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...die letzte Sache der Romantik

Der Baader-Meinhof-Komplex


Mezoti

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Hab jetzt schon viel von dem Film gehört, bin aber nicht so der Kinogänger, wenn nicht gerade ein wirklich guter Film läuft oder ich eingeladen werde *grins*

Ist der Film empfehlenswert, mittelmäßig gut, aber nicht unbedingt ein Muss oder n Flop?

Ich bin bei deutschen Filmen immer sehr skeptisch und der muss schon ordentlich überzeugen, mit der Story, Effekten, Atmosphäre, Kamera etc. (letzteres stört mich bei den deutschen Filmen am meisten, da es ja des öfteren nicht wirklich dynamisch ist.)

Bin jetz auch nicht unbedingt gut mit der Materie vertraut. Also wäre schön, wenn ihr euch mal äußern würdet über den Film. Hebt er sich von anderen ab?

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Sollte man gesehen haben. Spielen ja auch zahlreiche Schauspieler aus "Das Leben der Anderen" wieder mit.

Der Film zeigt m.E. Argumente auf beiden Seiten. Die der RAF und als Gegengewicht wird der Präsident des BKA genutzt. Meiner Ansicht nach ist das Niveau des Films hoch genug, so dass sich der Zuschauer selbst ein Urteil bilden kann. Verherrlichung habe ich da nicht erkannt, aber vielleicht ist ja mein Vorwissen zu hoch, denn dieses wird m.E. aufgrund des straffen Zeitplans fast vorausgesetzt.

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Hab ihn gesehen und kann ihn nur empfehlen.

So schonungslos wurde ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte selten gezeigt. Dokumentationen sind zwar authentischer und realitätsnäher, aber der Film fängt die Stimmung die in den 60ern und bis 80ern geherrscht hat, sehr gut ein.

Sympathie mit den RAF-Terroristen kam bei mir und meinen Kumpels, mit denen ich im Kino saß, während keiner Minute auf.

Die Ursprünge der RAF, der Studentenführer Rudi Dutschke, die Studentenrevolte beim Staatsbesuch des Schas von Persien, die Anschläge der RAF, alles wurde in emotionalen Bildern und von sehr guten Schauspielern dargestellt.

Das die damaligen Probleme auch heute noch brandaktuell sind, daran besteht kein Zweifel. Das man dem scheinbar untätigen herumdümpeln der Politiker eine aktive, ja gar rebellische Gegenseite gegenüber stellen möchte,ist sogar verständlich.

Aber als die ersten Bomben im Film explodierten und die ersten exekutionen der vermeindlichen Repräsentaten des kapitalistischen deutschen Staatsaperates zu sehen waren, wurde wohl jedem Zuschauer klar, das das, was man aus Zeitungen, Dokumentations-Sendungen und Büchern über die Rote Armee-Fraktion gelesen hat, keineswegs nur einseitig oder propagandistisch ist.

Auch ein guter Soundtrack hat zum etwas langen Filmstoff gut gepasst und die "Erkennungsmelodie" der RAF-Terroristen rund um Andreas Baader & Co. war gerade für einen deutschen Film sehr hörenswert.

Ich hätte mir lediglich gewünscht - obwohl ich in der Materie etwas bewandert bin - dass bei den Hauptprotargonisten zumindest beim ersten Erscheinen auf der Leinwand der Name und die berufliche Positon eingeblendet worden wäre. Mit der Zeit wurde das ganze etwas unübersichtlich.

"Der Baader-Meinhoff-Komplex" ein wirklich sehenswerter Film, der sich kompromislos mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinandersetzt.

Denn die jetzige BRD hat gerade mal 58 Jahre auf dem Buckel - 19 Jahre davon wiedervereinigt. Da kommt noch einiges auf unser Land zu. Bleibt zu hoffen, das uns ein weiterer "deutscher Herbst" erspart bleibt.

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Ich muss sagen, dass der Film entgegen meiner Erwartung nichts verherrlicht hat. Allerdings wurden die Polizisten sehr comichaft dargestellt. An mancher Stelle erinnerte mich die Darstellung an "Blues Brothers", wo besonders gegen Ende Polizei und Soldaten als alberne, schießwütige Marionetten gezeigt wurden. Bei Blues Brothers handelte es sich jedoch um eine Komödie. Ansonsten habe ich als "Experte" ein paar Kulissenfehler entdeckt. So gab es in einer Wohnung eine Sprechanlage und Schalterprogramm, die man in dem Design erst später finden konnte. Dafür wirkten die Autos realistisch. In manchen Filmen, die die Vergangeheit zeigen sollen, (Bei "Das Leben der Anderen" z.B.) stellt man einfach alte Karren dahin, und meint das würde passen. Dabei sind "alte" Autos als sie neu waren, sicherlich nicht so marode verkauft worden, wie die heute aussehen. Im BM-Komplex hat man diesen Fehler dafür wieder bei Schalterprogrammen geamcht. Dort sah man nämlich auch welche aus den 60er Jahren - total vergilbt und abgegriffen.

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  • 5 Monate später...

Sodele, ich hatte leider keine Zeit den Film im Kino anzuschauen, habe ihn jedoch gestern auf DVD gesehen.

Zunächst mal: Wie bitte kann die FSK diesen Film mit einer Freigabe ab 12 versehen? Für mich unerklärlich. Mal abgeshen von den Gewaltdarstellungen, den Hinrichtungen und der freizügigen Darstellung der Weiblichkeit, wird ein 12-jähriger dem Film niemals folgen können.

Der Film selber ist aus meiner Sicht eine gelungene Darstellung deutscher Geschichte. Klaro ist viel Fiktion im Film, da der Inhalt der Gespräche zwischen den Mitgliedern der RAF usw. sicherlich nicht "überliefert" ist. Aber ich denke, dass er sowohl die Seite der RAF als auch des Staates und der Polizei gut darstellt. Allerdings muss ich sagen, dass man leider versucht hat zuviel in einen knapp 140 Minuten Film zu packen, weswegen es manchmal, insbesondere wenn jemand nicht das notwendige Hintergrundwissen hat, schwer ist, dem Film zu folgen. Er ist ab und zu sprunghaft und rafft Zeiträume mehr als stark zusammen. Teilweise tauchen Personen auf deren Namen nicht deutlich gesagt / ihre Rolle nicht gut herübergebracht wird oderdie nur Minutenauftritte haben.

Hier wäre eine längere Filmfassung sicherlich besser, auch um die weiteren Hintergründe der persönlichen Entwicklungen z.B. von Ulrike Meinhof besser darstellen zu könenn oder zu erklären, warum Andreas Baader so "aggressiv" wurde. OK, hier fehlt es vielleicht auch am biografischen Wissen.

Auch ich werde mir den Film bald nochmals ansehen, um die Zusammenhänge nochmals besser nachvollziehen zu können.

In diesem Zusammenhang ist übrigens auch der ARD-Film

todesspiel

zu empfehlen. Er konzentriert sich in 3 Stunden auf die Schleyer-Entführung und die Entführung und Befreiung Landshut. Der Film ist sehr dokumentarsich aufgebaut und hat sehr viele original Nachrichtenszenen drin. Durch die 3 Stunden kommt die Sache wirklich deutlich rüber.!!!!

Bearbeitet von Polarus
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Klaro ist viel Fiktion im Film, da der Inhalt der Gespräche zwischen den Mitgliedern der RAF usw. sicherlich nicht "überliefert" ist

Zumindest die Gesprächsszenen in Stammheim sind mehrheitlich authentisch, da in dieser Zeit die Insassen ja elektronisch abgehört wurde.

Namenseinblendungen wären schön gewesen, aber es gehen ja ohnehin nur diejenigen in den Film, die sich für die Materie interessieren.

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Ich fand ihn nicht sehr gut. Inhaltlich.

Technisch ist der Film auf sehr hohem Niveau.

Ansonsten wird viel geballert wenig erklärt und daher ist der Film nicht brauchbar, wenn jemand die Materie nicht kennt geht er nicht unbedingt Klüger aus dem Kino und wenn jemand die Materie kennt ... auch nicht.

Viel zu unkritisch der Film, sowohl der RAF gegenüber als auch dem Staat gegenüber!

Am meisten hat mich Moitz Bleibtreu entäuscht, er ließ Baader selbst zur asoluten Nebenfigur werden.

Bearbeitet von tichy
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Viel zu unkritisch der Film, sowohl der RAF gegenüber als auch dem Staat gegenüber!

Sehe ich anders, da es genug kritische Szenen gegeben hat.

Und selbst wenn, wieso muss ein Film kritisch sein? Kann man dem Zuschauer nicht selbst zumuten, Stellung zu beziehen?

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Mich würde interessieren, ob es authentisch war, wie Bleibtreu Baader gespielt hat, mit dieser Aggressivität etc.

@Werewolf

Ich interessiere mich schon berufswegen sehr für die Materie, hatte aber trotzdem meine Probleme PErsone der realen Welt den Schauspielern, die sie darstellen sollten zuzuordnen.

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@Werewolf

Ich interessiere mich schon berufswegen sehr für die Materie, hatte aber trotzdem meine Probleme PErsone der realen Welt den Schauspielern, die sie darstellen sollten zuzuordnen.

Richtig! Ich habe ja schon einmal in einem anderen Beitrag darauf hingewiesen, dass meiner Meinung nach auch nur ein Publikum von diesem Film angelockt wird, welches entweder Vorwissen hat oder danach sich weiterbilden möchte. Aber auch mir hätten mehr Einblendungen gefallen.

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Sehe ich anders, da es genug kritische Szenen gegeben hat.

Und selbst wenn, wieso muss ein Film kritisch sein? Kann man dem Zuschauer nicht selbst zumuten, Stellung zu beziehen?

Sehe ich genauso. Ich denke sogar, so ein Film sollte die Handlung relativ nüchtern erzählen, in dem Fall die beiden Seiten, und dann sollte sich der Zuschauer selbst ein Bild darüber machen, selbst urteilen. Wer das nicht kann, soll sich von anderen die Hand halten lassen und Micky Maus Filme anschauen ;-)

Zum Film selbst.. naja der Anfang ist wirklich gut, dann ab ca. über der Hälfte verkommt der Film ein wenig zum Porno, von einem Höhepunkt zum nächsten.

Und dann natürlich die fehlenden Namen.. Bin zwar ein wenig, aber nicht tiefgründig bewandert mit der Materie, von daher wäre es echt schön gewesen, wenn man kurze Namen eingeblendet hätte. Hätte außerdem zum Stil des Films absolut gepasst

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