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...the imperial Empire

Politiker verbieten Actionspiele


mrspock

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Mich kotzt es ganz gewaltig an, dass die deutschen Innenminister ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Actionspielen durchsetzen wollen(in Politiker- und "Journalisten"- Kreisen auch "Killerspiele" genannt). Deshalb gibt es auch eine Petition dagegen, die ich natürlich auch schon unterschrieben habe:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?...s;petition=4958

Wenn andere User auch meiner Meinung wäre es schön, wenn ihr euch auch an der Petition beteiligt.

Es gibt ja einige, die meinen, dass die Sache mit dem Verbot eh nix bringt, aber ich sehe dass anders.

Ein Einkauf der Spiele aus dem Ausland ist auch nicht die Lösung:

Denn jedes Verbot erwirkt in jedem Falle eine Reduzierung der Verkaufszahlen, da die Spiele nicht mehr öffentlich in Deutschland zu kaufen wären. Ausserdem würde keine Spielefirma mehr eine deutsche Übersetzung anbieten, was wiederum zu geringeren Absatzahlen führt. Dies wiederum wird bedeuten dass Spielefirmen nur noch weniger aufwändige Spiele produzieren können. Ausserdem gibt es das Anliegen der Politiker, Internet-Versandhandel aus Österreich auch zu verbieten(wenn diese Action-Titel versenden).

Ich finde es reicht!!!

Bearbeitet von mrspock
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Mich kotzt es ganz gewaltig an, dass die deutschen Innenminister ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Actionspielen durchsetzen wollen(in Politiker- und "Journalisten"- Kreisen auch "Killerspiele" genannt).

Meinst du jetzt mit Action-Spielen solche mit gewaltverherrlichenden, menschenverachtenden Inhalten oder eher lustige Jump'n'Runs?

Warum sollte ich grundsätzlich gegen ein "Verbot" von ersteren sein?

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Warum sollte ich grundsätzlich gegen ein "Verbot" von ersteren sein?

Weil er sonst Zeit hätte bei dir vorbei zu kommen, da er dann ja nicht mehr stundenlang vorm PC hocken würde und Bots abknallt. :lol:

Naja, einerseits kann ich verstehen, das gewaltverherrlichtes Material nicht unbedingt in die Hand von Leuten gehört, die damit nicht differenziert umgehen können. Da sind sicherlich aber auch mal die Eltern gefragt, die könnten sich mal um ihren Nachwuchs kümmern. Dann doch lieber das Verkaufsalter auf 18 raufsetzen, das dürfte vieleicht schon reichen, damit junge Kinder und Heranwachsende nicht nur solchen "schlimmen" Medien ausgesetzt sind. Obwohl...

Ich bin mit einem italienischen Klempner aufgewachsen der Schildkröten abgemurkst hat, dennoch hätte ich manchmal Lust einigen Mitmenschen etwas anzutun. Allerdings ist's ein Unterschied, ob ich ihnen nen Krötenpanzer an den Kopf knallen will, oder mit ner Uzi nen zweiten Bauchnabel verpassen will...

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Ist doch nicht überraschend ...

Bei all dem Mist muss sich niemand wundern, dass Politikverdrossenheit in der Jugend mehr und mehr zunimmt. Petition schön und gut, ich hab auch unterschrieben ;) Nur dass es der Regierung irgendwo vorbeigeht, hat man ja bei der aktuellen Petition zum Zugangserschwerungsgesetz (STOP Schild) gesehen.

@naturalborntrekkie: Die entsprechenden Spiele sind alle FSK18. Klar, jetzt mag ma argumentieren, dass dies nicht immer eingehalten wird. Nicht jeder Verkäufer achtet evtl immer drauf, wie beim Alkohol oder bei Zigaretten beispielsweise auch.

Das Verbot wäre ein weiterer Schritt der Zensur, die ja grade modern wird.

@Dies Irae

Nun, jeder muss es selbst wissen, ob er sich mit sowas anfreunden kann/will. Dazu sind wir (noch) eine freiheitliche Demokratie, wo jeder seine Meinung vertreten darf.

Aber was das Thema gewaltverherrlichend und menschenverachtend betrifft ... das sind immer tolle Grundlagen, die nur leider meistens einer Grundlage entbehren. Natürlich gibt es da entsprechend extreme Spiele. Viele davon sind auch in Deutschland bereits verboten bzw. indiziert. Ich könnte ja auch damit leben, wenn man das Ganze entsprechend zielgerichtet leicht erweitert. Kann zum Beispiel auf Games verzichten, wo man grundlos irgendwelche Menschen mit Kettensägen niedermetzelt, auf dass Blut und Körperteile nur so spritzen.

Nur ist das ja kaum geplant ... es wird einfach wahllos aufn ganzes Spielegenre eingedroschen. Nehmen wir doch mal das Lieblingsbeispiel aller Politiker: Counterstrike. Zwei Teams, die sich gegenseitig ausschalten, wenn man so will: die gute Polizei gegen die bösen Terroristen/Gangster. Sicherlich alles extremst vereinfacht, aber trotzdem.

Oder nehmen wir mal sowas wie die SWAT Teile. Dort spielt man NUR Polizei, muss halt Gebäude stürmen, Leute festnehmen oder ggf. auch ausschalten. Sicherlich mehr Optionen, aber im Prinzip genauso ein Team und Taktikshooter wie CS.

Sowas als gewaltverherrlichend oder gar menschenverachtend darzustellen ist einfach nur irrsinnig; könnte man genauso gut unsere Polizei und unser Militär als gewaltverherrlichend und menschenverachtend darstellen, wäre genauso ein Unsinn.

Dann gibts eben noch Randgebiete ... nehmen wir Horrorspiele, wo man gegen irgendwelche Monsterkreaturen antritt, oder irgendwo nem Haufen Zombies entkommen muss.

Doch das ist ja nicht mal alles, weswegen man einem solchen Verbot ausgesprochen kritisch gegenüberstehen sollte. Selbst wenn man solche Games nicht zockt, wer sagt denn, das man dies nicht ausweitet?

In ein paar Monaten kommt dann der nächste Politiker auf die Idee sich zu profilieren, und dass Strategiespiele doch auch gewaltverherrlichend sind. Oder auch sowas wie MMORPGs a la WoW etcpp, da metzelt man ja auch nur rum?

Das irgendwann kommen sollende Star Trek Online auch gleich mit verbieten, weil man da evtl immer mal Phaser abfeuert oder auch Hieb und Stichwaffen verwendet (BatLeth oder sowas), keine Ahnung.

Ein letzter Punkt ist schlichtweg, dass man mit all dem nichts erreichen wird. Jugendliche sind nicht dumm und wehrlos, und kennen sich in den Weiten des Netzes ohnehin deutlich besser aus als die meisten Damen und Herren Politiker.

Wenn man das verbietet, wird das nicht dazu führen, dass plötzlich niemand mehr diese Spiele zockt. Es sorgt nur dafür, dass man sie sich gleich auf illegalem Weg besorgt, weils legal ja nicht mal mehr möglich ist. Das ist doch nichts anderes als bei Alkohol oder Zigaretten. Dort wurde der Zugang in den letzten Jahren doch auch immer weiter erschwert. Dennoch hat das nichts daran geändert, dass viele Jugendliche schon sehr früh mit dem Rauchen oder Saufen anfangen und sich irgendwie Zugang dazu erschaffen.

Wo wir dann auch wieder beim Thema Verhältnismäßigkeit sind.

Warum zum Teufel sollte man solche Spiele verbieten? Wieviele Bürger unseres Landes sind denn durch diese Spiele bitteschön zu Schaden gekommen? Gerade im Vergleich zu so Sachen wie Alkohol und Zigaretten. Wäre es im Rahmen des Jugend- und generell Bürgerschutzes nicht zehnmal wichtiger, sowas komplett zu verbieten (und bevor es mir wer unterstellen will: nö, da bin ich auch net dafür ... besseren Raucherschutz finde ich gut, aber Komplettverbot is Schrott), wo Jahr für Jahr Tausende umkommen oder ernste gesundheitliche Schäden davontragen?

Anstatt irgendwelche Ballergames zu verbieten, nur weil einige Politiker in ihrer gartenzaunbeschränkten Sicht darin die Ursache für jegliches Übel in der Jugend (Jugendgewalt etc) sehen, obwohl jeder der nur halbwegs darüber nachdenkt, weiß, dass Probleme in diesem Bereich immer eine Vielzahl von gesellschaftlichen Gründen haben?

Naja, im Endeffekt hat das Ganze vermutlich eine ähnliche Überlebenschance wie das gewollte Verbot von Paintball ... die Anzahl der extrem Verbohrten, die sowas unter allen Umständen wollen, ist wohl dankbarerweise doch noch relativ gering und bildet nur eine Minderheit. Zudem muss man betrachten, dass das Ganze wieder typische Politikreaktionen nach so etwas tragischem wie dem Amoklauf waren ("wir müssen der Bevölkerung zeigen, dass wir was dagegen tun ... wir brauchen irgendwas, dem wir möglichst eine generalschuld dafür aufdrücken können und das bekämpfen wir dann"). Bis auf die bereits angesprochene kleine gruppe von Leuten, die immer nach allen möglichen Verboten krähen, wird aber in ein paar Monaten das Ganze ohnehin keinerlei Thema mehr sein.

Ist also grade wohl eher mal wieder viel Lärm um nichts ...

Bearbeitet von Sloan
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Himmel... wenn ich dran denke, dass ich zu meinen Highlander-Zeiten mit nem Schaukampfschwert über der Schulter per Zug quer durch Deutschland gefahren bin... heute würde ich wahrscheinlich keine drei Meter weit kommen, ohne als gewaltverherrlichende Irre festgenommen zu werden. Das ist doch alles Quatsch.

Die Jugend versauert nicht vor dem Rechner, weil die bösen Spiele sie da festbinden. Wer vor dem Rechner versauert, tut das, weil er irgendwo Probleme mit der realen Welt hat, bei denen ihm/ihr keiner hilft. Und da spreche ich aus Erfahrung, leider. Ist halt für viele Eltern anscheinend einfacher, es "nicht zu merken", wenn ihre Sprösslinge sich vorm Rechner verkriechen, weil sie mit Schulkameraden nicht klar kommen, keine "echten" Freunde finden usw. Ist ja auch bequem, wenn Junior ruhig in seinem Zimmer sitzt und nicht nervt.

Imo ist das einzige Mittel gegen übermäßiges Gespiele eine dementsprechende Erziehung - und das heißt, sich mit seinen Kindern zu beschäftigen, sie in ihren Interessen zu unterstützen (nicht nur finanziell, sondern vor allem moralisch) und ihnen beizubringen, wozu Rechner gut sind - Hilfsmittel, gelegentliches Spielgerät, Kommunikationsmittel, und eben nicht bester Freund und Zeitvertreiber.

Viele Computerspiele kann man auch zusammen spielen - welche Eltern machen das schon mal? Der Computer hat doch in vielen Kinderzimmern längst den Platz als Ruhighalter eingenommen, den früher der eigene Fernseher hatte.

Zum Thema Aggro: Ich glaube nicht, dass Spsiele Jugendliche agressiv machen. Ihr Leben macht Jugendliche agressiv. Die Spiele halten sie nur so lange ruhig, bis es zu spät ist und sie endgültig austicken. Bis dahin dienen sie eher als Ventil als als Anheizer. Politiker, die sich um die angeblich steigende Agressivität Jugendlicher Sorgen machen, sollten also eher mal einen Gedanken daran verlieren, was die Jugend denn überhaupt erst so wütend macht. Und da sind wir ganz schnell wieder bei Perspektivlosikeit, kaputten Familien, falschem gesellschaftlichem Druck, der dafür sorgt, dass man sich als Versager fühlt, wenn man nicht einem bestimmten Konsumverhalten entsprechen kann, mangeldne Förderung von Freizeitaktivitäten und Talenten blablabla... aber neeee, lieber wirft man Schlagworte wie Killerspiel (früher Horrorfilme), Kippen und Alk in die Runde und gibt vor, die seien die Ursache, nicht die Symptome.

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@Dies Irae

Nun, jeder muss es selbst wissen, ob er sich mit sowas anfreunden kann/will. Dazu sind wir (noch) eine freiheitliche Demokratie, wo jeder seine Meinung vertreten darf.

Aber was das Thema gewaltverherrlichend und menschenverachtend betrifft ... das sind immer tolle Grundlagen, die nur leider meistens einer Grundlage entbehren. Natürlich gibt es da entsprechend extreme Spiele. Viele davon sind auch in Deutschland bereits verboten bzw. indiziert. Ich könnte ja auch damit leben, wenn man das Ganze entsprechend zielgerichtet leicht erweitert. Kann zum Beispiel auf Games verzichten, wo man grundlos irgendwelche Menschen mit Kettensägen niedermetzelt, auf dass Blut und Körperteile nur so spritzen.

Nur ist das ja kaum geplant ... es wird einfach wahllos aufn ganzes Spielegenre eingedroschen. Nehmen wir doch mal das Lieblingsbeispiel aller Politiker: Counterstrike. Zwei Teams, die sich gegenseitig ausschalten, wenn man so will: die gute Polizei gegen die bösen Terroristen/Gangster. Sicherlich alles extremst vereinfacht, aber trotzdem.

Oder nehmen wir mal sowas wie die SWAT Teile. Dort spielt man NUR Polizei, muss halt Gebäude stürmen, Leute festnehmen oder ggf. auch ausschalten. Sicherlich mehr Optionen, aber im Prinzip genauso ein Team und Taktikshooter wie CS.

Sowas als gewaltverherrlichend oder gar menschenverachtend darzustellen ist einfach nur irrsinnig; könnte man genauso gut unsere Polizei und unser Militär als gewaltverherrlichend und menschenverachtend darstellen, wäre genauso ein Unsinn.

Ich finde deine Wortwahl "ausschalten" bemerkenswert. Wenn es nur um Ausschalten (oder Taktik oder Teamplay) ginge, dann wäre real life ein Spiel wie Paintball ideal und auch im Video-Game-Sektor gäbe es andere Spiele, die diese Kriterien erfüllten.

Es geht also auch um etwas anderes, um das virtuelle Ausleben von Machtphantasien (was nicht per se schlecht sein muss, aber IMO zumindest fragwürdig ist) bis hin bis zu Voyeuristischen "Anderen beim virtuellen Sterben zusehen".

Was das Militär und die Polizei betrifft, so ist deren Realität eben nicht auf eine fragwürdige Zielerreichung, Durchsetzung mittels "Ausschalten", Töten, Ermorden oder Meucheln beschränkt, sondern in erster Linie auf das Vermeiden des Tötungsaktes.

Doch das ist ja nicht mal alles, weswegen man einem solchen Verbot ausgesprochen kritisch gegenüberstehen sollte. Selbst wenn man solche Games nicht zockt, wer sagt denn, das man dies nicht ausweitet?

In ein paar Monaten kommt dann der nächste Politiker auf die Idee sich zu profilieren, und dass Strategiespiele doch auch gewaltverherrlichend sind. Oder auch sowas wie MMORPGs a la WoW etcpp, da metzelt man ja auch nur rum?

Das irgendwann kommen sollende Star Trek Online auch gleich mit verbieten, weil man da evtl immer mal Phaser abfeuert oder auch Hieb und Stichwaffen verwendet (BatLeth oder sowas), keine Ahnung.

Das billige, bequeme "es könnte aber"-Totschlagargument, dass auf eine Verweigerung der Diskussion über konkrete Spielinhalte hinausläuft. Im Bereich der Filmindustrie funktioniert das grundsätzlich relativ gut (warum sollte das bei Spielen anders aussehen?

Ein letzter Punkt ist schlichtweg, dass man mit all dem nichts erreichen wird. Jugendliche sind nicht dumm und wehrlos, und kennen sich in den Weiten des Netzes ohnehin deutlich besser aus als die meisten Damen und Herren Politiker.

Wenn man das verbietet, wird das nicht dazu führen, dass plötzlich niemand mehr diese Spiele zockt. Es sorgt nur dafür, dass man sie sich gleich auf illegalem Weg besorgt, weils legal ja nicht mal mehr möglich ist. Das ist doch nichts anderes als bei Alkohol oder Zigaretten. Dort wurde der Zugang in den letzten Jahren doch auch immer weiter erschwert. Dennoch hat das nichts daran geändert, dass viele Jugendliche schon sehr früh mit dem Rauchen oder Saufen anfangen und sich irgendwie Zugang dazu erschaffen.

Wieviele wäre es denn, wenn es diese erschwerten Zugänge nicht gäbe? Oder soll man generell auf gesetzliche Regelungen verzichten, nur weil es die Möglichkeit der Verrbotsumgehung gibt? (oops .. das artet wieder in eine rechtsphilosophishe Diskussion aus)

Wo wir dann auch wieder beim Thema Verhältnismäßigkeit sind.

Warum zum Teufel sollte man solche Spiele verbieten? Wieviele Bürger unseres Landes sind denn durch diese Spiele bitteschön zu Schaden gekommen?

Meinst du jetzt psychisch oder physisch?

Gerade im Vergleich zu so Sachen wie Alkohol und Zigaretten. Wäre es im Rahmen des Jugend- und generell Bürgerschutzes nicht zehnmal wichtiger, sowas komplett zu verbieten (und bevor es mir wer unterstellen will: nö, da bin ich auch net dafür ... besseren Raucherschutz finde ich gut, aber Komplettverbot is Schrott), wo Jahr für Jahr Tausende umkommen oder ernste gesundheitliche Schäden davontragen?

Wäre es nicht hundertmal wichtiger, etwas gegen Kriege und Hunger zu tun, als gegen Alkohol und Zigaretten?

Sorry, aber die großen Probleme rechtfertigen kein Wegschauen bei den kleinen, zumal man gerade in den von dir angemahnten Bereichen relativ aktiv ist (sowohl auf Regierungs- als auch auf EU-Seite).

@all

Was mich an der Game-Debatte immer wieder überrascht, ist der Standpunkt vieler linker/grüner "Bürgerrechtler", die hier auf unzureichende empirische Belege für die Schädlichkeit hinweisen, während die gleichen Leute in anderen Bereichen - z.B. der grünen Gentechnik - ähnliche Probleme mit "fehlenden" Belegen nicht zu haben scheinen. Helft mir mal auf die Sprünge: wie nennt man ein solches Verhalten?

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Zunächst einmal: bissl kurzsichtig o.O

Es geht also auch um etwas anderes, um das virtuelle Ausleben von Machtphantasien (was nicht per se schlecht sein muss, aber IMO zumindest fragwürdig ist) bis hin bis zu Voyeuristischen "Anderen beim virtuellen Sterben zusehen".

Was das Militär und die Polizei betrifft, so ist deren Realität eben nicht auf eine fragwürdige Zielerreichung, Durchsetzung mittels "Ausschalten", Töten, Ermorden oder Meucheln beschränkt, sondern in erster Linie auf das Vermeiden des Tötungsaktes.

Das Ausschalten soll nur verdeutlichen, dass in einigen Games eben unterschiedliche Mittel gibt, die über das simple "Abknallen" hinausgehen. Um wieder mein Beispiel SWAT aufzugreifen. Dort haste eben auch Betäubungsgas, Tazer, Handschellen usw ... Hauptziel ist es da ja auch, möglichst keine tödliche Gewalt anzuwenden. (ist nicht bei jedem Game so, geb ich zu, und auch bei SWAT gibts eben Situationen, wo das nicht geht, genauso wie im realen Leben die Polizei eben manches Mal auch zur Schusswaffe greifen muss).

Dieses voyeristische "Anderen beim virtuellen Sterben zusehen" ... naja, ich wage mal zu behaupten, das ist für Niemanden nen Grund. Aber wenn du da den Voyerismus anprangerst, warum verbietet die Politik dann nicht auch Fernsehformate a la Big Brother? Das ist doch der pure Voyerismus ...

Was deinen RL Vergleich betrifft: Polizei stimme ich dir zu. Hier ja wie gesagt auch bei SWAT durchaus sehr gut umgesetzt. Aber Militär? Sorry, wenn Soldaten sich im Kriegseinsatz befinden (und die meisten Spiele handeln ja davon, zB Battlefield mit WW2, dann geht es keinem Soldaten (und auch der militärischen Führung) darum, Tötungsakte zu vermeiden. Man tötet, um selbst nicht getötet zu werden (und im größeren Rahmen die Schlacht bzw den Krieg zu gewinnen). Die Realität hat da sicher keine rosarote Brille auf, die du hier versuchst zu zeichnen.

Das billige, bequeme "es könnte aber"-Totschlagargument, dass auf eine Verweigerung der Diskussion über konkrete Spielinhalte hinausläuft. Im Bereich der Filmindustrie funktioniert das grundsätzlich relativ gut (warum sollte das bei Spielen anders aussehen?

Kein anderes Totschlagargument als das mit den "Killerspielen" selbst.

Ansonsten erklär mir das mal bitte, wie du das meinst mit der Filmindustrie.

Ich meine, ein verbot der Killerspiele heiße doch, umgemünzt auf die Filmindustrie, ein Verbot jenes Actiongenres a la Stirb langsam und Co ... oder Horrorfilme, wo die Settings literweise in Filmblut schwimmen. Ich wüsste nicht, dass dies alles komplett verboten ist, worauf willst du also hinaus? Die FSK und keine Jugendfreigabe? Das gibts im PC Spiel Bereich doch genauso ...

Ansonsten ist gerade dein Beispiel der Filmindustrie das beste Argument, dass es eben unsinnig (und verlogen) wäre, es bei den Spielen zu verbieten, im Fernsehen/auf DVD aber jegliche Form der Gewalt zuzulassen.

Einzelfälle, die inidiziert sind gibt es natürlich. Aber eben auch hier in beiden Bereichen.

Meinst du jetzt psychisch oder physisch?
Meinetwegen beides.

Einer meiner Vorredner hat es bereits gesagt, solche Spiele sind für viele eher ein Ventil, Dampf abzulassen. Meinetwegen auch der Machtausübung, wie du selbst geschrieben hast. Wenn das wegfällt, lassen sie den Dampf woanders ab. Einige vielleicht im Sport, andere ... naja, gibts ja genug Beispiele.

Ansonsten ist das eben wieder eine viel zu einfache Sicht, die du da andeutest. Wie ich schon sagte: an allem Übel bei Jugendlichen sind nur die bösen Killerspiele schuld. Irgendwie denke ich ja nicht, dass selbst die ganz harten Konservativen daran glauben.

Der zunehmende Druck, gut sein zu müssen, das zunehmende Ellenbogenprinzip "jeder kämpft für sich alleine", zunehmend mangelnde Alternativen (wenn man nur mal sieht, wie oft irgendwo Jugendclubs zugemacht wurden, oder - was auch net gerade besser ist - in vielen Regionen die entsprechenden Angebote dann nur noch von extremen Gruppen ausgehen ... ob jetzt rechts oder links), dann eben generell das soziale Umfeld in welchem der betreffende Jugendliche aufwächst ... all das hat doch nen wesentlich größeren Einfluss.

Mit Gewalt wird man jeden Tag allein schon in den Nachrichten konfrontiert ... welche sich ja förmlich mit einem blutrünstigen Voyerismus auf irgendwelche Unglücke, Kriege etc stürzen, besonders wenn man sich so manche Nachrichten von privaten Sendern anschaut. Dann Gewalt in Filmen, ggf. im Viertel/ Freundeskreis oder der Familie, auf dem Schulhof ... und und und.

Wer ankommt und mir sagen will, an all dem wären dann plötzlich die teuflischen Killerspiele Schuld, den kann ich offen gesagt nicht für ernst nehmen, weil er das Gesamtbild entweder nicht sieht oder - was wahrscheinlicher sein dürfte - nicht sehen will.

Was mich an der Game-Debatte immer wieder überrascht, ist der Standpunkt vieler linker/grüner "Bürgerrechtler", die hier auf unzureichende empirische Belege für die Schädlichkeit hinweisen, während die gleichen Leute in anderen Bereichen - z.B. der grünen Gentechnik - ähnliche Probleme mit "fehlenden" Belegen nicht zu haben scheinen. Helft mir mal auf die Sprünge: wie nennt man ein solches Verhalten?

Ich würde mal stark bezweifeln, dass nur Linke und Grüne etwas gegen diese Verbotsarien haben, die hier ständig angekündigt werden. Das ist schlichtweg eine liberale Grundhaltung, wie sie beispielsweise (um mal politisch zu bleiben) auch die FDP vertritt, und in (durchaus sogar weiten) Teilen auch die SPD und die CDU.

Es wäre glaub ich auch traurig, wenn sich im Land NUR Linke und Grüne für die Bürgerrechte interessieren würden ...

Und ansonsten könnte man eben die Frage auch andersrum sehen:

Bei den Killerspielen sehen die - oftmals (wenn auch nicht nur) konservativen - Politiker die große Gefahr für die Gesellschaft, die sofort mit extremsten Mitteln (denn ein Komplettverbot ist zweifellos das extremste Mittel) eingedämmt werden muss.

Bei Schützenvereinen (das ist ja so schön traditionell) sieht man das nicht. Oder beim Thema Alkohol, Rauchen ... da hört man eben erstaunlicherweise NIE so etwas wie ein angestrebtes Komplettverbot, obwohl die Gründe da sicherlich vielfältiger sind?

Wie nennt man ein solches Verhalten bitte schön, außer opportunistisch?

Und das hat imo auch nichts damit zu tun, dass man neben den großen Problemen die kleinen nicht vergessen soll ... das hat einfach damit zu tun, dass man irgendwelche Pseudoprobleme aufbauscht und regelrecht in den Vordergrund drängt, damit man sich um die wirklichen Probleme herumdrücken kann, in der Bevölkerung aber den Eindruck erweckt, man ist ja aktiv und kümmere sich um die Bürger.

IMO ist das einfach nur verlogen. Aber das ist natürlich nur meine subjektive Meinung ;)

Abschließend bleibt eben auch festzuhalten, dass wir hier ja nicht von einer geplanten gesetzlichen Regelung sprechen (wie eben beim Alkohol oder Zigaretten), welche Jugendlichen unter 18 den Zugang erschweren bzw möglichst verhindern soll.

Sondern eben, dass es darum geht, es für ALLE zu verbieten, also auch für erwachsene, volljährige und mündige Bürger. Das ist nunmal nen Unterschied ... denn damit ist das ganze Thema Jugendschutz eben eh nur am Rand betroffen.

Bearbeitet von Sloan
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