Zum Inhalt springen
...mit dem mächtigen Spaß verständiger Eimer.

Der lange Weg nach Hause


USS Community

Empfohlene Beiträge

Sie hatten die Astronomie nicht betreten – sie waren regelrecht hinein gepurzelt, denn in selben Augenblick, in dem Assjima mit ihrem kleinen Team die Türen zum Raum geöffnet hatte, erschütterte der erneute Angriff des Gegners das Schiff und holte die drei von den Beinen. Es dauerte einige Augenblicke bis Assjima realisierte, dass sie keinesfalls unter einem Kleiderschrank begraben worden war, sondern dass der schwere Klotz, welcher auf sie gestürzt war, eher einem Grizzly als einem Möbelstück glich und den Namen James trug. Mühsam kämpfte sie sich unter dem bewusstlosen Mann hervor und beugte sich über ihn. „James?“ Sie gab ihm einen leichten Klaps auf die Wange. „James!“ Sein Kopf bewegte sich leicht und er murmelte etwas Unverständliches. „James, mach jetzt keinen Unfug.“ Ihre Blicke flogen rasch durch den Raum. Das Labor war arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Beleuchtung funktionierte nur noch fragmentarisch. Der größte Teil des Lichtes kam von einer lose aus der Wand hängenden Plasmaleitung, die einen eindrucksvollen Funkenregen von sich gab, während eine benachbarte Konsole leise vor sich hin knisterte und in unregelmäßigen Abständen kleine Rauchwölkchen ausstieß. Die Phaserschüsse, welche vermutlich den Alarm ausgelöst hatten, hatten eine eindrucksvolle Spur schmieriger Krater an der Wand entlang gezogen. Mitten in dem Durcheinander saß eine sehr blasse Betazoide und hielt ihren malträtierten Mann in den Armen. Neben Jenax lag ein der Deltanerin unbekannter Crewman und ein Stückchen weiter hinten konnte sie hinter einem Arbeitstisch die Beine einer am Boden liegenden Frau erkennen. Hank lehnte an der Wand und rieb sich benommen den blutenden Schädel.

„Jenax? Sind Sie in Ordnung?“

„Ich … ich glaube schon …“

„Ich bin sofort bei Ihnen. Hank?“

„Ja, Doc … ich bin noch da … es geht gleich wieder …“ Er tastete sich an der Wand hoch und fingerte benommen nach seinem Medkit. „Was ist mit James?“

„Er ist bewusstlos. James! Aufwachen!“ Sie sah sich nach ihrer Tasche um, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Kurz entschlossen küsste sie ihn sanft auf die Wange und flüsterte: „Komm schon, mein Freund. Du kannst nachher weiterschlafen. Wir brauchen dich jetzt.“

Der Hüne schlug die Augen auf, sah sie benommen an und grinste verzagt. „Noch mal … bitte.“ Seine Augenlieder schlossen sich wieder.

„Du Hund“ lächelte die Ärztin. Dann wiederholte sie die Prozedur – diesmal auf der anderen Wange.

Und jetzt funktionierte es. James rappelte sich stöhnend auf und rieb sich mit der einen Hand den Kopf und mit der anderen die Hüfte. „Ich wusste gar nicht, dass du so spitze Knochen hast“

Assjima sah in erst verständnislos an, dann lachte sie. „Da ist ja mein Koffer! Zumindest das, was von ihm noch übrig geblieben ist.“ Sie zog das verbeulte Behältnis unter ihm hervor und öffnete es. „Oh je … du hast ganze Arbeit geleistet. Da ist nicht mehr viel an einem Stück. James?“ Sie sah auf und betrachtete ihn besorgt. Er saß wieder auf dem Fußboden und starrte sie mit glasigen Blicken an. Mit einem leisen Seufzer nahm sie den Hypospray aus dem Koffer, fummelte daran herum … „der ist total hinüber“ … und legte ihn zurück. „Bleib einfach etwas sitzen. Ich kümmere mich derweil um George und Jenax.“

Die Betazoide war unversehrt, hatte aber einen leichten Schock. Bei George sah es schon schlimmer aus. Gesicht und Oberkörper waren von Prellungen und leichten Platzwunden übersäht. Auch schien die eine oder andere Rippe angebrochen zu sein. Der bewusstlose Crewman auf dem Boden war noch schlimmer durch die Mangel gedreht worden. Als Assjima an ihm einen gebrochenen Kiefer diagnostizierte, grinste Jenax verzagt und hielt der Ärztin ihre geschwollene Rechte hin. Dann berichtete sie in knappen Worten, was geschehen war.

„Doc?“ Hank stand vor ihr. „Dort drüben liegt Lt. Guttler. Sie ist durch einen Phaserschuss betäubt worden. Ich habe ihr Delactovin verabreicht. Sie dürfte in wenigen Augenblicken wieder zu sich kommen.“

„Gut. Danke. Dieser Sanders hier … kennst du den?“

Hank schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn nur ein oder zweimal getroffen, aber nie mehr als ein paar Worte mit ihm gewechselt. Er kam an Bord bevor wir nach Neria beordert wurden.“

Assjima schüttelte den Kopf. „Sehr seltsam … Ob er auch etwas mit Amol Darg zu tun haben könnte?“

„Das glaube ich nicht. In diesem Falle hätte er doch bestimmt schon früher eingegriffen.“

„Da dürftest du Rech haben. Nun ja, das ist Aufgabe der Sicherheit. Wir haben hier anderes zu tun. Hank – Sheridan und Sanders müssen auf die Krankenstation. Und Meg soll auch die Hand von Jenax noch genauer untersuchen. Womöglich ist ein Mittelhandknochen gebrochen. Nimm ihn bitte auch mit.“ Ihr besorgter Blick wanderte hinüber zu dem Crewman, der immer noch auf dem Fußboden saß. „James? Kannst du aufstehen und gehen?“

Er sah auf und lächelte selig. „Ja … ich glaube schon …“ Er stellte sich auf alle Viere, krabbelte zur Wand hinüber und hangelte sich empor. „Siehst du … es geht.“ Dann begann er lauthals und sehr falsch zu singen: „Mein Mädel hat einen Rosenmund, Und wer ihn küsst, der wird gesund. O du, o du, o du! O du, schwarzbraunes Mägdelein, Du la la la la la! Du la la la la la Du lässt mir keine Ruh!“

Assjima hielt sich erschrocken die Ohren zu und brüllte gegen den Lärm an: „James! Das ist ja schrecklich! Hör’ bitte auf!“

Doch James grölte ungerührt weiter: „Die Wangen sind wie Morgenröt', Wie sie steht überm Winterschnee. O du, o du, o du! O du, schwarzbraunes Mägdelein, Du la la la la la! Du la la la la la Du lässt mir keine Ruh!“

Hank zerrte voller Panik die Anti-Grav-Bahre heran. „Schnell – wir müssen diesen Sanders fesseln bevor James ihn aufweckt!“ Gemeinsam hievten sie den bewusstlosen Mann auf die Bahre und schnallten ihn fest. Dann hoben sie George hoch und setzen ihn Rücken an Rücken mit Sanders auf ein und dieselbe Liege.

„Schaffst du das alleine?“ fragte die Ärztin mit einem Blick auf Guttler, die noch immer kein Lebenszeichen von sich gab.

„Ja – James kann beim Schieben helfen.“

„Dann nichts wie weg mit euch, bevor Sanders wieder Ärger macht. Ich kümmere mich um Guttler und komme nach sobald sie wieder gehen kann.“

„Dein' Augen sind wie die Nacht so schwarz, wenn nur zwei Sternlein funkeln drin. O du, o du …“

Hank gab James einen kräftigen Stoß in den Rücken. „Komm schon – auf der Krankenstation wartet ein schwarzbraunes Mägdelein mit Namen Meg auf dich!“

„Meins heißt nicht Meg! Meins ist leuchtend weiß, strahlt wie eine Sonne und heißt Assj …“

„Halte die Klappe und pack mit an!“

Lachend begann James die Liege zu schieben und setzte fast unmittelbar wieder mit seinem Gesang an: „O du, o du, o du! O du, schwarzbraunes Mägdelein, Du la la la la la! Du la la la la la Du lässt mir keine Ruh!“ Jenax trottete kopfschüttelnd hinterher.

Assjima blieb allein mit Guttler in der zerstörten Astronomie zurück. Sie kauerte neben der noch immer bewusstlosen Elosianerin nieder und begann sie zu untersuchen Warum wirkt das Delactovin noch nicht? Sie hätte schon längst wieder zu sich kommen müssen. Womöglich hat Hank etwas übersehen? Sie nahm den Scanner aus dem malträtierten Koffer, doch dieser gab kein Lebenszeichen von sich. So ein Mist! Warum musste sich gerade dieses Schwergewicht James darauf setzen? Plötzlich erstarrte sie mitten in der Bewegung. War da nicht ein Geräusch gewesen? Sie lauschte angestrengt in den Raum hinein. Doch ja, da war etwas. Vorsichtig schob sie sich ein Stück zur Seite und schaute hinter dem Arbeitstisch hervor. Tatsächlich stand da jemand mit dem Rücken zu ihr. Sie konnte die Person nicht deutlich erkennen, da die Beleuchtung im Labor stark flackerte. Sie konnte aber erkennen, dass es sich um einen menschlichen Mann handelte, der sich an einer der intakten Computerkonsolen zu schaffen machte. Und er trug eine rote Uniform. Woher kam der so plötzlich? Sie hätte doch die Tür hören müssen, wenn diese sich geöffnet hätte. Und was hatte dieser Mann an einer Konsole in der Astrometrie zu suchen während auf dem ganzen Schiff roter Alarm herrschte? Die Reparatur der Astrometrie konnte doch warten bis der Einsatz beendet war. Sehr befremdlich …

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die schemenhafte Gestalt. Doch zu ihrer Verwunderung konnte sie keinerlei Gedankenbilder von ihm auffangen. Und plötzlich erkannte sie ihn. Es war das MHN! Doch hatte er offensichtlich die Kommandofunktion aktiviert. Aus dem MHN war ein NKH geworden. Deshalb trog er eine rote Uniform. Jetzt schien sich eins zu anderen zu fügen. Der Angriff Sanders auf die Sheridans und Lt. Guttler. Das seltsame Verhalten des Holo-Doc. Das, was Sid vorhin über ihn hatte herausfinden können … Sie waren in eine sorgsam und sehr langfristig vorbereitete Falle geraten! Die Minsk war ein Lockvogel, die Angreifer hatten schon im Vorfeld eigene Leute auf die Community gebracht oder sie vor dem Angriff auf irgendeine Art und Weise beeinflusst. Und jemand hatte das MHN modifiziert! Sie machte sich eine gedankliche Notiz, dass sie Sanders so schnell wie möglich auf irgendwelche bewusstseinsverändernden Psychopharmaka untersuchen müsste. Aber noch wichtiger war für sie im Moment die Frage, wie weit die Subroutinen des MHNs verändert worden waren. Jedes MHN war darauf programmiert, niemals Leben zu vernichten. Doch traf das jetzt noch auf ihren geschwätzigen Holo-Doc zu? Würde er auf Guttler und sie schießen, wenn er sie entdecken würde?

Im Geiste ging sie ihre Optionen durch. Leider waren sie nicht sehr zahlreich. Einen photonischen Mann konnte man nicht einfach niederschlagen. Selbst wenn sie einen Phaser hätte, so würde er ihr bei einem MHN auch nichts helfen. Trotzdem wanderte ihr Blick zum Gürtel der Wissenschaftlerin neben ihr. Guttlers Holster war leer und die Waffe lag einige Meter von ihnen entfernt auf dem Fußboden. Leider direkt im Blickfeld des Hologramms. Also am besten abwarten und hoffen. Hoffen, dass Sid den Aufenthaltsort des MHN schnellstens feststellen, eins und eins zusammenzählen und schnellstens Hilfe schicken würde. Hoffen, dass das MHN sie bis dahin nicht entdeckte. Hoffen, dass Guttler nicht zu sich kam und sie beide versehentlich durch ein Stöhnen verraten würde bevor die Kavallerie eintreffen würde. Hoffen, dass … oh nein! Jetzt fiel es ihr wieder ein: Jenax hatte doch berichtet, Sanders hätte die Sensoren der Astronomie deaktiviert. Sid konnte das MHN nicht entdecken. Er würde niemanden schicken. Und genau deshalb erledigte das Hologramm seine Arbeit hier in der Astronomie – worum es sich auch immer handeln möge.

Vorsichtig streckte sie den Kopf empor. Vielleicht konnte sie sehen was das MHN dort an der Konsole machte? Der Körper des Holo-Docs verdeckte den Monitor zur Hälfte und sie war zu weit entfernt um die Schriftzeichen erkennen zu können. Doch die Leuchtdioden auf dem Pult konnte sie sehen und sie verstand, dass dort Daten zusammengestellt wurden. Daten … während eines Kampfes … Der Gegner wusste mit Sicherheit genug über die Bewaffnung und Besatzungsstärke des Schiffes. Dies war innerhalb der Sternenflotte kein Geheimnis. Doch was er nicht wissen konnte waren die Kommandocodes, die Schildmodifikationen und die taktischen Vorgänge auf der Brücke. Und darauf konnte ein KNH durchaus Zugriff nehmen. Was immer auch dieser photonische Mann plante – er musste gestoppt werden. Und zwar sofort!

Die Blicke der Deltanerin wanderten erneut durch den schlecht beleuchteten Raum. Wo sind hier die Holoemitter installiert? Da – dort oben in der Ecke ist einer. Und neben der Türe ein weiterer. Sie erinnerte sich an etwas, was Lucas ihr vor Jahren erzählt hatte: Größere Räume können bis zu vier Holoemitter haben, in den kleinen Quartieren reichte einer aus. Auf den Gängen waren sie alle 10 Meter installiert. Oder waren es alle 12 Meter? Die Astronomie musste mindestens drei Emitter haben … wo war der dritte? Nummer 1 neben der Tür, Nummer 2 schräg gegenüber der Tür in der Ecke unter der Decke, Nummer 3 … dort, über dem großen Monitor! Um sicher zu sein, müsste sie alle 3 Emitter gleichzeitig zerstören. Im Raum lag genügend Schrott herum, mit dessen Hilfe sie durch ihre telekinetischen Kräfte die Emitter zerschlagen konnte. Doch was dann? Es würde den Holo-Doc zwar abschalten und sie könnte sich mit Guttler in Sicherheit bringen. Aber die Matrix würde unversehrt bleiben und er würde sich jederzeit an einem anderen Ort wieder aktivieren können. Die Suche müsste dann erneut beginnen. Es wäre nur Zeit gewonnen. Gab es eine andere, bessere Option?

Ihre Gedanken arbeiteten fieberhaft. Was wusste sie über die Funktionsweise von Hologrammen? Wie konnte man dessen Matrix zerstören ohne Zugriff auf einen Computer zu haben? Ihr Blick fiel auf die funkensprühende Plasma-Leitung. DAS würde funktionieren! Aber wie dorthin gelangen? Und wie sollte sie das MHN in Reichweite der Leitung locken ohne dass es die Falle bemerken würde?

Photonen … Sie war Deltanerin! Sie konnte auf die kleinsten Teilchen Einfluss nehmen! Sie spielte mit Neutronen, entlockte ihnen ihre Energie. Aber Licht? Konnte sie auch Licht verändern? Photonen sind quantisierte Elementarwellen. Sie sind unendlich lang und haben eine fest definierte Frequenz und Wellenlänge. Sie haben aber zudem eine feste Energie, die nur von ihrer Wellenlänge abhängt, und sie tragen auch Impuls und Drehimpuls. Würde sich die Energie der Welle verändern indem man weitere energetisch geladene Elementarteilchen zufügt, kann man auch den Drehimpuls beeinflussen. Oder … Photonen können als Paket von Energie und Impuls aufgefasst werden, das von einem Teilchen auf das andere übertragen wird. Wenn sie dieses Paket aufbrechen könnte … auch hier wieder mit Hilfe von geladenen Elementarteilen … Es war Wahnsinn! Man kann einen Photonischen doch nicht mit Hilfe telekinetisch abgeschossener Teilchen einfach ausschalten! Aber man kann ihn irritieren, ablenken, verwirren ... Und die Zeit drängte!

Vorsichtig kroch Assjima von Guttler weg damit der Holo-Doc diese nicht entdeckte. Das größte Problem würde für sie darin bestehen, sich trotz ihrer enormen Nervosität in ihren eigenen atomaren Raum zu versenken um im nächsten Moment wieder wach genug zu sein, ihre telekinetischen Kräfte auf eine ganz andere, handfeste Weise zu nutzen. Sie duckte sich hinter einen Schrank und begann sich zu konzentrieren.

Es dauerte etwas länger als gewöhnlich, doch sie erreichte ihren inneren Raum. Das Labor war plötzlich heller, Wände und Armaturen strahlten in grünlichem Licht. Sie spürte die Energien der kleinsten Teilchen und war versucht, sie in sich aufzunehmen. Doch sie musste diesmal widerstehen, die Teilchen in eine andere Richtung lenken. Das MHN nahm sie jetzt nur noch als grob gepickselte Lichterscheinung wahr. Eine große, strahlende Zielscheibe, die nahezu unbeweglich vor ihr stand. Ein leichtes Ziel, wie sie voller Genugtuung feststellte. Es ging leichter als sie es sich erhofft hatte. Sie nahm deutlich wahr, wie ihre kleinen Helfer auf das leuchtende Ziel zuschossen und sie fühlte beinahe wie diese ihre Mischung aus Angst und Wut in den Photonischen hinein droschen. Die Gestalt vor ihr zuckte zusammen, bäumte sich auf, drehte sich dann um und starrte blind in ihre Richtung. Doch die kleinen Geschosse drangen in millionenfacher Menge weiter in ihn ein. Die Gliedmaßen des Photonischen schlenkerten in unkontrollierten Zuckungen umher. Doch dann schien er sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Assjima nahm schleierhaft war, wie sich eine Hand in Richtung Gürtel bewegte. Dort, wo gewöhnlich das Holster für den Phaser hing.

Sie wusste nicht, ob er bewaffnet war. Sie wusste auch nicht, ob er sie überhaupt sehen konnte. Sie wusste nur, dass sie raus musste. Zurück in die Welt des Teilbaren … Sie stieß einen leisen Schmerzensschrei aus, als sie sich mit aller Kraft ihrer Gedanken zurück schleuderte und fast gleichzeitig ihre telekinetischen Kräfte auf die Hand mit dem Phaser ausrichtete. Der Arm wurde von einer unsichtbaren Gewalt zur Seite geschleudert, die Waffe flog in hohem, von der Deltanerin genauestens kontrolliertem Bogen durch die Luft und landete scheppernd auf dem Fußboden. Das MHN stolperte in spastischen Zuckungen hinterher und geriet durch einen unsichtbaren Tritt ins Straucheln. Im selben Augenblick sprang die Deltanerin auf - stürzte vorwärts, streckte den Arm aus. Wie von Geisterhand bewegt wurde die Plasmaleitung ein Stück weiter aus der Wand gerissen, flog ihr beinahe in die Hand und versenkte ihren Funkenregen in die sich aufbäumende Gestalt aus Photonen. Ein mächtiger Lichtblitz, dann wurde es dunkel.

„Doktor Assjima?“ Lt. Guttler kniete vor der Deltanerin und hielt einen Hypospray in der Hand. Dann atmete sie erleichtert auf. „Mein Gott … Sie sind wieder zurück!“

„Ist er …?“ stammelte Assjima mühsam.

„Ja, er ist weg. Sie haben ihn … ich weiß nicht, wie Sie das gemacht haben, aber er ist nicht mehr da.“

„Wie lange …“

„Sie waren nur ein paar Minuten bewusstlos. Zum Glück funktionierte der Hypospray noch. Ich würde zu gerne wissen, was Sie mit dem Rest Ihrer Ausrüstung angestellt haben. Hat sich da ein Elefant drauf gesetzt?“

„Nein … nur ein sehr großer Mann …“ Die Deltanerin richtete sich auf. „Oh … ich glaube mein Kopf platz. Sie sollten in Deckung gehen.“

Guttler lachte. „Ich denke, Ihr Schädel wird auch das aushalten. Ich habe gesehen, was passiert ist. Auch wenn ich es nicht verstanden habe, so glaube ich doch, dass Sie die Kopfschmerzen ertragen können bis wir auf der Krankenstation sind. Kommen Sie, ich helfe Ihnen hoch.“

„Schon wieder auf die Krankenstation? Wie oft muss ich da heute noch hin?“

„Sie sind doch Ärztin. Sie sind da ständig.“

„Ich meine: wie oft muss ich heute noch Patientin sein? Wenn ich im Dienst wäre könnte ich mich wenigstens krankschreiben lassen und könnte einfach mal liegen bleiben. Aber so … das ist doch kaum mehr zu ertragen.“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
  • Antworten 235
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

„Ende der Fahnenstange, Anquenar!“

Milseya verzog das Gesicht. Verdammt! Wie hatte sie nur vergessen können, dass Sie keinen Computerzugriff mehr hatte!

„Hände hoch und langsam umdrehen!“

Sie schalt sich in Gedanken und nannte sich selbst eine Närrin, als sie den gesunden Arm hob und sich zu dem Mann umwandte.

„Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt, Anquenar! Den anderen Arm auch!“

Sie schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Meine Schulter ist verletzt. Der Arm bleibt unten.“

Tin A'rans Fühler sondierten sie. „Von mir aus. Es spielt auch keine Rolle – in ein paar Minuten sind Sie eh tot.“

„Warum so lange warten?“

„Nun..“ Der Andorianer kam ein paar Schritte auf sie zu. „Ich dachte mir, Sie wollen doch bestimmt wissen, warum.“

Milseya musste wider Willen lachen. „Worum sollte es schon gehen! Wahrscheinlich um Profit oder um Macht. Rache ist auch immer wieder ein schönes Motiv. Oder jemand findet, wir sollten uns nicht im Weltraum herumtreiben! Wie wäre es mit Xenophobie? Das Warum! Glauben Sie tatsächlich, dass mich das interessiert? Ist doch völlig egal, warum! Sie werden mich so oder so töten, da spielt der Grund für mich nun wirklich keine Rolle!“

„Nicht einmal im Angesicht des Todes können Sie ernst sein!“, zischte der Andorianer wütend.

„Ich bin schon so oft gestorben!“, gab sie ohne nachzudenken zurück. „Und ernst zu sein, hat es nie verhindert!“

Er stutzte.

„Interessant!“, fuhr Milseya fort. Halte ihn weiter hin! „Sie haben sich über ihren Gegner nicht genau informiert – wie konnte Ihnen als Pilot nur dieser verhängnisvolle Fehler unterlaufen!“

„Halten Sie die Klappe!“ Tin hatte sich sichtlich gefangen und baute sich bedrohlich vor ihr auf. „Bereiten Sie sich vor und beten Sie zu ihren Göttern.“

„Wir haben keine ..“ Eine Bewegung oben im Kontrollraum ließ sie aufschauen. „Peter!“

„Also bitte! Glauben Sie wirklich ich falle auf den ältesten Trick der Welt herein? Halten Sie mich für einen Idioten?“, brauste der Andorianer auf.

Milseya aber starrte weiter nach oben, während sie versuchte mit ihrem verletzten Arm zu signalisieren, dass das Tor hinter ihr geöffnet werden soll. Dann sah sie wieder zu Tin und ein Grinsen umspielte ihre Lippen. „Ihr Problem!“, sagte sie in dem Moment als sich das Schott hinter ihr in Bewegung setzte. Sie ließ sich zu Boden fallen und rollte mit einem Schmerzensschrei durch schmale Öffnung, die sich sofort wieder hinter ihr schloss.

Tin A'ran hatte sich verblüfft umgedreht, als das Schott sich bewegt hatte. Oben im Kontrollraum entdeckte er einen menschlichen Mann, der ihm einen verachtenden Blick zuwarf und dann verschwand. Wütend schoss der Andorianer immer wieder auf das Sichtfenster des Kontrollraumes...

„Peter?“

Im Dunkel des Ports hatte Milseya schließlich das gefunden, wonach sie gesucht hatte. Die Luke des Repair-Pods hatte sie ertastet und schließlich befand sie sich im Inneren des Minischiffes. Die Systeme aktiviert, kontaktierte sie den momentanen Leiter des Flugdecks.

„Alles in Ordnung bei dir?“, kam es als Antwort zurück.

„Dank dir schon.“

„Prima – hättest du die Güte mir zu erklären, was hier los ist? Wer ist dieser Kerl? Und wieso wollte der dich umlegen?“

Milseya checkte die Systeme des Pods – sie hatte vollen Zugriff auf sämtliche Systeme. Die Pods waren nicht geschützt – da sie meist von den Technikern benutzt wurden, wäre es viel zu umständlich gewesen, diese zu sichern. Wer wollte schon mit einem lächerlichen kleinen Pod, dessen Reichweite gerade mal ein paar Kilometer betrug, fliehen? Nun für ihre Zwecke war das Pod vollkommen ausreichend...

„Dieser Tin A'ran ist einer unserer Angreifer – ich vermute mal, der hat sich vor dem Angriff auf die Minsk beamen lassen und sich dann als Passagier ausgegeben.“

„Und jetzt ist er hier und ballert auf meinen Kontrollraum.“

„Du hättest ihn nicht wütend machen sollen“, gab Milseya sarkastisch zurück.

„Und was jetzt?“

„Verschwinde vom Hangardeck, Peter.“

„Keine gute Idee!“

„Doch ist es – übergib mir die gesamte Kontrolle über das Hangardeck und dann verpiss dich!“

„Was hast du vor?“

„Ich schick den dahin zurück, woher er gekommen ist.“

„Auf die Minsk?“

„Wenn er solange den Atem anhalten kann..“

Die Verbindung schwieg. Dafür leuchtete auf ihrem Bedienungspult nun Kontrolleuchten auf. Sicherheitsprotokolle wurden auf dem Display gelistet.

„Du hast vollen Zugriff“, erklärte Peter. „Viel Glück – und mach bitte nicht allzu viel kaputt!“

Sie lachte leise. „Danke und jetzt verschwinde!“

„Wentworth Ende.“ Peter sah zur Tür, vor der der Andorianer stand und mit einem Phaser auf den Türöffner schoss. Nicht mehr lange und jener würde hier reinkommen. Hoffentlich beeilte sich der Zwerg. Der Pilot lief zum zweiten Schott und verließ den Kontrollraum. Als die Schotts sich schlossen, gab er einen Verriegelungscode ein und rannte dann weiter, um jemanden von der Sicherheit zu finden, mit dem er zurückkehren konnte – nur für den Fall, dass Milseyas Plan nicht aufging.

Es würde nicht einfach werden, mit der linken Hand den Manövrierstick zu bedienen. Und dann mit dem rechten Arm die Kontrollen zu bedienen – trotz der Injektion gegen die Schmerzen, die sie sich aus dem kleinen Medikit des Ports geholt und verabreicht hatte. Sie hatte zwar ihren verletzten Arm auf die Schaltfläche gelegt, aber ob ihre Finger gehorchen würden – nun sie würde es herausfinden.

Der Alarm, der signalisierte, dass sich die Außentore des Hangardecks öffneten, ließ Tin A'ran herumfahren. Gerade noch sah er wie ein Reparatur-Pod aus dem Port herausflog, in dem die Bajohaliianerin verschwunden war. Ohne nachzudenken, zielte er auf das Gefährt und schoss.

Milseya schüttelte nur den Kopf, als das Schutzschild um den Pod aufleuchtete. Und der war wirklich mal Kampfpilot gewesen? Langsam manövrierte sie das kleine Schiff in Richtung des Andorianers, der immer weiter schießend die Treppe herunterlief. Wo wollte der den hin?

Es durfte nur eines einzigen Knopfdruckes und sämtliche Schotts und Türen auf dem Hangardecks schlossen sich und wurden verriegelt. Die kleine Pilotin drehte das Pod langsam einmal um dessen eigene Achse um sich zu vergewissern, dass der Andorianer keine Fluchtmöglichkeit hatte. Dann drehte sie das Schiff so, dass sie ihn wieder sehen konnte.

Beide starrten sich für Momente nur in die Augen. Dann aktivierte Milseya den Antrieb und flog direkt auf ihn zu. Tin A'ran hatte damit gerechnet. Er schoss weiter auf das Pod und warf sich in letzter Sekunde auf den Boden. Für eine Sekunde dachte er daran, dass sie nicht abgebremst hatte. Dann kehrte das Pod zurück und raste wieder über ihn hinweg. Der Andorianer kroch am Boden entlang zu einem Schott. Vielleicht würde dieser verdammte Zwerg auch jetzt nicht bremsen und direkt in die Wand knallen. Doch nichts geschah. Er drehte sich um und hielt seine Waffe in die Luft, doch im gleichen Augenblick durchfuhr seine Hand ein atemraubender Schmerz. Er schrie auf, als seine Hand, die zuvor noch den Phaser gehalten hatte, plötzlich leblos nach vorne über klappte. Ihm wurde keine Zeit gelassen, darüber nachzudenken, was geschehen war, denn etwas legte sich um seinen Hals und drückte zu. Dann wurde er in die Luft gehoben. Er griff mit den Händen nach dem eisernen Griff, bereute es sogleich, als der Schmerz in seiner Hand ihm noch mehr den Atem raubte. Tin A'ran zwang sich auf die Situation zu konzentrieren, um zu verstehen. Er riss die Augen auf und sah die Pilot beinahe zum Greifen nahe vor sich. Sie hatte den Kopf leicht auf die Seite geneigt und beobachtete scheinbar teilnahmslos ihr japsendes und zappelndes Opfer. Der Andorianer erblickte dagegen nun das Ende des Greifarms des Pods, der ihn an der Kehle festhielt.

Milseya ließ das Pod langsam rückwärts fliegen, dann nahm sie Kurs auf die geöffneten Hangartore.

„Fragen Sie mich, warum!“, befahl sie dem Andorianer als sie dort angekommen waren und sie die Komm geöffnet hatten.

„Sie können mich mal!“

Sie lächelte und drückte einen Knopf. Das Kraftfeld, dass das Hangardeck vor der Dekompression geschützt hatte, wurde deaktiviert. In Gedanken zählte sie bis zehn während sie zusah, wie die Augäpfel des Andorianers immer weiter hervorquollen. Dann aktivierte sie wieder das Kraftfeld.

„Fragen Sie mich, warum!“, wiederholte sie ihren Befehl.

Sie konnte nur sehen, wie sich die Lippen des Mannes bewegten, aber keinen Laut hervorbrachten.

„Weil ich endgültig die Schnauze voll habe von Typen wie Ihnen! Ich bin es Leid, verfolgt, bedroht, überfallen, angeschossen und schier zu Tode geprügelt zu werden. Ich habe es satt, dass jeder Verrückte in diesem Universum glaubt, sich mit uns anlegen zu müssen. Jetzt ist Schluss! Das ist MEIN Schiff! Die Leute an Bord sind MEINE Familie. Und Sie sind der erste, der büßen wird, für das, was sie MEINER Familie angetan haben!“ Sie verstärkte den Druck des Greifarms und sah zu wie der Andorianer sich zappelnd gegen den Erstickungstod wehrte. Immer langsamer wurden seine Bewegung. Als er sich kaum noch rührte, nahm sie mit dem zweiten Greifarm dessen Beine und lockerte erst dann den Würgegriff. Sie schloss die Tore des Hangardecks und landete das Pod.

Bevor sie ausstieg, kontrollierte sie nochmals den Druck der Greifarme, die den Andorianer festhielten.

Erschöpft kroch sie aus dem Pod und sah kurz zu dem bewusstlosen Andorianer. Dann ging sie zu dem Port an dem sie zuvor Tin A'ran den Phaser aus der Hand geschlagen hatte. Sie setzte sich auf den Boden, griff nach der Waffe und lehnte sich an die Wand. Milseya aktivierte den Kommunikator: „Hier Anquenar. Ich bin auf dem Hangardeck. Wenn jemand ein wenig Zeit hat, wäre es schön, wenn sich jemand um meine Schulter kümmern könnte.“ Sie stellte den Phaser des Andorianers von Töten auf Betäuben. „Außerdem benötigt der andorianische Spion hier dringend medizinische Hilfe. Anquenar Ende.“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Megs Stimme durchschnitt quäkend die Stille im Korridor „Krankenstation an Doktor Assjima!“

„Hier Lt. Guttler. Der Doc ist bei mir aber momentan etwas indisponiert. Worum geht es?“ sie warf einen sorgenvollen Blick auf die am Boden kauernde Deltanerin.

„Wir wurden soeben von Lt. Anquenar um medizinische Unterstützung gebeten. Aber bei uns ist derart die Hölle los, dass wir nicht sofort jemanden schicken können. Und irgendwie funktioniert das MHN nicht. Wie geht es Assjima? Kann sie ins Hangardeck und nach Milseya sehen?“

Guttler atmete tief durch. „Also ich weiß nicht … ich kann schon froh sein, wenn ich sie zur Krankenstation schaffen kann.“

Assjima richtete sich langsam auf und aktivierte nun ihren Kommunikator: „Meg …was … was ist mit Mili?“

„Ich weiß es nicht so genau, aber es hörte sich nicht sehr gut an.“

„Funktionieren die Transporter wieder?“

„Sid sagt phasenweise … wir können es versuchen. Aber er meint auch, dass die Energie momentan nur für ein Einfachticket ausreicht.“

„Gut … beamt mich rüber. Assjima Ende.“

Guttler betrachtete die Ärztin vorwurfsvoll. „Doc … Sie können sich doch kaum selber auf den Beinen halten. Wie wollen Sie sich da noch um Anquenar kümmern? Sie sollten schnellstens auf die Krankenstation.“

„Es wird schon gehen … wenn Sie mir helfen.“

Das leise Summen des Beamstrahls weckte die Lebensgeister von Milseya. Sie hob den Phaser und zielte auf die Gestalten, die sich direkt vor ihr rematerialisierten.

„Verdammt, Assjima!“, fluchte sie, als sie die Personen vor sich erkannten. „Ich hätte beinahe auf dich geschossen!“ Langsam senkte sie die Waffe. „Oh Mann, du siehst aber auch nicht wirklich gut aus. Beschissen triffts eigentlich noch besser. Was ist passiert?“

„Eine kleine Auseinandersetzung mit unserem NKH … ehemals MHN.“ Assjimas Blick fiel auf die verbrannte Haut der rechten Hand „ … und einer Plasmaleitung.“ Auf Guttler gestützt kam sie näher. „Bitte stecke den Phaser wieder ein. Von denen habe ich heute schon genug auf mich gerichtet gesehen.“ Sie kniete vorsichtig vor Mili nieder. „Was hast du jetzt wieder angestellt?“

„ICH? Nichts! Nicht das Geringste!“ Vorsichtig zog die Bajohaliianerin die Ärztin neben sich, damit sie sich setzte. Dann deutete sie auf das Pod und den von dem gefangenen Andorianer. „Der da – der hat den ganzen Mist angefangen! Und er hat ein Riesenglück, dass ich heute einen guten Tag habe, denn ansonsten würde der da draußen tiefgefrorenen Fischstäbchen Konkurrenz machen!“ Milseya betrachtete die Hand Assjimas. „Im Pod ist ein Medkit“, sagte sie zu Guttler. „Vielleicht ist da auch ein Hautregenerator. Es müssen auch noch Schmerzmittel da sein.“

Die ebenfalls angeschlagene Elaysianerin hinkte hinüber zum Pod und kroch hinein. Assjima sah ihr hinterher. „Die Ärmste … vor wenigen Minuten wurde sie von einem Betäubungsschuss niedergestreckt und jetzt muss sie sich auch noch um ihre Ärztin kümmern. Heute läuft aber auch nichts so, wie es sollte.“ Sie deutete mit der Linken auf den Andorianer. „Was ist mit dem passiert? Er sieht aus als wenn ein wütender Klingone auf ihn losgegangen sei.“

„Nein, nur die stinkwütende Frau eines Klingonen in einem Pod – aber danke für das Kompliment! Ich habs nun mal nicht gerne wenn man auf mich schießt und erst recht nicht, wenn man MEIN Hangardeck verunstaltet. Ah, danke, Guttler.“ Milseya griff nach dem Medkit und winkte die Elaysianerin zu sich runter. „ Kommen Sie, ich glaube, es reicht für uns alle.“ Sie kramte in dem Kit herum, bis sie die Schmerzmittel fand. „Ist das das richtige?“, fragte sie Assjima und hielt ihr das Fläschchen unter die Nase.

Die Deltanerin griff nach dem Behältnis und starrte es angestrengt an bis das Bild vor ihren Augen etwas klarer wurde. „Ja, das sollte funktionieren.“ Sie zog den Hypospray aus dem Kid, füllte es mit dem Medikament und verabreichte den beiden anderen eine kräftige Dosis. Auf Milseyas fragenden Blick hin schüttelte sie langsam den Kopf. „Wenn ich mir jetzt auch noch ein Schmerzmittel verpasse könnt ihr mich anschließend tragen. Ich sollte noch etwas klar im Kopf bleiben … nur noch ein Weilchen.“ Sie atmete tief durch. „Ist da zufällig auch noch ein funktionierender Tricorder drin? James hat … hat meinen … demoliert.“

„Nein“, schüttelte Milseya den Kopf. „Pods haben nur das nötigste an Bord. Wenn einer schon einen Tricorder braucht, dann ist es eh zu spät ..“ Das Schmerzmittel wirkte schnell. Wie konnte man einen Tricorder zerstören? „Aber vielleicht .. in der Werkstatt ... ja ..“ Mit wackeligen Beinen stand sie langsam auf. „.. ich bin gleich wieder da. Guttler, kümmern Sie sich um Assjimas Hand.“Verdammt, schwebte sie etwa?

„Bleib hier, Mili … ich glaube … es ist nur deine Schulter … das geht auch ohne Tricorder … setz dich bitte wieder hin.“

Die Bajohaliianerin plumpste wieder auf den Boden. „Gu-u-ut – aber mein Ko-o-opf hat auch was abgekriegt. A-a-aber erst mal kü-ü-ümmern wir uns um deine Hand.“ Sie griff nach dem Hautregenerator. „Her mit der Ha-a-and, Doc. Das kann ich gut.“

Assjima kapitulierte und streckte Milseya die Hand hin. Während die Pilotin den Hautregenerator drangsalierte wendete sie sich an die Elaysianerin. „Lieutenant … können Sie nach dem Andorianer sehen? Der scheint Atemprobleme zu haben.“

Im selben Augenblick schien es ihr als ob sie an diesen Worten ersticken müsste. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Hier saß sie, auf dem Fußboden eines Hangardecks, plauderte (zugegebenermaßen etwas mühsam) mit einer Freundin, welche - selber verletzt - sich um ihre lächerliche Brandwunde kümmerte. Hier saß sie … und dort drüben lag ein Mann womöglich im Sterben. Doch sie bat eine ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Kollegin nach dem Verletzten zu sehen. Nein, das hier war nicht richtig! Richtig wäre, sich um den Andorianer zu kümmern, dann Milseyas Schulter zu verarzten, Lt. Guttler ein weiteres Stärkungsmittel zu geben, alle in die Krankenstation zu schaffen und dann - aber erst dann - gegen die eigenen Verletzungen anzugehen und sich auszuruhen. Sie entzog Milseya die Hand und versuchte aufzustehen. Aber nichts bewegte sich. Sie blieb wie festgeklebt auf dem Fußboden sitzen. Ich muss diesem Mann helfen … ich bin Heilerin … dem Leben verpflichtet … es … es ist der Sinn meines Lebens … Sie versuchte, sich auf die unteren Extremitäten zu konzentrieren, doch selbst der kleine Zeh verweigerte jegliche Form von Aktivität. So musste es sich anfühlen, wenn man zur Salzsäule erstarrte. Schrecken breitete sich in ihr aus. Sie hatte einen kurzen Augenblick lang gegen ihre Gebote verstoßen. Sie hatte einen Verletzten ignoriert, die eigene Befindlichkeit über die eines anderen gestellt … Wie viele Gelöbnisse und Eide hatte sie in diesen letzten Minuten hier im Hangardeck gebrochen? „Gedenket an des Lots Weib!“ murmelte sie unhörbar vor sich hin. Doch dann schüttelte sie kaum merklich den Kopf. Nagaschura hat gesagt: „Der Fremde ist ein Freund den du noch nicht kennst. Freunden muss man helfen“ aber Ischila sagt: „Wem kannst du ein Freund sein wenn dir die Kraft fehlt, ihm zur Seite zu stehen? Auch deine Kraft ist begrenzt. Gehe sorgsam mit ihr um und verteile sie nicht unbedacht.“ Mit ihrer Energie war Assjima noch niemals sorgsam umgegangen. Oftmals bis zur Erschöpfung. Aber heute … Sie atmete tief durch. Heute hatte sie zum ersten Male den absoluten Tiefpunkt erreicht. Immerhin … sie atmete … sie war also noch keine Salzsäule. Eine angenehme Erkenntnis. Aber trotzdem klebte sie am Fußboden fest und noch immer lag dort drüben ein Mann, der Hilfe benötigte. „Vre g’lesch ke tek!“ fluchte sie nun laut genug, dass auch die anderen sie hören konnten.

Milseya fiel vor Schreck der Hautregenerator aus der Hand. „Was bei allen Höllen ...?“ Hatte Assjima da etwa gerade geflucht? Konnte Assjima überhaupt fluchen? Und wieso hatte sie geflucht? „Was ist denn?“, fragte die Bajohaliianerin immer noch verwundert.

Assjima blickte die Freundin mit ausdruckslosen Augen an. „Mili … ich habe Guttler gebeten, nach dem Mann zu sehen … das … das ist nicht richtig. Hier ist nichts so wie es sein sollte … Ich habe eine flapsige Bemerkung über seinen Zustand gemacht … ich muss ihm helfen … es ist meine Aufgabe …“

Milseya sah die Deltanerin lange an, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, das ist es nicht. Ich sage es dir jetzt mal ganz deutlich, Doc. Du bist nicht in der Lage dazu. Du bist viel zu schwach und dazu noch verletzt. Es ehrt dich, dass du an andere denkst, aber im Moment sorgen sich andere sehr um dich. Du wirst es erlauben müssen, dass wir uns erst um dich kümmern. Das sind wir dir schuldig. Das bist du dir selbst schuldig. Dem Mistkerl dahinten gehst wesentlich besser als dir. Er hat vermutlich einen leicht gequetschten Kehlkopf und einen mehrfachen Handbruch. Vielleicht auch ein paar Nachwirkungen der Dekompression. Aber er ist stark. Und am Leben. Und das wird er auch weiterhin sein. Man wird sich um ihn kümmern. Aber das wirst nicht du sein.“

Die Ärztin schüttelte den Kopf „Nein … du verstehst nicht … es geht nicht um ihn … es geht auch nicht um mich … Naschpur … das Leben … ich habe geschworen, es zu schützen. Mili … hilf mir, mich nicht selbst zu verraten … bitte!“

Jene rieb sich die Stirn. Sie hatte keine Ahnung, was es bedeutete, Ärztin zu sein. Noch weniger, wie es war, sich dem Leben verschrieben zu haben.

Aber sie konnte Assjima auf keinen Fall in ihrem Zustand dem Andorianer helfen lassen. Ihre Freundin sah so schwach aus. So verletzlich. Es ist nur die Schulter! Die hast du dir schon drei Mal gebrochen!wisperte eine Stimme in ihr drin.

Schließlich nickte sie. „Gut“, gab sie nach. „Aber du wirst dich nicht von hier bewegen. Ich werde den Tricorder holen und den Mann scannen. Und du wirst mir sagen, was ich tun muss. Und du wirst nichts von deiner eigenen Energie einsetzen. Nur das, was im Medkit ist!“

Lt. Guttler hatte dem kurzen Dialog schweigend gelauscht. Jetzt war sie aufgestanden. „Ich bin auch noch da. Angeschlagen zwar, aber ich kann mich wenigstens bewegen. Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe was Naschdingensda ist, aber es scheint dem Doc wichtig zu sein. Also los, Anquenar – je weniger Zeit wir mit Reden vertun desto schneller sind wir auf der Krankenstation.“

Assjima nickte der Elaysianerin dankbar zu. „Versuchen wir es …“

„Sie holen den Trikorder, Guttler, ich bringe den Andorianer näher ran“, erwiderte Milseya. „In der Werkstatt, 2. Schott, hinten an der Wand ist ein großer weißer Koffer.“ Dann drehte sie sich zu Assjima. „Ich schwör dir, wenn du auch nur versuchst deine Energie abzugeben, dann schieß ich dich bewusstlos – und ich mache keine Witze!“ Sie versuchte einen entschlossenen Abgang, doch mehr als ein beschämendes Humpeln bekam sie nicht hin.

Als sie in das Pod kroch, konnte sie sehen, wie Guttler mit dem „Da-ist-alles-drin-falls-mal-was-schiefgeht“-Koffer bereits wieder bei der Deltanerin war. Sie aktivierte die Energie des Pods, hob nur wenig Zentimeter ab und flog sehr langsam und vorsichtig zu den beiden Frauen. Etwa zwei Meter vor ihnen landete sie wieder und stieg aus.

Wenn sie welche gehabt hätte wären Assjima die Haare zu Berge gestanden. Doch so konnte sie nur mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen beobachten, wie der Andorianer mit Hilfe der mechanischen Greifarme über den Boden gezogen wurde. Doch sie schluckte jede Bemerkung diesbezüglich herunter. „Bitte die Lebensfunktionen überprüfen … am wichtigsten ist wohl momentan … die Atmung“

Guttler hatte den Trikorder aus dem Koffer gezogen und nahm mit diesem den Andorianer ins Visier. „Atmung ist .. eingeschränkt .. nein, Moment.. es findet gar keine Atmung statt ..Doc, ich glaube, der kriegt keine Luft mehr ... der erstickt!“

Warum habe ich das nur erahnt? Heute geht auch alles schief … Assjimas Augen überflogen den Inhalt des Kids. Was um alles in der Welt schleppt ein Pilot da nur so mit sich herum? „Bitte scannen Sie den Kehlkopf …“

Guttler tat wie ihr geheißen und reichte der Ärztin den Tricorder. Die Deltanerin schloss die Augen. „Mili … du hast ganze Arbeit geleistet … der Kehlkopf ist gequetscht. Wir müssen eine … Koniotomie durchführen. Ein Skalpell, ein sauberes Röhrchen … etwas wie einen kleinen Blasebalg … schnell …“

"Reicht ein Strohhalm?“ fragte Milseya ungerührt vom medizinischen Status des Mannes. „Claudette hat immer welche drin .. ja da hinten das kleine Päckchen.“

„Hast du mal versucht, durch einen …Strohhalm zu atmen? Ein Schlauch … mindestens 8 mm im Durchmesser …“

"Gibts keinen da drin", erwiderte Milseya. "Ich kann dir allerdings einen Pneumatikschlauch aus der Werkstatt holen. Ist aber mit Sicherheit nicht steril."

"Unwichtig ... hole ihn." Assjima zögerte einen Moment. Guttler hatte doch auch einen Vornamen? Elisabeth … Eli … Elenora … ja. „Elenora … haben Sie ein Skalpell? Oder ein Messer?“

„Ich bring eins mit“, rief Milseya noch bevor Guttler antworten konnte. „Ich hab da noch ein schönes scharfes von zu Hause.“ Kurz darauf war sie wieder da, reichte das Messer an Guttler mit den Worten „Aufpassen, damit können Sie Knochen zerschneiden!“ und zeigte dann den Schlauch Assjima. „Geht der? Alle anderen waren ziemlich verdreckt.“

„Ja … das muss ausreichen. Wir brauchen noch einen kleinen … Blasebalg.“ Assjima schaute die beiden an. ”Mili ... besorge einen. Elenora – sie schneiden.”

War wohl besser. Milseya konnte sich gut vorstellen, dass ihr Messer wohl verrutscht wäre. Natürlich nur aus Versehen.

„Blasebalg“, murmelte die Bajohaliianerin. „Woher soll ich so was bekommen?“ Sie ging ein paar Schritte und dachte nach. Dann ..

„Ich hab kein so nen Balg gefunden, aber eine Pneumatikprüfmaschine ist ja wohl was Ähnliches. Sie pumpt Luft in eine Richtung und man kann es auch niedrigste atm-Werte einstellen“, erklärte Milseya als sie zurückgekehrt war und stellte das Gerät auf den Boden. "Du musst mir sagen, wie viel."

Rechnen … wie viel Volumen hat eine durchschnittliche andorianische Lunge? In welchen Abständen wird Luft geholt? Assjima hatte einmal wieder das Gefühl eines kurz vor der Explosion stehenden Schädels. „Ich weiß nicht genau … etwa 1,5 Liter alle zwanzig bis dreißig Sekunden. Kannst … kannst du das einstellen?“

„Klar doch – nach meinem Mathematikstudium!“, gab Milseya kopfschüttelnd zurück. Sie kniete zu dem Gerät, begann im Kopf die Menge in Druck umzurechnen und stellte dann die Werte näherungsweise ein. Sie schloss den Schlauch an die Pumpe, reichte das andere Ende an Guttler weiter und griff dann nach dem Tricorder um die Hand des Andorianers zu scannen. Es war so, wie sie gesagt hatte. Multiple Brüche in der ganzen Hand. „Reicht es wenn ich die Hand erstmal grob schiene?“, fragte sie Assjima und zeigte ihr die Werte.

„Die Hand ist unwichtig … er muss wieder richtig atmen. Du musst Guttler gleich helfen.“

Der andorianische Kehlkopf hat 7 Knorpel … verdammte Insekten … das ist beim Menschen viel einfacher … „Elenora … das wird jetzt kompliziert. Tasten Sie bitte den … Kehlkopf ab und zählen von unten … drei Knorpel nach oben. Da müsste eine deutliche … Mulde zu spüren sein. Dort einen feinen senkrechten Schnitt durch die Haut … etwas auseinander ziehen … dann die Membran mit einem waagrechten Schnitt durchtrennen. Nicht zu lang … nur so, dass der Schlauch hinein passt. Mili … sobald der Schnitt offen ist … den Schlauch hinein schieben … nach unten … fünf oder sechs Zentimeter … dann das Gerät einschalten. Elenora … bitte unentwegt scannen …“

Der Lieutenant nickte und sah zu Milseya. Die nickte ebenfalls. „Ich bin bereit, Sie können loslegen.“ Guttler tastete vorsichtig den Hals ab, vergewisserte sich zweimal, ob sie auch wirklich die richtige Stelle erwischt hatte, dann schnitt sie vorsichtig in die Haut. Milseya griff mit Daumen und Zeigefinger seitlich des Schnitts und zog die Haut bedächtig auseinander, damit Guttler weiterarbeiten konnte. Die Elaysianerin holte kurz tief Luft und setzte den waagrechten Schnitt. Mit der anderen Hand hielt Milseya den Schlauch parat. Kaum war der Schnitt groß genug, steckte sie den Schlauch zögerlich ein. Guttler hielt den Schlauch fest, während Milseya zum Gerät ließ und dieses anstellte. „Tut sich was?“

Die Elaysianerin nickte. „Ja … die Atmung wird regelmäßiger, der Sauerstoffgehalt im Blut steigt wieder an … auch wenn er im Gesicht noch immer ziemlich blau ist.“

Assjima atmete kaum hörbar aus. „Bitte … zeigen Sie mir die Daten.“ Sie streckte die Hand aus und ergriff den Tricorder. Dann nickte sie. „Gut gemacht … aber jetzt sollte er schnellstens auf die Krankenstation.“ Sie berührte den Kommunikator: „Assjima an … Krankenstation. Funktioniert der … Transporter wieder?“

Diesmal war es Sid, der antwortete: „Die Technik meint, er sei in etwa 5 Minuten wieder bereit, so dass wir euch holen können.“

„Gut“, meinte die Bajohaliianerin und wandte sich zu Assjima. „Ist dem Naschpur nun ausreichend gedient worden?“

Assjima rang sich ein müdes Lächeln ab. „Ja … ich denke schon. Ich … ich danke euch. Zeigst du mir noch deine Schulter?“

Milseya erwiderte das Lächeln. „Bist du dir sicher, dass du das noch schaffst?“

„Wie sagt mein Vater immer?“ Assjima verstellte die Stimme und brummelte: „Wenn du glaubst, du kannst nicht mehr hast du nur 50 % deiner Energiereserven verbraucht.“ Sie zwinkerte der Pilotin zu: „Für einen … Zwerg wie dich reicht es also noch. Aber du musst her kommen. Meine … Beine weigern sich noch immer.“

Die Bajohaliianerin ging lachend in die Knie und drehte ihre Schulter zu der Ärztin. Doch dann griff sie blitzschnell zu der Dosis mit dem Schmerzmittel und injizierte sie ihrer Freundin. „Tut mir Leid, Assjima. Aber nicht nur deltanische Heilerinnen sind dem Leben verpflichtet. Jetzt bist erst mal du dran. Meine Schulter kann noch ein paar Minuten warten.“

Das Hangardeck verschwamm vor ihren Augen. Langsam sackte Assjima in sich zusammen. „Mili … erst jetzt … haben wir ihn wirklich … besiegt.“ Das letzte was sie wahrnahm war die Hand der Elaysianerin die sich langsam nach oben bewegte um mit dem Finger mehrmals an die Stirn zu tippen.

Fee und Bryn in „Emergency Room kann gegen Hangardeck Medicine einpacken“

Bearbeitet von Assjima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Als sich die Schotten zu der Krankenstation teilten, gab James ein weiteres Liedchen zum besten. Irgendwann einen Korridor zuvor begann James Trinklieder anzustimmen, die er ebenfalls derartig falsch sang.

Aber wenigstens passte der Text besser zu seiner Stimme. George verzog das Gesicht zu einer Grimasse und versuchte sich die Ohren zu zuheben, doch er musste dies sehr schnell Aufgeben, da seine Rippen ihm höllische Schmerzen bereiteten.

„James … Bitte, hören Sie auf zu Sin …“ George musste seinen Appell mit einem Husten Tribut zollen, welcher wieder Schmerzen bereitete. Doch James wechselte einfach ungerührt den Text.

Hank versuchte James zu ignorieren und Informierte Doktor Summerfield sowie Meg. Die kleine dunkelhäutige Frau kam sogleich auf James und die Patienten zu und musterte den Crewman mit einem Blick, der Duranium zu Butter werden lassen konnte.

In diesem Moment schien sich James soweit wieder zu fangen und hörte wenigstens mit dem Singen auf.

„James lege mit Hank Sanders auf das Biobett und fixiert ihn. Commander können Sie aufstehen?“, fragte Meg George.

„Ich werde es schaffen“, antwortete George und verzog das Gesicht zu einer Grimasse als er versuchte aufzustehen.

„Warten Sie bis Hank wieder da, ist.“, erwiderte Meg.

Nach einigen Momenten hatten es Hank und James geschafft, Sanders auf ein Biobett zu legen und ihn an Händen und Füssen mit Fesseln zu fixieren. Zusätzlich aktivierte Hank noch ein eng anliegendes Kraftfeld als zusätzliche Absicherung.

Dann half er George auf ein weiteres Biobett, wo Doktor Summerfield auf ihn zu kam und mit Ihrem Tricorder begann den Patienten zu scannen.

Jenax wurde in der Zeit von Meg behandelt.

„Sie haben sich drei Rippen auf der rechten Seite gebrochen und auf der linken 2 geprellt. Ihr Nasenbein hat auch was abbekommen. Der Rest sind Prellungen und Platzwunden Commander. Was ist passier?“, fragte Summerfield.

George berichtete der Ärztin, was in der Astrometrie vorgefallen war, während Sie die Utensilien herbeiholte, um die Rippenbrüche zu versorgen.

„Sie hatten mehr Glück als verstand.“

„Ich weis Doktor. Aber dafür hat er mehr einstecken müssen als ich. Sie sollten sich eher um ihn kümmern.“

„Das werde ich auch. Noch ein paar Sekunden und wir sind fertig.“

Mit einem medizinischen Instrument fuhr Summerfield über die Stelle, wo sich die gebrochenen Rippen befanden. George spürte wie der Schmerz nach lies.

„Das war es. Die Knochen sind wieder verschweißt. Vermeiden Sie in den nächsten 96 Stunden jegliche Anstrengungen. Meg wird sich um den Rest kümmern.“

Mit diesen Worten wandte sich Summerfield nun Sanders zu, welcher noch Übler aussah wie George.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sid starrte auf das Display einer seiner Konsolen und legte die Stirn in Falten.

„Und?“ fragte Meg während sie mit einem Tablett voller Gerätschaften beladen an ihm vorbei eilte.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es ist wirklich zerstört.“

Meg legte einem Passagier der Minsk einen Verband an. „Du bist dir nicht sicher? Mann … kannst du es aktivieren oder nicht?“

„Nein, kann ich nicht, aber nur weil ich es nicht finden kann. Wenn ich nur wüsste was genau Assjima mit dem verdammten MHN angestellt hat.“

„Wahrscheinlich hat sie alle seine Photonen samt Programm ins All transferiert. Und das war richtig.“

„Du redest Blödsinn. Man kann ein Programm nicht einfach ins All schleudern.“

„Das war ein ernst gemeinter Scherz, du Holzkopf. James – halt die Klappe!“

Der junge Amerikaner schloss den Mund. Dabei war ihm gerade wieder ein so schönes Lied eingefallen. Aber er hatte heute schon mehrmals am eigenen Leib erfahren, dass mit Meg momentan nicht gut Kirschen essen war.

Im selben Augenblick öffnete sich die Tür und Sam kam mit hochrotem Kopf herein gerauscht. „Wo?“ stieß er heiser aus. Meg deutete mit einem Kopfnicken in die hintere linke Ecke der Krankenstation und er stürzte in die angedeutete Richtung um vor dem Biobett eine Vollbremsung hinzulegen. „Wie geht es ihr?“

Meg trat neben ihn. „Summerfeld meint, dass sie wohl wieder in Ordnung kommt. Eine schwere Verbrennung der rechten Hand haben wir schon kuriert. Aber der Doktor hat keine Erklärung für diese enorme Erschöpfung. Sie konsultiert gerade einen der deltanischen Ärzte von der America.“ Die Afrikanerin deutete hinüber zum Büro, in dem Alice über ihren Schreibtisch gebeugt stand und heftig mit dem Monitor diskutierte.

„Die Erklärung liegt doch auf der Hand! Zuerst wird unser Quartier in Schutt und Asche gelegt, dann wird sie mit Thetastrahlen kontaminiert, stirbt kurz darauf beinahe an einem Überdruck im Cerebralen Cortex und jetzt … was um alles in der Welt hat sie jetzt wieder angestellt?“

Meg zuckte unglücklich mit den Schultern. „Wir wissen es nicht genau. Lt. Guttler konnte nur erzählen, dass sie das MHN mit einer Plasmaleitung ausgeschaltet hat. Sie scheint jedoch vorher irgendetwas mit dem Holo-Doc gemacht zu haben um ihn in die Nähe der Leitung zu bringen. Das muss sie enorm viel Kraft gekostet haben. Jedenfalls war sie laut Guttler danach ziemlich fertig. Trotzdem ist sie noch zu Mili aufs Hangardeck und hat diesem Typ da drüben …“ Sie deutete in die andere Ecke der Krankenstation, wo der Andorianer von Miki und Amiel versorgt wurde „… wohl auch noch das Leben gerettet. Ich an ihrer Stelle hätte ihm eine weitere Plasmaleitung in die hintere Körperöffnung gesteckt.“ In kurzen Worten erzählte sie, was sie von Milseya und Elenora erfahren hatte.

Während er lauschte, hielt Sam die Hand seiner Frau und wandte den Blick keinen Moment von ihrem Gesicht, in der Hoffnung, eine Bewegung, ein Zeichen des Erwachens in ihm zu erkennen. Doch außer den leisen Atemzügen war kein weiteres Lebenszeichen zu sehen.

Eine kleine Hand legte sich sanft auf seine Schulter. „Ich habe mit einem der deltanischen Ärzte gesprochen“ setzte Alice an. „Er hat ein paar Theorien, sieht sich jedoch nicht in der Lage, eine Ferndiagnose zu stellen. Er wird sobald wie möglich herüber kommen. Aber auch er ist der Ansicht, dass wir uns keine ernsthaften Sorgen machen müssen.“

„Schläft sie?“ fragte Sam leise.

„Momentan würde ich ihren Zustand eher als Koma bezeichnen. Ich weiß nicht, wann sie wieder aufwachen wird. Die deltanische Physiologie ist mir leider viel zu fremd um eine korrekte Diagnose stellen zu können.“

„Lernt man so was nicht an der Akademie?“

„Nur in der Theorie. Und es gibt zu viele Spezies, als dass man alle in diesen wenigen Jahren des Studiums kennen lernen könnte. Ich muss zugeben, dass Assjima bislang die einzige Deltanerin ist, die ich untersuchen konnte.“ Alice rang sich ein leises Lachen ab. „Sie ist überhaupt die erste, die ich bis zu der Begegnung mit der America vor ein paar Wochen getroffen habe. Aber in der kurzen Zeit, in der ich sie jetzt kenne, habe ich erkannt, dass Deltaner wesentlich robuster sind als sie wirken. Sie wird es schaffen!“

Der Betazoide nickte. „Sie hat viel innere Kraft und dazu auch noch einen eisernen Willen.“ Dann warf er der jungen Ärztin einen fast flehenden Blick zu. „Darf ich etwas hier bleiben?“ Er schaute sich in der überfüllten Krankenstation um. „Oder bin ich im Weg?“

„Natürlich dürfen Sie bleiben, Mr. Devimar. Sprechen Sie mit ihr, lesen sie ihr etwas vor … irgendwas … Ich bin fast sicher, dass sie Sie hören wird. Aber ich muss mich jetzt wieder meinen anderen Patienten widmen. Bitte entschuldigen Sie mich.“

Bearbeitet von Assjima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Ergeben Sie sich. Sie sind alle Verhaftet!“, verlieh Solan seiner Aufforderung Nachdruck.

Sein Blick glitt durch den Raum. Neben Remanern sah er auch einige Menschen. Und einen der Menschen erkannte er. Es war jemand mit dem Er nicht gerechnet hatte ihn ausgerechnet hier anzutreffen.

„Bei allen Elementen!“

Auch Sean erkannte den Menschen: „Das ist Charles Collier. Der Nachrichtenmogul“, vollendete er den Satz des Deltaners. Er richtete sein Gewehr auf Collier: „Was tun sie hier? Sind sie für alles verantwortlich?“

Collier drehte sich den Beiden Offizieren zu und Atmete entnervt aus. Erst jetzt sah er, wer sein Schiff übernommen hatte. 30 Deltaner und der Rest waren Besatzungsmitglieder von der Community. Ein wirklich sonderbarer Anblick, der sich ihm bot.

„Da Sie mich kennen, könnten Sie mir sagen, wer Sie sind?“, Collier klang leicht bissig, so wie wenn er einen Politiker ins Kreuzverhör nehmen würde.

„Ich bin Commander Solan, erster Offizier vom Raumschiff America und dies ist Lieutenant Coleman vom Raumschiff Community. Und wir haben soeben dieses Schiff geentert Mr Collier. Sie sind vorläufig Festgenommen wegen Angriff auf ein Schiff der Sternenflotte sowie Hochverrats.“

„Mit welchen Beweisen?“

„Alle Entwaffnen und Abführen“, befahl Solan und Ignorierte damit Colliers Frage.

„Frost, sie, Faldaas, Kane und Eyo bringen Collier auf die Community, sobald der Captain klar meldet.“, kommandierte Lieutenant Coleman sofort. Der Kommandeur der Stingray wurde von den Sicherheitsoffizieren abgeführt. Die Deltaner kümmerten sich um die anderen Crewmitglieder. Sean blieb zusammen mit Solan, Crewmen Kanic, Ensign Clark und zwei Sicherheitsoffizieren von der America zurück. Er legte sein Gewehr auf eine Konsole und nahm den Rucksack vom Rücken. „Jetzt wird es interessant.“

„Nicht so schnell Lieutenant. Als Erstes müssen wir einige Überraschungen ausschließen.“ Mit einem Nicken signalisierte Solan einem Sicherheitsoffizier das dieser seinen Tricorder nehmen sollte. Dieser begann nun die Brücke zu sondieren.

Nach wenigen Augenblicken nickte dieser dem ersten Offizier zu. Solan berührte sogleich den Kommunikator.

„Solan an Captain Tenner und Captain Marlesia. Schiff wurde gesichert. Die Crew festgenommen.”

„Gute Arbeit Commander“, lobte sogleich die Stimme der Alten Deltanerin.“ Wir werden ein Prisenkommando zu Ihnen beamen, dass dieses Schiff übernehmen wird.“

„Verstanden.“

Jeremy Tenner empfing den Ruf vom feindlichen Schiff das die vereinten Kräfte der Community und von der America das

Schiff gesichert hatten.

"Tenner an Coleman, Glückwunsch Lieutenant. Sichern sie alle Beweise, derer Sie habhaft werden können, und kommen Sie dann zurück an Bord

Der Community."

„Aye, Captain.“, bestätigte Sean die Anweisung.

Er drehte sich zu Solan um und konnte ein hämisches Grinsen nicht ganz unterdrücken. Dann wandte er sich an Ensign Clark: „Okay, schauen uns

Mal das an.“ Er griff nach seinen Tricorder und scannte die Konsole nach möglichen gefahren.

Kaum als der Scann begann, leuchtete die Konsole auf und romulanische Schriftzeichen Scrollten herunter. Eine dunkle Stimme begann auf romulanisch zu sprechen.

Solan erkannte, dass dabei heruntergezählt wurde.

„Scan sofort einstellen! Solan an America Nottransport vorbereiten!“ Dann sah sich Solan um, bevor er den Kommunikator erneut berührte.

„Solan an Community. Captain wenn mich mein romulanisch nicht im Stich lässt, haben wir soeben die Selbstzerstörung ausgelöst.“

Jeremy erwiderte den Ruf des Commanders der America: "Commander bereiten Sie sich auf einen Transport vor, wenn es

Die Zeit noch erlaubt sichern sie noch Computerdaten."

Solan wollte Antworten, doch dann hörte er den Computer sagen. „ Re! Io!“ Dann versagte die Konsole. Es wurde Still.

„Maschinenraum an Commander Solan. Wir haben die Selbstzerstörungsschaltkreise isoliert und demontieren Sie gerade.“ Berichtete der Chefingenieur der America, welcher sich im Maschinenraum befand.

„Es kann sein, dass dabei noch aus Versehen Schaltkreise Aktiv werden, aber es besteht keine Gefahr mehr Commander. Die Sprengladungen wurden gesichert.“

„Danke Lieutenant. Eine Vorwarnung wäre wirklich gut gewesen. Captain Tenner haben Sie mitgehört?“

"Ja Commander ich habe mitgehört. Sichern sie alle Computerdaten, gehen sie dabei mit maximaler Vorsicht vor, Lieutenant

Coleman soll sie dabei unterstützen. Ich will diese Angelegenheit so schnell wie möglich erledigen. Die Passagiere der Minsk müssen so schnell wie

Möglich wieder von Bord der Community."

„Verstanden Solan Ende.“

„America an Community!“, meldete sich erneut Marlesias Stimme aus den Lautsprechern der Brücke der Community.

„Captain. Wir sind in der Lage bis zu 500 Passagiere aufzunehmen. Das würde Ihnen etwas mehr Handlungsraum einräumen.“

„Danke America, dieses Angebot nehme ich gerne an. „

Jeremy gab ein Zeichen zu seinen Brückenoffizieren, die sich sofort an die Arbeit machten, um die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.

„Gut. Das Prisenkommando sollte das gekaperte Schiff in zwei Stunden Flugtauglich haben. Des Weiteren werden die America und die Ikarus sie bis zur Erde eskortieren. Nur um weiteren Überraschungen vorzubeugen.“

"Wie Sie meinen Captain Marlesia." Jeremy machte eine kurze Pause. "Wir werden auf dem Weg zur Erde noch die Shuttles

Der Community aufgreifen müssen. Allerdings werden wir einen Zwischenstopp bei DS 4 machen um die Passagiere der Minsk dort abzuliefern."

„Captain Ich Unterbreche Sie ungern, aber die Sensoren registrieren Waffenfeuer an der Stelle, wo sich die Shuttles im Moment befinden.“Meldete Müller.

„Hier Captain Fog von der Ikarus. Wir werden uns darum kümmern Community“, schaltete sich der Kommandant des Geheimdienstschiffes ein. Sogleich konnte man auf dem Hauptschirm sehen, wie das Raumschiff der Defaint Klasse beschleunigte.

"Captain Bringen Sie mir meine Shuttles wieder in einem Stück zurück. Viel Glück Ikarus."

Fortsetzung folgt........

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vinara hatte sich wieder einigermaßen erholt und wollte zur Sicherheit noch das MHN aktivieren; dass dies nicht möglich war wunderte sie angesichts der allgemeinen Schäden nicht, so dass sie wieder in Richtung Casino ging. Das medizinische Personal der Community war ausgelastet und sie fand diesen Dr. Hippert irgendwie interessant.

Zuvor aber vergewisserte sie sich noch dass der bewusstlose Efrosianer in sicheren Gewahrsam kam; einer der beiden Crewmen der ihn davontrug riet ihr sich auf jeden Fall noch in die Krankenstation zu begeben.

"Das wird nicht nötig sein, im Casino befindet sich mindestens ein ziviler Arzt und die Krankenstation muss sich um dringendere Fälle kümmern."

Tatsächlich kümmerte Dr. Hippert sich sogleich um Vinara, er lief ihr sogar entgegen nachdem diese das Casino betreten hatte.

"Begeben Sie sich immer so bereitwillig in Gefahr Professor? Soweit ich sehen kann werden Sie keine bleibenden Schäden davontragen, aber Ihre Verbrennungen bedürfen noch einer Nachbehandlung, sonst werden Sie ein paar unschöne Narben davontragen."

"Sagen Sie, stimmt es eigentlich dass das fremde Schiff aufgebracht wurde und die Gefahr nun endlich vorüber ist?", wollte Charles Morten wissen.

"Ich habe unterwegs gewisse Gesprächsfetzen aufgeschnappt die durchaus darauf hindeuten könnten. Angeblich sollen es tatsächlich Romulaner sein und ihr Captain wurde mit der Ikarus weggebracht. Natürlich sollte man auf solche Meldungen wie immer nichts geben bevor nicht irgendwelche offiziellen Berichte draußen sind."

"Besser auf dieser Ikarus als auf der America... Die soll, wie ich kurz bevor Sie reinkamen gehört habe einen Großteil der Minsk-Passagiere aufnehmen und die Community somit entlasten."

Dr. Hippert war mit Vinaras Behandlung soeben fertig und meinte nun: "Ich habe zwar keine Ahnung von Politik, aber ich glaube kaum dass der romulanische Angreifer - sofern er tatsächlich einer war - offiziell im Namen des Imperiums unterwegs war."

Die Andorianerin sah sich das Ergebnis ihrer medizinischen Versorgung in einem kleinen Taschenspiegel an, den eine Passagierin der Minsk ihr gereicht hatte. "Wie gesagt sind die Meldungen die ich aufgeschnappt habe derzeit nur als Gerüchte einzustufen. Dass wir von Romulanern angegriffen wurden halte ich für sehr plausibel, aber das Orion-Syndikat wäre ebenfalls ein heißer Kandidat. Die Wahrheit werden wir womöglich niemals erfahren da wir nur Zivilisten sind..."

Brol Spencer, der sich inzwischen wieder zu der kleinen Gruppe um Vinara gesellt hatte räusperte sich etwas ungehalten. "Nun ja, normalerweise bin ich ja ein Freund der maximalen Transparenz, aber wenn die Wahrheit hier im Namen der guten Beziehungen zwischen Föderation und romulanischem Imperium nur innerhalb eines kleinen Kreises bleiben sollte, dafür aber ein sicherer Frieden gewahrt werden kann würde ich damit leben können."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hank stand atemlos in der Tür zur Krankenstation, holte tief Luft, lehnte sich scheinbar gelassen an den Türrahmen und rief in den Raum hinein: „Es ist geschafft! Soeben sind die Entertrupps zurückgekehrt. Das feindliche Schiff ist besiegt!“ Während er sprach versuchte er möglichst cool zu wirken, konnte dennoch seine Aufregung und Begeisterung kaum verbergen.

Ein beinahe hörbares Aufatmen ging durch die Station. Amiel senkte die Hand mit dem Hautregenerator. „Was waren das für Leute?“ fragte sie gespannt.

Hank zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe nur ein paar Leute vom Trupp gesehen. Die haben mit im Vorbeilaufen Zeichen gegeben.“ Er hielt grinsend den Daumen nach oben. „Und irgendwer hat gesagt, dass die Amerika einen großen Teil unserer Gäste übernehmen wird.“

„Das hört sich gut an. Dann können wir nachher vielleicht in Ruhe was essen gehen, wenn das Casino wieder uns gehört.“ Amiel lachte und fuhr fort, ihren Patienten zu kurieren.

Im selben Augenblick trat Alice aus ihrem Büro. „Meldung von der Brücke: Die Patienten, welche zur Minsk gehören sollen für einen Transfer vorbereitet werden sofern sie transportfähig sind.“ Dann ging sie hinüber zu Sam, der noch immer an Assjimas Bett saß.

„Mister Devimar … die America wird uns wohl bald wieder verlassen. Sie werden jeden Moment einen ihrer Ärzte zu uns schicken, damit er Doktor Assjima noch untersuchen kann bevor sie abfliegen.“

Sam nickte stumm und fuhr fort, seiner Frau ganz leise auf gebrochenem Deltanisch Geschichten zu erzählen.

Wenige Minuten später betrat eine kleine glatzköpfige Frau Ende siebzig die Krankenstation. Sie blieb in der Türe stehen, sah sich kurz um, wechselte ein paar Worte mit Alice Summerfeld und durchquerte dann zielstrebig den Raum um letztendlich neben Sam stehen zu bleiben. „Samylax Devimar wie ich vermute? Mein Name ist Commander Jelamor. Ich bin die leitende medizinische Offizierin der USS America. Captain Marlesia äußerte die Bitte, dass ich mich Ihrer Frau persönlich annehmen soll. Bevor ich mit der Untersuchung beginne möchte ich dass Sie mir erzählen, was passiert ist.“

Sam schaute auf. „Ja …“ stotterte er. „Danke, dass Sie gekommen sind. Keiner weiß so genau was vorgefallen ist. Sicher ist nur, dass sie das MHN mit Hilfe einer gerissenen Plasmaleitung ausgeschaltet hat.“

„Hm … das erklärt die Verbrennungen an der Hand, keineswegs aber den komatösen Zustand.“ Sie betrachtete die Patientin lange, ohne sie dabei zu berühren. „Sie war über längere Zeit enormem Stress ausgesetzt und hat innerhalb der letzten Stunden mehrere Verletzungen unterschiedlichster Art durchstanden.“

„Woher wissen Sie das, Doktor?“ fragte Sam überrascht.

„Ich spüre es. Und ich sehe es. Bitte fassen Sie die Ereignisse, die den Stress verursacht haben kurz für mich zusammen.“

„Nun, wir wurden vorhin angegriffen …“

„Die langfristigen Ereignisse, Mister Devimar“ unterbrach ihn die Frau.

„Hm … das ist eine längere Geschichte.“

„In kurzen Worten bitte.“

„Okay, ich werde es versuchen: Vor Wochen wurde sie gegen ihren Willen versetzt, enormer Stress auf dem neuen Posten, Sorgen um die Freunde auf der Community, sie wurde entführt, entführte dann ihren Entführer, Flucht, Verfolgung, Verhaftung … sie wurde über mehrere Tage eingesperrt … alleine … man täuschte ihren Tod vor um sie zu befreien … und dann hat sie zusammen mit den anderen einen ganzen Planeten vor dem Exodus bewahrt, Suspendierung vom Dienst, Arrest, Rettungsarbeit auf Neria … reicht das?“ Sam klang fast ein wenig sarkastisch.

Doktor Jelamor nickte. „Das erklärt einiges. Und heute?“

„Wir wurden angegriffen. Beim ersten Angriff kam sie mit einigen blauen Flecken und einem Schrecken davon.“ Der Betazoide griff sich an die lädierten Rippen. „Im Gegensatz zu mir. Dann war sie unentwegt als Ärztin im Einsatz, wurde mit Thetastrahlen kontaminiert, stirbt beinahe wegen eines Überdrucks im Cerebralen Cortex … hervorgerufen durch irgendwelche altmodischen Kommunikatoren und statt im Bett zu bleiben legt sie sich mit einem durchgeknallten MHN an …“ Sam stöhnte auf und vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich glaube, ich werde noch wahnsinnig.“

Inzwischen war Meg hinzugekommen und reichte der fremden Ärztin ein PADD. „Hier ist Assjimas Krankendatei. Doktor Summerfeld ist der Ansicht, dass es Ihnen vielleicht weiterhelfen kann.“ Dann legte sie Sam tröstend den Arm um die Schulter. „Sie hat schon Schlimmeres angestellt und du hast es trotzdem heil überstanden. Ihr beide habt es überstanden. Ihr werdet es auch diesmal schaffen. Es wird alles gut werden.“

„Bis zum nächsten Einsatz! Meg …“ Sam schaute sie traurig an. „Manchmal wünsche ich mir, sie würde tatsächlich vom Dienst suspendiert werden. Vielleicht wäre es gut, wenn man sie zu einem normalen Leben zwingen würde. So würde sie sich nicht ständig in Gefahr bringen.“

„Du redest Blödsinn!“ entgegnete die Afrikanerin aufgebracht. „Eine Praxis auf Delta IV? Oder den Beruf der Gattin eines Transportunternehmers? Sie würde vor Langeweile sterben.“

„Nun …“ griff Doktor Jelamor ein, welche die Daten überflogen, gleichzeitig aber dem Gespräch der beiden gelauscht hatte. „Assjima ist mir keine Unbekannte. Wir haben uns zwar noch nie getroffen, aber sie ist auf unserem Planeten eine kleine Berühmtheit geworden. Sowohl in den Augen der Regenbogenpresse und ihrer Leser als auch in medizinischen Fachkreisen. Ich habe ihren Werdegang in den letzten Jahren mit Interesse verfolgt. Und ich habe ihr Persönlichkeitsprofil in den Akten der Sternenflotte gelesen. Hierbei ist mir aufgefallen, dass sie ihre Befindlichkeit immer hinter der der anderen zurück stellt. Ein Charakterzug, der meiner Meinung nach maßgeblich durch die weiße Schule geformt wurde. Sie ist mit Leib und Seele eine Schülerin Ischilas. Ensign …“ Sie schaute Meg fragend an.

„Harrison. Meg Harrison“

„Danke. Ensign Harrison sieht das schon richtig. Eine Suspendierung hätte vermutlich den Tod der Assjima, die Sie beide kennen, zur Folge. Aber womöglich würde dadurch eine neue Assjima erscheinen? Eine, die sich bislang hinter dem Offizier versteckt hielt? Eine, die Sie, Mister Devimar, noch nicht kennen gelernt haben? Eine andere Frau als die, die Sie lieben?“ Jelamor schenkte dem Betazoiden ein freundliches, aber gleichzeitig Mitgefühl und Bedauern ausdrückendes Lächeln. „Wir werden sehen. Noch ist die Zukunft nicht bestimmt. Aber jetzt ist es erst Mal wichtiger, eine Diagnose zu erstellen und dann eine Heilung zu finden. Bitte lassen Sie mich mit Assjima allein.“

Sam zögerte. Alles in ihm weigerte sich, die Hand seiner Frau loszulassen. Bis Meg ihn am Arm griff und wegzerrte. „Komm … du trinkst jetzt erst mal einen Raktajino. Außerdem muss ich nach deinen Rippen und deinem Kopf schauen.“

In Alices Büro, vor einer Tasse klingonischen Kaffee sitzend, beobachtete der Betazoide durch das Sichtfinster mit Argusaugen die Bewegungen der fremden Ärztin. Auch Meg verfolgte die Handlungen gespannt, während sie Sams Shirt hochschob um das Zusammenwachsen seiner gebrochenen Rippen zu überprüfen.

Jelamor scannte die Patientin zuerst einmal gründlich von Kopf bis Fuß, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu berühren. Dann studierte sie eingehend die Ergebnisse. Schließlich legte sie den Tricorder bei Seite, stellte sich an das Kopfende des Biobetts und legte ihre Hände flach auf Assjimas Schläfen. So stand sie vollkommen unbeweglich geschlagene 15 Minuten mit geschlossenen Augen und schien zu lauschen. Dann löste sie die Verbindung, griff erneut nach dem Tricorder, transferierte die Daten in den Computer und begann, sie zu bearbeiten und mit Kommentaren zu versehen. Abschließend besprach sie sich lange und eingehend mit Doktor Summerfeld, winkte Sam freundlich zu und verließ die Krankenstation.

Der Betazoide war inzwischen immer unruhiger geworden. Diese alte Frau schien alle Zeit der Welt zu haben. Als Alice nun das Büro betrat, war Meg schon längst wieder mit ihren Patienten beschäftigt und er selber hatte drei Tassen Raktajino intus. Das ernste Gesicht der jungen Ärztin ließ ihn noch nervöser werden.

„Und?“ fragte er ungeduldig, als Alice hinter dem Schreibtisch Platz nahm und ein PADD vor sich hinlegte. „Hat sie was herausgefunden?“

Die Ärztin nickte. „Ja. Und es sieht nicht so besonders gut aus.“

„Was ist los?“

„Die gute Nachricht ist: Assjima wird nicht sterben und vermutlich noch in den nächsten Stunden wieder aufwachen. Sie wird auch irgendwann wieder ganz gesund werden. Aber … und das ist die schlechte Nachricht: Es wird vermutlich lange dauern. Doktor Jelamor wagt noch keine Prognose, bis wann die endgültige Heilung eintreffen wird. Vielleicht in Wochen, vielleicht Monate, womöglich Jahre. Es wird von den Umständen abhängen. Sie wird anfangs viel Ruhe und Zuwendung benötigen.“

Sam atmete tief durch. „Ich verstehe … Hat Jelamor herausfinden können, was passiert ist?“

„Sie ist sich ziemlich sicher, das Wesentliche in Erfahrung gebracht zu haben. Assjima hat einen schweren Schock erlitten. Einen Schock den ich nicht diagnostizieren konnte weil seine Symptome auf ein Polytrauma hinweisen, aber außer der Brandwunde keine weiteren physischen Verletzungen vorliegen. Doch ist es für einen einfachen Menschen wie mich fast unmöglich bei Deltanern zwischen Physis und Psyche zu unterscheiden. Beides ist zu sehr miteinander verwoben. Im Prinzip hat Assjima ein Psychotrauma erlitten, das sich wie ein körperliches Verletzungstrauma auswirkt.“

Sam starrte sie verständnislos an. „Das kapiere ich jetzt nicht mehr …“

„Ein Polytrauma entsteht meistens durch einen schweren Unfall. Der Körper weißt viele verschiedene Verletzungen auf von denen jede einzelne lebensbedrohlich sein kann. Ein Psychotrauma ist die Folge schwerer seelischer Verletzungen … Krieg, Gewalt, Misshandlung … solche Dinge eben.“

„Okay. Ich verstehe, dass sie enorm unter Stress stand. Ich verstehe auch dass sie in den letzten Stunden körperlich Einiges hat einstecken müssen … aber sie hat schon Schlimmeres erlebt als diesen Angriff. Sie war im Dominionkrieg dabei. Sie war anschließend auf Cardassia …“

Alice nickte. „Ich weiß. Doktor Jelamor ist der Ansicht, das der Kampf mit dem MHN die eigentliche Ursache ist. Nicht, dass sie ihn mit der Plasmaleitung ausgeschaltet hat, sondern die Sekunden zuvor. Sie hat in Assjimas Gedankenbildern gelesen und was sie dort gesehen hat, kann ich eigentlich gar nicht begreifen. Irgendwie muss Assjima mit ihren telekinetischen Kräften die Photonen des Holo-Docs durcheinander gebracht haben um ihn in die Nähe der Leitung zu bringen.“

„Hm …“ Sam fuhr sich mit der Hand durch den wirren Haarschopf. „Sie spricht gelegentlich von ihrem inneren Raum, in den sie sich versenkt wenn sie meditiert. Das ist etwas wo auch ich ihr nicht hinfolgen kann. Und es fällt ihr schwer, dies zu erklären. Sie kann sich in Gedanken in die atomaren Regionen der Materie versenken und von dort ganz bewusst Energie aufnehmen. Und sie kann diese atomaren Teilchen beeinflussen. Eine Eigenart, die wohl alle Deltaner besitzen, auch wenn sie nicht oft darüber sprechen. Es ist wohl so etwas wie ihr eigener kleiner Tempel, den sie mit sich herum schleppen.“

Die Augen der jungen Ärztin weiteten sich. „Ein atomares Sanktuarium? Das ist ja unglaublich! Aber jetzt beginne ich zu verstehen: Sie hat offenbar kleinste Teilchen auf die Photonen des MHNs abgeschossen. Und musste dann ruckartig aus diesem atomaren Bereich zurückkehren um sofort telekinetisch aktiv zu werden. Das muss natürlich auch einen körperlichen Schock auslösen … einen von der übelsten Sorte!“

Sam setzte ein verzagtes Grinsen auf: „Und jetzt wird sie als Erfinderin des Photonen-Billard in die Geschichtsschreibung eingehen.“

„Das werden ihr hoffentlich nicht allzu viele nachmachen“ entgegnete Alice lächelnd. Doch sie wurde sofort wieder ernst. „Die Auswirkungen können ziemlich heftig werden: Angstzustände, Verlust der inneren Kontrolle, starke Stimmungsschwankungen, Depressionen… Doktor Jelamor empfiehlt, sie so schnell wie möglich nach Delta IV zu bringen, da ihrer Ansicht nach nur deltanische Experten wirklich helfen können.“

„Das werden wir machen. Wenn die Sternenflotte es zulässt“ fügte Sam zerknirscht hinzu. „Sie steht nach wie vor unter Arrest.“

„Jelamor wird umgehend ein ärztliches Gutachten mit dringender Empfehlung an Captain Tenner erstellen. Auch ich werde meinen Kommentar dazu geben. Das sollte dem Sternenflottenkommando reichen. Sie ist ja nicht aus der Welt und wird auch nirgendwohin verschwinden.“

„Nein, das wird sie nicht.“ Sam stand auf. „Danke Doktor. Darf ich jetzt wieder zu ihr?“

Alice nickte zustimmend und schaute ihm nachdenklich hinterher. „Das wird nicht leicht werden für dich …“ murmelte sie leise und griff nach dem PADD um sich an die Arbeit zu machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stille.

Ein See.

Ein Strand.

Große, vom Wasser und der Zeit rund geschliffene Steine lagen im seichten Wasser, ließen Land und Wasser fließend ineinander übergehen. Wurzeln streckten sich aus der kristallen schimmernden Flüssigkeit empor, bildeten einen Stamm, streckten sich in den Himmel und ließen Zweige hinab baumeln, an denen schwere, dunkelblaue Blüten im Wind schaukelten. Dicht am Stamm, vom Wurzelwerk des Baumes geschützt dümpelte das Nest eines Vogel. Es war leer. Nur die Bruchstücke zweier Eier ließen die Nähe seiner Bewohner erahnen.

Stille.

Wind bewegte die Blätter des Baumes.

Stille.

Die Wellen des Sees schlugen sanft an das Ufer.

Stille.

Sie schritt barfuss durch die Wiese.

Stille.

Ein großer golden schimmernder Vogel nahm auf der Wasseroberfläche Anlauf, schlug kräftig mit den Flügeln und erhob sich in die Lüfte. Ist dies ein Gaschujavogel gewesen? Sie war sich nicht sicher. Es war zu lange her, dass sie einen solchen Vogel gesehen hatte. Hunderte von Jahren. In einem anderen Leben.

Stille.

Das Leben um sie lebte – und schwieg.

Dann spürte sie eine Hand in der ihren. Eine große, kräftige Hand. Seine Hand.

Der Wind säuselte. Das Wasser plätscherte. Das Gras raschelte.

Sie hörte die Rufe des Gaschujavogels. Das Leben um sie lebte – und begann mit ihr zu sprechen.

Sie setzte sich auf einen mit Moos bewachsenen Baumstamm, träumte sich über den See hinweg, fühlte seine Wärme neben sich.

Die Sonne neigte sich dem Horizont zu und tauchte die Wasseroberfläche in flüssiges Gold. Es wurde kühler, die Schatten wurden länger und am Horizont stiegen aus dem abendlichen Dämmerlicht die Umrisse einer Insel empor.

Sie fröstelte. Diese Insel. Sie kannte diese Insel. Sie war einmal dort gewesen … einmal … ein paar Tage … die längsten Tage ihres Lebens … Eine eiskalte Faust schloss sich um ihr Herz, um ihren Hals, ihre Lungen. Sie rang nach Atem.

Es wurde dunkel. Die Nacht legte sich über den See, über die Wiese, über sie selbst. Kroch in sie hinein. Er war fort. Die Nacht wurde zur Finsternis. Sie war alleine.

Hatte sie geschlafen? Der Boden unter ihr war steinhart und feuchtkalt. Sie drehte sich zur Seite, stieß mit dem Fuß gegen einen scharfkantigen Stein, wollte sich aufrichten doch die Arme gehorchten nicht. Sie waren auf den Rücken gedreht und ein fester Riemen schnitt in ihre Handgelenke. Irgendwo weiter hinten durchdrang das leise rhythmische patsch patsch patsch eines Wassertropfens die Stille.

Dann wieder eine Hand. An ihrer Schulter, an ihrem Hals. Eine feine Hand. Groß, aber weich. Feucht … kalt … Zitternd legte sie sich auf ihre Brust. Griff zu. Hart. Etwas Großes, Schweres legte sich über sie. Lippen pressten sich brutal auf ihren Mund. Sie wollte schreien, doch diese Lippen ließen keinen Laut nach außen dringen.

“Du gehörst mir! Nur mir!“ schrie die Stimme des anderen in ihr. “Mit allein! Du hast es versprochen!“

Sie rannte. Atemlos. Zweige schlugen ihr ins Gesicht. Sie rutschte aus und fiel. Fiel ins Bodenlose. Ihr lautloser Schrei verhallte ungehört in der Finsternis.

Stimmen.

Nicht seine. Andere Stimmen.

“Eh Doc! Reiß dich zusammen und schwing endlich deinen Arsch hoch!“ Ein blaues Gesicht. Jung. Freche rote Augen, die sie herausfordernd anblitzten.

Der Boden unter ihr schwankte. Wellen schlugen ihr ins Gesicht. Sie sah die Gesichter zweier Kinder. Ängstlich, besorgt. Ihre Kinder? Ihre eigenen Kinder? Das blaue Gesicht tauchte aus den Wellen auf, die roten Augen vor Panik weit aufgerissen. Sie glitt ins Wasser. Arme griffen nach ihr, umschlangen ihren Körper und zogen sie nach unten. Weiße Arme. “Du gehörst nur mir!“

Sie wollte schreien, schluckte Wasser, rang nach Atem. Ein unendlich schweres Gewicht zog sie nach unten.

Tiefer … tiefer … tiefer …

„SAM!“ brüllte Meg aus Leibeskräften während sie verzweifelt versuchte, die wild um sich schlagende Deltanerin zu bändigen. „Komm sofort zurück!“

Der vor dem Replikator stehende Betazoide ließ vor Schreck die Teetasse fallen und stürzte an seinen Platz zurück.

Stille.

Ein See.

Ein Strand.

Die Sonne schien ihr warm ins Gesicht. Ja, es war ein Gaschujavogel. Sie spürte seine Hand in der ihren. Er war da. Sie war sicher … und glücklich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Jäger raste am Flyer vorbei und hielt auf die anderen Shuttles zu. Aus den Lautsprechern drang Councelor Blacks Stimme wie sie die anderen Shuttle vor dem Angreifer warnte. Kurz darauf konnte man erkennen wie die Piloten der kleinen Flotte reagierten und in sämtlichen Richtungen dem Jäger Auszuweichen versuchten.

Der Rigelianer deutete auf den Bewusstlosen Piloten.

„Schaffen Sie ihn in das Passagierabteil.“ Dazu fuchtelte er mit dem Phaser vor Jorunns Nase um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

„Was ist da hinten los?“, Polterte es aus dem Achterbereich. Ein stämmiger Bajoraner erschien hinter Jorunn und erkannte die Situation. Seine Augen Fixierten den Rigelianer und die Muskeln spannten sich an.

„Spielen Sie nicht den Helden. Denn Sie werden nicht den Luxus haben betäubt zu werden.“

Ein Kehliges Knurren war die Antwort des Bajoraner. Doch er schien sich zu fügen, fürs erste.

Jorunn blickte von dem Angreifer zu dem Bajoraner und zeigte dann mit ihren Augen auf die kleine Solveig die nichts von alldem richtig zu verstehen schien. Sie war wie gelähmt vor Angst. Der Mann verstand, nahm das Kind hoch und verschwand. Zumindest hatte Jorunn so ihren Schwachpunkt eliminiert. Sie starrte den Rigelianer ausdruckslos an.

"Sie erwarten von mir, dass ich alleine diesen Mann hier rausschleppe?" fragte sie nach einer Weile trotzig, da der Rigellianer keine Anstalten machte, den Lauf der Waffe zu senken.

„Nun entweder er kommt raus oder...,“ der Rigelianer justierte den Phaser auf Stufe 16. Das Zirpen ließ wieder den Bajoraner erscheinen .

„Die Kleine ist in Sicherheit.“, flüsterte er Jorunn zu.

„Hören Sie auf damit. Sie Brennen noch ein Loch in den Rumpf, mehr nicht.“

„Mir ist es Egal wer Ihn raus trägt.“

„Ich werde das tun Commander.“

Der Bajoraner gab Jorunn ein dezentes Zeichen mit der Hand im Vorbeigehen. Der Rigelianer beobachtete kurz den Mann dabei wie er ohne Mühe den Piloten aus dem Sitz hob und ihn mit der Leichtigkeit einer Puppe handhabte.

Kaum hatte der Bajoraner Jorunn passiert , wollte der Rigelianer etwas in einer Konsole eingeben und war dabei abgelenkt.

Jorunn sah den Bajoraner hinausgehen. Solveig war in Sicherheit, der Angreifer war abgelenkt. Hastig sah sie sich im Cockpit um, ob es etwas gab, das sie als Waffe verwenden konnte. Es gab nichts, sie musste sich also alleine auf ihr Nahkampftraining verlassen.

Mit einem gezielten Schlag der Handfläche in den Nacken des Mannes erreichte sie zumindest, dass er zusammensackte und die Waffe aus seiner Hand fiel. Aber er war noch immer gefährlich. Vielleicht konnte sie ihn ablenken.

"Ich bin kaum lebend meinem Shuttle entkommen, wurde erneut angegriffen und angeschossen und nun wollen Sie mir SO KOMMEN!"

„Ich muss gar nichts. Außer ein Signal Senden.“

Der Bajoraner war wieder aufgetaucht und hob den Phaser auf. Er ging mit der Waffe recht geübt um.

„Die Waffe ist deaktiviert Commander“, sagte er. „ Elado Delvos, Bajoranisches Militär.“, stellte er sich vor. Dann blickte er wieder zum Rigelianer.

„Was für ein Signal?“, doch der Rigelianer dachte nicht daran dem Bajoraner zu antworten.

Jorunn sah den Bajoraner an, aber sparte sich die Vorstellung auf, bis sie den Feind komplett unschädlich gemacht hatten. Sie hatte sich über ihn gekniet und gab ihm eine Ohrfeige.

"Rede!"

„Nun , wenn ich es nicht tue, dann werden wir…. alle Sterben.“ antwortete dieser. Delvos sah sich kurz um und begab sich zu der Konsole wo der Rigelianer was eingeben wollte.

„Du miese Ausgeburt eines cardassianischen Guls. Mit wem stecken Sie unter einer Decke?“

Als Antwort erbebte der Flyer und kippte zur Seite weg. Das Licht begann zu flackern.

Ein leichter Anfall von Panik machte sich in Jorunn breit und sie schwankte zwischen dem Bedürfnis, dem Rigellianer die Informationen aus dem Leib zu prügeln und selbst herauszufinden, was geschehen war.

"Was können sie erkennen?" rief sie daher Delvos zu, während sie versuchte, ihre Position beizubehalten.

"Okay, wir werden sterben. ich habe es kapiert. Aber Sie werden auch sterben. Also, für den Fall, dass Sie es damit noch nicht so eilig haben, ist jetzt ihre Gelegenheit."

„Der Pilot in der Maschine. Er hat Befehl auch dieses Schiff zu vernichten wenn ich mich nicht zu erkennen gebe.“

„Oh Verdammter Mist.“ kam es vom Pilotensitz, hinter den sich Delvos gesetzt hatte.

„Commander wir haben Ärger. Ein romulanischer Jäger der Skorpion Klasse hat uns angegriffen und wendet wieder. Verdammt wo sind die Kontrollen für die Schilde?“, fluchte er. Dabei sah er sich die Anordnungen der Instrumente an.

„Na endlich Schilde online.“ Kaum waren die Schilde oben krachten die nächsten Disruptor Salven auf sie ein.

"Gut gemacht," keuchte Jorunn, dann funkelte sie den Rigellianer an. "Wunderbar! Dann werden Sie jetzt *genau* das tun! Aber keine Tricks, sonst wünschen Sie sich, nie geboren zu sein!"

Vorsichtig stand der Rigelianer auf und gab die Befehle in die Konsole ein. Dann stützte er sich ab und kicherte.

„Der Transmitter ist bei der ersten Salve zerstört worden. Nur noch ein Wunder kann uns Retten.“

„ Er kommt zurück, versuche Ausweichmanöver.“, meldete sich Delvos. Dann verschwand die Steuerbordgondel des Flyers in einem grellen Licht.

"Warnung! Steuerbordgondel schwer beschädigt, austretendes Plasma," erklang die Computerstimme.

Jorunn unterdrückte den immer stärker werdenden Wunsch dem Rigellianer Leib und Seele aus dem Leib zu prügeln. Stattdessen beließ sie es bei einem Schrei: "Sie haben uns da reingeritten. Es sind Ihre Freunde! Es wird doch etwas geben, wie wir ihnen entkommen können!"

Sie sah den Bajoraner an.

"Wie lange können Sie noch ausweichen?"

„ Nicht mehr lange. Der Impulsantrieb ist auch ziemlich hinüber. Zu allem Überfluss sind auch die Waffen ausgefallen und die Schilde haben gerademal 3%.“

Delvos wollte noch was sagen als etwas großes Elfenbeinfarbenes am Bullauge vorbei schoss.

Die Ikarus war wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte den Jäger Überrascht. Dieser wendete und Griff frontal das weitaus größere Schiff an. Wieder feuerten die Disruptoren. Doch die Antwort der Pulsphaser war vernichtend. Der Jäger wurde vaporisiert.

„Hier spricht Captain Fog von der Ikarus. Die Gefahr ist vorüber.“, meldete sich die Stimme des Geheimdienstschiff Kommandanten. Als Jorunn antworten wollte ertönte wieder die Stimme des Computers.

„Warnung. Die Magnetische Eindämmung des Warpkerns hat kritisches Niveau erreicht. Warpkernbruch in 40 Sekunden.“

Schweiß lief Jorunn über das Gesicht und ein kurzer Moment der Dankbarkeit machte sich breit, der aber von der Computerwarnung sofort wieder zerstört wurde.

Sie hastete an die Kommunikationskonsole.

"Vielen Dank für die knappe Rettung, Captain, aber wir stehen hier kurz vor einem Warpkernbruch. Wenn Sie nicht gleich etwas unternehmen, dann war das alles umsonst."

Gleichzeitig warf sie dem Rigellianer einen wachsamen Blick zu, der bedeutete: Das gilt dir ganz besonders

„Die Systeme für den Kernaustoss sind hinüber.“

„Senken Sie die Schilde. Wir beamen Sie rüber.“

Delvos senkte die Schilde. „Warpkernbruch in 25 Sekunden!“ verkündete die Künstliche Stimme.

Alle anwesenden verschwanden in blauen Lichtsäulen.

„Captain, wir haben Sie alle.“

„Zu den Anderen Shuttles und die Schilde um sie ausdehnen.“

Die Ikarus raste zu den anderen Shuttles der Community und schloss diese in die eigene Schildblase ein.

Der Flyer flog noch eine flache Kurve, dann wurde er auseinander gerissen. Ein grell Leuchtender Feuerball kündete von seinem Ableben. Die Ikarus erzitterte kurz von der Druckwelle.

„Bringen Sie uns zu der Community zurück.“

Jorunn sah das Shuttle vor ihren Augen verpuffen und machte eine mentale Strichliste, dass dies das dritte Schiff heute war, das nie wieder fliegen würde.

Sie dreht sich um und sah Solveig in Sicherheit. Wenigstens etwas.

Hoffentlich hatte sie bei ihrem neuen Posten keinen solchen Verschleiß an Schiffen.

Sie bedankte sich bei Captain Fog und flog ihrer Zukunft entgegen.

CptJones und CAMIR in: Amok Time!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vinara atmete tief durch, als die ersten Gäste das Casino verließen um auf die USS America gebeamt zu werden. Während sie den Zivilisten nachsah meinte sie: "Ich denke ich sollte den Fachbereich wechseln; eine Karriere als Unteroffizierin im Sicherheitsdienst erscheint mir im Moment vielversprechender als meine bisherige Arbeit... Die ich dann immer noch in meiner Freizeit fortsetzen könnte."

Brol Spencer lachte. "Mit diesem Wechsel und der damit verbundenen freiwilligen Degradierung dürften Sie wohl jedem Richter den Wind aus den Segeln nehmen. Ich würde Ihnen dennoch raten, sich den Erfolg nicht zu Kopf steigen zu lassen nur weil Sie gerade einen Saboteur gestellt haben. Falls Sie dennoch weiterhin Gefallen an dieser Art von Arbeit finden sollten, wären Sie bei der CPA oder dem SFCIS meiner Meinung nach besser aufgehoben."

"Dem SFCIS?", echote Vinara verwirrt.

"Der zivile Ermittlungsdienst der Sternenflotte; er befasst sich hauptsächlich mit Verbrechen, die von Zivilisten gegen die Flotte begangen werden. Die vor Ort ermittelnden Agenten sind ausnahmslos ehemalige Angehörige der Sternenflotte", erklärte der Tellarit.

"Dann gehe ich davon aus dass diese Agenten entsprechende Sonderrechte haben?"

"So ist es Professor. Special Agents des SFCIS können jederzeit die Sternenflotte zur Unterstützung anfordern und auch selbst auf deren Ressourcen zurückgreifen - was Ausrüstung, Waffen, Shuttles und Runabouts betrifft."

Die Andorianerin dachte einige Augenblicke nach. "So wie ich den SFCIS einschätze dürfte mir dort eher wenig Zeit für private Forschungen nebenbei bleiben... Wie sieht es bei der CPA aus, zumindest Sie arbeiten offenbar auch noch als normaler Anwalt soweit ich mitbekommen habe."

"Das ist richtig, von dem Verwaltungspersonal und den reinen Einsatzagenten mal abgesehen, die am ehesten den Mannschaftsgraden in der Sternenflotte entsprechen. Bei den Special Agents dienen die bürgerlichen Berufe stets dazu, den Schutzauftrag unserer Behörde bestmöglichst auf allen Gebieten umzusetzen. So haben wir etwa Politik-Wissenschaftler, die auf diplomatischem Gebiet arbeiten und dabei gleichermaßen als Berater und Beschützer von Botschaftern wie auch Politikern fungieren. In Ihrem Fall wäre die Abteilung 'Wissenschaftliche Sicherheit' die beste Wahl, in Hinblick auf das Ground Science Corps vielleicht etwas in Richtung Bergbau."

"Bergbau? Also die reine Minenarbeit wäre nichts für mich, auch wenn geologische Untersuchungen auf diesem Gebiet stets eine wichtige Rolle spielen. - Aber wie dem auch sei, mein weiteres Berufsleben dürfte auch stark davon abhängen wie das Urteil des Sternenflotten-Gerichts ausfällt."

Brol Spencer nickte zustimmend. "Das auf jeden Fall, wobei ich aber nicht glaube dass man Ihnen sämtliche Berufsmöglichkeiten dauerhaft verbauen wird - es sei denn Sie wollten unbedingt der klingonischen Streitmacht beitreten, denn das wird man Ihnen mit Sicherheit mindestens verbieten. Ansonsten wäre das zivile Äquivalent zu einem Beförderungs-Stopp die befristete Einschränkung Ihrer zivilen Raumfahrt-Lizenz. Und gerade das kann verhindert werden, wenn Sie sich frühzeitig für einen Beitritt zur CPA entscheiden. Denn unabhängig von ihrem speziellen Einsatzgebiet brauchen alle unsere Agenten eine uneingeschränkte Raumfahrt-Lizenz. Die eigentliche 'Bestrafung' könnte dann mit dem Gericht abgesprochen werden; in Ihrem Fall vielleicht ein 'Zwangspraktikum' in den Übungs-Bergwerken auf dem Mars. Die meisten sagen dort sei es härter als in der Neuseeland-Strafkolonie... Ein paar Wochen oder Monate dort und Sie haben Ihre 'Strafe' abgesessen und gleichzeitig Grundlegendes für Ihren zukünftigen Beruf erlernt."

"Na das klingt doch verlockend, ich habe schon immer davon geträumt die Unterwelt des Mars mit einer Spitzhacke zu erkunden und möglichen Schurken mit selbiger den Schädel einzuschlagen", brummte Vinara relativ gut gelaunt.

Brol Spencer schüttelte sich vor Lachen. "Professor, Sie sind einmalig! Aber bitte keine unnötige Gewalt, schließlich haben Sie auf Vulkan und in der Sternenflotte wesentlich sanftere und vor allem nicht tödliche Methoden gelernt, um Störenfrieden das Handwerk zu legen."

Bearbeitet von Vinara Shral
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Krankenstation leerte sich zügig. Die Passagiere der Minsk wurden auf die USS Amerika transferiert und zurück blieben nur noch Patienten, die der Crew der Community angehörten. Alice schickte den größten Teil ihrer Mitarbeiter auf die Quartiere, damit sie sich etwas ausruhen konnten. Sid saß schon wieder vor seinem Computer und starrte mit vor Müdigkeit verschleiertem Blick auf die über den Monitor laufenden Daten.

Meg blieb hinter ihm stehen und legte die Hände auf seine Schultern. „Hast du etwas gefunden?“ fragte sie leise.

Der Medizintechniker nickte. „Ja … Fragmente. Hier ein Stück und da ein Stück. Ich glaube nicht, dass unsere Techniker ihn wieder hinbekommen. Wir werden ein neues MHN benötigen. Ich verstehe einfach nicht wie sie das geschafft hat. Den Holo-Doc in wenigen Sekunden derart zu zerlegen hätte nicht einmal Zimmerman persönlich hinbekommen.“

„Auch nicht mit einer Plasmaleitung?“

„Nein … das MHN muss bereits instabil gewesen sein bevor sie die Leitung in ihn hinein gehalten hat. Es gab wenige Sekunden vorher eine heftige Rückkopplung.“

„Mit den Modifikationen, die vorher am MHN vorgenommen wurden hat dies nichts zu tun?“

„Sieht nicht so aus. Laut den Backup-Dateien war er technisch in Ordnung.“ Sid fuhr sich müde durch die Haare. „Ich kapiere es einfach nicht!“

„Lass es. Wir einfachen Terraner mit unseren begrenzten Befähigungen sind da wohl überfordert.“ Meg lachte. „Hoffentlich hat sie das jetzt nicht gehört. Aber vielleicht erklärt sie es dir irgendwann einmal. Geh’ schlafen, Sid. Derart übermüdet kommst du eh nicht viel weiter.“

Er nickte, stand auf und schaute einen Moment lang stumm in Richtung Assjima und Sam. Der Betazoide kauerte auf einem Stuhl neben dem Bett, hielt Assjimas Hand und sprach leise auf sie ein. „Der arme Kerl“ murmelte Sid. „Ich glaube, wir können nicht einmal erahnen, was er durchmacht.“

Meg nickte. „Assjima hat einmal eine Andeutung gemacht … Liebe zwischen Telepathen hat irgendwie etwas Bedingungsloses. Und die wahre Liebe kann in solchen Situationen in Selbstaufgabe enden.“

„Kann ich irgendwie nachvollziehen. Wenn Kommunikation nicht durch primitive Worte eingeengt wird, wenn man jeden Gedanken des anderen kennt … und auch keine Geheimnisse voreinander haben kann. Ich stelle mir vor, dass jeder so zu einem Teil des anderen wird.“ Sid setzte ein müdes Lächeln auf. „Ich finde es fast ein wenig gruselig.“

„Ja … es hat etwas Unheimliches. Weil man doch einen Teil seiner eigenen Individualität aufgibt. Aber in diesem Falle hier würde ich sagen, dass unser guter Sam der Abhängige ist. Könntest du dir Assjima so vorstellen wenn Sam da auf dem Bett liegen würde?“

„Unser Glatzköpfchen? Die müssten wir betäuben um sie so ruhig hingesetzt zu bekommen. Die würde keine Ruhe geben bis sie nicht den letzten Trick aus ihrem Zauberkasten gezogen und ausprobiert hätte. Und wenn das nichts hilft würde sie einfach neue Tricks erfinden.“

„Stimmt. Aber wenn Sam etwas passieren würde … Assjima würde irgendwann darüber hinweg kommen. Doch er … ich weiß nicht, Sid. Ich glaube nicht dass er ohne sie leben kann. Jetzt nicht mehr.“

„Ich glaube, das siehst du falsch, Meg. Sam macht aus seinen tiefsten Gefühlen kein Geheimnis. In ihm kann sogar ich dämlicher Terraner lesen wie in einem offenen Buch. Assjima hingegen liebt Geheimnisse. Vor allen Dingen wenn es sich um ihre eigenen handelt. Sie pflegt und behütet sie. Vermutlich kennt nur Sam ihre tiefsten Gedanken. Aber du und ich können ahnen, wie sehr sie unter dem Tod ihres ersten Mannes gelitten hat. Und wir wissen, dass sie diese Sache mit Setak bis heute enorm belastet. Nur … sie hat sich dem Leben verpflichtet. Und das schließt ihr eigenes mit ein. Selbstaufgabe ist für sie vollkommen indiskutabel.“

„Hm … da könntest du recht haben. Eigentlich ist sie ein Fall für den Councellor. Aber selbst Solak hat sich wohl die Zähne an ihr ausgebissen.“

„Klar – ein Councellor könnte ja etwas von ihren Geheimnissen aufdecken. Aber ich haue mich jetzt mal ein paar Minuten aufs Ohr. Und du solltest das auch tun. Nutze die Chance.“

„Stimmt. Man weiß nie wann es hier wieder losgeht. Aber ich schaue noch kurz nach Sam. Schlaf gut.“

Sid nickte und verschwand, während Meg die Beleuchtung der Krankenstation auf Dämmermodus stellte. Die Betten waren noch fast alle belegt, aber den Patienten würde ein paar Stunden Ruhe gut tun. „Sam? Kann ich noch etwas für dich tun?“ fragte sie leise.

Der Betazoide schüttelte den Kopf. „Nein … ich brauche nichts. Danke.“

„Du solltest vielleicht auch versuchen, ein wenig zu schlafen. Da drüben wäre noch eine freie Liege. Ich kann dir aber auch ein Feldbett bringen lassen. Das können wir gleich hier hin stellen.“

„Danke Meg … es ist gut so.“

„Wie du meinst. Falls dir doch noch was einfällt – Amiel und Hank haben Wache. Bis nachher.“ Sie drehte sich um und wollte gehen.

„Meg?“

„Ja?“

„Solak hat sich nicht die Zähne an ihr ausgebissen. Ich glaube, er hat mehr von ihr gewusst als wir es ahnen. Sie waren wohl tatsächlich so etwas wie Freunde.“

Die Afrikanerin drehte sich um und schaute ihn überrascht an. „Du hast uns belauscht?“

„Nein … nicht absichtlich. Aber in einem stillen Raum voller Schlafender waren weder eure Worte noch eure Gedanken zu überhören.“ Er lächelte verzagt. „Ihr glaubt wirklich, dass ich ohne sie nicht leben könnte?“

Meg seufzte. „Um ehrlich zu sein – ja. Aber das spielt jetzt keine Rolle, denn sie wird bald wieder aufwachen. Summerfeld und diese deltanische Ärztin sind sich ja sicher.“

„Dieses Mal. Doch wie wird es beim nächsten Mal sein?“

Bevor sie antwortete warf Meg, um Zeit zu gewinnen, einen Blick auf die Instrumente. „Ich denke, du wirst dich irgendwann an diesen Gedanken gewöhnen. Der Tod ist unausweichlich. Nur die Zeit, die man hat um sich auf sein Kommen vorzubereiten, ist bei manchen leider kürzer als bei anderen.“

„Ich hasse Assjimas Job … und die verdammte Sternenflotte …“

„He! Wir haben gerade erst einen ganzen Planeten gerettet. Wir sind Helden – behaupten die Medien jedenfalls.“

„Ich weiß. Ich war dabei.“

„Und ohne dich wären wir womöglich gescheitert. Du hast dein Leben riskiert obwohl du Zivilist bist. Wenn Assjima nicht Offizier wäre, dann würde sie andere, nicht weniger risikobeladene Aufgaben auf sich nehmen. Sie braucht das irgendwie.“

„Nicht die Gefahr. Auf die würde sie gerne verzichten. Die Sternenflotte bietet ihr eine Fluchtmöglichkeit vor dem Alltäglichen. Routine, Gleichförmigkeit … zuviel Idylle ist auf Dauer nicht ihr Ding.“

Meg runzelte die Stirn. „Du meinst, sie flieht vor all dem was ihr ein Leben auf Delta IV bieten würde?“

„Ja. Sie sagte mal, dass es ihr auf Delta zu viele Deltaner gäbe. Nette, tiefsinnige und meistens fröhliche Wesen. Das Paradies kann auf Dauer ziemlich langweilig werden.“

„Erstaunlich. Jetzt beginne ich zu verstehen, warum sie unseren miesepetrigen Klingonen so mochte.“

Jetzt war es an Sam zu lächeln. „Ja, H’Qar war für sie alles andere als langweilig. Obwohl er ein ziemlicher Stoiker ist. Und sie liebt euch alle weil ihr so durchgeknallt seid.“

„Sind wir doch gar nicht“ antwortete Meg mit gespielter Empörung.

„Dann nennen wir es anders: Ihr seid eben etwas unkonventionell. Und deswegen will sie auf keinen Fall auf ein anderes Schiff versetzt werden. Da würde sie dann doch das langweilige Paradies vorziehen.“

Der Südafrikanerin traten die Tränen in die Augen. Dass Assjima so an der Crew der Community hing war ihr nie richtig bewusst gewesen. Wie schwer musste sie diese plötzliche Versetzung auf die Argus-Station getroffen haben. „D … das wusste ich nicht“ stotterte sie verlegen.

„Sie hat es auch nie jemandem gesagt. Du weißt, dass es für Angehörige ihrer Spezies schwer ist, über einen längeren Zeitraum fern der Heimat zu sein. Und noch schwerer wird es ohne andere Deltaner an Bord. Aber ihr habt ihr die Familie ersetzt und wegen euch wurde dieses Schiff für sie ein Zuhause. Wenn sie die Wahl hätte zwischen Delta IV, Betazed oder der Community … sie würde die Community wählen.“

„Und was ist mit dir? Was du dir wünscht zählt nicht?“

Sam zuckte mit den Schultern. „Natürlich gefällt es mir nicht, dass ihr hier ständig euren Hals riskiert. Es treibt mich gelegentlich sogar an den Rand des Wahnsinns. Aber auch ich würde meinen Beruf nicht aufgeben wollen. Wenn Assjima nach Delta zurückkehren würde, so wäre ich trotzdem wochenlang im All unterwegs und sie wäre alleine. Und wenn sich Deltaner einsam fühlen … eh – da ist es mir wohler, sie von euch Kröten umgeben zu wissen als auf einem Planeten voller schöner Männer.“ Er lachte. „Nein, Spaß beiseite. Ich weiß sie bei euch in guten Händen. Ihr passt auf sie auf und holt sie wieder auf den Boden zurück wenn sie einmal wieder abhebt. Ich hingegen kann meine Flutrouten denen der Community etwas anpassen. Und seit G’lema bei mir eingestiegen ist kann ich mir auch die eine oder andere Auszeit gönnen. Außerdem haben Verbindungen zur Sternenflotte durchaus auch ihre Vorteile. G’lema erzählte mir erst vor drei Tagen, dass wir einen großen Auftrag in Sachen Personentransport vom Sternenflottenkommando bekommen haben. Sie vermutet, dass Tanrim dabei seine Finger im Spiel hatte. Wir werden zum Falken und unserem Frachter jetzt wohl noch ein Shuttle der gehobenen Luxusklasse erwerben. Ich hoffe, Talana als Pilotin dafür zu gewinnen.“

„Talana als Pilotin einer WIP-Space-Limousine?” Meg konnte ein schallendes Lachen kaum mehr unterdrücken. „Die armen Passagiere!“

„Unterschätze unsere Kleine nicht. Sie ist taff, blitzgescheit, bildschön und eine verdammt gute Pilotin. Sie wird noch eine Nahkampfausbildung machen müssen, denn es geht dabei auch um Personenschutz. Und wir sollten unbedingt an ihren Umgangsformen feilen. Aber sie hätte das nötige Potential für diesen Job.“

„Sam - du bist wirklich verrückt!“

„Ist er nicht … Talana schafft …das“

Meg drehte sich ruckartig um und öffnete erstaunt den Mund, aber bekam kein Wort heraus.

Assjima hatte die Augen geöffnet und lächelte sie müde an. Dann neigte sie den Kopf zur Seite und schaute Sam an. „Imzadi …“

Die Last der letzten Stunden fiel dem Betazoiden wie ein Stein von den Schultern und nun konnte er die Tränen nicht mehr aufhalten. Die Krankenschwester kontrollierte noch einmal kurz die Anzeigen über Assjimas Biobett, fuhr ihr mit der Hand liebevoll über den Kopf und zog sich dann diskret zurück.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Turbolift befanden sich Admiral Sheridan, Commissioner Woolsey sowie Lt Commander Garibaldi, welcher die Beiden begleitete. Der Admiral setzte den Italiener über die letzten Ereignisse in Kenntnis.

Als Sheridan erwähnte, wen man dort antraf, fiel die Kinnlade des Sicherheitschefs der Excelsior nach unten.

„Dieser Mistkerl! Ich habe schon gewusst, dass er für Quoten über Leichen geht, aber wenn er wirklich dahinter steckt, ist das ein gewaltiges Erdbeben, dass die Föderation durchrütteln wird.“

„Ihren Sarkasmus in Ehren Commander. Aber so schlimm wird es nicht gänzlich werden. Es ist ein Skandal keine Frage. Aber man wird Collier schnell vergessen, sobald er verurteilt und sein Medienimperium in andere Hände übergegangen ist“, antwortete Woolsey.

„Ich Denke Sie haben recht. Dennoch wird dass noch bei einigen in der Sternenflotte und im Senat Kopfzerbrechen bereiten oder deren Köpfe rollen lassen.“

„Noch ist es nicht soweit Commander. Als Erstes müssen wir herausfinden in, wie weit Collier mit dem Neria Vorfall zu tun hat. Und wie er an die romulanische Ausrüstung gekommen ist. Lieutenant Colemans ersten Berichten zufolge ist diese mehr als beachtlich.“

„Ich weis nicht was für die Romulaner schlimmer sein wird, zuzugeben da mit drin zu stecken oder dass deren Krempel auf dem Schwarzmarkt der letzte Schrei ist.“ Sagte Garibaldi zu dem Admiral. Dann verließen die drei Männer den Lift.

In einer Isolierten Arestzelle saß Clark Collier auf dem Bett und hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet. Ein Sicherheitsoffizier stand hinter der Konsole und verzog keine Mine. Diesem Fragen zu stellen hatte der Medien Mogul als sinnlos befunden, da er von Handlangern eh keine Antworten erwarten würde.

Dann teilten sich die Schotten mit einem Ächzen und drei Männer betraten den Raum. Von seiner Position aus konnte Collier erkennen, dass der eine einen Anzug trug, wie ihn häufig Politiker bevorzugten, der zwote eine Admirals Uniform und der Dritte eine goldene Standarduniform.

Alle drei blieben vor dem Kraftfeld stehen und musterten Collier mit einer Mischung aus Ernst und Überraschung.

„Welch Überraschung! Commissioner Woolsey.“

„Für mich ebenfalls Mr Collier. Und leider keine Erfreuliche.“ Collier quittierte die Bemerkung mit nach oben gezogenen Augenbrauen.

„Ich bin Admiral Walther Sheridan und dies ist Lt Commander Emilio Garibaldi. Mr Collier, Sie werden uns eine Menge Fragen beantworten müssen.“

„Ich muss gar nichts. Außer meinen Anwalt anzurufen.“

„Den werden Sie auch nötig haben Sir. Immerhin geht es um Hochverrat, Piraterie, Angriffe auf Schiffe der Föderation, Sachbeschädigung, Körperverletzung, versuchter mehrfacher Mord …Die Liste ist mannigfaltig.“

„Das müssen Sie mir erstmal nachweisen.“

„Das werden wir Mr Collier. Darauf können Sie sich verlassen“, zischte Woolsey. Die Augen des Politikers glühten förmlich vor Ärger.

„Wir werden Ihrem Anwalt eine Nachricht zukommen lassen Mr Collier. Bis dahin genießen Sie die Gastfreundschaft der USS Community. Einen guten Tag.“

Kaum hatte Sheridan diese Worte gesagt, war er auch auf dem Absatz umgedreht und verließ den abgeschirmten Arrest Bereich. Demonstrativ schloss sich Woolsey an. Nur Garibaldi blieb noch wenige Sekunden, bevor auch er schweigend den Raum verließ.

Auf dem Korridor schwiegen die drei Männer, bis sie wieder einen Lift betraten. Als dieser sich wieder in Bewegung setzte, brach Garibaldi das Schweigen.

„Der Mann ist so was von aalglatt. Ich würde mich nicht wundern, wenn er es schaffen, würde sich als zufälliges Opfer der Umstände zu präsentieren. Ich kenne die Sorte, deren Hände können vor Blut triefen und dennoch kommen sie immer wieder mit weiser Weste davon.“

„Ich hoffe nicht. Ich werde dafür Sorgen, dass es Untersuchungen geben wird, und zwar sehr Gründliche.“, versicherte Woolsey sogleich.

„Ihr Wort in Gottes Ohr Commissioner. Aber Collier hat Beziehungen, die man nicht unterschätzen darf. Aber keine Sorge, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“

„Mahlzeit Admiral“, kommentierte Woolsey.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Noch bevor Assjima wieder erwacht war, hatte Milseya die Krankenstation verlassen. Dr. Summerfeld hatte ihre Schulter hervorragend behandelt, doch die Bajohaliianerin mit gestrenger Miene und Stimme eindringlich davor gewarnt, in den nächsten Tagen ihre Schulter stärker zu belasten. Milseya hatte nur brav genickt, sich ihren Teil gedacht und hatte war schließlich gegangen. Zuvor hatte sie noch kurz zu Sam geblickt, der bei Assjima saß. Das Bild rührte ihr Herz – und schmerzte zugleich.

Sie hatte im Moment niemand, der an ihrer Seite gewacht hätte, wenn sie verletzt worden war. Sie hatte niemanden, zu dem sie jetzt gehen konnte. Niemand, der sie jetzt festhalten würde, sie trösten ...

Milseya lehnte sich kurz an die Wand des Korridors und schloss ihre Augen. Was H'Qar wohl gerade machte? Ob er sich wunderte, dass sie sich nicht bei ihm gemeldet hatte? Ob er sie genauso vermisste? Sie verzog kurz das Gesicht – natürlich tat er das, auch wenn er es nie zugeben würde. Mit Sicherheit würde er sich Sorgen machen, weil sie ihm nicht jede Stunde auf die Nerven gegangen war. Sobald die Subraumkommunikation wieder funktionierte, würde sie ihn rufen, ihm alles erzählen und er würde missbilligend das Gesicht verziehen, weil sie den Andorianer nicht getötet hatte. Wahrscheinlich würde er verachtend dreinschauen, wenn sie ihm erzählte, dass Assjima darauf bestanden hatte, den Mann zu retten.

Die Bajohaliianerin seufzte. Irgendwann mussten Assjima und H'Qar sich wieder versöhnen – zumindest hoffte sie das. Beide waren wichtig in ihrem Leben. Gerade weil sie so unterschiedliche Ansichten hatten.

Eine kleine Gruppe Passagiere lief an ihr vorbei – und brachte sie zurück in die Realität. Auch wenn die Schlacht geschlagen war, gab es noch so viel zu tun. Vermutlich kehrten die Shuttles demnächst wieder zurück und Peter war alleine auf dem Hangardeck. Jemand musste ihm unter die Arme greifen – jemand, der gerade nichts anderes zu tun hatte als sich kräftig in Selbstmitleid zu suhlen. Milseya seufzte kurz und schlug dann den Weg zum Hangardeck ein.

Peter und Milseya waren die nächsten Stunden damit beschäftigt, in das Chaos auf dem Deck Ordnung zu bringen. Da nur wenige Techniker zur Verfügung standen – schließlich mussten die das ganze Schiff wieder auf Vordermann bringen – hatten die beiden Piloten eine Menge zu tun. Konzentriert prüften sie die Systeme des Hangardecks auf mögliche Manipulationen, behoben so gut sie konnten die Schäden durch den Phaserbeschuss. Viele Worte machten die Beiden nicht, es gab auch nichts zu bereden – nichts, dass so wichtig war, dass es nicht noch warten konnte. Priorität hatte im Moment das Schiff.

Irgendwann kam der Ruf von der Brücke, dass die Shuttles und die Jäger auf dem Weg zurück zur Community waren. Die beiden Piloten sahen sich nur kurz an, dann bestätigte Peter und sie machten sich an die Vorbereitungen für die Landung der Schiffe.

Als die Hangartüren der USS Community vor dem Shuttle auftauchten, entwich Jorunn ein Seufzer. Zumindest das letzte kleine Raumschiff wurde kein Opfer mehr irgendwelcher Meteoriten, Irrer und/oder Psychopathen.

Sie hielt Solveigs Hand fest, nachdem sie das Kind aus der Obhut ihres bajoranischen Freundes abgeholt hatte und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.

Als das Shuttle mit einem Zischen landete und sich die Tür öffnete, ließ Jorunn erst die geretteten Passagiere aussteigen und bedankte sich bei denjenigen, die ihr geholfen hatten. Dann ging sie selbst. Sie sah sich um, wenigstens der Hangar war typisch Starfleet.

„Med-Teams - kümmert euch um die Verletzten.“, wies Milseya das versammelte Personal auf dem Deck an. „Technik – ich will, dass die Schiffe sofort untersucht und wieder auf Vordermann gebracht werden – wir wissen nicht, ob wir die Shuttles nicht gleich wieder benötigen. Und jeder der nichts zu tun hat, bewegt seinen Arsch runter von meinem Hangardeck! An die Arbeit!“

Jorunn sah eine schreiende Frau, die ihr vorher noch nicht aufgefallen war. Irgendwie bekam das alles einen surrealen Touch und sie war sich sicher, dass eine Nacht durchschlafen all das beheben könnte, aber noch musste sie funktionieren.

Sie stand abseits und beobachtete das Geschehen.

„Sie da!“ Milseya deutete mit dem Finger auf eine ihr unbekannte Frau in Sternenflottenuniform, die ein Kind festhielt. „Sind Sie ein Passagier oder ein Gaffer?“

Jorunn starrte die kreischende Frau an. Das wurde immer besser.

"Weder noch," sagte sie. "Ich bin von Starfleet, ich sollte hier eigentlich arbeiten..."

„Ach“, kam es ironisch zurück. „Und warum tun Sie das nicht?“

Milseya wurde im selbem Moment ein Padd von John Connor überreicht, der sie dann zu ihr hinbückte und etwas ins Ohr flüsterte. „Sie sind der neue Commander?“, fragte Milseya die Frau mit unverändertem Tonfall.

Jorunn nickte. Sie war zu müde für Diskussionen.

„Willkommen an Bord, Commander. Immerhin wissen Sie jetzt, wie es hier an Bord zugeht.“

Die Bajohaliianerin griff nach zwei Decken und warf eine über den Commander und die andere um das kleine Mädchen, das sie kurz anlächelte. Dann warf sie einen Blick auf das Padd. „Sie wurden verletzt, Commander?“

"Danke sehr..." entgegnete Jorunn und starrte ein wenig ungläubig auf die Decken. Kalt war ihr nicht. Aber sie sagte nichts. Stattdessen beantwortete sie die Frage der Frau.

"Ich wurde angeschossen. Und noch das ein oder andere... Bitte verzeihen Sie, aber all das erlebte liegt etwas im Nebel meiner Erinnerung..."

Milseya nickte und untersuchte die Frau mit einem medizinischen Trikorder. „Manche Dinge vergisst man am besten sofort. Wozu damit belasten.. MED-Team! .. Was ist mit dem Kind? Wurde es ebenfalls verletzt?“ Sie richtete den Trikorder nun auf das Mädchen.

"Sie war bewusstlos, aber soweit ich weiß, wurde sie auf dem Shuttle wo ich war, wieder zusammengeflickt. Ich denke, es geht ihr gut."

Solveig sah die fremde Frau mit großen Augen an und Jorunn fragte sich, ob sie nicht gerade wie eine Rabenmutter wirkte.

„Da bin ich mir sicher, Commander. Aber dennoch werden unsere Ärzte sich um Sie beide kümmern..“ Eine seltsames Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit. Milseya hielt inne, musste kurz lächeln, dann schüttelte sie den Kopf. Das war ihr erster empatischer Kontakt seit langem. „Nein, Sie wirken nicht wie eine ....Rabenmutter .. Sie haben nur eine Menge mitgemacht und Sie sind sehr erschöpft.“

Jorunn nickte erneut dankbar und wusste, dass sie nicht gerade gesprächig war. Dass die Frau ihre Gedanken gesehen hatte, wunderte sie nicht. Heute wunderte sie gar nichts mehr.

"Wo bringen Sie uns hin?"

„Primäre Krankenstation. Dr. Summerfeld wird sich um Sie kümmern. Ich werde sehen, dass man so schnell wie möglich ihr Quartier für Sie herrichtet, damit Sie sich zurückziehen können. Wenn Sie dann ein wenig ausgeruht haben, wird sich Captain Tenner sicherlich freuen, Sie zu sehen.“

"Wie lange wird das ungefähr dauern, wissen Sie das?"

Ein eigenes Quartier... Nach dem Erlebten erschien das wie ein Geschenk des Himmels.

Milseya lachte. „Das werden die Ärzte entscheiden. Ich bin nur Pilotin und nicht mal im Dienst. Eigentlich darf ich nicht mal hier sein .... bitte bringen Sie Commander To.. Toe..“ Sie schüttelte den Kopf. „Bringen Sie den Commander auf die Krankenstation – sie hat oberste Priorität“, wies sie das Med-Team, das nun bei den beiden Frauen stand. „Das Gleiche gilt auch für deren Tochter.“

"Tørresdal" rief Jorunn der fremden Frau noch hinterher, "Aber nennen Sie mich ruhig Jorunn. Wir legen nicht wirklich Wert auf Nachnamen."

Dann wurde sie von überbesorgten Pflegern in den Turbolift geschoben.

„Bei allen Höllen, das werd ich bestimmt nicht!“, murmelte Milseya. „Nachher hab ich noch ne Anklage wegen Respektlosigkeit oder so was ähnliches am Hals .. HE, ich sagte ich will, dass die Shuttles SOFORT wieder einsatzbereit sind! Was ist an SOFORT misszuverstehen?“

CAMIR und inanchfe haben Erstkontakt ohne Blumenregen und Fanfarenklänge

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Wie geht es deinem Kopf … und … und den Rippen?“ flüsterte Assjima.

„Pssst …“ Sam legte ihr sanft den Finger auf die Lippen. „Du sollst noch nicht sprechen. Aber mir geht es gut.“

“Nicht sprechen? Wenn du das sagst … ist es vorbei?“

„Du sollst auch nicht denken“ lächelte Sam. „Aber ja, es ist vorbei und wir haben gewonnen.“

„Das ist gut …“ Assjima drehte den Kopf zur Seite und versuchte sich umzusehen. “Wo ist Mili?“

Sam hatte schon ein Weilchen nicht mehr an Milseya gedacht und sah sich jetzt suchend um. „Vorhin war sie noch da. Summerfeld hat ihre Schulter zusammen geflickt. Die ist bestimmt schon wieder auf Achse.“

Die Deltanerin schloss die Augen und versuchte sich an die letzten Momente im Hangardeck zu erinnern. Doch da war nichts als Schwärze. Sie hatte auch keine Ahnung wie sie auf die Krankenstation gekommen war. „Wie lange …?“

„Nur ein paar Stunden. Du hast ein schweres Trauma erlitten. Aber Doktor Summerfeld und Doktor Jelamor sind sich sicher dass du bald wieder gesund wirst.“

„Jela … mor?“

„Die Chefärztin der USS America. Sie hat dich vorhin untersucht.“

„Jelamor … sie war es also … ich habe sie gesehen … in meinen Gedanken …“

Sam nickte. „Sie hat versucht herauszubekommen, was du mit dem MHN angestellt hast und was dadurch mit dir passiert ist.“

„Was mit mir passierte? Imzadi … ich habe Durst …“

„Ich bringe dir was.“ Sam stand auf und holte ein Glas Wasser. Dann half er ihr vorsichtig, sich aufzusetzen. Er führte das Glas an ihre Lippen, benetzte diese ein wenig …

„Was ist das?“ Assjima schlug ihm das Glas aus der Hand uns stierte ihn wütend an. „Ich will Tee!“

„Aber …“ stotterte Sam erschrocken, schluckte dann den Rest des Satzes herunter und sammelte das zerbrochene Glas ein. „Wenn du lieber Tee möchtest, dann bekommst du ihn natürlich.“

Als er wenige Augenblicke später zurück war, saß sie aufrecht im Bett, starrte mit Tränen in den Augen vor sich hin und fuhr mit der Hand über den nassen Fleck auf ihrer Bettdecke. „Entschuldige …“ schluchzte sie leise. „Ich weiß nicht …“

„Schon gut“ Sam nahm sie in die Arme. „Jelamor hat solche Stimmungsschwankungen angekündigt. Das legt sich wieder … irgendwann.“

„Irgendwann?“ kam es verunsichert zurück.

„Bald“ Er hätte sich am liebsten geohrfeigt. „Schon sehr bald“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Obwohl es ihr scheinbar wieder gut ging wollte Dr. Hippert Vinara doch noch einmal gründlich untersuchen, soweit seine bescheidene Ausrüstung es erlaubte.

"Ich dachte schon an einen Fehler, aber wie es jetzt aussieht scheinen Sie doch mehr abbekommen zu haben als ich zuerst dachte. Ich weiß nicht wieso, aber Ihr Bindegewebe befindet sich in einem frühen Stadium des zellularen Zerfalls. An der Theta-Strahlung kann es nicht liegen, zumindest nicht allein. Eine vollständige Diagnose dürfte ohnehin erst auf einer großen Sternenbasis möglich sein. Wurde Ihre DNA jemals gründlich gescannt?"

"Nein", antwortete die Andorianerin die trotz der traumatisierenden Diagnose nach außen hin vollkommen ruhig blieb. "Ich bin eine reinrassige Andorianerin, da gibt es keine Besonderheiten - außer vielleicht ein paar minimalen Mutationen aufgrund des vulkanischen Klimas."

"Dann könnte es gerade an diesen Mutationen liegen. Die Veränderungen in Ihrem Gewebe sind so langsam, dass ich sie ohne die positronische Matrix meines vulkanischen Tricorders gar nicht entdeckt hätte. Allerdings ist zu befürchten dass der Verfall sich in den kommenden Wochen massiv beschleunigen wird."

"Und wie lange wird es insgesamt dauern?", fragte Vinara immer noch mit einer unheimlichen Gelassenheit.

Dr. Hippert sah für einen kurzen Augenblick zum Boden und erwiderte dann: "Vier Monate, maximal sechs. Selbst wenn wir die Ursache rechtzeitig finden, dürfte diese Art von Zerfall sich nicht heilen lassen. Nach dem Bindegewebe werden auch Ihre inneren Organe angegriffen, wobei das Nervensystem einschließlich Gehirn bis zuletzt intakt bleiben - was leider immense Schmerzen zu Folge haben wird. Immerhin lassen die sich lindern, wenn auch ohne jeden Einfluss auf Ihre noch verbleibende Lebenserwartung."

Charles Morten konnte nicht fassen was er da hörte. "Nein Earl, da muss ein Fehler vorliegen! Die Strahlung hat bestimmt deinen Tricorder beeinflusst, Professor Shral kann unmöglich todkrank sein!"

"Ich gebe zu, ein technischer Fehler ist nicht ganz auszuschließen, obwohl dieser Tricorder so konzipiert ist dass er selbst unter extremen Bedingungen noch möglichst lange verlässliche Ergebnisse liefert."

"Also bleibt uns nichts anderes übrig als die Diagnose zu akzeptieren? Gibt es denn wirklich überhaupt keine Heilung?", fragte Brol Spencer der ebenso fassungslos war wie Morten.

Earl Hippert blickte diesmal mit zusammengekniffenen Augen in Richtung Decke ehe er antwortete: "Keine die legal wäre. Ein geklonter Ersatzkörper oder ein kybernetisches Äquivalent sind streng verboten, wobei für erstere Methode zudem noch die DNA vollkommen intakt sein müsste - ansonsten dürfte der neue Körper noch schneller verfallen als sein Original."

"Was soll's, mir ist in den vergangenen Tagen ohnehin klar geworden dass ich im Grunde nicht lebenfsähig bin. Es ist nur schade um die Sternenflotte, dass ihr ach so großartiges soziales Experiment auf diese Weise scheitern muss", brummte Vinara resignierend.

"Professor, wovon reden Sie da? Was hat die Sternenflotte mit Ihrem Aufwachsen auf Vulkan zu tun?"

"Eigentlich alles. Es sind Erinnerungen aus frühester Kindheit, die aufgrund meiner derzeitigen Amnesie wieder verstärkt wurden. Ist es Ihnen nie seltsam vorgekommen, dass eine andorianische Vollwaise ausgerechnet auf Vulkan heranwächst? Unsere Familienstrukturen sind so weitläufig, dass es mehr als genug entferntere Verwandte gibt bei denen ich unterkommen hätte können."

"Ja, das klingt in der Tat etwas seltsam... Aber sind Sie sich sicher dass die Sternenflotte hinter der Entscheidung steht, Sie den Vulkaniern zu überlassen?", wollte Spencer wissen.

"Einen definitiven Beweis habe ich nicht, aber ich kann mich erinnern mit vier Jahren ein starkes Heimweh nach Andor verspürt zu haben - das auf mir noch unerklärte Weise schnell wieder verschwunden ist. Im Laufe meines späteren Lebens bis zu meinem Eintritt in die Sternenflotte bin ich immer wieder auf den Namen Admiral Votrox gestoßen."

"Votrox!", rief Hippert aus, "das erklärt eigentlich alles! Er war zur Zeit von Vinaras Geburt Leiter der Genetik-Abteilung der Sternenflotte. In einem Interview, in dem er nach dem perfekten Offizier gefragt wurde antwortete er, dass ein auf Vulkan aufgewachsener Andorianer seiner Definition von Perfektion sehr nahe kommen würde ohne auf illegale genetische Veränderungen zurückzugreifen."

"Aber eine Anpassung ihrer DNA war legal?", fragte Charles Morten in dem nun wieder ein Funken Hoffnung aufzukeimen schien.

"Denkbar wäre es, denn normalerweise dauert es unangenehme Jahre bis Andorianer sich an das vulkanische Klima angepasst haben. Derartige Eingriffe könnten auch den zellularen Zerfall erklären, bei dem die Theta-Strahlung aller Wahrscheinlichkeit nach als Katalysator gedient hat. Das heißt ein Klonkörper wäre tatsächlich möglich, nachdem wir Ihre DNA wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt haben."

"Aber sagten Sie nicht gerade dass es illegal wäre?", wunderte sich Vinara.

"An sich schon, aber falls tatsächlich Admiral Votrox oder jemand aus seinem Stab für Ihren Zustand mit verantwortlich sein sollte, hätten Sie Anspruch auf Schadensersatz. Ein geklonter Ersatzkörper ohne genetische Verbesserungen sollte dann eigentlich erlaubt werden."

"Na das klingt ja wenigstens nach einem kleinen Hoffnungs-Schimmer", meinte Morten, "vorausgesetzt Votrox ist wirklich dafür verantwortlich und noch am Leben."

"Soweit ich weiß lebt er noch, befindet sich aber seit über zehn Jahren im Ruhestand", erklärte Dr. Hippert, "wir sollten sobald wie möglich Kontakt mit ihm aufnehmen."

"Sollten wir aber zuerst noch noch Dr. House hinzuziehen um die Diagnose abzusichern und zu präzisieren?"

"Das können Sie vergessen. Dieser arrogante Schnösel ist der letzte der sich an unserer blauen Schönheit vergreifen sollte! Professor Shral ist MEINE Patientin und ich werde alles tun, um ihr Leben zu retten." Angriffslustig blickte Hippert in die Runde.

Bearbeitet von Vinara Shral
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Abläufe auf der Community normalisierten sich langsam wieder und Kolo Barei nutze die Gunst der Stunde um seine Ermittlungen wieder aufzunehmen. Sein Vorgesetzter war noch damit beschäftigt, das beschädigte Büro wieder herrichten zu lassen. Barai hingegen hatte sich auf den Weg zur Krankenstation gemacht um Doktor Assjima zu vernehmen. Gerade las er die Krankenakte der Frau, um zu sehen ob sie überhaupt vernehmungsfähig war.

Auf der Station ging es bunt zu. Nicht, dass noch viele Patienten zu versorgen gewesen wären, aber dennoch rannten die Mitarbeiter des medizinischen Staff wie Ameisen herum. Als der Bajoraner die Station betrat, stellte sich im Meg Harrison in den Weg. „Was wollen Sie? Sind Sie krank? Wenn nicht, dann gehen Sie bitte wieder.“

Barai lächelte gewinnend. „Ich muss mit Doktor Assjima reden. Und zwar alleine.“ Der Bajoraner ging in Gedanken die Crewliste der medizinischen Abteilung durch. Nach den Akten die er kannte stand dort Meg Harrison, Fähnrich, menschlich (afrikanisch), weiblich, 32 Jahre und sehr gut genährt. Nachdem was Kolo bis jetzt herausgefunden hatte, hielt Fähnrich Harrison sehr große Stücke auf ihre Chefin. „Es wird kein langes Gespräch, Fähnrich Harrison.“

„Hm …“ Meg dachte nach. Sie hatte diesen Typ schon mal gesehen. Und von ihm gehört. Das musste einer der Ermittler sein. Dann huschte ein verschmitztes Grinsen über ihr rundes Gesicht. „Sie wollen mit Assjima reden? Nun … Sie wissen, dass sie nicht gerade in Toppform ist? Ja? Aber wenn Sie meinen, dass das Gespräch nicht warten kann … bitte schön!“ Sie drehte sich zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. „Da drüben – dass ist Doktor Assjima. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“

Die Deltanerin lag still auf ihrer Liege und schien zu schlafen. „Keine Sorge“ fügte Meg hinzu, als sie den fragenden Ausdruck in Barais Gesicht bemerkte. „Besuche sind ausdrücklich erlaubt.“

„Danke und machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde den Doktor nicht überanstrengen.“ Barai ging hinüber zum Computer Terminal und tippe wie wild darauf herum. Das Ganze dauerte nicht länger als zwei Minuten. Danach ging er hinüber zur Krankenliege und setzte sich auf einen Stuhl. Er besah sich die daliegende Ärztin, sie atmete ruhig und gleichmäßig. Mit leiser Stimme sprach er die daliegende Deltanerin an: „Doktor Assjima, sind Sie wach?“

Im Gesicht der Deltanerin bewegte sich kein Muskel. Dennoch hörte Barai ihre Stimme tief in sich. “Ein Ermittler … Kolo Barai … Bajoraner … Sie haben Fragen. Ich sehe es. Und ich sehe auch dass Sie die Antworten kennen. Aber Sie wollen sie dennoch in Ihr kleines Gerät meißeln. Als ob man vermeintliche Wahrheiten digitalisieren könnte.“

Der Bajoraner lächelte. „Ich bin leider durch meine Vorschriften daran gebunden unser Gespräch aufzunehmen. Persönlich würde es mir überhaupt nichts ausmachen, weiter telepathisch mit ihnen zu kommunizieren. Auch wenn mein Vorgesetzter jetzt wahrscheinlich schon seinen Psy-Blocker gezückt hätte. Ich werde so etwas nicht machen. Aber es währe sehr erfreulich wenn Sie mit mir sprechen würden. Ich möchte Sie nicht länger als nötig belästigen.“

Assjima richtete sich ruckartig auf und starrte ihn wild an. „Sie wollen sprechen? Worte vergeuden für Ereignisse, deren Trivialität keines Wortes würdig ist?“

Der Bajoraner nickte und sein Ohrring wippte ein wenig mit. „Sie nennen es eine Trivialität dass Sie eine wertvolle Apparatur der Sternenflotte zerstört haben? Oder das Sie einen angesehenen Mediziner entführt haben, sich unerlaubt vom Dienst ferngehalten haben oder Ihren eigenen Tod vorgetäuscht haben? Verstehe ich das richtig?“

„Spielt das alles jetzt noch eine Rolle? Man kann das Geschehne nicht ungeschehen machen … ihr werdet euer Urteil fällen … es spielt keine Rolle, was ich sage. Außerdem spreche ich nicht von Banalitäten sondern von Trivialitäten … Ereignisse, die als bekannt vorauszusetzen sind. Sie wissen was geschehen ist. Warum fragen Sie also noch?“

„Weil ich wissen möchte warum Sie das alles getan haben.“

„Warum … liegt das nicht auf der Hand, Ermittler Kolo?“

„Es ist egal was ich denke zu wissen. Nur Sie wissen wirklich warum Sie das alles gemacht haben. Und wenn ich ganz ehrlich bin liegt es für mich nicht auf der Hand warum sie das alles gemacht haben. Sie haben ohne einen ersichtlichen Grund ihren Posten verlassen, kurz nachdem Sie eine sehr wertvolle Maschine zerstört haben.“

Eine Maschine? Noch dazu eine wertvollk? Assjima dachte angestrengt nach. Wann hatte sie zum letzten Mal bewusst etwas zerstört. „Kolo … helfen Sie mir auf die Sprünge. Wann soll ich eine Maschine zerstört haben?“ Ihre Stimme klang etwas versöhnlicher.

"Sie haben mit einem Phaser einen Biogenerator auf der Argusstation vaporisiert. Erinnern Sie sich, Doktor Assjima?"

Die Argusstation … wie lange lag das zurück? Eine Generation? Zwei Generationen? Doch es ging um etwas Wichtiges. Assjima dachte ernsthaft nach. Aber die Erinnerung war lückenhaft. Der Golem … eine Vulkanierin … die Cyborgs … „Sie wollten künstliches Leben schaffen. Soldaten ohne Seele … ich musste es tun“ stammelte sie leise.

"Warum?" Die Frage war mit ehrlicher Neugier gestellt worden. Barai wirkte sehr interessiert.

Das ernsthafte Interesse des Bajoraners ließ die Erinnerungen in Assjima wieder wach werden. „Fragen Sie die ehemalige Kuratorin V’Bel. Sie sitzt wohl in irgendeinem Förderationsgefängnis. V’Bel und Captain Tiramk. Commander Jack Steele war als Zeuge dabei.“

"Die Zeugenaussagen sind in den Akten vermerkt. Aber darum geht es mir nicht. Ich muss Ihre Motive kennen ich will sie von ihnen hören. Es ist mir sehr wichtig, Sie zu verstehen."

Die Deltanerin blitze ihn ungehalten an. „Wenn Sie die Akten kennen müssen Sie auch meine Motive kennen. Es kann nicht so schwer sein, sie zu verstehen. Oder …“ sie senkte die Stimme „ … ist es wirklich möglich, dass meine Motive nicht so alltäglich und normal sind wie ich gedacht habe? Kann es wirklich sein, dass es außer V’Bel und Tiramk noch andere gibt, die Gott spielen möchten?“

"Doktor, Sie haben ihre Motivation nicht zu Protokoll gegeben. Das Einzige was ich machen könnte, wäre daraus meine Schlüsse zu ziehen und das würde bedeuten dass es nicht Ihre Motivation ist. Vielleicht komme ich in die Nähe von dem, was Sie damals bewegt hat. Aber es ist nicht wirklich Ihre Motivation. Die kennen nur Sie."

Assjima warf dem Bajoraner einen funkensprühenden Blick zu. Eine mehr als deutliche Vorwarnung. Das Tablett mit dem Wasserglas neben ihr begann zu vibrieren. „Sie wollen verstehen?“ Das Glas fiel um. „Sie wollten mich missbrauchen. Sie wollten mich dazu benutzen, künstliches Leben zu schaffen. Billiges, seelenloses Kanonenfutter für zukünftige Kriege. Sie wollten Gott spielen indem sie mich dazu bringen, Gott zu spielen. Ich bin keine Göttin. Ja, ich kann Leben schaffen, aber ich weigere mich, diese Fähigkeit für solche Zwecke einzusetzen!“

Barai sah erstaunt zu dem Glas und wieder zu Assjima zurück.

"Danke Das hat mir sehr geholfen." Der Bajoraner beobachtete die Deltanerin gespannt. Bis jetzt hatte er nur davon gehört das Deltaner auch erhebliche emotionale Ausbrüche haben konnten. Der Ermittler empfand es als eine interessante Erfahrung.

"Und nachdem der Captain der Argusstation verhaftet worden war haben Sie Urlaub eingereicht und sind nach Delta geflogen?"

„Ja … ich bin nach Delta geflogen“ Assjima schloss die Augen, versuchte, die Kontrolle über sich zurück zu gewinnen. „Ich musste … sie brauchten meine Hilfe.“ Das Glas blieb still liegen.

"Wer brauchte Ihre Hilfe? Ihre Familie?"

„Ja, meine Familie. Nein, meine Freunde … meine Freunde sind meine Familie …“

"Ihre Freunde auf der Community?“

Die Deltanerin presste die Hände an die Schläfen. „Meine Freunde auf der Community … ja. Meg … Ensign Harrison … schickte mir eine Nachricht. Dr. Chod hatte einen künstlichen Grippevirus auf die Crew losgelassen. Alle waren krank … oder im Arrest … Es tut mir leid … es ist so lange her. Meine Erinnerungen lassen sich nicht fassen. Anna saß in der Brick, Nanni war ruhig gestellt … Dr. Chod hat sie alle belogen. Jemand musste helfen … wir mussten helfen.“

"Und dann haben Sie sich einfach auf den Weg zur Community gemacht? Ohne Rücksicht auf ihre Karriere oder die Konsequenzen die sie zu erwarten hatten?"

„Nein, nicht einfach so. Ich habe Urlaub eingereicht. Jack … der Erste Offizier der Argus-Station … Jack Steele… Er hat es verstanden. Er lies mich gehen.“

"Aber Sie wurden zur Argusstation zurückbeordert."

„Dr. House wollte mich zwingen.“ Sie atmete tief durch, konzentrierte sich. „Der Befehl den er hatte war fingiert … ein Freund von ihm … Siechen … Siechend … ich weiß nicht mehr … ein Admiral … hat ihm geholfen. Er stieß mich in sein Shuttle …“

"Wollen Sie sagen dass Sie entführt wurden?"

„Ja … entführt … Ich hatte Urlaub. Man brauchte mich nicht auf der Argus-Station. Das Labor war zerstört … und der Befehl … der Befehl war unrecht … er war nicht im Interesse der Förderation … nur im Interesse von House.“

"Und dann haben Sie entschieden, dass Sie diese Befehle nicht beachten müssen und haben den Spieß umgedreht. Dr. House wurde nun von Ihnen entführt und Sie haben sich auf den Weg zur Community gemacht. Sehe ich das richtig?"

Mit einem Male standen die Ereignisse auf Seyann Draschu wieder klar vor Assjimas Augen. „Ich habe alles versucht um diesen Befehl auf legalem Wege auszusetzen. Doch House hat gute Verbindungen. Der Marschbefehl war wasserdicht. Ich habe einen Eid auf die Sternenflotte geschworen. Ich bin verpflichtet, im Sinne der Flotte zu handeln. Es ging um eine ganze Crew, die in Gefahr schwebte und da stand ein Mann, der seine Verbindungen zum Oberkommando für seine privaten Interessen nutzte.“ Das umgestürzte Glas auf dem Tablett begann zur Seite zu rollen. „Ich habe ihm erklärt, dass ich dem Befehl nicht Folge leisten würde. Er aber … er täuschte eine Schmerzattacke vor und zerrte mich in sein Shuttle.“ Das Glas flog in hohem Bogen durch die Luft und zerbarst an der Wand. „Ich … ich habe ihn nicht entführt … ich bin geflohen … er saß nur im gleichen Shuttle.“

Kolo Barai sah dem Glas hinterher. In seinem Geist bildete sich das Wort 'Faszinierend'.

"Sie sind geflohen? Vor der Sternenflotte? Beziehungsweise vor den Befehlen der Sternenflotte? Und Doktor House war nur zufällig auf dem Shuttle mit dem Sie fliehen wollten."

„Geflohen … ja, das ist richtig. Nicht vor der Sternenflotte, sondern vor den Plänen dieses Doktor House und einem unrechtmäßigen Befehl. Einem Befehl, der mich zwingen wollte, gegen mein Gewissen zu handeln. Es gab nur dieses eine Shuttle … aussteigen und davon laufen ging ja nicht …“

"Ich verstehe." Barai hob sein PADD das bis zu diesem Zeitpunkt auf seinem Schoß lag, und tippte etwas darauf.

"Sie können allerdings nicht leugnen, dass es sich auch von Vorteil erwies dass Doktor House an Bord war. Denn mit seiner ID-Card konnten Sie sich auf Sternenbasis 178 aufhalten und zu den dortigen Schwarzmarkthändlern Kontakt aufnehmen."

„Wenn er mich nicht gezwungen hätte, mein Gepäck auf Seyann Draschu zurückzulassen, dann hätte ich meine eigene ID-Karte benutzen können. Doch die lag in einem Schließfach im Raumhafen.“ Assjimas Stimme war plötzlich kühl geworden. „Wenn er mich nicht gezwungen hätte, gegen einen Befehl zu verstoßen hätte ich nicht einmal Kontakt zu wem auch immer aufnehmen müssen. Ich wäre ganz legal als Passagier auf einem Schiff mitgeflogen und hätte - wie jeder andere Urlauber auch - mit meinen eigenen Papieren reisen können – wohin auch immer.“

"Es ist aber leider nun mal so gekommen. Stimmt es, dass Ihr Weg Sie nun mit einer gefälschten ID nach Deep Space Vier geführt hat, wo Sie von den Sicherheitskräften in Gewahrsam genommen wurden?" Kolo war beeindruckt von dieser Frau. Es war erstaunlich wie viel sie Riskiert hatte nur um Freunden zu helfen.

Der Blick der blauen Augen wurde kälter. „Warum fragen Sie? Es steht alles in Ihrem PADD, Kolo Barai. Ich bin über Sterne gewandelt und habe mich von Sternenstaub ernährt … Glauben Sie nicht so einen Unfug. So vergeistigt bin nicht einmal ich. Ja, ich bin mit der gefälschten Karte nach DS6 gekommen – so wie ich es meinen Freunden versprochen hatte. Alle sind sie dorthin gekommen. Doch sie hatten mehr Glück ... sie wurden nicht eingesperrt.“

Diese Augen waren faszinierend.

"Ja es steht einiges auf meinem PADD und ich frage weil ich muss, weil es meine Pflicht der Sternenflotte gegenüber ist." Die Stimme des Bajoraners schien irgendwie künstlich ruhig zu sein.

"Mit der gefälschten ID sind Sie also erst einmal nur bis nach Deep Space Vier gekommen. Dort wurden Sie verhaftet."

„Deep Space 4 … ja, Sie haben Recht … ich war zuerst auf DS4“ Assjimas Augenlieder begannen zu flackern. Ihr Blick glitt in die Ferne, wirkte wieder unkonzentriert. „Ich hatte mich als Betazoidin ausgegeben … Betazoiden können nicht durch Handauflegen heilen. Ich konnte mich nicht zurückhalten … er blutete so stark …“ Dann lächelte sie plötzlich. „Ich bin aufgeflogen … aus purer Dummheit.“

"Ja sind Sie, Doktor. Sie wurden aber auch wieder freigelassen auf DS4 um weiter reisen zu können. Ist das richtig? Der Admiral ließ Sie gehen. Doch leider wurden Sie nachdem Sie auf Deep Space sechs ankamen wieder verhaftet."

Kolo machte eine kleine Pause und ging zu einem Replikator.

"Möchten Sie auch etwas trinken?"

Die Deltanerin schüttelte den Kopf. „Nein …nichts … danke. Admiral McNerron hat es verstanden. Er ließ mir die Wahl … und … und gab unserer Mission eine Chance. Er lies mich nicht einfach gehen … nicht ohne mein Ehrenwort. Das habe ich ihm als Pfand hinterlassen. Aber Captain Hellberg hat nichts verstanden. Er wollte nicht verstehen. Er gab uns … mir … keine Chance.“

Kolo nickte. Sich selber bestellte er ein Glas Wasser. Nachdem er es aus dem Ausgabeschacht genommen hatte ging er zurück zu Assjima.

"Ihre Mission? Zur Community zu gelangen? Um die Crew vor Doktor Chod zu retten?"

„Chod … und die anderen …“ Assjima zog die Beine an und legte die Arme um die Knie. Dann zitierte sie tonlos die 4. Direktive: „Es ist die Pflicht eines Offiziers, sich mit allen Hilfsmitteln seines Kommandos zu bemühen, um die Leben intelligenter Lebensformen zu beschützen, auch wenn er dabei sich selbst oder sein Schiff in Gefahr bringt. Tätigkeit oder Untätigkeit, die indirekt einer intelligenten Lebensform Schaden zufügt, ist eine gleichwertige Verletzung wie Verstoß gegen die Direktive 2.“ Sie schloss die Augen und fuhr leise fort: „Die Crew der Community … meine Freunde … meine Familie … sind intelligente Lebewesen.“ Eine kleine Pause, dann öffnete sie erneut die Augen und blickte den Bajoraner ernst an. „Oder etwa nicht, Kolo Barai?“

"Doch das sind sie. Sie handelten also nur nach Ihrem Gewissen? Ihr Gewissen als Freundin und Offizierin?"

„Nicht nur nach meinem Gewissen. Ich … wir alle handelten auch nach den Richtlinien der Sternenflotte. Ich glaube, die Sternenflotte hat ihre Ziele etwas … aus den Augen verloren. Sie ist käuflich geworden … nicht käuflich mit Geld … käuflich mit Ideen, welche Allheilmittel gegen jedes Übel der Zivilisation versprechen. Klone, seelenlose Soldaten, Cyborgs … die Interessen einzelner … stehen … über … den … Interessen … der …Vielen.“ Ihre Stimme wurde leiser. Jedes Wort schien sie mehr und mehr Kraft zu kosten. „Die Sternenflotte … verrät sich … selber.“

"Und deshalb sind Sie mit Hilfe Ihrer Freunde aus dem Arrest von Deep Space sechs geflohen? Sie haben ein Raumschiff genutzt um von dort zu fliehen? Ist das richtig?"

„Aus dem Arrest … sie haben mich rausgeholt weil ich … weil ich sonst gestorben wäre. Nicht um die Community zu retten … das hätten sie auch … ohne mich geschafft.“

"Nun, Sie haben also Ihren Tod vorgetäuscht um dem Tod zu entgehen. Danach haben Sie und Ihre Freunde die Crazy Fox übernommen um zur Community zu gelangen."

„Manchmal muss man sterben um zu leben … ich habe nichts übernommen … ich war tot…“

"Für eine Tote haben Sie dennoch viel geleistet und Sie sehen für eine Tote noch sehr gut aus Doktor:"

„Schauen Sie in Ihre Akte … da steht, dass ich für tot erklärt wurde … ich war also tot … Akten lügen nicht … oder?“ Assjima zog die Knie fester an sich. „Sie lügen nie … so wie Befehle … auch nie falsch sein können …“

"Ich verstehe was Sie meinen. Akten geben nur das wieder was irgendein Lebewesen in sie eingibt und Lebewesen können sich irren." Kolo räusperte sich. "In meiner Akte steht allerdings auch, dass Sie ihren Tod nur vorgetäuscht haben um zur Community zu gelangen. Sie haben sich mit den Romulanern Verbündet um auf die Community zu gelangen."

„Ich habe nichts … vorgetäuscht. Ich war … nicht mehr in der Lage … etwas vorzutäuschen. Ich war fast tot … Meine Freunde … sie haben meinen Tod vorgetäuscht … um mich zu retten. Nicht um auf die Community zu gelangen.“ Plötzlich begann die Deltanerin am ganzen Leib zu zittern. „Ich … ich habe meinen Tod benutzt um … um mit den Romulanern zu … zu … pak … paktieren? Ich … vvv … verstehe nnnicht.“

Kolo winkte die Schwester heran. "Doktor, wir reden ein anderes mal weiter Sie brauchen jetzt Ruhe. Sie werden eine Aufzeichnung unseres Gespräches bekommen. Ich hoffe, dass es Ihnen bald besser geht."

Meg kam herbeigestürtzt als die Lichter über dem Biobett anfingen zu blinken. Sie warf dem Bajoraner einen bösen Blick zu. „Was zum Teufel haben Sie angestellt?“

„Ich habe mit Ihr geredet."

„Geredet? Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, wie anstrengend Worte sein können? Natürlich nicht! Ihr Ermittler meint, durch Reden die Wahrheit ergründen zu müssen? Koste es was es wolle! Doch die Wahrheit liegt nicht in den Worten, sondern in den Taten.“

"Sehr richtig. Und ich versuche, die Taten von Doktor Assjima und ihren Kollegen zu ergründen. Aber im Moment geht die Gesundheit des Doktors vor und ich lasse Sie in Ruhe bis sie wieder zu Kräften gekommen ist" Kolo deutete eine Verbeugung an und trat beiseite, so dass Meg sich nun voll und ganz um die Deltanerin kümmern konnte.

Die Afrikanerin schüttelte den Kopf und murmelte ein leises „Männer“ vor sich hin. Dann begann sie leise und beruhigend auf Assjima einzureden, während sie ihr mit den Händen sanft über Kopf, Wangen und Oberarme strich. Die Deltanerin entspannte sich nach einigen Minuten und Meg konnte sie dazu bringen, sich wieder hinzulegen. Anschließend drehte sie sich zu Barai um. „Wissen Sie, was es für eine Deltanerin bedeutet, mehrere Tage alleine eingesperrt zu sein?“

Als sich die Afrikanerin umdrehte sah sie nur noch wie sich die Türen der Krankenstation schlossen. Der Ermittler der Sternenflotte hatte die Krankenstation verlassen.

Shane und Bryn waten zaghaft in den Sümpfen der Erinnerung

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Captain Tenner befand sich auf dem Weg zur Krankenstation. So eben hatte er die Berichte der beiden Ärzte zum Zustand von Doktor Assjima bekommen. Nach einem kurzen Gespräch mit der zuständigen Stelle im Sternenflottenkommando gesprochen und wollte der kranken Ärztin nun das Ergebnis mitteilen.

Doch als der Captain die Krankenstation betrat bemerke er das Assjima Besuch von einem der beiden Ermittler hatte. Aber dann fiel sein Augenmerk auf eine Frau die an einem der Biobetten stand. Eine Frau in der Uniform der Sternenflotte. An Ihrem Kragen blinkten die drei Sterne eines Commanders. Nach seinem Wissen befand sich auf der Minsk sein neuer erster Offizier Jorunn Tørresdal. Von der Statur her passte die Frau mit den Angaben in der Dienstakte überein. Beim näherkommen konnte er einen Blick auf das Gesicht der Frau erhaschen. Ja sie könnte es sein.

„Commander Tørresdal?“

Jorunn drehte sich um. Sie war überrascht, dass jemand ihren Namen wusste. Ein Blick auf die Rangzeichen ihres Gegenübers ließen sie erkennen, dass das der Captain war. Das war wirklich eine großartige Gelegenheit, ihn kennenzulernen: Sie war übermüdet, schmutzig und nicht bester Laune.

Sie riss sich zusammen.

"Die bin ich. Kann ich etwas für Sie tun Sir?"

„Nun ich möchte diese zufällige Begegnung dafür nutzen Sie auf der Community zu begrüßen. Wenn Die Umstände wohl auch nicht die besten sind.“

Der Captain konnte nun einen Blick auf das Bett werfen. Dort lag ein blasses etwa fünfjähriges Kind. Tenner musste schlucken.

„Ist das Ihre Tochter? Ich hoffe es geht ihr gut.“

Jorunn streckte ihm die Hand entgegen.

"Danke, Sir. Ich werde mein bestes geben, diesem Schiff zu dienen."

Dann sah sie zu Solveig und bemerkte den besorgten Blick ihres Vorgesetzten.

"Zwischenzeitlich sah es gar nicht gut aus, aber ich denke, sie wird es schaffen. Zumindest heute ging noch alles gut aus."

Jorunn seufzte.

"Ich hoffe meine Mutter behält niemals recht."

„Gut ich bin sicher das Doktor Summerfeld ihr bestes gibt, damit Ihre Tochter bald wieder auf den Beinen ist.“

Jeremy konnte seiner neuen Offizierin die Anstrengungen der letzten Stunden genau ansehen. Und er bezweifelte das er selber im Moment wie ein Musteroffizier aussah.

„Womit soll Ihre Mutter nicht rechtbehalten Commander?“

Jorunn zögerte einen Moment. Wie gut kam es an, Ihren neuen Vorgesetzten gleich mit Persönlichem zu bedrängen.

Dann fasste sie sich ein Herz, immerhin hatte sie bereits eine Andeutung gemacht.

"Sie war dagegen, dass ich Solveig mit in den Weltraum nehme, weil das ihrer Meinung nach kein Platz für ein Kind ist und viel zu gefährlich. Heute musste ich deswegen oft an sie denken. Es ging gut, aber wird es das immer?"

Sie seufzte.

"Aber es wäre die Alternative? Solveigs Vater ist tot und ich möchte nicht dass das Kind nur bei ihrer Großmutter aufwächst..."

„Nun Ihre Tochter wird sich schon einleben. Es gibt auf der Community mehrere Kinder wenn ich nicht Irre auch welche in ihrem Alter. Und ich finde auch das ein Kind zu seinen Eltern gehört.“

Er räusperte sich.

„Es gibt natürlich keine Garantien und schon gar nicht auf einem Raumschiff der Sternenflotte. Aber Sie und ich können dafür sorgen das die Besatzung und ihre Familien, auf diesem Schiff, so sicher wie möglich sind.“

"Um das Einleben mache ich mir die geringsten Sorgen. Sie ist recht kontaktfreudig. Es geht mehr um Irre die mich erschießen oder Shuttles in die Luft sprengen wollen... Sie wissen was ich meine. Aber ich werde mein Bestes geben und Sie hoffentlich nicht enttäuschen Sir. Vielleicht ist es sogar gut, dass ich genau jetzt gekommen bin, jetzt da die Community doch offensichtlich in Schwierigkeiten steckt."

„Ja sie kommen in einer sehr turbulenten Zeit an Bord. Aber das muss erst in ein paar Tagen Ihr Problem sein. Ihr Dienst beginnt ja eigentlich erst wenn sie auf Deep Space vier an Bord kommen.“

Tenner lächelte seine neue Nummer eins freundlich an.

„Jetzt ist es zu allererst wichtig das Sie sich um ihre Tochter kümmern. Dann werden wir zusehen das Ihr Quartier hergerichtet wird. Nach diesem stürmischen Start werden wir wohl hoffentlich in nächster Zeit ein etwas ruhigeres Leben führen können.“

"Danke Sir, ich weiß das sehr zu schätzen. Aber ich will nicht mehr Umstände denn nötig machen." Jorunn lächelte schief und strich dann Solveig unbewusst über die Haare. Man hatte sie sediert.

„Ach Commander das Chaos auf der Community muss sowie so beseitigt werden, da können wir ihnen auch noch ein Quartier frei schaufeln. Konnten Sie denn einige ihrer privaten Gegenstände von der Minsk bergen?“

Die Norwegerin schüttelte den Kopf. "Als das Shuttle explodierte war alles verloren. Aber das ist nicht schlimm, da ich nichts wirklich wichtiges dabeihatte, nur Ersatzkleidung und Spielsachen für Solveig - da es schwierig ist, an Transportschiffen an so etwas heranzukommen, wo die Replikatoren rationiert sind. Meine persönlichen Gegenstände habe ich mir nach Deep Space 4 schicken lassen, wo sie hoffentlich warten werden."

„Na dann wollen wir mal hoffen das Sie das Glück noch nicht ganz verlassen hat Commander. Bis wir auf Deep Space vier angekommen sind werden sie sich hier schon zurecht finden. Und unsere Replikatoren sind nicht rationiert. Also werden sie schon Kleidung für sich und Ihre Tochter bekommen.“

"Bestimmt. Es ist nicht das erste Mal, dass ich auf einem Sternenflottenschiff diene. Aber nie mit einem so hohen Rang."

Jorunn lächelte erneut und dieses Mal meinte sie es ernst.

„Sie werden mit Ihrem neuen Rang schon zurecht kommen. So wie ich das sehe wird es auf diesem Schiff eh noch zu einigen Änderungen kommen, je nachdem wie die Verhandlung der ehemaligen Kommandooffizieren ausgeht. Aber bis dahin werden Sie sich hier wahrscheinlich schon eingearbeitet haben. Und sie müssen das Schiff ja nicht alleine führen ich bin ja auch noch da.“

Für einen kurzen Moment vergaß Jorunn all das was passiert war und ein sarkastisches Blitzen war in ihren Augen zu sehen.

"Dann passen Sie nur auf, dass ich nicht heimlich eine Säge repliziere und sie an Ihrem Stuhl benutze.“

„Wenn Sie das machen werde ich wohl eine Planke replizieren müssen damit sie über selbige gehen können.“

Tenner konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Dann wurde er aber wieder ernster.

„Commander das Sie so schnell wie möglich ein vorübergehendes Quartier bekommen. Wenn Sie sich eingerichtet haben. Werde ich eine Besprechung der momentanen Führungsoffiziere einberufen. Vielleicht bekommen Sie ja noch die Gelegenheit sich das Schiff anzusehen bevor wir Deep Space vier erreichen.“

Mit einem nun auch wieder ernsten Blick zu Solveig erwiderte Jorunn: "Wir wollen nichts überstürzen, Sir. Ein simples Quartier wird erst einmal genügen, ich bin nicht sehr anspruchsvoll."

„Na diese geringen Ansprüchen werden wir wohl gerecht werden können. Commander bevor ich sie wieder mit Ihrer Tochter alleine lasse, eine Stunde bevor wir Deep Space vier erreichen werde ich eine Besprechung der Kommandooffiziere einberufen. Ich möchte das Sie daran teilnehmen.“

"Das versteht sich von selbst, Sir. Und Sie werden sehen, nach einer Dusche und ein paar Stunden Schlaf bin ich ein besserer Mensch."

Jeremy nickte Jourunn zu.

„Gut aber jetzt kümmern Sie sich erst einmal um Ihre Tochter, das ist ein Befehl.“ Dem letzten Teil des Satzes fügte Jeremy ein aufmunterndes Lächeln hinzu.

"Das werde ich! Ich denke, das schlimmste ist überstanden und nach ein paar Stunden Schlaf ist sie auch ein besserer Mensch."

„Bis später Commander.“ Nachdem sich die beiden Offiziere verabschiedet hatten, verließ der Captain die Krankenstation noch nicht sondern begab sich an das Bett von Doktor Assjima den der Ermittler der Sternenflotte war inzwischen verschwunden.

Camir und Shane in: First Contact on Sickbay

Die Krankenstation lag ruhig da, seitdem die Passagiere der Minsk auf die America verlegt worden waren. Dr. Summerfeld kümmerte sich im Moment um die Tochter von Commander Tørresdal. Nach einem kurzen Gespräch mit der Ärztin ging Captain Tenner hinüber zum Biobett von Assjima. „Guten Tag Doktor.“

Wie durch einen dicken Wattebausch drang die Stimme des Mannes zu ihr durch. Sie kam ihr bekannt vor. Irgendwie … Langsam öffnete die Deltanerin die Augen und aus dem Nebel kristallisierten sich die Umrisse Tenners heraus. „Captain …“ antwortete sie heiser und versuchte, sich aufzusetzen.

Der Captain beugte sich vor und drückte Assjima wieder sanft in die Kissen. Als seine Hände die kranke Ärztin berührten, begannen seine Finger zu kribbeln und er musste tief durchatmen. „Bitte bleiben Sie liegen, Sie müssen sich schonen.“

„Schonen … ja …“ Assjima schloss kurz die Augen, holte tief Luft und fragte leise: „Wir haben gewonnen?“

„Ja haben wir und Sie haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.“ Der Captain lächelte die matt wirkende Deltanerin an.

Sie versuchte zaghaft, das Lächeln zu erwidern. „Ich habe nur … meine Pflicht getan. So wie … alle anderen … auch. Aber wer … wer war eigentlich unser … Gegner?“

„So wie es im Moment aussieht war es ein Mensch, der mit Remanern zusammen gearbeitet hat. Der Mann heißt Collier und betreibt ein großes Medienunternehmen. Die genauen Hintergründe sind uns allerdings noch nicht ganz bekannt. Wahrscheinlich handelte er aus persönlichen Interessen.“

„Ein Medienmogul in Zusammenarbeit mit Remanern?“ Assjima war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. „Welches Interesse k … könnte so einer daran haben, die … die Community anzugreifen?“ presste sie mühsam hervor.

„Nun, die Community war in letzter Zeit häufig in den Medien zu sehen. Wenn ein so bekanntes Schiff angegriffen und vernichtet wird, bringt das bestimmt hohe Einschaltquoten. Und wenn es bekannt wird, dass die Waffen, die dazu benutzt wurden romulanisch waren, hätte es durchaus zu einem Krieg kommen können. Was sich auch wieder positiv auf seine Einschaltquoten ausgewirkt hätte.“

Die Deltanerin neigte den Kopf zur Seite und schien für einen Moment tief in sich zu versinken. „Was ist nur geschehen … mit unseren … Idealen? Träumten wir nicht einst von … von einer perfekten Gesellschaft? Wir hatten sie erreicht. Beinahe … wohl wirklich nur beinahe.“

„Wir arbeiten weiter daran. Leider gibt es wohl immer noch Menschen, die Profit nachjagen und ihre eigenen Interessen über das Wohl der Allgemeinheit stellen.“ Der Mensch hatte sich bei den Worten unwillkürlich gestrafft und war in eine aufrechtere Position geraten. „Und wenn die Mehrheit unserer Gesellschaft weiter an unseren Idealen fest hält, so werden diese vereinzelnden ...“ Jeremy räuspert sich.

„Entschuldigung, ich höre mich ja an wie ein Politiker auf Wahltour. Aber ich bin davon überzeugt, dass unser Traum von einer Iidealen Gesellschaft noch nicht gestorben ist.“

„Dann … träumen wir beide wohl … den gleichen Traum.“ Das Lächeln auf Assjimas Gesicht wirkte nun überzeugender. „Und solange er ge … geträumt wird gibt es noch …Hoffnung. Aber stellen Sie die Menschen … nicht so schlecht hin. Auch bei … bei uns gibt es genug, die in alten … Bahnen denken.“

„Der Großteil der Menschheit träumt diesen Traum, dessen bin ich mir sicher. Ansonsten hätten wir und die Föderation es nicht soweit gebracht. Aber nun zu etwas Anderem. Ich habe von Doktor Summerfeld und von Doktor Jelamor einen Antrag zugestellt bekommen, der Sie betrifft. Wissen Sie davon?“

„Einen Antrag?“ Assjima schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht … was Sie meinen.“

„Die Beiden sind der Meinung, dass Ihre weitere Behandlung auf Deltaerfolgen soll, da die Chancen auf Heilung so am höchsten sind. Was mich natürlich vor ein nicht unerhebliches Problem stellt, wie Sie sich sicherlich vorstellen können.“

Die Deltanerin richtete sich auf starrte Tenner überrascht an. „Nach Delta?“ Nach Hause … die beiden wollten sie wirklich nach Hause schicken. „Das … das wäre schön, aber sicherlich nicht machbar. Sie können sich nicht … über die Befehle des Sternenflottenko … kommandos hinweg setzen.“

Die Augen des Captains suchten den Kontakt zu Assjimas Augen. „Die Doktoren Summerfeld und Jelamor haben einige sehr schwerwiegende Punkte, die für diese Verlegung nach Delta sprechen. Die Sternenflottensicherheit hat natürlich ebenfalls schwerwiegende Punkte gegen diese Verlegung.“

„Ich verstehe …“ Assjima hielt dem Blick des Captains stand. „Es wird auch auf … der Erde gute Möglichkeiten zur …Behandlung geben. Die Menschen haben gute …Ärzte.“

„Das mag sein, aber die kennen sich nicht so gut mit Deltanern aus wie deltanische Ärzte.“ Tenner machte eine kurze Pause. „Ich habe mit dem Sternenflottenkommando, der Sternenflottensicherheit und dem Medizinischen Rat der Sternenflotte gesprochen. Und wir sind darüber überein gekommen, dass Sie unter bestimmten Umständen nach Delta reisen dürfen.“

„Welche wären das?“ entgegnete die Ärztin nach kurzem Zögern. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie wirklich verstand, was Tenner da sagte.

„Nun, zum Einen besteht die Sicherheit darauf, dass Sie nicht alleine reisen dürfen. Sie sollen also eine Reiseeskorte bekommen. Des Weiteren sollen Sie entweder ein Überwachungsgerät bekommen oder eine permanente Überwachungsgruppe zugeteilt bekommen. Wie diese aussehen soll oder wie stark diese ist wurde mir nicht mitgeteilt. Auf jeden Fall müssen sie sich jeden Tag beim Sternenflottenbüro auf Delta melden.“

Eine Reiseeskorte? Ein Überwachungskommando? Oder ein Überwachungsgerät? Jetzt war sich die Deltanerin sicher, dass sie träumte. „Ich glaube … ich verstehe nicht … Captain. Sie … Sie wollen mir eine elektronische …Fußfessel verpassen? Oder einen Schatten, der mir auf Schritt und Tritt folgt?“

„Nicht ich möchte das, sondern die Sternenflottensicherheit. Dort ist man anscheinend der Meinung, dass akute Fluchtgefahr besteht. Die Reiseeskorte darf ich zusammenstellen. Was die anderen Maßnahmen betrifft, so habe ich darauf keinen Einfluss.“

Fluchtgefahr? Die Deltanerin schüttelte den Kopf. Ihre Vorgesetzen im Sternenflottenkommando haben nach all den Jahren noch immer nicht begriffen. Nichts von ihrer Art, nichts von ihren Motiven. „Wie sollte denn das … das Überwachungskommando aussehen?“ hakte sie zaghaft nach.

„Soweit ich weis soll es sich um zwei Sicherheitsbeamte handeln, die sich in ihrer Nähe aufhalten ohne Ihnen zu nahe zu kommen. Solange Sie sich auf Delta unter medizinerischer Aufsicht befinden, werden Sie dieses Überwachungskommando wahrscheinlich nicht einmal zu Gesicht bekommen. Es wird wohl erst zu tragen kommen, wenn Sie aus der medizinischen Betreuung heraus sind. Dann sollen Sie aber auch schon wieder so schnell wie möglich zur Erde kommen um an dem Prozess teil zunehmen.“

Doch die Ärztin war immer noch skeptisch. „Der Sicherheit ist bewusst, dass … dass es nicht leicht sein wird, eine Genehmigung für den Aufenthalt von Sicherheitsoffizieren auf Seyalia zu bekommen? Und sie weiß auch, dass das Sternenflottenbüro auf einem unserer Monde liegt?“

„Nun ich bin mir sicher, dass es sich um zwei deltanische Sicherheitsoffiziere handeln wird.“

„Welche dann auch gleich noch … meine Gedanken überwachen können“ schmunzelte Assjima. „Ich habe … noch nie … darüber nachgedacht, dass es deltanische … Sicherheitsoffiziere geben könnte. Wir gelten für diesen

Aufgabenbereich als … ungeeignet. Zu leichtgläubig sagt man … Aber auf der America … ja, da muss es welche geben. Und … reicht eine tägliche Meldung via Kommunikation oder … müsste ich einmal am Tag nach … Seyann

Draschu fliegen?“

„Eine Meldung via Kommunikationskanal ist ausreichend. Es muss nur eine Bildübertragung sein.“ Der Captain zog seine Uniform glatt. „Ich wünschte, wir könnten das alles umgehen. Aber leider sind mir da die Hände gebunden.“

„Ich bin Ihnen … sehr dankbar für Ihren … Einsatz, Captain. Das … das alles zu erreichen war sicherlich … nicht so einfach.“ In ihren Augen war deutlich zu lesen, dass sie meinte, was sie sagte. Und sie spürte echtes Mitgefühl von Seiten Tenners. Sie war sich sicher, dass sie diesem Mann vertrauen konnte. Und mit einemmal war es als ob eine zentnerschwere Last von ihren Schultern genommen wurde. Zumindest bis zum Prozess sollte ihr die Zelle in einem Sternenflottengefängnis erspart bleiben. Und er schien auf ihrer Seite zu stehen, auch wenn er sich dessen womöglich noch nicht bewusst war.

„Zu allererst ist es einmal wichtig, dass Sie wieder vollkommen genesen. Und dann müssen Sie noch den Prozess hinter sich bekommen. Wenn das alles geschafft ist und Sie wieder dort drüben in Ihrem Büro sitzen, dann können Sie mir danken.“ Tenner lächelte wieder. „Was Ihren Geleitschutz angeht so werde ich versuchen, geeignetes Personal zu finden.“

Ii]In Ihrem Büro … Das hörte sich schön an. In IHREM Büro?! Plötzlich sprühten Assjimas eben noch so müde Augen. „Sie … Sie wollen, dass ich wieder auf die Community zurück kehre?“

„Warum denn nicht? Dieses Schiff kann jemanden gebrauchen, der seine Besatzung kennt. Wir haben ja gesehen was passiert, wenn man eine gesamte Führungscrew austauscht.“

„Sie kennen die Vorwürfe von Seiten des Ober … kommandos. Und Sie kennen keinen von uns besonders gut. Egal … wie der Prozess ausgeht, Captain … Wären Sie wirklich in der Lage, mir … oder meinen Kollegen so zu ver … vertrauen, wie ein Captain seinem Führungsstab … vertrauen sollte?“

„Vertrauen muss man sich immer verdienen. In Ihren Dienstakten stehen aber auch noch unzählige andere Einträge. Und diese Vorwürfe sind vorerst genau dieses, nämlich Vorwürfe, die entweder bewiesen oder widerlegt werden können. Und wenn Sie widerlegt werden, oder nur zum großen Teil entkräftet werden können, so haben Sie und Ihre Kollegen eine zweite Chance verdient.“

„Die … die Sie uns geben wollen?“ antwortete die Deltanerin mit sarkastischem Unterton, den sie jedoch sogleich wieder bereute. „Entschuldigen Sie, Captain … ich bin heute … nicht ich selbst. Ich … ich weiß nicht immer was ich sage … und noch viel … weniger weiß ich, WIE ich es … sage.“

„Ich schiebe es momentan einfach auf Ihren gesundheitlichen Zustand. Sollten Sie allerdings wieder gesund sein und wieder im Dienst, so gehe ich stark davon aus, dass es nicht vorkommen wird.“

„Ich …ich werde mich bemühen … gestrenger Herr.“ Den letzten Teil des Satzes konnte sie gerade noch daran hindern, sich zwischen den Lippen durchzuquetschen. Doch dann schüttelte sie den Kopf. „Sarkasmus … nein. Doch meine … Meinung? Immer, Captain. Aber nie vor der Crew.“

„Nichts anderes erwarte ich. Aber nun werden Sie erst einmal gesund und zwar auf Delta. Sie werden morgen mit Ihrem Mann und dem Begleitschutz die Community verlassen. Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung.“

How! sprach der alte Indianer Assjimas linker Mundwinkel begann zu zucken. Sie schlug die Hände vors Gesicht, rieb sich die Wangen und holte tief Luft. Die widerspenstigen Worte waren wieder weg. Gerade noch. „Nach Delta … es wird mir bis zum Prozessbeginn bestimmt wieder gut gehen … Danke Captain.“

„Machen Sie es gut, Doktor Assjima. Ich werde mich jetzt noch ein wenig mit den Ereignissen der letzten Stunden befassen. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.“ Der Captain nickte der Deltanerin noch einmal zu bevor er die Krankenstation verließ.

Assjima drehte sich auf die Seite und rollte sich zusammen. Mit offenen Augen blieb sie liegen und versuchte, zu denken. Nach Hause … nach Seyalia …

Bryn und Shane in: "Licht am Ende des tunnels - aber nur ein kleines"

Bearbeitet von Jeremy Tenner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Während sich die kleine Flotte aus drei Raumschiffen der Sternenflotte und der Stingray zum Aufbrauch bereit machte, begann der Nebel sich immer mehr in Bewegung zu setzen. Mehr und mehr bildeten sich schon erkennbare Spiralarme, die sich um ein Zentrum drehten, dem Assimilator.

USS Community

Die Verbindung zur Stingray wurde gerade beendet, nachdem Coleman seinen ersten Bericht abgeliefert hatte. Jener würde sogleich auf die Community zurückkehren und den Deltanern das Feld überlassen. Commander Solan würde für den Flug bis zur Erde das Kommando über das kleine Schiff übernehmen.

Im Besprechungsraum hatten sich wieder Tenner mit dem Admiral, Commander Garibaldi und Hank Woolsey zusammengefunden.

Sheridan Informierte Tenner über das Gespräch mit Collier in knappen Sätzen. Woolsey wirkte Düster und Garibaldi schüttelte nur den Kopf.

„Wir werden das nicht auf ewig Geheimhalten können“, sagte Woolsey.

„Da stimme ich dem Commissioner zu. Wir müssen uns was einfallen lassen, die Wahrheit würde im Moment schlimmer einschlagen wie ein Tricobalttorpedo.“ Pflichtete Garibaldi dem Politiker bei.

Jeremy hatte sich in seinen Sessel am Kopf des Besprechungstisches gesetzt und hatte den Worten des Politikers gelauscht und war erstaunt, dass Garibaldi dem Mann auch noch zustimmte.„Commissioner Commander ich stimme Ihnen nicht zu. Zum einen bin ich kein Freund von Geheimniskrämerei und zum anderen stellen sie sich vor, welcher Schaden erst entstehen würde wenn herauskommt, dass die Sternenflotte schon wieder etwas verschleiern will. In diesem Fall besteht noch nicht einmal der Grund das Ganze geheim halten zu wollen. Wir haben hier eine Splittergruppe die versucht hat einen Krieg vom Zaun zu brechen, für niedere persönliche Gründe. Denn wir stimmen doch darüber ein das währe es zum Krieg gekommen hätte dieser Collier mit seinem Medienkonzern davon profitiert.“

„Wir sollten vorerst Fakten und Beweise sichern, die wir vorzeigen können, wenn wir damit an die Öffentlichkeit gehen.“

„Admiral…“

„Mr Woolsey, wir können und werden Collier nicht Decken. Dieser Mann ist sehr wahrscheinlich für einen beinahe Genozid und einem interstellaren Konflikt verantwortlich. Der Captain hat so weit recht. Wir müssen die Wahrheit sagen. Davon abgesehen wurde in dieser Angelegenheit die Sternenflotte von einigen Privatpersonen vorgeführt und missbraucht. Unter anderem von Leuten wie diesem Doktor House und Armol Drag. Gerade wie Letztere die Sternenflotte Manipulieren konnte ist alarmierend. Aber wir können uns wenigstens damit trösten, dass die Romulaner ebenfalls die gleichen Probleme haben, was deren Kommandokette angeht.“

„Wenn wir schon beim Thema sind. Gab es inzwischen neue Informationen über Armol Drag?“, fragte Woolsey.

„Soweit ich weisgibt es da bis jetzt nichts Neues. Aber Drag wird ohne ihre finanziellen Mittel nicht sehr weit kommen.“Jeremy lehnte sich in seinem Sessel etwas zu rück, um seinen verspannten Rücken etwas zu entlasten.

„Aber Sie hat Beziehungen. Das dürfte Ihr etwas Zeit verschaffen“, sagte der Admiral. Woolsey blickte aus dem Fenster und veränderte seine Mimik schlagartig.

„Commissioner?“

„Sagen Sie der Nebel… Seit wann zieht er sich spiralförmig zurück?“, beantwortete der Politiker Garibaldis Frage. In diesem Moment ertönte wieder der rote Alarm.

„Brücke an Captain Tenner. Bitte kommen Sie auf die Brücke.“

Der Captain der Community sprang förmlich aus seinem Sessel und sprintete zur Brücke.

„Bericht.“

„Wir bewegen uns auf den Assimilator zu, ebenso auch die anderen Schiffe und Objekte in diesem Sektor. Die Gravitation hat um 800 % zugenommen, Tendenz steigend“, berichtete Müller. Garibaldi indessen hatte die Ops besetzt und lass die Anzeigen der Sensoren ab.

„Captain, Admiral. Wir stecken in Schwierigkeiten. Die Anzeigen, die ich von diesem Ding erhalte, Spielen vollkommen verrückt.“

„Ditte drücken Sie sich deutlicher aus Commander. In, wie fern sind, die Anzeigen verrückt?“Noch bevor Garibaldi antworten konnte, drückte Tenner auf seinen Insignienkommunikator: „Tenner an Maschinenraum, alle Energie in die Impulstriebwerke. Lt. Müller wie ist der Schildstatus?“

„Schilde stabil bei 80 % Captain“

„Ganz einfach Captain. Laut Computer wird sich an der Stelle, wo der Assimilator ist, entweder ein Schwarzes Loch oder ein Stern des G Typs bilden. Leider sind die Anzeigen nicht genauer. Aber beides wäre für uns fatal.“

„Captain, wir können unsere Position mit 75 % Impulskraft halten, aber wenn der Sog stärker wird, werden wir auf Warp gehen müssen, um uns hier halten zu können,“ meldete sich der Steuermann.

„Wir sollten in beiden Fällen nicht hier bleiben. Steuermann bringen sie uns von hier weg. Und informieren Sie die anderen Schiffe über unsere Erkenntnisse.“Tenner ging nun hinüber zur OPS-Station um sich die Daten mit eigenen Augen anzusehen.„Informieren sie die America darüber, dass Sie die Stingray notfalls an den Traktorstrahl nehmen sollen, wenn das Schiff nicht aus eigener Kraft entkommen kann.“

Der Nebel begann nun eine Art Blase um den Assimilator zu bilden und verschlang diesen. Die spiral Arme rotierten immer Schneller.

Die kleine Flotte bewegte sich wieder rückwärts.

„Die America hat die Stingray mit dem Traktorstrahl an sich gekoppelt“, meldete Müller von seiner Station.

„Die gesamte Flotte ist bereit für einen Sprung auf Warp 6„, fügte der Sicherheitschef hinzu.

„Energie.“

Die Warptriebwerke begannen aufzuheulen. Doch das Schiff schien sich Träge nach vorne zu bewegen. Der Steuermann hatte an seinen Kontrollen zu kämpfen.

„Die Gravitation ist inzwischen um 3000 % angestiegen. Beschleunige auf Warp 8“ Die Triebwerke, kreischten nun. Die vier Schiffe kam kaum von der Stelle, doch dann bewegten Sie sich wieder schneller nach vorne.

„Es klappt, wir bewegen uns mit ca 500 Meter pro Sekunde nach vorne und werden schneller.“

„Empfehle auf Maximum Warp zu gehen, solange wir es noch können, brüllte Garibaldi gegen den Lärm an.“

Die spiral Arme zogen sich immer weiter zu einer Kugel zusammen. Sogar das Wrack der Minsk geriet nun leicht in Bewegung.

„Tenner an die gesamte Flotte. Maximum Warp.“Der Captain wand sich nun an seinen Steuermann. „Wir passen unsere Geschwindigkeit an die maximale Warpgeschwindigkeit der America an. Sie ist das langsamste Schiff in diesem Verband. Ich möchte bei ihnen bleiben, wenn sie in Schwierigkeiten geraten.“

„Verstanden, beschleunigen auf Warp 9,1. Bewegen uns jetzt mit 50 Kilometer pro Sekunde und beschleunigen weiter.“

Die Schiffe wurden immer schneller, schließlich beschleunigten Sie plötzlich auf überlicht.

Das Deck hob und senkte sich wieder wie ein wilder Mustang.

„Garibaldi Bericht?“, sagte Sheridan, nachdem er sich wieder auf den Beinen war.

„Wir sind dem Gravitaionssog entkommen.“ Dann fügte Garibaldi halblaut einen Kraftausdruck auf Italienisch hinzu den jeder ohne Übersetzung verstand.

„Geschwindigkeit stabil bei Warp 9.“

„Rückansicht auf den Schirm. Dann wollen wir doch mal gucken, was sich da hinter uns bildet. In sicherer Entfernung vollkommener Stop.“Die linienförmigen Sterne verschwanden vom Bildschirm und wurden durch das Bild des sich zusammenziehenden Nebels ersetzt.

„Die Gravitation entspricht jetzt dem eines Sterns des G Typs. Und laut den Anzeigen werden wir gleich eine gewaltige light Show erleben.“

Wie auf das Stichwort von Garibaldi Explodierte das Bild in einem grellen Licht. Der Computer reagierte sofort und aktivierte einen Filter. Es dauerte weitere Sekunden, bis das Licht etwas nachließ. Auf dem Schirm konnte man nun eine neugeborene Sonne sehen.

„Bei allen Elementen“, flüsterte der Admiral.

„Das ist Wahnsinn, der Assimilator ist jetzt offiziell ein Stern des G Typs mit allem Drum und Dran. Aus den Resten des Nebels könnten sich sogar irgendwann Trabanten bilden.“

„Verfassen Sie einen Eintrag für unsere Forschungsabteilung man hat nicht oft die Gelegenheit einen neu gebildeten Stern zu untersuchen zumal es sich um einen künstlich erschaffenen Stern handelt.“Tenner machte eine kleine Pause.„Ich glaube wir sollten uns weiter auf den Weg nach Deep Space vier machen.“

„Kurs liegt an Captain.“

„Energie."

Angestrahlt vom Licht der neugeborenen Sonne, gingen die vier Schiffe mit Kurs auf DS4 auf Warp und verschwanden im Dunkel des Alls.

Romulus

Der Admiral stand in einem halbdunklen Raum, wo in der Mitte eine leicht erhöhte Plattform stand, welche hell leuchtete.

Die Schotten teilten sich und ein junger Offizier betrat den Raum.

„Wir haben ein Signal erhalten. Unser Partner wurde kaltgestellt.“

„Wurde sein Schiff zerstört?“

„Nein, Sir. Wir konnten es noch nicht bestätigen, aber allem Anschein nach hat die Community das Schiff erobert.“

Der Admiral nickte angedeutet. Der Kommandant des Föderationsraumschiffes muss verwegener sein, als er gedacht hatte. So waren eben die Menschen. Unberechenbar und immer für eine Überraschung zu haben. Ja er empfand auch so was wie eine Art Achtung vor dem menschlichen Kommandanten. Nichtsdestotrotz, sein Plan war gescheitert.

„In Ordnung. Aktivieren Sie die temporalen Systeme.“

„Ja, Admiral.“

Das Leuchten auf der Plattform verstärkte sich zunehmend. Dann trat der Admiral auf die Plattform. Er verspürte ein seltsames Kribbeln in seinem Körper. Vor sich konnte er erkennen das sich eine Fläche auftat hinter der man, was sich bewegen sehen konnte. Die Konturen waren humanoid. Oder wirkten zumindest so.

Das Bild wurde immer deutlicher als die Gestalt schließlich vor ihm scheinbar zum Stehen kam.

„Wie verläuft Ihre Mission?“

„Ausgezeichnet, im Ganzen Klingonischen Reich sind durch unsere Aktionen Unruhen ausgebrochen. Aber man ist dahintergekommen, dass wir es sind. Man hat einen Kurier namens Klang losgeschickt um den Hohen Rat zu informieren.“

Der Romulaner schwieg kurz.

„Fangen Sie Klang ab. Das klingonische Reich muss destabilisiert sein, bevor wir weiter mit unserem Vorhaben machen können.“

„Das werden wir. Wir haben Klang bereits auf Rigel 10 ausgemacht. Er wird uns nicht entkommen.“

„Sorgen Sie dafür Selik, es, hängt einiges davon ab und halten Sie sich von den Menschen fern.“

Dann erlosch die Verbindung. „ Denn diese sind in jedem Zeitalter eine Plage.“, flüsterte der Admiral als er den Raum verließ.

ENDE

Bearbeitet von USS Community
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Doktor Alice Summerfeld stand nachdenklich vor dem Biobett und beobachtete die schlafende Deltanerin, welche sich unruhig hin und her wälzte.

„Es ist gut, dass sie endlich ein paar Stunden am Stück schläft“ flüsterte Lucas und reichte der Ärztin eine Tasse Kaffee.

„Ja, nur kann man da wohl kaum von einem erholsamen Schlaf reden“ antwortete Alice und nippte an dem heißen Gebräu. „Ich möchte nur zu gerne wissen, in was für einen Alptraum sie da gerade steckt. Er muss furchtbar sein.“

„Vielleicht träumt sie einmal wieder von der Schlacht um Cardassia. Sie hat mal erzählt, dass sie diese Erlebnisse bis heute verfolgen.“

„Solche Bilder lassen einen wohl nie wieder los. Ich wünschte, ich könnte ihr irgendwie helfen, doch keines unserer Medikamente scheint zu wirken. Zudem rät Doktor Jelamor davon ab, sie zu sedieren. Die Kollegin ist der Ansicht, man solle ihren Träumen freien Lauf lassen. Nur so könne sich ihr … wie sagte Jelamor doch gleich? … ihr Geist neu aufbauen.“ Alice schüttelte den Kopf. „Aber irgendwie ist das hier für mich wirklich grenzwertig.“ Sie seufzte. „Wenn ich es doch nur verstehen könnte, was da in ihr passiert.“

„Sie kämpft gegen ihre inneren Dämonen.“ Lucas setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett, auf dem er nun schon drei Stunden verbracht hatte um über Assjima zu wachen, während Sam eine Mütze Schlaf sammelte. „Ich glaube, dass Deltaner – so wie andere Empathen auch - eine eiserne innere Disziplin haben müssen, wenn sie in der Sternenflotte dienen wollen. Wir treffen auf unseren Einsätzen oft auf viel Leid … und nicht immer können wir es zum Guten wenden. Wenn ich mir vorstelle, nicht nur zu sehen und zu hören, sondern auch noch fremde Ängste zu fühlen und die Schrecken der anderen miterleben zu müssen ...“ Er machte eine kleine Denkpause und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich glaube, ich würde zusammen brechen.“

„Sie vermuten also, dass durch den Kampf mit dem Hologramm Assjimas innere Barrieren zerbrochen sind?“ Alice starrte auf die Anzeigen des Monitors. „Ja, das wäre vorstellbar. Alles Schreckliche, was sie erlebt und bisher sicher in ihrem Geiste verschlossen hat, kommt nun vielleicht hervor.“

„Und wir können ihr nicht helfen, die Dämonen wieder einzufangen?“ Meg hatte das letzte Stück des Gesprächs mitgehört und trat nun hinzu.

„Doch können wir.“ Alice steckte die Hände in die Taschen ihres Kittels. „Ich habe vorhin mit Captain Tenner gesprochen. Er konnte tatsächlich durchsetzen, dass Assjima auf Delta IV weiter behandelt wird. Aber nur unter gewissen Auflagen. Eine besteht darin, dass sie auf ihrer Heinreise eine kleine Eskorte bekommt. Und diese Eskorte, Ensign Harrison, wird aus Ihnen und Crewman Bristow bestehen.“

Meg riss Mund und Augen auf. „Wie? James und ich sollen mit nach Delta IV fliegen?“

„Ja, auf ausdrücklichen Wunsch des Captains. Offiziell sollen Sie beide aufpassen, dass Assjima keine Dummheiten macht. Doch da wären zwei Sicherheitsoffiziere wohl die bessere Wahl gewesen. Deshalb vermute ich, Tenner möchte ihr einfach zwei Freunde zur Seite stellen, die ihr helfen, die inneren Dämonen wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen.“

„Pfff … das wird aber nicht leicht. Wann fliegen wir?“

„Wenn sich die Community in der Gegend von Sternenbasis 718 befindet, werden Sie und Mister Bristow sich zusammen mit Assjima und Mister Devimar im Falken auf den Weg machen. Aber zuerst kommen wir ja noch nach DS4. Und ich vermute, dass die beiden Ermittler vorher noch ein paar Fragen an Sie haben dürften. Immerhin waren Sie es, die diesen Hilferuf an Assjima auf den Weg geschickt haben.“

Meg nickte. „Ja … eigentlich haben wir ihr den Schlamassel erst eingebrockt. Werden wir bis zur Verhandlung bei ihr bleiben dürfen?“

„Vermutlich ja. Der Captain hat dafür gesorgt, dass Assjima solange wie möglich auf Delta bleiben kann.“

„Mein Mann wird da nicht sehr glücklich sein“ grinste Meg. „Aber ich wollte schon immer mal nach Seyalia. Und wenn ich Assjima helfen kann, ist dies wichtiger als eine Reise auf die Bermudas. Ich denke, es wird eh etwas dauern bis die Community wieder einsatzbereit ist. Es bleibt anschließend sicherlich noch genug Zeit für einen Urlaub.“

Lucas verzog das Gesicht. „Ich würde auch gerne mitkommen.“

„Wohin? Auf die Bermudas?“ konterte Meg lachend.

„Neee! Nach Delta IV. Assjima hat mir soviel von ihrer Heimat erzählt. Es muss dort wirklich schön sein. Aber ich muss ja wegen dieser dämlichen Verhandlung auf die Erde. Vielleicht könnte ich mich heimlich auf den Falken schmuggeln? Es würde sowieso keiner bemerken wenn ich weg wäre.“

„Ich bin mir sicher, dass sie dich gerne dabei hätte. Du wärest genau der Richtige um sie vor sich selber beschützen. Aber sie würde niemals wollen, dass du wegen ihr noch mehr riskierst.“ Meg gab dem Sicherheitsoffizier einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Es wird sich irgendwann sicher wieder eine Gelegenheit bieten, sie daheim zu besuchen.“

„Ist trotzdem blöd“ Dann griff er nach Assjimas Hand und grinste. „Es prickelt selbst wenn sie schläft.“

„Schau sich einer diesen kleinen Lustmolch an“ lachte die Afrikanerin leise. „Lucas, du bist ein Schatz. Erzählst du ihn noch mehr Geschichten? Ich bin mir sicher, dass sie es hört. Vielleicht lenkst du ihre Träume dadurch in angenehmere Bahnen.“

„Mal sehen … ah … ich glaube, diese Story kennt sie noch nicht. Als ich damals bei den Rastas auf Jamaika war … da war so ein irrer Typ …“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Oh doch - ich habe diesen Andorianer besiegt!“, beharrte Milseya und verzog beleidigt das Gesicht. „Wenn du mir nicht glaubst, dann lies doch die Berichte!“ Sie nahm einen großen Schluck Mangosaft und blickte herausfordernd auf das Display vor sich.

"Wie du meinst", erwiderte H´Qar auf der anderen Seite der Subraumleitung.

Sie seufzte. Ihr Mann würde es wohl auch dann nicht glauben, wenn er direkt daneben gestanden hätte. Wie dem auch sei – warum verschwendete sie ihre Zeit mit Andorianern? „Wie geht es BaruQ? Wo ist er? Wo seid ihr beiden eigentlich gerade? Und warum bei allem Höllen hast du dir keine Sorgen gemacht, als ich nicht zu erreichen war?“, fragte sie in einem eher neckischen denn vorwurfsvollen Tonfall.

"BaruQ geht es ausgezeichnet und wir werden bald auf der Heimatwelt ankommen. Danach werde ich offizell meine Strafe für das Eingreifen in eine Föderationsinterne Angelegenheit entgegennehmen. Außerdem warum sollte ich mir jedesmal Sorgen um dich machen wenn du dich ein paar Tage lang nicht meldest. Immerhin ..."

In diesem Augenblick wurde der Klingone von Milis Türsummer unterbrochen.

„Verdammt!“, fluchte die Bajohaliianerin. „Welcher Idiot nervt ausgerechnet jetzt?! Warte kurz, ich wimmle den oder die ab!“ Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck stand sie auf, warf sich einen Morgenmantel über und marschierte durch ihr noch nicht aufgeräumtes Quartier. „Ich hoffe, das ist wirklich wichtig“, sagte sie angriffslustig, nachdem sie auf den Türöffner geschlagen hatte. „Ich war nämlich gerade im Begriff Subraum-Sex zu haben!“

Vor Milseya stand der bajoranische Ermittler und blickte Milseya von oben bis unten an.

"Ich sammle zwar Informationen, allerdings nicht die solcher Natur. Mein Name ist Kolo Barei und ich bin hier um Sie wegen ihrer bevorbestehenden Verhandlung zu verhören." Seine Stimme klang ruhig und gefasst.

„Etwa jetzt??????“

"Ich hatte Ihnen eine Nachricht geschickt, dass ich mich um diese Zeit bei Ihnen einfinden werde um das Verhör vorzunehmen. Also würde ich sagen, ja."

„Ist das zu glauben?“, rief Milseya empört aus. „Wissen Sie eigentlich, wie lange ich schon keinen Sex mehr hatte? Wochenlang! Monate! Nun könnte ich zumindest etwas Ähnliches haben und dann tauchen Sie hier auf, weil Sie mir, bevor mich irgendwelche Irre umbringen und das Schiff in die Luft jagen wollten, eine Nachricht geschickt haben! Sind Sie irre? Verdammt!“ Sauer rauschte sie zurück zum Display und sah ihren Gatten entschuldigend an. „Tut mir Leid, mein Herz, aber irgend so ein Sternenflottenermittler hat mir gründlich die Stimmung versaut! Ich werde das jetzt hinter mich bringen und mich dann wieder bei dir melden.“ Sie strich sanft über das Gesicht auf dem Schirm. „Gib BaruQ einen Kuss von mir, aber brich ihm dabei nicht die Nase.“

Auf die letzte Bemerkung von Mili schnaubte der Klingone nur verächtlich. Danach verlosch der Bildschirm und wurde schwarz.

Der Ermittler war währendessen hereingekommen und blickte sich interessiert in dem Quartier um.

"Darf ich mich setzen?"

„Wenn Sie einen Platz finden“, erwiderte Milseya und zeigte durch das Chaos. „Ich glaube, irgendwo dahinten ist ein Stuhl, der nicht zu Bruch gegangen ist. Wollen Sie etwas trinken?“, fragte sie höflich, tippte aber nur auf ihre Tastatur anstatt zum Replikator zu gehen.

"Nein danke, ich möchte im Moment nichts trinken." Barei schaffte es wirklich, einen unbeschädigten Stuhl in diesem Chaos zu finden. Barei holte zwei PADDs hervor. "Haben Sie etwas dagegen, sich auch zu setzen?"

„Nein, nicht im Geringsten“, kam es zurück. Milseya setzte sich und lehnte sich zurück.

"Ich werde unser Gespräch aufzeichnen, um es später besser auswerten zu können. Sie werden im Anschluss eine ungeschnittene Version der Aufzeichnungen erhalten. Sind Sie bereit?"

„Sind wir das?“, fragte Milseya den Schirm vor sich und hob dann den Kopf. „Ja, fangen Sie an, Kolo.“

Der Ermittler nickte.

"Beginn der Aufzeichnungen zum Verhör von Lieutenant Milseya Anquenar aus dem Hause Kar´mek. Sternzeit 60495.0."

Der Bajoraner legte das PADD auf den Tisch vor sich und blickte die Frau vor sich freundlich an.

"Nun, Lieutenant, ich bin sehr gespannt auf diese Unterhaltung, Sie sind immerhin die zweite Person an Bord, die vor noch nicht all zu langer Zeit für tot gehalten wurde. Können Sie mir erzählen, wie es zu Ihrem vermeindlichen Tod und Ihrer Rettung gekommen ist?"

„Mein Shuttle wurde angegriffen und schließlich pulverisiert“, antwortete Milseya „Doch wenige Sekunden zuvor wurde ich an Bord eines Schiffes gebeamt und damit gerettet.“

"Wer hat Sie angegriffen?"

„Warum wollen Sie das wissen?“

"Nennen Sie es Neugier."

„Spielt es eine Rolle für die Verhandlung?“

"Ja, spielt es. Immerhin muss ihr rätselhaftes Verschwinden geklärt werden."

Sie lachte leise. „Rätselhaft! Ich frag mich wirklich, was daran rätselhaft gewesen sein soll. Nun gut, da es Ihnen wichtig zu sein scheint, sein Name war Nirlan.“

"Dieser Nirlan ist mir nicht bekannt und wenn ich mich recht erinnere, haben Sie seinen Namen noch nie zu Protokoll gegeben."

Er machte eine kurze Pause und tippte etwas in ein zweites PADD.

"Sie wurden dann also kurz bevor Ihr Shuttle zerstört wurde, herausgebeamt und gerettet? Von wem?"

Sie begann zu lachen. „Das glauben Sie mir eh nicht!“

"Sie werden überrascht sein, was ich alles glauben kann."

„Mönche.“ Milseya musste erneut lachen. „Ausgerechnet mir als Atheistin musste das passieren!“

"Mönche? Das ist interessant. Als Sie dann an Bord des Raumschiffes der Mönche waren, warum haben Sie sich nicht bei der Sternenflotte gemeldet?"

„Weil ich mehr tot als lebendig war“, gab sie zurück. „Es hat ein Weile gedauert, bis ich so halbwegs wieder auf dem Damm war. Und noch länger, bis die Brüder der Ansicht waren, dass ich wieder gehen darf.“

"Sie wurden also von den Mönchen gefangen gehalten?"

„Es kam mir manchmal wirklich wie ein Gefängnis vor“, murmelte Milseya. „Aber nein, sie haben mich gepflegt und sich um mich gekümmert. Ich war nur wie so oft einfach ungeduldig. Doch das hätte mir und meinem Kind geschadet, denn ich war damals bei weitem noch nicht genesen.“Sie zuckte mit den Achseln. „Ich konnte es noch nie ertragen, untätig herumzuliegen.“

"Warum haben die Mönche sich nicht mit der Sternenflotte in Verbindung gesetzt?", fragte der Ermittler misstrauisch.

„Fragen Sie sie selbst.“

"Wo können wir diese Mönche denn finden?"

Milseya schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Wenden Sie sich an das Hauptkonvent, oder wie man deren Verwaltung auch immer nennt, von denen. Die können Ihnen bestimmt weiter helfen.“

"Wenn Sie mir noch den Namen dieser Mönchsgemeinschaft nennen, werde ich das gerne machen."

„Die Brüder Veillars.“

"Danke." Der Ermittle tippte wieder etwas in sein PADD ein.

"Nun, nachdem die Mönche Sie also für gesund erklärt haben, was haben Sie dann gemacht? Haben Sie Kontakt mit der Sternenflotte aufgenommen?"

„Nein.“

"Warum nicht? Das wäre für einen Offizier der Sternenflotte doch eigentlich die angemessene Vorgehensweise", fragte der Bajoraner interessiert.

„Es mag Sie vielleicht überraschen – aber die Sternenflotte ist nicht der Mittelpunkt meines Lebens. Und sie ist schon gar nicht die Liebe meines Lebens .. im Moment erst recht nicht .. wie dem auch sei, mir war es zu allererst wichtiger, meinen Mann zu finden. Immerhin habe ich seinen Sohn unter meinem Herzen getragen. Ich erinnere mich, dass ich einmal beinahe wahnsinnig geworden wäre, als ich erfuhr, dass sein Schiff zerstört worden war und niemand mir sagen konnte, ob er überlebt hatte. Daher führte mein erster Weg zu ihm. Der Sternenflotte wäre ich in meinem damaligen Zustand eh nicht weiter nützlich gewesen. Und angemessen verhalten hab ich mich so oder so nur selten.“

"Gut, wenn Sie das so sehen." Mehr erwiderte der Ermittler zu Ihrer Aussage nicht.

"Und als Sie ihren Mann dann gefunden hatten? Was ist dann geschehen?"

„Ich habe X'Kles kontaktiert, dann Lucas. Von beiden habe ich erfahren, dass auf der Community etwas faul ist. Nun ja, da ich mich ja eigentlich in meinem Zustand bereits im Mutterschutz befand, beschlossen H'Qar und ich, dass wir da mal nach dem Rechten sehen wollten. Und da DS 6 sich auf unserer Route befand, haben wir da mal Halt gemacht und ich hab mich bei der Sternenflotte zurück gemeldet - ein kurzer Subraumruf 'Hallo! Übrigens, ich lebe noch, hätte mir ja keiner abgekauft'.“

"Ihre Route führte durch das halbe Romulanische Imperium. Ein ziemlich gewagter Weg nach Deep Space sechs." Wieder eine kurze Pause in der der Ermittler die Pilotin musterte.

"Wie nahm Captain Hellberg Ihr Auftauchen auf seiner Station auf?"

„Fragen Sie Captain Hellberg“, gab Milseya lächelnd zurück.

„Gut, wie haben Sie reagiert als Sie erfahren haben, dass eine alte Schiffskameradin von Ihnen in der Brigg von Deep Space sechs saß?"

„Sie meinen Assjima? Oh Mann, ich war stinksauer! Dieser Idiot hat doch tatsächlich eine Deltanerin einsam eingesperrt! Ist das zu fassen? Wie kann man jemanden, der so gut wie keine Ahnung hat, zum Captain machen? Der hätte Assjima beinahe umgebracht!“

"Sie waren also sauer. Und das haben Sie Captain Hellberg auch spüren lassen, oder?"

„Ich hab ihm gesagt, dass Assjima sterben wird, wenn er es nicht erlaubt, dass sie sich von anderen .. nähren kann. Und schließlich hat er es mir erlaubt, dass ich sie besuchen durfte.“

"Und bei dieser Gelegenheit haben Sie dann mit Doktor Assjima begonnen, eine Flucht zu planen. Glücklicherweise mussten Sie dieses ja nicht alleine durchführen, denn Ihre Kollegen waren ja inzwischen auch auf Deep Space sechs eingetroffen."

Milseya sah den Bajoraner an, dann erhob sie sich und ging zum Replikator. Sie bestellte zwei Tassen Tee, stellte eine davon vor Kolo Barei und setzte sich dann wieder an ihren Platz. „War das eine Frage?“, wollte sie wissen, bevor sie einen Schluck trank.

"Ich würde sagen, es war eine Vermutung. Würden Sie dieser Vermutung zustimmen?"

Milseya schüttelte den Kopf. „Ich muss Ihnen auf diese Frage nicht antworten, wenn ich mich damit selbst belasten würde und das wissen Sie sehr genau, Kolo – auch wenn Sie mich damit selbst belasten würde und das wissen Sie sehr genau, Kolo – auch wenn Sie mich nicht explizit darauf hingewiesen haben. Allerdings darf ich auch nicht lügen – und das will ich auch gar nicht. Daher ist das einzige, was ich antworten kann, dass ihre Vermutung logisch klingt, aber deswegen nicht unbedingt die Wahrheit sein muss.“

„Gut, dann werde ich mal weiter vermuten. Mit Hilfe von einigen Zivilisten, unter anderem einer deltanischen Familie die auf Deep Space sechs lebt, haben sie nicht nur die Flucht geplant, sondern auch durchgeführt. Dabei haben Sie und Ihre Kollegen vorgetäuscht, dass Doktor Assjima an einer tödlichen Seuche leidet. Nachdem dann der Tod von Doktor Assjima vorgetäuscht war und Ihre Freunde mit der Crazy Fox verschwunden waren, flogen sie mit Ihrem Mann in Richtung Community um sich an Bord der Community begeben zu können. Möchten Sie dazu etwas erwidern oder dem etwas hinzufügen?"

„Das hier ist ein freies Schiff, Kolo. Hier kann jeder denken, glauben und vermuten, was er möchte.“ Milseya starrte auf ihr Display, dann sah sie wieder zu dem Bajoraner. "Könnten Sie mir nochmals sagen, was mir eigentlich genau vorgeworfen wird?"

„Ihnen wird unter anderem vorgeworfen Doktor Assjimas Flucht mit geplant und bei der Ausführung der selben mitzuwirken."

„In Ordnung ... wenn ich daran teilgenommen hätte – bitte beachten Sie meinen Konjunktiv – dann würde ich mich auf die 3. Direktive der Sternenflotte berufen, die mir ein solches Handeln ausdrücklich erlaubt.“ Milseya sah den Ermittler achselzuckend an. „Was noch?“

"Enterung der Community, Täuschung eines Offiziers der Sternenflotte, Amtsanmaßung, Angriff auf ein Sternenflottenschiff und Anstiftung zur Meuterei. Das sind die Punkte, wegen denen ich ermittle."

„Ah! Nun dann.. wie kommen Sie darauf, dass ich die Community geentert habe?“

"Sie wollen bestreiten, dass Sie an der Enterung durch ihre Freunde beteiligt waren?"

„Ich lag in den Wehen – mir stand der Sinn nach allem Möglichen - nur nicht danach, ein Schiff zu entern!“

"Ich nehme das zur Kenntnis, ich habe keine weiteren Fragen an Sie. Haben Sie noch irgend etwas zu Protokoll zu geben?"

„Wow, Sie geben sich ja schnell geschlagen!“, gab Milseya zurück. „Was ist mit der Amtsanmaßung? Welches Amt sollte das denn sein?“

"Nun ja nachdem Ihr Kind geboren war und Sie und Ihre Freund die Kontrolle über die Community hatten, haben Sie da nicht gehandelt wie der Flight-Comander und haben der Crew Befehle gegeben?"

„Das ist Ansichtssache. Ich würde eher sagen, dass ich den Offizieren hier an Bord Vorschläge gemacht habe – dass diese durchgeführt wurden – nun dafür kann ich nichts.“

"Vorschläge, wie nicht mehr auf die offiziellen Vertreter der Sternenflotte an Bord zu hören, sondern auf Sie und Ihre Freunde?"

„Vielleicht waren meine Vorschläge eben besser – vielleicht waren sie näher am Geiste der Sternenflotte als die Befehle ihrer offiziellen Vertreter. Sie können mir nicht vorwerfen, was andere getan haben.“

"Habe ich das?" fragte der Ermittler ruhiger und besonnener Stimme.

„Es klang so“, kam es gelassen zurück. „Welchen Offizier soll ich getäuscht haben?“

"Captain Tenner."

"Wie das?"

"Haben Sie nicht den verkleideten Lieutenant Commander Bishop für eines Ihrer Familienmitglieder ausgegeben? Und haben so dafür gesorgt, dass Sie, Ihr Mann und Mr. Bishop an Bord der Community kommen konnten, was Sie drei dann auch genutzt haben, um die Ankunft Ihrer Freunde vorzubereiten. Das könnte man durchaus als Täuschung bezeichnen."

„Lucas Bishop ist ein Familienmitglied, Kolo“, erwiderte sie. „Das kann Ihnen mein Mann bestätigen. Die Beiden sind Blutsbrüder. Dass die Föderation einen solchen Bund nicht als Familienzugehörigkeit betrachtet, ist ein Problem der Föderation – nicht meins.“

"Warum hat er sich dann als Klingone verkleidet? Wenn Sie doch nichts zu verbergen hatten?"

„Nun vielleicht hatten wir ja doch was zu verbergen“, gab Milseya zurück. „Oder wir wollten erst einmal wissen, ob die anderen, die uns um Hilfe gebeten hatten, Recht haben - ob hier tatsächlich Ungeheures geschieht, ob dieses Schiff tatsächlich geradewegs dabei war, der Föderation zu schaden.“

"Sie handelten also nur im Interesse der Föderation?"

„Das dachten wir... Kolo Barei“ Milseya erhob sich von ihrem Stuhl, warf dem Mann einen kurzen Blick zu und drehte sich dann zu dem Sichtfenster. „Ich bin mir sicher, dass meine Freunde Ihnen bereits gesagt haben, warum wir handelten, wie wir gehandelt haben. Ich glaube nicht, dass Sie nochmals die gleiche Leier hören möchten – und sei diese noch so wahr und wahrhaftig. Doch wahr ist ebenso, dass wir im Sinne der Sternenflotte gehandelt haben – unsere Motivation bezogen wir aus den Direktiven, die wir alle verinnerlicht haben. Wir leben nach diesen.

Bei der Enterung der Community, die Sie uns vorwerfen, könnten wir uns auf die 20. Direktive berufen, die uns befugt, disziplinarische oder offensive Handlungen gegen gesetzesbrechende Schiffe, die im Gebiet der Vereinten Föderation der Planeten operieren, zu unternehmen. Die Community war zu diesem Zeitpunkt ein gesetzesbrechendes Schiff.

Ihr Vorwurf der Amtsanmaßung könnte durch die 4. Direktive entkräftigt werden: „Ein Offizier soll seine gesamte Kraft einsetzen, um die Sicherheit der Vereinten Föderation der Planeten, dessen Mitgliedsplaneten, deren Vertreter und die Raumflotte zu beschützen.“ Wir sind immer Offiziere – wir sind an jedem Ort, an dem wir uns befinden, Offiziere. Nichts und niemand kann uns von unserer Pflicht entbinden. Und wenn andere sich nicht in der Pflicht sehen, warum sollten wir ebenso fahrlässig sein?

Anstiftung zur Meuterei – ja, ja ich weiß, Direktive 18 verbietet Meuterei. Doch die 2. Direktive - „Unter keinen Umständen, auch nicht, um sich oder das Leben seiner Besatzung zu schützen, darf ein Offizier der Raumflotte einer intelligenten Lebensform vorsätzlich Schaden oder Verletzungen zufügen, außer wenn eine solche Handlung im Interesse der Hauptdirektive benötigt wird“ – ließ uns doch eigentlich keine andere Wahl. Zunächst um unsere Freunde, dann um Neria zu retten, mussten wir etwas tun. Ach – vielleicht täusche ich mich auch – aber bezieht sich der Vorwurf der Meuterei nicht eigentlich auf die Vorgesetzten? Nun ja, wenn mans genau nimmt, dann hat eigentlich keiner von uns gegen unsere Vorgesetzten gemeutert – die sind alle irgendwo anders. Tenner ist nicht unser Kommandant. Und dass ich Tenner getäuscht haben soll..“

Milseya drehte sich lächelnd um und wurde sofort wieder ernst.

„Ich bin kein Jurist, Kolo Barei. Ich habe keine Ahnung von Paragraphen, Absätzen, Einsprüchen und was noch so gibt. Aber ich kenne die Direktiven. Ich weiß, was richtig ist. Dass das Ergebnis, dass wir Neria gerettet haben, dass wir ein Komplott aufgedeckt haben, ja vielleicht sogar, dass wir einen Krieg verhindert haben .. ich weiß, dass das Ergebnis nicht die Art und Weise unserer Handlungen rechtfertigt. Aber es rechtfertigt, was wir getan haben. Und wir werden – so wie für alles was man je tut, sagt oder auch denkt – dafür zur Rechenschaft gezogen.“

"Ich danke Ihnen für diese ausführliche Aussage. Ich werde Ihnen sofort eine Kopie der Aufzeichnungen in Ihr Computerverzeichnis schicken." Kolo tippte in schneller Reihenfolge einige Befehle in seinem PADD ein. Seine Finger schienen dabei kaum die Oberfläche des PADDs zu berühren. "So, Lieutenant, die Kopie ist nun zu Ihrer Einsicht bereit und sie können jederzeit darauf zugreifen."

Milseya betätigte die Tastatur und nickte. „Ja, die Datei ist da. Ich werde sie nachher mit meiner Aufzeichnung vergleichen.“

"Machen Sie das. Sie werden sehen, dass ich sehr gewissenhaft arbeite und meine Versprechen halte." Kolo Barei nickte Milseya kurz zu. "Ich möchte mich dann von Ihnen verabschieden. Wir werden uns wohl erst zu der Verhandlung auf der Erde wiedersehen."

„Falls vorher nicht irgendein anderer Verrückter mehr Glück und Verstand hat, als der letzte und uns abschießt, wird sich das wohl nicht verhindern lassen .. darf ich Ihnen noch eine persönliche Frage stellen?“

"Die Frage dürfen Sie stellen, ob ich sie allerdings beantworten werde, kann ich Ihnen noch nicht zusagen."

„Ein freies Schiff“, lächelte Milseya. „Aus welcher Provinz stammen Sie?“

"Ich komme aus der Musilla-Provinz."

Die kleine Frau nickte nur kurz. „Ich habe mal gehört, dass es gerade am Holana-Fluß sehr schön sein soll. Leider war ich nie dort.“ Milseya stand auf und ging langsam zur Tür, die sie öffnete. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren weiteren Ermittlungen, Kolo Barei.“

"Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen viel Glück bei den Verhandlungen." Der Ermittler verließ das Quartier von Milseya und verschwand hinter der nächsten Korridorbiegung.

Shane und fee in „Viele Fragen, doch viele Antworten? - Aufzeichnung gefällig?“

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die USS America hatte nicht so viele Passagiere aufnehmen können wie die seltsame Gruppe um Vinara es erhofft hatte; zudem waren mit den Shuttles noch mehr Zivilisten an Bord gekommen, welche nun alle drei Krankenstationen beanspruchten.

Zum Glück konnte ein Crewman aus der wissenschaftlichen Abteilung Dr. Hippert davon in Kenntniss setzen, dass es an Bord der Community auch noch ein kleines ziviles Labor gab, welches einst Dr. Sta'el, der Ehemann des einstigen Councellors Solak benutzt hatte. Seit der Abreise des vulkanischen Genetikers galt das Labor offiziell als unbenutzt, doch als Hippert es mit Vinara betrat wirkte es noch vollständig eingerichtet.

"Hier mag es zwar etwas eng sein, aber die Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit. In meinem eigenen Labor auf dem Mars, das wesentlich größer ist habe ich sogar noch einen duotronischen DNA-Sequenzer stehen, der braucht immer Ewigkeiten bis er fertig ist!"

"Dann hoffen wir die Analyse geht hier wesentlich schneller vonstatten", meinte Vinara als sie sich auf die Liege legte.

Dr. Earl Hippert begann sogleich, Proben aus ihrem Blut, Knochenmark, Binde- sowie Herzmuskelgewebe zu entnehmen. Dann teilte er jede dieser Proben in drei gleich große Einheiten auf und fror je zwei davon ein, während er die dritte in den Analyse-Computer steckte.

"Gehe ich recht in der Annahme, dass die anderen beiden Probenserien zur Absicherung dienen sollen?"

"Ja, eine davon wird nach Vulkan gehen, die andere an die Sicherheits-Abteilung der Sternenflotte."

"Wieso die Sicherheit, wäre die medizinische oder gleich genetische Abteilung nicht der direkte Adressat?"

"Im Prinzip schon, aber der Sicherheitsdienst beschäftigt seine eigene kleine Genetik-Abteilung; ich denke angesichts der anstehenden Verhandlungen sollten die Proben lieber gleich dort untersucht werden. Der Sicherheitsdienst weiß es zu schätzen, wenn man ihm entgegenkommt."

"Das klingt ja ganz so als hätten Sie öfters mit der Sternenflotten-Sicherheit zu tun", bemerkte Vinara verwundert.

"Das stimmt, gleich vier von deren Offizieren bewachen rund um die Uhr mein Labor und mindestens zwei von ihnen schauen mir stets über die Schulter, wenn ich dort arbeite. Dazu kommen noch eine Assistentin und eine weitere Aufpasserin von der CPA. Nicht dass ich ein böser Mensch wäre, aber ich habe nun einmal die Kenntnisse und im Prinzip auch die Fähigkeiten, eugenische wie zum Teil auch kypernetische Aufwertungen vorzunehmen."

Langsam dämmerte der Andorianerin worauf es hier hinauslaufen könnte. "Dann meinten Sie etwa diese speziellen Fähigkeiten, als Sie von den illegalen Heilmöglichkeiten sprachen..."

"Nun, was genau die beste Wahl wäre hängt von dem Ergebnis der Untersuchungen ab. Leider benötigt selbst dieser moderne isolineare Kleincomputer noch einige Stunden für eine angemessene Tiefenanalyse."

Genau genommen waren es dreieinhalb Stunden, nach welchen der menschliche Mediziner die Ergebnisse in den Händen hielt. "Ja, das sieht im Großen und Ganzen so aus wie erwartet. Teile Ihrer DNA sind offenbar aufgrund des harten vulkanischen Klimas geringfügig mutiert, wodurch Ihnen das Aufwachsen in dieser für Andorianer so unwirtlichen Gegend allerdings spürbar erleichtert worden sein dürfte."

"Wenn diese Mutationen tatsächlich so zielgerichtet sind, spräche das dann nicht eher für eine gezielte Manipulation?"

"Naheliegend wäre es in der Tat, aber ohne handfeste Beweise würde ich hier niemanden beschuldigen, schon gar keine hoch dekorierten Admiräle im Ruhestand. - Wie dem auch sei, die Theta-Strahlung hat diese bislang halb stabilen Mutationen endgültig destabilisiert und somit einen körperweiten zellularen Zerfall eingeleitet. Man könnte von einer Art beschleunigten Alterungs-Prozess sprechen."

"Und Sie könnten ihn wieder umkehren, wenn Sie meine ursprüngliche DNA wiederherstellen?"

"Mit einer entsprechenden Probe wäre das kein Problem, aber da die Veränderungen wohl bereits in Ihrer Kindheit stattfanden, käme nur noch eine eineiige Zwillings-Schwester in Frage - welche Sie leider nicht haben. Ich könnte allenfalls versuchen, die beschädigten Fragmente mit den entsprechenden DNA-Abschnitten einer gesunden gleichaltrigen Andorianerin zu ersetzen. Statt eines normalen Klonvorgangs mit anschließendem Bewusstseins-Transfer möchte ich dafür meinen medizinischen Spezial-Transporter verwenden, das dürfte wesentlich schneller gehen."

"Das hieße dann wohl ich müsste auf den Mars... Dafür reichen Sie am besten schon mal einen entsprechenden Antrag bei Captain Tenner ein."

In diesem Moment betrat Brol Spencer das kleine Labor. "Tja, ich habe alles versucht, aber Admiral a.D. Jevon Votrox scheint im Moment unerreichbar zu sein. Wie mir das Veteranen-Büro der Sternenflotte mitteilte, begibt er sich mehr oder weniger regelmäßig auf private Reisen bei denen er offenbar vollkommen ungestört sein möchte. Man riet mir es in einer Woche noch einmal zu versuchen. - Und was haben Sie in der Zwischenzeit herausgefunden?"

"Eine Heilung ist möglich, aber dafür bräuchte ich die Spender-DNA einer gesunden gleichaltrigen Andorianerin und mein Labor auf dem Mars."

"Na das klingt doch wesentlich besser, also ran an den Speck, Sie schreiben Ihr Gutachten und ich füge dem noch meine Empfehlung bei. Es dürfte wohl auch nötig sein, Captain Tenner den Sachverhalt noch einmal persönlich zu erklären."

"Keine Sorge Sir, ich weiß schon was ich zu tun habe. Im Grunde muss ich nur hoch und heilig versprechen, meinen medizinischen Transporter nicht zur Erschaffung einer Super-Andorianerin mit Laserblick und weiteren dazu passenden Fähigkeiten einzusetzen."

Der Tellarit grinste in seinen Bart. "Andorianer mit Laserblick? Könnten Sie das tatsächlich bewerkstelligen?"

"Leider nein, aber es wäre doch ungemein cool, vor allem noch inklusive Flugfähigkeit und passendem Cape. Einen entsprechenden Namen für eine solche..."

"Dr. Hippert, machen Sie einfach nur Ihre Arbeit!", ermahnte ihn Vinara die keinerlei Verlangen danach verspürte, wegen der Experimentierfreudigkeit dieses modernen Dr. Moreaus in noch mehr Schwierigkeiten zu geraten.

Bearbeitet von Vinara Shral
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieutenant Commander Jerome Stanton ging hocherhobenen Hauptes durch die Korridore der Community. Es schien fast als umspielte ihn eine Aura der Unantastbarkeit. Es wirkte so als würde dieser Mann genau wissen, dass er heute einen großen Fang machen würde. Diesen Sheridan würde er schon klein bekommen. Bei diesen Ermittlungen hatte der innere Bluthund des Ermittlers einen saftigen Brocken rohen Fleisches vorgeworfen bekommen. Wenn die bisherigen Untersuchungen auch nicht immer so verlaufen waren wie es sich der Mann erwünscht hatte so war er doch stolz auf das, was er bislang herausgefunden hatte. Und aus Barai würde er hoffentlich bald einen würdigen Nachfolger geformt haben. Ohne sich umzublicken, blieb der Lt.Cmdr. vor einer Quartiertür stehen und betätige den Türsummer.

„Herein!“ sagte George, nachdem er sich vorsichtig zum Tisch aufgemacht hatte. Die Rippen machten sich noch immer bemerkbar.

Nach dem die Tür des Quartiers sich geöffnet hatten betrat der Ermittler den Raum und verschaffte sich in wenigen Sekunden einen Überblick.„Lieutenant Commander Sheridan, ich glaube Sie wissen, warum ich hier bin. Bitte setzten Sie sich, damit wir gleich anfangen können. Ich werde unser Gespräch aufzeichnen. Mein Assistent wird Ihnen und Ihren Rechtsbeistand bei Zeiten eine Kopie der Aufzeichnungen zukommen.“

Der Mann legte zwei PADDs auf den Tisch sowie eine kleine Aktentasche.

„Bitte Commander Stanton.“ Es dauerte etwas bis George eine Position auf dem Stuhl eingenommen hatte, wo ihn seine Rippen nicht piesackten.

Stanton achtete nicht darauf, dass George etwas länger brauchte, um ein bequeme Sitzposition einzunehmen. Und es war ihm auch, egal ob dieser Mensch bequem saß oder nicht.„Beginn des Verhöres von Lieutenant Commander George Sheridan, Sternenzeit 60495.1.“Jetzt erst blickte der Ermittler George das erste Mal an. In den Augen das Ermittlers war kaum eine Regung zu erkennen. Eiskalt blitzen die Augen in Richtung seines Gegenübers.„Lieutenant Commander entspricht es den Tatsachen das Sie dem Händler Kelan Delvor geholfen haben drei alte Sternenflottenfrachter instand zu setzen?“

„Das ist richtig.“ Warum ging er darauf ein? George schätzte Stanton ab. Die Gerüchte, die diesem Ermittler mit Trans Warp vorauseilten, waren auch ihm bekannt.

„Sie nutzten für die Instandsetzung Daten aus den Archiven der Sternenflotte?“

„Ich habe meine eigenen Unterlagen verwendet Commander. In 20 Jahren aktiven Dienst kommt einiges zusammen, zumal man auch selbst einige Bücher über den Warpantrieb verfasst hat.“ Sagte George ruhig. Er versucht mich aufs Glatteis zu führen.

„Wo lernten Sie alles über Warpantriebe um Ihre Bücher zu schreiben?“

Nicht zu fassen! Hielt der Mann einem für dämlich?

„Sir? Was wollen Sie mit dieser Frage bezwecken? Sie kennen sicherlich meine Dienstakte, dort steht, wie meine Ausbildung zum Ingenieur verlaufen ist und welche Kenntnisse ich erworben habe.“, entgegnete George immer noch ruhig.

„Danke. Für die Hilfe, die Sie Kelan Delvor leisteten, haben Sie als Gegenleistung einen der drei instand zu setzenden Frachter überschrieben bekommen. Entspricht das der Wahrheit?“ Die Mine des Ermittlers blieb steinern und seine Gesichtsmuskulatur schien sich nur zu regen, wenn er sprach.

Jetzt wurde es George zu Bunt. „Ich habe keine Gegenleistung erwartet. Er hat mir das Schiff geschenkt. Möchten Sie noch was dazu Wissen, Sir?“

Stanton war wie ein Schakal, der vor einem Rudel Löwen seine Kreise zog, bis diese Ihre Mahlzeit beendeten.

„Nein das möchte ich nicht. Sie haben von Ihren ehemaligen Schiffskammeraden Nachrichten bekommen. Die Sie dazu veranlassten Urlaub zu nehmen, um mit Ihrem neuen Frachter zur Community zu reisen. Vorher nutzen Sie Ihren Einfluss auf Ihre Frau und Lieutenant van Richthoven das diese Sie auf Ihrer Reise begleiteten.“

„Einen Augenblick Commander.“ Unterbrach der Ingenieur den Ermittler.“ Jeder von uns hat diese Nachrichten bekommen.“

„Das habe ich auch nicht bestritten aber Sie brachten van Richthoven auf die Idee zur Community zu fliegen. Sie hatten als Erster Ihren Urlaub eingereicht, Sie haben Ihn und auch Ihre Frau dazu überredet. Oder sind Sie anderer Meinung?“

„Mr van Richthoven hat mich kontaktet, Sir. Und Ich habe mit meiner Frau die Situation besprochen. Ich habe niemand zu etwas gezwungen Commander. Zu keinem Zeitpunkt. Commander bei allem Respekt, aber Sie ziehen bereits jetzt Schlussfolgerungen. Und soweit Ich weis, ist die siebente Garantie noch nicht außer Kraft gesetzt worden, welche verbietet, dass kein fundamentales Prinzip der Verfassung hergenommen werden darf, um es gegen einen Bürger zu verwenden.“

„Habe ich auch nicht behauptet Mr. Sheridan. Nun wie dem auch sei Ihr erster Stop auf ihrer Reise War ein Überschussdepot der Sternenflotte auf dem Sie und Ihre Freunde verschiedenen Ausrüstungsgegenstände von und für Sternenflotten Schiffe gekauft haben. Unter anderem eine Sensorpahlanx , diverse Ersatzteile, Waffen und Personenausrüstung.“

„Ja, wir haben dort Ausrüstung beschafft um den Frachter aufzurüsten. Die Ausrüstung war immer noch die Originale gewesen und schon längt veraltet …„

„Ein einfaches Ja hätte gereicht Lieutenant Commander. Der Kauf dieser Ausrüstung hatte ihnen aber nicht viel genutzt denn Sie wurden von einem Schiff des Orionsyndikates gefangen genommen. Nach Ihrer Flucht taten Sie Dienst auf einem Schiff der klingonischen Verteidigungsflotte. Ist das soweit korrekt?“

„Das ist Richtig. „

„Und auf demselben Schiff haben sie das romulanische Reich durchquert? Wie haben Sie den Commander des Schiffes dazu überredet?“

„Jenes Schiff war nach DS6 Unterwegs, als es auf unseren Notruf reagiert hatte. An Bord befand sich bereits Commander Bishop. Ihm haben wir praktisch unser Leben zu verdanken. Denn es sah nicht Gut für uns aus als die Orions die Kontrolle über Ihr Schiff verloren haben“, beantwortete George die Fragen.

„Sie fälschten eine ID-Karte um sich auf DS 6 Zutritt zu verschaffen. Sie nutzten für die Karte den Namen ...“ Der Ermittler griff nach dem zweiten PADD und tippte darauf herum. „... John Carter. Es gelang Ihnen auch und auf der Station verschafften Sie sich Zugriff auf den Stationscomputer um dort stationsinterne Informationen abzurufen.“

„Das ist Korrekt.“ Sagte George. „

„Wozu haben Sie diese Informationen genutzt?“

„Um unsere Anwesenheit zu Verbergen.“

„Das ist alles? Ist es nicht so gewesen, dass Sie mithilfe dieser Daten einen Ausbruch aus dem Arrestbereich planten?“

„Die Umstände haben uns zu einigen Dingen gezwungen Commander. Das Leben von Doktor Assjima stand ernsthaft auf dem Spiel.“

„Aber Sie planten und führten die Flucht durch?“

„Wenn Sie weiterhin versuchen, einem Dinge in den Mund zu legen, Sir, werde Ich die Aussage verweigern. Und erst wieder Kooperieren, wenn ein Rechtsbeistand Anwesend ist“, hielt George dagegen.

„Ich habe Ihnen eine einfache Frage gestellt, die Sie mit Ja oder nein beantworten können. Es ist natürlich Ihr gutes Recht, die Aussage zu dieser Frage und auch zu weiteren zu verweigern.“

„Das war keine Frage Commander. Sie versuchen seit beginn dieser Befragung mir die alleinige Verantwortung dafür an den Hals zu hängen. Und soweit ich weis ist es die Aufgabe des Richters sich ein Urteil darüber zu bilden, Sir.“

Innerlich grinste der Ermittler, äußerlich blieb der Mann allerdings absolut ruhig.„Mr. Sheridan wenn Sie auf meine Fragen nicht antworten wollen dann verweigern Sie die Aussage. Ansonsten können Sie froh sein das Ich kein Richter bin.“ Stanton beendete den Satz mit einem Lächeln, das alles bedeuten konnte.

„In diesem Fall Commander wird diese Befragung erst dann fortgesetzt werden, wenn ein Rechtsbeistand Anwesend ist. Das Gleiche wird auch für meine Frau gelten.“ Du Mistkerl, Du hast dich soeben verraten!

„Das ist Ihr gutes Recht Mr. Sheridan. Ich werde mich dann mit Ihrer Rechtsberaterin auseinandersetzen wann und wo dieses Gespräch weiter geführt wird. Sie werden die Aufzeichnungen von diesem Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt zugesandt bekommen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Stanton packte seine Sachen zusammen und verließ ohne ein weiteres Wort aufrecht und siegesgewiss das Quartier von George.

CptJones und Shane in: Sie haben das Recht zu schweigen ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Während Vinara in ihrem Quartier auf ihr Verhör wartete, marschierten Gle'ma und Talana auf der Lichtjahre entfernten Erde durch Washington.

"Oh Mann, warum mussten wir nur auf den Typen hören der uns zum weiter entfernten Transporter-Terminal geschickt hat? Ich hab' jetzt echt keinen Bock auf eine Stadtbesichtigung, schließlich müssen wir heute auch noch ein geeignetes Shuttle auftreiben!", motzte die Andorianerin.

"Vergiss es, gegen die Bürokratie ist kein Kraut gewachsen. Sieh dir nur diese Stadt an, vor Jahrhunderten war sie das Zentrum der mächtigsten Nation der Erde! Pinky-Größenwahn in Reinkultur", brummte die Bolianerin.

Schließlich erreichten sie ihr Ziel doch noch nach nur insgesamt 30 Minuten Fußmarsch: Das Hauptgebäude der Civil Protection Agency war nicht zu übersehen; vor dem Haupteingang standen zwei Männer in dunkelblauen, teils weiß gestreiften Overalls und mit ebenso gefärbten Schirm-Mützen auf dem Kopf.

"Der letzte Überrest einer einstigen planetaren Polizei", murmelte Gle'ma als sie und Talana ihre Ausweise zeigten und sogleich hineingelassen wurden.

In der riesigen Eingangshalle erwartete sie bereits ein in Standard-Zivil gekleideter Trill. "Willkommen bei der CPA meine Damen. Ich bin Agent Relar von der Abteilung für Personenschutz; soweit ich verstanden habe arbeiten Sie für einen gewissen Samylax Devimar, der seinen Beförderungs- und Transportservice auf VIPs ausdehnen möchte. Dazu benötigen Sie und jedes weitere Besatzungsmitglied des dafür vorgesehenen Transportschiffs eine Personenschützer-Lizenz."

"Genau deswegen sind wir hier", erwiderte Talana, "aber ich dachte eigentlich dass wir diese Lizenz auch von der Sternenflotte kriegen könnten..."

"Nein Ms. Raan, solange Sie selbst als Zivilisten arbeiten ist dafür allein die CPA verantwortlich, unabhängig davon, ob sich unter Ihren zukünftigen Passagieren auch Mitglieder der Sternenflotte befinden werden oder nicht. Folgen Sie mir zu Übungsraum 26, dort werden wir Ihre Kenntnisse in Selbstverteidigung testen."

Die beiden blauhäutigen Frauen schlugen sich ziemlich gut, auch wenn ihre Hände und Füße bei Weitem nicht mit ihrem lockeren Mundwerk (vor allem bei Talana) mithalten konnten. Danach ging es noch auf den Schießstand, wo die Diskrepanz zwischen Sprücheklopferei und tatsächlichem Ergebnis noch etwas stärker zutage trat.

"Nun, Sie sind beide vielversprechend meine Damen, wobei aber gerade Sie in Sachen Disziplin noch etwas Nachholbedarf haben Ms. Raan. Es scheint wohl ein Zeichen der Zeit zu sein, dass junge Andorianer sich immer weniger für die Traditionen ihrer Kultur interessieren. Wie dem auch sei, unsere zwei Stunden sind jetzt rum. Hier haben Sie ein interaktives Übungsprogramm, das in jeder handelsüblichen holographischen Simulations-Einrichtung funktioniert. Arbeiten Sie die Lektionen bis zum Ende durch und kommen Sie dann zur Abschlussprüfung entweder hierher zurück oder wenden Sie sich an jede andere CPA-Niederlassung in Ihrer Nähe."

Gle'ma nahm den Speicherchip entgegen und Talana fragte: "Wenn wir dann fertig sind, kriegen wir auch so einen Agentenausweis wie Sie?"

Relar lächelte leicht genervt. "Nein mein Fräulein, dazu müssten Sie noch eine wesentlich intensivere Ausbildung absolvieren, als Special Agent sogar ein Studium. Alles was Sie für Ihre Arbeit benötigen ist eine Lizenz als freie Personenschützer, und genau die werden wir Ihnen geben wenn Sie regelmäßig Ihre Übungen machen."

"Sagen Sie, wenn Sie schon für den ganzen Lizenzkram verantwortlich sind, könnten Sie uns vielleicht auch noch einen Tipp geben wo wir ein geeignetes Schiff auftreiben könnten?", wollte die Bolianerin wissen.

Der Agent seufzte und fragte nach: "Welche Kapazität schwebt Ihnen vor?"

"So wie es aussieht werden wir kaum mehr als sechs Personen auf einmal befördern müssen, aber jede von ihnen dürfte eine ausreichend komfortable Einzelkabine benötigen", antwortete Talana, "dazu noch mindestens ein Büroraum sowie eine abhörsichere Kommunikations-Einrichtung für die Passagiere. Die Schilde sollten natürlich entsprechend stark sein und die Waffen ordentlich Dampf machen können."

Relar dachte kurz nach und erwiderte schließlich: "Ja, es gäbe da in der Tat etwas in der von Ihnen gewünschten Größenordnung. Die Barack-Obama-Klasse ist ein etwas größeres Runabout, brandneu aber schon ausreichend getestet. Das erste Serienexemplar können Sie wenn Sie wollen noch heute auf dem Betriebsgelände des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Raumfahrttechnik in Den Haag besichtigen."

"Na das läuft doch besser als erwartet!", triumphierte Talana als sie zum nächstgelegenen Transporter-Terminal liefen.

"Freu dich lieber nicht zu früh, wer weiß wie lange es dauert bis das nächste Exemplar gebaut wird und dass die uns ausgerechnet das erste Teil zu einem angemessenen Preis geben, halte ich für praktisch ausgeschlossen", versuchte Gle'ma den Enthusiasmus ihrer jungen Kollegin zu dämpfen. "Zudem weisen erste Serienexemplare nicht selten noch ein paar gravierende Mängel auf, je nachdem wie neu die verbaute Technik ist."

Bearbeitet von Vinara Shral
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Unbestätigten Meldungen zufolge wurde in der Nähe von Deep Space 4 die USS Community von einem unbekannten romulanischen Schiff angegriffen, als diese einem havarierten Starliner Hilfe leistete.

Weiteren Informationen zufolge konnten zwei weitere Schiffe der Sternenflotte der Community zur Hilfe kommen und den Gegner stellen. Die Passagiere des Liners konnten von der Sternenflotte gerettet werden. Über die genauerem Umstände ist noch nichts Weiteres bekannt.“ Verkündete eine junge Bajoranerin, die gerade die Nachrichten für GNN verlas. Sie legte eine Kunstpause ein um vorzugeben Ihre Unterlagen zu ordnen, bevor Sie fortfuhr.

„Seit Tagen ist noch immer kein Lebenszeichen des berühmten Medien Moguls und Begründer von GNN Clark Collier aufgetaucht. Collier war mit seiner privaten Raumyacht zu einem Kongress nach Vogos 5 unterwegs, als der Kontakt zu seinem Schiff abbrach. Und nun zu den Neuigkeiten, die aus der Cardassianischen Union dringen. Die ersten demokratischen Wahlen seit der Absetzung des Militärregimes nach dem Dominion Krieg werfen Ihre Schatten weit voraus …“

Der Schirm wurde Dunkel. Stumm hatte George die Nachrichten verfolgt. Er kochte innerlich. Sie alle hatten Ihr Leben riskiert, alles hinter sich gelassen um Ihren Freunden zu helfen und retteten sogar eine ganze Zivilisation vor der vollständigen Auslöschung und wie dankte es die Sternenflotte?

Indem Sie einen Ermittler schickte, der nur auf seine Statistik bedacht, war 5 Verschwörungen pro Woche gegen die Sternenflotte aufzudecken. Doch das wollte George nicht zulassen.

Kurz nach dem Stanton gegangen war, hatte George eine Nachricht an Commander T´Racy abgesetzt, in der er Sie um ein Gespräch bat. Vielleicht hoffte der Ingenieur, dass die Vulkanierin die Autorität hatte, Stanton in die Schranken zu weisen.

Die Schotten teilten sich wieder und Jenax betrat den Raum. Sie bemerkte den Gesichtsausdruck und die Emotionen Ihres Mannes, die so Düster und von Hilflosigkeit gespickt waren, dass es Ihr schon beinahe Schmerzen bereitete. Vorsichtig näherte Sie sich dem Tisch, auf dem ein kleines Padd lag.

„Wenn es nach Stanton geht, werden wir wahrscheinlich an die Mauer gestellt und erschossen.“

„Ich kann auf mich aufpassen.“

„Ich habe die Aussage verweigert. Jenax der Mann will nicht die Wahrheit herausfinden. Er hat sein Urteil sich schon längst gebildet und will die Fakten nur noch so zurecht legen damit genau das herauskommt was er sehen will und nicht wie es wirklich ist.“

„Auch er muss Rechenschaft ablegen Imzadi.“

„Du hättest ihn erleben sollen, in der heiligen Inquisition hätte er womöglich noch den Papst auf den Scheiterhaufen gebracht, wenn er es gewollt hätte. Jenax, selbst wenn wir die Galaxie vor dem Verdunkeln gerettet hätten, für Stanton sind wir nichts anderes als Verräter die er nur in seiner Beutesammlung Unterbringen will. Und deswegen werden wir mit Commander T ´Racy sprechen.“

„Es wird schon werden Imzadi.“ Sanft legte Jenax Ihre Hand auf die von George.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
Gast
Dieses Thema wurde nun für weitere Antworten gesperrt.

  • Bilder

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.