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Die entgültige Ausprägung von mächtig.

Operation "Dornröschen"


USS Community

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Auf der Community lief momentan alles seinen Gang und es war ruhig und wenn man den Ruf dieses Schiffes betrachtete war es eigentlich viel zu ruhig. Vor einigen Tagen hatte die Community Sternenbasis 47 wieder verlassen und war nun unterwegs zum Sol-System. Momentan hatte die Community einen einfachen Transportauftrag, Güter und Personaltransport zur Erde. Da hatte sich die Planungsstelle bei der Sternenflotte ja nicht gerade etwas Aufregendes für Captain Tenners beginn auf der Community einfallen lassen. Momentan ging Jeremy Tenner die Tagesbefehle und Mitteilungen durch die heute eingegangen waren.

Momentan war es augenscheinlich in der gesamten Föderation recht ruhig. Das aufregendste was momentan über die Sternenflottenkanäle ging war ein verschwundenes Raumschiff und der dringende Befehl jedes Schiff ohne ID-Kennung sofort dem Hauptquartier zu melden.

Also gab es im Großen und Ganzen keine nennenswerte Aufgabe für die Community. Auch der weitere Einsatzplan der Community sah nur einige kleinere Aufgaben in der nächsten Zukunft vor. Vermessung zweier Gasriesen im Gus-Sektor in der Nähe der klingonischen Grenze. Es gab wohl eine Besonderheit bei diesen beiden Planeten, alle 200 Jahre gab es durch eine Anomalie in diesem System einen Materieaustausch zwischen diesen Planeten. Im Großen und Ganzen ein wenig Arbeit für die wissenschaftliche Abteilung. Aber nichts Herausforderndes.

***

Schnell waren die Tage verflogen und die Community hatte ihren Transportauftrag abgeschlossen und befand sich nun schon wieder auf dem Weg in Richtung klingonischer Grenze. Die Besatzung hatte nicht einmal die Gelegenheit gehabt auf der Erde Landurlaub anzutreten die Community war nicht einmal eine Stunde im Orbit der Erde gewesen und hatte dann schon wieder ablegen müssen. Da die Community rechzeitig im Gus-System ankommen musste.

Deshalb befand sich das Schiff nun schon wieder auf dem Weiterflug und zwar mit Warp 9,5.

„Captain Ankunft in 16,5 Stunden.“

„Danke Lt. Combs. Lt. Perincourt wann beginnt der Materieaustausch zwischen den Planeten?“

„Frühestens in 29 Stunden, aber bei solchen Ereignissen ist das immer schwer voraus zu berechnen. Es kann auch sein das es schon in 16 Stunden beginnt oder erst in 47, oder sogar noch später. Trotzdem könnte man immer noch sagen die Sternenflotte hat knapp kalkuliert.“

„Danke Lt., treffen Sie alle nötigen Vorbereitungen, für diesen Auftrag stehen ihnen die Hauptsensoren und die seitliche Sensorenphalanx zur Verfügung. Bestehen irgendwelche Gefahren für das Schiff?“

„Solange wir einen Sicherheitsabstand von 15.000 Km halten besteht keine Gefahr für Schiff oder Besatzung.“

„Gut, Commander sie haben die Brücke.“

Jeremy erhob sich und verließ die Brücke in Richtung des Turboliftes. Als Ziel gab er Deck drei ein. Dort angekommen ging er sofort in sein Quartier um sich umzuziehen. Er hatte schon längere Zeit keinen Sport mehr getrieben und er war der Meinung dass es langsam mal wieder an der Zeit war etwas für seine körperliche Ertüchtigung zu tun. In den letzten paar Monaten war er einfach nicht dazu gekommen regelmäßig Sport zu treiben. Und er hatte sich fest vorgenommen wieder mehr Sport zu treiben. Und im Moment war es günstig das es momentan auf einem Raumschiff kaum langweiliger zugehen konnte. Also machte Jeremy sich auf um die Sporthalle dieses Schiffes zu erkunden.

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Persönliches Computerlogbuch Lt Commander George Sheridan

Sternzeit: 60227.4

Die Arbeiten auf der SeaQuest laufen gut. Die Primärsysteme für den Betrieb im Weltall sind Optimiert. Nur noch der Unterwasserantrieb und das Sonar müssen noch auf Herz und Nieren geprüft werden, was in den nächsten Tagen ebenfalls abgeschlossen sein sollte, so das die Abnahme des Schiffes wie geplant stattfinden kann.

Dies waren so ziemlich die einzigen Positiven Nachrichten. Captain Tanrim hat uns vom Verschwinden Jerry Estebans berichtet, welcher auf der Waterloo vorübergehend Dienst tut. Außer dass dieses Schiff verschwunden ist, ist nichts Weiteres Bekannt.

Milli ist Tod. Auch wenn man im Wrack des Runaboats die Sterblichen Überreste gefunden haben will, so Akzeptiere ich es nicht dass sie Tod sein soll. Jedoch fürchte ich, dass ich dies Akzeptieren werden muss.

Auch ist der Tod nach wie vor ein Thema für mich. Seit dem Auffinden von Billys Sterblichen Überresten vor einem Jahr auf dem Asteroiden, habe ich noch immer keinen Mut gefasst Sharon und Devon davon zu berichten. Ich weis nicht ob ich es überhaupt tun soll. Mutter und Sohn zu erklären das ihr Mann und Vater seinen Tod vorgetäuscht hat? Das er sie verlassen hat für…für was?

Nicht mal seine Motive konnte ich herausfinden. Es gab keinen Hinweis, nicht irgendein Indiz, das Billy diesen radikalen Kurswechsel im Sinn hatte. Der Schock sitzt noch tief, jemanden auf einem Asteroiden zu finden, den man vor 16 Jahren geglaubt beerdigt zu haben. Und Trotzdem habe ich das Grab besucht, wie ich es immer tue, wenn ich auf der Erde bin und es die Zeit zulässt.

Dort bin ich auch Sharon und Devon begegnet. Aus dem Jungen ist ein Mann geworden. Und er hegt den Wunsch in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Oder soll ich ihm in dem Glauben lassen, dass Billy Tarentino bei einem Unfall ums Leben kam? Ich Will dem Jungen nicht Wehtun, aber Belügen will mir ihn auch nicht.

„Es war ein Schöner Abend George. Jenax. Aber leider müssen wir nach hause.“

„Kein Problem Sharon. Kommt Gut nach hause“, verabschiedete George Sharon und Devon. Nach dem Friedhof besuch war die Gruppe im Haus der Sheridans in Alameda eingekehrt. Nach einigen Stunden verabschiedeten sich wieder Mutter und Sohn. Jenax Umarmte Sharon kurz, dann gingen die Beiden auch los.

Leise fiel die Tür ins Schloss. Nur Gart und Laura waren noch im Wohnzimmer. Die Kinder bereits in ihren eigenen Zimmern.

„Die Beiden sind sehr nett. Der Junge ist sehr Aufgeweckt“, bemerkte Gart.

„Ja, das ist er.“ George ließ sich in einen Sessel sinken.“ Er wird in die Sternenflotte eintreten.“

„Sieh an. Er ist wirklich Intelligent. Im Diplomatischen Chor könnte ich jemanden wie ihn gebrauchen.“

„Gart er ist noch ein Kind.“ Gart Queel bemerkte die Besorgnis, die an dem Ingenieur nagte.

„Wir alle waren mal Kinder George. Er wird seinen weg gehen.“

„Es ist eine Sache, die man erst nachvollziehen kann, wenn man eigene Kinder hat. Denke ich zumindest mal.“

Der Diplomat nickte leicht. „ Es geht um das loslassen nicht wahr?“

„Nein, es geht darum, vielleicht auch darum“, umschiffte George eine Rhetorische Klippe.

„Sie müssen sich nicht mir erklären George.“

„Ich weis, es ist eine Sache, die mir niemand abnehmen kann. Und ich käme mir wie ein Feigling vor wenn ich es täte.“

„Das Gefühl kenne ich zu gut. Meistens wenn ich mit dem Tholianischen Botschafter zusammenpralle.“

„Vermutlich.“

Laura schmiegte sich an den Betazoiden, genoss sichtlich seine Nähe. Seit der Hochzeit schien sich deren Beziehung gefestigt zu haben.

„Sind Sie noch lange auf der Erde Gart?“

„Noch einige Wochen. Dann geht es für einen Monat nach Andor und von dort aus wieder nach BetaZed. Mein Terminkalender kann richtig Möderrisch sein.“

„Das kenne ich auch gut.“

Die Beiden Männer lachten leise. Gegen Mitternacht, endete der Abend endgültig. Händchenhaltend, verließen Gart und Laura das Haus.

„Die Beiden sind schrecklich Verliebt“, bemerkte George, als er zu Jenax ins Bett kam.

„Allerdings. Die Beiden sind auch ein Hübsches Paar.“

„Kann man sagen.“

Jenax Stützte ihren Kopf auf ihre Hand und beobachtete ihren Mann von der Seite.

„Die Hochzeit dürfte bald stattfinden.“

„Hochzeit Imzadi?“ George fuhr leicht hoch.

„Das sieht doch ein Blinder George. Noch ein Monat, und dann flattert die Einladung herein.“

„Aha. Dann würde Gart was gelingen, was 7 anderen Männern zuvor bei Laura nicht gelungen ist.“

„Sie hat ihn erwählt. Das sieht man ihr an Imzadi.“

„Wie Sie meinen Councelor.“

„Ja das meine ich.“

Mit diesen Worten Löschte George das Licht.

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Wie erwartet wurde Vinara am nächsten Morgen zum Stützpunkt zurückzitiert und ihr tatsächlich eine Stelle an der noch in Gründung befindlichen Universität angeboten.

"Sie können sich den ersten Entwurf des Lehrplans schon mal durchlesen und Ihre Korrekturen, falls Sie welche vornehmen wollen erkennbar einfügen", wies General Fletcher sie an, welche in der vorübregehenden Abwesenheit Admiral Sponns die Leitung auf Sternenflottenseite übernahm.

"Allzu lange dürfte dies ja nicht dauern, vielleicht maximal zwei Wochen... Werde ich diese hier auf dem Stützpunkt verbringen?"

"Das wäre vorerst die beste Option; eine Reihe von Behausungen für Lehrkräfte und Studierende wurde zwar in unmittelbarer Nähe der Universität aufgebaut, dürfte aber erst in zwei, drei Tagen beziehbar sein. - Da wäre noch etwas Professor. General Anderson hätte Ihnen das kleine Geschenk gerne persönlich überreicht, aber er musste dringend anderweitigen Verpflichtungen nachgehen. Da Sie die deutsche Sprache zumindest was das Lesen angeht beherrschen, vor einiger Zeit zum Christentum konvertiert sind und obendrein noch erst kürzlich Ihre Dissertation in Bibliothekswissenschaften abgeschlossen haben, dachte der General dieses Buch dürfte Sie interessieren."

Die Andorianerin nahm ein aus echtem Papier bestehendes Exemplar in der Hand, auf dessen Titelseite in gedruckter Frakturschrift stand: "Bruchstück seines Campagnelebens im Siebenjährigen Kriege".

"Dies ist der originalgetreue Nachdruck eines Werks von... 1791", erklärte die Generälin nach kurzem Blick auf ihr PADD, "es beinhaltet die Aufzeichnungen des Feldpredigers Carl Küster, welcher während des Siebenjährigen Kriegs die preußische Armee betreut hat. In dem Buchdeckel ist ein isolinearer Chip mit einer kompletten Transkription, Übersetzungen in mehreren Sprachen sowie Sekundärliteratur zum Werk und dessen Hintergrund integriert."

"Ich danke Ihnen; mit der Frakturschrift habe ich mich bisher so gut wie gar nicht befasst und sie dürfte etwas schwerer zu lesen sein als die lateinische, aber ich werde damit zurechtkommen."

"Das denke ich auch. Für den Fall der Fälle gibt es wie gesagt eine Transkription in moderner Schrift, zuzüglich je einer Übersetzung im Föderationsstandard, auf Vulkanisch, Andorianisch, Klingonisch und sogar... Deltanisch. Wobei die klingonische Variante vor allem in Hinblick auf den religiösen Aspekt erhebliche Mängel aufweist."

Vinara widmete sich, nachdem sie kurz in Küsters Buch reingelesen hatte dem Lehrplan der neuen Universität. Wie es schien sollte dieser speziell auf die Bedürfnisse des neuen Ground Science Corps zurechtgeschnitten werden, was auch die zusätzlich veranschlagten körperlichen Übungen verdeutlichten.

Doch nur drei Stunden nach Beginn ihrer Lektüre wurde die frischgebackene Professorin unterbrochen: Ein Gespräch für sie von der Enterprise wurde für sie angekündigt. Sie fragte sich verwirrt, wer sie denn kontaktieren wollte...

Zu Vinaras großer Überraschung war es Captain K'Olmos. "Ich gratuliere zur 'Beförderung' Professor Shral... Leider ist der Grund meines Anrufs von sehr ernster Natur. Die gute Nachricht ist, Dr. Kalis lebt, ebenso wie ich und der Großteil der Führungsmannschaft. Die Eisenstein dagegen wurde im Kampf zerstört."

"Die Eisenstein... Zerstört?" Die Andorianerin konnte nicht glauben was sie da hörte. "Wie... wie ist es geschehen?"

"Ein schwarzer Vor'Cha-Kreuzer mit deaktiviertem Transpondersignal hat uns angegriffen. Zuerst war es ein ehrenhafter Kampf zwischen zwei gleichen Gegnern, doch dann enttarnte sich plötzlich ein Jäger und rammte uns in einem Kamikaze-Manöver. Zum Glück kam die Enterprise rechtzeitig um den schon angeschlagenen Angreifer in die Flucht zu schlagen und die Überlebenden an Bord zu beamen, ehe die Eisenstein explodierte. Das ist jetzt gerade mal vier Stunden her."

"Vier Stunden erst... Wie viele haben überlebt?"

"124, davon 40 Mann Austauschpersonal von der Sternenflotte - insgesamt hatten wir 49 an Bord. Acht Crewmen und Unteroffiziere wurden während der Schlacht getötet, zuzüglich Lieutenant-Commander Teran. Von den Führungsoffizieren starben neben ihr auch noch K'elmec Sogh und K'Olran Sogh."

"Aber Kalis lebt sagten Sie... Kann ich sie sprechen?" In den vergangenen Wochen hatte Vinara nur einmal kurz Subraumkontakt mit ihrer Gefährtin gehabt.

"Ich sagte zwar sie lebt und sie wird wohl auch weiterhin leben, aber sie wurde schwer verletzt. Die Ärzte auf der Enterprise haben sie bestmöglichst versorgt und sie dann in ein künstliches Koma versetzt, damit ihre Selbstheilungskräfte zur vollen Entfaltung kommen. In ein bis zwei Wochen soll sie wieder auf den Beinen sein."

"Das klingt... akzeptabel. Aber was... Gibt es schon nähere Hinweise zum Angreifer? Und was wird aus dem erweiterten Austauschprogramm?"

K'Olmos grunzte verächtlich. "Ich glaube kaum dass ehrbare klingonische Krieger mit nicht registrierten Schiffen angreifen. Andererseits ist der Gedanke, dass vielleicht das Orion-Syndikat über mindestens einen voll funktionsfähigen Kreuzer der Vor'Cha-Klasse verfügt nicht minder beunruhigend. - Was das Austauschprogramm angeht, so werden wir ehemaligen Crewmitglieder der IKS Eisenstein wie es aussieht zum großen Teil auf der IKS Su'rak weitermachen. Denn nach der Zerstörung der Eisenstein dürfte sie nun das vielleicht best ausgestattete Forschungs-Schiff der klingonischen Flotte sein. Was die längerfristige Zukunft betrifft, so hat die Föderation eine Tradition ins Leben gerufen die zu übernehmen sich auch für uns lohnen könnte. Ich möchte an dieser Stelle nur soviel sagen: Das Alphabet hat viele Buchstaben und wir haben gerade erst angefangen."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Markus Rüütli stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen im Hangardeck der Argusstation. Langsam öffnete sich die Ladeluke des Shuttles, auf dessen Längsseiten in leuchtend roten Lettern die Inschrift „Transgalaktischer Stückgut-Express“ prangte. Zwei Männer in hässlichen braunen Overalls erschienen in der Öffnung. Einer schob einen großen Container vor sich ins Freie, der andere kam mit langen Schritten auf Markus zu. Er hielt ihm ein Padd entgegen. „Lt. Rüütli?“ fragte er, während der andere den Container durch den Hangar schob. „Bitte quittieren Sie die Warenannahme.“

„Was ist das für eine Lieferung?“ fragte der Logistiker verwundert, während er seinen Daumen auf das Padd drückte.

Der andere zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ist von irgendeiner Dienstelle der Förderation auf Vulkan in Auftrag gegeben worden. Wo sollen wir den Container hinstellen?“

„Am besten dort in die Ecke. Ich werde dann sehen, wo die Lieferung hingehört.“

Der Mann gab seinem Kollegen einen Wink und drückte Markus die Lieferpapiere in die Hand. „Gut. Können wir hier noch irgendwo was zu Essen bekommen, bevor wir weiter fliegen?“

„Sicher. Melden Sie sich in der Kantine. Deck zwei Sektion B.“ Die Männer verschwanden und Markus nahm mit den Unterlagen in Händen den Container genauer unter die Lupe. Wie vermutet, war die Lieferung von Kuratorin V’Bel in Auftrag gegeben. Und sie war ausschließlich zu Händen Lt. Commander Dr. Assjimas. „Schon wieder was für das Labor des Doktors“ fluchte Markus leise vor sich hin. „Dabei wartet die physikalische Abteilung schon seit Wochen auf den seismologischen Tiefenmesser. Ich sollte mit V’Bel mal ein ernsthaftes Wörtchen bezüglich ihrer Prioritätensetzung wechseln.“

Derweil ging Assjima in ihrem Quartier hin und her. Vier Schritte nach vorne, Drehung, vier Schritte zurück … Der Raum war klein. Viel kleiner als die Räumlichkeiten die ihr auf der Community zur Verfügung gestanden hatten. Dort war sie die Chefärztin gewesen, hier war sie eine von vielen Wissenschaftlern und auf den Rang hatte man beim Bau der Station offensichtlich keine Rücksicht genommen. Doch das Quartier war ihr egal. In den Wochen ihres Aufenthaltes war ihr mehr und mehr bewusst geworden, dass sie hier nicht bleiben würde. Ein Leben auf einer kleinen Raumstation am Rande des Sektors hatte sie sich nicht vorgestellt als sie der Sternenflotte beitrat. Entweder auf einem Raumschiff die unendlichen Weiten des Universums erkunden oder zurück nach Delta IV. Aber keinesfalls eine kleine hässliche Konservendose im Orbit eines unbewohnbaren Planeten. Zwei Schritte, Drehung, vier Schritte zurück. In Gedanken formulierte sie immer wieder ihr Versetzungsgesuch. Sie wollte zurück auf die Community. Oder wenigstens irgendwo anders hin. Nur nicht hier bleiben … Sie hatte sich sogar schon bei dem Gedanken ertapp, Admiral Sheridan um Unterstützung zu bitten.

Das Piepsen der Kommunikationsanlage riss sie aus den Gedanken. Es war Markus, der die neue Lieferung ankündigte. Wenige Minuten später stand sie neben ihm im Labor vor dem Container.

„Was kann da drin sein, Doktor?“ fragte der Lieutenant neugierig.

„Ich habe keine Ahnung … für den BRG 330 ist die Kiste zu groß und etwas anderes habe ich nicht bestellt.“ Sie griff mit beiden Händen nach den Verschlussklammern des Containers und öffnete sie mit einem kräftigen Ruck. Das Seitenteil klappte weg. Ein unförmiges Gerät kam zum Vorschein. Assjima riss die Augen auf und fluchte „Vre g’lesch ke tek! Vinaras Astralscanner!“

Markus machte einen Schritt nach vorne und betrachtete das seltsame Gerät neugierig. „What the hell isch au des?“

Die sprachlich variantenreiche Ausdrucksweise des Lieutenant ignorierend setzte Assjima zu einer knappen Erklärung an: „Lt. Commander Shral hat dieses Gerät vor einiger Zeit für mich entwickelt. Damit kann man die Aura eines Körpers scannen und speichern bevor sie sich verflüchtigt.“

„Warum schickt V’Bel Ihnen dieses Gerät?“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht glaubt sie, ich brächte es um die Form des beschädigten Körperteils oder Organs besser fixieren zu können. Aber …“ Die Deltanerin sprach nicht weiter, steckte die Hände in die Taschen ihres Kittels und betrachtete das Gerät nachdenklich.

Der Lieutenant entfernte derweil die anderen Seitenteile des Containers und begann den Scanner genauer unter die Lupe zu nehmen. „Da hat Commander Shral ein sauberes Stück Entwicklungsarbeit geleistet“ äußerte er anerkennend nachdem er seine Untersuchung beendet hatte. Die Ärztin antwortete nicht. Sie schien mit den Gedanken weit fort zu sein und auf ihrer Nasenwurzel hatte sich wieder diese kleine nachdenkliche Falte gebildet, die ihrem Gesicht einen ernsten Ausdruck verlieh. „Doktor?“ fragte Markus leise. „Was ist los? Macht das Gerät Ihnen Sorgen?“

„Nicht das Gerät an sich… es ist eher die Intention warum der Scanner hierher geschafft wurde.“ Sie dachte an das Gespräch, das sie vor einiger Zeit mit Meisterin Ischila geführt hatte und wischte den Gedanken bei Seite.

„Was für eine Intention vermuten Sie denn hinter dieser Sache?“ Markus ließ nicht locker.

„Mit dieser Maschine könnte man Ersatzteile herstellen …“

Der Lieutenant riss die Augen auf. „Ersatzteile? Etwa für …“

„Ja, für Soldaten. Ein ganzes digitales Lager ließe sich damit aufbauen. Jeder Soldat wird vor seinem Einsatz gescannt. Das digitale Abbild seiner Aura, ja sogar die Aura eines jeden einzelnen Organs könnte eingelesen und abgespeichert werden. Wenn ein Organ oder Körperteil im Kampf zerstört wird kann es mit Hilfe des Abbildes zu mehr als 90 Prozent rekonstruiert werden.“

„Aber Assjima! Das wäre ja fantastisch! Wenn Ihnen das gelänge hätten Sie jede Auszeichnung, die eine Medizinerin bekommen könnte in der Tasche. Inklusive Nobelpreis!“

Die Deltanerin betrachtete den jungen Schweizer traurig. „Ja, das wäre verlockend, nicht wahr? Weniger Invalide, weniger Tote, kürzere verletzungsbedingte Ausfallzeiten … Einem Soldaten wird durch eine Landmine ein Bein abgerissen. Er bekommt ein neues, das seinem alten bis ins letzte Detail gleicht, zwei Wochen später steht er frisch und gesund wieder zur Verfügung. Kein Ausfall, keine Rehabilitation. Markus, sie sind doch Logistiker. Können Sie sich vorstellen, wie sich ein solcher medizinischer Fortschritt auf die Kriegsführung auswirken würde?“

Der junge Mann kaute nachdenklich an seiner Unterlippe. Dann wurde er blass. „Damn it!“ stieß er heiser hervor. „Der Krieg würde zum Spiel! Die Bauern werden ins Feld geschickt. Wenn sie kaputt gehen braucht man sie nur wieder zusammen zu kleben und weiter geht’s. Jesus Christ!“

„Auch eine verlockende Vorstellung, nicht wahr? Die Schlagkraft des Militärs würde sich vervielfältigen, da der Ausfall auf ein Minimum begrenzt werden kann. Aber wo bleibt der Respekt vor dem Individuum? Der Respekt vor dem Schmerz, der Angst, der Verzweiflung, die ein Soldat im Falle einer Verwundung durchzustehen hat? Er kann ja größtenteils wieder repariert werden. Und wir Ärzte werden zu Mechanikern, die dafür zu sorgen haben, dass der Bauer schnell wieder auf das Spielfeld gestellt werden kann.“

„Aber Assjima! Sind Sie das nicht schon längst? Sie sind Offizierin. Ihre Aufgabe ist es, verletzte Soldaten zu reparieren.“

„Ja, im Falle eines Krieges. Da ist es unsere Aufgabe Schadensbegrenzung zu betreiben. Doch die letzten Kriege hat die Förderation geführt um ihre Welten zu beschützen. Und sie wurden so geführt dass sich der Verlust an Leben auf ein Minimum begrenzen ließ. Das war zumindest das Bestreben. Aber wenn der Verlust gleich von Anbeginn an nur minimal wäre … wie groß wäre die Versuchung, Konflikte durch einen schnellen militärischen Schlag zu lösen statt die langwierigen und komplizierten Wege der Diplomatie zu betreten? Und wie groß könnte die Versuchung sein, den Einflussbereich mit Hilfe militärischer Mittel zu erweitern?“

„Sind wir über diese Phase nicht schon lange hinaus gewachsen?“

Assjima schüttelte den Kopf. „Wir glauben es nur. Und genau darin liegt die Gefahr. Wir sind Individuen. Wir denken individuell. Das impliziert eine ständige Suche nach Möglichkeiten unsere eigene Existenz angenehmer zu gestalten. Wir wollen etwas haben was ein anderer besitzt. Wir überlegen wie wir es bekommen könnten. Wenn der andere es uns nicht überlassen will, dann … Nein, Markus! Es gibt genug, die der Versuchung nicht widerstehen könnten. Und eine militärische Einsatztruppe, die ihre Verluste in kürzester Zeit zu sagen wir mal 70 Prozent erneuern könnte macht einen sehr stark.“

Während der Lieutenant Assjima zuhörte war sein Finger im linken Nasenloch auf der Suche nach dem Stein der Erkenntnis unterwegs gewesen. Offensichtlich hatte die Expedition zum Ziel geführt, denn Markus nickte zustimmend. „Das ist eine Wanderung auf einem verdammt schmalen Grad, die Sie da machen, Doktor. Aber V’Bel? Wie passt die Kuratorin in das Bild? Sie ist eine Frau, die sich der Diplomatie verschrieben hat. Warum sollte sie Ihre Forschungen in diese Richtung steuern?“

Die Deltanerin zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Aber seien wir doch mal ehrlich: wer weiß schon was im Kopfe einer Vulkanierin vor sich geht?“

„Wir sollten es herausfinden!“

„Ja, ich glaube, das sollten wir wirklich.“

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Die Augen von Charleston wurden zu Schlitzen, als dieser die SeaQuest musterte. Dieses Schiff lag im Dock und war von einem Spezialgerüst umgeben, welches eine Plattform trug, die es ermöglichte, Arbeiten an den Raupen vorzunehmen.

Die Berichte von den Fortschritten an den Systemen. Sie ließen die vorherigen Berichte Wahrhaftig so erscheinen, wie wenn der Vorgänger von Sheridan mit Absicht alles hatte schleifen lassen. Doch dieser Franzose, Namens Michel Richard setzte sich durch mit seiner Anforderung von Brody und Sheridan. Brody, ein Forscher wie im Buche stand, war nicht so Einfältig wie Charleston es zu Anfangs glaubte. Auch Sheridan erwies sich gerissener als angenommen.

Noch ahnten die Beiden nichts von all dem, was Charleston und seine Partner mit dem Schiff vorhatten. Und so sollte es auch bleiben. Unter umständen könnte es möglich sein diese Offiziere anzuwerben, sofern sie nicht an einer Schwäche erliegen, die man als Loyalität bezeichnete. Ein Umstand den Charleston mehr als bedauern würde. Doch er würde seine Eckelpaket Nummer och weiterhin abziehen müssen. Wenn auch er weniger Steine in den Weg legen müsse. Seine Partner hatten befunden, dass es nun Klüger wäre die SeaQuest wie geplant Einsatzfähig zu bekommen. Heute würde sich Charleston das Schiff ansehen. Den Berichten zufolge, musste Sheridan praktisch ein neues Schiff auf die Beine gestellt haben.

Tatsächlich wirkte die SeaQuest auch anders. Agiler und Mächtiger, als das letzte mal, wo sich das Schiff gerade mal mit den Manöverdüsen fortbewegen konnte.

Vorsichtig durchschritt der Commodore die Gangway, die zum Sekundären Rumpf führte. An der Schleuse standen zwei Sicherheitsleute Wache. Die Beiden Musterten den Commodore kurz und signalisierten mit einem Nicken, das dieser eintreten konnte.

Charleston bedachte die Beiden mit einem seltsamen Lächeln, das einen an einen Löwen erinnerte, dass dieser seinem Mittagsessen schenkte, bevor er seine Reißzähne in dessen Fleisch versenkte.

Die Korridore waren hell erleuchtet. Es wirkte nur etwas seltsam, das tatsächlich Tageslicht durch die am Korridor befindlichen Bullaugen drang. Es dauerte nur wenige Sekunden, Dann wurde Charleston von zwei bekannten Gesichtern empfangen.

„Willkommen an Bord der SeaQuest Commodore.“

Brodys Begrüßung war respektvoll, doch die Blauen Augen des alten Mannes blitzen auf wie Quantentorpedowerfer, die kurz davor standen eine Breitseite abzufeuern. Dennoch verzog dieser nicht di geringste Mine. Auch Sheridans Gesicht war Neutral. Charleston fragte sich was sich hinter dieser Maske verbarg.

„Meinen ersten Offizier und Chefingenieur kennen Sie ja bereits.“

„Commodore“, entgegnete George neutral.

„Natürlich. Commander.“ Charleston straffte die Schultern. „ Wie ich hörte, sind Sie sehr schnell vorangekommen?“

„So ist es, Sir. Die SeaQuest ist für den Weltraumeinsatz Einsatzbereit. Es stehen nur noch die Nautischen Systeme an, welche nächste Woche frühestens fertig sein werden.“

„Dann kann dieses Schiff nächsten Monat schon seinen Dienst aufnehmen.“

„Auf dieses Ziel Arbeiten wir Beide hin.“

„Nun dann möchte ich mich gerne auf dem Schiff umsehen.“

„Wie Sie wünschen Commodore.“

Der Kleine und Blase Mann, folgte dem Alten Mann und dem Hünenhaften Ingenieur, zu dem eher die Rolle des Sicherheitschefs gepasst hätte. Alleine seiner Erscheinung ließ einem nur Staunen, das dieser sich durch Jeffriesröhren bewegen konnte. Und doch, zählte er zu den Kapazitäten für den Warpantrieb in der Sternenflotte.

Als erstes steuerte das Trio den Maschinenraum an, welcher So sauber war, das man schon mit einem Mikroskop nach Staubpartikeln suchen musste. Sheridan Spulte das übliche Besichtigungs- Programm ab. Dabei verfiel er niemals zu sehr ins Fachchinesisch. Zugegebener maßen, war Charleston beeindruckt. Scheinbar konnte Sheridan auch aus einem alten Rosteimer ein Schiff Zaubern, das einem Kreuzer der Sternenflotte durchaus Ebenbürtig sein konnte. Doch so weit wollte Charleston nicht gehen.

Sicher war, das Sheridan ein tüchtiger Ingenieur war, aber auch er Kochte mit Wasser.

Nach 5 Stunden, war die Führung beendet worden. Die Drei hatten sich wieder an der Andockschleuse eingefunden, an der Charleston empfangen worden sind.

Mit einem Süffisanten Lächeln drehte sich der Commodore um. Selbst dem abgebrühtesten Romulaner, wäre es kalt über den Rücken gelaufen, wenn er dieses Minenspiel gesehen hätte.

„Ich Danke ihnen meine Herren. Nachdem was ich gesehen habe, bin ich guter Dinge. Immerhin haben Sie es ermöglicht, dass das größte Nautische Projekt der Sternenflotte in den letzten 150 Jahren doch erfolgreich verlaufen wird.“

„Bitte Commodore. Wir tun hier nur unsere Pflicht“, versicherte Brody.

„Aber natürlich Captain. Commander. Hervorragende Arbeit. Machen Sie weiter so und in einem Jahr könnten Sie drei goldene Sterne am Kragen tragen, vielleicht sogar mit der roten Uniform.“

George nickte nur leicht. Das Lob, es klang gleichzeitig wie eine Geringschätzung.

„Da bin ich mir sicher. Ich kann mir niemand anderes als ersten Offizier Wünschen wie den Commander“, setzte Brody nach.

„Da bin ich mir sicher Captain. Doch nun muss ich mich Verabschieden meine Herren. Guten Tag.“

Charleston drehte sich um und verschwand in der Gangway.

„Unglaublich. Selbst beim Schleimen ist der Mann noch niederträchtig.“

„Keine neue Erkenntnis Commander. Charleston führt irgendwas im Schilde und wenn es nur die Absicht ist zum Admiral befördert zu werden, was noch wohl die Gute Nachricht wäre.“

„Das heißt die schlechte Nachricht werden wir früher erfahren als es uns lieb ist.“

„So sehe ich das auch. Wie geht es mit den letzten Untersuchungen voran?“

„Diese sind bis spätestens Morgen Mittag beendet. In 2 Tagen können wir den ersten Tauchgang wagen. Ich Hoffe Sie können lange die Luft anhalten.“

„Sicher kann ich dass Commander. Schließlich bin ich ein alter Seebär.“

„Tja und ich eine Weltraumratte.“ Brody lachte leise.

„Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Morgenfrüh treffen die restlichen Crewmitglieder ein. Dann haben wir zum ersten Mal die Standardcrew von 140 Mann an Bord.“

„Solange man uns keine Kinder zum Hüten gibt.“

„Doc, Kadetten im dritten Jahr und Offiziere, die erst seit maximal 4 Jahren im Dienst sind. Wir Beide werden also …“

„Babysitter spielen dürfen.“

„So ist es.“

„Kein Problem. Ich habe diese Reportermeute ertragen, da dürften eine Horde Kadetten und Jungspunde nicht das Problem sein.“

„Wunderbar. Besprechung heute noch um 18 Uhr.“

„Aye Captain.“

Mit diesen Worten begab sich Brody wieder zum Turbolift. George bog in einen anderen Korridor ein, der ihn zum Maschinenraum brachte.

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Allen Hoffnungen und Wünschen zum Trotz, waren die Ergebnisse der Untersuchung über das Verschwinden der Waterloo, durch die Mannschaft der USS Repulic mehr als spärlich. Es gab zwar einige kleine Anhaltspunkte, aber nicht genügend um weitere Untersuchungen durchführen zu können. Also hatte sich Captain Tanrim entschlossen, die Familie seines ehemaligen leitenden Einsatzoffiziers persönlich zu informieren. Und so fuhr er nach Dienstschluss mit dem Gleiter zum Haus der Estebans in der Meadowring Road.

Dort angekommen klingelte er an der Tür. Als diese jedoch von einer Menschenfrau mittleren Alters, die eine weiße Bluse und schwarze Hosen trug, geöffnet wurde, brauchte Vartik eine Sekunde um zu realisieren, wer vor ihm stand. „Mrs. Esteban?“ Elizabeth schaute etwas überrascht. Es war nichts ungewöhnliches, dass bei der Familie Sternenflottenoffiziere aus und ein gingen. Aber die meisten waren Kollegen ihres Mannes und den Zakdorn vor ihr kannte sie nicht. Doch sie erholte sich schnell und erwiderte: „Ja, die bin ich. Und sie sind.“ Doch bevor der Zakdorn sich vorstellen konnte, ertönte plötzlich eine zweite sehr überrascht klingende Stimme: „Captain Tanrim, was hat denn sie hierher gebeamt.“

Vartik sah an Elizabeth vorbei und entdeckte Hanni Stevenson. Und von ihren Händen gehalten, tapste der kleine Benjamin schon recht sicher die Haustür hinaus. Der Captain lächelte: „Ms. Stevenson, ich freue mich sie wieder zu sehen. Dann betrachtete er den Jungen. Seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er ganz schön gewachsen. Und man merkte mehr die Erbanlangen des Vaters. Denn auch wenn Benjamin von den Gesichtzügen her mehr nach seiner Mutter kam und die Nase eher von seiner Großmutter väterlicherseits geerbt hatte, (Die Gene in diesen Punkt waren eher rezessiv vererbt worden, aber durchaus vorhanden.), verrieten sowohl das krause schwarze Haar, die kakaobraune Haut und der für sein Alter schon recht neugierig wirkende Blick, wer sein Vater war. „Und wie ich sehe, hat sich hier Sohn auch schon prächtig entwickelt.“ Hanni lächelte stolz: „Danke, Captain.“

Etwas überrascht sah Elizabeth von Hanni zu Captain Tanrim: „Ihr beide kennt euch“ Hanni lief etwas rot an: „Oh entschuldige Liz. Darf ich vorstellen. Captain Vartik Tanrim der …“ Hier stockte die junge Frau kurz, sah fragend zu ihren ehemaligen Vorgesetzen und fragte: „Ich muss wohl ehemalig sagen oder?“ Der Zakdorn nickte und so vollendete Jerrys Verlobte, den Satz mit: „der ehemalige Kommandant der Community“.

„Captain, dass ist Elizabeth Esteban, die ähm Stiefmutter von Jeremiah.“ Die beiden gaben sich freundlich die Hand, dann fragte Elizabeth: „Wollen sie hereinkommen, Captain?“ Der Zakdorn nickte. „Ja gerne. Vielen dank Mrs. Esteban.“

Er drehte sich kurz um und entdeckte, dass sich Benjamin von seiner Mutter losgerissen hatte und nun den Weg zur Straße etwas wackligen Fußes hinunterlief. Doch Hanni war nicht untätig und fing ihren Sohn ab und nahm, ihn auf den Arm: „Wir gehen jetzt nicht spazieren, Benni.“ Danach ging sie mit Benjamin zurück ins Haus.

Vartik folgte ihr und sah sich neugierig um. Wann hatte er schon mal die Gelegenheit, den Ort kennen zulernen, wo einer seiner Offiziere aufgewachsen war. Das Haus war modern und dennoch bequem eingerichtet. An der Wand zur Treppe, welche ins (In was?) hingen gemalte Bilder, das Erste zeigte einen Affenbrotbaum im Abendrot der schnell untergehenden Sonne. Auf einen anderen Bild, eine Landschaftsmalerei, welche die Savanne zeigte. Auf dem dritten Bild waren jedoch eine Herde Bisons zusehen, die über die Prärie liefen.

An der Wand des Flures hingen aber die Familienfotos, die der Captain sich ebenfalls ansah. Eines war das Hochzeitsfoto von David und Elizabeth Esteban gewesen, die nächsten zeigten Jeremiah und seine Schwester Rebecca in ihren Kadettenuniformen. Das von Jerry war zu einer Zeit entstanden, als schon die immer noch gebräuchlichen grauroten Uniformen üblich gewesen waren, so dass man glauben konnte, dass die Aufnahmen zur selben zeit entstanden waren. Und nicht das etwa vier Jahre dazwischen lagen.

Doch besonders das letzte Foto erregte die Aufmerksamkeit Vartiks. Es musste entstanden sein, bevor Jerry mit der Waterloo abgereist war. Auf dem Foto standen Elizabeth und David in der Mitte. Elizabeth hatte ihren damals zweijährigen Sohn auf dem Arm. Neben ihr stand Jeremiah, der auf den linken Arm seinen Sohn Benjamin trug und den rechten um seine Verlobte geschlungen hatte. Neben David stand dessen Tochter Rebecca zusammen mit ihren andorianischen Freund. Alles in allen eine stabile Familie

Um nicht allzu neugierig zu wirken. betrat Vartik nun das Wohnzimmer. Dort forderte ihn Elizabeth auf: „Setzen sie sich doch, Captain.“ Der Angesprochene bedankte sich und blickte zu einer Couchgarnitur, mit Platz für mindestens drei Personen, die mit dem Rücken zu einer Wand stand, sowie zwei Sessel, von denen Einer vor dem Fenster und der Andere der Couch gegenüber stand und seine Lehne reichte in den Raum. Abgerundet wurde das Ganze durch einen antiken Glastisch der zwischen den Sitzmöbeln stand.

Der Captain setzte sich in den Sessel der vor dem Fenster stand und entdeckte, dass sich ihm gegenüber eine Wand mit drei gemalten Bildern befand. Das größere, etwa einen Meter fünfzig breite Bild zeigte ein Schiff der Ambassadorklasse auf seien Flug durch das all. Das Linke, der beiden kleineren Bilder, zeigte eine Oberth vor einer Raumstation der Föderation. Das Rechte jedoch, war das Porträt einer Frau, bei der es sich aber nicht um Elizabeth handeln konnte. Jedoch war die Ähnlichkeit zu seinen ehemaligen leitenden Einsatzoffizier so verblüffend, dass es ich nur um dessen Mutter handeln konnte.

Doch dann wurde er von seiner Gastgeberin aus den Gedanken gerissen: „Möchten sie etwas trinken?“ Vartik lächelte kurz: „Nur ein Glas Wasser bitte.“, erwiderte er höflich. Elizabeth fragte dann noch ihre beinahe Stiefschwiegertochter, die sich gerade daran machte in den zweiten Sessel zu setzen. Hanni wollte ein Glas Ananassaft und so ging Elizabeth in die Küche um die gewünschten Getränke zu holen.

Hanni wollte gerade ihre erste Frage stellen, als sie spürte wie jemand ganz zaghaft an ihren gelben Pullover zupfte. Sie sah sich um und entdeckte den dreijährigen Samuel, der hinter der Sessellehne hervorlugte und neugierig, aber dennoch etwas schüchtern den unverhofften Gast musterte. „Was ist los?“, fragte sie den Halbbruder ihres Verlobten. Der Junge trat kurz hervor und flüsterte Hanni etwas ins Ohr. Die junge Frau schmunzelte ein wenig, erwiderte aber: „Da musst du ihn schon selber fragen, Sam?“ Auf diese Aufforderung hin, schüttelte Samuel mit dem Kopf und versteckte sich erst wieder hinter dem Sessel. Dann endlich ging er zum Laufstall um mit Benjamin herumzualbern. Captain Tanrim hatte die Szene mit einen gewissen Amüsement beobachtet und kam gleichzeitig nicht umhin, festzustellen dass die Wissenschaftlerin eine sehr gute Mutter war.

Nun kam Elizabeth mit einen Tablett mit vier Gläsern wieder. In zweien waren die gewünschte Getränke, das dritte enthielt offenbar Tomatensaft nach der Farbe zu urteilen und war offenbar für die Frau selbst bestimmt. Das vierte Glas war bunt, schien bruchsicher zu sein und war nur halbvoll mit Apfelsaft gefüllt, für den Fall vorbereitet, dass Samuel was trinken wollte. Jeremiahs Stiefmutter verteilte die Gläser auf dem Tisch und setzte sich dann auf die Couch. Vartik bedankte sich für das Getränk, nahm einen kurzen Schluck und bemerkte dann freundlich: „Ein schönes Haus haben sie Mrs. Esteban.“ Elizabeth lächelte: „Vielen Dank.“

Sie gab Hanni verstollen Zeichen, dass diese das Gespräch fortführen sollte. Die junge Frau überlegte kurz und fragte dann: „Sie sind ja wieder auf der Erde, Captain. Warten sie auf ein neues Kommando?“ „Nein, Ms. Stevenson.“, erwiderte der Zakdorn. „Man hat mir einen Posten bei der Abteilung für Strategische Planung im Hauptquartier zugewiesen.“

„Dann hat man ihnen einen Posten zugewiesen, der halbwegs zu ihren Posten passt. Aber wenn sie mich fragen, sind ihre Talente dort vergeudet. Sie hätten der Skipper auf der Community bleiben sollen. Dort gehören sie hin.“

Vartik lächelte kurz: „Ich danke ihnen. Aber Starfleet sieht das anders.“ Hanni lachte: „das Oberkommando hat keine Ahnung.“, erklärte sie. „Abgesehen von ihren Nachfolger, habe ich alle Kommandanten der Community kennen gelernt. Und wenn ich ehrlich sein soll, hat außer ihnen nur noch Captain Enders einen guten Job gemacht. Wobei ich über Captain Gonzales nichts sagen will. Die haben wir ja leider nicht gut genug kennen gelernt.“ Der Gesichtsaudruck der jungen Frau wechselte von einer leichten Trauermiene zu einen schiefen Lächeln: „Außerdem haben sie sich bisher am längsten im Kommandantensessel der Community gehalten.“

Dann wurde sie wieder ernsthaft: „Aber jetzt mal ernsthaft. Wie kann man auf die Idee kommen, die komplette Führungscrew auszutauschen?“ „Das weiß ich nicht.“, erwiderte Captain Tanrim. „aber woher wissen davon.“ „Von meiner Schwester. Sie hat mir natürlich haarklein beschrieben, was passiert ist.“ „Wie kommt sie damit zurecht.“ Hanni seufzte: „Augenscheinlich nicht gut, Captain. Nicht nur das jetzt auch Lucas, ich meine Commander Bishop, nicht mehr an Bord ist, sondern mit ihrer neuen Chefin kommt sie absolut nicht klar.“

„Wo liegt denn das Problem mit Dr. Perincourt.“, hakte Vartik nach.

„Na ja, die Frau scheint schwer von sich überzeugt zu sein und lässt die Meinung anderer nicht zu. Wie sie sich vielleicht erinnern, wollte Nanni mit einer Arbeit über den groddanischen Plasmakäfer promovieren, aber die Perincourt hat das abgelehnt und sie zur Astrometrie eingeteilt.“ Hanni lächelte wehmütig. „Auch wenn meine Schwester und ich manchmal Commander Shral am liebsten auf den nächsten Mond aussetzten würden, weil unsere ‚Eisprinzessin’ mal wieder etwas getan hat, was uns geärgert hatte, sind wir doch mit ihr recht gut ausgekommen. Sie hat zwar erwartet, dass wir unsere Arbeit machen, aber wenn wir das machten, hat sie sich nie eingemischt, sondern eher sogar noch unterstützt. Und sie wäre nie so hirnverbrannt gewesen, eine Exobiologin zur Astrometrie abzukommandieren. Perincourt hätte Nanni doch gleich das Schiff fliegen lassen, wäre etwa auf dasselbe hinausgekommen.“

„Das klingt wirklich nicht gut.“, musste Vartik zugeben. „Ich wusste von dem Projekt ihrer Schwester und habe es soweit es mir möglich war, beobachtet. Die Idee fand ich sogar recht interessant. Ihre Schwester verfügt darüber hinaus auf dem Gebiet der Kleintierkunde über eine starke Kompetenz. Außerdem würde ihre Arbeit auch gewisse Rückschlüsse auf die Arbeiten der groddanischen Biogenetiker zulassen.“

„Entschuldigen sie bitte.“, warf Elizabeth ein. „Ich möchte sie beide nur ungern unterbrechen, aber wer oder was sind die Groddaner.“ Hanni und der Captain sahen sich kurz an. Dann erzählte der Zakdorn. „Die Groddaner sind eine fortgeschrittene humanoide Spezies. Die vor etwa zwei Jahren Antrag auf Beitritt in die Föderation gestellt haben. Zumindest ein Teil davon. Die Community war beauftragt worden, diesen Gesuch zu überprüfen und eine Empfehlung an den Föderationsrat abzugeben.“ „Daraus wurde nichts, vermute ich mal?“ „Das ist richtig Mrs. Esteban. Die Groddaner sind zwar technologisch durchaus würdig, ein Mitglied der Föderation zu werden. Im bereich Biotechnologie sind sie sogar uns überlegen, aber ihre soziologische und kulturelle Entwicklung ist leider weniger fortgeschritten.“ „Wenn ich mich an Jeremiahs Erzählungen richtig erinnere, dann waren die Groddaner sehr xenophob. Weswegen er bei einer Außenmission sich ja auch verkleiden musste.“, ergänzte Hanni. „Das stimmt und deswegen haben wir die Empfehlung abgeben, Groddan nicht in die Föderation aufzunehmen.“

„Und dieser Plasmakäfer, über den Hannis Schwester schreiben wollte“, hakte Elizabeth nach. „Wenn ich mich noch korrekt an den Bericht von Commander Bishop erinnere, verwenden die Groddaner den Plasmakäfer als ‚Munition für ihre Handfeuerwaffen.“, erklärte Vartik. „Das Tier wurde so manipuliert, dass es einen konstanten Plasmastrahl abgeben kann.“ Liz hob die Augenbrauen. „Das ist interessant. Ich bin auch Exobiologin, aber im zivilen Bereich. Ich hoffe, sie wird den Artikel veröffentlichen, den würde ich mir gerne mal ansehen.“ „Sie hat einen Wissenschaftler gefunden, der mit Commander Shral auf Mudmos zusammenarbeitet und der will sie bei ihrer Doktorarbeit unterstützen.“, berichtete Hanni.

Dann machte sie eine pause und fuhr dann fort: „Aber wir sind von meiner eigentlichen Frage abgekommen. Warum hat das Oberkommando die gesamte Führungscrew der Community ausgetauscht. Ich hoffe das liegt nicht an dieser dämlichen Dokumentation. Denn das wäre reichlich unfair. Schließlich haben die das erst angeleiert.“ „Sie haben die Sendung gesehen.“, wollte Vartik wissen. Hanni nickte: „Ja, habe ich. Und ganz unter uns. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich diese Medienfutzis nach spätestens zwei Tagen aus der Luftschleuse geworfen. Oder zumindest wieder nach Hause geschickt.“ „Das konnte ich leider nicht, Ms Stevenson. Ich hatte meine Befehle.“

„Na die hätte ich auch entsorgt und denjenigen, der das verzapft hat, gleich mit dazu.“

Dann lächelte sie: „Aber ich habe mich auch teilweise recht gut amüsiert. Wie der Doc diesen Nausikaner zusammengefaltet hat, war echt sehenswert. Genauso der Ausbruch von Lieutnant Anquenar. Obwohl ich die Leute mit ihren Kameras gar nicht erst in mein Quartier gelassen hätte. Befehle hin oder her. Die Privatsphäre ist ein Grundrecht der Föderation. Darauf hätte ich bestanden.“

Dann zog die junge Frau eine amüsierte Schnute und fügte hinzu: „Kann es sein, Captain, dass sie mir ein wenig ausweichen. Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was sie vermuten, warum das Oberkommando die komplette Führungscrew ausgetauscht hat.“

Der Captain seufzte innerlich. Hanni hatte natürlich Recht. Er hatte versucht, von diesen Thema ein wenig abzulenken, aber offenbar vergebens. Doch auch wenn er den einen oder anderen verdacht hatte, wollte er diesen noch nicht laut äußern. Auch einen ehemaligen Crewmitglied gegenüber nicht: „Ich habe keine Vermutung, Ensign. Ich weiß es nicht.“

„Was führt sie dann eigentlich zu uns. Doch nicht um mit mir über alte Zeiten zu plaudern, oder?“

Plötzlich öffnete sich die Hautüre und rettete den Captain davor, eine Antwort zu geben. Ein größerer Mann in Sternenflottenuniform betrat das Haus. Der kleine Samuel hörte auf seinen Neffen mit einen Kuscheltier zu ärgern, in dem er es ihm dauernd vor der Nase wegnahm, was aber Benjamin recht lustig fand und lief dem Mann entgegen. Mit einen lauten, sehr erfreut klingenden: „Daddy!“, warf er sich an das linke Bein des Mannes und hielt es fest. David schmunzelte kurz über die stürmische Begrüßung und nahm dann seinen Sohn auf den Arm: „Na Großer, was gibt es.“ „Wir haben Besuch?“, plärrte der Junge. Der Commander warf einen fragenden Blick auf seine Freu, die ebenfalls zur Tür gekommen war, bevor er sie kurz auf den Mund küsste und sie mit einen: „Hallo Liebling.“, begrüßte.

Er setzte seinen Sohn wieder ab, schlang liebevoll einen Arm um Elizabeth und fragte leise: „Wer ist es denn?“ „Ein gewisser Captain Tanrim. Laut Hanni war er mal Kommandant der Community. Die beiden haben sie gerade ein wenig über die Versetzung der gesamten Führungsriege unterhalten.“, erwiderte Liz. „Doch wenn du mich fragst, da steckt noch mehr dahinter.“ David hob überrascht die Augenbrauen. Dann lächelte er und hier erinnerte er sofort an seinen älteren Sohn: „Na dann finden wir es doch heraus.“

Er betrat das Wohnzimmer, worauf sich Captain Tanrim sofort erhob. „Commander, ich bin Captain Vartik Tanrim.“ David reichte seinen Besucher die Hand. „Freut mich sie kennen zulernen Captain. Ich bin Commander David Esteban.“ David setzte sich mit seiner Frau auf die Couch, während der Captain sich wieder in Sessel setzte.

„Was führt sie zu uns, Captain.“, eröffnete der Ingenieur sofort das Gespräch: „Das habe ich ihn auch schon gefragt, David.“, erklärte Hanni, aber noch keine Antwort erhalten. Vartik hob entschuldigend die Hände. „Ms. Stevenson hat Recht. Ich bin aus einem bestimmten Grund hier. Und auch wenn es interessant ist, wieder ein paar Erinnerungen an vergangene Zeiten aufzufrischen, brachte mich doch eine unangenehme Pflicht hierher.“ Er machte eine Pause und erklärte dann: „Ich muss ihnen leider mitteilen. Dass die Waterloo vermisst wird.“

Erschrocken setzten sich die anderen drei Erwachsenen kerzengerade auf. „Jerry wird vermisst.“, brachte David Esteban als erster heraus. „Seit wann?“ „Wir haben vor etwa fünf Tagen das Transpondersignal der Waterloo verloren.“, erklärte Captain Tanrim. Der Commander stutzte erst kurz, sprang dann aber auf: „Seit fünf Tagen.“, wiederholte er wütend. „Und sie kommen erst JETZT.“

Der ehemalige Kommandant der Community war etwas überrascht über diesen Gefühlsausbruch und wusste nicht gleich, was er erwidern sollte. Dafür sprang Hanni in die Breche, die das Ganze recht gefasst aufgenommen hatte: „David, beruhige dich bitte.“, erklärte sie. „Ich kenne den Captain, und weiß, dass es dafür sicherlich einen Grund gibt.“

Der Zakdorn fing diesen ‚Ball’ dankbar und erklärte: „Sie haben Recht. Das einzige was wir wussten, dass der Transponder und die Subraumkommunikation ausgefallen war, wofür es auch einen technischen Grund geben konnte. Deshalb wollte man erst ein Schiff schicken, das nachsieht, bevor man die Pferde scheu macht.“ Er seufzte und fügte hinzu: „Leider stand uns kein Schiff zur Verfügung, dass sofort nachsehen konnte. Wir mussten warten, bis die USS Republic ihre Mission abgeschlossen hatte. Heute Nachmittag kam ihr Bericht herein.“ „Was stand darin?“, stellte Jerrys Verlobte sofort die entscheidende Frage.

Ihr ehemaliger Kommandant hob wieder entschuldigend die Hände „Leider nicht viel. Man fand weder Trümmer noch Rettungskapseln, was auf eine Zerstörung hinweisen könnte. Ebenso wenig wurde Kontakt mit dem Schiff aufgenommen. Das einzige was man fand, waren die Reste einer Warpsignatur, die offenbar zur Waterloo gehört. Ihren Kurs konnte man leider nicht daraus erkennen und unsere Techniker sind der Ansicht, dass das Schiff mit mindestens Warp Neun unterwegs ist.“

„Also wissen sie gar nichts.“, konstatierte David, der sich mittlerweile etwas beruhigt hatte, zusammen mit einem entschuldigenden Lächeln. Sein Gast nickte: „Ich halte sie natürlich auf dem Laufenden, wenn ich etwas erfahre. Aber ohne aktivierten Transponder wird die Waterloo schwer aufzufinden sein. Und wir wissen zuwenig um Vermutungen anzustellen.“, Er machte eine Pause und fügte ein: „Es tut mir leid“. Dann verabschiedete er sich und wandte sich zum gehen. „Warten sie, Captain, ich bringe sie noch raus.“, erklärte David und erhob sich ebenfalls.

Nachdem sich die Haustür hinter den beiden Männern geschlossen hatte, nahm David den Zakdorn beiseite: „Captain Tanrim, seien sie bitte ganz ehrlich. Sagen sie mir was wirklich los ist.“ „Das habe ich gerade eben getan, Commander. Ich habe erklärt, dass wir zu wenig wissen, um Prognosen zu erstellen.“

David begann auf seiner Veranda ein Gebiet von zwei mal zwei Meter zu durchlaufen. Nach ein paar Runden erklärte er: „Captain, ich bin zu lange bei der Sternenflotte, um nicht die vorhanden Fakten deuten zu könne. Die Waterloo ist in feindliche Hände geraten, dass können wir doch annehmen oder?“ Dazu konnte Vartik nur nicken.

Dann bemerkte er: „Sie machen sich Sorgen um ihren Sohn.“ „Ich wäre ein schlechter Vater, wenn ich das nicht täte, oder?“, konterte der Hausherr. „Ich möchte entschuldigen, dass ich sie vorhin so angefahren habe. Hanni hatte Recht. Sie hatten einen guten Grund erst den Bericht der Republic abzuwarten.“ Doch der Zakdorn lächelte etwas: „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Auch wenn ich keine eigenen Kinder habe, gibt es doch Offiziere, deren Schicksal mir privat sehr am Herzen liegt. Auch ihr Sohn zählt dazu. Aber sie sollten sich keine Sorgen um ihn machen, etwas Vertrauen in seine Fähigkeiten haben.“

Er machte eine Pause und erzählte dann: „Wissen sie, als ich das Kommando über die Community übernahm, wollte ich ihren Sohn versetzten lassen. Seine Akte war in Ordnung und dass er die Kommandoschule besucht hatte, zeugte von gewissen Qualifikationen auf den Gebiet. Aber ich brauchte keinen Adjutanten. Doch dann schlug mir Commander Kyle vor, ihn zum leitenden Einsatzoffizier zu ernennen. Sie setzte Vertrauen in seine Fähigkeiten. Und da ich, was Crewangelegenheiten betrifft, meistens meinen ersten Offizier betraut habe, besonders, wenn er oder sie die Mannschaft wesentlich länger kannte als ich, vertraute ich ihrem Urteil.

Und ich habe es eigentlich nie bereut. Ihr Sohn hat sich als jemand erwiesen, der als Führungsoffizier durchaus gute Leistungen zeigt. Er ist sehr gründlich und auch neugierig. Und er achtet auf Vorschriften und auf Disziplin, Punkte, die ich von einem leitenden Offizier durchaus erwarte. Dennoch ist er anpassungsfähig und kann in Krisensituationen auch mal von den Regeln abweichen, wenn erforderlich. Und dann ist er durchaus für eine Überraschung gut.“

David gingen diese lobenden Worte durchaus zu Herzen. „Was wollen sie mir damit sagen?“ „Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass die Waterloo geentert wurde, ist noch nicht alles Verloren, die Cardassianer oder Romulaner oder wer immer Interesse an dem Schiff hat, wird aufgrund des Projektes an Bord, ein die Absicht hegen, dass die Mannschaft kooperiert. Außerdem lässt sich diese auch leider gut als Druckmittel benutzen. Wir sollten davon ausgehen, dass ihr Sohn Jeremiah noch am Leben ist. Und wenn es eine Möglichkeit gibt, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen, wird er sie finden. Zusammen mit seinen Kollegen. Denn er ist auch teamfähig. Und glauben sie mir, als ein Einsatzoffizier, der die Prometheusklasse in und auswendig kennt, hat er einige Möglichkeiten, den Entführern Knüppel zwischen die Beine zu werfen.“

„Mit anderen Worten, ich sollte das Beste hoffen.“ „Zumindest, bis wir doch etwas Neues erfahren.“ Captain Tanrim lächelte kurz und fügte dann hinzu: „Ich glaube, wenn ihr Sohn auftaucht wird er eine interessante Geschichte erzählen zu haben.“ Auch David schmunzelte kurz. „Das hoffe ich doch.“, erklärte er. Doch dann wurde er wieder ernst: „Sie informieren mich doch, wenn sie etwas erfahren.“ Vartik nickte: „Natürlich Commander, ich sorge dafür, dass sie alles direkt nach meinen Vorgesetzten erfahren.“

******************************************************

Auch im Wohnzimmer wurde die Situation heiß diskutiert. Besonders weil Elizabeth eines aufgefallen war: „Ich bewundere dich dafür, Hanni, dass du mit der ganzen Situation so ruhig bleibst. Wenn David verschwinden würde, wäre ich mit den Nerven am Ende.“ Hanni nickte: „Ich mache mir Sorgen, daran darfst du keinen Zweifel hegen. Aber mir war klar; dass etwas nicht stimmen konnte, weil sich Jerry seit einer Woche nicht mehr gemeldet hat. Außerdem habe ich das schon zwei Mal durchgemacht. Zwei Mal ist Jerry verloren gegangen. Und wieder aufgetaucht. Relativ unversehrt.“ Die junge Frau lächelte schief: „Weißt du, ich habe manchmal das Gefühl, das sich jemand einen Spaß daraus macht die Crew der Community in irgendwelche schwierige Situationen zuwerfen, aber gleichzeitig auch dafür sorgt, dass sie mehr oder weniger heil wieder herauskommt. Aber ich hoffe und wünsche mir, dass diese Kraft Jerry beschützt, bei allen was er gerade auch tut. Aber eins sage ich dir: Wenn das einer von Qs Scherzen ist, werde ich dem Kerl mal gehörig die Leviten lesen.“

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Die endgültige Fertigstellung der neuen Wohnung zog sich noch etwas in die Länge; Vinara musste sich solange mit dem Stützpunkt der Marines zufriedengeben, auf welchem man ihr sogar extra ein großes Quartier (wie auch den anderen zivilen Akademikern hier) zur Verfügung gestellt hatte.

Als sie dem inzwischen wieder zurückgekehrten Admiral Sponn einen Zwischenbericht über ihre Bewertung des Universitäts-Unterrichtsplans vorlegte, begann dieser ihn sogleich zu lesen. Doch nach 22 Sekunden legte er das PADD wieder beiseite und meinte: "Sie machen Ihre Arbeit gründlich wie immer. Eigentlich ist es im Ground Science Corps gleichgültig ob Sie Offizierin oder Zivilistin sind; ich bin nur etwas irritiert was Ihre Ablehnung der Uniform angeht. Sind Sie sich wirklich sicher dass Sie Ihr Offizierspatent nicht wieder zurückwollen?"

"Niemand kann vorhersagen was die Zukunft bringt; daher wage ich es nicht eine wirklich endgültige Prognose aufzustellen. Für die nächsten vier, fünf Jahre werde ich aber mindestens als Zivilistin arbeiten."

Der Vulkanier hob eine Augenbraue. "In gewisser Hinsicht ist der Zivildienst für uns sogar von Vorteil; Sie können so viel besser bei der Anwerbung und Einarbeitung weiterer ziviler Mitglieder behilflich sein."

"Sie meinen wohl gerade solche Zivilisten die mit der Sternenflotte Probleme haben?"

"Exakt. Angehörigen der Flotte kann man befehlen sich auf eine bestimmte Mission zu begeben; Zivilisten müssen normalerweise dazu überredet werden sich mehr oder weniger freiwillig an ihr zu beteiligen."

Vinara sah den Admiral eine Weile nachdenklich an, welcher sich wieder dem PADD widmete. "Sie können jetzt wegtreten Professor."

"Eine Frage hätte ich noch: Müsste ich als Zivilistin meine Anweisung nicht von der gleichfalls zivilen Führung des Ground Science Corps erhalten?"

"Logisch wäre es, aber in Hinblick auf die enge Zusammenarbeit zwischen Zivilisten und Sternenflotten-Personal im Corps haben wir beschlossen, dass Offiziere gelegentlich von der Zivilführung und Zivilisten von mir beziehungsweise General Fletcher betreut werden sollen. Speziell in Ihrem Fall möchte ich nicht leugnen, dass eine gewisse Gewohnheit mit eine Rolle spielt. Immerhin waren Sie bis vor ein paar Wochen noch Lieutenant-Commander der Sternenflotte."

Wieder in ihrem Büro - welches im Vergleich zum Quartier kleiner und deutlich karger eingerichtet war - begann die Andorianerin, die Liste der bisherigen aktiven Mitglieder des neuen Corps durchzugehen. Neben den Gründungsmitgliedern, zu welchen auch das Beraterteam zählte war inzwischen sämtliches auf Pollux IV befindliches archäologisches Personal aquiriert worden. Auch die Mitglieder des Teams, das bei Vinaras letztem Besuch auf diesem Planeten die Ausgrabungen durchgeführt hatte, waren bereits beigetreten.

Alle weiteren Personen, die für das Corps geeignet schienen galten von nun an als "Reservisten". Das hieß sie konnten jederzeit für Einsätze hinzugezogen werden, wobei die Zivilisten auch ein Verweigerungs-Recht hatten. Ob und inwiefern tatsächlich alle, die in irgendeiner Weise gerade für längerfristige Bodenerkundungen geeignet waren, explizit als dem Corps zugehörig betrachtet werden sollten, das stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.

Gerade als Vinara die Liste durch hatte klopfte es an ihre Tür (aus irgendwelchen Gründen hatten einige Räume in der Basis noch richtig altmodische Türen, die in einer Angel hingen und von Hand auf- und zugemacht werden mussten. Vinaras derzeitiges Büro zählte zu diesen museal wirkenden Räumen).

"Herein", rief sie und sah gleich darauf wie die Klinke niedergedrückt wurde. Eine Bajoranerin, die aussah wie eine jüngere Ausgabe von Ro Laren trat ein. Sie trug das übliche grüne Hemd der Marines und das Abzeichen eines First Lieutenants am Kragen.

"Com... Ich meine Professor, ich bin Lieutenant Glan Faris. Ich wollte nur mal fragen ob Sie über das reden möchten was in der letzten Zeit passiert ist..."

"Sie klingen wie ein Councellor. Ich danke Ihnen für das Angebot, aber ich komme auch ohne Ihre Hilfe oder die eines Ihrer Kollegen zurecht."

Lieutenant Glan lächelte. "Ich bin in der Tat Councellor und derzeit für die Betreuung des gesamten Stützpunkts zuständig. Die letzten Wochen sind für Sie im Allgemeinen ruhig verlaufen, aber es gab dennoch einige schwerere Störungen. Da wäre der gewaltsame Tod Ihrer Kameradin Milseya Anquenar; Ihre klingonische Gefährtin liegt seit der Zerstörung der Eisenstein im künstlichen Koma und nun ist auch noch Lieutenant Jeremiah Esteban, ein weiterer Ihrer ehemaligen Kollegen verschollen."

Die Andorianerin war über das rätselhafte Verschwinden der USS Waterloo informiert worden; allerdings stand ihr Esteban nicht so nahe, dass sein nach wie vor ungewisses Schicksal sie im gleichen Maße betroffen hätte wie Anquenars Tod. "Ich danke Ihnen noch einmal, aber ich brauche keine professionelle Hilfe."

Glan sah sie durchdringend an. "Aus Ihnen ist es offen gesagt schwer schlau zu werden. Mal machen Sie um Councellore einen großen Bogen, mal suchen Sie deren Hilfe. Und fast immer verhalten Sie sich dabei gegenteilig zu dem, was der jeweilige Councellor gerade als die geeignetste Handlungsweise sieht."

"Vielleicht werde ich auf Ihr Angebot oder das eines anderen Councellors beizeiten zurückkommen; im Moment komme ich wie schon erwähnt auch so zurecht. Vor allem auch wenn Sie möglicherweise vorhaben sollten, mich wieder zum Eintritt in den Offiziersdienst zu bewegen muss ich Ihnen in aller Deutlichkeit sagen: Vergessen Sie's."

Councellor Glan grinste breit. "Sie rechnen anscheinend immer mit dem Schlimmsten... Aber keine Sorge, so ist es nicht. Ich könnte Ihnen allerdings eine neutrale Sichtweise Ihrer Situation anbieten."

"Und wie lautet diese Sichtweise?"

"Zunächst einmal ist es rein objektiv betrachtet keineswegs ungewöhnlich dass gerade Wissenschafts-Offiziere, darunter auch viele Ingenieure mit Anfang bis Mitte 40 noch Lieutenant-Commander sind. In Ihrem Fall scheint vielmehr Ihre vorangegangene Beförderung vergleichsweise früh stattgefunden zu haben. Ein blaues Hemd und mit 31 schon Lieutenant-Commander, das ist und das meine ich aufrichtig eine bemerkenswerte Leistung."

"So bemerkenswert wie Sie es darstellen nun auch wieder nicht. Es gibt genauso gut Wissenschafts-Offiziere die auf eine schnelle Karriere aus sind wie solche, die sogar erst mit Anfang 50 die Akademie abgeschlossen haben."

"Dann sind Sie womöglich verstimmt weil Sie bisher noch nicht weiter befördert wurden? Könnte dies mit ein Grund sein weshalb Sie den Zivildienst vorziehen, weil Sie glauben als Offizierin in einer Sackgasse angelangt zu sein?"

Vinara befand sich wie es aussah mitten in einer Councellor-Sitzung, ob sie wollte oder nicht. "Meine Offizierslaufbahn befindet sich in der Tat an ihrem Endpunkt; aber zum großen Teil auch weil ich es inzwischen so will. Ich will keine Beförderung, keine Degradierung, keine Uniform und keine Rangabzeichen mehr. Die Sternenflotte ist nicht mehr ganz das was sie mal war; ich habe den ganzen Rummel um militärische Hierarchien einfach satt."

Lieutenant Glan konnte an der Bestimmtheit in der Stimme der Andorianerin erkennen, dass diese nun nicht weiter über das Thema zu sprechen wünschte. "Das kann ich durchaus nachvollziehen... Aber wer weiß was noch so alles kommen mag. Ich für meinen Teil denke ernsthaft daran mich als Councellorin für die USS Community zu bewerben."

"Sie? Warum ausgerechnet die Community?" Mit fast allem hatte Vinara gerechnet, nur nicht damit.

"Weil sie eine Herausforderung ist Professor. Weil praktisch kein anderer erfahrener Councellor außer Lieutenant Solak auf ihr dienen will. Ich bin aber kein gewöhnlihcher Councellor der Sternenflotte; wie Sie sehen bin ich auch eine Marine."

"Und gerade als Marine dürfte man Sie wohl kaum auf die Community lassen... Falls Sie aber eine blaue Uniform anziehen und Ihren Rang in den eines Lieutenant Junior Grade transferieren lassen, bestünde vielleicht tatsächlich eine Chance."

"Sie sagen es Professor. Zumindest dürfte dieser Kadett der nach wie vor bei Ihnen dient keine Dauerlösung sein." Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht verließ die Bajoranerin das Büro der Andorianerin wieder.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Vorsichtig umrundeten die Kadetten und drei Fähnriche mit goldenen Uniformen die Raupen, welche die SeaQuest Unterwasser auf ca 300 Knoten beschleunigen sollen. George hatte noch am Tag zuvor es geschafft, die Maschinen für einen ersten Feldtest fertig zu kriegen. Dennoch zeigte er den Neuankömmlingen die Systeme.

Die Meisten sahen so was zum ersten Mal. Verfolgten Interessiert den Ausführungen des Stabsoffiziers und wagten es keinen Pieps zu machen. George selbst hatte sich zuvor in die Materie einarbeiten müssen und kam Stellenweise Quälend langsam bei den Reparaturen voran. Als er fertig war, zählte er nun zu einer Handvoll Ingenieuren, die sich mit dieser Art Unterwasserantrieb mehr oder weniger auskannten.

„Seit einigen Jahrhunderten, gab es nicht mehr ein derartig großes Fahrzeug, das für den Unterwasserbetrieb vorgesehen war, wenn man von diversen Aquashuttles absieht, die Missionsbedingt den Raumfähren beständen an Bord unserer Schiffe hinzugefügt werden.“

Einer der Kadetten, ein Kaldonier hob die Hand.

„Sie haben eine Frage Kadett?“

„Ja, Sir. Warum wurde die Intrepid Klasse als Basis für den Prototyp gewählt?“

„Nun die Intrepid Klasse ist durch ihre Kompaktheit und ihre Multifunktionalität einer Galaxy Klasse ein Ideales Modell gewesen. Eine Defaint oder eine Nova Klasse hätten nicht genug Kapazitäten gehabt um die Notwendigen Anlagen an Bord aufzunehmen so wie die erforderlichen Kraftreserven.

Alle anderen Typen kommen nicht in Frage, da diese nicht für den Atmosphärenflug vorgesehen sind.“

„Verstehe Commander.“

Der Kaldonier nickte würdevoll und Faltete seine Hände vor seinem Bauch zusammen.

„Noch weitere Fragen?“

Keiner Meldete sich. George verschloss die Verkleidung. „ Wenn Sie hierzu keine weiteren Fragen haben, werden wir uns zur Shuttlerampe begeben, wo ich ihnen drei neue Typen von Aqua Shuttles in den verschiedenen Kategorien vorstellen werde. Diese Fahrzeuge sind alles Prototypen und noch nicht Offizielle Klassifiziert. Sie werden also so ziemlich die ersten sein, die außerhalb des Entwicklungsteams diese zu sehen bekommen. Mr Gold? Führen Sie die Gruppe zur Shuttlerampe, ich werde da wieder zu ihnen stoßen. Ausführung.“

Fähnrich Gold nickte und führte die Gruppe von der Plattform herunter.

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Das Leben verlief für Lucas Bishop zurzeit nicht so, wie er es geplant hatte und es gerne hätte. Er war etliche Lichtjahre von seiner Verlobten entfernt, auf einem sehr anstrengenden Posten und er hatte seinen Spezialauftrag immer noch nicht erledigt. Dieser Auftrag gestaltete sich doch schwieriger, als der ehemalige Sicherheitschef der Community geglaubt hatte. Außerdem machte ihm die Trennung von Nanni Stevenson doch mehr zu schaffen als er anfangs dachte, er hatte Schlafstörungen und eine leichte Appetitlosigkeit, dann kam noch der Stress dazu und das Problem, wie er doch noch seinen Spezialauftrag zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten erfüllen konnte. Neben diesen Problemen beschäftigte sich anscheinend irgendeine böse Macht mit dem Freundeskreis von Lucas. Erst wurde seine Kollegin und gute Freundin Milseya mitsamt ihrem ungeborenen Kind getötet und man hatte die Täter immer noch nicht gefunden. Der Sicherheitschef hatte die ganze Sache noch nicht richtig verdaut, da bekam er die Nachricht, dass wieder ein ehemaliger Kollege und guter Freund von ihm verschwunden war. Es handelte sich dabei um Jeremiah Esteban, ehemaliger CoO der Community und Vater von Nannis Neffe. Lucas würde am liebsten nach seinem verschollenen Freund suchen, aber er war auf dieses langweilige Schiff versetzt worden und musste sich nun mit Kadetten herum ärgern, die erstens alles besser wussten und zweitens keine Disziplin besaßen. Wobei er sich mit der Basketball-Mannschaft wirklich gut verstand, denn die Mädchen waren alle wirklich nett. Und genau deswegen fühlte er sich oft schlecht, er durfte diese netten jungen Damen nicht der Gefahr der Vergewaltigung aussetzen und er musste endlich etwas dagegen unternehmen und diesen Mistkerl aus dem Verkehr ziehen.

Im Moment lag Lucas mit vorgebeugtem Oberkörper auf seinem Schreibtisch und schlief. Er hatte die ganze Nacht Berichte durchgesehen, Pläne geschmiedet und Aufzeichnungen gemacht. Selbst als es an seiner Bürotüre klingelte, wurde er nicht wach sondern schnarchte laut weiter. Nachdem es erneut geklingelt hatte und der Sicherheitschef immer noch nicht öffnete, klopfte jemand wie wild an die Tür. Lt. Cmdr. Bishop erschrak furchtbar, verlor das Gleichgewicht und fiel rückwärts auf seinen Hintern. „Wer ist denn da?“ brummte er griesgrämig und krabbelte wieder auf die Beine. Die Tür glitt auseinander und ein junger, weiblicher Fähnrich in blauer Uniform trat herein. „Hallo Trainer!“ begrüßte ihn die junge Frau und setzte sich auf seinen Schreibtisch. Lucas schaute sie nur kurz ermahnend an und Sekunden später saß die junge Frau auf einem Stuhl.

„Samantha was machst du denn hier?“

„Na ja Lt. Förster schickt mich, damit mal jemand mit dir redet!“ erklärte Fähnrich Samantha Logan, den Grund ihres Erscheinens.

„Und da schickt der Herr Councelor seine Assistentin und kommt nicht persönlich? Wenigstens ging mir Solak persönlich auf die Nerven!“ brummte der Sicherheitschef erneut und fing an zu gähnen.

„Boah, bist du wieder fies! Bist wohl mal wieder mit dem falschen Bein aufgestanden?“ antwortete die junge Psychologin und ließ nicht locker.

„Tut mir Leid! Ich habe es nicht so gemeint, aber ich konnte mal wieder nicht schlafen. Nanni fehlt mir…“

„Entweder das oder dich ärgert etwas anderes.“

„Wie kommst du denn auf diese Idee?“ fragte Lucas erstaunt und fühlte sich ertappt.

„Ich habe gestern mitbekommen, dass du ein Gespräch mit Mary Johnson hattest. Sie hat mir danach erzählt, was du von ihr verlangt hast…“ entgegnete Sam und schaute ihren Vorgesetzten kühl an.

„Wie bitte? Ich habe ihr doch den Befehl gegeben nichts zu erzählen.“ ärgerte sich der Sicherheitschef und warf ein PADD zurück auf seinen Schreibtisch.

„Lucas, beste Freundinnen erzählen sich eben alles. Aber ich bin nicht hergekommen und dich zu kritisieren. Da es Mary abgelehnt hat deinen Lockvogel zu spielen, möchte ich mich dazu freiwillig melden!“

„NEIN – Sam dass geht nicht!“ meinte der Sicherheitschef kopfschüttelnd.

„Interessant! Aber Mary würdest du dieser Gefahr aussetzen….“

„ Darum geht es nicht, aber du passt nicht in sein Beuteschema. Du bist dafür etwas zu alt und wie ich mitbekommen habe steht er besonders auf Miss Johnson. Außerdem bist du kein Kadett mehr.“ erläuterte Lucas seine Abneigung gegen dieses Vorhaben.

„Aber ich bin erst 19 und ich bin erst seit 2 Monaten Fähnrich und glaub mir, ich weiß was ich machen muss damit der Mistkerl auf mich abfährt…“ entgegnete Sam und zwinkerte.

„Und wenn du es nicht schafft, ist er gewarnt! Außerdem möchte ich nicht das dir etwas passiert.“ meinte es Bishop ehrlich.

„Aha, wie es aussieht, mag mich da jemand. Aber ich denke schon, dass ich es schaffe den Fisch an die Angel zu bekommen und du musst ihn dann nur noch fangen. Wenn das genau nach Plan funktioniert, brauchen wir beide keine Angst zu haben oder?“ schlug Samantha vor.

„Wenn du meinst, aber dann musst du verkabelt werden bzw. dir werden ein Mikro und einen Sender implantiert. Und wenn es zu gefährlich wird, dann wirst du da einfach rausgebeamt. Das ist übrigens ein Befehl und über dieses Gespräch wird Stillschweigen gewahrt! Wenn du damit einverstanden bist, kann es losgehen.“ vereinbarte Lt. Cmdr. Bishop die Bedingungen für den kommenden Einsatz.

„Ich bin einverstanden! Und morgen 15:00 Uhr ist unser Gesprächstermin. Seien sie bitte pünktlich, Commander.“ entgegnete der junge Frau und wechselte gekonnt wieder auf die förmliche Anrede.

„Gut, dann bis morgen und ich hoffe du bist nicht arg zimperlich. Das Implantieren tut schon etwas weh!“ verabschiedete sich der Sicherheitschef und ging wieder an seine Arbeit.

„Was tut man nicht alles für die Ehre. Aber Commander sie sollten unbedingt vorher duschen, bevor sie wieder an ihre Arbeit gehen, denn sie stinken wie ein toter Fisch. Bis morgen.“ verabschiedete sich Fähnrich Logan ebenfalls und verließ das Büro.

„Freches Ding!“ brüllte ihr Lucas hinterher und roch an seinen Achseln.

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Zischend entwich der Dampf aus dem Wärmepuffer als Ensign Heshram die Sonde öffnete. „Sieht gut aus, Doc“ rief sie Assjima zu und stellte den Behälter neben der Deltanerin auf den Untersuchungstisch. „Damit könnte man schon fast etwas anfangen.“ Sie hatte die Klappe des Zylinders geöffnet und drehte ihn so hin, dass Licht in sein Inneres fiel, wo ein längliches, fleischfarbenes Etwas zu erahnen war. „Noch einen Tag im Bioregenerator und wir haben einen voll funktionsfähigen Arm.“

Assjima schaltete ohne eine Antwort zu geben den Scanner ein und fixierte den Monitor. Dann nickte sie zustimmend. „Die Knochen sind bereits voll ausgebildet. Nur die Nervenstränge und die Muskulatur benötigen noch etwas Reife und einen gewissen Feinschliff. Gute Arbeit, Ensign.“

Die junge Trill errötete in einem Anflug von Stolz. „Danke Doktor. Soll ich die Probe in den Regenerator legen?“

„Versuchen Sie zuerst, die Ansätze der Nervenbahnen zu stimulieren. Das dürfte die letzte Reifephase um einige Stunden verkürzen.“

Heshram nahm den Zylinder auf, legte ihn mitsamt Inhalt in das geöffnete Schubfach einer großen kubusförmigen Apparatur und ließ die Schublade mit leisem Saugen im Inneren des Gerätes verschwinden. „Doktor, sollen wir mit dem Astralscanner eine letzte Nachformung vornehmen oder …“ Die Biologin wurde von der Stimme des Bordcomputers unterbrochen. „Eine Transmission an Lt. Commander Dr. Assjima.“

Verärgert schaute die Ärztin von den Daten auf. „Jetzt nicht.“

„Die Nachricht ist mit Dringlichkeitsstufe zwei versehen.“

„Rüber in mein Büro“ befahl Assjima knapp, gab Heshram mit einem Wink den Hinweis, die über den Monitor flackernden Daten nicht aus den Augen zu lassen und zog die Bürotür hinter sich zu. „Auf den Bildschirm“

Vor ihr flackerte das Gesicht eines älteren Benziten auf. Es lag schon einige Jahre zurück, dass sie diesen Mann das letzte Mal gesehen hatte. Es war Professor Dr. Gedargh. Er saugte gierig an seinem Inhalator bevor er zu einem „Guten Tag Doktor Assjima“ ansetzte. „Bitte vergewissern Sie sich, dass niemand in der Nähe ist während Sie diese Aufzeichnung weiter anschauen.“ Er machte eine Pause, blinzelte nervös mit den Augenlidern und wartete einige Augenblicke. „Jetzt sind Sie hoffentlich allein. Ich kann leider keine direkte Subraumkommunikation aufbauen, weil ich diese Nachricht über diverse verschlüsselte Kanäle absenden muss. Commander, Sie erinnern sich bestimmt an Prof. P’Kar, die ehrenwerte Vorsitzende der wissenschaftlichen Kommission, der sie damals ihre Forschungsergebnisse vorgelegt hatten?“ Der Benzite holte erneut tief Gas. „Prof. P’Kar ist vor einigen Wochen tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Zuerst wies alles auf einen natürlichen Tod hin, doch ihr Bruder Selank bestand auf einer Obduktion und tatsächlich wird jetzt wegen Mordes ermittelt. Jedoch sucht man noch immer nach einem Motiv und einen Tatverdächtigen scheint es auch nicht zu geben. Aber ich geriet ins Grübeln, nachdem ich durch Zufall erfuhr, dass Selank, der Bruder der ehrenwerten verstorbenen Vorsitzenden mit Kuratorin V’Bel vermählt ist, die für Ihre derzeitige Forschung zuständig ist.“ Der alte Benzite wusste im Augenblick der Aufnahme offensichtlich nicht, wie er das nun Folgende formulieren sollte. „Doktor … ich dachte mir, dass das kein Zufall sein könnte und habe deswegen eigene Nachforschungen in die Wege geleitet. Ich …“ Er geriet ins Stottern. “Ich habe die Datei mit Ihren Forschungsergebnissen, die Sie damals unter Verschluss legen ließen genauer untersuchen lassen und … Nun, ich bin mir sicher dass jemand darauf zugegriffen hat. Wie das möglich sein konnte kann ich nicht sagen. Sie war mit der höchsten Sicherheitsstufe versiegelt. Aber eines ist sicher: es wurde das Passwort von P’Kar verwendet. Meines wäre zum Öffnen auch von Nöten gewesen, doch dies hat der Hacker neben unzähligen anderen Subroutinen irgendwie umgangen. Assjima, seien Sie auf der Hut. Jemand ist im Besitz Ihrer Golem-Forschung. Diese Nachricht wird sich in zehn Sekunden selber zerstören.“ Das Bild flackerte, verblasste und zurück blieb ein einförmiges Rauschen.

Assjima starrte wie hypnotisiert auf das farbige Geriesel. Dann stand sie langsam auf, verließ das Büro, öffnete im Labor einen kleinen Wandschrank und entnahm einen Phaser. Ensign Heshram glotzte die Vorgesetzte mit offenem Mund an, als diese die Waffe entsicherte, auf höchste Stufe stellte und den Bioregenerator mit einem einzigen gezielten Schuss vaporisierte.

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„Was Sie hier sehen, ist bis vor kurzem nur im Computer Existent gewesen. Die Triton, die Neptun und die Poseidon sind die neuesten Prototypen von Aquashuttles in der Sternenflotte. Jedes Shuttle hat ein Gewicht von ca 80 Tonnen und erreicht im normalen Weltraumbetrieb Warp 6 und Unterwasser eine Geschwindigkeit von ca 280 Knoten.“

Während George erklärte, scharrten sich die Kadetten um die drei Aufgestellten Shuttles, welche eine Verwandtschaft zu den Danube Runaboats und dem Alphaflyer aufwiesen. Das dritte Shuttle schien mehr mit den Klasse 11 Shuttle verwand zu sein.

Jedoch waren diese merklich verändert worden.

„Diese Shuttles wird es nur an Bord von Raumschiffen geben, die Hauptsächlich für die Nautische Erforschung fremder Welten eingesetzt werden, oder deren Mission ein derartiges Fahrzeug erforderlich macht. Neben diesen drei Prototypen hat die SeaQuest einen Danube Runaboat und zwei Konventionelle Klasse 6 Shuttles an Bord. Einige von ihnen sind Ausgebildete Piloten, Man wird Sie mit dem Umgang dieser Schiffe unterweisen. Das ist eine Ehre, die nicht mal den besten Piloten der Flotte zu teil wurde.

Heute werden Sie von Lieutenant Darlon auf Holodeck 1 die ersten Lektionen erhalten. Sie Können nun noch die Maschinen betrachten. Danach gehen Sie in die Mittagspause wo Sie im Anschluss im Konferenzraum auf Deck 3 von Mr Darlon abgeholt werden. Noch Fragen?“

Niemand wagte es sich zu Melden. Die Kadetten waren von den neuen Shuttles gebannt.

„Gut dann sehen wir uns heute Abend zur Abschlussbesprechung des Tages.“

„Commander!“ Brody winkte Sheridan herbei. Bei dem Kommandanten der SeaQuest stand eine Junge Frau. Sie trug die blaue Standarduniform, hatte die Abzeichen eines Fähnriches und Schwarzes gelocktes Harr fiel über ihre Schultern herab. Ein Lächeln, das Makellose Zähne entblößte begrüßte Sheridan so, wie einen alten Freund.

„Captain! Fähnrich.“

„Commander, darf ich ihnen Fähnrich Marla Valdez vorstellen? Sie ist unser neuer Councelor“, stellte der Captain die Junge Frau vor.

„Sehr erfreut Fähnrich.“

„Die Freude liegt ganz auf meiner Seite Commander. Ich bin nur Temporär der SeaQuest zugeteilt worden.“

„Willkommen an Bord Councelor“, erwiderte George .

„Dies ist Councelor Valdez erste Mission auf diesem Posten“, führte Brody mit an.

„Ich war die Jahrgangsbeste meines Semesters, der Posten hier ist eine Art Belohnung.“

„Belohnung?“ wiederholte George nüchtern. Selbst gegen Agatha wirkte Marla noch schrecklich Jung.

„Ja Commander.“ Marla bemerkte die Skepsis des Ingenieurs.“ Ich kann Sie aber beruhigen, in vier Monaten kommt ein erfahrener Councelor an Bord. Aber aufgrund des Personalmangels, und da dieses Schiff nur erst mal im Produktiven Einsatz getestet werden soll, war man der Ansicht das auch ein Councelor Assistent ausreichend wäre.“

Selbst auf solchen Harmloseren Missionen konnte weis Gott was Passieren. Und da geht es auch den erfahrenen Offizieren durchaus an die Substanz.

„Dann wünsche ich ihnen viel Erfolg.“

„Danke. Ich hoffe das ich meine Sache gut machen werde.“

„Lassen Sie es einfach auf sich zukommen Fähnrich.“

„Werde ich wohl müssen.“

„Sehr gut, wir sollten uns zum Besprechungsraum begeben. Dort warten die anderen.“ George und Marla folgten dem Captain.

Im Besprechungsraum hatten bereits Darlon, Lt Mordhon der Benzitische Wissenschaftsoffizier, Lt Hiro Kusanagi von der Sicherheit und Lieutenant Icheb, welcher die Ops hatte und Doktor Finnegan Ryan im Besprechungsraum Platz genommen.

Als die Schotten auseinander glitten, standen alle gleichzeitig auf.

„ Bitte setzen Sie sich Gentlemen. Dies ist Fähnrich Marla Valdez. Sie wird für die kommenden vier Monate den Posten des Councelors ausfüllen“, stelle Brody die Junge Frau vor.

George nahm seinen Platz neben Brody am Ende des Tisches ein. Marla setzte sich neben den ersten Offizier. Brody gab einige Befehle in das kleine Tastenfeld vor ihm ein.

Auf dem großen Display, das in der Wand neben dem Tisch eingelassen war, wurde nun die Erde dargestellt.

„Wie Sie alle Wissen, steht der große Test der Nautischen Systeme bevor. Dafür wird die SeaQuest im Atlantik eintauchen und auf 4500 Meter tiefe gehen.“

Auf der Karte wurde nun eine Ansicht des Atlantiks sichtbar, auf diesem ein Kurs rot eingezeichnet dargestellt wurde.

„ Wenn wir diesen kleinen Ausflug mit trockenen Füssen überstehen, steht einer vorläufigen Zulassung der SeaQuest nichts mehr im Wege.“

„Bei dem Testlauf, werden ihre jeweiligen Abteilungen einen vorgelegten Check aller aktiven Systeme vornehmen. Jede noch so kleine Störung wird aufgezeichnet und Analysiert. Instruieren Sie ihre Mitarbeiter dementsprechend. Außerdem wird es auch einen Test mit dem Ausstoßen einer Rettungskapsel unter Wasser geben. So wie ein Feldtest der Waffensysteme und Schilde.“

Die Anwesenden Offiziere notierten die Ankündigungen und blickten dann wieder auf.

„Falls wir in allem Erfolgreich sind, so wird die SeaQuest in diesem Sommer auf ihre erste Mission gehen. Und ich würde mich freuen, Sie alle in meinem Team wieder dabei zu haben“, sagte Brody.

„Captain?“, Meldete sich Kusanagi.“ Ich möchte noch vermerken, dass die ersten Testläufe der Defensiven und Offensiven Systeme Erfolgreich verlaufen sind. Jedoch sollten wir die Evakuierungsprozeduren für die gesamte Crew nochmals durchgehen. Da gab es einige Mängel.“

„Koordinieren Sie das mit dem ersten Offizier Lieutenant.“

„Aye, Captain.“

„Noch weitere Anträge?“

„Ja, alle Besatzungsmitglieder müssen sich für einen Medizinischen Check auf der Krankenstation Melden. Bevor wir zum ersten Flug starten“, Meldete sich der Irische Arzt.“Die Akten des Führungsstabes sind ja schon mir bekannt und auf aktuellen stand. Ich werde eine Liste herausgeben, wo diejenigen verzeichnet sind, die sich der Untersuchung unterziehen müssen.“

„Gut Doktor. Veranlassen Sie alles Notwendige. Wenn nichts mehr Weiteres Ansteht, ist die Besprechung beendet. Alle weiteren Probleme und Anträge des Personal betreffend, werden bei Commander Sheridan und Councelor Valdez eingereicht. Wegtreten.“

Die Offiziere standen alle auf und verließen den Besprechungsraum. George wartete bis er und der Captain alleine waren.

„Sie ist für einen Councelor verdammt Jung, Sir“, bemerkte George leise.

„Das ist sie in der Tat Commander. Sind Sie der Ansicht das Valdez es nicht Schafft?“

„Nein das nicht. Aber Sie ist noch sehr Jung und unerfahren. In der Theorie hört sich vieles Harmlos an, aber wenn man wirklich die Fetzen fliegen.“

„Ich weis Commander. Dann zeigt jedes Lebewesen sein wahres Gesicht. Geben wir ihr eine Chance.“

„Das werde ich auch Sir. Vielleicht liegt es nur daran, das sie keine 5 Jahre Älter als mein Sohn ist.“

„Ich Kenne das zu gut. Als mein Neffe in die Flotte eingetreten war, wollte ich ihn auch in Watte packen. Kommt Zeit kommt Rat Commander.“

„Ich hoffe es Captain.“

„Wie ich hörte, hatten Sie einen ausgedehnten Aufenthalt im Beta Quadranten gehabt. Gab es was Interessantes dort zu entdecken?“ fragte ein Captain, der hohe Wangenknochen hatte und einen desinteressierten Blick seinem Gegenüber schenkte.

„Aber ja! Ich habe auf Sternenbasis 45 schon eine Probe zurück gelassen.“ Der Andere tätschelte auf einen grauen Flachen Kasten der mit einem Bio Hazard Zeichen beklebt war, wie wenn es sich um eine Notizmappe handeln würde.

„Ich nehme an man war dort begeistert?“

„Ich musste den Kommandanten überreden, doch jetzt ist er Feuer und Flamme für unsere Vorhaben.“

„Ausgezeichnet. Der Commodore hat gleich Zeit für Sie.“

Der Angesprochene nickte und wartete Geduldig.

Wenige Augenblicke später, betrat der Mann, welcher eine goldene Uniform mit den Abzeichen eines Lieutenants trug das Büro von Commodore Charleston.

Dieser sah von seiner Arbeit auf und musterte das Gesicht, welches einen eigenartigen Ausdruck angenommen hatte.

„Ich bin Lieutenant John Smith Commodore. Ich war mit der USS Alberta im Beta Quadranten unterwegs gewesen und habe ihnen was mitgebracht.“

„Interessant. Und was ist es genau?“

Smith legte den Kasten auf den Tisch. Ließ die Verschlüsse aufschnappen und hob den Deckel.

„Eine neue Lebensform“, verkündete Smith. Charleston stand auf und trat neben Smith heran. Er erstarrte kurz bei dem Anblick des kleinen Wesens. Das in dem Kasten lag und sich windete.

„Für wen ist es bestimmt?“

„Nun für den richtigen Mann, zur richtigen Zeit. Vorerst wollen wir uns zurückhalten und nicht die gleichen Fehler begehen wie Damals.“

„Es ist schwieriger seither geworden.“

„Das Wissen wir. Doch Geduld ist eine unserer Stärken Commodore. Sie haben für uns bisher gute Arbeit geleistet.“

„Bitte kommen Sie nicht mehr hier her. Man könnte Sie später identifizieren.“

„Keine Sorge, dieses Treffen hat nie stattgefunden.“ Smith klappte den Kasten wieder zu. „Zugegebener Zeit, werden Sie auch das Privileg genießen dürfen, einer von uns zu werden. Guten Tag Commodore.“

Mit diesen Worten verließ Smith das Büro. Charleston stand wie angewurzelt da. Er beobachtete den Lieutenant beim rausgehen und entdeckte die Kieme, die am Genick Smiths herausragte. Charleston fröstelte es auf einmal. Er wünschte sich es gäbe noch ein zurück, doch die Möglichkeit war seit langem für ihn verstrichen.

„Commodore? Die 14 Uhr Besprechung im Hauptquartier, an dich ich Sie erinnern soll.“

Meldete sich die Stimme seiner Sekretärin.

„Ja, sicher. Danke. Ich bin Unterwegs.“ Charleston schnappte sich sein Padd und machte sich auf den Weg.

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Am darauffolgenden Tag befand Vinara sich im Innenhof des Stützpunkts, wo sie einen ihr bislang unbekannten Mann erblickte. Er war Mensch, ziemlich hochgewachsen, im mittleren Alter aber dennoch an einem Stock gehend. Er trug Zivilkleidung, über die er lässig eine Uniformjacke nach älterem Sternenflotten-Muster geworfen hatte (dieselbe Variante mit den blauen Schulterteilen wie bei Professor T'Pran und einigen anderen Mitgliedern des Beraterteams).

"Kennen Sie diesen Mann zufällig?", fragte sie einen Private, der nahe der Wand auf einer Kiste saß und seinen Phaser polierte.

Der Soldat blickte kurz auf und schüttelte den Kopf; doch dann schien ihm doch noch etwas einzufallen: "Er gehört nicht zum neuen Corps; soweit ich gehört habe soll er Arzt sein."

Die Andorianerin wollte sich gerade zum Fremden begeben als ihr eine vertraute Stimme zuraunte: "Lieber nicht."

Councellor Glan war herausgetreten; sie trug diesmal ein blaues Hemd, aber nach wie vor mit dem Abzeichen der Marines. Nachdenklich blickte sie zu dem Zivilisten. "Das ist Dr. Locrian House; beruflich ein brillianter Diagnostiker, aber privat ein Arschloch wenn ich das mal so sagen darf. House ist wahrscheinlich der einzige lebende Arzt dessen Manieren sogar noch die eines MHNs übertreffen."

Vinara dankte der Bajoranerin für die Warnung und die Information; trotzdem siegte ihre Neugier und sie ging zu dem Arzt, welcher die beiden Frauen bereits argwöhnisch aus den Augenwinkeln beobachtet hatte.

"Und, was hat sie über mich gesagt? Dass ich sexy, begehrenswert oder einfach nur ein Arschloch bin?", begrüßte er sie mit einer etwas rauhen und leicht heißeren Stimme.

"Ich fürchte letzteres, obwohl ich bisher noch nie von Ihnen gehört habe."

"Tja Comman... Verzeihen Sie, Professor, das Gleiche kann ich leider nicht von Ihnen sagen. Dort wo ich arbeite haben einige Kollegen Ihre sogenannte 'Dokumentation' verschlungen als wäre sie ein Porno, anstatt ihrer Arbeit nachzugehen."

Das Benehmen des Doktors ließ wirklich zu wünschen übrig; dennoch stellte Vinara die Frage deretwegen sie zu ihm gegangen war: "Was tun Sie eigentlich hier? Möchten Sie sich auch für die Sternenflotte melden?"

House lachte kurz und bitter. "Oh nein, mit der Sternenflotte konnte ich noch nie so recht etwas anfangen. Aber wenn Sie es wirklich wissen wollen: Ich bin hier weil ich mit Ihnen schlafen will."

Die Augen der Andorianerin quollen beinahe aus den Höhlen. "Wie bitte? Also diese Frechheit..."

House hob beschwichtigend die Hände. "Es ist in Ordnung, ich wollte wirklich nur sehen inwieweit Ihre vulkanische Erziehung noch Wirkung zeigt. 99 Prozent aller anderen andorianischen Frauen wären jetzt wohl handgreiflich geworden. Um die Wahrheit zu sagen, man sagte mir hier soll heute ein Exemplar des von Ihnen erfundenen Astralscanners in Betrieb genommen werden. Ich möchte mal sehen was das Ding so kann." House verzog vor Schmerz das Gesicht, zog eine Dose aus der Hemdtasche und warf sich eine Tablette ein, woraufhin seine Züge sich sichtbar entspannten.

"Es ist Ihr Bein", murmelte die Andorianerin, "hoffen Sie etwa man könnte Ihnen anhand eines Astralscanns irgendwann ein neues wachsen lassen?"

"Ihnen entgeht auch gar nichts, aber das verwundert mich auch nicht wenn Sie mehr oder weniger regelmäßig eine klingonische Ärztin vö... mit ihr schlafen."

"Dann wollen Sie wohl keine künstliche Prothese?"

"Und die Kandidatin hat... sagen wir neunzig Punkte! Ich hasse diese synthetischen Dinger, gerade weil ich eines von ihnen trage und die Schmerzen immer noch nicht verschwinden wollen."

Ein Benzite in blauer Uniform und den Rangabzeichen eines "normalen" Lieutenants trat aus einer der Türen zum Innenhof und rief: "Dr. House, der Scanner ist bereit für seinen ersten Einsatz. - Professor Shral, ich bin Dr. Beral. Sie sind natürlich auch eingeladen."

Während sie Beral folgten fragte House die Andorianerin: "Sie sind doch so eine Schlaumeierin, können Sie mir dann vielleicht auch sagen wieso einige Benziten wie dieser hier keine Atemgeräte mehr tragen, andere dagegen immer noch mit den Dingern rumlaufen?"

"Ich bedaure, aber das übersteigt mein Wissen."

Dr. House immitierte stimmlich eine Tröte. "Tja, sieht wohl so aus als würden Sie heute doch nicht den Hauptgewinn einstreichen."

Der Benzite drehte sich zu den beiden um: "Seien Sie nicht unfair Doktor, die Professorin ist schließlich keine Medizinerin. - Zur Erklärung: Es gibt inzwischen Medikamente die Angehörigen meiner Spezies auch das Atmen 'normaler' Luft erlaubt, aber viele wollen sie aus Furcht vor Nebenwirkungen nicht nehmen und einige vertragen sie tatsächlich nicht."

In einem der medizinischen Labore angekommen sah Vinara gerade noch wie zwei Techniker letzte Handgriffe an dem Scanner vornahmen und danach gingen. Der Apparat unterschied sich auf dem ersten Blick so gut wie gar nicht von Vinaras Prototypen, weshalb diese zuerst glaubte es handele sich um gerade diesen. Doch bei näherem Hinsehen fielen doch ein paar abgewandelte Details auf; die meisten Anpassungen waren offenbar beim inneren Aufbau vorgenommen worden.

"Ich würde mich geehrt fühlen wenn Sie die Feinkalibrierung vornehmen würden Professor", forderte Dr. Beral die Andorianerin auf.

"Ich fürchte da bin ich etwas aus der Übung... Ich werde trotzdem sehen was ich tun kann." Vinara machte sich ans Werk, wobei sie sich auch bückte um eine Klappe in Bodennähe zu öffnen und die Schaltungen dort zu überprüfen.

"In Natura sieht Ihr Hintern nicht so breit aus wie im Fernsehen. Was entweder den Schluss zulässt die Filmfritzen wollten sich an Ihnen rächen oder das Marine Corps zahlt neuerdings auch chirurgische Komplettsanierungen."

Vinara stand ruckartig auf und funkelte Dr. House böse an. "Ich glaube eher Sie sind es der sich hier nach einer Komplettsanierung sehnt..."

"Meine Herrschaften, mäßigen Sie sich!", versuchte der Benzite die beiden zur Vernunft zu bringen.

Kaum war alles bereit für einen ersten Scann legte House sich auch schon freiwillig auf das Biobett. "Und, was sagt Ihre Wundermaschine Frau Professor?", fragte er nach zwei Minuten ungeduldig.

"Wenn ich die Daten richtig interpretiere scheinen sie meinen ersten Eindruck zu bestätigen: Sie sind ein Arschloch."

"Hah, hah. Wenn ich mal Zeit habe werde ich vielleicht in Erwägung ziehen ausgiebiger über Ihren Witz zu lachen."

Als der erste Scann abgeschlossen war schien Dr. Beral soweit zufrieden. "Professor Shral, wie groß ist eigentlich Ihr medizinisches Wissen?"

"Von einem allgemeinen Grundwissen und einigen aufgeschnappten weiterführenden Fetzen mal abgesehen, habe ich vor Kurzem auf Mudmos V meine alte Akademie-Ausbildung als Feldsanitäterin wieder aufgefrischt."

"Wenn dem so ist erscheint mir Ihre Erfindung nur umso erstaunlicher."

"Besser als sich von einem notgeilen Deltaner befummeln zu lassen ist sie allemal", brummte House der inzwischen wieder aufgestanden war und sich auf seinen Gehstock stützte.

"Klingt ja so als hätten Sie keine guten Erfahrungen mit deltanischen Heilern gemacht."

"Und ob ich das habe. Vor zwei Jahren habe ich einem dieser Quacksalber erlaubt seine Hände bei mir aufzulegen. Die Schmerzen verschwanden auch prompt, aber dafür hatte ich dann drei Tage lang eine Dauer-Erektion. Als diese zurückging kamen die Schmerzen wieder und das stärker als zuvor!"

"Sie müssen auch wissen Professor Shral", fügte Beral hinzu, "Dr. Houses Fall ist etwas... diffizil ohne ins Detail gehen zu wollen. Aber verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen dass er ohne Medikamente ständig schier unerträgliche Schmerzen in seinem rechten Bein spürt, auch nach Anbringung der derzeit besten Prothese die wir bieten können."

"Und ich bin nicht gewillt mir eine noch 'bessere' Prothese oder irgendwelche sonstigen Implantate einpflanzen zu lassen", grummelte House, "schließlich bin ich Arzt und nicht Robocop. Ein neues Bein, genauso wie mein altes vor dem... Unfall wäre mir am angenehmsten."

"Vergessen Sie aber nicht, wir sprechen hier von einer Behandlungsmethode die sich bestenfalls noch im frühesten experimentellen Stadium befindet, um nicht zu sagen in den ersten Voruntersuchungen", versuchte Beral die aufkeimende Euphorie seines Patienten einzudämmen. "Ein neues natürliches Bein könnten Sie in vielleicht zehn Jahren bekommen, früher bestenfalls dann wenn demnächst DER Durchbruch gelingt. Und auch dann funktioniert es nur wenn die Aura Ihres kranken Beines immer noch dem Astral-Abdruck vor der Erkrankung entspricht."

"Na ich will doch mal hoffen dass es bald einen Durchbruch gibt! - Was die Aura betrifft, ich dachte immer der Astralkörper bleibt konstant, egal was mit dem physischen Körper geschieht."

"Normalerweise schon, aber gerade weil Sie bereits eine Prothese tragen... Die Astraldynamik ist obendrein in ihrer Komplexität der Quantenphysik durchaus ebenbürtig, einschließlich des einen oder anderen Paradoxons wie mir scheint. Vielleicht ist sie aber auch ganz einfach und wir Nicht-Deltaner tun uns von Natur aus schwer sie zu begreifen."

Nachdem die Untersuchung vorüber war meinte Locrian House: "Nun, ich denke ich werde jetzt wohl wieder abreisen und wieder in zehn Jahren vorbeischauen. Gut, ein paar Tage könnte ich noch bleiben, aber meine Mitarbeiter sollen sich nicht zu sehr an meine Abwesenheit gewöhnen."

"Da bin ich ganz Ihrer Meinung Doktor. Sie sollten Ihre Meinung über Deltaner aber vielleicht noch einmal revidieren, das was Ihnen passiert ist war sicherlich nur eine Ausnahme. Bedenken Sie, eine deltanische Heilerin arbeitet gerade an vorderster Front an der neuen Heilmethode!"

"Solange sie schnell macht und mich nicht anfässt kann ich damit leben", knurrte House, humpelte davon und warf sich unterwegs eine weitere Schmerztablette ein.

Bearbeitet von Vinara Shral
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“Das Kind entwickelt sich prächtig”, konstatierte der Heiler. “Und wie fühlst du dich?”

Milseya starrte aus dem Fenster. Während der Untersuchung hatte sie den einen seltsam geformten zederartigen Baum betrachtet. “Es geht mir gut”, erklärte sie ohne den Blick abzuwenden.

“Du warst die letzten Tagen sehr still. Viele von uns machen sich Sorgen um dich.”

“Unbegründet. Ich denke nur sehr viel nach.”

“Das verstehe ich. Nirlans Tod hat dich schwer getroffen. Wir waren erschüttert darüber ..”,

“Nirlans Tod berührt mich nicht”, unterbrach sie ihn mit gleichgültiger Stimme. Verwundert sah sie, wie sich die Augen des Mediziners vor Schreck weiteteten. “Versteht ihr es denn nicht? Nirlan ist nicht tot. Nicht für mich. Ich kann ihn hören. Wenn ich es will. Wir beide sind eins geworden. Und wir sind eins mit dem Universum.”

Er stand mit hängenden Schultern vor ihr und sah sie unsicher an.

Er bewegt immer wieder leicht seinen Kopf nach vorne. So als ob er etwas fragen möchte, sich aber nicht traut. Daher wankt er wieder zurück. Seine Augen fixieren nicht deine, weil er die unbewusste Angst davor hat, dass du es als ungebürliche Aufforderung missverstehen könntest ..

“Du willst Antworten von mir, die ich dir nicht geben kann”, sagte Milseya. “Weil ich selbst noch keine Antworten habe. Und die Antworten, die ich bereits kenne, sind nicht für dich bestimmt. Alles, was ich sagen kann, ist das alles anders geworden ist. Und dabei ist alles gleich geblieben.”

“Nirlan hat auch immer in Rätseln gesprochen”, seufzte der Heiler.

Milseya glitt von der Behandlungsliege herab und lächelte. “Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass er damit nicht deine Neugier befriedigen, sondern anstacheln wollte?” Sie nickte dem verwundert dreinblickenden Mann noch einmal freundlich zu und verließ die Krankenstation.

...

“Hast du schon eine Entscheidung getroffen?” Shetak hatte sich beinahe schon ehrfurchtsvoll von seinem Sessel erhoben, als Milseya den Raum betreten hatte.

“Nein”, erwiderte sie und setzte sich in den gegenüberliegenden Sessel.

“Nun Nirlan hat..”

“Ich bin nicht Nirlan”, erklärte sie kühl.

“Das wollte ich damit nicht sagen. Eigentlich meinte ich, dass es dir möglicherweise leichter fallen könnte, wenn du seiner Schule folgst.”

“Mich interessieren weder die Elemente noch die Beschwörungen.”

Shetak atmete tief durch. “Sondern?”

“Schöpfung und Bewegung.”

“Die Künste der Alten. Glaubst du, du wirst jemanden finden, der dich unterweist.”

“Ich denke, dass einer der Euren das bereits tut.”

“Nirlan ist do..”

“Ich rede nicht von Nirlan. Er beherrscht die Schule der Schöpfung nicht. Aber ich kenne jemand, der das tut.”

Der ehemalige Schüler, der nach dem Tod Nirlans zum Meister ernannt worden war, lehnte sich in dem Sessel zurück und zuckte leicht mit dem Achseln. “Nun, dann verstehe ich deine Entscheidung. Hast du diese Person bereits kontaktiert?”

Sein Blick ruhten gelassen auf ihr. Nicht einmal seine Pupillen hatten sich erweitert. Auch seine Poren hatten sich nicht vergrößert. Seine gesamte Haltung wirkte entspannt. Er wusste tatsächlich nicht, wen sie meinte.

“Hast du vergessen, dass alle Welt denkt, dass ich tot bin? Und außerdem gibt es da wohl doch noch eine kleine Formalität. Oder täusche ich mich da etwa?”

“Nein”, lächelte er. “Auch heute noch bestehen wir auf den Schwur.” Er lehnte sich besorgt vor und nahm sanft ihre Hände in die seinen. “Bist du dir wirklich sicher, dass du das tun willst? Du hast ein anderes Leben. Einen Mann. Du trägst sein Kind unter deinem Herzen. Was wird er dazu sagen? Und deine Freund? Wer wird verstehen, was dich nun antreibt? Wer wird begreifen, was dich verändert? Dass du dich veränderst...”

“Sie werden sich an mich gewöhnen”, erwiderte Milseya das Lächeln und tätschelte Shetaks Hand. “Und H'Qar.. nun ja, wir werden sehen. Ich betrachte es als eine weitere Prüfung unserer Ehe. Wir beide haben so viel gemeinsam durchgestanden – da kommt es auf eine vernünftige Milseya nun auch nicht mehr an.”

“Ich glaube, du...”

“... stellst es dir einfacher vor, als es ist?”

Shetak sprang mit einem entgeisterten Blick aus dem Sessel, was Milseya zum Lachen brachte.

“Nein, das war nicht Nirlan”, beruhigte sie ihn. “Sag den Ältesten, dass ich den Schwur ablegen werde.” Milseya erhob sich aus dem Sessel und spürte zum ersten Mal, wie ihr Rücken schmerzte. “Doch zunächst werde ich ein paar Gymnastikübungen machen.”

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Auf der Brücke der Community tummelten sich mehr Blauhemden herum als es sonst üblich war. An drei der sieben Arbeitsstationen hatte sich die wissenschaftliche Abteilung breit gemacht. Durch die 10 Blauhemden wirkte die Brücke der Community noch einmal um einiges kleiner als gewöhnlich.

An der wissenschaftlichen Station hatte sich die Astrometrie mit Lt. Mulhouse, Fähnrich Masterson, und Crewman Patrick eingerichtet und führte von dort eine Spektralanalyse durch.

An der technischen Station die zurzeit ebenfalls der Wissenschaft zugeteilt war hatte sich die geologische Abteilung ausgebreitet. Lt. Guttler, CPO Pichead und Crewman Xi werteten dort gerade die gestrigen Daten aus.

An der variablen Missionsstation bereiteten Lt. Meadows, Fähnrich Stevenson und Crewman Pestalotzzi ebenfalls bereits gesammelte Daten auf und überwachten nebenbei die Massewerte des Materiestroms.

Lt. Perincourt eilte von Station zu Station und überwachte ihre Mitarbeiter peinlichst genau und ließ eine Spitze nach der anderen fallen. So das die Stimmung unter den Wissenschaftlern durchaus als eisig zu bezeichnen war.

Außer den Wissenschaftlern war natürlich die normale Brückencrew auch noch anwesend an der CON saß im Moment Lt. Combs an der OPS ging Fähnrich Mandrick, an der taktischen Station unterhielten sich Lt. Müller (der gerade dort Dienst hatte) und Lt. Vrell, Commander Goyer saß neben Captain Tenner auf seinem Sessel und ging die Missionsberichte durch. Jeremy Tenner sah interessiert auf den großen Hauptschirm auf dem die beiden Gasriesen und der Materiestrom der beide miteinander verband. Im Moment wechselte der Materiestrom fast jeden Augenblick seine Farbstruktur.

Ein beeindruckendes Naturschauspiel wie Jeremy für sich selbst feststellte. Gerade beobachtete er eine der Gasverwirbelungen als der Ton einer eingehenden Nachricht seine Aufmerksamkeit auf die OPS lenkte. Patricia Mandrick drehte sich mit ihrem Sessel zu Commander Goyer und Captain Tenner um.

„Sir eine Nachricht vom Sternenflottenhauptquartier.“

„Auf den Schirm, Fähnrich.“

Die beiden Gasriesen verschwanden und wurden durch das Sternenflotten Logo ersetzt. Als das Logo verblasste erschien das Gesicht von Admiral Humbold. Jeremy erinnerte sich noch gut an das letzte Gespräch mit dem Admiral. Nach diesem musste Jeremy seinen Wunschposten auf der Rosenberg aufgeben und auf die Community wechseln.

„Admiral was kann ich für Sie tun?“

„Captain Tenner ich habe einen neuen Auftrag für die Community.“

Jeremy stand von seinem Sessel auf zog seine Uniform Glatt und stellte sich vor den Bildschirm.

„Ein neuer Auftrag Sir?“

„Ja Captain, Die Community wird sich zum Planeten Neria begeben und von dort aus noch etwa ein halbes Lichtjahr weiterfliegen ein einem Asteroidengürtel ist eine bisher unbekannte Strahlung aufgetaucht. Die Community wird diese Strahlung untersuchen und die Auswirkungen auf die Region und den Planeten Neria abschätzen.“

Jerenys Gesichtsausdruck wurde fragend.

„Mit allem Respekt Admiral aber wir haben unseren Auftrag hier noch nicht erledigt. Dieses Naturschauspiel ereignet sich nur alle 200 Jahre und es ist kein Schiff in der Nähe das unsere Arbeit hier fortsetzen könnte.“

Wie beim letzten Gespräch zeigte der Gesichtsausdruck des Admirals das jeder Widerspruch absolut vergebens war.

„Captain Dieser Auftrag hat allerhöchste Priorität. Neria ist die neueste Mitgliedswelt der Föderation und wir müssen Wissen ob diese Strahlung eine Gefahr für Bürger der Föderation darstellt.“

Jeremy stand jetzt neben Fähnrich Mandrick und gab den Namen Neria auf der Konsole ein seine Augen verengten sich als er die Positionsangaben des Planeten sah.

„Sir ich bin mir sicher dass dieser Auftrag sehr wichtig für die Föderation ist“, Jeremy deutete auf einige Symbole auf Patricias Konsole und augenblicklich teilte sich der Hauptbildschirm und eine Sternenkarte von dem Raumgebiet um Neria tauchte neben dem Gesicht des Admirals auf. Die Karte zeigte neben den Asteroidengürtel auch die Schiffspositionen und die Position von Sternenbasis 185. „aber die Community wird mindestens acht bis vierzehn Tage brauchen bis Sie überhaupt vor Ort ist und mit den Untersuchungen beginnen kann. Und wie ich schon erwähnte haben wir unseren jetzigen Auftrag noch nicht erledigt.“

Hinter Jeremy meldete sich auf einmal Lt. Perincourt zu Wort: „Captain wir haben alle Daten die wir benötigen die restlichen Untersuchungen und Auswertungen können wir unterwegs vornehmen.“ Das Getuschel an den wissenschaftlichen Stationen wurde erst größer, als Der Lt. den Captain in seinem Gespräch unterbrach und verstummte bei der Aussage des Lt. vollkommen.

Auf dem Gesicht des Admirals breitete sich ein eiskaltes Lächeln aus. „Gut Captain dann steht ihrem neuen Auftrag nichts mehr im Wege, begeben sie sich zu dem Asteroidengürtel und erledigen Sie ihren neuen Auftrag. Humbold Ende.“

Jeremy wollte noch den Einwand bringen das sich momentan alleine fünf Raumschiffe der Sternenflotte sehr viel dichter an Neria befanden und noch etliche Raumschiffe weit früher dort sein konnten als die Community aber das war das Gesicht des Admirals schon vom Bildschirm verschwunden und durch das Sternenflottenlogo ersetzt worden.

Jetzt nachdem das Gespräch mit dem Admiral beendet war, viel von den Wissenschaftlern die Starre ein die sie soeben erfasst hatte.

Alle begannen durcheinender zureden. Und wenn Jeremy die Aufgeregten Stimmen richtig deutete, so waren die Wissenschaftler anscheinend augenscheinlich nicht der Meinung das die Untersuchungen schon abgeschlossen waren. Und alle redeten auf Lt. Perincourt ein. Diese bekam allerdings langsam einen hochroten Kopf und brachte die aufgebrachten Wissenschaftler brüllend zur Ruhe.

Jeremy blickte überrascht zwischen der Leitenden Wissenschaftlerin und den anderen Wissenschaftlern hin und her.

Lt. Perincourt schrie schon fast als sie die Umherstehenden Wissenschaftler ansprach: „Widersprechen Sie mir nie wieder vor einem höhergestelltem Offizier.“

Jeremy stand jetzt direkt hinter Lt. Perincourt und räusperte sich. „Lt. Sie meinen Ihre Mitarbeiter sollen nicht so handeln wie Sie eben als ich mit dem Admiral geredet habe?“

Tameri Perincourt versteifte sich als sie die Stimme des Captains direkt hinter sich hörte. Sie regte keinen Muskel und sie gab Jeremy auch keine Antwort.

Commander Goyer hingegen befahl die wissenschaftliche Crew hingegen von der Brücke. Was Jeremy auch verblüffte. Aber wahrscheinlich wollte Goyer nur dafür sorgen dass die nun folgende Zurechtweisung nicht vor der halben wissenschaftlichen Crew ausgesprochen wurde. Eigentlich war das eine Gute Idee aber eigentlich auch wieder völlig sinnlos denn eine weitere Zurechtweisung hatte Jeremy erst für später angedacht.

Aber bevor Jeremy dieses richtig stellen konnte gab es schon die nächste Überraschung. Lt. Combs meldete sich vom Steuer des Schiffes.

„Captain Kurs liegt an Warp 8 auf ihren Befehl.“

„Wie bitte? Lt. ich habe noch keinen Kurs befohlen wie können Sie da schon einen Kurs eingegeben haben?“

Jeremys Kopf schnellte zur Seite als ihm nicht der Pilot sondern Commander Goyer antwortete: „Sir in den Missionsbefehlen steht das wir auf Sternenbasis 123 noch zwei Wissenschaftler abholen müssen deshalb konnte Lt. Combs schon einen Kurs errechnen.“

Das klang einleuchtend. „Gut Lt. dann machen Sie es so.“

An der taktischen Station blickte Lt. Müller skeptisch von einem Führungsoffizier zum anderen Irgendetwas passte hier nicht ins Gesamtbild. Er hatte nicht mitbekommen das überhaupt einer der Führungsoffizier schon die Missionsbefehle gelesen hatte, aber vielleicht war ihm das auch einfach nur entgangen, er nahm sich vor Fähnrich Mandrick zu fragen ob sie gesehen hatte das Lt. Combs oder Commander Goyer die Missionsbefehle gelesen hatten. Wobei Combs eigentlich überhaupt nicht die Zugriffsberechtigung hatte die Missionsbefehle vor dem Captain einzusehen.

Während der stellvertretende Sicherheitschef noch darüber nachdachte ob er möglicherweise etwas übersehen hatte verschwand die Community im Warptransit ersteinmal wurde Kurs auf Sternenbasis 24 genommen um nicht durch den Raum der Klingonen zu fliegen.

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Captain Tiramk schäumte vor Wut. Und er gab sich keine Mühe dies vor der vulkanischen Kuratorin zu verbergen. „Sie ist wahnsinnig geworden“ brüllte er dem ausdruckslosen Gesicht auf dem Bildschirm entgegen. „Diese durchgeknallte Ärztin hat das halbe Labor in Schutt und Asche gelegt bevor man sie festsetzen konnte. Ich werde sie mit dem nächsten Transport zur Erde zurück schicken! Soll sich doch das Oberkommando mit ihr herumstreiten! Für Verrückte ist kein Platz auf meiner Station.“

„So beruhigen Sie sich doch, Tiramk. Sie wissen doch um die Emotionalität der Deltaner“ lenkte V’Bel beschwichtigend ein. Doch der Tellarit schien die Worte der Vulkanierin nicht wahrzunehmen. Schwungvoll wischte er ein Wasserglas vom Schreibtisch, das mit leisem Klirren auf dem Boden in kleine glitzernde Stückchen zerbarst. „Haben Sie Lt. Commander Assjima bereits vernommen?“ wollte die Frau auf dem Bildschirm wissen.

„Das ist Aufgabe der Sicherheit. Die faulen Hunde haben hier ja doch nichts zu tun. Sollen die mal ihre Ärsche in Bewegung setzen. Ich rede erst mit dieser Irren, wenn ich weiß was Sache ist.“

„Aber ich will mit ihr sprechen! Und zwar in Ihrer Gegenwart, Captain. Lassen Sie den Lieutenant Commander holen.“

Tiramk starrte kurz auf den Bildschirm, zögerte, drückte dann einen Knopf. „Tiramk an Commander Steele. Befördern Sie Doktor Assjima umgehend in mein Büro!“ Dann gab er einem kleinen halbrunden Gerät auf dem Fußboden einen kräftigen Tritt. „Blödes Ding – mach das weg!“ Der Bodenreinigungsroboter setze sich surrend in Bewegung und schob sich über die funkelnden Glaskristalle. Er gab ein rülpsendes Glucksen von sich und die Reste des Glases verschwanden samt dem Wasser in seinem Inneren. Dann ließ sich der Tellarit in seinen Schreibtischsessel fallen, legte – den missbilligenden Blick der Kuratorin ignorierend – die Schweinsfüße auf den Tisch und versank in wütendem Schweigen.

Ein Schweigen das glücklicherweise nicht lange andauerte, denn bereits nach wenigen Augenblicken öffnete sich die Tür und der erste Offizier Jack Steele schob Assjima in den Raum. Er blieb mit dem Rücken zur Tür stehen und hoffte, dass niemand auf die Idee kam, ihn wieder hinaus zu schicken. Das was jetzt geschehen würde wollte er um nichts in der Welt verpassen.

Assjima hingegen stand nun aufrecht inmitten des Raumes. Sie war blass, die Nase schien etwas spitzer als gewöhnlich, aber abgesehen vom Funkeln ihrer Augen wirkte sie äußerlich ruhig. Jack Steele jedoch bemerkte die gewaltige innere Anspannung unter der sie stand. Und er sah deutlich, wie sich eine der hinter dem Rücken verschränkten Hände zur Faust ballte, als sie das Gesicht der Vulkanierin auf dem Wandschirm erblickte. „Captain. Kuratorin.“ grüßte die Deltanerin mit so knappem Nicken, so dass es beinahe unhöflich wirkte.

„Lt. Commander“ hob V’Bel an, ohne Tiramk eine Chance zu bieten, aufgrund der Haltung der Deltanerin erneut aufzubrausen. „Ich erwarte eine Erklärung für Ihr ungebührliches Verhalten!“

„Kuratorin – ich denke, es ist an Ihnen, sich zu erklären“ erwiderte die Ärztin mit gepresster Stimme.

„An mir?“ V’Bels Augenbraue wanderte nach oben. „Nicht ich bin es, die wertvolles Förderationseigentum mutwillig zerstört hat. Ich will wissen warum eine Offizierin Ihres Ranges und Ihrer Erfahrung derart die Kontrolle über sich verlieren kann.“

„WISSEN? V’Bel, Sie WISSEN genau was passiert ist. Und Sie WISSEN auch warum es geschah. Dass Sie nicht das Vermögen haben, meine Reaktion zu VERSTEHEN liegt nicht an mir. Und ich bin nicht bereit, es Ihnen zu erklären.“

„Doktor! Mäßigen Sie sich! Es ist für Vulkanier unmöglich, die emotionalen Reaktionen Ihrer Spezies zu verstehen, da diese jeglicher Logik entbehren.“ Das Gesicht der Vulkanierin zeigte nach wie vor keine Spur von Gefühlsregung, aber ihre Stimme hatte an Kälte zugenommen. „Doch als Mitglied der Sternenflotte sind Sie verpflichtet, die Hintergründe Ihrer Handlungen darzulegen. Anderen Rätsel aufgeben können Sie in Ihrer Freizeit.“

Assjima spürte den fragenden Blick des ersten Offiziers in ihrem Rücken. Und sie sah die nur mühsam unterdrückte Wut des Captains. Ihre Augen wanderten von Tiramk zurück zum Wandbildschirm, von dem V’Bel überlebensgroß auf sie herab blickte. Einen Augenblick lang fühlte sie Unsicherheit in sich aufsteigen. Konnte es sein, dass sie sich irrte? War es möglich, dass V’Bel wirklich nicht wusste warum sie den Bioregenerator zerstören musste? Wenn sie es wüsste, würde sie dann diesem Gespräch Zeugen beiwohnen lassen? Würde sie dann wirklich wie eine Königin auf sie herabschauen statt auf kleiner Flamme zu kochen und sich irgendwo ganz tief in der hintersten Ecke ihres Büros auf Vulkan zu verstecken? Oder setzte diese Frau alles auf eine Karte? War das stoische Gesicht auf dem Bildschirm womöglich das Paradebeispiel eines perfekten Pokerface? Oder war es nur einmal wieder diese vulkanische Hochnäsigkeit, die sie in gewissen Augenblicken noch immer zur Weißglut treiben konnte? Assjima schwieg.

Das Schweigen knisterte unangenehm im Raum. Kein Muskel bewegte sich in V’Bels Gesicht. Der Tellarit hingegen rutschte unruhig in seinem Sessel herum. Eine Unruhe, die nach wenigen Augenblicken das Schweigen überlagerte. Von hinten legte sich die Hand des ersten Offiziers auf ihre Schulter. Wärme ging von dieser Hand aus, strömte sachte über Hals und Rücken, verstärkte sich, als Commander Steele ihr ein warnendes „Doktor … bitte“ zuflüsterte. Sie war versucht nachzugeben. Den Bruchteil einer Sekunde lang wollte sie sich einfach nur fallen lassen. Auch wenn Steele nicht Sam war. Nur nicht allein hier stehen zu müssen … Doch sie blieb stehen und schwieg. Denn jedes Wort war überflüssig. Wie sollte man sich dem Richter gegenüber verteidigen, wenn gerade dieser Richter eigentlich der Angeklagte sein sollte.

Doch Captain Tiramk war weniger standhaft. Ohne weitere Vorwarnung schnellte er aus seinem Sessel und schrie der Ärztin ins Gesicht: „Was zum Teufel bilden Sie sich eigentlich ein, Doktor? Für wen halten Sie sich?“ Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen und die hässliche Schweineschnauze schwabbelte triefend nur wenige Zentimeter vor ihrer Nase auf und ab.

Assjima wischte sich mit der linken Hand seine Spucketropfen von der Wange. Der Druck von Jacks Hand auf ihrer Schulter wurde stärker, hinderte sie daran, nun ihrerseits zu explodieren. Sie riss sich zusammen und erwiderte gepresst: „Ich bin die Leiterin dieses Projekts. Meine Aufgabe besteht unter anderem darin, meine Mitarbeiter und deren Forschungsarbeit vor Missbrauch durch Außenstehende zu schützen.“

„Indem Sie Förderationseigentum zerstören und damit die Forschung Ihres Teams um Wochen zurückzuwerfen? Was ist denn das schon wieder für eine schwachsinnige Idee, die sich da in ihrem verwirrten Hirn festgesetzt hat?“ Mit einem Mal wurde er still. Seine Augen funkelten misstrauisch. Dann legte sich seine klauenartige Hand um ihren Hals und er zischte böse: „Wer hat sie für diesen Sabotageakt bezahlt? Die Romulaner?“

Steele schob sich ein Stückchen vor. Die Hand auf Assjimas Schulter krampfte sich zusammen, während sich die andere zur Faust ballte. Doch verhinderte die kalte Stimme die aus dem Lautsprecher unter dem Monitor klang eine Eskalation der Situation.

„CAPTAIN!“ herrschte die Vulkanierin Tiramk an. „Ich verbitte mir jegliche Gewaltanwendung!“ Der Tellarit ließ Assjima los und zog sich widerwillig hinter seinen Schreibtisch zurück.

„Lt. Commander“ setzte V’Bel erneut an. „Wenn Sie Ihr Handeln nicht augenblicklich erklären, sehe ich mich gezwungen, Captain Tiramk die Order zu geben, Sie unter Arrest zu stellen.“

Die Blicke der Deltanerin wanderten kühl zwischen Tiramk und V’Bel hin und her. Kuratorin V’Bel gab dem Captain Befehle und der Tellarit gehorchte. Dabei war sie Zivilistin, der jegliche Befehlsgewalt über einen Sternenflottenoffizier fehlte. Was ging hier vor? Dann begriff sie. Commander Steele stand wie eine schützende Mauer hinter ihr. Warum hatte man ihn nicht hinaus geschickt? Warum ein viertes Paar Ohren und Augen? Sie spürte deutlich, dass er keine Ahnung von den Dingen hatte, um die es hier ging. Er war neutral. V’Bel hatte einen Zeugen. Sie aber auch. Sie musste der Vulkanierin den Wind aus den Segeln nehmen. Und so brach sie ihr Schweigen.

„Sie haben kein Recht, mich zu arretieren. Auch wenn Sie die Kuratorin dieser Station sind, so fehlt Ihnen dennoch jegliche Befehlsbefugnis. Captain Tiramk hingegen kann mich aufgrund meiner Position als medizinische Leiterin mangels Einblick in die tatsächliche Situation nur dann meines Postens entheben wenn er einen Befehl vom Oberkommando hätte. Oder wenn ein weiterer Führungsoffizier meinen Fehlgriff bestätigen könnte. Sie, Kuratorin – Sie verlassen sich auf Ihr Vermögen, Commander Steele gegenüber logisch argumentieren zu können und ihn von meiner vermeintlichen Unzurechnungsfähigkeit zu überzeugen. Sie werden versuchen, meine emotionale Unbeherrschtheit gegen mich auszuspielen. Doch dies wird Ihnen nicht gelingen. Sie und Captain Tiramk kennen die Gründe meines Handelns. Und Sie beide wissen, dass nicht ich gegen die Vorschriften der Förderation verstoßen habe, sondern Sie. Sie beide!“ Assjima drehte sich zu Jack Steele um. „Commander – hiermit beschuldige ich Kuratorin V’Bel und Captain Tiramk der Konspiration gegen die Förderation. V’Bel wollte meine Kenntnisse über Cyborgtechnologie, Astralkörper, Bioregeneration unter Zuhilfenahme von körpereigenen Stammzellen und mein Wissen um die Schaffung von Leben nutzen um künstliches Leben zu schaffen.“

Erschrocken über den Verlauf dieser Zusammenkunft stand Jack Steele mit offenem Mund da und starrte die Deltanerin entsetzt an. So plötzlich vom Schaulustigen zum Richter verwandelt zu werden hatte er nicht erwartet. „W… wie meinen Sie Doktor?“ stammelte er verwirrt. „Wie kommen Sie denn auf diese Idee?“

„Ach was, Steele. Glauben Sie dieser Irren kein Wort!“ fuhr Tiramk dazwischen. „Die spinnt doch auf voller Linie – wie alle Deltaner!“

„Captain – nichts für ungut, aber Doktor Assjima macht auf mich keineswegs einen verwirrten Eindruck“ konterte Jack, der sich schnell wieder gefangen hatte. „Können Sie mir das genauer erklären, Doktor?“

„Sämtliche Gerätschaften, die mir von Kuratorin V’Bel zur Verfügung gestellt wurden waren für unsere Arbeit auf dieser Station überdimensioniert, ja teilweise sogar überflüssig. Andere Abteilungen hingegen klagen unter dem Mangel an Labortechnik. Die Prioritätensetzung der Kuratorin ist eindeutig. Das könnte natürlich auf privates Interesse zurück zu führen sein. Doch dass sie unberechtigterweise Zugriff auf geheime Forschungsergebnisse genommen hat geht zu weit. Diese Datei wurde vor Jahren von mir, Professor Gedargh und Professor P’Kar unter Verschluss gelegt. Mit Hilfe dieser Untersuchungen wäre es möglich, aus organischer Masse intelligentes Leben zu schaffen.“

„Schweigen Sie Doktor!“ zischte es aus dem Lautsprecher. „Sie reden sich gerade um Kopf und Kragen. Wie kommen Sie auf die irrwitzige Idee, ich hätte mir Zugang zu Ihren geheimen Forschungen verschafft?“

Steele schaute überrascht auf. „V’Bel – wer sagt, dass diese Dateien von Doktor Assjima stammen? Sie sagte nur, dass sie daran beteiligt war, die Untersuchungen vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.“ Ohne die Antwort der Vulkanierin abzuwarten stellte er die nächste Frage. „Doktor – was haben diese Daten mit Ihrer Arbeit hier zu tun?“

„Wenn man aus Biomasse mit Hilfe eines Astralkörperscanns Organe und Körperteile nachbilden kann ist es nur noch ein kleiner Schritt um einen ganzen funktionierenden Körper zu schaffen. Diese unter Verschluss liegenden Untersuchungen würden es ermöglichen, diesem Körper Leben einzuhauchen.“

Jack wurde blass. „Man könnte also Gott spielen?“

„Ja … mit den nötigen Komponenten geht es“ erwiderte Assjima leise.

„Doktor … diese geheimen Forschungen stammen von Ihnen?“

Die Deltanerin nickte stumm.

„SIE könnten Gott spielen?“

„Ja. Aber ich werde es nicht tun. Weder aus eigenem Willen noch aufgrund eines Befehls. Und ich werde es nicht zulassen dass jemand meinen wissenschaftlichen Fehltritt missbraucht um Leben zu schaffen. Deshalb habe ich die Geräte zerstört.“

„Und Sie unterstellen nun Kuratorin V’Bel und Captain Tiramk, dass sie unter Zuhilfenahme Ihres Wissens künstliches Leben schaffen wollen?“

„Ja.“

„Das ist eine ziemlich heftige Unterstellung.“

„Eine bescheuerte Idee, die sich nicht beweisen lässt!“ fauchte Tiramk. „Warum sollte ich mich auf so einen üblen Kram einlassen? Oder gar die ehrenwerte Kuratorin?“

„Captain – ich kann es beweisen. Sie waren nachlässig. Während dieser Stunden, die Sie mich in meinem Quartier einsperren ließen hätten Sie meinen Zugang zur Datenbank und zur Kommunikation sperren müssen.“ Assjima zog ein Padd aus ihrer Tasche und reichte es dem ersten Offizier. „Hier die Akte des Captains. Seine Frau Seilm ist ebenfalls Offizierin. Sie wurde während des Dominium-Krieg schwer verwundet und liegt seitdem im Koma. Ihre organischen Funktionen sind irreparabel zerstört. Das Leben wird nur noch durch Maschinen an den defekten Körper gebunden. Eine Kopie der geliebten Frau zu schaffen und gleichzeitig die gequälte Seele frei zu lassen ist eine verlockende Vorstellung, nicht wahr, Captain?“

Der Tellarit lief dunkelrot an. Sein hilfloser Blick wanderte hinüber zu dem Monitor aus dem V’Bel finster in den Raum starrte.

Assjima fuhr unbarmherzig fort: „Mit einem solchen Versprechen wäre jeder von uns leicht zu ködern. Doch einen Killer zu beauftragen um an die für eine solche Prozedur notwendigen Mittel zu geraten ist nicht mehr entschuldbar. Professor Gedargh ließ mir vor zwei Stunden die aktuellen Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen des Mordes an Professor P’Kar zukommen. Der Kreis der Verdächtigen konnte mittlerweile auf drei Personen eingeschränkt werden. Eine dieser Personen ist der Tellarit Qelam. Er war Student bei Professor P’Kar an der Akademie. Vor drei Wochen besuchte er die Professorin in ihrem Haus auf Vulkan. Zwei Monate zuvor hatte er sich für mehrere Tage bei seinen alten Freund Tiramk hier auf der Argus-Station einquartiert. Wie Lt. Rüütli herausfand, steht Qelam schon seit längerem unter Verdacht, einem lukrativen Nebenerwerb als Auftragskiller nachzugehen. Er wird wohl zurzeit von den vulkanischen Ordnungskräften verhört. Ja, Captain – Sie hätten mich wirklich besser gleich in die Brick gesteckt. So musste ich nur noch eins und eins zusammenzählen.“

Der Tellarit stieß einen langen wütenden Heulton aus und sackte dann bar jeglicher Energie auf seinem Schreibtischstuhl zusammen.

„Und Sie, Kuratorin …“ Assjima wendete sich nun wieder dem Bildschirm zu. „Sie sind diejenige, die Gott spielen wollte. Tiramk war nur Ihr Werkzeug. Sie waren es, die ihn auf ihre Schwägerin P’Kar ansetzte. Nur Sie konnten ihm von meiner Arbeit erzählt haben. Und Sie, die sie jahrelang auf Vulkan Informatik gelehrt haben waren in der Lage, die Verschlüsselung zu knacken. Aber Sie brauchten wenigstens eines der drei Passwörter. Was nur musste sich Qelam ausgedacht haben, um es aus einer Vulkanierin herauszupressen? Ich kann mir seine Methoden nichteinmal annähernd ausmahlen. Ich verstehe aber nicht das Warum? Das Verlangen, Gott zu spielen kann es doch nicht gewesen sein. Das ist der vulkanischen Mentalität fremd. Warum nahmen Sie den Tod ihrer Schwägerin in Kauf um neues Leben schaffen zu können?“

Der abwartende, kühle Ausdruck in den Augen der Vulkanierin wandelte sich. Sie zeigten nun herablassendes Mitleid. „Selbst wenn ich es Ihnen erklären wollte, so würden Sie es doch nicht verstehen. Ihr Deltaner seit viel zu sehr auf euch selber bezogen als dass ein Angehöriger Ihrer Spezies meine Intentionen verstehen könnte.“

„Versuchen Sie es. Versuchen Sie einmal in Ihrem Leben über Ihre vulkanische Arroganz hinwegzusteigen und lassen Sie mich, der ich einer minderwertigen emotionalen Spezies angehöre, an den Früchten Ihrer erleuchteten vulkanischen Logik teilhaben“ erwiderte die Ärztin sarkastisch.

„Mit Spott kommen Sie nicht weiter, Doktor. Wenn Sie einmal versuchen würden, Ihre eigenen, von Ihnen selbst geschaffenen und deshalb äußerst fragwürdigen Prinzipien beiseite zu schieben könnten Sie die Lösung womöglich sogar selber finden.“

„Sie wollen also andeuten, dass die vulkanische Ethik einen Weg offen lässt, der eine Ihre Handlungsweise erklärt?“ Assjima dachte nach.

Jack ging derweil hinüber zu seinem Captain und packte ihn am Oberarm. „Ich stelle Sie hiermit unter Arrest, Captain Tiramk“ flüsterte er leise genug um die Deltanerin nicht abzulenken.

Dann nickte Assjima. „Ja … es gibt da wohl wirklich ein Schlupfloch. Das Wohl aller über das Wohl des Einzelnen. Wenn man Soldaten ohne familiäre Bindungen schaffen könnte, würde viel Leid erspart bleiben. Soldaten die so erzogen sind, dass sie nur einem einzigen Zweck dienen, nämlich die Völker der Förderation zu schützen. Und diese Völker müssten im Kriegsfall keine eigenen Todesopfer mehr beklagen …“

War da wirklich der Hauch eines Lächelns auf den schmalen Lippen der Kuratorin zu sehen gewesen? Assjima war sich nicht sicher. Doch dann nickte die Vulkanierin. „Sie überraschen mich, Doktor. Sollte ich tatsächlich Ihr logisches Denkvermögen unterschätzt haben?“

Sarkasmus aus dem Munde einer Vulkanierin? Dieser Tag barg wirklich viele Überraschungen. Die Ärztin winkte müde ab. „Sie haben vieles unterschätzt, V’Bel. Sie unterschätzen das Recht auf Leben. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Und Sie unterschätzen die Prinzipien der Förderation. Aber die Aufgabe, Ihre Argumente zu beurteilen, das Für und Wider aufzuwiegen … und letztendlich über Sie zu richten, obliegt nicht mir. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich muss mein Labor aufräumen. Meine Aufgabe ist es, die Lösung für ein akutes medizinisches Problem zu finden, nicht aber die strategischen und moralischen Probleme der Kriegsherren zu lösen.“

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Einzig ein hoch loderndes Feuer erhellte den kleinen Raum in den tiefsten Tiefen des Planeten. An den Flammen stand eine kleine Person, die umhüllt war von einem dunklen Umhang. Regungslos, die Hände in die weiten Ärmel vergraben wartete sie auf diejenigen, die Beweise von ihr fordern würden.

“Zeige uns, was du gesehen hast”, verlangte schließlich eine Stimme aus der Dunkelheit.

“Beweise, dass du würdig bist, zu sehen, was ich dir zeigen kann”, erwiderte sie.

“Ich bin shoan m'ie K'Tek.”

“Das ist nichts weiter als ein Name. Ein Name bedeutet nichts.”

“Ich bin der der ehrenwerte Erwen. Zeige mir, was dir zuteilt wurde”, bat eine andere Stimme.

“Ich habe nie den Beweis deiner Ehre gesehen. Worte sind keine Beweise.”

“Ich bin ..”

“Schluss damit!” Milseya hatte sich abrupt umgedreht und sah in die Dunkelheit hinter sich, in der sich die Meister dieses Ordens verbargen. Sie schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück. “Ich weiß, dass ihr Meister seid. Ehrenhaft. Verschwiegen. Tapfer. Eifrig. Aber das ist mir nicht genug. Ihr wollt einen Beweis? Ihr wollt wissen, ob ich sein Wissen in mir trage? Doch mein Wort genügt euch nicht? Ich werde euch EIN EINZIGES MAL zeigen, was ich gesehen habe. Gerade einmal so viel, dass ihr nicht wahnsinnig werdet. Und gerade ein mal so wenig, dass ihr erkennt, dass wir nichts sind im Vergleich zu der Aufgabe, die uns allen für alle Zeiten bevorsteht.”

Sie hob ihre Arme in die Höhe, während sie ihre Augen schloss. Sie versank in vollkommener Konzentration und rief den einzigartigen Moment zurück, den sie hatte erleben dürfen.

“Dies ist der Beginn”, flüsterte sie und im selben Augenblick spürte sie diese unbändig Energie, die ihren Körper durchfloss. Sie fokussierte diese auf ihre Fingerspitzen und ließ sie im nächsten Atemzug frei. Für einen Wimpernschlag entlud sich das Licht des Universums zu der perfektesten Form, die man kannte: Ein Art Lichtball erleuchtete für Millisekunden den Raum. “Dies ist die einzige Wahrheit”, formte sie lautlos mit ihren Lippen, bevor er erlosch.

“Was wirst du tun?”, fragte die Stimme Shetaks zittrig.

Milseya drehte sich wieder zum Feuer und zog dabei die Kapuze wieder über ihren Kopf. Sie griff nach einem Scheit.

“Ich wage”, sagte sie und entzündete eine weitere Schale in dem Raum.

“Ich lerne.”

“Ich bewahre.”

“Ich bestimme.”

“Ich verteidige.”

“Ich verbessere.”

Sechs neue Schalen waren entzündet. Sechs neue Versprechen waren gegeben. Nun fehlte noch das letzte. Milseya kehrte zurück zu der ersten Schale. Ohne zu zögern, zog sie den Ärmel den Umhanges zurück und hielt ihre Hand in die Flamme. Sie sog scharf den Atem ein, als die die sengende Hitze spürte.. doch wenn sie etwas von H'Qar gelernt hattte, dann .. ohne die Miene zu verziehen, umschritt sie geduldig die Schale, ihre Hand nicht aus dem Feuer ziehend. Erst als sie den Ausgangspunkt wieder erreicht hatte, hob sie langsam die mittlerweile mit großen Brandblasen übersäte und an manchen Stellen bereits verkohlte Hand wieder aus dem Feuer und hielt sie in die Höhe.

“Und ich werde schweigen.”

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Wie ein Raubvogel, der sich auf seine Beute stürzte, schoss die SeaQuest der Wasseroberfläche entgegen. Die Triebwerke verursachten ein Ohrenbetäubendes Kreischen. Die Bullaugen wurden mit Schotts abgedichtet.

Dann nur noch ein kurzer Moment, dann Durchbrach das 365 Meterlange Schiff die Wasseroberfläche und verschwand in einem Tunnel aus Gischt und aufbrausenden Wassermassen. Nach wenigen Sekunden wurde der Rumpf wieder Sichtbar. Die Schotts zu den Raupen wurden geöffnet, welche an der Unterseite der Untertassensektion des Schiffes angebracht waren.

Knarrend setzte sich der Unterwasserantrieb in Bewegung. Das Sonnenlicht wurde immer trüber, so dass die SeaQuest wenig später die Hauptscheinwerfer einschaltete und die Umgebung Taghell erleuchtete.

Auf der Brücke veränderte sich die Geräuschkulisse. Sie wirkte Ruhiger als sonst, nur Unterbrochen von einem Ping, das alle paar Sekunden auftrat.

Die Beleuchtung der Brücke war in ein Kaltes Blau getaucht. Und für einen kurzen Moment, schien jeder tatsächlich zu Frösteln. Es wurde nur das notwendigste gesprochen, was zum einen geflüsterten Hintergrund verkam. George hatte an der Ingenieurskonsole Platz genommen. Mit leicht kritischen Blick Prüfte Sheridan die Anzeigen.

„Wie sieht es aus Commander?“

„Bis jetzt läuft alles so wie es soll. Die Schotts halten, nichts hat sich beim Eintritt verzogen. Raupenantrieb läuft bis jetzt nicht heiß. Momentan bin ich zufrieden Sir.“

„Sehr gut. Steuermann? Bringen Sie uns auf 3500 Meter tiefe. 70 Knoten voraus.“

„Aye, Captain!“ Darlon gab die Befehle in die Konsole ein und beobachtete den Hauptschirm.

Mit jedem Meter, den die SeaQuest in den Atlantik hinabtauchte, wurde es Dunkler um das Schiff. Der Ozean verwandelte sich in einen schwarzen alles verschlingenden Schlund eines Monsters.

„Captain? Sie Sensoren Orten Trümmer auf dem Meeresgrund. Entfernung 3000 Meter voraus“, meldete sich Icheb zu Wort. Der Junge Ex Borg ließ seine Finger über die Kontrollen tanzen.

„Mr Darlon. Kurs auf das Trümmerfeld setzen und auf 40 Knoten verlangsamen. Scheinwerfer nach vorne ausrichten.“

Darlon wiederholte die Befehle und führte diese aus. Die SeaQuest verlangsamte Spürbar. Die Vier Hauptscheinwerfer wurden nach vorne ausgerichtet und offenbarten einen Kahlen und blassen Meeresboden, der seit Jahrmillionen wohl kein Licht mehr gesehen hatte, sah man von den wenigen Tauchexpeditionen in den letzten 400 Jahren mal ab. Zwei Strahler waren direkt in Fahrtrichtung ausgerichtet während die anderen Beiden die Seiten ableuchteten.

„Vorsichtig Mr Darlon. Wir wollen nicht unnötig Sediment aufwirbeln lassen.“

Der Bolianer nickte und verringerte die Geschwindigkeit um weitere 20 Knoten.

„das erste größere Trümmerfeld kommt in 20 Sekunden in Sicht!“, verkündete Icheb.

George stand von seiner Konsole auf und trat zum hinteren erhöhten Bereich der Brücke. Von dort aus konnte er besser sehen, was sich nun Abspielte.

Trümmer wurden nun sichtbar. Jene bestanden aus Porzellan, Kupfer oder anderen Materialien, die sich Jahrhunderte lang unter Wasser den natürlichen Einflüssen widersetzen konnten. Es war eine gewaltige Spur aus Hinterlassenschaften, der die SeaQuest langsam folgte. Dann tauchte etwas Größeres als Schemenhafter Schatten auf.

„Darf ich vorstellen? Dies sind die Überreste der Titanic, welche vor fast am Tag genau 470 Jahren in den Fluten des Atlantiks versank.“

Brody klang dabei Ehrfurchtsvoll. Die SeaQuest schwebte neben dem Heck der Titanic, welches durch die Verwitterung kaum noch zu erkennen war. Im 21 Jahrhundert hatten Wissenschaftler das Wrack in dem Damaligen stand Konserviert. So das der Zerfall stark reduziert wurde. Im 22 Jahrhundert konnte man den verfall endgültig stoppen. Man wollte dies für kommende Generationen erhalten.

„Der Zustand des Wracks entspricht unseren Informationen. Das Schiff ist nur noch zu 60 % vorhanden.“

„Danke Mr Icheb. Darlon, bringen Sie uns zum Hauptwrack.“

Ungefähr 800 Meter weiter konnte man das sehen, was von dem Rumpf und den aufbauten des Luxusliners übrig war. Der Bug war halb eingestürzt. Die oberen Decks waren ineinander gekracht, nachdem die Struktur durch den Bakterienfraß nicht mehr ihr eigenes Gewicht halten konnte.

George kannte noch Bilder vom Wrack, als man es 1986 frisch nach über 70 Jahren wieder entdeckt hatte. Der jetzige Anblick wirkte nun noch anklagender. Der Ingenieur schüttelte sich kurz. Jenes Schiff war seinerzeit das Modernste in der Zivilen Schifffahrt, was es gab. Die Luxusausstattung war sogar für die Verhältnisse des 24 Jahrhunderts überwältigend gewesen.

Ein Moment hatte genügt um aus diesem Stolz einen Stählernen Sarg für über 1000 Menschen zu machen.

Die Lichtstrahlen der Scheinwerfer glitten über die Decks des Liners, welcher sogar noch in diesem Zustand erhaben aussah.

„Mr Darlon. Bringen Sie uns zum Testgebiet“, befahl Brody. Noch ein letzter Blick, dann wandte sich die SeaQuest von der Titanic ab.

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Ein wenig seltsam mutete es Vinara doch an, dass ein Exemplar ihres Astralscanners nun ausgerechnet hier auf Pollux IV und dann auch noch auf dem Stützpunkt der Marines eingesetzt wurde. Deshalb bat sie um ein Gespräch mit General Fletcher, welche ihr auch prompt einen Termin gewährte.

"Ich nehme an Sie wollen mich wegen des Astralscanners sprechen?", fragte die Flaggoffizierin als ob sie Gedanken lesen könnte.

"Ja, ich habe zwar gesehen dass Sie hier auch über eine gute medizinische Grundausstattung verfügen, aber dass Sie ausgerechnet diesen Scanner benötigen überrascht mich dennoch etwas. Zumal mit einem Durchbruch auf dem Gebiet des Organersatzes erst in ein paar Jahren zu rechnen sein dürfte."

Fiona Fletcher lächelte die Andorianerin beruhigend an. "Nun, ich bin zwar keine Medizinerin, aber um gewisse Dinge zu beschleunigen forschen in der Föderation schon mal mehrere Gruppen gleichzeitig auf demselben Gebiet, aber jeweils an verschiedenen Fronten. Im Argus-Sektor will man natürliche Organe nachwachsen lassen, wir versuchen hier die bereits vorhandenen bioplastischen Prothesen zu optimieren."

"Wenn ich mich recht erinnere wollte Dr. Assjima die Implantate der Cyborgs durch solche maßgeschneiderte Prothesen in Form der wirklichen Organe ersetzen... Auf jeden Fall gab es damals noch nicht die Option sie einfach nachwachsen zu lassen."

"Nun, in diesem Fall verstehen Sie von Medizin vielleicht sogar ein wenig mehr als ich... Vielleicht können wir Ihren Astralscanner auch noch auf andere Weise einsetzen; etwa in mobiler Form zum Aufspüren von Personen. Da fällt mir ein, haben Sie nicht auch einen Astraltricorder?"

"Den habe ich bei mir, aber er wurde von einigen meiner Mitarbeiter aus den Bestandteilen eines älteren Psychotricorders gebaut. Sie haben ihn mir als Abschiedsgeschenk mitgegeben... Ich würde mich nur ungern von ihm trennen, könnte Ihnen aber die Pläne geben - sofern Sie mir schwören sie nicht zu missbrauchen."

Die Generälin schmunzelte. "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort dass wir nichts tun werden das den Prinzipien der Föderation zuwider laufen könnte... auch im Namen von General Anderson. Dass andere Ihre Forschung missbrauchen wäre zwar durchaus denkbar, aber alles hat auch seine Schattenseiten. Es gibt nun einmal immer wieder Individuen oder Gruppen die selbst noch die friedlichste Erfindung als Waffe zu missbrauchen versuchen... Leider auch in der Föderation."

Vinara wollte schon wieder gehen als Fletcher sie noch kurz zurückhielt. Sie holte ein Kästchen aus ihrer Schreibtisch-Schublade und öffnete es; auf grünem Samt gebettet war dort eine Brosche in der Form eines stilisierten silbernen Ahornblatts zu sehen. "Wissen Sie was das ist Professor?"

"Das Rangabzeichen eines Lieutenant-Colonels", erwiderte die Wissenschaftlerin verwundert.

"Exakt. Noch wird es von einigen Offizieren am Kragen getragen, doch schon in eineinhalb Jahren wird es nur noch symbolischen oder sentimentalen Wert haben... Was ist, möchten Sie es nicht mal tragen?"

"Ma'am? Bei allem Respekt, aber ich habe der Uniform in jeglicher Hinsicht abgeschworen. Abgesehen davon besteht ein Beförderungs-Stop gegenüber meiner Person."

"Nur was die reguläre Sternenflotten-Laufbahn betrifft. Eine Beförderung zum Lieutenant-Colonel mit damit eingehendem Transfer im Rahmen eines Feldpatents wäre von diesem Stop ausgenommen. Außerdem habe ich gehört, dass man in spätestens zwei Jahren Ihren Beförderungs-Stop noch einmal überprüfen will. Sie könnten dann tatsächlich früher als erwartet zum vollen Commander befördert beziehungsweise zurücktransferiert werden."

Vinara blickte nachdenklich auf das silberne Ahornblatt. "Ich danke Ihnen für das Angebot General, und ich kann mir denken dass es von Anderson kommt. Trotzdem muss ich ablehnen; als Lieutenant-Colonel würde ich selbst im Rahmen eines Feldpatents einen Zweig der Sternenflotte repräsentieren, der deutlich militärischer ist die reguläre Rangfolge. Ich bin Wissenschaftlerin und keine Soldatin; ein Feldpatent benötige ich weder für meine gegenwärtige noch meine zukünftige Arbeit."

Fletcher nickte verständnisvoll, schloss das Kästchen wieder und steckte es zurück in die Schublade. "Sie haben Recht, General Anderson hat diese Beförderung vorgeschlagen. Er wollte Ihnen damit etwas Gutes tun, aber ich habe mir schon gedacht dass Sie ablehnen würden. Es zeigt nur wieder einmal wie sehr Sie sich in vielen Dingen von gewöhnlichen Andorianern unterscheiden."

"Andere Andorianer hätten vielleicht ebenfalls abgelehnt; es sind nicht alle meines Folges reinrassige Krieger, und damit meine ich nicht nur die Aenar."

"Wie Sie meinen Professor. Was Ihre weitere zivile Laufbahn angeht, so kann ich Ihnen mitteilen dass Sie ab morgen Ihre neue Wohnung bei der Universität beziehen können. Bis zum Beginn des vollen akademischen Betriebs dort dürfte noch einige Zeit vergehen, aber dafür haben Sie mehr Zeit sich anderen Dingen zu widmen - worin auch immer diese bestehen mögen."

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Ist das dein Ernst?“

Beinahe schon ein wenig belustigt blickte Milseya den vielleicht vier, fünf oder auch sechs Jahre älteren Mann kurz an. Dann drehte sie sich wieder zu ihrem Bett und fuhr fort, ihre Sachen zu packen. „Ich genieße bereits viel zu lange eure Gastfreundschaft, Shetak. Es wird Zeit für mich wieder zu meinem Leben und den Meinigen zurückzukehren.“

„Aber wo willst du hin? Die IKS Eisenstein wurde zerstört..“

Milseya hielt für einen kleinen Moment inne. Die Zerstörung des klingonischen Schiffes hatte sie betroffen gemacht. Nur wenige Informationen hatte man ihr darüber mitteilen können. Es soll Überlebende gegeben haben – Milseya hoffte, dass Vinaras Gefährtin darunter war. Doch gleichzeitig hatte ihr die Vernichtung des Schiffes auch vor Augen geführt, dass außerhalb dieser Mauern das Leben weiter ging. Und auch sie lebte noch. Das, wozu sie hierher gebracht worden war, hatte sie getan. Nun war es an der Zeit zurückzukehren. Hier konnte sie nicht das tun, was sie vorhatte. Konnte ihre Forschungen nicht fortsetzen. Jedenfalls nicht ohne der Versuchung zu erliegen, das Wissen, das hier lag, zu benutzen. Und sie konnte nicht dem Pfad folgen, der ihr zugewiesen worden war.

Doch vor allem wollte sie eins: zu H'Qar.

Milseya sehnte sich nach ihrem Mann. Nach dem Geruch seiner Haut. Nach der Berührung seiner Haut. Nach der Wärme seiner Stimme...

„Wie willst du ihm sagen, was passiert ist?“, fragte Shetak, der nicht Gedanken lesen musste, um zu wissen, woran sie dachte. Ihr Gesichtsausdruck war mit einem Male so sanft geworden, ja beinahe schon verklärt.

„Ich werde ihm die Wahrheit sagen“, erklärte sie ungerührt.

„DU WIRST WAS?“ Shetak war an das Bett gesprungen und packte ihren Arm. „Er wird es uns büßen lassen!“

„Davon gehe ich aus.“

„Du hast geschworen, zu schweigen!“

„Über die Mysterien der Schulen – ja. Aber nicht über euch. Ihr seid nicht die Schulen. Ihr seid die Schüler.“ Sie griff nach Shetaks Hand und lockerte seinen Griff, sodass sie ihre Hand frei bekam. „Wenn es dich beruhigt, es war Nirlan, der mich entführen ließ und es war seine Idee, meinen Tod vorzutäuschen. Nirlan ist tot. Damit hat der Schuldige seine Schuld beglichen.“

„Das wird deinem Mann nicht genügen!“

„Das ist nicht mein Problem. Ich bin nicht verantwortlich für H'Qars Tun. Er besitzt einen freien Willen. Predigt ihr nicht immer, dass kein freier Willen beschnitten werden darf? Ist das nicht der Grund, wieso außerhalb dieser Mauern immer noch Kriege geführt werden? UND der Grund, wieso ihr euch immer wieder hier versteckt? Ist es nicht so, dass ihr nichts so sehr fürchtet wie den freien Willen? Natürlich nur, wenn ihn die anderen besitzen.. nun, mein Freund .. ich bin ein Teil von euch, doch gehöre ich nicht hier her. Ich habe beschlossen, dass ich nicht mein Leben aufgeben werde, nur weil ich die Robe angelegt habe. Was euch fehlt, ist Leben. Das würde eurem Tun wieder einen Sinn geben. Nirlan hatte das erkannt. DAS war der Grund für seine Wahl. Mein Kind hatte damit nur wenig zu tun. Es war nur, um euch die ganze Sache schmackhaft zu machen.“

Milseya lächelte sanft und strich Shetak zärtlich über die fahl gewordene Wange. „Es tut mir leid, Shetak“, flüsterte sie. „Aber ich kann nicht länger hier bleiben. Hier gibt es nichts, was ich lernen kann. Nichts, dass ihr mich lehren könntet. Das, was ich erfahren will, findet sich in keinen Büchern. Das ist da draußen.“ Sie musste leise lachen. „Und das sage ausgerechnet ich! Diejenige, die Bücher zu dem Nabel der Weisheit erklärt hatte.“ Milseya griff zu ihrer Tasche und ging langsam zur tür.

„Werden wir uns wiedersehen?“, hielt Shetak auf.

Milseya war stehen geblieben, doch drehte sie sich nicht um. „Nein“, antwortete sie schließlich. „Du wirst mich nicht wiedersehen. Leb wohl.“

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Die SeaQuest Schüttelte sich kurz, als die für den Unterwassereinsatz veränderten Photonentorpedos die Abschussrohre verließen. Die Zielscanner der Waffe hatten bereits das Testziel erfasst und hielten ohne Gnade auf diese zu.

„Torpedos erreichen ihr Ziel in 10 Sekunden Captain“, meldete sich Kusanagi. Seine dunklen Augen verfolgen die Bewegungen des Projektils. Der Torpedo Schlug einen letzten Haken, dann beschleunigte dieser und Krachte in die Testboje, welche in einem Chaos aus Plasma und Luftblasen auseinander platzte.

„Volltreffer!“, freute sich der Japaner mit einem breiten Grinsen.

„Ausgezeichnet Mr Kusanagi. Wenn noch die Phaseradapter Funktionieren wie sie sollen, so sind wir auch Unterwasser vor den Meisten Überraschungen gefeilt.“

„Aye Captain. Aktiviere die Phaser und lade das Programm“, bestätigte Kusanagi und gab die entsprechenden Befehle ein.

„Sensoren haben die neuen Testziele erfasst Captain. Phaser Akkumulieren bereits“, meldete George.

„Bestätigt. Phaser in 30 Sekunden Feuerbereit“, sagte Kusanagi.

Mit 200 Knoten Raste die SeaQuest auf ein weiteres Zielgebiet zu. Diesesmal war es das Wrack eines abgeschossenen Jem Hadar Jägers, den man hier dafür versenkt hatte. In dem Wrack war nichts mehr an Technik vorhanden gewesen.

Wie ein Unheil verheißendes Seeungeheuer tauchte es auf dem Hauptschirm auf. Kusanagi erfasste das Ziel und Programmierte eine volle Breitseite der Phaser.

„Ziel erfasst. Phaser bereit.“

„Feuer!“, befahl Brody.

Die Orangen Strahlen zuckten aus den Phaserbanken und Knackten augenblicklich die Panzerung des Ziels. Die Metallplatten verwandelten sich Augenblicklich in Flüssige Sturzbäche, die sogleich durch das Eiskalte Wasser des Atlantiks abgekühlt wurden. Das Glühen der getroffenen Stellen hielt noch Minuten lang an.

Kusanagi lächelte erneut. Die SeaQuest hatte sich im Test bewährt. George betrachtete sich die Aufgezeichneten Werte auf seinem Display.

„Ausgezeichnet! Meinen Glückwunsch an Sie alle“, lobte Brody.

„Captain, laut den Sensoren, haben wir das Schiff vernichtet. Aber in den Sekundär Kupplungen gibt es nach wie vor Schwankungen, die bei einem echten Gefecht zum Ausfall der Phaser führen könnten. Aber dieses Problem sollte innerhalb eines Tages behoben sein. Das Torpedosystem ist dagegen Perfekt. Dort lag alles im Bereich der vorgegebenen Parameter“, berichtete George.

„Gut, kümmern Sie sich um die noch anstehenden Reparaturen Commander. Mr Kusanagi?“

„Ich schließe mich dem ersten Offizier an, Sir. Ich bin hoch zufrieden“, der Japaner nickte Respektvoll dem Chefingenieur zu.

„Gut, dann werden wir den ersten Tauchgang beenden und nun zum Raumdock fliegen. Steuermann, wir tauchen wieder auf. Atmosphärenflug und Weltraumsysteme in Bereitschaft.“

„Aye, Captain.“

„Und was ist, wenn es das Andorianische Fieber ist?“, fragte ein Kränklich aussehender Mann, der mit Nervösen Augen hin und her blickte und sich wohl jederzeit vor Armeen von Bazillen bedroht sah.

Michael rollte leicht mit den Augen, während er sich um die Tricorder kümmerte, die neu Angeliefert worden sind.

Doktor Beverly Crusher lies sich nichts anmerken, als diese den Medo Tricoder in die Hand nahm und einen erneuten Scan ausführte.

„Nein ist es nicht.“

„Ist es nicht? Dann…..“

„Mr Carver. Bitte überlassen Sie mir die Diagnose!“, brummte Crusher. „Und hören Sie auf die Medizinische Datenbank zu Wälzen.“

„Aber ich fühle es Doktor!“, beharrte Carver mit einem halb Wahnsinnigen Blick. Crusher seufzte leicht. Michael hingegen verkniff sich ein Kichern. In der letzten Woche war dieser Mann Praktisch zweimal am Tag aufgetaucht. Warum, das schien insgeheim nicht mal Carver zu Wissen.

„Sie haben nichts Mr Carver! Hier sehen Sie!“, Beverly zeigte dem Mann das Display ihres Tricorders.“ Sie werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% ein sehr alter Mann werden!“ Aber nur wenn Du mich nicht noch so weiter nervst! Dachte die Ärztin.

Carver Schluckte.

„Wie Sie meinen Doktor. Dann werde ich gehen.“

„Gut.“

Carver stand von der Liege auf und taumelte leicht aus dem Untersuchungsraum. Kurz nachdem die Schotten sich geschlossen hatten ließ Beverly die Schultern erleichtert sinken.

„Nicht mal Barclay war so schlimm!“, zischte Crusher leise. Dann wandte Sie sich Michael zu.

„Die Tricorder sind in Ordnung Doktor“, antwortete Michael auf die Stumme Frage Crushers. Diese Schmunzelte nun leicht.

„Gute Arbeit Michael.“

„Danke, übrigens was machen Sie wenn Carver Morgen wieder kommt?“

„Dann Diagnostiziere ich ihm das Barclay Protomorphose Syndrom!“

„ Und was Passiert dabei?“

„Bei dieser Krankheit werden Ruhende DNS Sequenzen reaktiviert und Programmieren die DANN zu einer früheren Konfiguration um.“

„Also so was, wie wenn man sich dadurch in einen Urmenschen zurück verwandeln würde?“

„Ganz richtig. Vor 13 Jahren trat diese Krankheit zum ersten Mal auf.“

„Ob das eine gute Idee ist?“

„Mal sehen.“

„Weil dem könnte man die Klingonischen Pocken andichten, Carver würde immer noch kommen.“

„Ich fürchte Sie haben Recht Michael.“ Crusher strich sich eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht.

„Ihr Praktikum ist bald zu ende. Haben Sie sich bereits entschieden, ob es auch was für Sie ist?“

Michael straffte die Schultern. „ Ja das habe ich. Ich möchte Medizin Studieren, wenn ich die Schule abgeschlossen habe. Aber ob ich das an der Sternenflotten Akademie mache oder an einer Zivilen Uni, weis ich noch nicht.“

„Da ist noch etwas Zeit. Kommen Sie Michael. Im anderen Behandlungsraum wird derzeit ein Antedeaner behandelt. So was sieht man sehr selten.“

„Gerne.“

Persönliches Computerlogbuch Fähnrich Jenax Sheridan

Sternzeit: 60265.1

Die letzten Tage vergingen einfach so, wie wenn sich alles auf dem Rückzug befinden würde. Das Verschwinden der Waterloo, Jerry Estebahn und die Besatzung werden seither vermisst. Niemand kann sagen was da nun Passiert ist. Ob das Schiff noch Existiert oder ob die Besatzung noch am Leben ist.

Zuvor ist auch Milli verschwunden. Man fand Wrackteile ihres Shuttles und auch Organische Überreste, die auf Milli und ihr ungeborenes Kind hinwiesen. Doch so richtig will niemand daran Glauben. Besonders George kann es nicht Akzeptieren das die Patentante unserer Kinder nicht mehr am Leben sein soll.

Von Doktor Assjima , Lucas Bishop sowie Commander Kyle , Doktor Gilmore und Solak hört man auch nichts mehr, seit diese ihre Posten eingenommen bzw. sich seither auf Vulkan aufhalten.

Trotz der Verluste in der letzten Zeit, scheinen doch alle ihr neues Leben mehr oder weniger angenommen zu haben. Der Alltag kehrt ein und ersetzt das Fremde, das man empfindet, wenn man sich Plötzlich an eine neue Umgebung anpassen muss.

Die Menschen leben ihr Leben weiter, trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten, die einem das Schicksal wie Felsbrocken auf den Weg legt.

Es kehrt eine Art von Ruhe ein, eine trügerische Ruhe. George verglich dies immer mit dem Auge des Hurricans. Wenn man sich im Windstillen Zentrum des Sturms befindet und man darauf wartet, das der restliche Sturm sein Werk vollenden würde.

Und es scheint sich was anzubahnen. Ich spüre dies mit der Sicherheit, wie das bald der Sommer hier anbrechen wird.

Man kann nur hoffen das man vor dem Sturm in Sicherheit ist und der Schaden den er anrichtet sich in Grenzen hält.

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Lt. Cmdr. Bishop saß mal wieder in seinem Büro und wertete das Manöver von letzter Woche aus. Wenigstens gab es diesmal einige Fortschritte, auch wenn nur ein Kadett von dem Außenteam überlebt hatte. Er hatte gerade die erste Beurteilung für den Kadetten Jarvis Quila fertig gestellt, als es an seiner Tür klingelte. „Herein!“ rief der Australier und ging weiter seiner Arbeit nach. Das Türschott öffnete sich und die zweite Chefingenieurin Alicia Rogers trat ein. Lucas war so in seine Arbeit vertieft, dass er erst bemerkte, dass jemand im Raum stand, als sich der Schott wieder geschlossen hatte. Etwas verwundert schaute er von seinem Schreibtisch auf und erblickte zu seiner Freude das Goldkehlchen von der Technik.

„Hallo Al, was gibt es denn?“ fragte der Sicherheitschef freundlich und schob sein Arbeitsmaterial zur Seite.

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich den Auftrag, den du mir gegeben hast, ausgeführt habe. Die Krankenstation ist nun komplett verkabelt bzw. mit Abhörgeräten ausgestattet. Wir haben es als Wartung der ODN-Leitungen getarnt. Du kannst es ja gerne ausprobieren!“ berichtete die Afroamerikanerin ihrem Vorgesetzten.

„Gute Idee, es könnte ja sein, dass du schlampig gearbeitet hat!“ entgegnete Lucas und grinste. Aber die junge Frau fand es nicht sonderlich komisch und schaute ihn böse an.

„Wenn sie meinen, Sir“ zischte sie.

„Das war doch nur ein Witz! Du kannst doch gar keine schlechte Arbeit abliefern…“ versuchte sich der Sicherheitschef wieder etwas einzuschleimen.

„Oh Nein, mein Freund, so einfach geht das auch wieder nicht. Da müssen schon ein paar Bierchen her und du bezahlst!“

„Einverstanden!“

Dann gab der Sicherheitschef seinen Zugangscode ein und bekam über die Abhörgeräte ein klares Bild mit Ton von der Krankenstation. Er konnte den Chefarzt sehen, wie dieser einer Kadettin das Handgelenk behandelte und ihr dabei die ganze Zeit in den Ausschnitt schielte. Als nächstes tat er so, als würde er abrutschen, um sie dann unsittlich am Bein zu berühren.

„So ein Dreckskerl!“ brüllte die Chefingenieurin und regte sich dabei tierisch auf. Aber dann bemerkte sie, dass Lucas derart gelassen wirkte, dass sie stutzig wurde.

„Was ist denn mit dir los? Interessiert dich das überhaupt nicht?“

„Das ist Sam und wir stellen ihm morgen eine Falle. Was du gerade siehst, ist nur das Vorspiel!“ antwortete Commander Bishop und deaktivierte die Verbindung.

„Du setzt das niedliche Ding aber einer sehr großen Gefahr aus! Wie willst du denn eingreifen, wenn sie in Not ist?“ fragte Alicia neugierig und sorgenvoll.

„Hältst du mich für einen Anfänger? Sam wird von mir die ganze Zeit elektronisch überwacht, sobald ich einen Schrei von ihr höre, wird sie sofort in mein Büro gebeamt.“

„Na gut! Dann werde ich wieder meine Arbeit gehen und dich nicht länger von deiner Arbeit abhalten!“ verabschiedete sich die junge Frau und verließ wieder das Büro.

Lucas stellte die Verbindung zur Krankenstation wieder her, um zu überprüfen, ob das innere Mikrophon von Sam funktionierte. Leise sprach er in das kleine Überwachungsgerät. „Sam, nicht erschrecken! Wenn du mich hören kannst, dann streiche mit der linken Hand dein Haar zurück!“

Samantha zuckte kurz zusammen, aber dann führte sie die Anweisung aus und strich mit ihrer linken Hand ihr Haar nach hinten. „Gut gemacht, dann schalte ich wieder ab. Ende“ sprach Lucas und deaktivierte die Sprechverbindung.

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Die Wohnung war einzugsfertig und Vinara konnte nun endlich in eine Bleibe die ein wenig größer war als ihre bisherige Unterkunft auf dem Stützpunkt der Marines.

Die Andorianerin war gerade dabei das karge Mobiliar mit kaum weniger kargen Dekorationen zu versehen als es an der Tür klingelte (das Geräusch klang im Gegensatz zu den Quartieren der Sternenflotte tatsächlich wie eine kleine Glocke, wenn auch etwas verzerrt).

Eine hellblonde Trill in blauer Uniform mit den Rangabzeichen eines Lieutenant-Commanders bat um Einlass; sie stellte sich als Zera Velan vor und fügte mit leicht verschämten Stolz hinzu dass man sie erst vor wenigen Tagen befördert habe.

"Meinen Glückwunsch Commander. Ich wusste gar nicht dass man auch Sie für das Ground Science Corps rekrutiert hat, zumindest habe ich Ihren Namen bisher nicht in der Liste gefunden."

"Oh nein nein Professor, ich arbeite nicht für das Corps, bitte entschuldigen Sie, ich hätte gleich sagen sollen dass ich im erweiterten Austauschprogramm mit den Klingonen bin. Ich werde als neue Wissenschafts-Offizierin unter Captain K'Olmos dienen. Ich sollte Ihnen sagen dass die IKS Su'rak in einer Woche ihren Dienst aufnehmen wird."

"Ich bin froh das zu hören; dann wurden wohl auch schon für die anderen getöteten Führungsoffiziere der Eisenstein Ersatz gefunden?"

Sie hatten inzwischen im Wohnzimmer Platz genommen und Vinara hatte Getränke für sich und ihren Gast repliziert (Wasser und Eistee).

"Ja Ma'am; den Namen des Chefingenieurs habe ich bis jetzt nur einmal kurz überflogen und ich kann mich im Moment nicht mehr an ihn erinnern, aber er ist definitiv ein Klingone. Für Dr. Kalis wird, sollte sie bis dahin noch nicht wieder voll einsatzfähig sein aushilfsweise ein Arzt der Sternenflotte einspringen. Neuer Sicherheits-Chef und Taktischer Offizier in Personalunion wird ein gewisser K'Rar sein, der dafür ebenfalls erst vor Kurzem zum Lieutenant, ich meine Sogh befördert wurde."

"Wenn Sie sagen er ist auch der Taktische Offizier, heißt das dann Lieutenant Lar wird nicht dabeisein?"

"Nein Professor, der Verlust ihres Gefährten war offenbar zuviel für sie. Sie hat sich aus dem Austauschprogramm herausnehmen lassen, niemand weiß ob sie je wieder auf einem klingonischen Schiff dienen wird."

"Das ist bedauerlich; ich hoffe sie wird sich bald wieder erholen und einen angemessenen Posten finden. - Aber sagen Sie, sind Sie wirklich nur hierher gekommen um mir das persönlich zu sagen?"

Lieutenant-Commander Velan errötete. "Nun ja, offen gesagt - ja, ich wollte Sie unbedingt persönlich treffen. Ich bedaure dass Sie aus dem Offiziersdienst ausgetreten sind, aber Ihre jetzige Arbeit leistet der Sternenflotte und der Föderation ganz bestimmt ebenso gute Dienste. Was die Führung meiner wissenschaftlichen Abteilung angeht, so möchte ich so weit es geht nach Ihrer Weise vorgehen. Auch wenn dieses kleine Schiff der K'Tinga-Klasse nicht mit einer Prometheus oder Vor'Cha mithalten kann."

Vinara wäre beinahe etwas dunkelblauer geworden. "Ich fühle mich geehrt dass Sie so über mich denken, gute Vorbilder sind stets von Nutzen, aber mit der Zeit sollten und werden Sie auch Ihren eigenen Stil finden. - Nun da Sie schon mal da sind könnten Sie mir vielleicht noch bei einem kleinen Rätsel helfen. Als Captain K'Olmos mich zuletzt kontaktierte und mich über die Zerstörung der Eisenstein informierte, deutete er an dass es womöglich eine Eisenstein-A geben könnte. Wissen Sie etwas darüber?"

Zera Velan wurde noch röter und murmelte: "Also das ist geheim, das kann ich Ihnen nicht einfach so sagen." Sie stand auf, trat etwas unsicher ganz nahe an die Andorianerin hin und flüsterte ihr schließlich ins Ohr: "Ja, es soll eine neue Eisenstein geben. Höchstwahrscheinlich ebenfalls Vor'Cha-Klasse; die Fertigstellung ist in drei bis vier Monaten geplant."

"So schnell schon?", flüsterte Vinara zurück welche die Paranoia der definitiv unvereinten Trill beinahe schon drollig fand.

"Ähm, das weiß ich auch nicht, vielleicht ein anderes Schiff das umbenannt wird?"

"Die Klingonen werden wohl kaum Forschungs-Schiffe am Fließband produzieren."

"Am Fließband nicht gerade Professor, aber die neue Eisenstein soll auf jeden Fall von Grund auf für ihre Bestimmung gebaut werden." Die Wissenschafts-Offizierin sprach nun wieder etwas lauter, aber immer noch mit gemäßigter Stimme.

"Heißt das dann sie wird noch weniger bewaffnet sein?"

Die Trill trat nun wieder ganz nah an Vinara und flüsterte: "Soweit ich weiß ist bei dem neuen Schiff die komplette Standard-Bewaffnung seiner Klasse vorgesehen. Habe ich zumindest beiläufig gehört. Aber wie gesagt, das ist geheim, also sagen Sie es unter keinen Umständen irgendjemandem!"

Die Andorianerin bedankte sich für die Informationen und sah die übertrieben erscheinende Vorsicht ihrer indirekten Nachfolgerin nun auf einmal in einem anderen Licht: Wer auch immer für die Zerstörung der Eisenstein verantwortlich war, durfte auf keinen Fall früher als unbedingt nötig von dem Nachfolge-Schiff erfahren.

"Also dann werde ich mal wieder gehen", meinte Lt.-Commander Velan und leerte ihren Eistee. "Ich habe noch einiges zu tun, wobei - etwas Zeit um mich von Ihnen durch die Einrichtungen hier führen zu lassen dürfte ich noch übrig haben. Die nehme ich mir einfach."

Während der Führung durch die größtenteils noch leer stehenden Räumlichkeiten der Universität erfuhr Vinara auch, dass der unbekannte schwarze Vor'Cha-Kreuzer welcher die Eisenstein zerstört hatte, von der IKS Kum'Var sowie zwei bis drei Birds of Preys aufgespürt und vernichtet worden war. Allerdings konnte man so auch nicht mehr sagen was es genau mit diesem unbekannten Angreifer auf sich gehabt hatte...

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Und nun meine Damen und Herren, schalten wir weiter zu Enia Soles, die uns einen Bericht über die Ereignisse auf Neria geben wird. Enia?“

Auf dem Bildschirm erschien ein schlichtes, in dunkelblau gehaltenes Gebäude, vor dem sich eine Menge Leute versammelt hatten.

„Unzählige Nerianer haben sich hier vor dem Shavemtolk Krankenhaus in der Hauptstadt von Neria versammelt, um für die zum Teil schwer verletzten Mitglieder des diplomatischen Corps der Föderation zu beten. Noch bewahren die nerinaischen Mediziner Stillschweigen über die Details der Verletzungen der vier Überlebenden des Bombenanschlages. Einzig Chefarzt Sher Zupol war zu einer kurzen Stellungnahme bereit.“

Mit leisem Glucksen schwabbelte der dickflüssige Sirup in das Glas. Sie tauchte den Salzstengel in die Flüssigkeit und schleckte in gedankenverloren ab. Dieser unfähige Kerl gehört an den nächsten Baum geknüpft.

Das Bild eines Mannes mit tiefen Hautlappen auf Wangen und Stirn und einer dicken knorpeligen Nase wurde eingeblendet. Er trug einen dunkelblauen Kaftan zum Zeichen seines medizinischen Standes. Beschwichtigend hob er die Arme, um die aufgeregt durcheinander fragenden Journalisten zu beruhigen.

„Ich verstehe, dass Sie alle natürlich mehr über den Zustand der Verletzten erfahren möchte“, begann er mit einer typisch nerianischen, piepsigen Stimme. „Dennoch bitte ich Sie um Geduld. Unsere besten Spezialisten sind im Moment dabei, die Verletzten zu untersuchen und zu behandeln. Sie werden sicherlich verstehen, dass das absoluten Vorrang vor dem öffentlichen Interesse hat. Doch, ich kann Ihnen versichern …“

...dass alles getan wird, was in unseren Kräften und in unser Macht liegt, denn auch wir Ärzte wissen um die Bedeutung der Verhandlungen zwischen der Föderation und unserem Volk. Knacks – der Salzstängel brach in der Mitte. „Ihr schwafelt und schwafelt und schwafelt! Aber getan habt ihr nichts!“ Sie griff nach einem neuen Stängel.

„…dass alles getan wird, was in unseren Kräften und in unser Macht liegt, denn auch wir Ärzte wissen um die Bedeutung der Verhandlungen zwischen der Föderation und unserem Volk. Das Einzige, das ich Ihnen im Moment sagen kann, ist, dass die Mitglieder des diplomatischen Corps sehr schwer verletzt sind.“

„Das war der der Chefarzt Sher Zupol des Shavemtolk Krankenhaus vor etwa zwei Stunden Erdstandardzeit“, erklärte eine junge Frau südländischen Typs, die die rechte, untere Einblendung als „Enia Soles – Korrespondentin Central Star Broadcasting Network DS6“ identifizierte.

„Dass diese junge Frau nicht vor Stolz geplatzt ist – Sie betrachtete es ganz offensichtlich als Ehre, über diese Sache berichten zu dürfen.“

„Noch immer ist nicht mehr über den Zustand von Lt. Commander Nigel Kandrell, Lieutenant Meg Rym, Lieutenant T'Sek und Lieutenant Venol Qater vom diplomatischen Corps bekannt. Doch kann man laut mehreren befragten Föderationsmediziner davon ausgehen, dass die Verletzten mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Frakturen, Quetschungen, Verbrennungen des 2. und 3. Grades sowie womöglich lebensgefährliche innere Blutungen bei der Bombenexplosion erlitten haben.“

„Ja, ja damals habt ihr noch geglaubt wenigstens diese vier retten zu können. Aber nur einer hat es geschafft. EINER von so vielen!“ Wütend stieß sie den Salzstängel in das Sirupglas.

Enia Soles verschwand vom Bildschirm, dafür sah man nun auf schwelende, schwarz geräucherte Trümmer, in denen Männer in violettfarbenen Schutzanzügen sich vorsichtig bewegten. Manche gruben sachte an einer Stelle, andere fotografierten die einzelnen Trümmerteile, wiederum andere untersuchten den Boden mit Spezialgeräten.

„Wie bereits von CSBN gemeldet, explodierte vor rund 10 Stunden eine Bombe in einem Konferenzgebäude, in dem Vertreter der nerianischen Regierung mit Mitgliedern des diplomatischen Corps über einen möglichen Beitritt Nerias in die Föderation verhandelten.“

Kurz war wieder Enia zu sehen. „CSBN ist es gelungen, mehrere Augenzeugen der Explosion zu befragen. Da dem Beitritt Nerias zur Föderation hier auf dem Planeten eine große Bedeutung zugemessen wird, waren viele Bürger bei der Ankunft des diplomatischen Corps anwesend. Einer von ihnen stellte uns freundlicherweise seine Amateurfilmaufnahmen dieses Moments zur Verfügung.“

„GAFFER! Warum müsst ihr eure Geräte im Angesicht des Todes auch noch extra dicht draufhalten?“ Sie richtete den wuchtigen Körper auf und beugte sich vor. Ein Mädchen, das auf dem Teppich vor ihr saß sprang erschrocken auf.

„Mumi … soll ich die Aufzeichung ausschalten? Du regst dich immer viel zu sehr auf. Der Doktor hat gesagt, dass das nicht gut ist für dein Herz.“

„Nein Kindchen … ist schon gut. Ich werde mich nicht mehr aufregen.“

Währenddessen hatte die Korrespondentin weiter gesprochen und man sah leicht verwackelte Bilder, auf denen Föderationsmitglieder in ihren Uniformen aus den Gleitern stiegen und von der nerianischen Delegation freundlich begrüßt wurden.

„Laut unseren Augenzeugen soll es gegen 11 Uhr morgens Erdstandardzeit, etwa eine knappe Stunde nach der Ankunft, einen ohrenbetäubenden Knall gegeben haben. Nur Sekunden später fiel der Verhandlungstrakt in sich zusammen und mehrere Meter hohe Stichflammen sollen aus den Trümmern regelrecht heraus geschossen sein.“

Die Bilder wurden plötzlich hektisch. Unruhig wankten die Bilder hin und her, waren bei jedem schnellen Schwenk für wenige Moment unscharf.

Ihre Finger krallten sich in die Armlehnen des Sessels. Sie atmete schwer. „Mumi“ rief das Mädchen aufgeregt. „Bitte lass mich die Datei mit den verrückten Leuten von der Community einschalten. Das wird dich ablenken!“

Doch die Frau winkte ab. „Es geht schon wieder. Mache mir lieber eine Tasse Tee“

Die schrecklichen Bilder flimmerten derweil unbarmherzig weiter über den Monitor.

„Aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen eben anlässlich der Gespräche waren rasch zahlreiche Helfer und Mediziner vor Ort, die sich allesamt um die Bergung und Erstversorgung der Opfer gekümmert haben. Doch für Commander Bethany Tempuli .. Lt. Commander Irving Shat .. Lt. Commander Magali Denoive .. Lieutenant Xo Minug ... Lieutenant jg. Tamui Fenta kam jede Hilfe zu spät. Sie erlagen noch in den Trümmern ihren schweren Verletzungen. Ebenso wie über die Hälfte der nerianischen Verhandlungsmitglieder, darunter auch deren Vorsitzende Klet Vorl.“

Bei jedem einzelnen Namen wurde an Enias rechte Seite ein Foto der jeweiligen Person eingeblendet und die Korrespondentin hatte nach jedem respektvoll für eine Sekunde inne gehalten, bevor sie mit ernster Miene weiter sprach.

„Die Sicherheitskräfte und die einheimischen Ermittlungsbehörden haben unmittelbar nach der Bergung der Opfer mit ihren Untersuchungen begonnen. Doch noch habe man keine beweiskräftigen Hinweise auf die Attentäter gefunden, wurde uns mitgeteilt. Dennoch wurden bereits mehrere Vermutungen laut, die zum augenblicklichen Stand der Ermittlungen als rein spekulativ eingestuft werden müssen. So wurde unter anderem geäußert, dass möglicherweise das Romulanische Imperium an dem Attentat beteiligt sei oder es gar in Auftrag gegeben haben könnte. Wie man auf der Sternenkarte neben mir sehen kann, liegt Neria zwar nicht einmal am Rande des Imperiums, dennoch wurden Proteste von romulanischer Seite laut, als die Gespräche zwischen der Föderation und Neria bekannt wurden. Die Romulaner befürchten, dass die Föderation mit der Aufnahme Nerias nicht nur - wie stets von Föderationsseite betont - eine Pforte zu dem noch wenig erforschten nördlichen Betaquadranten öffnen möchte. Vielmehr vermuten die Romulaner, dass dies ein geschickter Zug der Föderation sei, das Imperium einzukessseln

Doch konnte das Team von CSNB in Erfahrung bringen, dass scheinbar nicht alle Nerianer dem möglichen Beitritt Nerias zur Föderation so positiv gegenüber stehen, wie es immer wieder von offizieller Seite betont wird. Laut unseren Recherchen scheint es einige, mehr oder minder radikale Gruppierungen geben, die den Beitritt verhindern wollen. Die Gründe reichen dabei von Xenophobie bis hin zu dem Argument, die Föderation wolle nur die Bodenschätze und Technologien Nerias ausbeuten. Eine bis zwei dieser Gruppen soll auch erklärt haben, dieses Ziel - wenn nötig - auch mit Gewalt durchsetzen zu wollen. Als wir den leitenden Ermittlungsbeamten Gor Muz dazu befragten, erhielten wir folgende Antwort.“

Die Hautlappen des Nerianers in einem violetten Kaftan zitterten beträchtlich und seine Nase schien anzuschwellen. Mit wütender Stimme – also in sehr hoher Tonlage – fiepte er: „KEIN KOMMENTAR!“

„Und den habt ihr verfluchte Faltengesichter bis heute nicht abgegeben!“ Ihre Hand zitterte, als sie erneut nach einem Salzstängel griff.

Doch bevor sie ihn zum Mund führen konnte, hatten die zarten Finger des Mädchens danach gegriffen und ihn zurück auf den Tisch gelegt. „Du darfst nicht mehr als fünf von diesen Dingern am Tag essen hat der Doktor gesagt. Salz ist nicht gut für deinen Blutdruck. Trink jetzt lieber deinen Tee.“

Die Frau verzog das Gesicht zu einem gutmütigen Lächeln. „Wenn ich dich nicht hätte, Kindchen. Was hast du mir denn heute für ein Gebräu repliziert?“

„Eine neue Mischung aus Doktor Assjimas Hexenküche. Das Rezept habe ich heute Morgen im galaktischen Netzwerk gefunden. Es soll den Blutdruck senken.“

Die letzten Bilder der Katastrophe verschwanden und das Gesicht der Korrespondentin erschien wieder auf dem Bildschirm.

„Das war ein erster umfassender Bericht über das Bombenattentat auf Neria, bei dem fünf Mitglieder des diplomatischen Corps der Föderation sowie zahlreiche Nerianer ums Leben kamen. Wir halten Sie über die weiteren Ereignisse auf dem Laufenden. Enia Soles vor Ort für CSNB.“

„Mumi, es ist gleich viertel nach acht. Du wolltest doch The Best off sehen. Soll ich die Aufzeichnung ausschalten und den aktuellen Stream aufrufen?“

„Ja, bitte mach das. Das wird meine Laune wieder bessern. Danach werde ich dann deinen Bruder anrufen.“

Das Mädchen drückte eine Taste am Monitor und eine hübsche Bajoranierin mit üppiger Oberweite und tiefem Ausschnitt lächelte in den Raum hinein. „Guten Abend liebe Zuschauer. Es ist wieder Community-Time. In der nächsten Stunde zeigen wir Ihnen einen Zusammenschnitt mit den besten Szenen des zehnten Tages. Wird Commander Shral uns heute mehr Busen zeigen? Oder wird Commander Sheridan vielleicht endlich selber durch eine der Jeffreysröhren kriechen und uns dabei mehr von seinem knackigen Hintern zeigen? Viel Spaß bei den Abenteuern der USS Community“

Helping Hands: Brynhild + Inanchfe (Vielen Dank)

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23:15 Uhr

Samantha Jones war auf dem Weg zur Krankenstation. Sie hatte sich beim Basketball-Training das Handgelenk verstaucht und brauchte nun eine ärztliche Versorgung. Sie war etwas aufgeregt, denn es war kein normaler Arztbesuch. Im Moment war sie als Lockvogel unterwegs, um einen Verbrechern zu fangen. Aber ihr Trainer und Sicherheitschef war per Funk bei ihr und sprach ihr beruhigend zu. Langsam bog sie in den Korridor ein, in dessen Mitte sich der Eingang zur Krankenstation befand. Dieser Korridor wurde unbemerkt geräumt und abgeschottet. Zurzeit befand sich nur der Chefarzt Lt. Moon auf der Krankenstation, denn er hatte seine Mitarbeiter wegen Mangel an Patienten in den Feierabend geschickt. Gelangweilt saß der Mediziner in seinem Büro und füllte Akten aus, als sich das große Schott öffnete und die junge Frau mit schmerzverzerrten Gesicht eintrat.

„Guten Abend, Miss Logan was fehlt ihnen denn?“ begrüßte der Doktor die Counselor- Assistentin und wirkte dabei sehr charmant.

„Ich habe mir beim Basketball-Training das Handgelenk verletzt. Es tut verdammt weh!“ jammerte Samantha vor sich hin und hielt ihr Handgelenk fest.

„OH wie schrecklich. Dann komm mal schnell in den Behandlungsraum!“ entgegnete der Chefarzt immer noch freundlich und bat die junge Frau, mit einer Geste den besagten Raum zu betreten.

23:20 Uhr

Lt. Cmdr. Bishop bezog mit vier Sicherheitsleuten Stellung vor der Krankenstation. Seine Untergebenen waren mit Phaser-Gewehren bewaffnet und er selbst hatte seine Phaser-Pistole als Waffe dabei. Aber alle fünf Sicherheitsoffiziere hatten eine spezielle Atem-Maske mit Brille um den Hals hängen. Währenddessen saß der Lockvogel auf einem Biobett und bekam das Handgelenk untersucht.

„Wie ist das noch mal passiert?“ wollte es der Arzt genauer wissen.

„Ich wollte den Ball fangen und habe ihn verfehlt. Deswegen hat er mit voller Wucht mein Handgelenk erwischt.“ schilderte die junge Frau den Unfall, der zur Verletzung ihrer Hand geführt hatte.

„Gut, dann bekommst du jetzt etwas gegen die Schmerzen und danach werde ich dir eine Schiene um dein Handgelenk machen. Am besten du legst dich dazu hin!“

„Wie sie meinen, Herr Doktor!“ antwortete Sam und folgte der Anweisung. Sie lag nun auf der Liege und ihr Oberteil war etwas hoch gerutscht.

Lt. Moon holte das Hypospray und injizierte der Counselor- Assistentin das angebliche Schmerzmittel. Merkwürdig war nur, dass die junge Frau plötzlich einschlief. Lucas erschrak etwas, denn er bekam schließlich keine Antwort mehr von seinem Lockvogel. Er gab den vier Sicherheitsleuten die Anweisung, die Phaser auf Betäubung zu stellen. Dann sollten Sie sich bereithalten.

23:25 Uhr

Lt. Moon grinste teuflisch und freute sich wie der Schneekönig, dass seine Beute vor ihm lag. Schnell testete er auch, ob die junge Frau wirklich betäubt war und stellte mit großer Freude fest, dass er ganze Arbeit geleistet hatte. Langsam zog er Samantha ihr grau-schwarzes Uniformoberteil aus, worauf der blaue Pullover folgte. Wie ein Geier stierte er auf die Brüste der jungen Frau, die noch von einem pinkfarbenen BH verhüllt und in Form gehalten wurden. Als Nächstes riss er ihr die Schuhe von den Füßen und zog ihr vorsichtig die Hose aus. Es kamen wohlgeformte Beine und ein pinkfarbenes Höschen zum Vorschein. Der Doktor atmete vor Erregung nun laut ein und aus. Fast geifernd vor Wollust öffnete er dennoch zaghaft den BH des Fähnrichs und zog ihn vorsichtig aus. Dann legte er ihn fachmännisch zusammen und verstaute ihn neben den bereits ausgezogenen Kleidungsstücken. Dann berührte er sanft die Brüste seines Opfers, um sie dann zu drücken und mit der Zunge abzulecken. Nach einer Weile ließ er von ihr ab und zog ihr das Höschen runter. Dann öffnete er seine Hose und versuchte auf die Liege zu kommen…

23:35 Uhr

Lucas gab den Befehl die Krankenstation mit einer Art von Nebel zu fluten. Dann setzte er seine Maske auf und lud seine Phaser-Pistole. Seine Untergebenen taten es ihm gleich und waren und voll einsatzbereit. „Stürmen!“

Samantha Logan verschwand von der Liege aus der Krankenstation und der Arzt sprang ins Leere. Dann musste er anfangen zu husten, denn der Nebel wurde immer stärker. Leider war der Mistkerl sehr schlau und versteckte sich unter einem der Biobetten. Die Sicherheitsleute stürmten nun den Behandlungsraum und konnten trotz der Spezialbrillen den Vergewaltiger nicht sehen. Lt. Cmdr. Bishop befahl zwei der Sicherheitsoffiziere mit einem Zeichen unter den Liegen nach zu schauen. In diesem Moment wurde ein Sicherheitsmann umgerissen und ein anderer feuerte auf seinen Kollegen. Es gab ein riesengroßes durcheinander und der Arzt konnte fliehen. Lucas war stinksauer. So etwas wäre mit seinem Team von der Community nicht passiert. Schnell riss er sich die Maske vom Gesicht und rannte hinter dem Verbrecher her. „Bleiben sie gefälligst stehen, sie sind verhaftet!“ brüllte der Sicherheitschefs hinterher.

Lt. Moon deaktivierte irgendwie das Kraftfeld und flüchtete zur Shuttle-Rampe. Dort überwältigte er eine junge Kadettin und nahm sie als Geisel. Lucas kam etwas kurzatmig in das Hangardeck gerannt und stellte den Mediziner zur Rede. „Moon geben Sie auf, alle Shuttles wurden deaktiviert und ihre Kommando-Codes gelten auch nicht mehr.“

„Keinen Schritt weiter, oder die Göre hat keinen Schädel mehr!“ zischte die falsche Schlange und hielt der Kadettin einen Phaser an die Schläfe.

„Sie sind ein echter Feigling! Lassen sie Miranda los und stellen sie sich, wie ein echter Mann…“ brüllte der Sicherheitschefs den Geiselnehmer an.

„Gut, dann…“ rief der Mediziner, schubste das Mädchen zur Seite und schoss auf Lucas.

23:45 Uhr

Es war totenstill. Auf dem Hangardeck bewegte sich kein einziges Molekül. Dann sprang Miranda Carter auf und rannte schreiend zu Lt. Cmdr. Bishop. „Commander! Leben sie noch?“

Lucas machte die Augen auf und spürte nur einen brennenden Schmerz auf seiner rechten Schulter. Ihm hatte der Phaserstrahl nur die Schulter verbrannt, aber der Vergewaltiger hatte eine volle Breitseite abbekommen und war betäubt zu Boden gegangen.

Plötzlich öffnete sich die Tür zum Hangardeck und die erste Offizierin kam mit weiteren Sicherheitsleuten hereingestürmt. „Sehr gute Arbeit, Cmdr. Bishop!“ gratulierte ihm die rechte Hand des Captains, oder der Verbrecher abgeführt und Lucas wurde auf die Krankenstation gebracht und versorgt.

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Die Reportage auf CSNB lief gerade erst an, als George in seinem Haus rematerialisierte. Die Tage auf der SeaQuest waren ungewöhnlich anstrengend gewesen. Kaum war auch das letzte Molekül an seinem Platz, so legte sich eine bleierne Müdigkeit auf die Schultern des Ingenieurs.

Jerry Lee begrüßte sein Herrchen aufgeregt und Jaulte kurz.

„Imzadi!“, George umarmte seine Frau, als diese auf ihn zukam. Er sog ihren Geruch auf, welcher für ihn das schönste war, was es geben konnte.

„Wie ist es euch ergangen?“

„Gut. Alles ist normal verlaufen.“

„Ein Wunder.“

„Und wie lief es bei dir?“

„Die SeaQuest ist so gut wie fertig“, antwortete George und unterdrückte ein Gähnen. „ Nächsten Monat wird das Schiff offiziell im dienst sein.“

„Das freut mich. Komm Imzadi. Setz dich hin und entspanne dich.“

George nickte und begab sich ins Wohnzimmer, wo ein Holoemitter den Bericht auf einer Fläche von 4 mal 3 Metern Projizierte.

Michael hob seine Hand und ergriff die seines Vaters zur Begrüßung. Amanda Kuschelte sich an George, als dieser Platz genommen hatte und legte sein Arm um seine Tochter.

Die Korrespondentin schien beinahe einen Krieg heraufzureden, nur damit auch die Quote in die Höhe schoss wie eine Interkontinentalrakete. Aber wenn man die reißerischen Elemente beiseite ließ, so war ersichtlich das sich hier Ärger zusammenbraute.

Dabei zeigte sich ein beinahe vertrautes Muster. Eine Welt will der Föderation beitreten bzw. deren Regierung, aber die Opposition und Teile der Bevölkerung wollen nicht und scheinen durch solche Aktionen ihren Protest ausdrücken zu wollen.

Würde es nicht eine Unterschriften Sammlung auch tun? Dachte George grimmig. Er musste an die Diplomatische Mission bei den Grodd denken. Jene Welt war auch noch nicht wirklich bereit in den Planetenbund aufgenommen zu werden. Und Weißgott, es hätte Damals noch schlimmeres passieren können.

Doch hier in einem Bericht, wirkte es so fern, so unwirklich. George bedauerte nur das Arme Würstchen von Stabsoffizier, das sich mit diesem Theater befassen durfte und am Ende auch die Prügel vom Flotten Kommando einstecken durfte, wenn es erneut in die Hose gehen sollte.

Den Worten von Enia Soles nach schien sich auf Neria also eine Handfeste Krise zusammenzubrauen. Schiffe wie die Enterprise, Excelsior oder die Voyager dürften heiße Kandidaten sein, die sich mit dieser Sache befassen dürften. Die Community würde man dabei tunlichst meiden. Zumindest dachte dies George.

Warum zum Geier mache ich mir noch darüber Gedanken? George versuchte sich zu entspannen. Er wollte einfach nur abschalten.

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