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Watchmen - Die Wächter


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Inhalt:

Eine fiktive Version der USA in den 1980ern. Der Kalte Krieg dauert an, die Russen sind noch die außenpolitischen Gegner. Superhelden sind seit einem Anti-Superheldengesetz aus den 1970er Jahren, dem Keene-Act, verboten. Die ersten von ihnen waren nach dem Sensationserfolg des ersten Superman-Comics Ende der 1930er Jahre aufgetreten: maskierte Verbrecherjäger ohne große Fähigkeiten, die sich später als die „Minutemen“ zusammentaten – und bis zu den 1950er Jahren nach und nach freiwillig oder unfreiwillig in den Ruhestand traten. Anfang der 1960er entstand eine neue Generation, mit neuen technischen Fähigkeiten und zum Teil auch tatsächlichen Superkräften. Sie gerieten in den 1970ern durch ihre Selbstjustiz in die Diskussion und wurden durch den Keene-Act zuletzt vor die Alternative gestellt, zurückzutreten oder für die Regierung zu arbeiten. Einige hörten damals schlicht auf (Nite Owl II, Silk Spectre II), andere arbeiten seither in der Forschung (Dr. Manhattan) oder im Geheimdienst (Comedian), einer (Ozymandias) ließ die Maske öffentlich fallen und verdiente damit ein Vermögen, einer (Rorschach) ging in den Untergrund und bekämpft – von der Polizei gesucht, von den Medien totgeschwiegen – das Verbrechen weiter.

Meinung:

Als ich vor etlichen Monaten auf einschlägigen Fanseiten für Comicnerds gelesen hatte, das eine gewisse "Watchmen"-Serie des Britischen Autors Alan Moore verfilmt werden würde, konnte ich überhaupt nichts mit dem Titel anfangen. Google und Wikipedia gaben mir etwas Einblick in die Materie - Scheinbar wollte man sich hier an einem DER Klassiker des Genres versuchen. Entstanden ist "Watchmen" in den 80igern, jener Zeit der Comic-Kunst, in der die Anti-Helden Hochkonjunktur feierten. Einerseits klar als Hüter von Recht und Ordnung zu erkennen, andererseits mit massiven psychischen Problemen behaftet, kämpften von nun an diese maskierten Helden für den Bürger. Ich war von der Idee fasziniert, zwar finde ich die Klassische Veriante der Comics gut (es gibt Gut und Böse, aber eigentlich nix dazwischen), doch wer kann sich nicht eher mit Helden identifizieren, die auch ihre Schwächen haben? Im Laufe der nächsten Monate tauchten immer mehr Bilder, Hinweise von der Filmcrew, den Schauspielern und dem Regiesseur im Internet auf und mein Interesse wurde immer größer. Da ich mir bei diesem Film aber nicht die Spannung nehmen wollte, verzichtete ich darauf den Comic vorher zu lesen, damit ich mir den Film ansehen konnte, ohne das Ende zu kennen. Der erfahrene Leser/Zuschauer kann zwar inzwischen sehr schnell auf das wahrscheinliche Ende kommen, doch ein bischen Ungwissheit über den Verlauf des Filmes ist gerade bei Filmen mit vermeintlichen Tiefgang und moralischen Zwiespältigkeiten recht angenehm.

Und am Freitag war es nun so weit: Ich konnte mir endlich den Film ansehen, nachdem mich die letzten Trailer mehr als gierig auf den Film gemacht hatten. Kurz ist der Film nicht, er läuft 156 Minuten. Sitzfleisch wäre hier doch ganz ratsam. Was nicht heißen soll, das der Film auch langatmig ist. Eigentlich ist es ein recht guter Mix. Wir bekommen am Anfang gleich einen gewaltätigen Mord an einem alten Helden vorgesetzt, der damit auch die eigentliche Handlung in Gang setzt. Zwischendruch gibt es immer wieder Flashbacks zurück in vergangene Tage, in denen man etwas über die Hintergründe des einen oder anderen Helden, bzw. ihren Beziehungen untereinander erfährt. Und wie bei Anti-Helden so üblich, sind es nicht gerade nette Spießgesellen.

Ich will hier lieber garnicht erst alles auseinander nehmen, um euch nicht den Spaß am Film zu nehmen. Es sei nur gesagt das er ein Film für "Erwachsene" ist, d.h. Sex und Gewalt kommen bei weitem nicht zu kurz. Nicht zu vergessen einen blau schimmernden Giganten, der zuweilen wie "Gott ihn schuf" durch die Gegend läuft.

Mir persönlich hat der Film sehr gefallen, ich würde ihm eine 8,5/10 geben.

Wie hat er euch gefallen?

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Denke eher nicht, weil dazu einfach noch zu viel fehlt...Etwa die Tatsache das der Film laut Regiesseur Snyder teilweise 1:1 den Comic umgesetzt hat, was die Kamera-Einstellungen angeht, die Details im Hintergrund, etc... Man müsste auch etwas mehr auf die Charaktere eingehen, auf den Erzählstil, die Atmosphäre im Film (dort kann es jede Sekunde zum Atom-Krieg kommen, die Amis werden seit Ewigkeiten von Nixon regiert, nachdem man die Amtszeitbeschränkung abgeschafft hat), wie sehr man versucht hat ein wirkliches Paralelluniversum zu erzeugen, indem man Schauspieler gecastet hat, die Berühmtheiten verdammt ähnlich sehen (Kissinger, Nixon, Castro, Mao, um nur mal ein paar zu nennen).

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Dass ein erfahrener Leser schnell auf das Ende kommen kann, würde ich - wenn dem so ist - als eine gravierende Schwäche werten, denn im Comic ist es keineswegs so, denn dazu sind sämtliche Protagonisten psychisch viel zu instabil (außer vielleicht Rorschach, der zwar ein Psychopath ist, dessen Postion aber von Anfang an klar ist).

Sei es wie es sei: ich warte auf den 205min-Ultimate Edition auf DVD, die auch den illustrierenden und spiegelnden Piraten-Nebenplot enthalten soll, und werde mir daher die abgespeckte Kinoversion sparen.

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Naja, vieleicht spricht auch nur der Fernsehgeschädigte aus mir, aber ich kann bei vielen Filmen und Serien schon nach kurzer Zeit erahnen, in welche Richtung die Story geht. Hier und da gibt es dann Anzeichen und versteckte Hinweise, die es dem geübten Auge ermöglichen zu erahnen was kommt.

Und in Bezug auf Watchmen war halt schnell klar, das da man keinen großen Bösewicht eingeführt hatte und sich die Story nunmal um die "Superhelden" drehte, das der Antagonist aus den eigenen Reihen stammen musste. Und selbst für die Rolle war die Auswahl dann nur noch gering, wenn man sich die "Verdächtigen" genauer angesehen hat. So war die Auflösung des Schurken keine große Überaschung für mich, da man im Verlaufe der Story durchaus schon erahnen konnte, das sie/er dahinter steckt.

Das Ende war dementsprechend auch nur konsequent, da es nur ein Semi-Happy-End war, was zum Stil von Anti-Helden Geschichten passt.

Vieleicht hab ich wirklich schon zuviel gesehen, ob Film, TV oder Comic (wobei ich bei den Comics häufiger überascht werde als sonstwo), aber es war nach einiger Zeit ersichtlich. Was nicht heißen soll das es schlecht war, im Gegenteil. Die DVD wird auf jeden Fall gekauft, vieleicht werd ich mir bis dahin ja auch sogar Blue-Ray anschaffen. Die ungeschnittene Version mit dem Black Freighter dürfte sehr interessant werden.

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Toller Film, denn ich mir auf jeden Fall "Zehn-Euro" DVD holen werde! Das Ende hätte man vielleicht auch noch für den dümmsten mehr diskutieren können ob gut oder richtig, aber ich finde das soll den Zuschauer überlassen bleiben. Wie es ja das Comic auch gemacht hat. Die Figuren sind wirklich faszinierend.

Die Musik mit den bekannten Songs macht den Film irgendwie episch. Letzteres Wort ist seit XI ja fast ein Unwort^^

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Ich muss mich dem Obama-Fan über mir anschließen. Wobei ich der Ansicht bin, dass man ein paar Nebenhandlungen hätte streichen können. Der Film hatte zu viel Überflüssiges, gleichzeitig aber eine Menge offener Fragen. Außerdem hatte das Finale mal wieder einen bitteren Beigeschmack. Hatte das Gefühl, da hatten die Autoren mal wieder erst am Ende beschlossen, wie denn nun alles aufgelöst wird, so dass alles etwas unstimmig erschien.

Bearbeitet von Knut85
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Toller Film! Sicherlich die erwachsenste und damit auch die konsequenteste Comicverfilmung. Leider war das Kinopublikum bei mir nicht erwachsen genug, bewies es doch durch dauernes Gekicher während Liebesszenen oder bei Dr. Manhattans Adamskostüm die mangelnde Reife. Manchmal habe ich einfach das Gefühl, das Volk ist zu dumm für manche Werke...

Zack Snyder ist ein Meister bildgewaltiger Effekte und hat tolle Aufnahmen abgeliefert. Allein schon das toll inszenierte Intro war sein Geld mehr als Wert. Hinzu kommt ein passender 80er Look und Superhelden, die echte Menschen sind, mit allen Makeln und Lastern. Vor allem Níte Owl sieht aus wie ein Typ wie Du und ich.

Auch das Ende regt zum Nachdenken an. Einzig Zack Snyders spontaner Hang zum Splatter wirkte auf mich (mal wieder) aufgesetzt. Ansonsten für mich ein absolutes Highlight!

Bearbeitet von Werewolf
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Leider hatte ich noch nicht die Möglichkeit mir den Film anzuschauen, ich hoffe demnächst gelingt es mir mal...

Dass der Film brutal ist (was bei Zack Znyder ja keine Überraschung ist) steht wohl ziemlich fest.

Allerdings würde ich von euch gerne wissen, ob diese Brutalität sich in Grenzen hält?

Denn ich muss gestehen, was die Gewaltdarstellung angeht, da gibt es für mich eine Grenze, alles was darüber ist gehört für mich den Bereich der Perversion etc. an, d.h. da macht es für mich keinen Spass mehr den Film anzuschauen.

Meint ihr, dass es noch "normal" ist was man uns vorgesetzt bekommt, insb. da es ja ein FSK16-Film ist?

Bearbeitet von Captain Fleming
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Sehe bei der Watchmen mit der Gewalt nicht so das Problem, hier ist mal die Stellungnahme vom Regisseur: Spiegel Interview

Wo es bei mir aufhört sind die SAW Teile, das ist für mich ne Pornographie der Gewalt.

@Werewolf, da ist der Film schon ab 16 und dann lachen die immer noch über sowas.. Shit! Ich reagiere meistens wenn das erste Lachen über sowas kommt mit: "Kindergarten oder was" inkl. auslachen oder ähnlichem halt. Wenns gleich am Anfang gemacht wird, wo es nur einzelne sind, dann haltet das Puplikum auch komplett dann die Klappe!

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Ab 16? Interessant, ich ging davon aus, dass der Film ab 18 ist. Der Film hat schon sehr brutale Szenen, die meiner Meinung nach aufgrund ihrer Aufgesetztheit deutlich als comichaft erkennbar sind. Für schwache Gemüter sind einzelne Sequenzen dennoch nicht zu empfehlen.

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  • 1 Monat später...

Einer der besten Filme der letzten Jahre. Hervorragende Musikauswahl (Katsi in einer Comicverfilmung... das hätte ich nie für möglich gehalten), aktuelles Thema, erschreckend brutal (habe nie verstanden, wehalb man Gewalt meist verniedlicht, statt sie so zu zeigen, wie sie ist - brutal, blutig, abstoßend). Geniales Ende.

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Watchmen - Erste Ankündigung für den Director's Cut

Schon vor dem Kinostart von Watchmen hat Regisseur Zack Synder einen Director's Cut von seiner Comicadaption angekündigt. Jetzt hat Paramount für Deutschland den Termin für die Veröffentlichung bekannt gegeben.

Am 30. September 2009 wird Watchmen in Deutschland auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Während für die DVD bisher nur die Kinofassung angekündigt wurde, wird auf der Blu-ray der Director's Cut enthalten sein. Es ist aber nicht auszuschließen, dass der DC auch noch auf DVD erscheinen wird.

In den USA erscheint der Director's Cut bereits ein paar Wochen früher.

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Sehr schade. Ich gedenke nicht, in nächster Zeit auf den Bluray Zug aufzuspingen und hatte die DC eigentlich auf meiner Kaufliste. Watchmen ist ein verdammt guter FIlm, der es nicht verdient hat, ein Misserfolg zu werden. Aber anspruchsvolle Filme sind zurzeit leider nicht sehr gefragt.

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Mehr gab die News nicht her. Da der Film aber im Kino nicht so der Renner war, gehe ich persönlich davon aus, dass der DC auch auf DVD erhältlich sein wird - weil eben viele noch keinen BR Player haben und sich für einen Film sicher auch nicht sofort einen anschaffen werden...

naja... so könnte man argumentieren... wenn man nicht Paramount heißen würde^^

Die (un)limitierte Rohrschach Edition wird aber wohl wirklich nur auf BR erhältlich sein.

Bearbeitet von Locutus
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  • 4 Monate später...

Hab mir nun gestern, nachdem auf den Online-Videotheken der Film anschaubar ist, Watchmen reingezogen und muss sagen, ich bin gespalten.

Toll war der Versuch die Helden zu charakterisieren und nicht nur als Übermenschen darstellen zu wollen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder hat Fehler. Aber irgendwie war mir die Charakterisierung von so vielen Personen in einem Film zu heftig. Man hat versucht sie als Du und ich und teilweise selbst als Straftäter darzustellen.

Bei Dark Knight hat dies gut auf 3 Personen funktioniert, da war der Film nicht zu überladen. Bei Watchmen sind es mir doch zu viele, wodurch die Wirrungen sehr stark werden und der Film für mich überladen wirkte.

Auch die ständigen Rückblicke erschwerten durch die teilweise leichte Undurchsichtigkeit den Überblick zu behalten, vor allem, wenn man noch nie einen Watchmen-Comic gelesen hat oder die "Helden" nicht kannte.

Auch fehlte mir ab und zu noch die sinnvolle Aufgabe der "Helden".

Genial sind die Analogien und Anspielungen auf die Menschheit und ihre Fehler und vor allem ihre Ansichten, die ja fast in Narzissmus gehen. Aber sie haben vollkommen recht, die Menschheit versucht seit Anbeginn sich selbst aus der Geschichte zu eliminieren.

Der Ansatz des Films war toll, die Grundaussage genial und die Charakterstudien teilweise gelungen, aber für mich waren es zu viele Protagonisten und damit der Film zu schwermütig.

Bei 5 Sternen würde ich 3 vergeben.

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Aber irgendwie war mir die Charakterisierung von so vielen Personen in einem Film zu heftig.

Das war nunmal eine schwere Bürde, die der Comic dem Film hinterlassen hat ;-)

Aber an für sich muss ich sagen, wie schon eine Seite vor genannt, eine, wenn nicht sogar die beste und erwachsenste Comicverfilmung bisher. Und mir zehrte es an den Nerven durch mangelnden Reife der Zuschauer und auch bei manchen Szenen an wohl mangelndem Intellekt. Sowas raubt dann doch den Kinogenuss. Leider fehlte auch der Comic im Comic. Meines Erachtens die beste Nebenhandlung in Watchmen und wenn nicht sogar gleichzeitig die wichtigste, da sie die Haupthandlung auf ihre Essenz zurück kocht und reflektiert.

Aber trotzdem, die Besetzung war klasse, die Umsetzung genauso. Es ist schade, dass so ein Film leider im Kino "flopt". Der Directors Cut wird auf jedenfall gekauft ;)

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