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...ich lass mich doch von Ihnen nicht anlügen!

Wahl im Iran


tichy

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Dennoch wird das Recht eingefordert, was einem formal zusteht (siehe auch die Demonstrationen ab ´89 in der DDR, die an sich auch nur die verfassungsmäßigen Rechte durchsetzen wollten).
Die Parallele ist gar nicht so verkehrt und ich habe ebenfalls an besagte Kommunalwahl gedacht, als ich schrieb, dass es vielleicht zu einer Revolution oder zumindest zu einem Umsturz kommen wird. 89 ist ja auch niemand wirklich davon ausgegangen, dass die DDR untergehen wird. Eigentlich ging es ja um die Reisefreiheit, die gezinkte Kommunalwahl war damals nur der Tropfen, der das Fass der Unzufriedenheit der Leute zum Überlaufen brachte. Ich sehe heute noch die ganzen Schulvideos vor mir in denen viele Ostdeutsche sagen, man glaube ja an die DDR und an den Sozialismus, man wolle aber nur bestimmte Rechte einfordern. An diesen Forderungen ist damals ein morbides System zerbrochen. Und ich sehe da durchaus Parallelen zum heutigen Iran: Die Menschen in den Städten würden sicherlich nicht trotz Gewalt durch die Ordnungskräfte protestieren, man ließe sich bestimmt von Protesten abhalten, wenn es nur um eine gefälschte Wahl ginge; vielmehr geht es aber um das, wofür die beiden Kandidaten stehen: Achmadinedschad für einen "starken und stolzen" Iran (ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken sollte), der dem Islam sehr nahesteht, oder Mussawi, der für einen Iran (ebenfalls stolz und stark - aber mit Freunden auf der ganzen Welt), der dem Islam sehr nahesteht, aber gleichzeitig den vielen jungen Menschen endlich Perspektiven - auch im Ausland - geben kann. Vielleicht war das etwas blumig formuliert, aber auch im Iran gibt es diese Frustration und das Gefühl der Eingesperrtheit, die in der DDR zum Untergang des Systems geführt haben.

Ich gehe nicht von einer politischen Revolution aus. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass die Menschen das (religiös fundierte) System per se ablehnen. Die meisten Iraner bleiben religiös geprägt.
Siehe oben. Ich stimme dir da zu, dass der Iran ein sehr islamisches Land bleiben würde (nach einer eventuellen Revolution) - vielleicht sogar unter Kumeinis weiterer Führung. Nur es zeigen sich einfach zu viele Anzeichen, dass die Ausschreitungen weitergehen werden bis eine der beiden Seiten durch den anderen gezwungen nachgibt.
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