereserven aus ihrem Schiff heraus gekratzt und mit wenigen gut platzierten Schüssen eine saubere Einflugschneise in den Asteroidenschweif geschaffen.

„batlh bIHeghjaj“ brummte der diensthabende erste Offizier.

”Qu´Daj ta´taHvIS Hegh ´e´ tul Hoch tlhIngan” antwortete der Pilot

”batlh Daqawlu´ taH” konterte der Waffenoffizier schlagfertig.

Nur wenig später auf der sekundären Krankenstation:

„Helvetti“ fluchte Miki laut, als er mit einem Skalpell das versenkte Shirt seiner ehemaligen Vorgesetzten aufschnitt. „Haistattelu Alice - du verdammte Vittu! Wenn ich dich erwische wirst du bei lebendigem Leib gegrillt, anschließend mit heißem Öl übergossen und dann werde ich dir persönlich die Haut abziehen!“ Seine Hände schienen von diesen Beschwörungen vollkommen unbeeinflusst und machten ihren Job. „Perkele James - senkin persreikä! Verschwinde endlich und lass mich arbeiten!“

James zog erschrocken den Kopf ein und trat einen Schritt zurück. „Ich wollte dir doch nur …“

„Senkin idiootti!“ zischte Miki wütend und man musste beileibe kein Finne sein, um diese Titulierung zu verstehen. „Sie wird schon wieder. Dieser Schuss wäre fast daneben gegangen. Aber eben nur fast. Gib mir mal den Anabolic Protoplaser.” James reichte ihm das gewünschte Gerät und Miki schloss damit die Wunde. „Reine Fleischwunde. Unser Lockenköpfchen hat ziemliches Glück gehabt. War nur ein Streifschuss. Aber der Phaser war auf Stufe fünf gestellt. Wenn Summerfeld nur etwas höher gezielt hätte wäre der Doc direkt zum großen Geist der Sterne aufgestiegen.“

James zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. „Miki … wenn ich mir das so ansehe … der Fuller hat doch erzählt, Summerfeld hätte vor ihr gestanden und sei dann weggerannt, als sie ihn um die Ecke kommen sah. Wieso ist der Phasereinschuss dann seitlich?“

„Keine Ahnung . Vielleicht hat Assjima sich beim Fallen gedreht.“

„Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe sie doch eingesammelt. Sie lag auf der anderen Seite und die Beine waren nicht verdreht. Für mich sah das so aus als ob der Schuss aus unmittelbarer Nähe von der Seite gekommen wäre.“

„Saatana James! Willst du jetzt etwa Sherlock Holmes spielen?“

„Ich mein’ ja nur … weil … ich finde es jedenfalls komisch … und wo ist diese Wissenschaftlerin von der Fuller erzählt hat? Die, die schlafend auf dem Boden gelegen hatte. Die war plötzlich weg.“ Der junge Amerikaner nahm Assjimas Hypospray in die Hand und untersuchte ihn, während Lt. Sarsgaard seiner Patientin eine Dosis Inaprovalin verabreichte. „Miki … das ist auch seltsam. Der Hypospray ist voll. Assjima hat dieser Frau auf dem Fußboden kein Cordrazin gegeben. Warum war die dann verschwunden? Also noch bevor Fuller zurückkam. Das können doch nur wenige Sekunden gewesen sein …“

„Ach James …“ stöhnte Miki. „Nur weil du in sie verknallt bist muss Summerfeld doch keine brave Sonntagsschülerin sein.“

Der Crewman lief rot an und trat verlegen hin und her. „Ich kann mir das einfach nicht vorstellen … Alice würde niemals …“

Die Tür öffnete sich ohne Vorwarnung und ein sichtlich verwirrter Lt. Dr. Dr. Elijah Rubenfeld stürzte herein. Die langen, ehemals dunklen, jetzt aber bereits stark angegrauten Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Er war barfuss und statt seiner Uniform trug er ein wadenlanges hellbraunes Nachthemd. „Sie ist zurück?“ krächzte er heiser. „Und man hat auf sie geschossen?“ Er stieß James unsanft aus dem Weg und starrte entsetzt den Körper auf der Liege an. „Sie ist tot? Ermordet? Ruchlos aus dem Hinterhalt? Oh meine Diotima!“

Miki packte den verwirrten Mann an den Schultern und schüttelte ihn: „Hej Elijah – beruhige dich. Sie wird gleich wieder …“

Doch Rubenfeld schlug unsanft nach ihm. „Lass mich in Frieden … ich muss trauern!“ Dann warf er sich mit einem leisen Aufschrei über die noch immer bewusstlose Deltanerin und überflutete ihr Gesicht mit nassen Küssen. „Hingehn will ich. Vielleicht seh' ich in langer Zeit Diotima dich hier. Aber verblutet ist dann das Wünschen und friedlich gleich den Seligen, Fremde gehn .“

Miki und James sahen sich wortlos an, packten ihn gleichzeitig an den Schultern und zerrten den wild um sich schlagenden Mann von der Liege weg. „Ihr Ruchlosen!“ kreischte Elijah verzweifelt. „Ihr Häscher Charons … habt ihr persönlich das Fährgeld entrichtet?“

Der von Elijah veranstaltete Zinnober hatte inzwischen die Aufmerksamkeit aller anderen Anwesenden auf sich gezogen. Auch den der Deltanerin. Sie öffnete langsam die Augen und blinzelte die drei Freunde irritiert an. Dann richtete sie sich ein Stück auf, verzog das Gesicht, als sie einen stechenden Schmerz in der Seite spürte, lehnte sich vorsichtig zurück und lächelte. „Hau kola, großer Krieger. Bist du nun unter die Jünger Manitus gegangen?“

Miki und James brachen in brüllendes Gelächter aus, doch der ergraute Krieger des Wortes sank auf die Knie und rezitierte:

„Diotima! selig Wesen!

Herrliche, durch die mein Geist,

Von des Lebens Angst genesen,

Götterjugend sich verheißt!

Unser Himmel wird bestehen,

Unergründlich sich verwandt

Hat, noch eh' wir uns gesehen,

Unser Wesen sich gekannt.“

„Was ist denn mit dem los“ fragte Assjima verwundert.

Das Gelächter der beiden Männer wurde noch lauter. „Der … der hat …“ stammelte Miki und schnappte nach Luft „ … eine Dosis Hölderlin zu viel bekommen!“

„Und trotzdem schläft er noch“ grölte James. „Elijah, du Träumer! Wach endlich auf!“

Irgendwo in den finstersten Ecken der Community:

Alice drückte sich so dicht an die Wand dass sie beinahe in ihr verschwunden wäre. Sie hielt die Luft an, als Chod und Vrell nur wenige Meter weiter hinten den Korridor entlang gingen. Sie werden nicht abbiegen … nein, sie haben keinen Grund in diese Richtung zu gehen … Die leisen Stimmen entfernten sich. Alice atmete langsam aus und spähte dann vorsichtig um die Ecke. Sie waren weg. Auch Goyer, Combs und Perincourt. Wo zum Teufel sind die plötzlich hergekommen? Sie schlich vorsichtig um sich spähend an der Wand entlang und entdeckte die rechteckige Fuge einer Wartungsröhrenabdeckung. Noch immer war niemand zu sehen. Kurz entschlossen öffnete sie die Luke, kroch hinein und zog den Deckel hinter sich zu. Am Ende der Röhre schimmerte bläuliches Licht. Ich glaube ich bin in der Nähe der Warpgondel. In diesem Teil des Schiffes war Alice Summerfeld noch nie gewesen. Von ihrer Magengegend bereitete sich ein flaues Gefühl aus, als das leise wummern des Antriebes immer näher kam. Vor ihr befand sich eine weitere Luke, diesmal mit einer kleinen Sichtluke, aus der das blaue Licht in den Wartungsschacht sickerte. Sie richtete sich auf und spähte vorsichtig durch die Öffnung in einen kleinen Raum hinein, der mit diversen Geräten, Boxen und kleinen Containern voll gestopft war. Vor einer provisorisch aufgebauten Konsole konnte sie die schemenhaften Umrisse einer Frau sehen. Das ist Kessler … hier habt ihr euch also versteckt … Sie zog ein kleines Notizbuch aus ihrer Hosentasche und zeichnete mit raschen Strichen einen Lageplan hinein, den sie mit eigentümlichen Kringeln und Kürzeln beschriftete. Damit ich euch wieder finde! Ein freches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie das Büchlein zuklappte, wieder in die Tasche steckte und durch die Röhre zurück kroch. Langsam öffnete sie die Einstiegsluke und spähte in den Korridor hinaus.

Niemand da … dachte sie. Eine Hand schloss sich wie ein Schraubstock um ihren Oberarm und zerrte sie aus der Röhre. Alice blieb der leise Schrei im Halse stecken als sie in das verzerrte aschgraue Gesicht eines Vulkaniers starrte. „Lieutenant Serik …“ stammelte sie entsetzt und gleichzeitig irgendwie erleichtert. „Ich kann das alles erkl…“

Serik schnitt ihr das Wort ab indem er sie so heftig über die Schulter warf, dass ihr die Luft wegblieb. „Beute … Weibchen … “ stammelte er heißer während er sie über den leeren Gang schleppte. Sie vermeinte noch etwas wie „Pon Farr“ zu hören, der Rest ging in unverständlichem Gegrunze unter.

Zur gleichen Zeit außerhalb des Nebels mit freier Sicht auf den wunderschönen Asteroidenschwarm:

Eine Salzsäule mit den Gesichtszügen einer romulanischen Kommandantin saß auf dem zentralen Sessel der Kommandobrücke und starrte fast ausdruckslos auf die Ereignisse, die der gewaltige Bildschirm ihr in aller Deutlichkeit präsentierte. Ein gelegentliches Zucken des linken Augenlides jedoch zeigte allen, die Commander Dalis näher kannten, dass es hinter dieser starren Maske fieberhaft arbeitete.

Aber nicht nur ihr Blick hing wie hypnotisiert an dem Bildschirm. Auch alle anderen beobachteten atemlos das kleine goldfarbene Raumschiff, welches sich in halsbrecherischen Manövern zwischen den Asteroiden hindurchschlängelte. Auch wenn der Kurs chaotisch aussah, so konnte man doch das Ziel erkennen: der große Brocken, der den immer größer werdenden Schwarm kleinerer Felsen in seinen Bann und somit auch in seine Bahn lenkte.

Plötzlich sprang Dalis auf. Gleichzeitig ertönte von der CONN ein leises Quieken. Die Pilotin, die diesen überraschten Laut ausgestoßen hatte hielt sich beschämt die Hand vor den Mund, ohne auch nur einen winzigen Moment das kleine Raumschiff aus den Augen zu lassen.

Das gibt es nicht – ich will maximale Vergrößerung!“ Nichts passierte. „Centurio – sind Sie taub?“

„Oh … Verzeihung …“ krächzte es aus dem Halbdunkel der Brücke während sich der Bildausschnitt veränderte.

„Dieser Betazoide ist wahnsinnig!“ brummte die Kommandantin. „Aber man muss wohl verrückt sein, um so etwas zu wagen. Er hat es tatsächlich bis in den Schatten des Asteroiden geschafft.“ Sie atmete aus und setzte sich wieder.

Fünf unendlich lange Minuten, in denen die romulanische Brückenbesatzung vor Anspannung kaum drei Worte miteinander wechselte, tauchte das Raumschiff erneut auf. In wahnwitzigem Zickzack-Kurs schoss es durch den immer dichter werdenden Schwarm.

„Centurio – halten Sie den Traktorstrahl bereit. Und lassen Sie die Flyer ausschwärmen. Womöglich braucht der Falke unsere Hilfe.“

„Aye Captain!“ Sekunden später erschienen drei kleine Schiffe auf dem Bildschirm. Sie steuerten mit aktivierten Waffen auf den Schweif des Asteroiden zu. Wie zuvor bei der Feuertänzer inszenierten sie nun ein gekonntes Tontaubenschießen und schufen so in der mit den Waffen zu erreichenden Randzone des Schwarms einen halbwegs freien Korridor durch den der Falke das letzte Stück sicher passieren konnte.

Dann änderte sich das Bild auf dem Wandschirm. Sam grinste in Großaufnahme mitten hinein in das noch immer angespannte Publikum. „MSS Falcon an IRW Hiren. Mission erfolgreich abgeschlossen. Ich transferiere die Daten. Danke für die Schützenhilfe!“

„Gerne zu Diensten Mister Devimar. Und falls Sie sich beruflich einmal neu orientieren möchten so hätte ich jederzeit einen freien Pilotenstuhl in einem meiner Jagdflieger“

„Danke für das Angebot, Commander. Aber ich glaube, eure Mode ist mir etwas zu streng. Devimar Ende.“

Das linke Augenlid der Kommandantin zuckte nicht mehr, dafür aber der rechte Mundwinkel. Aber romulanische Kommandanten lachen nicht, wenn die Blicke der gesamten Brückencrew auf sie gerichtet sind.

„Commander … eingehende Transmission … von der IRW Kel’Dadron.“

Auch das noch … die kommt mir gerade recht stöhnte Dalis innerlich. „Ich nehme sie in meinem Büro entgegen.“ Die wenigen Meter in den Raum der Kommandantin reichten aus, einen kurzen Blick auf die Daten zu werfen, die vom Falken geschickt worden waren. Ihr Gesicht versteinerte erneut. Und mit eben dieser unbeweglichen Miene setzte Dalis sich hinter ihren Schreibtisch und schaltete den Bildschirm an. „Khre´rionel Meved. Wieso bin ich nicht überrascht, dass Sie sich ausgerechnet jetzt melden?“

Die attraktive Tal’Shiar Agentin lächelte. „Ich bin mindestens genauso neugierig wie Sie, Commander. Hat dieser Betazoide etwas herausfinden können?“

Dalis zögerte. Nur einen winzigen Augenblick, aber sie zögerte. Musste der Tal’Shiar wirklich alles wissen? Ja, er musste. „Er hat tatsächlich etwas entdeckt. Eine Singularität.“

Meveds Augenbraue ging nach oben. „Eine Singularität in dem Asteroiden?“

„Ja, Colonel. Und nicht nur das. Es ist eine künstliche Singularität. Den Daten nach vom romulanischen Typ.“

Das Lächeln in Meveds Gesicht war wie weg gewischt. „Verdammt!“

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Der Trikorder zeigte keinerlei Werte an.

„Gesichert“, flüsterte John.

Milseya nickte und überquerte den Korridor mit gehobenem Phaser. Dann nickte sie dem OPS-Offizier zu, der ihr folgte.

Vorsichtig liefen die beiden an den Korridorwänden entlang so wie sie es bereits in den letzten Minuten getan hatten.

„Ich finde, wir sollten einen anderen Weg nehmen. Hier sind wir wandelnde Zielscheiben“, flüsterte er.

„Die Diskussion hatten wir doch schon vor acht Korridoren, John. Und davor vor sieben Korridoren“, gab Milseya flüsternd zurück. „Wenn wir nur durch Röhren kriechen, dann kommen wir im Hangardeck erst an, wenn der erste Asteroid auf Neria aufschlägt. Außerdem sind viele der Röhren mit Sicherheit von denen gesichert worden. Ich will nicht als Grillhähnchen enden!“

„Und ich will nicht von einem unserer eignen Leute erschossen werden“, gab John zurück. „Hast du nicht den wahnsinnigen Ausdruck auf dem Gesicht dieses Crewmanns gesehen, als er diesen Ingenieur angegriffen hat?“

„Ich habs gesehen“, erwiderte sie. „Und ich habe gesehen, dass der Ingenieur dann genau den gleichen Ausdruck bekommen hat. Und dann hat der Irre mich für eine Romulanerin gehalten und was von grünem Blut geschrien. Hab ich mich schon dafür bedankt, dass du ihn unschädlich gemacht hast?“

„Zwei Mal.“

„Das sollte genü...“ Sie hielt inne, als Connor die Hand hob.

Der OPS-Offizier studierte aufmerksam seinen Trikorder. Dann hob er einen Finger in die Höhe, dann zwei und schließlich drei. Dann nickte er. Milseya hob ihren Phaser und erwiderte die Kopfbewegung. John zeigte dann auf den rechte Abzweigung. Milseya zielte mit ihrem Phaser in die Richtung, während sie mit der anderen Hand versuchte das Schott hinter sich zu öffnen. Sie beide hatten nach der kleinen Episode mit dem durchgeknallten Ingenieur beschlossen, prinzipiell allen Individuen aus dem Weg zu gehen. Leise zischte es hinter ihrem Rücken. John warf einen Blick auf seinen Trikorder, dann sprang er zu dem Schott und zog Milseya mit sich in den Raum.

Schnell rappelten sich die beiden auf und bezogen Position links und rechts neben dem mittlerweile wieder geschlossenen Schotts. Mit angehaltenem Atem und schussbereiten Phasern warteten sie.

Milseya schloss kurz ihre Augen. Geht einfach weiter! flehte sie in Gedanken. Einfach weitergehen – hier gibt es nichts Interessantes. Doch das Universum nahm an diesem Tag scheinbar keine Bestellung an. John und Milseya holten tief Luft, als sie sahen wie die Schotts auseinanderglitten. Atemlos sahen sie sich an, dann schoss Connor mit dem Phaser in das Bein des Eindringlings, der gerade den Raum betreten hatte. Milseya dagegen richtete ihren Phaser in die Höhe und schoss blindlings um die Ecke.

„Was soll das?“, brüllte eine wütende Stimme.

„Nathaniel?“, fragte die Bajohaliianerin überrascht, als sie die Stimme wiederzuerkennen glaubte.

„Verdammt, Mili? Hör auf zu schießen!“

Connor schüttelte nur den Kopf und gab eine zweite Betäuungssalve auf den mittlerweile am Boden liegenden Mann ab, der sich daraufhin nicht mehr bewegte.

„Bist du verrückt geworden?“, rief McNaughton aus und versuchte seine Deckung zu halten, während die Phaserschüsse weiterhin aufs Geradewohl ein Ziel suchten. „Was hat dir Aaron denn getan?“

„Zu welcher Spezies gehöre ich, Nathaniel?“, fragte Milseya, die nun gemeinsam mit John einfach nur ins Blaue schoss.

„Was?“

„Welche Spezies?“

„Du bist ein Mischmasch! Durchgeknallte haliianische Gene mit einer Prise bajoranischen Irrsinns!“

Schlagartig hörte der Beschuss auf.

Connor schüttelte den Kopf, um seiner Partnerin mitzuteilen, dass er dem Frieden nicht traue. Sie zeigte auf die Phaser und dann nach draußen, um ihn zu zeigen, dass er so wie sie die Beiden im Visier behalten sollte.

„Mili?“

„Wir trauen euch nicht“, gab sie zurück. „Hier rennen durchgeknallte Crewmann rum, die auf andere schießen. Wenn ihr nicht zu denen gehört, dann wird es euch nichts ausmachen, eure Phaser hier rein zu werfen und mit erhobenen Händen zu folgen.“

Nate sah zu Ensign Stephen Grant Rogers, der mit dem Kopf schüttelte. „Wer garantiert uns, dass ihr uns nicht auch wie Aaron betäubt?“, fragte er.

„Keiner.“

Der Sicherheitsoffizier dachte kurz nach und warf dann seinen Phaser in den Raum. Dann deutete er Stephen es ihm nachzumachen. Dieser sah ihn empört an, kam der Aufforderung aber schließlich nach.

Mit erhobenen Händen gingen die Beiden schließlich durch das Schott und spürten direkt noch an der Tür, wie ihnen ein Phaser an die Schläfen gehalten wurde.

„Schön langsam, Nathaniel“, warnte Milseya ihn und verschloss das Schott. „Und jetzt unterhalten wir uns nochmals über meine durchgeknallten haliianischen Gene.“

„Ich könnte mich geirrt haben“, erwiderte Nate und spürte, wie der Druck des Phasers sofort zunahm. „Vielleicht sind es auch die bajoranischen, die durchgeknallt sind.“

„Sie halten Milseya also nicht für eine Romulanerin“, fragte John.“

„Die Zwergenkönigin?“ Nathaniel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Neee!“

John und Milseya sahen sich kurz an, dann senkten sie ihre Waffen.

„Würde mir einer von euch verraten, was hier los ist?“, fragte der Sicherheitsoffizier, der das als Zeichen verstand, seine Hände senken zu dürfen.

John Connor fasste die Ereignisse der letzten Stunde kurz zusammen. „Und nun sind wir auf dem Weg zum Hangardeck. Nicht nur, weil wir unsere Berechnungen verifizieren wollen, sondern auch weil Lt. Commander Sheridan laut Lt.Commander Shral anscheinend einen Plan hat, wie wir die Kontrolle über das Schiff wiedererlangen können.“

„Das Hangardeck ist gesichert“, erwiderte Stephen Grant Rogers. „Ich komme aus dieser Sektion. Die Schotts stehen unter Strom.“

„Das haben wir bereits vermutet“, sagte John.

„Und trotzdem wollt ihr da hin?“

„Es gibt nicht nur einen Zugang zum Hangardeck“, gab Milseya zurück.

„Und was wenn die auch gesichert sind?“, fragte Nathaniel.

„Dann haben wir zumindest alle Möglichkeiten ausgeschöpft.“ Sie griff nach den Phasern auf dem Boden und reichte sie den beiden Sicherheitsoffizieren. „Ein wenig Unterstützung wäre nicht schlecht. Wir sind nur noch drei Korridore vom Einstieg in die Wartungsschächte des Hangardecks entfernt.“

Nathaniel nahm vorsichtig den Phaser entgegen. „Und dann?“

„Klettern wir hoch“, antwortete Milseya.

„Und dann?“

Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. „Schon vergessen, dass ich dich aus meiner Weihnachtskartenliste gestrichen habe?“

„Nein“, gab er zurück. „Aber ich bevorzuge es, zu wissen, worauf ich mich einlasse.“

„Und ich bin nicht bescheuert und vertraue jemandem, der mich schon einmal verraten hat!“

„Du weißt, dass..“

„Dafür haben wir keine Zeit“, mischte sich John Connor mit lauter Stimme ein. „Also Schluss damit. Wir sitzen alle im gleichen Boot. McNaughton, Sie werden nicht mehr erfahren. Entweder Sie helfen uns oder Sie lassen es. Das ist mir einerlei. Aber wir werden jetzt weitergehen und versuchen, dem Ganzen hier ein Ende zu bereiten.“ Er zückte seinen Trikorder und überprüfte, was hinter den Schotts war. „Gesichert“, sagte er.

Milseya überprüfte ihren Trikorder und nickte. Sie warf einen letzten Blick auf Nathaniel, der sich daraufhin zu Aaron kniete, dessen Lebenszeichen kontrollierte und dann seinen Phaser an sich nahm. „Rogers“, sagte er. „Sie übernehmen die Vorhut.“

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Kurz nachdem sie die außer Kontrolle geratenen Asteroiden entdeckt hatten bekam Brol Spencer eine wichtige Nachricht - genauer gesagt waren es vier einzelne Nachrichten die jeweils von höchst unterschiedlichen Sendern stammten und erst nach ihrer Zusammensetzung und Dekodierung wieder den ursprünglichen Inhalt ergaben.

"Ach du heiliges ***!" Brol entfuhr ein nicht jugendfreier Fluch auf Tellaritisch.

"Schlechte Nachrichten?", fragte Morten alarmiert.

"Wenn es vom Geheimdienst stammt und auf diese Weise gesendet wurde dann werden es wohl kaum harmlose Grüße sein. Aber lies selbst, ich werde inzwischen nach diesem verrückten Betazoiden und seinen 'rasenden Falken' Ausschau halten."

"Du weißt aber schon dass der einen Sensations-Reporter bei sich hat?", fragte der Ingenieur der gerade dabei war die Nachricht zu lesen.

"Ketal Tran ist eine weitaus höhere Klasse als diese Schmierfinken von der BIDL; außerdem muss selbst er nicht gleich alles wissen. Captain Tenner dagegen schon, wir müssen so schnell wie möglich Kontakt mit ihm aufnehmen. Aber zuerst... Da ist er ja auch schon, der Falke meine ich!"

Sam war zunächst ein wenig überrascht höchst offiziell von CPA als Helfer rekrutiert zu werden, doch da es hier um das gleiche Ziel ging war er einverstanden, Brol Spencer und seinem Kameraden notfalls zur Hilfe zu eilen.

Gleich im Anschluss daran sprach Spencer mit dem nerianischen Innenminister.

"Sie behaupten von der 'Civil Protection Agency' zu stammen und sind nur mit einem kleinen Shuttle unterwegs?", fragte der Minister erstaunt.

"Wenn ich geahnt hätte was hier bevorsteht hätte ich einen großen Personentransporter zur Evakuierung angefordert. Aber so wie es jetzt aussieht müssen die Schiffe reichen die sich jetzt in diesem System befinden..."

Charles Morten schaltete sich in das Gespräch ein: "Eine Evakuierung kommt aus zeitlichen Gründen eigentlich nicht in Frage, wir müssen alles tun um die Asteroiden aufzuhalten. Mit vereinter Feuerkraft oder starken Traktorstrahlen ließe sich vielleicht etwas bewirken... Wieviele Schiffe haben Sie?"

Der Innenminister verzog schmerzlich das Gesicht. "Nur vier alte Frachtschiffe mit zwar guten Traktorstrahl-Emittern, aber ich fürchte das ist nicht mal annähernd genug. Wir wissen noch dass die USS America hierher unterwegs ist, aber sie dürfte wahrscheinlich erst dann eintreffen wenn alles zu spät ist."

"Und dann auch noch ein Schulschiff mit unzureichender Feuer- oder Traktorstrahlkraft", murmelte Morten resignierend.

Brol Spencer entschied dass man trotz der sehr knappen Zeit eine Evakuierung wagen sollte. "Ein paar Tausend dürften sich problemlos in Sicherheit bringen lassen, das ist immerhin mehr als nichts."

"Nur ein paar Tausend?" Der Innenminister konnte nicht glauben was er da hörte. "Wie sollen wir da nur eine gerechte Auswahl treffen, bedenken Sie nur, die Panik ist auch so schon groß genug! Was soll da erst werden wenn sich herausstellt, dass nur ein allerwinzigster Bruchteil unseres Volkes überleben wird?" Wie zur Bestätigung erzitterte das Übertragungsbild kurz. "Bei allen wohlgesonnenen Himmelsgeistern, die sind schon kurz davor das Regierungsgebäude zu stürmen!"

"Beschwichtigen Sie sie, ich denke auch dass die Wahrheit hier nicht viel weiterhelfen würde", meinte der Tellarit. "Und was die Auswahl betrifft - das wären einfach die Besten der Besten, aus allen Bereichen der Gesellschaft - eben was man so braucht um anderswo wieder neu anfangen zu können."

Der Minister jammerte noch kurz weiter und beendete dann die Verbindung.

Spencer sprach nun auch noch kurz mit Commander Dalis vom romulanischen Warbird; auch sie war der Ansicht dass die Asteroiden ohne ein Wunder nicht mehr aufgehalten werden konnten, erklärte sich aber bereit bei der Evakuierung zu helfen.

"Eigentlich wundert es mich dass ein Planet mit einer derartigen Überbevölkerung noch genug Ressourcen hat um damit Handel zu treiben!", bemerkte Morten nachdem wieder Stille im Shuttle eingekehrt war.

"Tja, die Nerianer scheinen ein sparsames Volk zu sein... In manchen Dingen leider zu sparsam. - Aber wie dem auch sei, wir müssen jetzt endlich Captain Tenner informieren. Auf in den Nebel, die Community muss dort irgendwo sein!"

Gerade als sie losflogen ging eine weitere Nachricht bezüglich Sams jüngster Entdeckung ein.

"Verdammt Charles, du hattest Recht, in den Asteroiden befindet sich eine künstliche Quantensingularität romulanischen Ursprungs - zumindest sollen wir wohl glauben dass sie romulanisch ist!"

"Eine Singularität die die Asteroiden auch in diesem Moment noch aktiv antreibt und ihnen nicht nur einen kleinen Stoß gegeben hat? Dann bestünde vielleicht noch Hoffnung..."

"Das weiß ich nicht, und möglicherweise überflüssige Spekulationen können wir uns auch nicht leisten. Wichtig ist es jetzt auf jeden Fall Tenner die Wahrheit mitzuteilen und das ganz ungeschminkt!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Beeilt euch!“ Nathaniel McNaughton sah kurz zu der Pilotin, die scheinbar in aller Seelenruhe die Wände scannte. „Mili!“, rief er und gab einen Schuss in die entgegengesetzte Richtung ab. „Falls es dir nicht aufgefallen ist, wir sind hier unter Beschuss!“

Sie hatten gerade die großen Schotts des Hangardecks passiert, als plötzlich zwei Crewmitglieder aufgetaucht waren und ohne weitere Vorwarnung – sah man mal von „Romulaner!“ ab – zu schießen begonnen hatten. Die kleine Gruppe hatte die Füße in die Hände genommen und stand nun knapp hinter einer Abzweigung, die ihnen zwar einen gewissen Schutz bot, der allerdings angesichts des irrationalen Verhaltens ihrer Gegner nicht lange halten würde.

„Ich habs gleich!“, schrie die Bajoahaliianerin zurück, die sich mittlerweile an einer Verkleidung zu schaffen machte. Kaum hatte sie diese abgenommen, lugte sie hinein und scannte die Leiter nach oben. „Sicher“, brüllte sie und kroch hinein.

„Connor – Sie sind der nächste“, rief Nathaniel dem OPS-Offizier zu, der dem sofort nachkam. „Rogers, ziehen Sie sich weiter zurück“, befahl er dem Ensign, der mit ihm gemeinsam versucht hatte, die Angreifer zurückzuhalten. Jener schoss noch ein paar Mal in die feindliche Richtung und wollte dann zu Nathaniel aufschließen. Doch gerade als er diesen beinahe erreicht hatte, wurde er getroffen.

„Stephen“, schrie der andere Sicherheitsoffizier auf und griff nach dem Arm seines Kameraden. All seine Kräfte mobilisierend zog er ihn zu sich in die sichere Deckung und überprüfte dessen Lebenszeichen. Er lebte, war aber verletzt. Nathaniel wusste, dass er im Moment nichts für ihn tun konnte. Jetzt das medizinische Personal zu rufen, würde bedeuten, dass er seine Position verraten musste. Und keiner wusste, ob diejenigen, die das ganze Chaos hier verursacht hatten, nicht zuhörten und daraufhin irgendwelche Gegenmaßnahmen ergreifen würden. Er konnte es nicht riskieren, dass John und Milseya nicht das Hangardeck erreichten. Die Shuttles waren eine reale Chance. Der Plan von Sheridan war das. Er musste Stephen zurücklassen. Er hatte keine andere Wahl. Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand. „Ich komme wieder“, versprach er seinem bewusstlosen Kameraden. Dann sprang er auf und rannte hinter sich schießend auf die Öffnung zu. Er hatte sie gerade erreicht, war bereits zur Hälfte darin verschwunden, als seine Beine gepackt wurden ...

„Wie weit noch?“, fragte John Connor, der nach oben sah, da die Bajohaliianerin nicht weiter stieg.

„Es ist auf dem nächsten Deck“, erklärte Milseya, die den Trikorder über sich hielt. „Wie es aussieht, ist der gesamte Bereich sicher.“ Sie blickte hinab. „Wo ist Nathaniel?“

„Vermutlich verschafft er uns ein wenig Zeit.“

„Gut.“ Sie klappte den Trikorder zu und steckte ihn wieder ein. Dann ergriff sie die nächste Sprosse. Die Beiden waren gerade einmal ein paar Meter höher gestiegen als ..

„VERFLUCHTE ROMULANER!!“

John und Milseya sahen überrascht nach unten und entdeckten Nathaniel McNaughton, der mit zornverzerrtem Gesicht entschlossen ihnen hinterher stieg und dabei mit dem Phaser auf sie zielte.

„Ach du Scheiße!“, rief Milseya aus, die sofort nach der nächsten Sprosse griff. Sie mussten so schnell wie möglich zum Quergang gelangen. Phasersalven zischten um ihre Ohren. Sie wechselten beim Klettern so gut es ging immer die Seiten, um so womöglich Nathaniel zu verwirren, doch der feuerte unbeeindruckt davon weiter. Ihr einziges Glück war nur, dass auch der Sicherheitsoffizier kletterte und sie damit nicht exakt genug ins Visier nehmen konnte.

Da war der Schacht!

Ohne groß zu überlegen oder gar nach unten zu sehen, schwang sich die Bajohaliianerin hinein und atmete erst einmal ein paar Mal kräftig durch. Johns Kopf erschien in ihrem Blickfeld und sie streckte vorsichtig ihren Arm aus um dem Menschen hinüber zu helfen. John hatte es beinahe geschafft, da zuckte sein Körper beinahe schhon krampfartig zusammen.

„John!“ Milseya packte den Oberkörper mit all ihrer Kraft.

"Ist nur ein Streifschuss“, presste der Mann mit einem Stöhnen heraus, als er schließlich ganz im Querschach drinnen war. Die Bajohaliianerin suchte nach der Wunde und fand sie schließlich am Schienbein. Connor hatte Recht, es war nur ein Streifschuss, der allerdings ziemlich blutete. „Oh, verdammt“, fluchte sie. „Kannst du wenigstens kriechen? Auf dem Hangardeck kann ich die Wunde versorgen.“

„Schaffen wir das denn?“

Milseya sah vorsichtig den Schacht hinunter und begann auf den Sicherheitsoffizier zu schießen. Doch wollte sie ihn nur aufhalten, nicht treffen. „Es ist die dritte Verkleidung rechts“, sagte gerade so laut, damit Nathaniel sie nicht hören konnte. „Wenn du dort bist, dann nimm die Verkleidung ab und ruf mich. Ich sehe zu, dass ich den Kerl aufhalte.“

John nickte und machte sich langsam auf den Weg. Milseya dagegen begann in unregelmäßigen Abständen knapp McNaughton zu verfehlen. Mit dieser Taktik hatte sie nur bedingt Erfolg, denn irgendwann schien dem Sicherheitsoffizier klar zu werden, dass die Bajohaliianern nicht wirklich vorhatte, ihn zu treffen. Daraufhin begann er das Feuer zu erwidern und nutzte die kleinen Feuerpausen um ein Stückchen höher zu klettern. Milseya sah immer wieder zu John. Jener hatte beinahe besagte Verkleidung erreicht, doch auch Nathaniel war bereits bedrohlich nahe gekommen. Und wenn sie erst einmal nicht auf ihn schießen würde, wäre er noch schneller und wenn er erst einmal diesen Schacht erreicht hätte .. John und sie wären ein unverfehlbares Ziel. Sie musste sich Zeit verschaffen.. sie musste... Es tut mir leid, Nathaniel! Milseya lugte vorsichtig nach unten und begann auf den Sicherheitsoffizier anzulegen. Sie schoss einmal, zweimal.. beim fünften Mal traf sie schließlich die Schulter des Mannes. Sie hörte einen kurzen Schmerzensschrei, sah aber, dass Nathaniel sich mit der anderen Hand an der Leiter festhalten konnte. Er würde nun wesentlich langsamer klettern können.

Milseya kroch so schnell sie konnte durch den Schacht zu John, der sich sein Bein festhielt.

„Keine Stromfalle“, begrüßte er sie.

„Gut“, gab sie zurück. „Dieser Combs hat diesen Zugang also noch nicht entdeckt.“ Milseya suchte einen kleinen Schalterkasten, klappte ihn auf und gab eine Zahlenkombination ein. Ein leises Knacksen war zu hören, als sich die Klappe vor ihnen aufging. „Nach dir“, sagte sie und drehte sich mit gezücktem Phaser um, damit sie dem OPS-Offizier Deckung geben konnte. Doch von Nathaniel gab es keine Spur. Eine Hand griff nach ihrer Schulter. Sie erschrak sich beinahe zu Tode, auch wenn sie im beinahe gleichen Moment erkannte, dass es sich um Johns Hand handelte. Sie schloss den Schalterkasten, griff nach der Verkeidung und kroch mit den Füßen voran durch den Zugang. In ihren Augenwinkeln sah gerade als sie die Verkleidung wieder anbrachte, dass Nathaniel die Schachthöhe erreicht hatte. Sie schloss die Klappe und versiegelte die Klappe mit einer neuen Zahlenkombination auf der anderen Seite.

„Wo sind wir?“, fragte John und stöhnte leise.

Die Pilotin atmete erst ein paar mal tief durch, dann sprang sie auf und lief zu dem großen Bürotisch. „Das war mal mein Büro“, antwortete sie und zog sämtliche Schubladen auf, bis sie das Medikit fand.

„Und woher weiß du von dieser Klappe?“

„Reiner Zufall“, erklärte Milseya, die sich John näher besah und ihm zunächst ein leichtes Schmerzmittel verabreichte, bevor sie die Wunde behandelte. „Ich hatte einen kleinen Wutanfall und habe mit ein paar Padds um mich geworfen. Plötzlich ging diese Klappe auf. Ist wohl noch ein Relikt aus der Werft.“ Sie griff nach einem Regenerator und ließ diesen langsam die Wunde verschließen. „Danach habe ich mich ein wenig in den Schächten umgesehen und dabei festgestellt, dass ich dort vollkommen ungestört bin. Deshalb habe ich die Klappe repariert und den Zugang von außen mit einem Zahlencode gesichert. Außerdem habe ich dieses wirklich hübsche Bild gekauft und es davor gehängt.“ Sie zeigte auf auf das am Boden liegende Kunstwerk. „Außer dir weiß niemand davon.“

„Ich werds keinem erzählen“, meinte John.

„Doch irgendwann bestimmt“, zuckte sie mit den Schultern. „Aber ich bin mir sicher, dass es einen guten Grund dafür geben wird. Beweg das Bein... Schmerzen?“

John schüttelte den Kopf und sah auf die Klappe. „McNaughton ist laut seiner Akte ein Spezialist im Knacken von Schlössern.“

„Ich erinnere mich“, nickte Milseya. „Deshalb sollten wir auch so schnell wie möglich diesen Raum verlassen und ihn versiegeln. Kannst du gehen?“

Der Offizier stand langsam auf und belastete das Bein. Dann nickte er.

„Gut. Lass uns gehen.“ Milseya packte alles zusammen und erhob sich ebenfalls.

Sie durchquerten den Raum, überprüften das Schott und passierten es, nachdem keinerlei Gefahr drohte. Als sich die Türen wieder geschlossen hatten, griff John zu seinem Phaser, stellte ihn auf die höchste Stufe und schoss auf den Öffner. So verfuhren sie jedes Mal wenn sie ein Schott passiert hatten, bis sie schließlich auf dem Hangardeck angekommen waren.

„Das sollte McNaugothon eine Weile beschäftigen“, meinte John als er den Phaser deaktivierte.

„Hm“, kam es nur zurück.

„Was?“

„Schon mal überlegt, wie wir hier nachher rauskommen?“

Er grinste und deutete mit dem Kopf auf die großen Hangartore nach draußen. „Schon vergessen, es gibt nicht nur einen Zugang zum Hangardeck.“

Sie schüttelte schmunzelnd den Kopf und lief zum Alphaflyer während sich John zum Shuttle, mit dem Lucas geflohen war, aufmachte.

„Peter?“ kontaktierte sie diesen über die Flight-Comm.

„Hier.“

„Wurden an den Shuttles irgendwelche Konfigurationen durchgeführt, seit ich weg war.“

„Nein. Alles ist so, wie du es verlassen hast.“

„Was ist mit den Deaktivierungssequenzen?“

„Hätte Bischop sonst fliehen können?“

„Richtig“, murmelte Milseya, die bereits an der Konsole Platz genomen hatte und sich nun die Statuswerte anzeigen ließ. „Gut, ich fahre nun die Systeme des Flyers hoch.“

„Verstanden.“

„Sieht alles sehr gut aus“, kommentierte Milseya nachdem die Syteme online gegangen waren.“Ich erweitere den Sensorenradius.“

„Können wir das ganze Schiff scannen?“, fragte John, der ebenfalls an Bord gegangen war und gerade das Schott verriegelte.

„Nein, einige Sektionen fehlen“, erwiderte sie. „Aber wenn wir keine Reaktion erhalten, wissen wir auch, wo wir suchen müssen.“

„Gut.“ John setzte den Trikorder in die dafür vorgesehene Einbuchtung und aktivierte die Verbindung zwischen diesem und dem Flyer.

„Anquenar an Sheridan“, rief die Pilotin den Ingenieur. „George, wir sind bereit. Warten auf Go für Initialisierung des Codes.“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Lucas Bishop machte gerade einen Kontrollgang durch einen der Korridore. Er hatte soeben einige Crewman aus misslichen Situationen befreit. Viele von ihnen waren einfach an Ort und Stelle eingeschlafen und hatten dabei merkwürdige und Gesundheitsgefährdende Positionen eingenommen. Andere wiederum fingen mit Schlaf wandeln an und auch hier musste der ehemalige Sicherheitschef einschreiten, damit den Schlafwandlern nichts passierte. Das ganze Szenario erinnerte irgendwie an das Märchen Dornröschen. Aber Lucas konnte keinen Koch entdecken, der seinem Lehrling eine Ohrfeige gab. Vielleicht sollte er einen kurzen Abstecher in die Kombüse machen. Nein, für so eine Banalität war einfach kein Platz in dieser Anspannung. Sie hatten schließlich das Schiff gekapert!

Diese komische Situation wurde durch einen eingehenden Ruf beendet. Lucas nahm sofort den Ruf entgegen und wartete ab. „Commander, hier spricht Allan Frost! Ich habe endlich Lt. Serik gefunden.“

„Wunderbar! Dann bringen Sie ihn sofort auf die Krankenstation, er wird dort dringend benötigt…“ entgegnete der ehemalige Sicherheitschef und wunderte sich etwas.

„Da gibt es nur ein kleines Problem, er benimmt sich nämlich ziemlich komisch. Er hat Olsen in den Hals gebissen, dann hat er gegrunzt und irgendetwas von seinen Weibchen gefaselt.“ erstattete Fähnrich Frost Bericht.

„Er hat was gemacht? Hat Serik dabei geschwitzt?“

„Ich glaube, er hatte Schweißperlen auf der Stirn. Aber ich habe Vulkanier noch nie schwitzen sehen…“

„Dass machen die auch nur im Pon Farr – und dann haben wir den Salat!“

„Super! Was machen wir denn jetzt?“

„Sie bringen erstmal ihren Kameraden auf die Krankenstation, damit sein Knutschfleck behandelt werden kann. Um Lt. Serik werde ich mich persönlich kümmern. – Bishop Ende“ entgegnete der ehemalige Sicherheitschef und beendete die Verbindung.

Nach einer etwas aufwendigeren Suche, hatte Lucas den Vulkanier schließlich auf Deck 12 in der Nähe von Frachtraum 3 entdeckt. Als der ehemalige Sicherheitschef den Frachtraum betrat, staunte er nicht schlecht, denn das Spitzohr hatte aus den ganzen Containern einer Art Turm gebaut. Wie man allerdings nach oben kam, war für Lucas ein Rätsel. Mit einer Leiter mochte es sehr ganz einfach sein, aber ohne eine Art von Hilfsmittel war es für einen Menschen ein unmögliches Unterfangen. Und irgend so ein Witzbold, hatte in dem kompletten Frachtraum das Licht ausgeschaltet.

„Hallo ist hier jemand?“ brüllte der Australier durch die Dunkelheit.

„Jaaaaaaaaaaaaa, wir sind hier oben!“ antwortete eine fremde Frauenstimme.

„Und wer sind wir?“

„Alice Summerfeld und Meg Harrison“ war die knappe Antwort.

„Ist Meg verletzt oder warum ist sie so ruhig?“

„Sie schläft. Wer sind Sie eigentlich? Ich habe ihre Stimme noch nie gehört.“ fragte die nun bekannte Frau.

„Ich bin Lt. Cmdr. Bishop und ich war hier mal Sicherheitschef! Haben Sie keine Angst, ich werde eine Lampe holen und sie dann aus ihrer misslichen Lage befreien.“ antwortete Lucas und verließ sofort wieder den Frachtraum. Alice war ziemlich verwirrt.

Lucas war auf die tertiäre Krankenstation geeilt und holte eine Handlampe. Dann wollte er noch ein Hypospray mit dem Mittel Valerondin füllen. Er hatte mal von einem Bekannten gehört, dass dieses Mittel es schaffen konnte den sexuellen Drang zu unterdrücken. Angeblich würde es auch das Pon Farr der Vulkanier hinauszögern. Leider bemerkte der ehemalige Sicherheitschef seinen Fehler nicht und füllte Viagranin hinein. Dieses Mittel war eine Art Potenzhilfe, für Männer die Probleme mit der Standhaftigkeit hatten. Ein Mediziner hätte seinen Fehler schon längst erkannt, aber ein Sicherheitschef verstand nicht viel von Medikamenten. Wenige Augenblicke später betrat er schon wieder den Frachtraum, nachdem er nach vulkanischen Lebenszeichen gescannt hatte und in dem Raum keine entdecken konnte.

„Alice, sind sie noch da?“ rief der Australier erneut in die Dunkelheit.

„Ja, wo sollte ich denn sonst hingehen?“

„Ich dachte sie wären Kaffeetrinken….“

Dann nahm er die leichte Metall-Leiter von der Wand und stellte sie an das hohe Plateau. Schnell leuchtete er noch mal in Richtung Tür, aber es war niemand zu sehen. Lucas fasste nun seinen Mut zusammen und kletterte die Leiter nach oben. Sprosse um Sprosse kam er dem Ende der Leiter näher und als er fast oben war, entfernte sich das Plateau und irgendwie wurde der Abstand immer größer. Entsetzt leuchtete der ehemalige Sicherheitschef nach unten und erschrak. Lt. Serik war wie aus dem Nichts aufgetaucht, hatte die Leiter ergriffen und sie mitsamt dem Menschen von der Plattform weggerissen. Jetzt hielt er sie senkrecht in die Luft und grunzte vor sich hin. „Weibchendieb“ knurrte der Vulkanier.

Plötzlich schüttelte Serik heftig die Leiter hin und her. Lucas hatte enorme Probleme sich daran festzuhalten und so versuchte er mit aller Kraft sich an der Leiter fest zu klammern. „Serik hören Sie bitte mit dem Quatsch auf! Ich bin doch kein Fallobst…“ brüllte der ehemalige Sicherheitschef und versuchte mit wippenden Bewegung in Richtung des Turms zu kommen. So langsam hatte der Vulkanier keine Lust mehr und bereitete sich darauf vor noch heftiger an der Leiter zu rütteln. Mit all seiner Kraft schwang Serik die metallene Leiter nach vorne und die Schwerkraft erledigte den Rest. Bishop konnte sich nicht mehr festhalten, kippte vorne über und landete krachend mit dem Rücken auf dem höchsten Container. Es schepperte sehr laut und Alice erschrak fast zu Tode, als der ehemalige Sicherheitschef direkt neben ihr landete. „Alles in Ordnung?“ fragte die junge Ärztin.

Lucas schaffte es leider nicht zu antworten, denn der Vulkanier stand plötzlich vor ihm und hielt ihn mit seiner rechten Hand am Hals fest. „Weibchendieb“ knurrte er und ging langsam auf das Ende des Plateaus zu. Als Serik kurz unaufmerksam war, injizierte Bishop ihm das vermeintliche Valerondin. Völlig perplex ließ das Spitzohr den Menschen los und taumelte zurück. Der ehemalige Sicherheitschef drohte in die Tiefe zu stürzen, konnte sich aber mit letzter Kraft am Rand des Containers festhalten. Serik beachtete den Menschen gar nicht weiter, sondern fixierte die junge Ärztin und ging langsam auf sie zu.

„Bishop was haben sie dem Lt. injiziert? Der hat eine Beule in der Hose.“ rief Alice Summerfeld und drückte sich mit dem Rücken immer mehr an die Wand.

„Paarung!“ murmelte der Vulkanier vor sich hin und ging immer weiter auf die junge Ärztin zu. Diese fing an fürchterlich zu schreien, wurde immer lauter und schaffte es schließlich Meg Harrison zu wecken. Die Afrikanerin bekam einen Schreck und fing ebenfalls zu schreien an. Serik ließ sich davon nicht beeindrucken und ging weiter auf Alice zu, als er plötzlich einfach nach vorne über auf den Boden fiel. Lucas hatte es geschafft sich wieder auf das Plateau zu ziehen und konnte dem Vulkanier von hinten einen Stoß verpassen. Als das Spitzohr wieder aufstehen wollte, injizierte ihm Alice Cordrazin. Genau in diesem Moment sprang die Notfallbeleuchtung an und in dem Frachtraum wurde es wieder hell.

„Wo haben sie denn das Cordrazin her?“ erkundigte sich der ehemalige Sicherheitschef bei der jungen Ärztin.

„Ich habe es vorher auf der Krankenstation mitgenommen…“ war die Antwort.

Nachdem sich die beiden Frauen wieder beruhigt hatten und der Vulkanier Serik sich wieder unter Kontrolle hatte, schafften es die Vier ohne Probleme den künstlichen Turm zu verlassen. Auch der Rückweg verlief ohne Zwischenfälle.

„Lt. Cmdr. Bishop wie soll ich in diesem Zustand richtig arbeiten können?“ fragte der vulkanische Mediziner und deutete auf die Beule in seiner Hose.

„Keine Ahnung, ich habe ihnen Valerondin spritzen wollen. Es war unter V321 abgelegt.“

„Jetzt wird mir einiges klar, sie haben mir Viagranin injiziert. Valerondin ist unter V312!“ antworte Lt. Serik und betrat die primäre Krankstation. Lucas ließ sich von Alice Summerfeld noch einige Details erklären.

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George musste sich durch ein Wirrwarr an Schaltungen und Prozessoren wühlen um nur zu erkennen wo die wirklichen Werte abgefangen und wo die fingierten Werte eingespeist wurden. Dabei musste George sich sicher sein, dass er keinem Dummy aufsaß, den Kessler durchaus installiert haben konnte.

Bei all den Fallen rechnete der Ingenieur damit, dass die Paranoia der Verschwörer wohl auch diesen Aspekt berücksichtigt hatte. Glücklicherweise vertrugen diese Schaltungen keine Stromfallen. Daher konnte man relativ leicht diese erreichen. Um zu sehen ob er auch richtig lag hatte George einen Chip mit einem Kabeladapter versehen welches an einen kleinen TFT angeschlossen war. Ein Tricorder diente dabei noch als Absicherung, dass man nicht auf dem Holzweg war. Kessler hatte wirklich an alles gedacht. Sogar an Schaltungen, die mit einem Energieimpuls dafür sorgten, dass niemand mehr was ausrichten konnte. Diese Schaltkreise ersetzte George durch Dummys an denen Kondensatoren angebracht waren. Dies war eine Eigenentwicklung, die ursprünglich mal aus einer Laune heraus entstanden war. George hoffte nur, dass dies auch so funktionierte, wie er es im Sinn hatte.

Die Ersatzchips hatte Kessler unbrauchbar gemacht. Bis auf einen Satz, den sie wohl in ihrem Besitz hatte. Während George die Schaltkreise prüfte, fragte er sich, wie man diese Offiziere für eine solche Sache gewinnen konnte. Hatten sie sich was zuschulden kommen lassen und wurden damit erpresst? Waren sie Agenten, die man eingeschleust hatte? Wenn ja von wem? Wo lag die Intention dieser Leute? Man musste einen wirklich guten Grund haben ein Schiff der Prometheus Klasse zu kapern und es anschließend zu verkaufen. Selbst als Wrack hätte dieses Schiff noch ein gewaltiges Potenzial.

Solange man nicht wusste, was diese Leute wollten, war die Gefahr noch lange nicht gebannt in dem man das Schiff zurück eroberte. Irgendwie hatte George das Gefühl, dass alles Miteinander zusammenhing und Goyer mit Sicherheit wusste, was los war. Doch dieser würde niemals damit herausrücken.

„Auch nichts. Nächster Cluster 34 BF 558.“ Flüsterte George. Dann steckte er den Chip mit dem Monitor um. Das Diagnoseprogramm wurde erneut gestartet.

Doch da war noch mehr. Der Befehl für die Versetzungen kam vom Flottenkommando. War es ein Zufall? Ein Zufall, dass es diese Offiziere waren, die ausgerechnet auf dieses Schiff versetzt wurden und es für eine Übergabe vorbereiteten? Das Universum war schon grausam, was dies anging, aber in diesem Fall grenzte es schon an Lächerlichkeit. Dies bedeutete nur dass es ein Drei fronten Konflikt war. Zum einen Goyer und seine Leute, dann die Unbekannten, die auch vermutlich die Crazy Fox vernichtet hatten, denn dieser Torpedo, der die Crazy Fox zerstört hatte, kam ja schließlich nicht aus dem nichts und auch jemand der im Flottenquartier saß. Oder jemand der im Kommando einen Agenten hatte. Möglich war alles. Und mitten in diesem Schlamassel war er George Sheridan schließlich gelandet. Was hast Du dir dabei gedacht? Du bis Ingenieur, kein Geheimagent!

Doch das nutzte jetzt nichts mehr, jetzt war man hier, vielleicht war es auch richtig, vielleicht war es auch die größte Dummheit, die man nur begehen konnte. Was davon eintrat, hing davon, ab was in den nächsten Stunden passierte. Mit etwas Glück wirst Du nicht degradiert. Oder ist vielleicht eine standesrechtliche Erschießung besser? Dies war wohl auch eine Frage der Perspektive.

„Datenstrom verifiziert!“, meldete sich die Stimme des Computers. George prüfte mit dem Tricorder die Werte.

„Bingo! Ich habe Dich endlich. So Schätzchen gleich geht’s Rund!“

George holte nun vorbereitete Chips hervor mit denen er die vorhandenen ersetzte. Diese sorgten dafür, dass nun Kessler dass sah, was er sie sehen lassen wollte. Aber noch konnte er ihren Standort nicht Orten. Dafür musste sie aktiv werden. Und selbst dann würde man nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 % wissen, wo sich die Quelle dieses Signals aufhielt. Zumindest nach Aussage von Suval. Immerhin waren 70 % mehr als gar nichts. Und in dieser Situation wohl auch mehr, als dass man erwarten durfte.

„Der Beipass ist bereit Commander. Wir können jederzeit beginnen.“

„Ausgezeichnet. Das Programm sollte auch inzwischen fertig sein. Dann brauchen wir nur noch das Startsignal von Milli.“

„Der Captain wurde per Bote instruiert. Er sollte die Information inzwischen erhalten haben und ebenfalls auf dass vereinbarte Signal warten.“

„Hoffentlich klappt es, sonst haben wir unser ganze Pulver verschossen.“

„Zumindest sollte diese Finte solange nicht entdeckt werden, bis wir unsere Ziele erreicht haben.“

„Wir sollten uns zuerst die Daten ansehen. Dann passen wir noch schnell die Simulation darauf an.“

George nahm wieder das Display in die Hand und steckte einen Chip in einen seitlichen Leseschlitz ein. Dann kopierte er die gewonnenen Daten auf den Chip. Diesen entnahm er wieder und steckte ihn in den Deskviewer. Den Anzeigen zufolge waren die Systeme heruntergefahren oder durch amoklaufende Crewmitglieder beschädigt worden. Überall konnte man Nadion Impulse ausmachen, die auf Phaserbeschuss zurückgingen. Tatsächlich musste einer von ihnen im Tertiär Maschinenraum auf eine EPS-Leitung gefeuert haben. Den Werten zufolge zwar möglicherweise auf Betäubung justiert, aber nicht ausreichend genug um wirklich Schaden anrichten zu können. Jedoch waren dies Komponenten, die durchaus sich als sehr empfindlich erweisen konnten. Daher beschloss George diesen Umstand zu nutzen, um daraus einen Anlass zu basteln.

„Hier. Dort werden wir ansetzen.“, George zeigte auf die Leitung. Suval wölbte abermals wieder eine Braue.

„Eine gute Idee. Für wenige Minuten sollte auch Commander Kessler überzeugt sein, dass dies die Ursache für die Schwierigkeiten sind, die demnächst auftreten werden.“

„Jedenfalls kommt es sehr gelegen. Noch drei Minuten, dann ist das Programm mit den Anpassungen soweit.“

Besagte drei Minuten später war das Programm fertig. Es dauerte nicht lange, bis sich Millis Stimme aus Georges Kommunikator meldete.

„Anquenar an Sheridan. George, wir sind bereit. Warten auf Go für Initialisierung des Codes.“

„Sehr gut. Programm wird übermittelt und zwar jetzt.“ George sendete mit dem Tricorder das Programm stark komprimiert und verschlüsselt an den Flyer. Dort wurde dieses durch Milis Autorisierungscode wieder entpackt und an den Code gekoppelt.

„Das Orchester ist bereit, der Saal wurde gemietet und nun wollen wir sehen, ob ihr Tanzen könnt.“ Flüsterte er leise. Dann hob er wieder die Stimme. „Milli. Code aktivieren und festhalten.“

„Code wurde eingeben. Die Werte des Tertiär Warpkerns verändern sich wie erwartet. Commander Kessler dürfte in ca einer Minute und 20 Sekunden erfahren, dass die Werte des Eindämmungsfeldes bereits um 40 % nachgelassen haben.“

„Ja die Gute wird zu tun haben. Beipass im Auge behalten und mit Aufzeichnung beginnen.“

„Aye, Sir.“

Wenig später heulte der rote Alarm auf. „Warnung! Warpkern Eindämmungsfeld von Warpkern 3 auf 60 % gesunken, Tendenz fallend. Warpkernbruch in 2 Minuten. Warnung! Warpkern…….“

Während der Computer die Warnung mit der Ruhe einer Wettervorhersage verkündete, wurden auch die anderen an Bord Aktiv. Zum einen die in den Plan eingeweiht waren und zum Anderen diejenigen, die davon nun bei Laune gehalten wurden.

Tatsächlich wurde jemand Aktiv. Eine Funkfrequenz wurde aufgespürt, die eine Verbindung zu den Chips hatte.

„Trace Programm läuft Commander, ebenso Tricorder Ortung.“

„Dann gute Jagd!“

„Warnung Warpkern Eindämmungsfeld von Warpkern 3 auf 40 % gesunken. Kritisches Niveau in 38 Sekunden. Warpkernbruch steht unmittelbar bevor!“

Manchmal konnte der Computer wirklich dick auftragen. Dachte George und beobachtete nun das Schauspiel.

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„Miki – jetzt deaktiviere endlich diese Osteotraktoren und lass mich aufstehen!“ Assjima versuchte, sich aufzurichten. Die Kraftfelder ließen ihr jedoch keinerlei Bewegungsfreiraum.

„Nix da – du bleibst genau da wo du bist“ brummte der Finne und fuhr ungerührt mit der Untersuchung eines Fähnrichs fort, der sich irgendwo eine Verbrennung eingefangen hatte.

„Aber …“

Die Türe öffnete sich und Meg kam hereingestürmt. Als sie die Freundin auf dem Biobett liegen sah stieß sie einen spitzen Schrei aus. „Sie haben tatsächlich auf dich geschossen! Assjima …“ Die runde Afrikanerin bremste abrupt vor dem Bett und starrte Assjima fassungslos an. “Diese verdammten Schweine!”

“Meg! Schalte bitte diese Osteotraktoren ab. Mir geht es doch wieder gut und ich muss an die Arbeit!“

In diesem Augenblick heulte der Alarm los. „Warnung! Warpkern Eindämmungsfeld von Warpkern 3 auf 60 % gesunken, Tendenz fallend. Warpkernbruch in 2 Minuten. Warnung! Warpkernbruch …“

Die drei erstarrten. Dann schaltete Meg blitzschnell das Kraftfeld über Assjimas Liege ab. Diese sprang auf, stöhnte, als ein stechender Schmerz durch ihre Eingeweide schoss und stützte sich nach Atem ringend auf das Bett. Dann sah sie sich suchend um. „Miki … wo bei Assjimagar ist der kleine Ohrwurm, den ich hatte … diese interne Kommunikationsanlage.“

Der Finne griff in eine Schale und reichte ihr die Sprechanlage. Mit zitternden Fingern steckte sie sich das Gerät ins Ohr. „Assjima an Sheridan oder wer auch immer … was zum Teufel ist da los?“

Die Stimme von Jenax erklang im Inneren ihres Kopfes. „Keine Panik Doc … Das ist nur ein Bluff … aber spielen Sie bitte mit.“

„Wir geben unser Bestes …Assjima Ende.“ Sie warf Meg und Miki einen beruhigenden Blick zu, nickte und gab dann einen kurzen Befehl über die schiffsinterne Kommunikationsanlage. „An alle drei Krankenstationen – Quarantänekraftfelder aktivieren und Deckung suchen!“ Dann lächelte sie müde. „George hätte uns wenigstens fünf Minuten für eine glaubhafte Evakuierung geben können. Bei einem echten Warpkernbruch würden die Kraftfelder wohl nicht viel nützen. Miki, deine Show. Schalte auch hier alles ein – aber lass mich vorher raus. Komm Meg … wir haben viel Arbeit.“ Humpelnd setzte sie sich in Bewegung. Die Afrikanerin verdrehte die Augen, eilte dann jedoch mit kurzen schnellen Schritten hinterher.

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„Warnung! Warpkern Eindämmungsfeld von Warpkern 3 auf 60 % gesunken, Tendenz fallend. Warpkernbruch in 2 Minuten. Warnung!...“

Auch auf der Brücke heulte der Alarmton des roten Alarms begleitet von den pulsierenden roten Lichtern.

Jeremy Tenner hatte rechzeitig die Benachrichtung der Enterer bekommen so das sein Puls nun nicht so in die Höhe schnellte wie es bei einem echten Alarm der Fall gewesen währe. In einer fließenden Bewegung drückte Captain Tenner seinen Kommunikator und schon war seine Stimme in allen Korridoren und Räumen der Community zu hören.

„Notfallevakuierung der Tertiärsektion, vorbereiten auf Notfalltrennung des Schiffes in einer Minute.“

Bewusst ließ Jeremy den Kanal offen, so das es so wirken würde als hätte er es in der Aufregung einfach vergessen.

„Lt. Gerlich stoßen sie den tertiären Warpkern ab.“

Auf den Korridoren erklang nun etwas gedämpft die Stimme des Lt. „Captain der Warpkern lässt sich nicht abstoßen.“

„Computer Notfalltrennung des Schiffes durchführen.“

Nun erklang die Stimme des Computers so wie vorher die des Lt. Gerlich. „Notfalltrennung nicht durchführbar.“

„Verdammt, Gerlich, Miller begeben sie sich sofort zu den Rettungskapseln. Computer Evakuierungsalarm.“ Gleich darauf ertönten die entsprechenden Alarmtöne.

„Hier spricht Captain Tenner, Evakuierung der Community, begeben sie sich auf direkten Weg zu den Rettungskapseln. Ich wünsche uns allen viel Glück. Tenner Ende.“

Die Verbindung erstarb und auf der Community tönte immer noch die Alarmfolge des Evakuierungsalarms.

Auf der Brücke hatte sich allerdings niemand zu den Rettungskapseln begeben, die drei wachen Offiziere machten sich bereit die Kontrolle über die Community zu übernehmen.

***

ca. 15 Minuten zuvor in der Brigg

Wild knurrend warf sich H´Qar auf seiner Liege in der Brigg hin und her. Tamory stand nun schon geschlagene fünf Minuten vor dem knurrenden und sich umherwerfenden Klingonen und wusste nicht wie er das Cordrazin in diesen Koloss injizieren sollte. Er brauchte eine freie Körperstelle um das Hypospray wirksam ansetzen zu können. Denn durch diese klingonischen Uniformen drangen die Injektionen nicht durch. Während einer relativ ruhigen Phase packte Tamory all seinen Mut zusammen und presste das Hypospray in H´Qars Nacken. Mit einem leisen zischen wurde die letzte Dosis des Medikamentes in den großen Klingonen gepumpt.

Tamorys Mut wurde sowohl belohnt wie auch bestraft. Belohnt wurde er dadurch das H´Qar fast augenblicklich aufwachte, bestraft dadurch das ihn ein Schlag von dem Klingonen ihn von den Beinen holte.

„Was ist passiert?“

Tamory erklärte in kurzen und knappen Sätzen was sich in der Zwischenzeit alles abgespielt hatte zum Schluss seiner Erklärungen gratulieret er nebenbei zur Geburt seines Sohnes.

„WAS? Mein Sohn ist schon geboren? Ich werde Goyer persönlich dafür umbringen das er mich davon abgehalten hat bei der Geburt dabei zu sein. Geben Sie mir meine Ausrüstung sofort.“ Die Stimme des Klingonen ließ keinen Zweifel daran übrig das er es ernst meinte.

In wenigen Augenblicken waren H´Qars Waffen, der Kommunikator und die restlichen Besitztümer zusammen gesucht und der Klingone hatte alles an seinem Platz verstaut.

Seinen Disruptor behielt er allerdings in der Hand und er suchte sich noch einen Phaser den er sofort auf Stufe acht einstellte. So bewaffnet machte er sich auf die Suche nach den Führungsoffizieren.

Als der Kernbruchalarm ausgelöst wurde knurrte der Krieger nur: „Heghlu´meH QAQ jajvam!“

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