Akte X2 - Licht ins Dunkel des Synchrostreits

[Knut85]

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleb...;art125,2568392

Dieser Artikel nennt mal endlich ein paar Zahlen, obwohl auch nicht mehr der Jüngste. Vielleicht ist das sogar eine Newsmeldung wert, da ja auch hier viel Geheule drum veranstaltet wurde.

[DocSommer]

20000 Euro - Hahaha, das ist ja mal gar nicht abgehoben oder arrogant^^

4000€ ist - ob nun brutto oder netto - kein schlechter Kurs und dahinter steckt bestimmt auch etwas Verhandlungsspielraum. Für eine Serie brauchen die Darsteller 2-3 Tage, um die Texte einzusprechen - für eine Filmproduktion kann man entsprechend die doppelte Zeit ansetzen.

So gibt es also für eine Woche Arbeit rund 4000€ - das auf einen Monatslohn hochgerechnet wären dann 16000€ - wohlgemerkt nur für das Einsprechen der Texte. Aufnahmetechnik, Übersetzung/Drehbuch/Tonschnitt..... dafür sind wieder andere Spezialisten zuständig, die auch einige Krümel vom Kuchen abhaben möchten.

[Knut85]

Nicht jeder Film ist ein Blockbuster und nicht jeder Sprecher ist so viel wert (siehe Berentz mit seinen 2k) Die Kurse werden sich wohl danach richten, wieviel der Film gekostet hat. Zwei Staffeln Serie kosten zb gerade mal soviel wie nen kleiner bis mittlerer Blockbuster. Deswegen finde ich es etwas übertrieben einen Monatslohn von 16.000 Euro daraus zu berechnen.

[DocSommer]

Die Rechnung ist korrekt - damit behaupte ich ja nicht, dass der Mann tatsächlich so viel Geld im Monat verdient. Der reelle Verdienst hängt natürlich in erster Linie mit der Auslastung eines Sprechers zusammen. Auf der anderen Seite kann nicht ernsthaft erwartet werden, dass die Produktionsfirmen die Durststrecken der Synchronsprecher durch höhere Gagen überbrücken. Dass der neue Sprecher weniger erhält zeigt auf, dass die Produktionsfirmen durchaus bemüht sind, etablierte Sprecher durch besonders hohe Gagen zu halten. Und selbst 2000€ ist ein Haufen Geld für ein paar Tage Arbeit - rechne das mal hoch^^

Wer Synchronsprecher werden möchte, dem sollte klar sein, dass man damit nicht unter allen Umständen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Nur weil man irgendwo fürs Filmgeschäft arbeitet, heißt dass nicht automatisch, dass die dicke Kohle in die eigene Tasche fließen muss, nur weil das an anderen Stellen der Fall ist. Von daher sind die Leute besser damit beraten, solche Tätigkeiten als zweites Standbein zu betrachten - was ja eigentlich auch die gängige Praxis ist.

Bearbeitet 20. Juli 2008 von DocSommer

[stocky0001]

Normalerweise werden Syncronsprecher pro Take bezahl mit 2,55€ pro take.

[Knut85]

http://www.xfiles-mania.de/archiv/article/...1214409061.html

hier auch ein interessantes und ehrliches interview mit der neuen stimme.

[Werewolf]

Nicht umsonst sind die meisten Synchronsprecher auch Schauspieler, weil sie mit ersterem nicht zwangsläufig immer ausgelastet sind.

[Finnegan]

Danke für die Hinweise auf Artikel und Interview. Der Meldung ist nun online:

http://www.treknews.de/treknews/newspro-tr...58564991896.php

[Knut85]

sogar mit verlinkung zu mir

ich bin mal gespannt wieviel da jetzt geflamt wird. immerhin geht es da um geld und um sprecherwechsel. eine explosive mischung

[Locutus]

das explosivste dürfte dieser überflüssige film an sich sein.

hoffentlich wird es ein rohrkrepierer und wir sprechen nie wieder von dem xfiles-müll(der)...

[Hugin]

Also 1800Euro BRUTTO ist ja mal wirklich der Hammer! Bei nemm Blockbusterfilm....

Gottseidank hat Werwolf noch drangedacht und erwähnt das er nicht jeden Tag im Monat syncronisiert.

Soviel hab ich knapp im Monat, und dennoch - wiso sollte ich ihm nicht mehr gönnen? Wiso muss ich rumlaufen und ständig jeden beneiden der mehr hat als ich. Und bei der Klasse die sich durch das deutsche Syncronisationsgewerbe zieht sollte man wirklich gewillt sein mehr Geld für die Sprecher zu akzeptieren..