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...na dann mal Prost!

Widerstand ist zwecklos


USS Community

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Vorsichtig schlich sich Tial Monkar um eine Ecke, bei Ihr war Chief Boujenah. Ein weiteres Team bestand aus Kepler und Charousek. Die Borg schienen sich auf den Maschinenraum zuzubewegen.

Die Cardassianerin strengte Ihre Sinne an und lauschte. Sie nahm durchaus Geräusche war die auf Bewegungen schließen ließen, aber nur sehr wage waren. Sie gab an den Unteroffizier ein stummes Zeichen abzuwarten. Holte Luft und bog um eine weitere Ecke.

Sie erblickte nun drei Jem´Hadar Krieger, die den Korridor abzusuchen schienen. Schnell zog sich Tial zurück.

„Was ist los Ma ´m?“ flüsterte der Chief.

„Schwierigkeiten. Drei Jem ´Hadar.“

„Wie kommen die hier her?“

„Keine Ahnung.“

In diesem Moment erschien der Trupp Klingonen vor Tial und dem Chief. Einwenig zu urplötzlich denn die Ingenieurin und der Techniker hoben schlagartig Ihre Phasergewehre und verharrten in der Position.

Die Klingonen hoben ebenfalls darauf die Waffen.

„Runter mit den Waffen Chief, das sind Klingonen“, sagte Tial nach einigen Sekunden, als sie wieder Ihre Fassung erlangt hatte. Einer der Klingonen kam Ihr bekannt vor.

„Ich bin Fähnrich Tial Monkar. Dies ist Chief Boujenah. Identifizieren Sie sich?“

H´Qar hatte die Spitze seiner Gruppe übernommen plötzlich standen zwei Techniker in Sternenflottenuniform vor der Gruppe und hoben schlag artig ihre Waffen. Einige der Gesichter kamen dem Klingonen bekannt vor.

Eine der Beiden schien allerdings die Übersicht zu behalten und gab die Anweisung sich zu identifizieren.

Innerlich schnaubte H´Qar.

„Ich bin HoD H `Qar von der klingonischen Verteidigungsstreitmacht wir sind an Bord gekommen, um bei Ihrem Borgproblem zu helfen.“

„Verzeihung, Sir. Wir haben Signale aufgespürt, die auf Borg hinweisen. Wir vermuten, dass die Drohnen einen Angriff auf den Maschinenraum vorbereiten. Lieutenant Charousek und Crewman Kepler sind ebenfalls unterwegs. Bevor Sie uns gefunden haben, haben wir Jem ´Hadar entdeckt“, berichtete Tial dem Krieger mit fester Stimme.

H´Qar nickte Tial zu. „Gut dann sollten wir einen Verteidigungsperimeter einrichten. Wie viele Mann haben Sie im Maschinenraum zur Verfügung, wenn sie mich meine, drei Mann und die drei Jem ´Hadar zusammen rechen?“

Während H´Qar sich unterhielt, sicherten die restlichen drei Klingonen sicherten den Korridor einer der Männer signalisierte den Jem´Hadar momentan auf ihrer Position zu bleiben.

„Maximal 18 Personen Captain. Wir haben schwere Verluste hinnehmen müssen.“

„Sheridan an Monkar und Charousek. Bewegen Sie Ihren Hintern zum Maschinenraum, die Borg brechen durch. Beeilung!“, unterbrach Sheridans Stimme aus Tials Kommunikator das Gespräch.

H´Qar hatte dem Funkspruch zugehört und befahl seinen Männern den Weg zum Maschinenraum zusichern, die Jem´Hadar nahm er kurzerhand mit.

Er drückte auf seinen eigenen Kommunikator: „HoD H ´Qar an alle freien klingonischen und Dominion Kräfte mit der Säuberung in Richtung des Maschinenraums beginnen anscheinend befindet sich hier eine größere Gruppe von Borg.“

Danach betätigte er noch einmal seinen Kommunikator. „HoD H´Qar an Lieutenant Commander Sheridan. Halten Sie noch etwas durch Commander wir, sind auf dem Weg zu Ihnen.“

„Ausgezeichnet! Es gibt reichlich Borg für alle. Sheridan Ende!“

Wenig später erreichte der gemischte Trupp den Maschinenraum, der sich nun vollends in ein apokalyptisches Schlachtfeld verwandelt hatte. Kaum eine Konsole war noch ohne Blessuren oder zerstört.

Sheridan und die Techniker hatten sich um den Warpkern verschanzt und deckten die Borg mit Sperrfeuer ein. Doch langsam aber sicher würden die Drohnen Ihr Ziel erreichen.

Geschlossen ging die Gruppe von H´Qar vor und eröffnete das Feuer auf die Borg als diese in Sicht kamen. Zwei der Drohnen gingen unter dem konzentrierten Feuer der Gruppe zu Boden. Eben noch hatten die Borg begonnen die Crew des Maschinenraumes zu umzingeln, als H´Qar mit seinem Team eine neue Front eröffnet hatten.

„Verteilen.“ Brüllte der klingonische Captain und die Klingonen, wie auch die Jem´Hadar reagierten, ohne zu zögern. Und begannen sich in gehocktem Gang um sich eine gute Stellung zu bringen. H´Qar selbst stand noch in den Schotts zum Maschinenraum in beiden Händen hielt er einen Disruptor die mit unterschiedlichen Frequenzen eingestellt waren. Gezielt nahm er weitere Drohnen unter Beschuss.

Eine der Drohnen näherte sich der Kontrollen für das Eindämmungsfeld der Reaktionskammer. George feuerte auf diese. Doch der Schuss verpuffte an dem persönlichen Schild der Drohne.

George feuerte erneut auf die Drohne. Dann erwischte eine grüne Energielanze die Drohne und schleuderte diese von der Konsole weg. Dann machte sich die nächste Drohne auf zur Konsole.

„Die wollen uns in die Luft Jagen“, sagte George mehr zu sich selbst.

„H ´Qar, keine der Drohnen darf diese Konsole erreichen oder wir sind alle Tod.“ rief der Chefingenieur dem Krieger entgegen.

„Ich habe verstanden.“

H`Qar gab ein Zeichen das seine Männer sich zu dieser Konsole vorarbeiten sollten. Als der erste Jem´Hadar sich erhob um sich eine neue Deckung zu suchen die sich dichter an der besagten Konsole befand wurde er von einem zischenden Energiestrahl der Borg nach hinten geschleudert. Fast zeitgleich wurde der Borg der geschossen hatte von zwei Jem´Hadar Waffen getroffen und ging zuckend zu Boden.

„Commander fangen Sie. Damit dürften sie noch zwei bis drei erledigen können.“

H´Qar warf einen seiner Disruptoren zu George. Gleich, nachdem die Waffe H´Qars Hand verlassen hatte, zog der Klingone sein mekleH hinter dem Rücken hervor um sich notfalls mit dem Schwert zu verteidigen.

George fing die Waffe auf. Es waren nur noch drei Drohnen übrig. Unerschrocken verfolgen diese weiterhin Ihr Ziel. George justierte den Disruptor auf Maximum. Dann feuerte er auf die nächste Drohne. Diese brach in einem Funkenregen zusammen. Dann nahm er die Nächste aufs Korn. Auch diese sackte in sich zusammen, als sie getroffen wurde.

Doch bei der Dritten hatten sich die Schilde angepasst.

„Verdammt!“ George Justierte den Disruptor erneut, doch die Schilde hielten Stand. Die letzte Drohne näherte sich Ihrem Ziel.

Dann erwischten die Jem´Hadar diese in letzter Sekunde. Kaum war diese zu Boden gesunken kehrte eine unheimliche Ruhe im Maschinenraum ein.

Nachdem der letzte Borg leblos zu Boden gesackt war, trat H´Qar mit seinen verbleibenden Männern zu George und seinen Technikern.

Ein Klingone war noch während des letzten Feuergefechts gestorben aber der Maschinenraum war nun gesichert.

„Sie haben tapfer gekämpft Commander.“

In diesem Augenblick ertönte H´Qars Kommunikator. „HoD wir konnten die letzten Borg ausschalten offensichtlich waren auch diese auf dem Weg zum Maschinenraum. Die Community ist Borg frei.“

„Gut ´la. Machen Sie sich bereit die Community wieder zu verlassen.“

H`Qar wand sich wieder George zu.

„Hatten sie große Verluste hier?“

„Ich habe fünf meiner Leute bei diesem Gefecht verloren. Danke H´Qar. Hätte einer dieser Drohnen die Konsole erreicht, würde die Community jetzt eine Plasmawolke im All sein. Wir konnten Sie aus den Systemen Aussperren, aber das scheint die Burschen wütender gemacht zu haben.“

Georges Blick fiel auf die Jem´Hadar.

„Der Tag scheint heute voller Überraschungen zu stecken.“

Der Klingone nickte.

„Sie scheinen nicht mitbekommen zuhaben, dass wir unerwartete Unterstützung bekommen haben. Sie würden sich wundern, wenn sie aus dem Fenster schauen würden.“

„Das Glaube ich Ihnen sofort.“ George reichte H´Qar seine Waffen.

„Danke fürs Ausleihen. Liegen gut in der Hand.“

H´Qar begann zu grinsen.

„Natürlich liegt die gut in der Hand das ist ja auch meine.“

Er nahm seinen Disruptor wieder zurück und ließ ihn mit einer geübten Bewegung und seinem Holster verschwinden.

„Nun ich glaube sie haben hier einiges aufzuräumen.“ H´Qar deutete auf die rauchenden Konsolen. „Und viel Zeit bleibt Ihnen vor dem großen Angriff auch nicht mehr. So wie ich Captain Tenner verstanden habe werden wir in Kürze gegen diese Borgbasis fliegen.“

„Ich weis. Die Community wird bereit sein. Gute Jagd H ´Qar.“

„Das wünsche ich Ihnen auch Commander.“

H´Qar wand sich an seine kleine Gruppe. „Sammeln in Frachtraum 2 und dann Rückmarsch zu unsern Schiffen.“

H´Qar streckte George seine Hand entgegen.

„Mögen sie diesen Tag gut überleben oder in Ehre sterben.“

„Das wünsche ich Ihnen auch“ sagte George und ergriff die Hand des Klingonen.

„Qapla' H ´Qar.!“

CptJones und Shane in: Die Rückkehr eines des Kriegers

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Jeremy Tenner hatte soeben die Meldung bekommen sein Schiff sei nun offiziell borgfrei. Sobald auch von den anderen Schiffen die Bestätigung kam, dass die Eindringlinge zurückgeschlagen worden waren, konnte man sich nun einem weiteren Angriff widmen.

Schon begann die Flotte, die von Tenner geforderte Formation einzunehmen.

In der Mitte der Formation wurde die cardassianische Dreadnought-Lenkrakete positioniert. Diese leistungsstarke Waffe hatte genügend Sprengkraft um einen kleinen Mond aus dem Weltall zu pusten. Jeremy hoffte, dass diese Sprengkraft ausreichten würde. Ansonsten gäbe es immer noch das klingonische Selbstzerstörungsschiff, welches Jeremy vorerst noch außerhalb der Waffenreichweite der Borg ließ hinter der Flotte.

Gerade als er den Startbefehl geben wollte, erschien das Bild einer Borgqueen auf dem Bildschirm. Niemand hatte das Gespräch durchgestellt So wanderten mehrere verwunderte Blicke über den Hauptschirm.

„Jeremy Tenner … Captain … Spezies 5618 … Mensch. Jeremy … der von Gott geschenkte … ein schöner Name.“ Über das Gesicht der Queen glitt ein mildes Lächeln. „Wollen Sie den wunderbaren Klang Ihres Namens beschmutze, indem Sie Ihre Krieger in den Tod schicken? Ergeben Sie sich, schonen Sie die Leben Ihrer Leute und lassen Sie sie teilhaben an der Perfektion.“

Jeremy traute seinen Ohren nicht. Sprach dieses Monster wirklich von Gott? Nicht dass Jeremy viel auf die veralteten Religionen der Erde gab. Dennoch war es sehr merkwürdig gerade eine Borg von Gott sprechen zuhören.

Er fuhr sich einmal mit der Zunge über die Lippen bevor er antwortete: „Ja ich finde auch, dass es ein schöner Name ist und ich würde ihn gerne behalten. So eine Bezeichnung wie Drohne 147 von 23465 gefällt mir überhaupt nicht, und ich glaube auch meinen Kriegern würde so eine Benennung nicht behagen.“

„Namen sind im Kollektiv irrelevant, Jeremy. Individuen sind irrelevant. Sie entwickeln sich weiter, über das beschränkte Ich hinaus. Im Kollektiv sind Sie nicht länger nur ein Geschenk Gottes, ein in aberwitzigen Vorstellungen von einem höheren Wesen gefangenes, beschränktes Individuum. Sie nähern sich dem Göttlichen an - mit jedem Schritt, in dem sich das Kollektiv zur Perfektion weiterentwickelt.“

„Ich sehe in dem Kollektiv weder etwas Göttliches noch etwas Perfektes. Niemand in dieser Flotte wird sich freiwillig in ihre Perfektion begeben. Dazu sind uns die Dinge, die Ihnen irrelevant erscheinen viel zu wichtig.“

Jeremy tippte Befehle in seine Konsole und die Flotte setzte sich langsam aber schneller werdend in Bewegung.

„Ihr Kollektiv ist hier nicht willkommen und wir werden Widerstand leisten. Und wie wir eben schon bewiesen haben Widerstand ist nicht zwecklos.“

Die Schiffe begannen mit steigendem Tempo ihre Positionen schneller zu verändern.

„Jeremy …“ Die Stimme der Borg klang weich und einfühlsam, fast ein wenig traurig. „Ich dachte, dass Sie es verstanden hätten. Muss ich es wirklich wiederholen?“ Sie lächelte. „Ersparen Sie Ihren Leuten die Schmerzen und den Tod, denn Widerstand IST zwecklos. Ihre Eigenschaften, Ihr Wissen … Ihres und dass Ihrer Flotte … wird assimiliert werden und sowohl Sie als auch uns dem Göttlichen näher bringen.“ Sie schloss die Augen. Ihr Gesicht verschwand vom Bildschirm. Stattdessen wurde die Basisstation sichtbar. An einigen prädestinierten Stellen leuchteten grünliche Punkte auf und feuerten ihre todbringenden Geschosse in die neu formierte Flotte.

Die Energiestrahlen der Borg trafen auf die kombinierten Schilde der Flotte und schafften es wie beim ersten Mal nicht, die Schilde zu durchdringen. Allerdings war die Intensität dieser Waffen um einiges höher als bei den des Kubus.

„Feuer erwidern“ gab Jeremy den Befehl an die gesamte Flotte. Die verschieden farbigen Strahlen deckten die Borgstation ein, konnten aber offensichtlich keinen nennenswerten Schaden anrichten.

Plötzlich leuchtete an einem der Stations-Ausleger ein rötlicher Punkt auf. Eine Reihe von pulsierenden Feuerbällen wurde ausgestoßen und traf mit immenser Wucht auf einen klingonischen Bird of Pray, der in einer gewaltigen Explosion auseinander brach. Der Ausleger veränderte die Ausrichtung und zielte nun auf ein romulanisches Schiff.

„Konzentrieren Sie das Feuer auf diesen Stationsausleger!“

Die Flotte änderte minimal ihre Ausrichtung, so dass der Großteil diesen Ausleger angreifen konnte. Doch auch das konzentrierte Feuer der Flotte beschädigte ihn nicht ernsthaft. Das romulanische Schiff war in einem Feuerball vergangen und auch noch ein Breenschiff und zwei cardassianische Schiffe hatten der Waffe nichts entgegenzusetzen bis plötzlich vier Jem´Hadar-Schiffe aus der Formation ausbrachen und auf den Ausleger zuhielten, in der Absicht, ihn zu rammen.

„Wenn wir auch 3000 km an die Station heran sind: Formation aufbrechen und von der Station abdrehen. Der Dreadnought wird dann dieses Gebilde aus dem Sektor fegen.“

Die Besatzung des Auslegers schien die heranjagenden Jem’Haddar gänzlich zu ignorieren und richtete sich nun auf die Community aus. Die herkömmlichen Energiestrahlen wischten drei der Jem’Hadar-Schiffe vom Monitor. Der vierte donnerte direkt in die feindliche Waffe hinein und explodierte. Doch konnten die Borg unmittelbar zuvor noch einige ihrer tödlichen Feuerbälle auf den Weg schicken. Diese rasten nun direkt auf die Community zu.

„Auswei….“ Jeremy hatte seinen Befehl noch nicht zu Ende gesprochen als der Zusammenstoß mit dieser neuen Waffe unvermeidbar schien. Immer größer wurde das Geschoss auf dem Hauptschirm der Brücke. Unvermittelt tauchte ein Jem´Hadar-Schlachtkreuzer von unten im Bildausschnitt auf und fing das Borggeschoss ab Die Community wurde kräftig durchgeschüttelt als es durch die Blume aus Feuer und Trümmern brach.

Schweiß brannte in Jeremys Platzwunde und sein Herz raste. Sie waren gerade nur um Haaresbreite dem Tod entronnen. Die Flotte war nun bis auf 3500 km an die Station heran. Jeden Augenblick würden die Schiffe auseinanderfächern und aus ihrer Mitte heraus würde einem Speer gleich der Dreadnought herausgeschleudert werden um diesem Borgungeheuer den Gar aus zumachen.

Im zentralen Bereich der Station öffneten sich mehrere runde Lucken und spuckten den Angeifern fünf runde Borgsphären entgegen. Die kleinen Schiffe steuerten gewandt in unvorhersehbaren Zickzackkursen direkt in die feindliche Formation hinein und begannen von innen heraus mit dem Beschuss des Gegners.

3000 km … Die Flotte spritze auseinader und der Dreadnought schoss mit erhöhter Geschwindigkeit weiter in Richtung der Station.

Die Flotte begann nun, sich schnell von der Station zu entfernen, was allerdings durch die neu aufgetauchten Borgsphären erschwert wurde. Zwei der Sphären hatten sich an das Heck der Community geheftet.

Gerade als die beiden Borgschiffe das Feuer eröffneten schlug der Dreadnought in die Station der Borg ein. 1000 kg Antimaterie begannen schlagartig mit 1000 kg Materie zu reagieren.

Vom Einschlagspunkt des Marschflugkörpers im mittleren Bereich einer der fünf Hauptausleger der Station wanderten eine Reihe Explosionen rasend schnell in beide Richtungen den Ausleger entlang und sprangen bereits auf den zweiten Ausleger über, als sich beide plötzlich wie von Geisterhand vom zentralen Korpus der Station lösten und abtrieben, bevor sie endgültig zerbarsten. Auf dem Wandmonitor konnte die Brückecrew gerade noch erkennen, dass ein kleines Sternenflottenschiff von einem der Trümmer getroffen wurde. Dann erschien wieder das Gesicht der Borgqueen. Das milde Lächeln auf ihrem Gesicht war verschwunden und hatte einem grimmigen Ausdruck Platz gemacht.

„Jeremy“ klang es ungehalten aus ihrem Mund. „Sie vergeuden Ihre und unsere Kräfte. Und Sie stellen meine Geduld viel zu sehr auf die Probe! Sie hatten die Chance, die Unsterblichkeit zu erlangen. Ihre Gedanken, Ihr Wissen, Ihre Ideen wären bis in alle Ewigkeiten vom Kollektiv bewart worden. Doch nun ist es vorbei. Wir werden Ihre Flotte vernichten. Widerstand ist zwecklos!“

Der Monitor wurde dunkel. Doch den Bruchteil einer Sekunde später sprühte gleißendes Licht durch die Brücke. Die Crew kniff geblendet die Augen zusammen.

„Was war das?“ krächzte Milseya als die Punkte vor den Augen verschwanden.

Auf dem Bildschirm war nun wieder die Station zu erkennen – jetzt nur noch mit drei Auslegern aber dafür in einem eigentümlich rötlichen Licht glühend. Die Schiffe der Flotte, welche der Station am nächsten waren, trieben steuerlos im All und glühten in demselben befremdlichen Glanz. Dann löste sich das erste der Schiffe auf. Es verwandelte sich buchstäblich in Staub und fiel in sich zusammen. Fassungslosigkeit breitete sich auf der Brücke aus als ein zweites und ein drittes Schiff der eigenen Flotte auf dieselbe Weise verschwand.

Auf der Brücke herrschte einen winzigen Moment lang absolute Stille. Dann ein leises Stöhnen. Niemand konnte sich später noch daran erinnern, von wem es kam. Jeremy fuhr sich mit der Hand über die Augen und schüttelte stumm den Kopf. Dann richtete er sich entschlossen auf: „Verbinden sie mich mit dem Selbstzerstörungsschiff der Klingonen.“

Auf dem Bildschirm erschien ein einäugiger Klingone.

„HoD Sekar jetzt haben Sie die Möglichkeit, Ihre Ehre und die Ihrer Familie wieder herzustellen Sie wissen was Sie zu tun haben.“

„Ja zum Ruhme des Empires“ war die einzige Antwort, die Jeremy von dem Klingonen bekam.

Das kleine Raumschiff setzte sich sprunghaft in Bewegung und ging auf Kollisionskurs mit den Überresten der Borgraumstation. Währenddessen begann die restliche Flotte die Sphären systematisch zu vernichten. Doch konnte niemand verhindern, dass sich die sechs Schiffe, welche ebenfalls von der eigenartigen Lichtwaffe getroffen worden waren, eines nach dem anderen auflösten.

Mit einem Mikrowarpsprung war das Selbstzerstörungsschiff an die Reste der Borgstation heran gesprungen. Was niemand in der Flotte hörte waren die Gesänge die durch das kleine Schiff hallten. Lieder von Ruhm, Ehre und Tod, Gesungen von den zwölf Besatzungsmitgliedern der Heghtay (Todesritual). Allesamt hatten sie ihre Ehre verloren und wollten sie auf diese Weise wieder herstellen. Ein glorreicher Tod zum Schutze des Reiches. Mit einem Lachen betätigte der Captain des Schiffes den Auslöser für die Selbstzerstörung in wenigen Augenblicken würden sie alle ins Sto´Vo-Kor eingehen. Die extra gehärtete Spitze des Schiffes bohrte sich tief in die bereits beschädigte Hülle der Borgstation, bis sie sich soweit verkeilt hatte, dass es kein Zurück mehr gab. In einem gleißenden Feuerball sprang die Explosion auf die Überreste der Borgstation über, setzte sich wellenartig fort und fraß sich durch die Reste des Borgbauwerkes bis dieses vollkommen auseinanderbrach und zu verglühen begannen.

Eine runde Sphäre schoss aus dem Inferno. Auf dem Monitor zeigte sich erneut das Gesicht der Borgqueen. „Für diesmal mag das Chaos noch ein letztes Mal über die Ordnung gesiegt haben, Jeremy. Doch wir werden uns wieder sehen!“

„Selbst wenn wir uns wieder sehen, werden wir nie aufhören uns zu wehren“ brüllte Jeremy in den Kommunikationskanal. Speichel spritzte aus seinem Mund und unbändige Wut spiegelte sich in seinen Augen wieder.

„Verfolgen wir dieses Miststück, alle Waffen ausrichten! Jagen wir sie und ihre Perfektion zur Hölle!“

Die Community schwenkte herum und nahm direkten Kurs auf die Sphäre der Queen.

„Computer - leite den Multi-Vektor-Angriffsmodus ein.“

Die monotone Computerstimme verkündete dass der Multi-Vektor Angriff in einer Minute einsatzbereit sei.

Ein schiffsweiter Alarm ertönte und die Übergänge von den Sektionen wurden versiegelt.

„Multi-Vektor-Angriffsmodus bereit.“

„AUSFÜHREN!“ schrie Jeremy seinen Frust hinaus.

Augenblicklich teilte sich die Community in ihre drei Sektionen und eröffneten zeitgleich das Feuer auf die Sphäre. Phaserstrahlen fraßen sich durch die Außenhaut, Torpedos rissen große Löcher aus dem Schiff bis die Sphäre der Borgqueen in einer Explosion zerbarst. Ein grimmiges Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Captains, als dieser sich erschöpft in seinen Sessel fallen ließ.

Shane und Bryn in „Bye, bye Queen ohne Wiedersehn?"

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Mit Hilfe der Klingonen und der Jem’Hadar konnten die Borg an Bord der Community endlich eliminiert werden. Es war auch höchste Zeit gewesen, Aiso’s Gruppe war zuletzt noch 5 Personen übrig geblieben, er selbst, Tevok, Namor, Mc Naughton und der letzte aus Müllers Team. 5 von ehemals 20 – Eine Verlustrate von 75%. Zugegeben, es waren nicht alle Tod. Einige warteten auf der Wellfare darauf, wieder auf die Community gebeamt zu werden – aber trotzdem.

Jetzt war es vorbei. Was fühlt man, wenn man nach einer Schlacht um Leben und Tod in sein Quartier zurück kommt – und von der Stille empfangen wird?! Aiso hatte während der Schlacht Angst, Dunkelheit und Tod aus sich ausgesperrt weil diese Dinge sonst seine Reaktion beinflusst hätten. Aber jetzt griffen diese Dinge nach ihm und er drohte in ein Loch zu stürzen, als im plötzlich bewusst wurde, wie nahe er dem Tod entgangen war – und wie viele geopfert worden waren.

Aiso stellte sich unter die Dusche. Er war noch immer in einem der Gästequartiere auf Deck 4 untergebracht. Offiziell war er ja nur als Gast an Bord der Community. Offiziell war er immer noch Ermittler für den Sicherheitsdienst der Sternenflotte, und sollte eigentlich Verbrecher jagen. Langsam löste sich das eingetrocknete Blut an seinen Federn unter dem Einfluss der Schalldusche. Aiso bevorzugte eigentlich die altmodischen Duschen mit Wasser, aber da er oft auf Reisen war, hatte er mit den Schallduschen leben gelernt. Zuhause war er eigentlich schon lange nirgends mehr so richtig gewesen, dass es sich gelohnt hätte sich einzurichten. Komisch, eigentlich hatte er sich gefreut darauf, dieses enge Schiff bald wieder verlassen zu können. Aber jetzt konnte er sich plötzlich nicht mehr freuen – eigentlich konnte er sich im Moment gerade an überhaupt nicht mehr freuen.

Als er wieder einigermassen sauber war und seinen Körper vom Blut gereinigt hatte, zog er eine neue Uniform an. Jetzt sah er doch schon wieder wie ein richtiger Offizier aus. Dann ging er hinaus, um den anderen Beim Aufräumen zu helfen – und um nicht alleine sein zu müssen.

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Es war vorbei.

Milseya lehnte sich erschöpft in ihrem Sessel zurück und schloss die Augen für ein paar Augenblicke.

Sie hatten gesiegt. Hatten die Borg vernichtet.

Doch um welchen Preis?

Auf ihrem Terminal kamen – nun da Kentans Konsole zerstört war – Meldungen von den anderen Schiffen. Meldungen über gefallene, verwundete und vermisste Offiziere. Meldungen, welche Schiffe zerstört waren oder derart beschädigt, dass sie nicht mehr flugtauglichwaren. In stupiden Datenkolonen wurde ihr kalt die Rechnung für diesen Sieg präsentiert, die sie ohne eine sichtbare Gefühlsregung an Tenner weiterleitete.

War es das wert gewesen?

Auf Tenners Befehl hin – seine Stimme klang müde – ließ sie das Schiff wieder zu einer Einheit werden. Nahm die Schadensmeldungen aus allen Abteilungen an und überprüfte den Status der Community.

Wenn man es genau betrachtete, dann waren sie alles in allem gut davongekommen. Besser als so manch anderes Schiff – und das obwohl sie sich beinahe stets an vorderster Front der Angriffslinie befunden hatten. Sie würden also aus eigener Kraft wieder nachhause fliegen können.

Ein schaler Trost.

Ein bitterer Sieg.

Vorsichtig legte sich eine Hand auf ihre Schulter – und sie wusste, dass es nicht die von H'Qar war. Milseya sah Ruperts Gesicht, als sie aufblickte.

„Du solltest dich ein wenig ausruhen“, sagte der Pilot leise. „Ich übernehme von hier an, in Ordnung?“

Sie nickte und erhob sich schwerfällig von ihrem Platz. Noch gehorchten ihre Beine ihrem Befehl, auch wenn sie sich wackelig anfühlten. Sie stützte sich einen Moment auf die Lehne ihres Stuhls und sah sich um. Einige Techniker waren bereits auf der Brücke und begutachteten die Schäden. Jorunn saß blass auf ihrem Sessel und versuchte offenbar die Rock Crusher zu kontaktieren, wohl um mit ihrer Tochter zu reden. Und Tenner scrollte sich durch die Daten, die von der Community und den anderen Schiffen der Flotte kamen. Gerade sprach er wohl mit einem Breen und richtete diesem seinen Dank aus.

Milseya kam sich vollkommen unnütz vor. Womöglich hatte Rupert Recht. Dieser Kampf hatte sie gefordert. Überfordert. Ihr Gehirn schien leer. Schien nichts mit diesem Körper anfangen zu können, der einfach nur dastand und schaute. Sie musste weg von hier. Wollte mit all dem nichts mehr zu schaffen haben. Stille. Sie sehnte sich danach, in einen Ozean abzutauchen. Nichts mehr sehen. Nicht mehr hören. Nichts mehr fühlen.

Sie schleppte sich zum Turbolift, der sie zu ihrem Quartier bringen sollte. Doch kaum trat sie aus dem Lift, wusste sie, dass es mit einem Ruhe nicht sein sollte. Auf dem Korridor lagen Körper verstreut. Durch manche zuckte noch Leben. Oder waren einfach nur noch elektrische Impulse von Nervenbahnen, die noch nicht begriffen hatten, dass es vorbei war?

Milseya öffnete das Notfall-Medi-Kit an der Wand und griff nach dem Trikorder. Ein Körper nach dem anderen wurde gescannt und je nach Ergebnis ließ die Pilotin den Körper auf eine der Krankenstationen oder in Frachtraum 2 – soeben erst von Tenner zur Leichenhalle deklariert – beamen. Schnell bekam sie Hilfe von der medizinischen Abteilung und John Connor von der OPS. Letzter hatte sie nur einen Moment lang angesehen und genickt. Auch er schien von dem Sieg über die Borg unbeeindruckt. Keiner um sie herum schien groß in Feierlaune zu sein.

Wir haben getan, was wir tun mussten, dachte Milseya als sie den Körper eines Mannes in Sternenflottenuniform umdrehte und scannte. Und wir wussten, dass wir dafür bluten würden.

Müde lehnte sie sich sitzend an die Wand und sah zu, wie der letzte Körper auf diesem Korridor zusammen mit den medizinischen Personal weggebeamt wurde. Dann setzte sich John ihr gegenüber auf den Boden und sah sie an.

Und so verharrten die Beiden für eine scheinbar lange Zeit. Schweigend.

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Der Kampf war vorbei, doch von der berühmten Ruhe nach dem Sturm (oder war es die Ruhe VOR dem Sturm? Assjima war sich dessen nicht mehr sicher) war auf der Krankenstation nichts zu spüren. Erleichtert hatte sie die Meldung entgegen genommen, dass Alice und Anna auf der tertiären Station wohlauf waren. Auch Elijah und Ace auf der sekundären Station ging es gut. Aber Serik und Nrzol waren tot. Und von Melissa, Nicholas und Pavel fehlte jede Spur.

Die Borg hatten auf der primären Station ein Chaos hinterlassen. Weder die Patienten in den Stasiskammern noch die an den Bluttransfusionen waren von ihnen verschon worden. Masterson und einige andere fanden sie tot dort, wo sie ihn hatten zurück lassen müssen. Die aus den Stasiskammern waren verschwunden. Reanimiert und endgültig assimiliert dachte Assjima verbittert. Canes domini … Hunde eines gemeinsamen Herren … und gemeinsam mit ihm vernichtet … Doch die Arbeit ließ ihr noch keine Zeit für Grübeleien. Vom ganzen Schiff wurden die Verletzten herangeschleppt. Unter ihnen viele, die sich vor dem Kampf mit dem Malaria-Virus hatten impfen lassen. Der Kampf hatte glücklicherweise nicht lange angedauert und einige von ihnen hatten noch gute Überlebenschancen. Assjima gab schiffsweit die Order, dass solche – meist komatösen – Patienten direkt auf die sekundäre Station zu bringen seien, wo Elijah und Ace sie direkt zwecks Blutaustauschs an die nötigen Apparaturen anschließen konnten. Sie hatte Miki mit seinem unverwüstlichen Humor zu deren Unterstützung hinunter geschickt.

Sid war währenddessen mit Zags Hilfe bemüht, die Krankenstation von ihren Borgkomponenten zu befreien. Glücklicherweise spielte auch bei den Borg der Faktor Zeit noch eine große Rolle und die Umwandlung der Station war mit Ende des Kampfes noch nicht allzu weit vorangeschritten. Als erstes hatten die beiden die Stasiskammern in Ordnung gebracht, in denen nun die noch lebenden, aber bereits im Anfangsstadium der Assimilation befindlichen Crewmitglieder schlafend auf ihre Behandlung warteten.

Während James und Hank immer mehr neue Patienten heranschleppten, waren Amiel, Meg und Assjima mit deren Versorgung hoffnungslos überfordert. Besonders Meg stand nach ihrer Beinahe-Assimilation noch immer unter Schock, Amiel war schon mehrere Male im Stehen eingeschlafen und Assjima konnte nur aufgrund des Gedächtnisblockers überhaupt noch denken und arbeiten. Zudem war die Krankenstation gnadenlos überfüllt. Die Patienten saßen im Büro, lagen auf dem Fußboden oder wurden kurzerhand draußen auf dem Gang deponiert. Deswegen wurden - wenn möglich - die Verletzten nach einer schnellen Erstversorgung mit den verbliebenen Shuttles auf die Wellfare geschickt. Auch wenn dies jede Menge Arbeit für die Piloten und die Techniker bedeutete, welche in großer Eile bemüht waren, die beschädigten Shuttles, aber auch die Transporter, in Ordnung zu bringen.

Nach einem Gespräch mit der sekundären Station winkte Assjima den Meditechniker zu sich heran: „Sid, Elijah klagt darüber dass im bereits zwei Patienten unter den Händen weggestorben seien weil der Blutaustausch nicht schnell genug vonstatten geht. Könntest du mit Rev Torr Kontakt aufnehmen? Vielleicht haben er und seine Leute eine Idee, wie man den Prozess beschleunigen könnte.“

Gardener nickte müde: „Ich werde es versuchen. Hoffentlich haben die ihre Tür inzwischen wieder aufbekommen. Oder zumindest die Lautsprecher der Bordkommunikation wieder angeschlossen.“ Er schüttelte den Kopf. „Seltsames Volk, diese Blauhemden … äh … ich meine: DIESE Blauhemden da oben“ und deutete grinsend mit dem Zeigefinger auf die Decke.

Assjima ignorierte die letzte Bemerkung. „Bei der Gelegenheit könntest du ihn auch fragen, ob er nicht noch ein oder zwei seiner Mitarbeiter entbehren könnte. Die Ensigns Narsul und Maddison würde ich mir wünschen. Die beiden haben hier schon öfters ausgeholfen und wir könnten dringend Unterstützung brauchen. Außerdem ich würde gerne wissen, ob Crewman McCoy etwas von seiner Frau gehört hat. Die Sorge im Melissa macht mich ganz krank.“

„Nicht nur dich“ murmelte Sid und starrte betrübt auf den Boden. „Ich mache mich gleich an die Arbeit.“

„Halt – da fällt mir noch etwas ein: Ich hatte ihm einen Bericht geschickt … von Doktor Shelley von der USS Hubble. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Mark darin auch einige Theorien aufgestellt, wie eine bereits begonnene Assimilation gestoppt und rückgängig gemacht werden kann. Falls Chief Brinkhoff noch leben sollte, wäre es gut wenn sie einen Blick darauf werfen könnte. Sie als Molekularbiologin könnte hier sehr hilfreich sein, denn wir können die Leute nicht ewig in den Stasiskammern lassen. Zumal wir davon nur sechs haben.“

Das Schot zum Gang öffnete sich und James hastete herein. „Assjima!“ rief er aufgeregt. „Wir haben Pavel und auch noch Fähnrich Clark gefunden. Lebend!“

Die Deltanerin atmete erleichtert auf. „Fantastisch! Wie geht es den beiden?“

„Nun … ähm … sie leben, sie können laufen … aber der Rest wird dir nicht gefallen.“ Er drehte sich um und gab dem auf dem Gang wartenden Hank ein Zeichen. „Du musst jetzt die Nerven behalten …“

Assjima fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als Hank zwei voll ausgebildete Drohnen herein schob. Jonathans kybernetischer Arm schoss immer wieder steif in die Höhe, während Pavel sich stoisch nach links im Kreise drehte.

„Wir haben die beiden im Korridor auf Deck drei gefunden. Direkt neben ihnen muss etwas explodiert sein. Es scheinen ein paar Schaltkreise durchgebrannt zu sein, aber ansonsten sind sie wohl in Ordnung“ erklärte Hank. „Und sie haben nicht versucht, uns zu assimilieren … sie sind ziemlich verwirrt.“

„Schafft diese Dinger hier raus, oder ich lege sie um!“ Assjima drehte sich überrascht um und starrte in den Lauf einer orionischen Waffe … und in die dunklen, weit aufgerissenen Augen Amiels.

„Leg das Gewehr weg!“ befahl sie der Israelin. „Die beiden sind noch nicht lange assimiliert. Wir können sie vielleicht noch retten. Die beiden sind unsere Freunde und Pavel hat Familie. Wir müssen es versuchen.“

„Sie sind Borg! Sie haben in den letzten Stunden viele unserer Kollegen vernichtet. Sie werden auch uns vernichten!“

„Nein, das werden sie nicht. Falls wir alle Borg in diesem Gebiet vernichtet haben, so ist ihre Verbindung zum Kollektiv unterbrochen. Und wenn nicht, dann werden wir diese Verbindung zerstören. Leg die Waffe weg!“

„Sie werden alle noch lebenden Borg zu uns locken! Es ist zu riskant!“ Der Zeigefinger bog sich über dem Abzug.

„Lass den Unfug!“ fauchte Assjima wütend. Im selben Augenblick wurden die Arme der Israelin nach oben geschleudert und der Schuss ging direkt in die Decke. Assjima streckte die Hand aus. „Gib mir die Waffe!“

Amiel sackte weinend zusammen und ließ das Gewehr auf den Boden fallen. „Tut sie weg … ich ka … kann … will sie ni … nicht mehhhr sehen …“

„Meg – schaff’ sie ins Büro und beruhige sie“ befahl Assjima und wendete sich erneut Hank und seinen beiden Drohnen zu. „Da rüber mit ihnen!“ Dann aktivierte sie ihren Kommunikator: „Krankenstation an den Ersten Fengris. Können Sie zwei aus Ihrer Truppe abbestellen und in die primäre Krankenstation schicken? Wir bräuchten ein paar kräftige Handlanger.“

„Kein Problem, Commander. Meine zwei besten Männer werden in wenigen Minuten bei Ihnen sein. Fengris Ende“ antwortete der Jem’Haddar knapp.

Es verging maximal eine Minute als die beiden Soldaten in der Tür standen. Assjima zeigte auf die beiden Borg. „Auf die Liege mit ihnen und gut festhalten.“

Wenige Augenblicke später hatte sie die Neurotransmitter der Drohnen deaktiviert. „Jetzt ist jede Verbindung zu einem eventuellen Restkollektiv unterbrochen. Sperrt die beiden in eine der Arrestzellen und lasst sie nicht aus den Augen. Sobald wir hier etwas mehr Ruhe haben werden wir versuchen, wieder Menschen aus ihnen zu machen.“

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Nach und nach wurden die Leichen im Maschinenraum geborgen. George kniete vor dem Körper von Chief Taymor. Dieser war fast vollständig Assimiliert worden und war auch eine der Drohnen, die den beim Finalen Angriff auf den Maschinenraum dabei war.

Vorsichtig bedeckte George das Gesicht des Transporter Chiefs mit einer Decke. Die Meisten Opfer aus seiner kannte er seit Jahren.

Taymor war jedoch einer von jenen die George nur Ab und zu bei den Dienstbesprechungen der Technischen Abteilung Antraf. Über mehr wie ein „Hallo“ oder selten mal einen Small Talk ging die Bekanntschaft nicht heraus. Und nun waren er und insgesamt sechs andere aus Georges Abteilung gestorben.

Überall gab es Verluste. Die Sicherheit hatte Ihren Chef und einige Sicherheitsoffiziere verloren. Die Medizinische Abteilung hatte auch geblutet so wie die anderen Abteilungen. Es ist wie Damals nach dem die Indianapolis verloren ging, dachte George.

Als George sich wieder aufrichtete und einigen Sanitätern Platz machte die Taymor abholten, bemerkte er wie Will Kepler Kreidebleich an der Wand lehnte.

„Will? Sie sollten sich Ausruhen.“

„Nein, Sir. Es geht schon“, widersprach der Crewmann mit leicht zittriger Stimme.

„Wir haben heute viel mitgemacht. Wir haben gegen die Borg gekämpft und dabei viele Freunde und Kollegen verloren. Das geht nicht ohne Spuren an keinem vorbei.“

„Ich weis Commander. Dennoch Ich will nicht weg. Ich muss was tun….“

George Atmete aus. Keppler war Aufgewühlt und Erschöpft.

„Ich weis Will. So geht es jedem von uns. Nur nutzen Sie mir nicht, wenn Sie jeden Augenblick Zusammenbrechen werden. Sie haben sich Tapfer geschlagen. Ich bin Stolz auf Sie Crewman. Dennoch Ruhen Sie sich aus. Sie können später uns auch zur Hand gehen. Bis wir die nächste Sternenbasis erreicht haben werden wir noch genug Arbeit haben.“

Kepler nickte. Dann richtete er sich auf und ging leicht wackelig los. Anna Ruski sah Keppler und Verstand die Stumme Botschaft des Chefingenieurs. In Ihrer Unnachahmlichen Art nahm Sie den Techniker beiseite und Übergab diesen den Sanitätern.

„Wie fühlen Sie sich Anna?“

„Es goat soweit Commander. Und Sie?“

„Mir geht es nicht anders wie Keppler. Doch Ich kann es mir nicht leisten Auszufallen.“

„Was für den Buam gilt, gilt auch für Sie, Commander.“

„Verstanden Anna. Ich werde es berücksichtigen.“

„Sie sollten es auch nicht Übertreiben. Sie sehen auch nicht gut aus.“

„I woais. Aber es goht net anders. Wenn das MHN gehen würd.“

„Wir können es nicht Riskieren die Holosysteme des MHN zu reaktivieren. Der Borgvirus steckt noch drin und wir wissen nicht was die Borg für den Fall einer Niederlage vorgesehen haben. Tut mir Leid.“

„Passt schon.“

Jenax trat nun an Ihren Mann heran. George nahm sie in den Arm und hielt seine Frau fest.

„Es ist so schrecklich.“

„Ich weis Jenax. Konntest Du die Kinder erreichen?“

„Noch nicht. Aber in 15 Minuten, können wir mit Ihnen sprechen.“

„Das ist Gut.“

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“Du willst sie wirklich retten? Retten … welch Arroganz! Ihr Deltaner glaubt wirklich zu wissen, wie das Leben beschaffen sein muss? Wer gibt euch das Recht, das Leben an sich zu definieren? Ihr simplen, humanoiden Primaten! Euer individuell ausgerichtetes Hirn hat das Maximum an Leistungsfähigkeit erreicht. Die Evolution kann euch auf organischem Wege nicht weiter helfen. Computer helfen euch bei der Kompensation dieses biologischen Mangels. Was für eine Ironie! Ihr entwickelt technische Hilfsmittel, um die Komplexität des Seins erfassen zu können. Ihr tauscht euch mit anderen Kulturen aus, um eure Horizonte zu erweitern. Ihr lest Bücher, haltet Vorträge, lauscht den Visionen, die euch Nachricht von euren Göttern übermitteln sollen … alles in einem höchst ineffizient. Ihr vergeudet euer Leben mit dem Streben nach Perfektion – im Wissen, dass ihr diese nie werdet erreichen können. Und gleichzeitig sterbt ihr lieber als dass ihr das Angebot der Perfektion annehmt. Und ihr tötet das, was ihr nicht versteht weil ihr Angst vor ihm habt. Vor was, glaubst du sie retten zu müssen? Vor der Vollendung, die anzunehmen du selber zu feige gewesen bist?“

„Doktor?“

„Was?“ Die Deltanerin schaute verwirrt auf.

Miauz stand neben ihr. Er hatte seine rosa Rüstung abgelegt und hielt einen Med-Kid in den Pfoten. Er schaute sie aus schmalen Augenschlitzen fragend an. „Es geht Ihnen nicht gut. Sie sollten eine Pause machen.“

Assjima schüttelte den Kopf. „Das ist lieb gemeint, aber leider unmöglich.“

„Sie sind restlos erschöpft. Da passieren Fehler. Das ist menschlich.“

„Wollen Sie mich beleidigen?“

„Wegen der Fehler?“

„Nein – wegen dem Menschlichen.“

Miauz lachte: „Entschuldigung! Selbst einer deltanischen Hexe können Fehler unterlaufen, wenn sie so erledigt ist, dass sie im Stehen träumt.“ Seine Augen verengten sich noch mehr. „Was haben Sie gesehen?“

„Ich habe … ich glaube, ich habe SIE gehört …“

„Wen?“

„Die Borgqueen.“

„Aber die wurde mit ihrer Sphäre vernichtet.“

„Ja … vermutlich … hoffentlich …“ Assjima schlug mit der Hand auf ihren Kommunikator. „Krankenstation an Brücke!“

„Tenner hier“ tönte die dunkle Stimme des Captains zurück.

„Captain … sind Sie sicher, dass die Queen mit der Sphäre vernichtet wurde?“

„Ja, warum?“

„Weil ich Sie immer noch hören kann. Aber vielleicht ist das nur eine Art Nachhall in meinem Kopf …“

„Aber Sie sind sich dessen nicht sicher, Doktor?“

„Nein, keineswegs. Es schien sehr real.“

„Dann werde ich den Sektor noch einmal gründlich scannen lassen.“

„Danke, Captain. Assjima Ende.“

Miauz hatte inzwischen seinen Medi-Kit ausgepackt und begonnen, sie zu scannen. „Eindeutige Anzeichen großer Erschöpfung. Halluzinationen, seelisches Ungleichgewicht … Ich als Ihr Frisör bin für Ihre Befindlichkeit mitverantwortlich und verordne ein ordentliches Sandwich, eine große Tasse Raktajino und mindestens eine Stunde Schlaf!“

„Lassen Sie den Unfug, Miauz. Amiel oder Meg brauchen viel eher eine Pause.“

„Ja ja, Doktor. Die sind ja auch nur Menschen. Nun gut, ich besorge Ihnen jetzt trotzdem erst mal was zu essen. Sonst zieht Sam mir später das Fell über die Ohren.“

Kurz darauf saß die Deltanerin mit einem belegten Brot in einem der Sessel in ihrem Büro. Miauz hatte den vorher darin schlafenden Techniker mit dem Kommentar hinausgeworfen, dass er nur eine Platzwunde am Kopf hätte, nicht aber am Hintern. Deswegen könne er auch genauso gut auf dem Fußboden im Korridor sitzen.

Assjima konnte nur mit Mühe die Augen aufhalten. Doch jedes Mal wenn sie ihr zufielen, riss sie wieder irgendein Gedanke aus dem Halbschlaf. Plötzlich sprang sie auf, stieß dabei den nur noch lauwarmen Raktajino um und hastete in den Behandlungsraum hinüber. „Sid!“ rief sie. „Hast du Rev Torr schon erreicht?“

Der Meditechniker schaute auf. „Ihn persönlich noch nicht. Aber ich habe ihm ein Memo geschickt. Ich wollte es gleich noch mal versuchen.“

„Ich brauche einen Resequenzierungsvektor, um die Naniten im Blut unserer assimilierten Kollegen zu neutralisieren. In den medizinischen Logbüchern der Voyager müsste seine genaue Zusammensetzung zu finden sein. Der Doc hatte einmal einen bei der Behandlung von Seven of Nine entwickelt. Unser Zugang zum Computer funktioniert immer noch nicht so richtig. Wenn Chief Brinkhoff oder ein anderer aus seiner Abteilung Zeit hätte …“

Sid nickte. „Ich habe verstanden.“ Dann deutete er mit dem Finger ins Büro hinüber. „Das Fellknäuel will was von dir!“

Mit einem Seufzer drehte Assjima sich um und ging zurück. Miauz stand dort mit einer neuen Tasse heißen Raktajino und deutete ernst auf den Sessel. „Setzen und trinken!“

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Zum Glück war das Schiff an und für sich nicht all zu beschädigt. Aber die Überreste der Borg waren trotzdem überall zu finden. Die ganze Crew war mehrheitlich übermüdet. Der Kampf hatte die meisten aufgezehrt und die Trauer tat das Ihrige hinzu. Die Stimmung war allgemein eher etwas bedrückt, grosse Siegesfreude nahm man nirgendwo war . Trotzdem war da auch eine gewisse Erleichterung zu spüren, dass man die Borg zurückschlagen konnte. Doch dies besserte die Moral nicht allzu sehr – fast alle hatten Freunde verloren. Die Borgleichname wurden sämtliche durch die Luftschleuse entsorgt. Nur die Borg, die man als ehemalige Angehörige der Sternenflotte identifizieren konnte, wurden in Särge gelegt und in Frachtraum 2 aufgereiht, neben ihren früheren Schiffskamaraden, die Anderweitig den Tod gefunden hatten. Über jeden Sarg wurde ordentlich die Flagge der Sternenflotte gelegt, so wie es sich bei militärischen Begräbnissen geziemte. In Erfüllung seiner Pflicht verstorben, hiess das, und offensichtlich half das den Überlebenden mit der Situation umzugehen. Eine Konsole an der Wand dieses provisorisch eigerichteten Friedhofs, die sich automatisch aktualisierte, verriet die Namen der Opfer. Auch das, was von Klaus Müller übriggeblieben war, hatte man hier her gebracht, und sein Sarg stand irgendwo im Raum, neben anderen Särgen. Im Raum herrschte bedächtige Stille. Immer wieder wurden neue Särge gebracht. Aiso hatte bei 15 aufgehört zu zählen, weil es ihm absurd vorkam. Für die, die hier lagen, und ihre Verwandten gab es immerhin ein Trost: sie waren Tod. Das schmerzte zwar, aber man konnte sich damit irgendwie abfinden. Schlimmer hatten es die, die noch jemanden vermissten und sich vor Sorge verzerrte, ob dieser oder jener wohl noch irgendwie überlebt hatte, oder…! Aber Aiso wusste, dass sie alle Tod waren. Kein Borg hatte dieses Schiff lebendig verlassen. Und wenn der Computer diese Leute nicht finden konnte, dann lagen sie irgendwo, wahrscheinlich als Drohnen, herum und würden bald geborgen – und ebenfalls hier aufgestellt werden. Es blieb die Frage offen, was man mit den Drohnen machen sollte, die noch nicht ganz Tod waren. Jemand musst entscheiden zwischen „retten“ und „töten“ – und wenn – wer gerettet werden sollte und wer nicht. Aiso glaubte nicht, das die Krankenstation überhaupt die Kapazität hatte, verletzte Borg auf zu nehmen. Trotzdem rief er auf der Brücke an und fragte Cpt. Tenner um Anweisung.

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Kentans Konsole war zwar nicht vollständig zerstört, aber das Loch machte eine normale Bedienung unmöglich. Also wies er Coleman an, eine Ersatz-Konsole aus dem dafür vorgesehenen Lagerraum zu beschaffen und zu installieren.

Solange versuchte der OPS-Offizier im nun herrschenden Gewusel auf der Brücke, sich über eine der Seitenkonsolen einen Überblick über die Computersysteme des Schiffs zu verschaffen. "Die direkte Verbindung zur wissenschaftlichen Abteilung ist nach wie vor unterbrochen, ich glaube aber nicht dass die Borg dafür verantwortlich sind, sondern eher dass unsere Leute sich dort verbarrikadiert haben. Die schiffsinternen Lautsprecher-Durchsagen dürften sie aber trotzdem mitbekommen."

Der Kriosaner machte sich nun daran, den Zustand der drei Haupt-Computerkerne zu untersuchen. Aus Sicherheits-Gründen hatte er sie nach der Reintegration der drei Teil-Sektionen noch nicht wieder miteinander verbunden, und diese Maßnahme schien sich nun bezahlt zu machen: "Captain, ich empfange einen ungewöhnlichen Datenstrom aus dem Speichersystem des primären Kerns. Ich habe ihn so weit es geht isoliert, aber ich weiß nicht wie lange das vorhalten dürfte. Er scheint sehr komplex zu sein, ich fürchte die Borg haben uns noch ein Abschieds-Geschenk hinterlassen. Entweder ist es ein besonders gemeines Virus, oder... oder die Borgkönigin hat womöglich ihre eigene Essenz transferiert."

Auf den Befehl des Captains hin begab Kentan Delama sich direkt in den Haupt-Computerraum der primären Sektion. Seine Aussage bezüglich der Borg-Königin hatte er eher ironisch gemeint, aber als er nun vor dem Computerkern stand und die Display-Anzeigen durchging war er sich nicht mehr sicher, ob in seiner Aussage nicht doch mehr Wahrheit gelegen hatte als ihm lieb war.

Der technische Crewman und der Klingone, die ihn begleiteten schienen auch keine große Hilfe bei der Lösung des Problems zu sein - außer dass der Klingone vorschlug, die betroffenen Schaltkreise zu zerstören.

"Ich werde mir das als allerletztes Mittel merken. Vorerst habe ich den betroffenen Bereich isoliert, darunter befinden sich auch ein paar bioneurale Gelpacks..."

Mit einem Mal tat sich etwas auf der Konsole: Borg-Algorithem flatterten über den Bildschirm, lösten sich in Pixelbrei auf, welcher sich wiederum zu einer Abbildung des Gesichts der Borg-Königin formierte. "So tapfer und so unvollkommen... Ihr könnt uns nicht besiegen."

Der Crewman hatte alle Hände voll zu tun, den Klingonen davon abzuhalten einfach die Konsole in Stücke zu schießen. Kentan meinte derweil selbstsicher: "So schnell wirst du dieses Schiff nicht assimilieren. Du bist nur ein besonders penetranter KI-Virus, aber mit so etwas wie dir haben wir gerechnet. Wir werden dich aus unserem System entfernen."

"Große Worte aus dem Mund eines kleinen Individuums... Trotz deiner Winzigkeit erkenne ich einiges an Potential, du wirst sicher eine gute Drohne abgeben."

"Sir, der Virus versucht die Beschränkungen zu überwinden und die Holo-Emitter zu aktivieren", warnte der Techniker, "zum Glück sind die noch komplett außer Funktion."

Zusammen mit Sean Coleman, der gerade den Computer-Raum betreten hatte arbeitete der Lieutenant fieberhaft an den Eindämmungs- und Abwehrmaßnahmen, und schließlich hatten die beiden OPS-Offiziere die Essenz der Königin (oder was auch immer tatsächlich hinter diesem Virus stecken sollte) in einen als Falle konzipierten abgeschotteten Bereich gelockt; als Coleman diesen jedoch abtrennte musste er feststellen, dass einige Überreste es tatsächlich geschafft hatten sich in die restlichen Systeme der Primär-Sektion zu "retten".

"Verdammt, hier Delama an Brücke, mindestens 85 Prozent des Virus wurden unschädlich gemacht, ich glaube nicht dass die Borg-Königin oder was von ihr noch übrig ist eine ernsthafte Gefahr darstellt, aber die eine oder andere Unannehmlichkeiten dürfte der Rest-Code wahrscheinlich noch bereit halten. Ich empfehle daher ein komplettes Herunterfahren des gesamten Systems und einen erneuten Hochlauf nach dem Löschen sämtlicher Arbeits-Speicher. Die Prozedur dürfte nicht länger als eine Viertelstunde dauern."

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“Ihr glaubt, nach Erkenntnis zu streben und sucht sie im Kleinen. Ein jeder von euch glaubt, das Wissen um das Sein in seinem eigenen Herzen zu tragen. Wenn ihr den Mut finden würdet, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, würdet ihr vielleicht erkennen, dass die Wahrheit im Großen liegt. Ein einzelnes Individuum hat einen eingeschränkten Blickwinkel. Es sieht nur bis zu seinem eigenen kleinen Horizont. Erst groß angelegtes kollektives Denken erlaubt, auf der Basis des kollektiven Wissens, den Horizont bis ins Unendliche zu erweitern. Nur so kann man sich der Perfektion nähern.“

„Dies setzt voraus, dass die Wahrheit … welche auch immer … in der Perfektion zu finden ist. Doch glaube ich nicht, dass es DIE Wahrheit überhaupt gibt. Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination … womöglich liegt DIE Wahrheit in der Vielfalt. Vielleicht ist sogar die Perfektion eher im Chaos zu finden als in der Ordnung.“

„Im Chaos herrscht keine Harmonie. Höchste Komplexität und vollständige Harmonie …“ Das Gesicht der Borg nahm einen verträumten Ausdruck an“… dieser reinsten Form der Perfektion streben wir nach.“

„Und glaubst sie in einem Kubus zu finden? In einem technischen Konstrukt?“ Assjima sah sich in der großen zentralen Halle eines Kubus um, der sie beide standen. “Eure Harmonie ist sehr phantasielos. Energieleitungen, Rohre, Metall … keine Farben, keine Poesie, keine Musik, keine Blüten … kein Leben … unendliche Langeweile in unendlicher Eintönigkeit. Ihr macht alles gleich. Das mag ordentlich sein, hat aber nichts mit Perfektion zu tun.“

„Deltanerin – du hast eine sehr spitze Zunge. Hüte sie!“

„Du drohst mir?“ Assjima lachte bitter. “Du bist tot. Deine Moleküle wurden im Chaos des Vakuums verstreut. Du bist sehr weit entfernt von deiner angestrebten Form der Perfektion.“

„Sei dir nicht zu sicher. Mein Körper mag vernichtet sein, doch mein Geist existiert im Kollektiv weiter. Und in deinem Kopf.“

„In meinem Kopf? Na dann viel Spaß. In diesem Chaos wirst du es nicht lange aushalten. Hier findest du weder Komplexität noch Harmonie. Zumindest nicht das, was du dir darunter vorstellst.“

„Dann wird es Zeit, ein wenig Ordnung zu schaffen!“ Die Borg griff nach Assjima und rammte ihr zwei Assimilationsröhrchen in den Hals.

Zwei kräftige Pfoten packten sie an den Schultern und schüttelten sie. „Doktor! Wachen Sie auf! Ensign Harrison – ich brauche was zur Beruhigung! Schnell!“ Miauz duckte sich, um den wild herumsausenden Fäusten der Deltanerin zu entgehen. „Autsch! Assjima – bitte! Beruhigen Sie sich. Nicht mehr schreien - Sie sind in Sicherheit. Sie haben nur geträumt!“

Assjima spürte einen leichten Druck an ihrem Oberarm, dann zischte es leise. Ein Gefühl von Ruhe breitete sich in ihr aus. Die Borg, der Kubus … beides löste sich in Nichts auf. Die Stimmen in ihrem Kopf verstummten. Sie hätte bis in alle Ewigkeit in dieser Leere schweben können – zumindest aber die nächsten vierundzwanzig Stunden.

Dann hörte sie Megs Stimme dicht an ihrem Ohr: „Komm’ zu dir! Amiel ist eben vor Erschöpfung zusammen gebrochen. Sid, Miauz und ich schaffen das nicht. Wir brauchen dich!“

„Es ist so still … keine Stimmen …“ flüsterte Assjima und rollte sich zusammen.

Meg richtete sich auf und sah Miauz hilflos an. „Sie kann die Borg noch immer hören. Das war eine verdammt blöde Idee, sie an diesen Astralscanner anzuschließen.“

Sid hatte sich inzwischen dazu gesellt. „Von der Brücke kam eben die Meldung, dass dort die Borgqueen auf einem Monitor erschienen sei. Delama vermutet einen KI-Virus in den Systemen. Vermutlich lässt sich das Problem durch einen Neustart des Hauptcomputers beheben.“

„Hast du gehört?“ Meg hatte sich wieder zu Assjima herunter gebeugt. „Es liegt nicht an dir. Es ist ein Computervirus, den sie bald beseitigen werden. Dein Verstand funktioniert noch. Du bist nur müde.“

„Nur müde?“ Sid wendete sich ab und schlug mit der Stirn gegen die Wand. „Wenn es nur das wäre … erschöpft, verletzt, paralysiert, unter Schock stehend …“

„Aber wir haben überlebt“ antwortete Miauz, der neben ihn getreten war und tröstend die Pfote auf seine Schulter legte. „Und nicht nur das: wir haben sie besiegt!“

„Zu welchem Preis!“ Der Meditechniker drehte sich um und starrte den Caitianer aus rotumrandeten, brennenden Augen an. „Die Frachträume sind voll mit unseren toten Freunden. Und andere treiben da draußen im All. Sie werden nicht einmal ein anständiges Begräbnis bekommen. Klaus Müller … er war mein Freund! Nrzols ständiges Geplapper vermisse ich jetzt schon.“ Sid schluchzte laut auf. „Serik war einer der besten Vorgesetzten, den man sich wünschen konnte. Immer ruhig, immer konzentriert. Und Pavel …“ jetzt konnte er die Tränen nicht mehr zurück halten. „Pavel sitzt als verdammte Drohne in einer Arrestzelle.“

„He … komm schon“ Miauz drückte den Iren tröstend an sich. „Den bekommen wir schon wieder hin. Ihr werdet im Null-Komma-Nichts diese Implantate entfernt haben und ich verpasse ihm eine schicke Perücke bis die Haare wieder nachgewachsen sind.“

„Wirst du auch Melissa und Nicholas finden? Vielleicht mit deiner Super-Spürnase?“

„Die beiden sitzen bestimmt nur in einem der Lifte fest oder haben sich in der Vorratskammer vom Chef verbarrikadiert. Es gibt viele gute Verstecke an Bord. Und ich glaube die meisten zu kennen.“

Meg hatte sich den beiden Männern genähert. „Jungs – ich denke, wir können weiterarbeiten.“ Sie nickte mit dem Kopf Richtung Assjima, die inzwischen mit wackeligen Beinen aufgestanden war und sich auf den Schreibtisch stützte. „Ich hoffe nur, dass wir keine komplizierte Herzoperation durchführen müssen.“

„Es wird schon irgendwie gehen“ murmelte die Ärztin. „Es muss ja schließlich. Sid … wir brauchen Omicron-Partikel. Durch Bestrahlung mit ihnen werden die intramolekularen Prozessoren der Borg-Naniten zerstört. Damit können wir die Transformation unserer assimilierten Leute unterbrechen und rückgängig machen. Bitte setzte dich mit Sheridan in Verbindung. Es gibt bestimmt irgendeinen Fusionsenergieprozess auf dem Schiff, wo sie benötigt werden. Er sollte also welche auf Lager haben …“

Der Meditechniker starrte sie mit offenem Mund an. „Wie kommst du jetzt plötzlich darauf?“

„Es spielt sich nicht in meinem Kopf ab sondern im Computer … ich darf hier nicht wie eine Ärztin denken, sondern wie eine Ingenieurin. Es sind Borg …“

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Müde saß Jeremy im Sessel seines Bereitschaftsraumes. Wie viel Zeit war vergangen seit dem er das letzte Mal geschlafen hatte? Jeremy konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls fühlte es sich an als ob er Tagelang nicht mehr geschlafen hatte. Aber noch konnte sich der Captain einfach keine Ruhe gönnen. Vor etwa einer Stunde hatte Jeremy Commander Tørresdal in ihr Quartier geschickt damit sie sich ausruhen konnte und Jeremy in sechs Stunden ablösen konnte und er könnte ein paar Stunden schlafen bevor es zu einem Treffen der Flottenkommandanten kommen würde. Bis dahin hatte der Captain der Community allerdings noch einiges zu erledigen. Es galt die Gefallenen- und Vermisstenlisten durchzuarbeiten.

So eben bekam er von Lieutenant Aiso die Anfrage. Was mit den noch lebenden Borg an Bord geschehen sollte. Dazu hatte der Sicherheitsoffizier über das Bordkommunikationssystem mit der Brücke Kontakt aufgenommen.

„Da stellen Sie eine gute Frage Lieutenant. Noch lebende Borg die Sie als ehemalige Crewmitglieder Identifizieren können verfrachten Sie zu den Stasiskammern, die übrigen Borg deaktivieren sie und lagern sie in der Brig. Dann haben unsere Wissenschaftler etwas um die Borg zu erforschen.“

Danach unterbrach Jeremy die Verbindung. Nun galt es sich wieder den Gefallenenlisten zu widmen. Jeremy hatte eine Menge Briefe zuschreiben. Und dies war nur eine vorläufige Liste, wenn erst die Vermisstenliste kürzer werden würde, würde erfahrungsgemäß die Liste mit den Gefallenen länger werden.

Jeremy hasste diese Listen und es war seine Aufgabe die Briefe an die Verwandtschaft zu schreiben. Zum Glück musste er nicht für die gesamten Verluste der Flotte schreiben. So eben war Jeremy an einem Namen hängen geblieben. Lt. Klaus Müller.

Die Community hatte neben vielen Crewmitgliedern aus seinen Sicherheitschef verloren, Jeremy musste so schnell wie möglich einen Ersatz beschaffen zum Glück hatte er einen geeigneten Mann an Bord. Jeremy musste sowieso noch einen vorläufigen Bericht an Admiral Picard schicken dort könnte er das auch gleich mit regeln.

„Computer baue eine Verbindung mit Admiral Picard auf.“

In diesem Augenblick piepste sein Terminal und als er die Nachricht öffnete, zuckten seine Augenbrauen überrascht nach oben. In seinem Postfach befand sich eine Nachricht von Commander Tørresdal mit dem Betreff. Gesuch um Versetzung an die Sternenflotten Akademie.

Schnell überflog Jeremy den Antrag des Commanders. Offensichtlich hatte sich der Commander schon vor zwei Jahren einmal bei der Akademie beworben damals war der Antrag allerdings abgelehnt worden. Nun schien sie allerdings eine positive Antwort bekommen zu haben. Mit seinen ersten Offizieren hatte Jeremy anscheinend auf diesem Schiff kein Glück.

In diesem Augenblick wurde die Verbindung mit dem Flottenhauptquartier hergestellt und das Gesicht von Admiral Picard erschien.

„Herzlichen Glückwunsch Jeremy, sofern man das unter den gegebenen Umständen sagen kann. Sie haben da gute Arbeit geleistet geben Sie, die Glückwünsche bitte auch an die anderen Captains und unsere Verbündeten weiter.“

Mit kurzen und knappen Worten schilderte Jeremy dem Admiral die Vorkommnisse der letzten Stunden.

„… Abschließend muss ich ihnen sagen dass ich nun so schnell wie möglich einen neuen Sicherheitschef und einen neuen ersten Offizier benötige. Was meinen neuen Sicherheitschef an geht so würde ich gerne Lieutenant Aiso-Plee als meinen neuen Sicherheitschef einsetzen sofern es möglich ist.“

„Keine Sorge Jeremy ich erledige den Papierkram sagen sie dem Lieutenant das er ab sofort einen neuen Posten bekleidet.“ War die prompte Antwort des Admirals. Und ich sehe mich nach einem neuen ersten Offizier für sie um. Ich habe Sternenbasis 234 informiert dort werden Sie die Reparaturen an der Community durchführen lassen und auf neue Befehle warten.“

„Aye Admiral sobald wir hier fertig sind nehmen wir Kurs auf die Sternenbasis Sir. Dort werde ich auch Commander Tørresdal von Bord gehen lassen damit Sie ihre neue Dienststelle antreten kann. Ich gebe dann einen vollständigen Bericht an Sie, sobald wir hier alles erledigt haben Sir. Tenner Ende.“

Picard lächelte. „Sie haben Ihre Sache gut gemacht Jeremy, Picard Ende:“

Das Bild des Admirals wurde durch das Sternenflottenlogo ersetzt.

Auf einmal flimmerte das Licht nur für ein paar Sekunden aber auch das war Jeremy schon zu viel. Er ging zurück auf die Brücke.

Dort berichtete Lieutenant Delama was vorgefallen war.

„Machen Sie was notwendig ist Lieutenant, notfalls stoßen Sie den Computerkern ab und vernichten ihn mit dem Phaser. Und unterrichten Sie die anderen Schiffe über diesen Virus wir wollen keine weiteren bösen Überraschungen. Und bereiten Sie alles für das Treffen der Flottenkommandanten vor es wird eine kleine inoffizielle Zusammenkunft geben.“

Gerade als Jeremy die anderen Flottenkommandanten kontaktieren wollte drehten die Breenschiffe ab und verließen diesen Quadranten ohne einen Funkspruch oder ähnliches. So plötzlich wie sie mit der anderen Flotte gekommen waren, so plötzlich verschwanden sie auch wieder.

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In solchen Momenten kam in Aiso unwillkürlich die Frage auf, ob es denn nun ein Leben nach dem Tod gäbe oder nicht? Aiso war bisher nie sonderlich religiös gewesen. Doch in diesem Moment wünschte er sich wirklich – das sie irgendwo weiterleben würden – und das es ein guter Ort sei.

Wie befohlen brachte er die lebenden Borg, die ehemalige Crewmitglieder waren, in die Stasiskammern. Das war gar nicht so einfach, denn wie unterschied man die Borg? Naja aber man würde ja keinen Borg töten. Sie würden nur in die Arrestzelle kommen, abgetrennt vom Kollektiv. Er fühlte sich innerlich total Leer.

Der Captain hatte ihn gebeten, nach Abschluss der Arbeiten, in seinen Bereitschaftsraum zu kommen. Sobald er es verantworten konnte, machte er sich auf den Weg.

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Drei Stunden waren seit der Zerstörung der Borg-Basisstation vergangen. Die wichtigsten Aufräumarbeiten waren erledigt, so dass die Crew den größten Teil der Systeme wieder unter Kontrolle hatte. Die Verletzten und Toten waren geborgen und das anfängliche Chaos ordnete sich.

Erste Schätzungen an Bord der Community ergaben einen Verlust von etwa 50 Crewmitgliedern, was einem Drittel der Stammbesatzung entsprach. Dazu kamen acht Besatzungsmitglieder, die assimiliert, zum Teil sogar komplett transformiert worden waren, den Kampf jedoch überlebt hatten und nun auf ihre Rückverwandlung wartend in den Stasiskammern der Community und der Wellfare lagen.

Leider herrschte noch immer keine Klarheit über den Verbleib der Wissenschaftler in Labor eins. Ein Technikerteam war seit einigen Minuten damit beschäftigt, die Tür zum Labor mit Schneidbrennern zu öffnen.

Auf der Brücke ging es nach wie vor turbulent zu. Besonders der Crewman an der Kommunikationskonsole hatte alle Hände voll zu tun, denn von überall her kamen Nachrichten an. Die Suche nach Überlebenden in Wracks, Rettungskapseln und Raumanzügen musste koordiniert werden, Trümmer der zerstörten Schiffe wurden geborgen oder vernichtet, damit sie nicht als Raumschrott späteren Besuchern des Systems die Reise erschwerten. Dazwischen kamen immer mehr Nachrichten von der Sternenflotte und der Förderation herein. Bitten um Statusberichte, Glückwünsche aber auch Anfragen verzweifelter Familienangehöriger, die um Informationen über den Verbleib ihrer Lieben baten. Auch die Medien stürzten sich mit geballter Energie auf dieses Ereignis. Als besonders hartnäckig erwies sich ein Trill namens Ketal Tran. Doch schien er weniger am eigentlichen Schlachtverlauf als an der Befindlichkeit der Crew interessiert zu sein.

Captain Jeremy Tenner konferierte derweil mit den Kommandanten der anderen Schiffe über die weitere Vorgehensweise. Es musste sichergestellt sein, dass die Borg zumindest in diesem Sektor restlos vernichtet waren. Zudem war es wichtig, die verbliebenen Ressourcen zu verteilen. Ersatzteile, Medikamente, Geräte und Spezialisten wurden von Schiff zu Schiff verschoben, Einsatztruppen der Jem’Hadar und der Klingonen für Aufräumarbeiten verlagert … und dann tauchte da plötzlich noch ein Ferengifrachter auf, der überteuerte Warpkerne und andere Maschinenteile feilbot. Als die Ferengi jedoch begannen, mit ihrem Traktorstrahl Wrackteile zu bergen, wurden sie von einem kleinen, schwer angeschlagenen orionischen Schiff namens „Nix-als-Verdruss“ davon gejagt.

„Diese Ratten! Sie fehlen auf keinem Schlachtfeld. So war es schon immer und wird es wohl auch bis in alle Ewigkeit bleiben“ dröhnte Kelam-Het und sein grünes Gesicht strahlte Tenner durch den Monitor an. „Jeremy – das war eine grandiose Leistung! Auch wenn meine Familie nicht gerettet wurde, so konnten wir sie wenigstens gemeinsam rächen. Wir sollten diesen Sieg feiern!“

„Nach feiern steht bei uns wohl niemandem der Sinn, Kelam. Dazu war der Sieg zu blutig erkauft“ antwortete Tenner ernst. „Doch wir werden wohl eine gemeinsame Trauerzeremonie abhalten. Dazu möchte ich Sie und alle anderen Kommandanten auf die Community einladen.“

Der Orioner nickte. „Einverstanden. Ich werde da sein. Wie geht es ihrem Doktor?“

„Sie lebt.“

„Das freut mich zu hören. Wir sehen uns.“

Die Erwähnung der Schiffsärztin brachte Jeremy auf eine Idee. Nachdem das Gespräch mit Kelam-Het beendet war rief er die Krankenstation. Als das blasse Gesicht der Deltanerin auf dem Bildschirm erschien, erschrak er fast ein wenig. So ausgelaugt hatte er die Ärztin noch nie gesehen.

„Doktor, wie ist die Lage bei Ihnen?“

„Es geht. Wir haben getan was wir konnten. Doch das Schlimmste scheint überstanden zu sein. Wir haben hier noch ein paar kritische Fälle liegen. Ich habe soeben Crewman Kanic von der Sicherheit operiert. Sie wird es schaffen. Aber einer der Jem’Hadar macht mir noch Sorgen. Ich bin zu wenig mit seiner Physiologie vertraut.“

Tenner nickte. „Ich werde versuchen herauszufinden, von welchem Schiff er stammt und ihn dorthin transportieren lassen.“

Assjima winkte ab. „Ich glaube nicht, dass die Jem’Hadar Ärzte auf ihren Schiffen haben. Hier ist er wohl besser aufgehoben.“

„Wenn Sie meinen, Doktor. Es ist Ihre Entscheidung.“ Der Captain rieb sich nachdenklich das Kinn. „Assjima … wenn ich richtig informiert bin, so sind Sie doch auch Priesterin?“

„Ja … warum?“

„Nun, ich möchte in etwa 12 Stunden eine Trauerfeier abhalten und dazu auch die Kommandanten der anderen Schiffe einladen. Ich denke, wir sollten uns von allen verabschieden können … nicht nur von unseren eigenen Freunden. Es wäre mir eine große Hilfe, wenn Sie ein paar passende Worte …“

Die Deltanerin nickte. „Ich verstehe … nichts rein Christliches, nichts rein Klingonisches, ein wenig Romulanisches, etwas Cardassianisches, eine Priese Vulkanisch … etwas Universales eben.“

Jeremy musste unwillkürlich lächeln und dachte Der Humor ist ihr zum Glück nicht gänzlich abhanden gekommen. „Ja, Sie haben es erfasst. Schaffen Sie das?“

„Ich werde es versuchen, Captain.“

„Aber ruhen sie sich vorher etwas aus.“

„Auch das werde ich versuchen.“

Brynhild hat sich den Captain ausgeliehen und war bemüht ihn nicht gar zu sehr zu verunstalten

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Ringsherum waren Schadenskontroll- und Aufräumkommandos am Werk, beseitigten die Trümmer und reparierten zerstörte und beschädigte Systeme. Rev bahnte sich seinen Weg und hielt den elektronischen Datenblock mit dem Bericht für den Captain in Händen. Es kam dem Wissenschaftler so vor, als ob jedes Crewmitglied, an dem er vorbei ging, hinter seinem Rücken gleich zu tuscheln begann.

„Drückeberger!“

Rev drehte sich um, versuchte herauszufinden, ob das Wort ihm gegolten hatte, doch jetzt schien ihn niemand zu beachten. Hatte es sich etwa schon auf dem ganzen Schiff herumgesprochen?

Nachdem seine Leute die Kommunikation wiederhergestellt und Kontakt zum Rest des Schiffes aufgenommen hatten, war es für Rev gleich Knüppeldick gekommen. Eine Belobigung hatte er nie erwartet, aber die kritischen Fragen und die unverholenen Vorwürfe mit denen man ihn konfrontierte, hatten ihn doch ganz massiv in Erklärungsnot gebracht. An alles hatte er gedacht, nur nicht daran, eine möglichkeit zur Kontaktaufnahme für die eigenen Leute offen zu halten. Er war aus allen Wolken gefallen, als ihm gesagt wurde, daß medizinisches Personal und nicht die Borg vergeblich versucht hatten, die Tür zum Labor zu öffnen. Er und seine Leute wären gebraucht worden, waren aber für alle anderen wie von der Bildfläche verschwunden.

Jetzt hatte die medizinische Abteilung wieder um Unterstützung angefragt, nachdrücklich und unmißverständlich, und Rev hatte gleich die gewünschten Leute losgeschickt. Narzul und Maddison halfen dem Med-Team, T'Vok kümmerte sich um die Bluttransfusionsanlage. Er wollte zu ihnen stoßen, sobald er den Bericht abgegeben hatte- sofern das nicht länger dauern würde.

Die wissenschaftliche Abteilung war von anfang an geteilter Meinung über das richtige Vorgehen gewesen, das hatte Rev auch explizit in seinem Bericht erwähnt. Jetzt, nachdem bekannt geworden war, was sich außerhalb des Labors zugetragen hatte, befürwortete plötzlich so gut wie keiner mehr die Verschanzung. Speziell diejenigen, die sie erst am lautesten gefordert hatten, behaupteten nun, von Anfang an gewußt zu haben, daß es eine blöde Idee gewesen sei.

Niemand konnte Rev diesen Gang abnehmen. Es war seine Verantwortung, sein Zuständigkeitsbereich. Wenn seine Entscheidung falsch gewesen war, dann mußte er dafür gerade stehen. Alleine. So, wie er mit unpopulären oder sich als falsch erwiesenen Entscheidungen am Ende immer alleine da gestanden hatte.

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Die Brücke hatte auch ziemlich was abbekommen, aber unterdessen war das meiste schon wieder weggeräumt worden. Aiso durchtrat Geistesabwesend die Brücke und Klingelte vor dem Bereitschaftsraum des Captains.

Jeremy saß wieder hinter seinem Schreibtisch, das Computerproblem war anscheinend behoben werden ohne das der Computerkern gesprengt wurde.

Als es an seiner Tür klingelte setzte er sich etwas aufrechter in seinem Sessel und bat seinen Besucher herein.

Jeremy sah seinen neuen Sicherheitschef der allerdings noch nichts von seinem Glück wusste. Inzwischen war sogar schon Der Versetzungsbefehl von Admiral Picard übermittelt worden. Dieser lag vor Jeremy in Form eines PADDs.

„Lieutenant bitte setzen Sie sich. Kann ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“

Aiso trat ein und setzte sich wie geheißen. Cpt. Tenner sah übermüdet aus, genau so wie alle anderen auch an Bord. „Sir“ grüßet er, und setzt sich dann auf den Ihm zugewiesenen Stuhl gegenüber des Captains. Die Frage nach etwas zu trinken kam ihm gerade recht, er hatte bestimmt seit Stunden nichts mehr getrunken. „Wenn die Replikatoren funktionieren, würde ich ein Glas Wasser nicht verschmähen.“ beantwortete er die Frage.

Jeremy stand auf und ging zum Replikator und bestellte das gewünschte Getränk für Aiso und einen Tee für sich. Mit den Getränken ging er zurück zu seinem Schreibtisch und stellte die Getränke ab.

Jeremy selbst nahm sich seine Tasse in die Hand und setzte sich wieder in seinen Sessel.

„Lieutenant ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Wie sie wissen war Lieutenant Müller mein Sicherheitschef. Und dieser Posten muss nun neu besetzt werden.“

Mit diesen Worten schob er Aiso das PADD rüber.

Aiso musterte das PADD mit finsterem Blick. Es war sein Versetzungsbefehl. Er wurde auf die Community befohlen. Seltsam, normalerweise wurde man nur zwangsversetzt, wenn man Mist gebaut hatte. Ansonsten pflegte die Sternenflotte auf die Wünsche der einzelnen einzugehen. Aiso legte das PADD wieder auf den Schreibtisch. Er könnte den Befehl verweigern. Er könnte aus der Sternenflotte austreten – aber was dann? „Sir ich bitte um Erlaubnis offen sprechen zu dürfen.“ sagte er schließlich.

Anscheinend war der Sicherheitsoffizier nicht gerade begeistert von seiner Versetzung. Aber das Leben war kein Wunschkonzert und die Sternenflotte gab vor wo man seinen Dienst zu verrichten hatte. Natürlich nahm die Sternenflotte wenn es möglich war Rücksicht auf Wünsche. Aber man hatte halt kein Recht darauf.

„Bitte Lieutenant, tun sie sich kein Zwang an.“

„Ich glaube kaum dass ich der richtige Mann für diesen Posten bin, Captain“ begann Aiso und blickte den Captain offen an. „Ich bin eher der Einzelkämpfer Typ, das dürfte offensichtlich sein. Meine Manieren anderen gegenüber ecken an und meine Methoden sind fragwürdig – vielleicht erinnern sie sich noch an meine Borg-Trainingssimulationen. Wenn ich es richtig verstanden habe, zeigt sich die Crew mir gegenüber... wenig begeistert. Außerdem möchte ich kein Kommando mehr führen! Wie sie vielleicht aus meiner Akte entnommen haben, war ich vor meiner Versetzung zum Sicherheitsdienst der Sternenflotte Sicherheitschef auf der USS BELLOROPHONE. In dieser Eigenschaft, war ich der kommandierende Offizier zu dem Zeitpunkt als sich der fragliche Unfall der zur Zerstörung der Bellorophone führte ereignet hatte.“

Ja Jeremy lag richtig mit seiner Einschätzung Aiso war nicht gerade begeistert von seiner Versetzung.

„Machen Sie sich nicht schlechter als sie sind Lieutenant. Natürlich mag manch einer Ihre Trainingssimulationen für hart gehalten haben aber sie haben Ihren Zweck erfüllt. Und sie haben sich während ihrer Außeneinsätze und hier an Bord Respekt meiner Sicherheitsabteilung erarbeitet. Das zeigen die Berichte der Sicherheitsabteilung.“

Jeremy blickte sein Gegenüber ernst an.

„Was den Unfall auf der Bellorophone an geht. Wenn ich den Akten glauben darf währe dieser Unfall auch passiert wenn Sie nicht das Kommando gehabt hätten. Es war ein Unfall und Unfälle passieren. Außerdem bin ich der Meinung das sie diesen Posten gut ausfüllen werden.“

„Nun denn – so wie ich das sehe bleib mir wohl kaum eine andere Möglichkeit.“ Aiso nahm das PADD, dass er zuvor auf den Tisch geworfen hatte wieder an sich. Vielleicht war gar keine so schlechte Idee an Bord zu bleiben. Immerhin gab es einige Leute an Bord, die er gar nicht so schlecht mochte. Und er würde mal wieder ein bisschen raus kommen, etwas weiter weg ins All.

„Nun gut, ich akzeptiere die Versetzung, ich werde den Posten ab sofort übernehmen, nehme ich an? Schön, dann werde ich noch meine Sachen kommen lassen, wir können sie an der nächsten Sternbasis aufladen.“ Sagte er mehr zu dem PADD als zum Captain. Dann sah er etwas gedankenverloren wieder auf „Sonst noch was?“

„Ja Lieutenant die Versetzung währe per sofort. Ihre Sachen werden wir schon an Bord bekommen.“

Irgendwie hatte Jeremy gedacht er hätte mehr er hätte bei Aiso mehr Überzeugungsarbeit leisten müssen.

„Ist mit Ihnen alles in Ordnung Lieutenant?“

„Sagen wir so – die Sache ist es nicht wert dafür aus der Sternenflotte auszutreten, und soweit ich sehe bleibt mir im Augenblick überhaupt gar keine andere Wahl, als mich zu fügen – im Augenblick . Selbstverständlich werde ich einen formellen Protest einlegen, damit können sie rechnen, aber ich rechne nicht damit, dass mir das etwas bringt. Bei einer anderen Gelegenheit, wird das Schicksal dann vielleicht wieder eher mir zu gewogen sein. In dem Fall werde ich dann natürlich nicht zögern dieses enge Gefängnis zu verlassen.“ sagte und kümmerte sich nicht darum, wie der Cpt. seine Ankündigung aufnehmen würde.

Jeremys Blick wirkte nun etwas betrübt und er schüttelte leicht den Kopf.

„Als Sie vor elf Jahren der Sternenflotte beigetreten sind musste ihnen klar sein das der Dienst in der Sternenflotte hauptsächlich auf Raumschiffen und Sternenbasen stattfindet. Ich finde es betrüblich das sie die Community als eine Art Gefängnis sehen aus dem es Auszubrechen gilt. Sie haben hier ein starkes Team, eines das Ihnen den Rücken stärkt, ein Team auf das Sie sich verlassen können. Werfen Sie eine Chance nicht weg bevor sie sich überhaupt ein Bild davon gemacht haben, was Sie hier erreichen können.“

Mit einem letzten langen Schluck leerte Jeremy seine Teetasse.

„Richtig – ich wusste das der Dienst hauptsächlich auf Raumschiffen und Sternbasen stattfinden würde. Darum geht's gar nicht. Auch gegen ihr Team will ich nichts gesagt haben, aber sie zwingen mich hier zu bleiben, und damit wird es vom Idyllischen Ort zum Gefängnis. Wer weis, vielleicht währe ich ja freiwillig hier geblieben, wenn sie mir den Job einfach angeboten hätten – bedauerlicherweise werden sie das nie erfahren, denn jetzt haben sie mir schon befohlen hier zu bleiben. Ich hab nicht gerne wenn einfach über meinen Kopf hinweg entschieden wird – natürlich wird es in der Sternenflotte gemacht, aber das heisst noch lange nicht, dass ich es mögen muss. Dagegen protestieren, ist das einzige was mir dagegen übrig bleibt, und darum werde ich auch genau das machen. Das können sie mir noch nicht mal verbieten.“ meine Aiso und blickte den Cpt. herausfordernd an.

Jeremy musste schmunzeln, aber gleich darauf wurde sein Gesicht wieder ernst.

„Ich werde ihnen das nicht verbieten, wie sie so eben richtig gesagt haben kann ich es ihnen gar nicht verbieten und ich will es auch überhaupt nicht. Aber wenn Sie wirklich wollen dass nicht über Ihren Kopf hinweg entschieden wird dann empfehle ich ihnen Fleedadmiral zu werden. Sie sind Offizier der Sternenflotte und zwar ein guter. Ich hoffe das Sie ihre Meinung diese Versetzung betreffend noch einmal überdenken.“

„Wenn ich eine Versetzung zum Fleedadmiral bekomme, dann werde ich sie bestimmt nicht ablehnen“ meinte Aiso jetzt leicht amüsiert „Aber bis dahin, werde ich erstmal hier den Sicherheitschef geben – wer weis, vielleicht gefällt es mir ja.“

„Ich hoffe dass es Ihnen gefallen wird. Auf jeden Fall glaube ich das Sie hier einen guten Job machen werden.“

Jeremy stand auf und reichte dem Lieutenant seine Hand.

„Trotz alledem herzlich Willkommen auf der Community Lieutenant. Sie sollten sich nun etwas ausruhen, Ich erwarte ihre Anwesenheit bei der Trauerfeier die anderen Führungsoffiziere werden auch anwesend sein. Wenn sie keine weiteren Fragen haben können Sie sich jetzt ausruhen gehen.“

Aiso erhob sich und nah die ausgestreckte Hand entgegen "Danke Sir"

Cpt.Walters und Shane in: (Zwangs)Versetze Vögel fliegen besser.

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Das Gespräch mit den Kindern dauerte einige Minuten und baute Eltern und Kinder wieder auf. George war froh sie wieder zu sehen, auch wenn es nur auf dem Display über Subraum war.

„Wir werden bald wieder zurückgebracht Dad.“

„Das ist gut mein Junge“, antwortete George erleichtert. „Wie war es so mit den Klingonen?“

„Die haben alles im Griff Dad. Ich Glaube die Borg hätten gegen die Klingonen keine Chance gehabt.“

„Das ist richtig Michael.“

„Dad? Wie ist es bei euch, gab es Verletzte?“ George zögerte mit der Antwort.

„Es gab einige Verletzte Michael. Aber wir können darüber reden, wenn Ihr zurück seit.“

Michael war klug genug, um zu erkennen, dass er nicht besser weiter in der Sache fragen sollte.

Dann kam Amanda an die Reihe. Sie berichtete von den Erlebnissen aus Ihrer Sicht und wie sie und Michael sich um Ihre kleinen Brüder gekümmert haben. Oder wie Jerry Lee die Klingonen im Auge behielt und dafür sorgte, dass niemand zu nahe an seine Schützlinge kam.

Kurz darauf endete das Gespräch.

Wenig später………auf dem Weg zum Maschinenraum.

„Commander?“ Sid kam um die Ecke gerannt und erblickte den Chefingenieur, welcher nachdenklich dem Maschinenraum entgegen ging.

„Ja Sid? Was kann ich für Sie tun?“

„Doktor Assjima braucht eine Vorrichtung, die Omikron Partikel erzeugt.“ Erklärte der irische Sanitäter.

„Außergewöhnlich. Im normalen Schiffsbetrieb werden Omikron Partikel so gut wie gar nicht angewendet, es sei denn, Sie haben vor eine Zeitreise zu unternehmen oder eine Transphasen Tarnung zu konstruieren. Aber wir haben einen Converter gelagert, der die Partikel erzeugen kann.“

„Der Doktor hat weder das eine noch das andere im Sinn Commander. Sie will mit Hilfe der Omikron Partikel die Assimilierung rückgängig machen.“

George stieß einen Pfiff aus. „Das klingt mal interessant. Kommen Sie Sid. Sehen wir zu, dass Assjima Ihren Konverter bekommt.“

Kurz darauf erreichten die beiden Männer einen Frachtraum, wo George einwenig in den Regalen suchen musste, bis er vor einer Kiste stehen blieb und sie öffnete.

„Da ist er. Ein Standard Typ H Konverter. Dafür ausgelegt Omikron Partikel zu emittieren. Der reicht, um ein Runaboat in Phase zu versetzen. Sein Sie also vorsichtig.“

„Ich werde das berücksichtigen, Sir.“

„Wie geht es Assjima Sid?“

„Ihr geht es gar nicht gut Commander. Sie braucht unbedingt Ruhe.“

„Die werden wir alle brauchen Sid.“

George übergab dem Techniker den Konverter.

„Ich will den Konverter wieder in einem Stück wiedersehen.“

„Ich werde es nicht vergessen. Danke Commander.“

„Keine Ursache.“

Sid nickte und machte sich mit dem Gerät zur Krankenstation auf.

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Es hatte ihn Überwindung gekostet die Brücke zu verlassen. Aber wenn er noch lange dort geblieben wäre, wäre er wohl auf seinem Kommandosessel eingeschlafen. Also ging er. Schließlich hatte auch ein Captain ein Recht auf Schlaf.

Doch bevor er sich zur Ruhe legte machte er noch einen kleinen Abstecher auf die Krankenstation. Denn Jeremy mochte keine Blutflecke auf seinem Kopfkissen.

„Hab’ was bekommen!“ schnaufte Sid und stellte den Konverter auf den Tisch. „Und was sollen wir damit jetzt anstellen?“

„Wir schließen ihn an den Emitter des bioregenerativen Feldes an. Dann ein Kraftfeld und es kann losgehen“ erklärte Assjima, während sie den Konverter untersuchte. „Da hat George dir aber ein ziemlich starkes Gerät gegeben.“

„Er behauptet, man könne damit ein Runaboat in Phase versetzen.“

„In Phase? Soso …“ Die Deltanerin richtete sich auf. „Schließt das Gerät schon mal an. Ich berechne derweil die Dosierung.“

Sie zog sich in ihr Büro zurück während Zag und Sid sich an den Geräten zu schaffen machten. Wenige Augenblicke später betrat der Captain die Krankenstation.

Jeremy nickte dem medizinischen Personal zu. „Hat momentan jemand ein wenig Zeit für mich? Ich würde gerne diese Kleinigkeit hier behandeln lassen.“ Er deutete auf seine Platzwunde.

Assjima sah ihn durch das Glas, stand auf und öffnete die Tür. „Captain, kommen Sie bitte hier herein. Die haben gerade noch alle Hände voll zu tun.“

„Und Sie haben gerade nichts zu tun?“ Jeremy ging zu Assjima und mit ihr zusammen ins Büro. „Doktor, Sie sehen müde aus. Wann haben Sie das letzte Mal geschlafen?“

„Vermutlich etwa zur gleichen Zeit wie Sie … ich weiß es nicht mehr so genau. Setzen Sie sich doch bitte hierher.“ Sie deutete auf einen Stuhl und zog den Scanner aus der Tasche ihres Kittels.

Jeremy nickte und setzte ein müdes Lächeln auf. „Dann sollten Sie sich langsam dazu durchringen, selbst ins Bett zugehen. Die aktuellen Notfälle scheinen behandelt zu sein. Die Mannschaft braucht eine ausgeruhte Ärztin.“

„Dessen bin ich mir durchaus bewusst, Captain. Doch uns läuft die Zeit davon. Wir haben hier einige Crewmitglieder, welche borgsche Nanosonden in sich tragen. Je länger wir mit Gegenmaßnahmen zögern, desto weiter schreitet die Transformation voran. Wir modifizieren gerade einige unserer Geräte, um die Assimilierten mit Omikronpartikeln bestrahlen zu können. Omikronpartikel zerstören die intramolekularen Prozessoren der Naniten. Wir können die Transformation dadurch stoppen und langsam rückgängig machen. Eine schmerzhafte Prozedur, aber sie dürfte funktionieren.“ Während sie sprach, hatte sie die Wunde auf der Stirn des Captains untersucht. „Das hier bekommen wir glücklicherweise schneller in den Griff.“

„Das mag sein Doktor, aber wie Sie eben sagten: das Gerät wird gerade erst gebaut und in der Zeit können Sie schlafen gehen. Und dann können Sie sich ausgeruht den assimilierten Crewmitgliedern widmen. Und gönnen Sie Ihrer Crew auch etwas Ruhe.“

Seine Verletzung schien nicht wirklich schlimm zu sein, er hatte auch nicht wirklich etwas anderes erwartet. „Zum Glück gibt es Hautregeneratoren.“

„Wenn es nur so ein Gerät für die Seele gäbe … Ich glaube, dass wir alle lange unter dieser Begegnung mit den Borg leiden werden.“ Sie steckte den Hautgenerator wieder ein. „Sie sehen auch nicht gerade wie ein strahlender Sieger aus, Captain.“

Das Pochen in seiner Stirn hatte nachgelassen. „Dann haben wir etwas gemeinsam Doktor. Sie sahen auch schon einmal strahlender aus.“ Jeremys Kopf sackte etwas nach vorne. „Ja, die Borg werden uns wahrscheinlich noch lange in unseren Träumen verfolgen.“

Assjima setzte sich auf die Kante des Schreibtischs und betrachtete ihn prüfend. „Wir haben etwa ein Drittel unserer Crew verloren. Militärisch betrachtet ein Fiasko. Aber wir haben dazu beigetragen, unsere Welten zu retten. Moralisch gesehen ein gewaltiger Erfolg. Und diesen Sieg haben SIE errungen. Sie sollten stolz sein, nicht aber den Kopf hängen lassen.“

„Ja. Auch Admiral Picard hat UNS gute Arbeit bestätigt. Und wenn man den Gegner bedenkt, gegen den wir gekämpft haben, so sind die Verluste für das Hauptquartier noch akzeptabel.“

Jeremy schüttelte aber seinen Kopf.

„Aber ich muss nun mindestens fünfzig Familien schreiben, dass ihre Söhne oder Töchter, Väter oder Mütter, Brüder oder Schwestern nicht mehr zu ihnen nach Hause kommen werden. Das ist die Pflicht die mir am meisten gegen den Strich geht.“

Jetzt blickte er wieder in die Augen der Ärztin.

„Nun ja, aber es ist meine Pflicht. Und wissen Sie, was auch meine Pflicht ist?“

Die Deltanerin lächelte müde und hob abwehrend die Hände. „Sehen Sie mich nicht so drohend an, Captain! Ich mache nur noch diese Berechnungen fertig.“

„Und das dauert wie lange?“

„Die Dosierung muss exakt sein. Es darf nicht eine Nanosonde übrig bleiben“ antwortete die Ärztin. „Ich schätze, dass meine Leute in etwa 30 Minuten fertig sein werden. Dann können wir den ersten Patienten für eine Dauer von zwei Stunden bestrahlen. Dabei ist meine Anwesenheit nicht erforderlich und ich kann ein wenig ausruhen.“

Jeremy schüttelte den Kopf.

„Doktor Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten, entweder legen Sie das PADD freiwillig beiseite und lassen diese Berechnungen jemand anders machen. Oder ich befehle ihnen die Berechnungen jemand anderen Machen zulassen. Dr. Summerfield zum Beispiel.“

„Captain!“ Assjima richtete sich empört auf. „Sie verstehen nicht … das hier ist nicht gerade eine der üblichen Sternenflottenprozeduren. Alice ist eine tüchtige Ärztin, aber von dieser Behandlung hat sie nicht die leiseste Ahnung. Außerdem habe ich sie vor zwanzig Minuten ins Bett geschickt. Sie sagten doch eben selber, dass ich meinen Leuten auch Ruhe gönnen soll. Dreißig Minuten! Ich verspreche Ihnen, dass ich mich dann sofort in mein Quartier zurückziehen werde.“

Jeremy erhob sich von seinem Stuhl und blickte die Ärztin streng an.

„Fähnrich Harrison! Kommen Sie doch bitte einmal hier her“ rief der Captain in den Behandlungsraum. Sogleich erschien die Krankenschwester im Türrahmen.

„Fähnrich, der Doktor hat ab jetzt noch genau dreißig Minuten um mit diesen Berechnungen fertig zu werden. Wenn sie in dreißig Minuten nicht freiwillig die Krankenstation verlässt haben Sie den Befehl, dafür zu sorgen, dass der Doktor sein Quartier aufsucht und sich dort mindestens sechs Stunden lang ausruht. Und wen Sie den Doktor in ihr Quartier gebracht haben, gehen auch Sie schlafen.“

Meg setzte ein breites Grinsen auf. „Diesen Befehl befolge ich nur zu gerne, Captain. Und wenn ich mir einen klingonischen Schmerzstock besorgen muss – ich schaffe sie in die Koje!“

Als sie in den Behandlungsraum zurück ging streckte sie den anderen triumphierend den nach oben gedrehten Daumen entgegen.

Assjima schüttelte jedoch nur den Kopf. „Das war überflüssig, Captain. Ich hatte es Ihnen versprochen und ich pflege, meine Versprechen zu halten.“

Wieder lächelte Jeremy müde. „Sehen Sie es einfach als Ansporn, rechtzeitig fertig zu werden. Außerdem diente dieser Befehl zum Heben der Moral in der Crew. Sehen Sie nur, wie fröhlich der Fähnrich war.“

Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Das Kribbeln das normalerweise in seine Hand strömte, wenn er die Deltanerin berührte, war fast nicht vorhanden. Ob dieses einen Zeichens war, dass sie am Rande der Erschöpfung war?

„Ich werde es wieder gut machen versprochen Doktor.“

„Da müssen Sie sich aber was wirklich Besonderes einfallen lassen, Captain. Ich lasse mich nicht gerne vor meinen Leuten diskreditieren“ antwortete die Ärztin trocken und setzte sich hinter ihren Schreibtisch.

Jeremy schmunzelte. „Ich werde mir Mühe geben, Doktor.“ Danach verließ der Captain müde und erschöpft die Krankenstation und begab sich direkt in sein Quartier.

Die Deltanerin starrte ihm einen Momentlang niedergeschlagen hinterher. Dann beugte sie sich mit einem leisen Seufzer erneut über ihre Berechnungen.

Bryn und Shane in „Schlummern sie noch oder schlafen sie schon?“

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Kaum war das Computer-System von den Borg-Resten gereinigt, fing Kentan mit einem Mal zu gähnen an und meinte nur noch schläfrig zu Coleman: "Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich werde jetzt erst mal drei, vier Stunden ein Nickerchen machen. Sie können es mir gerne gleichtun, aber sorgen Sie dafür dass unsere Abteilung ausreichend besetzt ist."

"Also ich werde erst einmal eine Dusche nehmen und dann mindestens sechs Stunden schlafen. Lieutenant Connor kann solange übernehmen. - Boss?"

Kentan Delama lehnte halb sitzend an der Wand des Computer-Raums und begann leise zu schnarchen.

"Oh Mann, der konnte es wohl einfach nicht abwarten!" Coleman rief Jenax und zusammen schleppten sie ihren schon tief und fest schlafenden Vorgesetzten so diskret wie möglich in dessen Quartier, wobei Coleman zum Öffnen zuerst den Schließmechanismus überbrücken musste.

"Ich weiß nicht ob das nur seine individuelle Art ist mit Stress umzugehen oder ob alle Kriosaner so reagieren", wunderte sich Jenax, "aber für einen Quereinsteiger mit keiner echten Kampferfahrung hat er sich nicht übel geschlagen."

"Ja, der Mann ist ein Naturtalent... Sie können sich jetzt übrigens auch ausruhen Fähnrich, natürlich nur in Ihrem eigenen Quartier." Sean Coleman sah sich noch einmal kurz in Kentans Quartier um. Es war vergleichsweise nüchtern eingerichtet doch auf dem Nacht-Kästchen, dem Schreibtisch und einem Regalbrett standen Modelle eines alten kriosanischen Kreuzers, der USS Constitution und der USS Ambassador.

"Interessant", murmelte Coleman als er und Jenax das Quartier verließen, "beide Sternenflotten-Prototypen erschienen im Abstand von fast exakt 100 Jahren und läuteten jeweils eine neue Ära der Computer-Technik ein: Zuerst Duotronik, dann isolineare Hardware. - Man, durch diese Assoziationen bin ich schon fast wieder ein bisschen munterer geworden, aber ich denke ich überlasse die OPS vorerst doch Connor sofern er nicht auch schon eingeschlafen sein sollte."

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„Das war das letzte.“

Milseya schlug vielmehr aus Gewohnheit denn als Signal für die Piloten zweimal an die Außenhaut des Shuttles. Eine Minute später startete das Runabout „Dornier“ und brachte die letzten Patienten von der Community zur Wellfare.

Die Pilotin aktivierte die Conn in ihrem Headset. „Community an Troja.“

„Hier Troja.“

„Die Dornier ist gestartet. Nachdem sie die Patienten auf der Wellfare abgeliedert hat, wird sie zu euch zurückkehren. Danke für eure Hilfe.“

„War das mindeste, was wir für euch tun konnten“, antwortete der Pilot der Troja, Lt. Commander Thomas Montfort. Er schwieg für einen Moment. „Wie viele habt ihr verloren?“

„Verloren?“ Milseya seufzte lautlos und setzte sich auf eine Transportkiste. „Ich weiß es nicht genau“, gab sie zu. „Meine Leute meinen, sie hätten von 50 gehört... viel zu viele.“

„Es war eine Schlacht...“

„Wohl eher eine Schlachtbank...“

Montfort schwieg kurz. „Ich sehe in deiner Akte, dass du bei der Schlacht bei Wolf 359 nicht dabei warst.“

„Das ist richtig.“

„Dann fehlt dir eine Vergleichsmöglichkeit.“

„Macht es das etwa besser?“

„Nein“, gab der Pilot zu. „Doch bei Wolf 359 wurden wir abgeschlachtet. Daraus haben wir gelernt. Dadurch hatten wir hier eine reale Chance – und wir haben sie genutzt. Denk nur an dein Manöver mit der Potemkin, als die Borg direkt auf euch Kurs nahmen. Die Mekong hatte damals falsch reagiert...“

Milseya verzog das Gesicht.

„Bist du anderer Meinung?“, wollte Montfort wissen, als keine Antwort kam.

Sie wusste darauf keine Antwort. Jetzt nicht mehr. Damals in diesem Moment war es ihr richtig erschienen. War Tenners Befehl in ihren Augen ein Fehler. Deshalb hatte sie ihn verweigert. Und doch – jetzt schien ihr es ein Fehler gewesen zu sein. In einer Schlacht gab der Captain die Befehle, denn er wusste, was zu tun war. Wie kam sie eigentlich darauf, dass dieser Mann, der schon viel länger in der Flotte Dienst tat, der schon viel mehr Schlachten geschlagen hatte als sie, dass dieser Mann nicht wusste, was er tat...

„Milseya?“

„Die Chance lag bei 50:50“, erwiderte die Pilotin. „Genauso gut hätten die Borg eine andere Strategie verfolgen können.“

„Möglich“, meinte Montfort. „Die Dornier meldet, dass die Patienten sicher abgeliefert wurden.“

„Verstanden. Ich melde es der Krankenstation.“

Thomas Montfort koordinierte die Rückkehr des Shuttles, während Milseya zusah, wie X'Kles und Claudette gemeinsam mit zwei Hangartechniker die eigenen Shuttles durchcheckten und reparierten.

„Stimmt es“, riss Montforts Stimme sie aus der Lethargie, die sich schlagartig über Milseya gelegt hatte „dass du demnächst das Lager wechselst?“

„Wie bitte?“

„Na, es heißt, dass du ein Blauhemd wirst. Offenbar hat die Sternenflotte vor, dich auf irgendeinen gottverlassenen Außenposten zu schicken, damit du mit deinen Quantenfäden spielen kannst. Hast du noch nicht deine Post gelesen?“

„Nein“, gab Milseya zurück und versuchte erst gar nicht den sarkastischen Ton in ihrer Stimme zu verbergen. „Ich hatte hier nämlich ein Borgproblem zu lösen, wie dir vielleicht nicht entgangen ist.“ Sie erhob sich müde von der Kiste. Mit schweren Beinen schleppte sie sich zum Schott und verabschiedete sich mit einem stummen Winken von ihren Leuten. „Wie kommt es, dass du davon weißt?“

„Nun ja, Piloten, die anfangen Quantenphysik zu studieren, gibt es ja nun nicht viele. Und wenn dann eine von uns, sich auch noch ausgerechnet auf die Quantenfäden stürzt, dann macht uns das natürlich neugierig... stimmt es, dass du wirklich die Fäden aufspüren kannst?“

„Das erklärt immer noch nicht, woher du von meiner angeblichen Versetzung weißt“, erwiderte Milseya.

„Ich hab da einen Freund, der hat einen Freund..“

„Spar dir den Rest“, meinte die Pilotin.

„Und kannst du es?“

Sie aktivierte den Computer in ihrem Quartier und öffnete den Posteingang. Montfort hatte Recht. Die Sternenflotte gab ihr noch eine zweite Chance, ihre korrigierte Theorie zu beweisen.

„Ja“, antwortete sie und deaktivierte die Leitung.

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Lt. Lee Anders

Sternenbasis 234 / Bajoranisches Restaurant – später Abend / Föderationsstandardzeit

Keanus und Lee saßen im Bajoranischen Restaurant auf dem Promenadendeck der Raumstation und verspeisten gemeinsam eine große Portion Hasperath. Noch immer waren beide verliebt wie am ersten Tag, und fütterten sich gegenseitig, dabei innige verliebte Blicke austauschend.

Das charakteristische Piepen eines Kommunikators unterbrach jäh die romantische Stimmung.

„Ops an Commander Anders, bitte melden Sie sich umgehend im Büro des Commanders.“

Keanus seufzte, und Lee verdrehte simultan die Augen. Die Enttäuschung seines Ehemann war für Keanus deutlich spürbar. „Wieso konntest du das Mistding nicht im Quartier lassen?“

„Ops an Commander Anders, bitte melden Sie sich umgehend im Büro des Commanders.“

Mit einem abermaligen Seufzer aktivierte Keanus seinen, am Gürtel befestigten Kommunikator. „Verstanden ... bin gleich da.“

Keanus nahm noch einen großen Schluck Frühlingswein, und dann beugte er sich über den Tisch um Lee einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. „Du weißt doch wie das mit der Uniform is, immer im Dienst ... selbst im Urlaub.“

„Nun geh schon ...“, Lee versuchte seine Enttäuschung zu verbergen, wohl wissend das er einem Telepathen und grade seinem Partner nichts vormachen konnte.

„Wir treffen uns später im Quartier.“

Ops / Büro des Kommaders – wenige Minuten später

Keanus trat aus dem Turbolift auf die Ops, da die Nachtschicht bereits ihren Dienst angetreten hatte war nur eine Minimalbesatzung anwesend.

Ein junger bolianischer Fähnrich an der Komm stand offensichtlich grade in Verbindung mit einem Schiff. „Verstanden Excalibur ... Leitstrahl für automatisches Andocken aktiviert. Lehnen sie sich zurück und genießen sie die Show. Willkommen auf Sternenbasis 234.“ Nachdem er den Kanal geschlossen hatte wandte der Bolianer sich Keanus zu. „Guten Abend Commander ... sie werden bereits im Büro des Commanders erwartet.“

Keanus nickte, und der Fähnrich wandte sich wieder seiner Konsole zu. Als er vor dem Büro stand betätigte er den Summer, und wurde sofort hereingebeten.

Als Keanus eintrat, stand zu seiner Überraschung der XO der Station, sein Schwager Mike vor ihm. Ohne zu zögern begann Captain Anders, die abendliche Störung zu erklären.

„Entschuldige den abendlichen Überfall Schwager ... aber ich hab vor ein paar Minuten ein wichtiges Kommunikee vom Hauptquartier für dich erhalten.“

„Noch nicht mal im Urlaub hat man(n) seine Ruhe ...“

Mike ignorierte den Kommentar von Keanus und reichte ihm ein Padd. Die Neugier ergriff Besitz von Keanus und er aktivierte die gespeicherte Nachricht. Bereits die ersten Worte der Nachricht trafen Keanus wie ein Schlag in die Magengrube.

Sofortiger Versetzungsbefehl zur U.S.S. Community ... gezeichnet Admiral Picard, Hauptquartier der Sternenflotte

„Also XO auf der Community ... wenn ich mich richtig entsinne eine Prometheus.“

Mike nickte bestätigend, “Japp ... sie wird innerhalb des nächsten Tages hier zu umfangreichen Wartungsarbeiten eintreffen ... Sie haben eine Schlacht mit den Borg hinter sich ...“, nach einem kurzen Durchatmer fügte er hinzu, “ Herzlichen Glückwunsch Schwager ...“

„Danke ... aber was wird mit Lee?“ Mike zuckte mit den Schultern. „Ohne ihn werde ich nicht gehen ... das tue ich uns nicht nochmal an.“ Wehmütig dachte er an die Zeit ihrer Trennung, nach dem die Sovereign Utopia Planitia damals wieder verlassen hatte.

Keanus war damals regelrecht krank vor Sehnsucht gewesen, und nach ihrer Wiedervereinigung hatten sie sich geschworen, sich nie wieder länger als ein paar Tage von einander zu trennen.

„Was willst Du jetzt tun Keanus?“

Eine sehr gute Frage ... „Ich weiß es noch nicht Mike ... ich weiß es nicht. Aber ich lasse mir was einfallen.“

Keanus erhob sich wieder, und reichte Mike das Padd. „Ich geh erstmal schlafen ... tu mir einen Gefallen Mike, kein Wort zu Lee bis ich mir was hab einfallen lassen.“

Keanus Schwager nickte bestätigend, und dann machte Keanus sich auf den Weg zurück ins Quartier.

Gästequartier – einige Zeit später

Nach einem Spaziergang über das Promenadendeck, bei dem er seine Möglichkeiten durchdachte wie er Lee mit sich nehmen konnte, kehrte Keanus schließlich ins Quartier zurück.

Im Quartier herrschte bereits Nachtmodus, und so begab er sich leise in den Schlafbereich, wo Lee bereits seelig schlummerte. Mein kleiner Engel ..., Keanus zog sich aus und kletterte vorsichtig zu seinem Ehemann unter die Bettdecke, konnte aber ob der letzten Neuigkeiten nicht schlafen. Während er seinem Mann beim schlafen zusah, überlegte Keanus fieberhaft welche Möglichkeiten er hatte, bevor er irgendwann einschlief.

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Langsam schritt die Chefärztin durch die Korridore der Community. Einmal wieder verfluchte sie insgeheim, dass sich ihr Quartier nicht in der gleichen Sektion wie die primäre Krankenstation befand. Sie ging aufrecht, mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt. Nur keinen Lift benutzen … Lifte sind gefährlich …Sie können stecken bleiben … Stecken bleiben? War sie schon jemals in einem Lift festgesessen? Sie konnte sich nicht erinnern. Genau genommen konnte sie sich an Vieles nicht erinnern. Dieser Lift … wann war sie das letzte Mal in einem Turbolift gefahren? Gestern? Aber sie war doch während der Schlacht einmal kurz auf der Brücke gewesen … Hassem und ich stiegen in den Lift … ich bin mir sicher. Und dann waren wir plötzlich im Frachtraum. Und Hassem war tot. Wie ist er gestorben? Immer und immer wieder grübelte sie über die Ereignisse nach und kam ständig nur zum selben Ergebnis: es fehlten ihr ganze 20 Minuten, an die sie sich nicht erinnern konnte. Sie war mit Hassem auf der Brücke in den Lift gestiegen, fand sich plötzlich mit James und Miki im Frachtraum wieder … und Hassem war tot. Sie hatte die beiden gefragt. Sie sagten, sie hätten sie bewusstlos dort gefunden. Und der Chief sei von den Borg getötet worden. Sie konnte sich aber nicht erinnern, dort irgendwelche Borg gesehen zu haben. Wenn da wirklich welche gewesen waren … warum war sie selber nicht assimiliert worden? Warum hatten sie Hassem getötet statt ihre verfluchten Nanosonden in ihn zu pressen?

Bei jedem Schritt schrieen die Fasern ihres Körpers vor Schmerz auf. Doch sie wollte sich nichts anmerken lassen, ging weiterhin aufrecht, bis sie vor der Tür eines Lifts stehen blieb. Eine Kapsel wartete dort, öffnete sich … sie bräuchte nur einzusteigen, dem Computer einen Befehl zu geben und der Lift würde sie fünfzehn Meter von ihrem Quartier absetzen. Doch weigerte sich ihr Hirn, den Beinen den Befehl zum Eintreten zu geben. Die hell erleuchtete Kapsel flößte ihr eine unerklärliche Angst ein. Die Türen schlossen sich und sie ging weiter.

Endlich stand sie in ihrem Quartier. Das Terminal auf ihrem Tisch blinkte. Mehrere Nachrichten warten ungeduldig darauf, gelesen zu werden. Sie ignorierte sie, schickte nur eine kurze Mitteilung an Sam, bestehend aus zwei Sätzen: „Wir haben es geschafft. Ich liebe dich.“ Er würde wissen, was er zu tun hatte.

Vorsichtig streifte sie die Uniform ab, stieg in die Dusche und lehnte sich erschöpft an die Wand während das heiße Wasser auf sie herunter prasselte, das getrocknete Blut von ihrer Haut spülte und rötlich gefärbt im Abfluss verschwand. Jetzt erst entdeckte sie überrascht die vielen Prellungen, Hämatome und flüchtig behandelten Wunden an ihrem Körper. Sie konnte sich nicht erklären, woher die Verletzungen kamen. Sie konnte sich auch nicht erinnern, dass sie behandelt worden waren. Es klaffte ein Loch von ganzen 20 Minuten in ihrer Erinnerung.

Bearbeitet von Assjima
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Die sechs Stunden Pause waren wie im Flug vergangen. Auch wenn Jeremy nicht viel geschlafen hatte, so hatte doch wenigstens die Dusche eine erfrischende Wirkung gehabt. Nun war er wieder auf der Brücke und die Arbeit hatte ihn wieder voll im Griff.

Er hatte noch wichtige Gespräche mit zwei seiner Führungsoffiziere vor sich.

Er entschloss sich, dass er die Gespräche auch jetzt führen konnte, er betätigte seinen Kommunikator.

„Captain Tenner an Lieutenant Anquenar. Lieutenant, kommen Sie doch bitte in meinen Bereitschaftsraum.“

Milseya sah kurz von der holografischen Darstellung an den Wänden von Hangardeck 2 herab und aktivierte dann ihren Kommunikator. „Ich bin auf dem Weg, Captain.“

Das Bild erlosch. Sie speicherte die letzten von ihr eingetragenen Anmerkungen auf einem Padd und verließ das Hangardeck. Kurze Zeit später befand sie sich vor dem Bereitschaftsraum des Captains und betätigte den Türsummer.

Jeremy betätigte den Türöffner und bat Milseya hinein.

„Bitte setzen Sie sich, Lieutenant, möchten Sie etwas trinken?“ Jeremys Gesichtsausdruck verriet die Ernsthaftigkeit des Gesprächs.

„Nein, danke, Captain“, erwiderte Milseya und setzte sich müde. „ Es ist nicht notwendig, dass Sie besonders höflich zu mir sind. Ich denke, ich weiß wieso ich hier bin. Lassen Sie es uns hinter uns bringen.“

Immerhin wusste sie, dass sie etwas verkehrt gemacht hatte. Aber so schnell würde Jeremy das nicht auf sich beruhen lassen.

„Da Sie wissen worum es geht, würden Sie mir dann bitte ihre Beweggründe darlegen.“

Milseya schloss kurz ihre Augen und überlegte sich, ob es überhaupt etwas bringen würde. Dann erinnerte sie sich an das Gespräch mit Lt. Commander Montfort und beschloss, es darauf ankommen zu lassen. „Ich wollte nicht den gleichen Fehler wie die USS Loire bei Wolf 359 begehen, Sir.“

Jeremy zog eine Augenbraue nach oben und sah seine Pilotin über seinen Schreibtisch hinweg an. Nachdenklich schüttelte er seinen Kopf.

„Lieutenant, glaubten Sie, dass ich die Situation nicht unter Kontrolle hatte? Die Loire war ein altes Schiff der Excelsiorklasse, zudem ein Schiff das schon erhebliche Beschädigungen hatte.“

Jetzt fixierte Jeremy Milseya und sah sie mit fester Miene an.

„Das ändert nichts an der Situation, Captain“, gab Milseya zurück. „Die Loire war so wie wir an vorderster Front, doch als der Kubus sie direkt anflog, wich sie aus, öffnete die Deckung der gesamten Linie und ihre eigene. Das Ausweichmanöver kostete nicht nur der Crew der Loire das Leben, auch die Schiffe hinter ihr wurden schwer beschädigt.“ Die Pilotin rieb sich die Stirn. „Meine Leute und ich haben stundenlang die Manöver der Borg bei Wolf 359 analysiert. Wir befanden das Ausweichen der Loire als einer der Faktoren, die die Schlacht mitentschieden hat. Als der Kubus auf uns zukam, beschloss ich, dass ich diesen Fehler nicht machen würde – damit die Community nicht genau so enden wird wie die Loire.“ Sie schöpfte kurz Atem. „Ob Sie die Situation nicht unter Kontrolle hatten? Um darauf zu antworten, müsste ich offener reden dürfen, als Sie mir je erlauben werden...“, beendete sie ihre Antwort und bereute es auch sogleich. Sie war nicht auf Konfrontation aus - nicht mehr.

„Also beschlossen Sie meine Befehle zu missachten und Ihre eigenen Befehle auch noch an andere Piloten weiter zugeben. Damit diese ebenfalls die Befehle ihrer Captains missachteten.“

Jeremy holte tief Luft.

„Sie bleiben bei Ihrer Aussage? Immerhin kämpften wir zu diesem Zeitpunkt gegen einen Borgaufklärer und nicht gegen einen Kubus. Diese Schiffe haben bedeutend weniger Feuerkraft als ein Kubus. Sie haben mit Ihrer Aktion nicht nur die Community in Gefahr gebracht, sondern auch noch Ihre Kollegen zur Befehlsverweigerung angestiftet. Ich war mir der Situation, in der wir uns befanden, sehr wohl bewusst und die Schlacht bei Wolf 359 ist mit diesem Gefecht nur schwer zu vergleichen. Aber Sie haben in einer Stresssituation Ihre Entscheidung getroffen. Wie soll ich nun mit Ihnen verfahren? Lieutenant, was würden Sie wohl an meiner Stelle tun?“

Nein, er hatte es nicht gesehen. Er hatte es nicht verstanden. Milseya schüttelte unmerklich mit dem Kopf. Sie hatte es geahnt. Gewusst. Und es wäre ihr egal gewesen – wenn er nicht die Arbeit ihrer Leute derart in den Dreck ziehen würde, indem er sich zum Maß aller Dinge erklärte. X'Kles, Peter, Claudette, Rupert und auch sie hatten sich die Nächte um die Ohren gehauen, um dieser Herausforderung gewachsen zu sein. Hatten Pläne und Manöver geschmiedet, die Tenner dann einfach umgeworfen hatte, weil er es ja besser wusste. Kalte Wut packte die Bajohaliianerin. Mit einem Ruck war sie aus ihrem Sessel aufgesprungen und funkelte den Menschen an. „Sie waren sich überhaupt nicht der Situation bewusst, Captain!“, gab sie zurück. „Wären wir Backbord ausgewichen, hätten die Borg uns an unseren unteren Schilden kalt erwischt und damit leichtes Spiel mit uns, der Defiant und dem Steamrunner gehabt. Die Potemkin hätte keinerlei Schutz

gehabt und wäre ebenfalls zerstört worden. Die Angriffslinie wäre durchbrochen gewesen. Ein Kubus hätte sich ohne Weiteres mitten in unsere Formation platzieren und sein Streufeuer setzen können. Und wenn Sie ein einziges Mal die verschiedenen Flugstrategien, die meine Leute für Sie erarbeitet haben, angesehen hätten, dann würden Sie das ebenfalls sehen. Aber das einzige, was Sie sehen, ist eine rebellische Leiterin des Hangardecks, die nicht immer einer Meinung mit Ihnen ist und die keine Angst hat, Ihnen das auch zu sagen. Was ich an Ihrer Stelle tun würde? Mir überlegen, ob Sie möglicherweise nicht auch auf das hören sollten, was ihre Leute sagen und tun – und dann schmeißen Sie mich einfach in die Brigg, erteilen Sie mir einen Verweis und werfen Sie mich von Bord! Aber ich werde es nicht länger dulden, dass die Arbeit meiner Leute mit Füßen treten!“

„Lieutenant, setzen Sie sich wieder.“ Jeremy Stimme war eiskalt und sein Blick war bohrend geworden.

„Unseren unteren Schilden war schon zusätzliche Energie zugeleitet worden, die Potemkin wäre mit uns ausgebrochen, so dass diese überhaupt nicht in den Wirkungsbereich der Borgwaffen gekommen wäre. Unsere Hecktorpedos waren feuerbereit, außerdem wurde der Borgkubus gerade von den vereinten Flotten der Klingonen und Romulaner angegriffen, so dass dieser überhaupt keine Möglichkeit hatte, sich in unsere Formation zu setzen.

Die Defiant und die Steamrunner waren zum Zeitpunkt meines Befehls steuerbord hinter uns und hätten noch eine weitere Salve abgeben können.“

Jeremy beugte sich in seinem Sessel etwas nach vorne.

„Ich habe Ihre Flugmanöver vor dem Gefecht eingehend studiert ebenso wie die Berichte und Ausarbeitungen aller anderen Abteilungen. Und es ist meine Aufgabe, die der Situation angemessene Vorgehensweise auszusuchen. Und nur weil Sie mit mir ein persönliches Problem zu haben scheinen, meinen Sie mir vorwerfen zu müssen, dass ich nicht auf die Vorschläge meiner Untergebenen höre.

Wie Sie vielleicht bemerkt haben, sind wir bei den Angriffen auf den Kubus und dem Angriff die Station genau nach Ihren Flugplänen geflogen. Davor hatten wir es mit einem Gefecht mit mehreren Feindschiffen zu tun. Ein Szenario, das niemand bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt in Erwägung gezogen hatte.

Auch wenn Sie es vielleicht nicht hören wollen, war ich vor und nach dieser Aktion voll und ganz mit Ihrer Arbeit zufrieden. Und ich werde es Ihnen nicht so einfach machen und Sie einfach in die Brigg verfrachten. Sie werden Ihren Dienst weiter verüben unter meinem Kommando, ob es Ihnen schmeckt oder nicht.“

„Wollen Sie das wirklich?“, fragte Milseya, die sich – rebellisch oder nicht – nicht wieder hingesetzt hatte. „Wollen Sie wirklich jemand an ihrer Seite haben, der auch in Zukunft – und ich verspreche Ihnen, dass diese Aktion nicht die letzte in dieser Art war – ihren Befehl mgissachten wird, wenn er glaubt, dass Sie unrecht haben? Wollen Sie mich dann wirklich jedes Mal danach hier her zitieren und mir vorhalten, dass Sie es besser wissen?“

„Lieutenant, ich habe diese hier…“ Jeremy deutete auf seine Rangabzeichen, „…nicht weil ich Auseinandersetzungen scheue. Und schon gar nicht, weil ich jeden Untergebenen, der nicht mit mir einer Meinung ist, versetzen lasse. Ich sehe in Ihnen ein Potential, Lieutenant. Doch im Moment stehen Ihr Ego und Ihre Abneigung mir gegenüber Ihnen im Weg. Und um Ihre Frage zu beantworten: Ja, wenn es nötig ist, werde ich jede Woche wieder so ein Gespräch mit Ihnen führen. Und wenn es sein muss, werden Sie auch jedes Mal wieder einen Verweis in Ihre Akte bekommen so wie dieses Mal.“

Milseya setzte sich mit einem Kopfschütteln. „Wir beide werden niemals einer Meinung sein, wenn es um das Fliegen geht, Captain“, entgegnete sie ruhig „Sie glauben an Regeln und Gesetzmäßigkeiten, ich glaube, daran, dass man manchmal Regeln brechen muss, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Das hat nichts mit meinem Ego zu tun, und schon gar nichts damit, dass ich Sie nicht besonders gut leiden kann. Sondern einfach damit, dass ich um mein Potenzial weiß. Dass ich um das Können dieses Schiffes weiß. Und ich glaube nicht, dass Sie das wissen. Dafür sind Sie viel zu kurz an Bord dieses Schiffes. Dafür sind Sie viel zu weit weg von dieser Crew... Doch vielleicht ist Abstand nicht immer das Schlechteste – Sie müssten in ihrem Postfach bereits die Benachrichtigung über meine zeitweilige Versetzung haben. Das dürfte meiner Akte ein paar Verweise ersparen... Sir.“

„Wir werden sehen, Lieutenant. Und ja, ich habe Ihre zeitweise Versetzung erhalten. Es könnte Ihnen vielleicht wirklich zwei Akteneinträge ersparen, aber danach haben wir beide noch viel Zeit für Meinungsverschiedenheiten.“

Jeremy zog sich sein Uniformoberteil glatt. Und seine Miene wurde wesentlich entspannter.

„Das wäre dann alles von meiner Seite, Lieutenant. Ach ja, nur damit Sie es wissen, der Pilot der Potemkim wurde von seinem Captain degradiert und seines Postens enthoben. Wie gesagt, so leicht werden Sie es bei mir nicht haben.“

Milseya erhob sich von ihrem Platz. „Samuel konnte die Potemkin nie leiden – vielleicht macht es das leichter, dass er auf ein anderes Schiff versetzt wird... ach und Captain? Wenn es leicht wäre, wäre es langweilig. Zumindest tröstet mich die Tatsache, dass es auch für Sie nicht leicht werden wird. Bitte wegtreten zu dürfen, Captain.“

„Sie dürfen wegtreten, Lieutenant.“

Als Milseya den Raum verlassen hatte, ging Jeremy zum Replikator und holte sich eine Tasse Tee. Mit einem amüsierten Lächeln setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch.

„Aus der könnte mal ein fähiger Captain werden.“

Er nahm einen Schluck von dem noch viel zu heißem Tee und verbrühte sich fast daran. Jetzt hatte er noch mit einem weiteren Führungsoffizier zu reden. Doch was Lieutenant Torr anging, das hatte noch ein paar Minuten Zeit bis er seinen Tee ausgetrunken hatte. Jeremy schickte seinem Wissenschaftsoffizier schon einmal eine Nachricht, dass dieser in 30 Minuten in seinem Büro zu erscheinen hatte.

Fee und Shane in: Mili und Jeremy erhalten demnächst eine Sonderausgabe von „simplify your life“.

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„Ja bitte?“

Milseya sah beim Tönen des Türsummers von ihrem Bett auf, auf dem die meisten ihrer Kleider aus ihrem Schrank verstreut lagen. Was bei allen Höllen sollte sie nur auf die Forschungsstation mitnehmen?

Assjima trat ein und schaute sich verwundert um. „Hallo Mili … ich wollte mal sehen, wie es dir geht. Hat Tenner dich zum Aufräumkommando abgestellt?“

„Wie?“ Die Pilotin sah sich um. Hier sah es doch wie immer aus, wenn H'Qar mal nicht an Bord war. „Nein“, entgegnete sie schließlich. „Ich bin nur beim Packen.“

„Wo willst du hin?“ hakte Assjima nach.

„Ich verlasse die Community“, gab Milseya zurück und hob schnaufend ihren Nicht-Standard- Koffer unter ihrem Bett hervor. Mit einem Seufzen ließ sie sich aufs Bett fallen. „Willst du mir sagen, dass die Gerüchteküche an Bord trotz der Borg noch nicht bis zu dir vorgedrungen ist?“

„Ich weiß nur, dass der Captain dich zu sich beordert hat. Deswegen bin ich hier.“ Ohne auf eine Einladung zu warten zog die Deltanerin einen Stuhl zu sich heran, packte die darauf liegenden Padds auf den Tisch und setzte sich. „Was ist passiert?“

„Er wollte wissen, wieso ich einen direkten Befehl von ihm während der Schlacht verweigert habe“, erklärte Milseya und orderte beim Replikator eine Tasse Tee für Assjima und ein großes Glas Wasser für sich. Beides stellte sie auf den Tisch und setzte sich dann ebenfalls auf einen Stuhl, den sie allerdings weniger vorsichtig freischaufelte. „Aber deswegen gehe ich nicht.“

Assjima griff dankbar nach dem Tee und trank einen Schluck. „Und warum willst du uns verlassen?“

Zum ersten Mal seit ein paar Stunden musste Milseya herzhaft lachen. „Als hätte ich die Wahl gehabt“, meinte sie. „Nein, stell dir vor, jetzt endlich hat sich die Akademie dazu durchgerungen mir eine zweite Chance für den praktischen Teil meiner Doktorarbeit zu geben. Wollten wohl erst mal sehen, ob ich das hier überlebe!“

„Aber das ist doch wunderbar! Nach der ganzen Plackerei hast du dir das redlich verdient. Wie lange wirst du weg bleiben?“

„Ja, das ist wunderbar“, kam es von Milseya wenig begeistert zurück. „Ich weiß nicht, Doc“, begann sie dann kopfschüttelnd. „Nach diesem Kampf... mit all diesen vielen Toten ... ich weiß nicht ...“ Sie seufzte. „Es fühlt sich wie eine Flucht an ... sollte ich vor all dem hier fliehen?“

„Wenn du wegen dieses Kampfes dein Leben in eine andere Richtung lenken möchtest, so würde ich es verstehen“ antwortete die Deltanerin nachdenklich. „Wenn du gerade wegen dieses Kampfes an deiner Entscheidung zweifelst, dann ist dieser Zweifel fehl am Platze. Du musst nicht wegen der Toten an Bord bleiben. Aber wenn du wegen der Überlebenden zweifelst, dann horche tief in dich hinein. Wir haben überlebt weil du am Steuer gesessen bist. Und mit dir am Steuer werden wir auch in Zukunft immer die besseren Chancen haben. Doch es ist dein Leben. Nur du allein weißt um deine Bestimmung. Womöglich wirst du als Wissenschaftlerin glücklicher werden?“

„Oh Assjima! Ich bitte dich! Könntest du dir mich als Blauhemd vorstellen, das nur irgendwelche langweiligen Berechnungen durchführt? Ich dachte wirklich, dass du mich besser kennst! Mein Platz ist hinter einem Steuer. Wenn ich nicht fliegen kann, dann würde ich aus Verzweiflung sterben.. nein, ich habe meine Studien begonnen, weil ich Leben retten wollte. Wenn ich das erreicht habe, dann fange ich etwas Neues an. Irgendetwas.. Philosophie oder wie wärs mit Medizin?“ Milseya lachte erneut und sofort wieder ernst zu werden. „Nein, ich zweifle nicht wegen der Lebenden. Oder vielleicht doch? Ich meine, bin ich hier richtig, obwohl ich nicht wie Tenner Erbsen zähle? Du weißt, ich bin das geborene Chaos. Tanrim wusste, wie er mit mir umgehen musste – aber Tenner? Er scheint das Regelbuch der Sternenflotte nicht nur auswendig gelernt zu haben, nein, er scheint es regelrecht gefressen zu haben!“

Die Ärztin lächelte. „Na da haben wir’s doch. Du über einem Computer voller Formeln und Daten …“ Sie verdrehte theatralisch die Augen „ … und vor allem die Systematik, die in einem Forschungslabor Gesetz ist … du würdest deine Kollegen schon in der ersten Woche in den Wahnsinn treiben. Nein, du bist kein Blauhemd. Aber du würdest eine solche Arbeit dem Dienst unter Tenner vorziehen? Ich glaubte wirklich, dich zu kennen. Aber dass du wegen eines Vorgesetzen den Schwanz einziehst hätte ich dir wirklich nicht zugetraut.“

„Nun mal langsam, du Eierkopf! Wie wär’s denn, wenn Tenner dir verbieten würde... sagen wir mal ... dein Laserskalpell zu benutzen – oder noch besser – Operationen durchzuführen, weil dich das von deiner Pflicht, ALLEN Patienten helfen zu können, abhält? Würde dir das gefallen? Oder was ist damit, dass du nicht anderer Meinung sein darfst als er – weil das doch einer Befehlsverweigerung nahe kommen würde? .. Nein, warte - vergiss es, Assjima..“ Milseya zuckte mit den Schultern. „Ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt..“

„Ich würde ihm vermutlich ins Gesicht springen, nicht aber die Flucht vor ihm ergreifen. Er hat mir vorhin befohlen, mindestens sechs Stunden zu schlafen, obwohl es mehrere Patienten gibt, die dringend einer Behandlung bedürfen. Die Community bräuchte eine ausgeruhte Ärztin …“ Assjima schüttelte unwirsch den Kopf. Der Gedanke an dieses Ereignis machte sie noch immer wütend. „Als wenn ich nicht selber entscheiden könnte, ob ich Zeit zum Schlafen habe oder nicht … Er bekommt das zurück – darauf kann er Gift nehmen. Aber ich würde wegen ihm keinesfalls mein Leben ändern wollen.“ Sie griff erneut nach ihrer Tasse. „Willst du mir erzählen, was er dir verboten hat?“

„Oh, gesprungen bin ich schon“, erklärte Milseya seufzend. „Ich dachte, du wüsstest, dass er mir verboten hat, den Jäger zu fliegen. Ich würde es noch verstehen, wenn es in einer Schlacht wäre, aber ein generelles Flugverbot? Du sagst, du würdest wegen ihm nicht dein Leben nicht ändern, aber was, wenn er einen Befehl erteilt, der einen Teil deines Lebens ändert? Ich habe hart daran gearbeitet Jägerpilotin zu werden, nun nimmt er mir diesen Teil MEINES Lebens. Sag mir, würdest du diesen Befehl verweigern?“

„Es ist immer noch diese Jägergeschichte? Hast DU denn schon mal einen Blick in die Sternenflottenverordnungen geworfen? Ich bin mir nicht sicher ob ein Captain seinem Chefpiloten grundlos ein generelles Flugverbot für die an Bord befindlichen Fluggeräte aussprechen kann. Immerhin benötigst du doch deine üblichen Flugstunden um dein Patent behalten zu können. Und die Chefin von Flight muss doch eine Flugerlaubnis für alle fliegenden Kisten auf ihrem Schiff haben … oder irre ich mich da etwa?“

„Oh, er kann es mir verbieten! Und natürlich hast du Recht, dass ich eine Erlaubnis für alle Schiffe an Bord benötige ... und jetzt denk nur einen Schritt weiter, verliere ich meine Erlaubnis für den Jäger, weil ich nicht gegen den Befehl Tenners verstossen möchte, verliere ich automatisch meinen Rang als Leiterin des Hangardecks... begreifst du nun, warum ich mich derart darüber aufrege. Tenners Verbot ist in meinen Augen nichts anderes als der Versuch, mich loszuwerden... aber nicht mit mir! Sobald wir zurück auf einer Station sind, werde ich offiziell Widerspruch einlegen – was mir aber auch nicht viel hilft, da ich erst mal nicht mehr an Bord sein werde..“ Milseya schüttelte seufzend den Kopf.

„Mit den offiziellen Wegen wird es auch nicht einfacher. Im Gegenteil … du verärgerst ihn damit nur noch mehr. Und immerhin müsst ihr im gleichen Raum zusammen arbeiten. Aber ich vermute, dass es ihm nicht darum geht, dich an die Kette zu legen. Ich glaube, dass er eher aufgrund einer übertriebenen Vorsicht so handelt. Er macht sich Sorgen … um dich, um mich … vielleicht ist die Idee vom schwachen Geschlecht noch irgendwo in ihm verwurzelt?“ Allein der Gedanke daran brachte Assjima zum Lachen. „Dir verbietet er den gefährlichen Jäger, mich schickt er ins Bett … er kennt uns noch nicht.“

Milseya fiel in das Lachen mit ein. „Vielleicht hast du Recht. Aber er sollte doch eigentlich aus unseren Akten wissen, dass wir mehr einstecken können, als unser Äußeres andeutet. Wie diese Schlacht zum Beispiel. Sieh uns an, wir haben uns gegen die Borg mit all unseren Mitteln gewehrt – auch mit denen die er nicht versteht und akzeptiert. Wir haben Freunde verloren und doch machen wir weiter... ich habe dich vorhin nicht gefragt, aber wie viele sind auf der Krankenstation gestorben?“

„Aus meinem Staff?“ Assjima wurde wieder ernst. „Zu viele … Serik, Nrzol und Nicholas sind tot, Melissa wurde noch nicht gefunden und Pavel sitzt als Drohne in der Brick. Ich weiß nicht, ob ich ihn wieder zurück verwandeln kann. Habt ihr Peter gefunden?“

„Keine Lebenszeichen mehr von ihm – er ist tot.“ Die Pilotin stand auf und holte neue Getränke aus dem Replikator. Sie verharrte einen Moment regungslos vor dem Gerät. „Ich wäre es auch, wenn ich in dem Jäger gesessen hätte.“

„Ich glaube, wir wären alle tot wenn du in diesem verdammten Jäger gesessen hättest.“ Assjima drehte die leere Tasse zwischen ihren Handflächen. „Das mit Peter tut mir leid … es ist schlimm, einen guten Freund zu verlieren. Vielleicht ist es noch schlimmer, von den toten Freunden zurück gelassen zu werden … in dem Wissen, noch mehr Schlachten schlagen zu müssen … noch mehr Freunde zu verlieren …“

„Und genau deshalb finde ich, dass meine Versetzung wie eine Flucht aussieht“, meinte Milseya. „Wenn ich hier weg bin, dann werden meine Leute denken, dass ich mich einfach absetze... dass ich nicht mit ihnen trauern möchte... und nein, wenn X'Kles am Steuer gewesen wäre, dann säßen wir jetzt auch hier.. all meine Leute beherrschen ihr Fach, Assjima. Ich hab sie dahin gequält, wo sie heute sind.. jeder von ihnen kann, was ich kann... und sie sind nicht so aufsässig wie ich. Vielleicht wäre dann Peter noch am Leben...“

Die Deltanerin schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Mili! So darfst du nicht denken! Peter wusste genau worauf er sich einließ, als er in den Jäger stieg. Er war ein Jägerpilot. Du bist die Chefpilotin der Community und heute gab es nur einen einzigen Platz an dem du zu sein hattest, nämlich hinter deiner Konsole auf der Brücke. Ein was-wäre-wenn-Denken ist in einer solchen Situation fehl am Platz. Wir konnten nur gewinnen weil jeder genau das gemacht hat, was er zu tun hatte. Peter im Jäger draußen, du auf der Brücke. Er starb, du hast überlebt. Es hätte auch andersrum laufen können. Du hast keine Schuld an seinem Tod. Du darfst diesen Gedanken auf keinen Fall zulassen!“

„Wir alle haben Blut an den Händen, Assjima“, gab die Pilotin niedergeschlagen zurück. „Ich habe das Manöver vorgeschlagen, in dem die Jägergeschwader beinahe vollständig vernichtet worden... Willst du mir sagen, dass du in dieser Schlacht dich nicht gewehrt hast? Dass du allen Borg aus dem Weg gehen konntest?“

„Nein, das kann ich nicht.“ Die Ärztin atmete tief durch. „Ich habe heute zum ersten Mal in meinem Leben getötet … ich musste Leben gegen Leben aufwiegen. Und ich habe nicht nur ein Manöver befohlen. Ich habe …“ Sie hob die Hände und starrte sie an „Ich habe mit diesen Händen, die eigentlich Leben retten sollten, eine Waffe genommen und gezielt auf lebende Wesen geschossen …“ Ihre Hände begannen zu zittern. Sie griff schnell nach der Tasse und trank.

Die Bajohaliianierin beobachtete ihre Freundin verwundert. Da war etwas ... „Ich verstehe nicht ganz“, erwiderte sie „irgendjemand sagte mir, dass die Sicherheit dich und andere von der Krankenstation begleitet hatten... warum musstest du dann schießen?“

„Bevor wir die Krankenstation verlassen konnten beamten sich gleich zu Beginn des Kampfes mehrere Borg direkt zu uns auf die Krankenstation. Chief Faldaas war mit zwei seiner Leute bei uns. Einer wurde sofort getötet, der andere assimiliert … Hassem hat ihn anschließend erschossen. Und einer versuchte, Meg zu assimilieren. Da musste ich abdrücken. Zwei Schuss … zwei Borg … ich wusste gar nicht dass ich so gut schießen kann.“ antwortete Assjima bedrückt.

„Hätte man diese Borg wieder reassimilieren können?“

„Ich weiß es nicht … sie waren nicht von unserer Crew. Der eine war wohl mal ein Andorianer … bestimmt waren sie schon lange im Kollektiv … aber man kann sie nicht betäuben … wie hätte ich sonst meine Leute und unsere Patienten vor ihnen schützen sollen? Leben gegen Leben … ich musste entscheiden, welches Leben uns … mir … wichtiger war. Zwei unbekannte Borg oder meine Freunde … ich sage mir immer wieder, dass ich keine Wahl hatte.“ Assjima fuhr sich mit der Hand über die Stirn, auf der sich Schweißperlen gebildet hatten. „Nein, ich habe die richtige Entscheidung getroffen. So wie du auch.“

„Und dennoch machst du dir schwere Vorwürfe – genauso wie ich, nicht wahr?“

„Das kann man nicht direkt vergleichen. Ich habe zwei Feinde getötet … du musstest Freunde in den Tod schicken um andere Freunde zu retten.“

„Das ist keine Antwort auf meine Frage, Doc. Zumal wir beide wissen, dass das Leben – jedes Leben – dir heilig ist. Da spielt es keine Rolle, ob es das Leben eines Feindes oder eines Freundes ist.“

„Es gibt Situationen in denen man über seinen eigenen Schatten springen muss, Mili. Prinzipien gehen im Krieg schnell verloren. Wenn ich dieses Risiko nicht hätte eingehen wollen wäre ich besser bei meiner Praxis auf Delta IV geblieben. Ich werde damit leben müssen. Und es wird gehen weil ich weiß, dass Meg durch meinen Prinzipienverstoß weiterleben kann.“

„Und woran kann ich mich dann festhalten, wenn ich weiß, dass Peter das nicht wird, Assjima?“ Milseya schüttelte den Kopf. „Eben weil ich auch gegen Prinzipien verstoßen habe... du magst die richtige Entscheidung getroffen haben und damit ein Leben gerettet haben. Ich habe die falsche getroffen und damit nicht nur eines sondern zig Leben vernichtet. Sag mir bitte nicht, dass ich mir daran nicht die Schuld geben darf.“

„Ich weiß nicht, was für ein Manöver du angeordnet hat. Ich kann dir auch nicht sagen ob dieses Manöver den Kampf positiv oder negativ beeinflusst hat. Ich weiß nicht, ob Peters Tod einen Sinn ergab oder nicht. Aber noch werden unsere Schlachten von fühlenden Wesen geschlagen. Und Entscheidungen müssen in Bruchteilen von Sekunden gefällt werden. Es bleibt keine Zeit, alles genau abzuwägen. Es zählt einzig und allein das Können und die Intuition. Und du bist Meisterin in beidem. Deswegen weiß ich, dass wir mit einer anderen Pilotin höhere Verluste zu beklagen hätten. Auch wenn das Peter und die anderen nicht mehr lebendig macht. Wenn es dir hilft, dann gebe dir die Schuld. Aber verstecke dich nicht hinter deinen Schuldgefühlen. Die Flucht vor ihnen wird es nicht besser machen. Es würde nur zu Verbitterung führen.“

„Nein, ich verstecke mich nicht dahinter“, sagte Milseya. „Ich akzeptiere es, doch hadere ich mit mir. Frage mich, ob ich es hätte besser machen können. Ob ich es verhindern hätte können. Und wenn ich das Schiff in ein paar Stunden verlasse, dann werde ich das Gefühl haben, dass meine Piloten denken, dass ich mich dem nicht stellen möchte – obwohl sie das wohl nie denken werden ... ach Assjima, warum ist das Leben nur so verflucht kompliziert?“

„Weil es eines der komplexesten Besonderheiten unseres Universums ist“ entgegnete die Ärztin. „Ein Stein zu sein ist einfach. Er muss sich nicht einmal bewegen. Und es wäre fast ebenso einfach wenn wir Borg wären. Ein Denken, eine Stimme … wie bequem … wie trostlos. Wir entwickeln uns aufgrund unserer Erfahrungen weiter. Wir haben heute schlimme Erfahrungen gesammelt. Aber wir werden nicht daran zerbrechen, sondern an ihnen wachsen … ach Gott, ich rede schon wie eine Priesterin! Entschuldige. Ich habe nicht vor, dich vollzulabern. Du sagst, du würdest dich nicht verstecken und hast gleichzeitig Angst, dass deine Piloten von dir denken, du würdest dich vom Acker machen wollen? Warum um alles in der Welt packst du dann?“

„Weil die stinksauer werden, wenn ich nicht das zu ende bringe!“, entgegnete die Pilotin. „Weil ich – eine völlig durchschnittlich intelligente Person – etwas vollbringen werde, was die klügsten Hirne nicht fertig bringen. Weil ich das Fliegen im Raum noch sicherer machen werde. Und weil ich, wenn ich das verbocke, von denen einen ganzen Kopf kürzer gemacht werde...“ Ob sie wollte oder nicht, Milseya musste lachen. „Und weil mir ein Verweis am Tag reicht – ich will es mir nicht noch mit der Akademie verscherzen. Denn wenn Tenner vielleicht doch mal die Nase von mir und meinen Sperenzien voll hat, kann ich möglicherweise dort noch meine Tage verbringen...“

„Du hast mir immer noch nicht erzählt, wohin du versetzt worden bist. Und vor allem hast du noch nicht erwähnt, wann du wieder zurückkommst.“

„Auf die Forschungsstation Subhramanyan Chandrasekhar. Und zurückkommen werde ich.. nun ja, wenn ich fertig bin, also wenn alles gut läuft in zwei Monaten... mehr Zeit benötige ich nicht für den Aufbau der Experimente und den endgültigen Beweis meiner Theorie. Drei, wenn ich es langsam angehe und viel esse ...“ Sie zwinkerte Assjima zu.

Die Deltanerin schüttelte den Kopf. „Wehe, du kommst als Fettklößchen zurück. Und wehe ich darf nicht Frau Doktor zu dir sagen wenn du wieder hier bist.“ Sie stand auf. „Mili, ich muss zurück auf die Krankenstation. Außerdem wünscht der Captain, dass ich bei der Trauerfeier als Priesterin aktiv werde.“ Sie verzog das Gesicht. „Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Wenn ich dir noch einen Rat geben darf …“ Sie deutete auf den großen Koffer. „Pack’ den wieder unters Bett und nehme nur eine kleine Tasche mit. Je mehr von deinen Sachen hier bleiben, desto größer wird dein Verlangen sein, zu uns zurück zu kehren.“

Nachdenklich zog Milseya die Stirn in Falten und nickte dann. „Gute Idee... ein Abendkleid werd ich da ja wohl eh nicht brauchen ...“

Bryn und Fee über Steine, Schuld und Seekoffer

Bearbeitet von Assjima
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Irgendwo aus der Ferne ertönte ein Piepen. Aiso versuchte es zu ignorieren. Doch das Piepen war hartnäckig. Und es wurde immer Lauter. Mühsam wälzte sich Ais auf seinem Bett und stellte den Wecker aus. Er hatte traumlos und Tief geschlafen – fast Narkoseartig. Jetzt brauchte er erst einmal einen Kaffe um wieder in die Gänge zu kommen.

Fünf Minuten später war Aiso auf dem Weg ins Büro des Sicherheitsoffiziers – welches ja neuerdings er selbst war. Bis zur Trauerfeier blieben noch ein bisschen Zeit, und Aiso wollte sich sein neues Büro noch schnell ansehen. Das Schiff war ausserordentlich ruhig – die Ruhe nach dem Sturm eben. Zu seinem ausserordentlichen Erstaunen traf Aiso im Sicherheitsbüro auf Lt. Tevok.

“Lieutenant – was machen sie den hier, sollten sie nicht auch schlafen gehen?” fragte Aiso.

„Als Vulkanier bin ich in der Lage bis zu fünf Tage ohne Schlaf auszukommen!“ belehrte ihn Tevok auf typisch Vulkanische Art. „Man bat mich, Lt. Müllers persönliche Dinge, aus dem Büro zu seinem Quartier zu bringen.“ In der Hand, hatte er ein Bild, von Müllers Frau, das wahrscheinlich zuvor auf dem Arbeitstisch gestanden war.

„Na schön, wie sie meinen Tevok.“ Sagte Aiso. Ihm war es eigentlich egal, ob und wie viel der Vulkanier schlief, das musste dieser schon selbst wissen.

„Da sie ja hier übernehmen, dürfte dass hier für sie sein.“ Meinte der Vulkanier, und reichte ihm ein Padd.

Aiso nahm das Padd entgegen. Es war eine Liste mit Namen, Personal das in die Sicherheitsabteilung der Community wechseln würde, um die freigewordenen Plätze aufzufüllen.

Aiso legte die Liste wieder weg

„Hmm, die tu ich mir später an“ grummelte er. Er musste auch noch Teams aufstellen, da die bestehenden fast alle irgendwie Verluste erlitten hatten, ein Schichtplan musste auch wieder neu ausgearbeitet werden. Kurz, er würde eine Menge Papierkram erledigen müssen. Ausserdem würde er wieder einen Stellvertreter für sich selbst bestimmen müssen, aber das konnte auch warten. „Sie können wegtreten Lieutenant.“

Der Vulkanier verstand, das es dem Aurelianer nicht nach Konversation zumute war. Er nickte Aiso kurz zu und verschwand. Aiso setzte sich an seinen neuen Arbeitstisch.

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George und Jenax hatten es geschafft 5 Stunden am Stück zu schlafen. Trotzdem fühlte sich das Paar so, wie wenn Sie eine Woche lang durchschlafen könnten. Mithilfe eines starken Kaffees kehrten die Lebensgeister sogar etwas wieder zurück, das Übrige tat die Vorfreude darüber, dass endlich die Kinder wieder an Bord der Community zurückkehren würden.

Im Haupthangar herrschte wieder reger Betrieb, als die Raumfähren mit den Zivilisten der Community wieder landeten und Ihre Passagiere entließen. Sämtliche Familienangehörige der Zivilisten hatten sich bereits versammelt, nahmen Ihre Liebsten in Empfang. Und doch. Einige der Ankömmlinge suchten vergebens nach vertrauten Gesichtern. Unter diesen Leuten machte sich zunehmen Unruhe und auch eine aufkeimende Ahnung breit, dass was geschehen war.

George und Jenax machten Ihre Kinder schnell aus. Begleitet von Jerry Lee, bahnten diese sich Ihren Weg zu Ihren Eltern.

Ohne weitere Worte schlossen sich die Sheridans in die Arme und hielten sich einen Augenblick lang.

Shannon McGregor hatte bereits gehört, dass die Schlacht nicht für alle gut verlaufen war. Sie konnte aber kein Gespräch mit Tenner führen. Jedoch wiesen viele Dinge darauf hin das sich, was verändert hatte. Eine dieser Veränderungen sah Sie beim Anflug auf die Community aus dem Bullauge. Das Schiff hatte wieder einmal klaffende Wunden davon getragen und im Hangar bemerkte sie, dass einige Crewmitglieder nicht da waren. Auch wenn diese Dienst haben sollten, so war sich McGregor sicher, dass diese Tenner für die Rückkehr kurz freigestellt hätte.

„Ich werde gleich nach Klaus sehen Shannon. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.“ Sagte Nora Müller und verabschiedete sich von der Lehrerin mit Ihren Kindern.

„Tun Sie das Nora. Er wird Sie bestimmt vermissen.“ Doch Müller war nicht im Hangar. Auch vom Hangar Personal fehlten vertraute Gesichter. Was die Lehrerin immer mehr zu einer traurigen Schlussfolgerung kommen lies.

Dann erblickte Sie den Chefingenieur und seine Familie. Vielleicht wusste er was? Nein er musste es wissen.

„Commander Sheridan?“

„Hallo Shannon. Schön, dass Sie zurück sind“, begrüßte George die Lehrerin freundlich.

„Danke Commander. Wie ist es gelaufen?“

„Wir haben……..die Borg verjagt.“

„Verjagt?“

„Ich weis nicht ob man die Borg je endgültig besiegen kann, aber fürs Erste sind sie weg.“

„Sagen Sie, wie viele von uns haben es nicht geschafft?“

George atmete aus, bevor er seine Antwort sorgfältig abwog.

„Wir haben schwere Verluste hinnehmen müssen. Der Captain informiert bereits die betroffenen Familien.“

Im Hintergrund konnte man auf einmal Nora Müllers Stimme ausmachen.

„Was ist passiert?...........................Wo ist mein Mann?......zum Captain gehen aber …“

George schloss kurz die Augen. Dann öffnete er sie wieder, als er sich Shannon zuwandte.

„In 6 Stunden findet eine Trauer Zeremonie statt Shannon. Wir sehen uns dort.“

„Ich verstehe.“, die Sheridans machten sich auf den Weg. McGregor hingegen stand noch einige Minuten auf dem Hangerdeck und beobachtete, wie sich manche Hoffnung in eine vernichtende Gewissheit verwandelte. Es war so, wie wenn der Feind posthum noch einmal zuschlagen würde.

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