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...mit dem fantastischen Stempel der guten Laune

BSG03 3x06 "Torn"


Obsidian Order

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4 Benutzer abgestimmt

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Empfohlene Beiträge

Eine schwierige, geradezu sperrige Episode wird uns hier als sechste der dritten Staffel präsentiert. Um Vorfeld wurden endlich neue Erkenntnisse über die cylonische Spezies versprochen. Diese wurden uns zwar nun präsentiert, doch irgendwie wirkt alles ganz anders, als erwartet. Denn auch die Basissterne sind, genau wie die Raider, lebende Wesen, welche von einem Hybriden gesteuert werden. Diese wirken optisch wie die hellseherisch begabten Wesen in „Minority Report“, ich selbst sehe darin Parallelen zu den Navigatoren in „Dune – der Wüstenplanet“. Das ganze Schiff wirkt mysteriös und faszinierend zugleich, was vor allem durch die nahezu klassische Musikuntermalung verstärkt wird. Die Cylonen zeigen sich hier als saubere, aufgeklärte Wesen, die zudem noch jedwede Umgebung projizieren können, welche ihnen beliebt. Hier hebt die sonst so bodenständige Serie in Sci Fi Sphären ab, wie wir sie eigentlich aus anderen Fernsehserien kennen. Man bemühte sich darum, den Cylonen etwas mehr Hintergrund zu geben, so dass sie nicht einfach nur als das pure Böse erscheinen. Diese Entscheidung war unter den Produzenten und Schauspielern kontrovers diskutiert worden. Schlussendlich war sie jedoch notwendig.

Dabei wirft Gaius Baltar, der nun endlich wie sein Vorbild in der Originalserie endlich auf einem Basisstern residiert, die interessante Frage auf, wer eigentlich die restlichen fünf Modelle sind? Die Antwort von Number Six ist dabei noch interessanter: man will darüber nicht sprechen. Scheinbar ist also etwas vorgefallen, was den Cylonen unangenehm ist. Die cylonische Gesellschaft scheint also noch zersplitterter als angenommen zu sein.

In dieser Episode geht es um Zwietracht. Zwietracht unter den Cylonen, die sich nicht entscheiden können, wie sie weiter verfahren sollen. Zwietracht auch bei Gaius Balter, der sich erstmals fragt, ob er nicht selbst ein Cylone ist. Eine denkbare Möglichkeit wäre dies in der Tat, wenn man bedenkt, was wir in der Zukunft alles über ihn erfahren haben. Wenn dem so wäre, hätten ihn die anderen Cylonen dann nicht verstoßen müssen, weil es Probleme mit den anderen fünf gab? Dabei hilft Baltar ihnen wie in der Originalserie nicht, weil er von Grund auf böse und ein Verräter ist, sondern weil er einen Selbsterhaltungstrieb besitzt. Alles, was Dr. Baltar in dieser Episode macht, tut er, um sich selbst zu retten. Er will seine eigene Hinrichtung hinauszögern. Wieder einmal muss sich der Zuschauer fragen, was er in einer ähnlichen Situation getan hätte.

Zwietracht existiert auch auf der Galactica. Einmal mehr wird deutlich gemacht, dass die Ereignisse des letzten Jahres nicht spurlos an der Besatzung vorbei gegangen sind. Gerade Tigh und Thrace stehen völlig neben sich und stören den ohnehin schon fragilen Frieden an Bord. Die Galactica ist völlig überfüllt, Flüchtlinge irren durch das Schiff und die Mannschaft ist schon längst keine geschlossene Gemeinschaft mehr. Auch nach der Generalamnestie ist es nicht möglich, einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen. Es ist bleibt abzuwarten, ob vor allem der erste Offizier sich wieder fangen kann. Das Gespräch mit Admiral Adama zum Schluss lässt auf nichts Gutes hoffen. Wieso Adama jedoch fordert, er selbst solle erschossen werden, entzieht sich meines Verständnisses.

Die Sonde selbst ist ebenfalls bemerkenswert. Sie scheint veraltet zu sein, dennoch trägt sie einen Virus in sich, der der gesamten cylonischen Spezies gefährlich werden kann. Sie soll von der Erde stammen. Als die Menschen jedoch dorthin aufbrachen, gab es jedoch noch keine Cylonen. Wieso haben sie also einen Virus entwickelt? Entweder er ist eine Mutation und seine verheerende Wirkung war gar nicht beabsichtig oder die gegenwärtig auf der Erde lebenden Menschen sind nicht nur wohlauf, sondern hatten schon Kontakt mit den Maschinenwesen. Schön, dass die Suche rund um die Erde aber wieder aufgenommen wird, welche in letzter Zeit in den Hintergrund getreten ist. Einmal mehr zeigt sich, dass in den alten heiligen Schriften mehr Wahrheit steckt, als viele wahrhaben wollen.

Wir haben es hier nicht mit einem typischen Zweiteiler zu tun. Sie wirkt eher wie eine der üblichen Episoden, welche ohnehin schon miteinander verknüpft sind. Aus diesem Grund ist der Cliffhanger in meinen Augen auch keiner und eher eine Enttäuschung. Wie bereits gesagt, fällt mir die Bewertung dieser Episode sehr, sehr schwer. Sie war interessant, jedoch ehrlich gesagt nur leidlich spannend. Man erfuhr viel über die Cylonen und ist dabei doch nicht viel schlauer. Wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass diese Episode nur die Handlung der nächsten Folge vorbereiten soll, ohne dass jedoch allzu viel geschieht. So als ob man halt eine Episode unbedingt auf 90 Minuten strecken wollte. Auch Adams Konfliktlösung fand ich, wie bereits angedeutet, etwas unkonventionell. Die schauspielerischen Leistungen sind mal wieder überragend und auch die Effekte sprechen für sich. Großartig die auch etwas unkonventionelle Kamera, die die Episode abwechslungsreich gestaltet.

Dennoch reicht es nicht ganz für eine gute Bewertung. Zu wenig Handlung findet tatsächlich statt, zu wenig werden wir darauf vorbereitet, was im zweiten Teil folgen soll. Ein Cliffhanger, wie es ihn für einen guten Zweiteiler geben sollte, existiert praktisch gar nicht.

Es mag seltsam klingen, aber für eine Sci Fi Serie haben wir es hier, bezogen auf die Cylonen, mit etwas zu viel Science Fiction zu tun. Die großen Charaktermomente, die sonst die Serie so auszeichnen, rücken hier in den Hintergrund. Irgendwie deckt sich auch das, was wir von dem Basisstern gesehen haben, nicht ganz mit früheren Erfahrungen. Man muss nur an die ersten Szenen in einem Basisstern Ende der ersten Staffel oder an das Innenleben des gestohlenen Raiders denken. Es wurden viele Fragen aufgeworfen, jedoch nur wenig Antworten gegeben. Fast so wie bei Lost, nur dass wir hier halt bei BSG sind. Zumindest hat Lee wieder sein altes Gewicht erreicht. Auch wenn ich nur zu gerne wüsste, wie er das innerhalb weniger Tage angestellt hat.

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  • 4 Wochen später...

Eine Episode, von der ich nicht genau weiß, was ich von ihr halten soll. Bereits in der Episode "Downloaded" hat mir die Darstellung des cylonischen Miteinanders nicht so gut gefallen - Torn gefällt mir diesbezüglich nicht besser. Die Darstellung ist mir teils zu kitschig, ja gar zu billig, als z.B. der schiffseigene Badespasszylone in einer Gefahrensituation inmitten des Kauderwelsch die Augen weit aufreißt und "Jump" ruft....

Die Geschichte um die Sonde birgt allerdings ein interessantes Potential, weswegen die Episode von mir noch ein "befriedigend" erhält.

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  • 2 Monate später...

Neeeee, da muss ich euch beinahe widersprechen (nicht wissend, was noch so folgen wird, denn auch mein Tag hat nur 24 Stunden)

Zugegeben die Folge hat nur wenige Charaktermomente - einmal abgesehen von Adama und Tigh (und Starbuck),aber sie verrät uns sehr viel mehr über die Zyklonen - und das man sie wirkungsvoll bekämpfen kann.

Das ist zunächst einmal ein wichtiger Punkt: Man kann sie nicht nur bekämpfen, man kann sie auch töten. Zu was macht sie das? Verletzlich? Besiegbar? Vielleicht gar menschlicher als man sie zuvor betrachtete? Sie mögen ja all diese wunderbaren Fähigkeiten haben, aber dennoch sind sie nicht unbesiegbar. UND: Sie besitzen einen Blick für das Ganze. Um sich selbst, sie alle zu retten, lassen sie die Infizierten zum Sterben und ohne Möglichkeit der "Wiederauferstehung" zurück - zum Schutz ihrer Gesellschaft. So mancher kann zu Recht sagen, dass ist eine logische Entscheidung - doch wie menschlich ist sie? Die Zyklonen haben ohne Skrupel (?) die Menschen angegriffen, sie zu Millionen vernichtet und doch fürchten sie genau wie ihr "größter Feind" die Vernichtung, denn "das Wohl vieler ... " den Rest kennt ihr ja. Wie oft wurden bei uns solche Entscheidungen getroffen (zum Wohl einer Gesellschaft oder auch in einem politischen Wahn sei dahin gestellt.)

Und man hat deutlich gesehen, dass ihre Programmierung nicht so logisch ist, wie man es von einem "Toaster" erwarten könnte. Nein, genau wie die Menschen werden sie von Furcht und die Angst um das nackte Überleben gelenkt - nein getrieben ..

Für mich stellt sich hier nach dieser Epi einmal mehr die Frage, was unterscheidet die Zyklonen von den Menschen? Dass sie nicht vollkommen biologisch sind? Jeder, der ein künstliches Herz hat oder eine Beinprothese würde demnach auch kein Mensch mehr sein.. Dass sie keine biologischen Eltern haben? Was prägt einen Menschen mehr - die Erziehung und das soziale Umwelt nach seiner Geburt oder die Tatsache, dass es von einer Frau geboren wurde? Behaupten die Menschen nicht stets von sich selbst, sie seien mehr als nur die simple Addition von ihren biologischen Komponenten? Ist da nicht noch mehr?

Und wenn die Zyklonen von Menschen erschaffen, von diesen lernend wie ein Kleinkind von seinen Eltern und seiner Umwelt, sich weiter entwickelten, was macht das aus ihnen? Sind sie wirklich nur noch Toaster? Zeigt uns Sharon nicht, dass auch schon lange diesen Punkt überschritten haben? Selbst wenn die Menschen nichts davon hören wollen? Die Geister, die sie riefen, nicht wahrhaben wollen .. Was sind die Menschen doch überheblich, sich selbst als die Krone der Schöpfung zu betrachten und ihre eigene verstossen, nur weil sie ihnen gerade nicht in den Kram passt oder sie das gleiche Recht für sich in Anspruch nimmt wie die Menschen... und ist es nicht vollkommen normal, dass das Kind irgendwann einmal gegen seine Eltern rebelliert? Seine eigenen Erfahrung machen und Werte etablieren möchte?

Aber ich schweife ab .. Entschuldigung ..

Zu Adama und Tigh

Wieso Adama jedoch fordert, er selbst solle erschossen werden, entzieht sich meines Verständnisses.

Loyalität vermute ich. Adama stellt ihn vor die Wahl: Entweder du bist für mich oder gegen mich. Und wenn, dann stelle dich offen gegen mich und kämpfe gegen mich. Adama steht stellvertretend für die Crew und er fordert eine Entscheidung von Tigh. Entweder er fühlt sich selber schuldig (oder übernimmt die Verantwortung dafür), dass es so lange gedauert hat, die Unterdrückten zu befreien oder er will seinen alten Freund mit dieser zugegeben recht riskanten, wenn auch zugleich drastischen Aktion wieder zur Räson bringen bzw. ihm zeigen, dass nicht nur er "Fehler" gemacht hat. Vielleicht hat er auch nur gehofft, ihre langjährige Freundschaft würde seinem ehemaligen XO helfen.. Tigh hat seine Wahl getroffen - und geht daran schier zu Grunde. Im Gegensatz zu Starbuck, die noch Hoffnung und einen Hauch von menschlicher Liebe in sich trägt. Tigh hat alles verloren, was er liebt oder zu lieben glaubte. Der "Verrat" seiner Frau hat ihn tief getroffen - die Gründe warum, spielen für ihn keine Rolle, zumindest glaubt er das und das macht ihn umso machtloser und verzweifelter. Ich glaube, Tigh hätte ihr verziehen, wenn es andere Zeiten gewesen wären. Und die Tatsache, dass er selbst Gericht über seine Frau gehalten hat und zugleich noch ihr Henker war.. wer von uns könnte sagen, dass wir da nicht verbittert wären...

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Ich sage hier mal ganz klar, dass ich die Cylonen inzwischen für eigenständige Wesen halte. Sie sind mehr als Maschinen, inzwischen sind sie in meinen Augen biologische Wesen, die sich so gut wie gar nicht von den Menschen unterscheiden. Ein erster, wichtiger Schritt wäre es, wenn man sie auch als solche akzeptieren und auf gleicher Augenhöhe mit ihnen diskutieren würde.

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@ Werewolf: Das war auch nicht als Angriff gemeint - falls du es so verstanden hast, bitte ich um Entschuldigung. Ich meine mit Menschen, die Menschen aus der Serie.. Im übrigen geht es mir ebenso wie dir. Ich betrachte die Zylonen als echte Individuen, die sich selbst bestimmen und Entscheidungen treffen - ein Toaster macht das wohl nicht (zumindest nicht meiner! ;) )

Klar, aus unserer Warte fällt es eben auch leicht, so zu denken. Ob wir das noch tun würden wenn wir tatsächlich in deren Haut stecken würden? Ich weiß nicht ..

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  • 11 Monate später...

Die Handlung um Kara und Tigh war gelungen und toll gemacht. Zwei gebrochene Charaktere. Aber die Sache auf dem Cylonenschiff mit Baltar etc und vor allem dem Hybriden war für mich sehr verwirrend. Klaro brachte es nun die neue Waffe, die auch die überlegenen Cylonen zerstören kann, aber immer wieder verlor ich den Faden.

immerhin wurde der Strang, dass sich auch die Cylonen nicht mehr immer einig sind fortgeführt.

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