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das horizontale Magazin

Der zu Kopf gestiegene Wohlstand


Knut85

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Man sollte meinen die Illusion, als einfacher Arbeiter in den Genuss grenzenlosen Wohlstandes zu gelangen, der nur deswegen existiert, weil man den überwiegenden Teil der Menscheit davon ausgeschlossen hat, sei in Zeiten, in denen sich ehemals Unterprivilegierte erdreisten, selbst in den Genuss eines Kuchenstückes zu kommen, endlich abgelegt worden. Doch immer wieder wird man eines Besseren belehrt. Wenn die fettleibige Kassiererin wehleidig beklagt, sie könne sich keinen "ausreichend großen" Plasmafernseher leisten, und das in einem Tonfall verkauft, als wäre das eine unzumutbare Pein, oder wenn unausgebildete Arbeitslose voller Zornesröte - die Zigarette dabei in der Hand - in Extremismus abdriften, weil sie Arbeitsangebote, für die man keine Qualifikation braucht, für würdelos erachten, dann fragt man sich, wann die Realität die Gesellschaft endlich erreicht. Denn während die Kassieren stumpf Kartons über einen Scanner zieht und dabei über die neuesten Pseudodiäten sinniert, sind selbst die Köpfe des im Karton verpackten, hoch technisierten Produkts aus China, wahrscheinlich froh darüber, dass genug Geld für Reis da ist. Zur selben Zeit fischt der arbeitslose Afrikaner Fäkalien aus dem Abwasser, um darin nach Unverdautem zu stöbern, das ihm als Nahrung dienen könnte.

Was haltet ihr von meiner Polemik? Ist das aus den Fingern gezogener Blödsinn oder ist der Wohlstand wirklich einigen Leuten zu Kopf gestiegen?

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Ich möchte hier mal eine Lanze für meine Kolleginen an den Kassen brechen und sagen: sie sind nicht alle Fett. Und ausserdem: bei den heutigen Kunden ist's doch auch kein Wunder, das man hier und da mal ein bischen mehr Nervennahrung braucht. Nicht die Kunden sind die Opfer, nein, es ist das Verkaufspersonal!

Was den zu Kopf gestiegenen Wohlstand angeht: In der Tat besteht in der heutigen Gesellschaft der Irrglaube, man hätte quasi ein Anrecht auf gewisse Annehmlichkeiten des Lebens, egal wie diese finanziert werden. Die Bankenkriese zeigt's doch mal wieder deutlich das man aber auch zu sehr mit der Gier des Menschen spielt. In den USA droht nach dem Kollaps an der Börse und dem Immobilienmarkt nun auch der Kollaps der Kreditkarten-Banken.

Noch haben wir Glück, das hier in Deutschland nicht allzu doll auf Karte gekauft wird, dennoch werden auch hier viel zu leichtfertig Kredite an Jedermann vergeben. Von der "man muss erst Arbeiten um dann das Leben zu genießen"-Einstellung ist eine "ich will mein Leben sofort genießen, dafür Arbeiten tu ich nur, wenn es sein muss"-Einstellung geworden. Ich persönlich empfinde es als sehr bedenklich. Diejenigen die sich jetzt tief in die Schulden treiben (lassen), maulen nachher rum, man hätte es ihnen ja viel zu leicht gemacht und hoffen darauf, das andere sie wieder aus der Misere retten. Peter Zwegat für alle! Und letztenendes darf ich, der nicht über seine Möglichkeiten lebt, dafür blechen. Vielen Dank!

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Bei mir gibt es ein Edeka-Center, da sitzen fast immer nur bildhübsche, junge Dinger hinter der Kasse. Dann haben wir auch noch einen Praktiker Baumarkt auf der Ecke, wo ich einmal kurz davor gewesen bin, meinen Augen nicht mehr zu trauen. Wieder ein bildhübsches Wesen an der Kasse und eine Kasse weiter ihre Zwillingsschwester.

Ansonsten denke ich auch, dass Kunden in Deutschland zum Tel der letzte Dreck sind, bzw. sich gerne so aufführen. Wer faxen macht, darf sich nicht wundern, wenn die Reise in der Servicewüste endet.

Und das mit dem Wohlstand auf Pump ist gefährlich, weil zu viele Leute nicht mit Geld umgehen können. Bei Finanzierungsangeboten mit "o,o% Verzinsung" klinkt sich anscheinend oft der Verstand aus, weil die 0% wohl suggerieren, dass man sich dabei nicht verschuldet. Theoretisch sind solche Angebote sogar besser, denn man zahlt nicht mehr und das eigene Geld darf länger für einen selbst arbeiten, doch wie gesagt muss man schon etwas mit Geld umgehen können.

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