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...die schrecklichste Potenz von Gut

Widerstand ist zwecklos


USS Community

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Die „Nix-als-Verdruss“ war ein elegantes ziviles Schiffchen aus eigenständiger orionischer Produktion. Exakt eine Stunde und 14 Minuten nachdem ihr Captain das Gespräch mit Assjima beendet hatte dockte es an der Community an.

Nachdem Lt. Commander Sheridan gemeinsam mit seiner Frau und einem in zivil gekleideten Sicherheitstrupp die orionischen Gäste am Schott abgeholt hatte, wurden in der Messe Aperitifs und Snacks gereicht. Beide Sheridans waren redlich bemüht, über die laute Musik hinweg die Gäste solange mit Smalltalk hinzuhalten bis der Captain erscheinen würde. Jenax fragte sich, wer für wohl die Auswahl der Musik verantwortlich sein könnte, denn die schrägen Stücke aus dem Album „Humppamaratooni“ von Eläkeläiset schien nicht so richtig zwischen die Hard-Rock- und Heavy-Metal-Rhythmen zu passen. Da hatte bestimmt dieser Finne aus der medizinischen Abteilung seine Finger im Spiel. Überhaupt … warum musste die Musik so laut sein?

Vor der Türe zum Casino stand derweil die ziemlich nervöse Chefärztin der Community. Sie trug das lange, eng anliegende blaue Abendkleid, welches Sam ihr anlässlich Milseyas Hochzeit gekauft hatte. Das Stirnband der verheirateten Deltanerin hatte sie nach kurzem Überlegen wieder in die kleine Schatulle zurück gelegt. “Wo bleibt er nur …“ Sie zupfte zum zigsten Male den fast bis zum Bauchnabel herabreichenden Ausschnitt zurecht. “Immer so wenig wie möglich aber stets so viel wie nötig zeigen … Oh Mutter – du hattest niemals mit Orionern zu tun …“

Zivile Festtagskleidung - so etwas hatte er noch nie gemocht und hatte sich immer darum gedrückt wenn es irgendwie möglich war. In Wirklichkeit fühlte er sich in seiner Galauniform sogar wohler. Zum zehnten Mal zog Jeremy an seinem Kragen, als er um die letzte Gangbiegung ging. Dort sah er seine Ärztin stehen. Er schluckte kurz. “Das wird tierisch schief gehen“ dachte er sich. Jeremy ging auf Assjima zu und reichte ihr seinen Arm. „Sind Sie bereit, Doktor?“

„Ich fühle mich wie ein Schlachtvieh auf dem Weg zum Metzger … habe ganz weiche Knie.“ Assjima hakte sich beim Captain unter und war in diesem Moment sehr froh, an einem starken Arm hängen zu dürfen. „Augen zu und durch … Jeremy.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Es werden mindestens fünf saurianische Brandy nötig sein bis mir das flüssig von den Lippen gehen wird.“

„Da bin ich dabei … Assjima.“ Jeremy atmete tief durch. Zerrte noch mal an seinem Kragen und zog seinen anthrazitfarbenen modern geschnittenen Anzug zurecht, darauf achtend, dass die blauen Streifen auf den Ärmeln die richtige Position inne hatten. „Ich hasse solche Verkleidungen“ zischte er im Gehen seiner Begleitung zu. „Dann wollen wir uns mal amüsieren.“ Mit weiten Schritten und gerader Haltung ging das Pärchen durch die Tür des Casinos. Mit einem langsamen Schwenk des Kopfes verschaffte sich der Captain einen Überblick.

Die Musik war noch lauter als es die geschlossene Türe hatte befürchten lassen. Aber der Raum war beinahe perfekt – jedenfalls so perfekt, wie man es nach nur einer Stunde Vorbereitungszeit erwarten konnte. Die Lieutenants Delama und Anquenar hatten sich in Sachen Phantasie und Organisationstalent gegenseitig übertroffen. Das Casino war kaum wieder zu erkennen.

Der größte Teil der Führungsoffiziere war anwesend. Dazu eine ganze Reihe Crewmitglieder aus den niederen Rängen. Assjima schätzte etwa 60 bis 70 Personen, die in mehr oder weniger festlicher Kleidung steckten. Bei einigen musste sie tatsächlich zweimal hinschauen, um die jeweilige Person zu erkennen. Doch blieb ihr für eine genauere Betrachtung des Spektakels nicht viel Zeit. Eine Gruppe Fremder stand in der Mitte des Raumes, umtänzelt von einem mehr als bunt gekleideten Miauz, der mit einem schweren Tablett bewaffnet den Gästen kleine Häppchen darbot. Als die Anwesenden den Captain und seine Begleitung bemerkten, verstummten die Gespräche augenblicklich. Einige Kinnladen klappten herunter, wurden aber ganz schnell wieder hochgezogen. George Sheridan, welcher bis zu diesem Moment die Besucher betreut hatte, schien einen Moment lang in Gefahr zu geraten, die Fasson zu verlieren. Doch er fing sich glücklicherweise sehr schnell. „Ah!“ rief er und bereitete die Arme aus. „Da kommt ja unser Captain und unse … seine Begleitung, unsere Chefärztin. Sie kennen Doktor Assjima bereits. Captain Tenner – darf ich Ihnen Captain Kelam-Het vorstellen?“

Ein hünenhafter Orioner trat aus der Gruppe hervor: „Captain Jeremy Tenner!“ dröhnte es durch den Raum. „Ich habe schon viel von Ihnen gehört und bin sehr erfreut, Sie kennen zu lernen.“ Er streckte dem Kommandanten der Community eine riesige grüne Pranke entgegen.

„Ich bin ebenfalls erfreut, Sie kennen zu lernen Captain Kelam-Het. Ihr hervorragender Ruf eilt Ihnen voraus.“ Jeremy griff nach der Hand seines Gegenübers. Obwohl Jeremy nicht klein war hatte er das Gefühl, seine Hand würde in der Hand des orionischen Captains verschwinden. Er erwiderte den schraubstockartigen Handgriff so gut er konnte. „Darf ich Ihnen meine Gefährtin vorstellen: Assjima von Delta vier.“

„Ihre Gefährtin?“ Der Orioner wendete sich der Ärztin zu. „Lieutenant Commander Assjima – es ist mir eine Freude Sie endlich in voller Lebensgröße vor mir zu sehen. Captain Tenner – ich muss schon sagen – Sie haben einen erlesenen Geschmack!“ Er grinste Jeremy breit an. „Da könnte ich wirklich neidisch werden. Doktor, ich bin ein glühender Verehrer von Ihnen. Seit ich Sie damals in dieser Doku-Soap sah. Aber da Sie ja in festen Händen sind können Sie mich vielleicht etwas trösten indem Sie mir verraten, ob Lieutenant Commander Shral auch anwesend ist?“

Assjima lachte den Riesen an. „Vinara ist leider nicht mehr an Bord der Community. Aber seien Sie nicht allzu unglücklich. Jeremy ist an die deltanische Lebensweise gewöhnt. Nicht wahr, Chemaschar?“ Sie reckte sich und gab dem Captain einen Kuss auf die Wange.

Sein erster Instinkt war es weg zu zucken, aber er unterdrückte ihn. „Natürlich bin ich das mein Herz. Assjima besitzt mein volles Vertrauen in allen Belangen.“ Jeremy deutete zur Bar. „Wir sollten einen Drink zu uns nehmen. Mr. Sheridan amüsieren Sie sich noch.“ Die Gruppe begab sich nun zur Bar. „Was trinkst du, mein Liebling?“

„Einen sauria … nein, doch lieber einen Sunrise. Captain – wer sind denn die Herrschaften in Ihrer Begleitung?“

„Ach herrje … bitte entschuldigen Sie meine Unaufmerksamkeit. Ich habe zu unser aller Unterhaltung drei meiner besten Künstlerinnen mitgebracht. Das hier sind Naral, Sevis und…“ Er zog die älteste der drei Damen sanft an sich „ … Mali. Sie ist eine fantastische Sängerin und wird später mit Freude etwas vortragen. Dann habe ich noch meinen Ersten Offizier Sal’Te-Scheck, meinen Chefingenieur Temak Haslim-Jol und meinen Berater Jeff Stone mitgebracht. Er freut sich schon sehr darauf, einmal wieder mit Menschen sprechen zu dürfen.“

Jeremy nickte jedem der vorgestellten kurz zu und bestellte dann für die Gruppe die jeweils gewünschten Getränke. Er selber orderte für sich einen schweren Rotwein. „Den kann ich nur empfehlen. Chateau Tenner 2380 - ein guter Jahrgang. Captain Kelam-Het ich hoffe Ihnen gefällt unsere kleine Feier. Setzen wir uns doch. Dann können Sie und Assjima schon einmal besprechen was für die Verhandlungen von Nöten sein wird. Außerdem redet es sich im Sitzen doch viel angenehmer. Und vielleicht können ihre Künstlerinnen ja etwas zum Besten geben.“

Kelam-Het gab den drei Frauen ein Zeichen, woraufhin diese sich entfernten. Dann ließ sich die Gruppe auf einigen der bereitgestellten Récamieres nieder und sofort kam Miauz mit seinem Tablett angetanzt. Assjima und Jeremy saßen gemeinsam auf einem der eher unbequemen Liegesessel. Der Deltanerin blieb nichts anderes üblich, als sich in des Captains Arm zu kuscheln. Ihr gegenüber saß der kleine grauhaarige Mensch, den Kelam-Het als Jeff Stone vorgestellt hatte. Er hatte ein schön geschnittenes Gesicht, doch den schmalen Oberlippenbart empfand die Ärztin als ziemlich unzeitgemäß. Der kleine Mann ergriff nun das Wort. „Das ist eine schöne Party, die Sie hier auf die Beine gestellt haben, Captain Tenner. Sie wissen offensichtlich, in welchem Rahmen die Orions Ihre Geschäfte am liebsten besprechen. Wir sind jedoch etwas verwundert, warum unser Kontaktmann Ihre Schiffsärztin als Verhandlungspartnerin genannt hat. Ist Ihnen der zu verhandelnde Gegenstand nicht wichtig genug, dass der Captain sich persönlich kümmern sollte?“

Jeremy musterte den Menschen, der nun das Wort ergriffen hatte. „Nun Mr. Stone, wie ich bereits erwähnte, besitzt Assjima mein vollstes Vertrauen in allen Belangen. Und wenn Sie mit ihr sprechen, dann ist es so als würden Sie mit mir persönlich reden.“ Jeremy strich zärtlich über die Wange von Assjima, die es sich in seinem Arm gemütlich gemacht hatte. Ihm wurde leicht schwindelig, als sich die Deltanerin in seine Arme schmiegte. „Sie ist meine beste Unterhändlerin. Sie wird die Verhandlungen in meinem Sinne führen.“

So langsam fand Assjima gefallen an diesem kleinen Schauspiel. „Ach Schatz … du bist wirklich süß. Wissen Sie, Mister Stone … immer nur die Medizin – nein, das ist auf Dauer doch etwas langweilig. Aber solche diplomatischen Verhandlungen haben mir schon immer viel Vergnügen bereitet. Und mein Jeremy weiß genau, was ich liebe.“ Sie kuschelte sich noch fester an ihn.

Der Atem des Captains wurde tiefer und ein Kribbeln breitete sich auf seiner Haut aus. Er neigte seinen Kopf zu ihrem und küsste sie aufs Ohr. Dabei flüsterte er, so dass nur sie es hören konnte: „Übertreiben Sie es nicht.“ Danach blickte er leicht verträumt in die Richtung von Kelam-Het und Mr. Stone. „Mister Stone, wenn Sie Ihren Captain fragen, wird er ihnen bestätigen, dass man aufregende Frauen bei Laune halten muss.“ Dabei lächelte er dem orionischen Captain zu.

Der stieß ein brüllendes Lachen aus, welches die Leute in nächster Umgebung erschrocken zusammen zucken ließ. „Oh ja Tenner!“ grölte er und zeigte dabei ein kräftiges, strahlend weißes Gebiss. „Und ich sehe schon, dass es in der Förderation auch nicht anders läuft als bei uns. Aber mein guter Jeff ist nun mal eben kein Orioner. Und die schönen Seiten des Lebens will er auch nicht so richtig genießen. Er versteht die Frauen einfach nicht. Schauen Sie, Tenner!“ Er streckte seinen dicken grünen Finger aus und zeigte auf die drei orionischen Frauen, die sich auf ihren Auftritt vorbereiteten. „Das da – das ist meine Mali! Ist sie nicht ein Prachtweib? Sie wird gleich Ihre Laute zupfen. Und wenn Sie erst einmal ihre Stimme hören … aaahh – das ist einfach wunderbar!“

Während sich aller Augen sich auf den kleinen, als Bühne gedachten Platz richteten nutzte Assjima die Gelegenheit und antwortete flüsternd auf die Bemerkung des Captains: „Wenn schon, dann richtig, Captain. Denken Sie nur immer an die Waffe und die vielen Leben welche sie retten könnte. Außerdem macht es mir inzwischen fast schon Spaß.“ Sie lächelte ihn gespielt unschuldig an.

So was sah Assjima also als Spaß an? Nun ja Geschmäcker waren ja verschieden. Jeremy strich über Assjimas Kinn. „Genießen wir die Show mein Engel.“ Jeremy blickte, wie so ziemlich jeder im Casino, zu den drei orionischen Frauen, die nun mit ihrer Show begannen. Schlangengleich räkelten die Frauen über die Bühne und es fiel Jeremy schwer sich auf etwas anders zu konzentrieren. Das war einfach zu viel. Zuerst die Pheromonbombardierung durch seine Ärztin und nun dieser orionische Tanz.

Während sie dem Tanz zuschaute fuhr die Ärztin ihm mit dem Finger verträumt über den Handrücken. “Sie haben es gleich überstanden, Captain“ dachte sie. Als die drei Frauen fertig waren erhob sie sich und spendete begeistert Beifall. Auch die anderen standen auf und klatschten kräftig in die Hände. Dann beugte Assjima sich hinüber zum orionischen Captain und flüsterte ihm leise zu: „Kelam-Het … ich bin neugierig. Haben Sie überhaupt das was wir wollen?“

„Nun, Doktor – Wenn Sie an das Gleiche denken wie ich, dann denke ich, dass ich es habe. Gönnen wir doch Ihrem werten Captain noch etwas von dieser Vorführung und unterhalten uns unter vier Augen. Denn auch ich bin begierig zu erfahren was Sie uns bieten können.“

„Sehr schön. Dort drüben ist eine ruhige Ecke – bestens geeignet zum Reden.“ Assjima nickte dem Orioner lächelnd zu und drehte sich nun zu Tenner um. „Jeremy … wenn du gestattest, werden Kelam-Het und ich uns etwas zurückziehen. Genieße die Show, mein Schatz.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. „Wir sehen uns nachher.“

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Er hatte sich im Endeffekt doch entschieden, die Daten für Milseya weiter zu leiten – obwohl es wahrscheinlich ein Fehler war. Aber das war jetzt auch egal.

Aiso hatte zum Fest ein gelbes Hemd angezogen, das farblich perfekt mit den Farben seiner Federn übereinstimmte. Er stand in einem Ecken des Raumes und versuchte sich möglichst unsichtbar zu machen – was ein bisschen schwer war für einen über 2 Meter grossen knallgelben Aurelianer. Von Seiten der Orioner hatte er ein paar verwunderte Blicke auf sich gezogen, und er bemühte sich, diese jeweils mit einem Lächeln zu beantworten. Von der Crew hatten sich die Meisten unterdessen an Ihn gewöhnt – Aiso hatte auch gar nichts anderes erwartet. Das waren immerhin Offiziere der Sternenflotte, die sahen jeden Tag sonderbare Dinge, da war ein Aurelianer auch etwas das man relativ schnell akzeptieren konnte. Aiso machte also gute Miene zum bösen Spiel, und hoffte das er die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen konnte. Von Seinem Platz aus konnte Aiso sehen wie die Bordärztin zuerst mit dem Captain flirtete, um danach auch den Orionern schöne Augen zu machen. Das alles als verheiratete Frau, wohlverstanden – naja ihm konnte es egal sein. Er bestellte sich an der Bar einen Fruchtsaft, stellte sich irgendwo in den Raum und wartete auf das Ende dieses überflüssigen Festes.

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Lieutenant Dr. Miki Sarsgaard war inzwischen zu Höchstform aufgelaufen. In seinem dunkeln Smoking aus teurem Zwirn („Finnen besaufen sich immer mit Stil“ hatte ihm sein Vater schon von Kindesbeinen auf eingetrichtert) schlängelte er sich gut gelaunt zwischen den Partygästen hindurch und zog Münzen hinter diversen Ohren hervor – wobei ihm die der Vulkanier besonders viel Spaß machten, weil die seiner Meinung nach so schön groß seien. Den orionischen Chefingenieur verblüffte er mit einem ausgefeilten Kartentrick, der schönen Naral zauberte er einen künstlichen Blumenstrauß ins Dekolleté und mit James hob er an der Bar zwei Schnäpse, nicht ohne vorher ein finnisches Trinklied angestimmt zu haben („Immer mit Stil saufen, mein Sohn!“).

Dann erblickte er den Aurelianer, der einsam in der Ecke stand und so tat, als ob ihn das alles hier nichts anginge. Er schnappte sich zwei Gläser Bier und marschierte auf den großen Sicherheitsoffizier zu. „He Goldkehlchen!“ rief er. „Warum lassen Sie den Schnabel so hängen?“ Er drückte Aiso ein Glas in die Hand. „Moment, Lieutenant … Sie haben da was in den Federn.“ Er stellte sich auf die Zehenspitzen und zog mit einer geschickten Handbewegung dem Aurelianer eine kleine, golden schimmernde Schokoladenmünze aus dem Gefieder am Hinterkopf. „Kommen Sie, Lieutenant, sie sollten etwas mitfeiern! Morgen sind wir tot, denn dann kommen die Borg. Also genießen Sie die letzten Stunden Ihres Daseins!“

Bearbeitet von Assjima
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Kentan Delama hatte sich entgegen aller Forderungen nach nackter Haut für die traditionelle männliche Festkleidung seiner Heimatwelt entschieden - einen dreiteiligen Anzug, der mit verspielten silberfarbenen Stoff-Verzierungen an Kragen und Ärmeln zumindest aus menschlicher Sicht etwas anachronistisch anmuten mochte. Immerhin hatte er das untere samtrote Hemd weggelassen, so dass er unter der Anzugjacke tatsächlich nichts trug - aber die war perfekt zugeknöpft und er hatte sich geschworen, dass das auch gerade wegen der orionischen Frauen so bleiben sollte.

Das Schauspiel des Captains und der Ärztin hatte er mit einiger Verwunderung verfolgt; er hatte nicht damit gerechnet dass eine solche, seiner Meinung nach eindeutig zur "Cowboy-Diplomatie" zählende Vorgehensweise auch heute noch bei der Sternenflotte gebilligt werden würde. Wenn Captain Kirk seinerzeit dieselbe Show mit Uhura abgezogen hätte wäre es noch verständlich gewesen - aber hier über 100 Jahre später erschien ihm die Sache doch reichlich seltsam.

Da sah er Lieutenant Coleman in seine Nähe kommen; der Erdenmann trug eine kurze Hose, eine ärmellose Jacke ohne Hemd darunter und eine altmodische Fliege am Kragen.

"Sagen Sie, musste das unbedingt sein? Ich meine jetzt nicht Ihre Kleidung sondern die Show die der Captain und Dr. Assjima abgezogen haben!"

"Nun ja Boss, ein wenig müssen wir den Orionern entgegenkommen, das ist immer so bei diplomatischen Verhandlungen dass man auf die andere Partei eingeht. Von daher finde ich es eine ganz gute Strategie wenn wir auch ein klein wenig auf Piraten machen."

"Ach so ist das - aber warum sehe ich hier niemanden mit Augenklappe oder Kopftuch herumrennen? - Nein, streichen Sie letzteres, Lieutenant Mulhouse von der Wissenschaft scheint sich tatsächlich fast wie ein Pirat gekleidet zu haben. Na wenn das mal nicht tief blicken lässt... Was meinen Sie Sean, hätte ich vor der Ankunft unserer Gäste vielleicht noch die Totenkopf-Flagge über der Brückenkuppel hissen sollen?"

Coleman lachte. "Wäre vielleicht nicht verkehrt gewesen Boss, aber dann würde jetzt vielleicht jedes vorbeifliegende Föderations-Schiff das Feuer auf uns eröffnen!"

"Ja, das wäre auch wieder ein Nachteil... Man, sehen Sie sich nur mal den orionischen Captain an, es wundert mich dass er mit all dem Metall in seinem Gesicht nicht andauernd auf selbiges fällt!"

In diesem Augenblick erschien die ebenfalls recht freizügig gekleidete Claudette Bruchette und flüsterte ein wenig nervös etwas in Colemans Ohr. Dieser wandte sich daraufhin an seinen Vorgesetzten: "Äh Boss, könnten Sie jetzt vielleicht Claudettes Auftritt ankündigen?"

"Auftritt? Welchen Auftritt, ich weiß schon gar nicht mehr wer hier was macht!"

"Isch werde einen Lapdance vorführen", erwiderte die Französin mit einem bewusst gekünstelt wirkenden Akzent.

"Ach das, Anquenar hatte da etwas angedeutet..." Kentan hob das altmodisch wirkende Mikrofon, das er die meiste Zeit in seiner Hand hielt und und rief: "Meine Damen und Herren, wenn ich Ihre Aufmerksamkeit jetzt mal kurz auf die bezaubernde Claudette lenken dürfte die uns alle mit einem kleinen Lapdance beehren wird!"

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„Ein unkonventionelles Schiff mit einer unkonventionellen Crew“ lachte der orionische Captain, als er und Assjima sich in zwei bequemen Sesseln niederließen (welche eindeutig nicht Sternenflottenstandart waren und von denen die Deltanerin nicht die geringste Vorstellung hatte, aus wessen Quartier sie auf die Schnelle ausgeliehen worden waren).

„Wir passen wirklich nicht in den Sternenflottenstandart und ecken in regelmäßigen Abständen immer wieder an. Das Sternenflottenkommando ist meistens froh, uns weit weg in den unendlichen Weiten des Universums zu wissen – so weit weg wie nur irgendwie möglich. Dann haben sie keinen Ärger mit uns … und wir keinen mit ihnen.“ Assjima zwinkerte ihrem Gesprächspartner verschmitzt zu und nahm einen Schluck von ihrem Sunrise.

„Aber Sie haben natürlich trotzdem gute Verbindungen zum Kommando?“

„Sicherlich. Unser ehemaliger Captain ist unser größter Fan. Und er ist nicht der Einzige, der fest davon überzeugt ist, dass man die Regeln bei Bedarf gerne mal etwas beugen sollte.“

„Das erklärt so Einiges, Doktor. Denn zugegebenermaßen war ich ziemlich überrascht, als unser Kontaktmann in der Flotte mit mir Verbindung aufnahm. Aber wenn die Borg tatsächlich wieder in unserem Quadranten aktiv werden sollten …“ Er lachte dröhnend. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass einige der Damen und Herren im Sternenflottenkommando so richtig das Muffesausen bekommen haben. Wiegt man sich jahrelang in Sicherheit, davon ausgehend, dass ihr Captain Janeway – ach, sie ist ja jetzt Admiral - diesen Halbwesen das Licht ausgeblasen hat. Ich würde Kathie ja wirklich mal gerne persönlich kennen lernen. Eine beeindruckende Dame. Die hat wirklich die Hosen an. Und dazu auch noch so was von attraktiv! Haben Sie den Admiral schon einmal getroffen?“

„Kathie? Oh ja – schon oft“ log Assjima. „Ich verehre sie sehr. Vielleicht weil auch sie das Unkonventionelle liebt.“

„Für wahr, für wahr …“ Der Orioner beugte sich vor und flüsterte vertraulich: „Sagen Sie, Doktor: ist der Admiral inzwischen wieder in festen Händen?“

„Nein, leider nicht“ antwortete Assjima ebenso leise. Das Gespräch nahm irgendwie eine unerwartete Wendung. Vielleicht, vielleicht … Sie beschloss, die Chance zu ergreifen: „Als wir das letzte Mal zusammen aus waren, stellte ich sie einem guten Freund von mir vor. Doch der war ihr offensichtlich irgendwie zu … zu zierlich, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sie ist beeindruckend und sie mag beeindruckende Männer. Selbst eine starke Frau wie sie hat das Bedürfnis nach einer kräftigen Schulter an der man sich gelegentlich ausweinen kann.“

„Ah – welch’ erfreuliche Nachricht. Womöglich könnten Sie sie mir einmal vorstellen?“

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kathie an Ihnen Gefallen finden dürfte, Captain. Ich kenne ihren Geschmack recht gut, denn er ist dem meinem sehr ähnlich.“ Sie lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander während sie Kelam-Het über den Rand ihres Glases hinweg erneut ein Lächeln schenkte.

Der Orioner grinse: „Sie sind mir ja eine, Assjima. Ich denke, wir könnten tatsächlich gute Freunde wer …“

Kentan Delama unterbrach den orionischen Captain mit Hilfe seines Mikrofons: „Meine Damen und Herren, wenn ich Ihre Aufmerksamkeit jetzt mal kurz auf die bezaubernde Claudette lenken dürfte die uns alle mit einem kleinen Lapdance beehren wird!“

Kelam-Het beugte sich zur Ärztin hinüber und fragte flüsternd: „Was ist denn ein Lapdance?“

„Ein erotischer Tanz von der Erde … Aber sehen Sie am besten selbst.“ Assjima deutete mit einem Nicken auf Claudette, die jetzt sehr freizügig bekleidet auf der kleinen Tanzfläche erschien, sich zur Musik bewegte um dann nach einigen Takten auf dem Schoß der orionischen Nummer Eins Platz zu nehmen.

„Wow!“ prustete der Captain. „Da hat sie sich ja gerade den Richtigen ausgesucht …“ Er lachte laut als sich Claudette mit rhythmischen Bewegungen immer tiefer in ihr Opfer hineinzugraben schien. „Wenn das mal gut geht! Sehen Sie Doktor – der arme Sal’Te-Scheck läuft schon dunkelgrün an.“

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„Hab ich irgendwas verpasst?“, fragte Milseya, die ein paar Minuten zu spät in das Casino gekommen war.

„Eigentlich nicht“, antwortete X'Kles. „Einmal abgesehen davon.“ Sie zeigte auf Assjima, die gerade den Captain küsste, um sich dann mit einem Orioner in die separate Ecke zu verdrücken.

„Hübsches Paar“, erklärte Milseya nach sich ihre Überraschung gelegt hatte und grinste ihre Kollegin an: „Weiß einer, was Sam dazu sagen wird?“

„Wird ihm wohl nicht gefallen.“

„Ich glaube, er wird den Captain zum Duell herausfordern.“

„Ich glaube, du solltest die Finger vom Alkohol lassen.“

Wie zum Trotz griff sich die Bajohaliianerin ein Glas Champagner und nahm einen Schluck. „Weiß man, wie den Orionern unsere Party bislang gefällt?“

„Ich hab gehört, dass sie wohl gut ankommt – zumindest haben sie sich noch nicht über irgendetwas beschwert.“

„Na, das will ich aber auch meinen – nicht jeder kann so ne Party innerhalb einer Stunde auf die Beine stellen. Das Orga-Team hat sich wirklich selbst übertroffen, wobei wenn ich mir Delama ansehe, dann sollten wir vielleicht noch einmal die Definition von Haut zeigen besprechen..“

„Nun sei mal nicht so! Nicht jeder ist so wie du! Ich hätte das, was du gerade anhast, auch nicht angezogen.“

„Was ist denn an meinem Kleid falsch?“ fragte Milseya und sah an sich herab. Da war doch alles da wo es hinsollte.

X'Kles seufzte. „Das ist ein Kleid?“, frotzelte sie und musste dann lachen. „Ach, Süße, alleine der Rückenausschnitt, der nicht nur deinen Rücken zeigt sondern auch noch den Ansatz deines .. und dann dieser Beinschlitz! Ich hoffe, du hast wenigstens Unterwäsche an.“

„Was? Wir sollten Unterwäsche anziehen? Warum hat mir das keiner vorher gesagt?“

Beide Frauen sahen sich an, begannen urplötzlich zu lachen und stießen ihre Gläser an.

„Sieh dir Claudette an.“

Milseya sah zu der Französin und schnappte nach Luft. „Bei allen Himmeln!“ Ihr Blick wanderte weiter zum Publikum. „Sieh dir Coleman an!“

Das Gesicht des Lieutenants war rot angelaufen.

„Ich glaube, der explodiert gleich!“, meinte X'Kles.

„Ja“, bestätigte Milseya besorgt. „Du kümmerst dich um Coleman – und ich mich um Claudette.“

Keine Minute später stand die Bajohaliianerin vor ihrer französischen Kollegin, die sich hingebungsvoll ihrem Tanz widmete. Milseya griff leicht grob in den Lockenkopf Claudettes und zog diese nach oben zu sich. Verwirrt starrte die Französin sie an, begriff dann aber als Milseya sanft über ihren Arm strich, worauf jene hinaus wollte. Claudette ging auf das mehr oder minder erotische Angebot ein und konzentrierte ihre Bemühungen und ihre Hüften nun auf Milseya.

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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„Wenn Sie die Romulaner in Ihr Boot holen werden Sie nicht mehr lange die Kontrolle über Ihr Boot. Den Romulanern ist und war nie zu vertrauen. Commander es kann nicht ihr Ernst sein diesen Jik´ta Vertrauen zu schenken.“ Der Klingone hatte es nicht mehr auf seinem Kommandosessel ausgehalten. Und stand nun wutschäumend vor Jorunn.„Und Sie erwarten doch wohl nicht das wir den Romulanern vertrauen?“

Jorunn stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf.

"Das ist ein Problem von uns allen, aber das sagte ich ja schon. Denken Sie bitte daran dass wir ohne die Romulaner ganz andere Verluste während des Dominionkrieges gehabt hatten. Ganz zu schweigen davon, dass es darum geht, UNS zu helfen und damit letzten Endes sich selbst..."

„PAH, und gleich nach dem der Konflikt mit dem Dominion haben die Romulaner wieder versucht das Klingonische Reich zu infiltrieren. Und nur vier Jahre nach dem Dominon-Krieg haben die Romulaner versucht die Erde auszulöschen.“

Ein wenig entnervt stieß Jorunn Luft aus.

"Der Vorfall den Sie erwähnen ging nicht auf die Romulaner zurück, sondern auf einen fehlgeleiteten Remaner, aber das wissen Sie! Ich denke immer noch, dass die momentane Situation größer ist, als alle kleinen Streitigkeiten, die wir untereeinander haben. Wenn wir uns untereinander zerfleischen, spielen wir den Borg doch nur in die Hände. Die sind unser Problem - nicht die Romulaner!"

„Die Remaner sind doch nur die tokhe straav der Romulaner. Und ein fehlgeleiteter Remaner alleine hätte niemals ein solches Unterfangen starten können. Shinzon hatte die Unterstützung des romulanischen Militärs. Die Romulaner sind schon immer ein Problem gewesen und sie werden es auch bleiben. Dass die Borg ebenfalls eine große Bedrohung sind, habe ich nie abgestritten. Aber ich bin davon überzeugt das die Romulaner die Gunst der Stunde nutzen werden um Ihre eigenen Interessen voranzutreiben.“

"Und ich bin gerne bereit, mit Ihnen stundenlang darüber zu diskutieren, wenn die Borgbedrohung abgewendet wurde. Aber langsam glaube ich, ich verschwende nur meinen Atem. Ich bin schließlich nur die Überbringerin der Nachricht!"

„Ja wir könnten weiter diskutieren aber ich glaube kaum das wir weiter kommen werden.“ Der klingonische Captain setzte sich wieder in seinen Kommandosessel. „Ich werde den Hohen Rat von ihrem Vorschlag berichten. Sie können sich solange in der Offiziersmesse aufhalten wenn sie möchten.“

Jorunn nickte.

"Ich danke Ihnen... Ich werde Ihnen keine Schwierigkeiten mehr machen, bis mein Schiff kommt und mich holt."

Sie wollte gehen.

„Ich werde Sie rufen sobald ich eine Antwort erhalten habe.“

*** eine Stunde später *** 

Captain Re'kor betrat mit stoischer Mine die Offiziersmesse des klingonischen Schlachtschiffes die von mehreren riesigen Tischen dominiert wurde. Bis auf die Sternenflottenoffizierin war die Messe leer.

„Commander der Hohe Rat hat soeben seine Entscheidung übermittelt.“

Jorunn hatte sich inzwischen an einen der Tische gesetzt und starrte lustlos auf das Tablett, das man ihr gegeben hatte.

Was darauf lag, sah garnicht so furchtbar aus, sie hatte nur keinen Hunger.

Als Re'kor den Raum betrat, hatte sie eine willkommene Abwechslung von ihrem Essen. Sie sah auf, nickte und stand dann auch auf.

"Wie lautet sie?"

„Der Hohe Rat hat sich entschieden das den Romulanern nicht zu vertrauen ist.“ Er machte eine kurze Pause. „Aber er ist bereit zu Verhandlungen.“

Jorunn nickte.

"Ich verstehe und werde die Entscheidung so überbringen. Zu mehr bin ich nicht befugt."

„Ich auch nicht Commander aber der Hohe Rat wird einen Unterhändler schicken. Wir bestehen natürlich auf einem neutralen Verhandlungsort. Oder auf einem klingonischen Außenposten.“

"Ich werde es so weitergeben, was dann geschieht, liegt nicht mehr in meiner Hand."

Jorunn versuchte ein entschuldigendes Lächeln.

„Es liegt nicht mehr in unserer Hand Commander, jetzt werden die Diplomaten über unser aller Schicksal entscheiden.“Re´kor blickte auf den noch immer bis zum Rand gefüllten Teller.„Haben Sie schon eine Nachricht von der Community erhalten wann sie wieder bei uns ankommen werden?“

Jorunn schüttelte den Kopf.

"Nein bisher nicht."

Sie hatte nur am Rande mitgekommen, was eigentlich los war und hoffte, es zu erfahren, wenn die Community zurückkehrte. Wenn...

Unweigerlich musste sie an Solveig denken, verdränkte den Gedanken aber schnell wieder.

"Ich muss Ihre Gastfreundschaft also noch eine Weile strapazieren, aber ich versuche Ihnen nicht im Weg zu sein, Sir!"

„Davon gehe ich aus Commander. Seien Sie unser Gast solange Ihr Schiff noch nicht wieder hier ist. Essen Sie etwas und sollte die Community länger brauchen werden wir Ihnen ein Quartier zuweisen.“

"Ich danke Ihnen. Und lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas Neues hören oder etwas von mir brauchen!"

CAMIR und Gooseman in "Immer die Diplomaten..."

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Kelam-Het war sichtlich amüsiert. „Diese Kleine da drüben … die scheint tatsächlich den vollen Durchblick zu haben. Das ist Ihre Pilotin, nicht wahr? Ich erinnere mich an ihr Gesicht. Wenn ich das richtig erkannt habe, hat sie die Situation gerade noch gerettet. Der Kerl da hinten wäre nämlich fast explodiert. Und meine Nummer Eins ist auch nicht gerade ein Freund solch’ pikanter Manöver. Er ist ein ehrenwerter Mann. Ein sehr ernster, sehr ehrenwerter Mann. Wer weiß was passiert wäre wenn diese hübsche junge Frau ihn noch weiter befummelt hätte. Und wir wollen doch keine Verletzten, nicht wahr, Doktorchen? Keine Verletzten und keine Toten … Aber Sie wollen eine Waffe von mir. Eine Waffe, mit der man verletzen – ja sogar töten kann. Sie haben den Ruf, niemals zu töten. Warum wollen Sie also eine Waffe von mir erwerben?“

„Sie kennen die Antwort, Kelam-Het.“

„Die Borg …“ Er stierte einen Moment lang gedankenverloren in sein Glas. „Dieser Wein ist wirklich hervorragend. Captain Tenner hat einen guten Geschmack – sowohl was den Wein angeht als auch in Sachen Frauen. Ich schätze Männer mit gutem Geschmack. Es wäre sehr schade, einen solchen Mann an die Borg zu verlieren. Die haben keinen Sinn für schöne Dinge. Es wäre überhaupt schade, diese fröhlichen Wesen an Bord Ihres Schiffes assimiliert zu sehen und ich wäre gerne behilflich, dies zu vermeiden. Sie sind sich hoffentlich darüber im Klaren, dass unser Projektilgewehr keine Wunderwaffe ist? Es hat sich im direkten Kampf Mann gegen Mann als brauchbar erwiesen. Besser als jeder Phaser. Aber man muss sehr genau zielen. Ein Schuss – ein Borg weniger – wenn ihre Leute so gut schießen wie feiern können.“

„Die Borg können nur im direkten Kampf assimilieren. Und genau in diesem Moment ist eine solche Waffe Gold wert. Wenn es sie gibt und wenn sie funktioniert.“

„Es gibt sie, Assjima. Und sie funktioniert. Ich habe sie persönlich getestet. Sie können sich auf mein Wort verlassen. In meinen Kreisen habe ich den Ruf eines ehrbaren Waffenhändlers.“

Die Deltanerin betrachtete den Mann nachdenklich. Dieses Gespräch entwickelte sich ganz anders als es sie erwartet hatte. Er machte einen überraschend aufrichtigen Eindruck. Sie hatte immer wieder versucht, seine Gedankenbilder aufzuschnappen, konnte aber nichts deutlich erkennen. Es war keine Blockade, aber dunkel und verschwommen. Womöglich waren die Bilder der Orioner derart? Sie ärgerte sich, dass sie vorher nicht mit einem der orionischen Crewmitglieder geübt hatte. Doch dazu war die Zeit einfach zu knapp gewesen. Dennoch war sie geneigt, ihm Glauben zu schenken. Nur – konnte sie ihm tatsächlich vertrauen oder war es nur ihr eigenes Wunschdenken, welches ihr die ganze Angelegenheit so leicht - zu leicht? - erscheinen ließ? „Es wäre mein persönlicher Wunsch, Ihnen vertrauen zu können, Captain. Dennoch bin ich immer noch verwundert, dass das Syndikat so schnell und unkompliziert auf unsere … unsere Anfrage reagiert hat. Bisherige Kontakte zwischen Förderation und dem Syndikat haben sich ja in der Regel immer als eher problematisch erwiesen.“

„Das Universum befindet sich in ständigem Fluss, Doktor. Es ändert sich, die Zeiten ändern sich, die Förderation verändert sich und auch das Syndikat wird vom Strom der Veränderungen mitgerissen. Man kann entweder gegen den Strom schwimmen und dabei auf der Stelle treten bis man vor Ermattung ertrinkt oder sich von der Strömung mitreißen lassen bis man in der nächsten Stromschnelle untergeht. Ich hingegen ziehe es vor, gezielt und kräfteschonend mit der Strömung zu schwimmen.“

„Verstehe ich das richtig? Sie sind nicht im Auftrag des Syndikats hier?“ hakte Assjima überrascht nach.

„Das Syndikat ist keine Regierung die Aufträge vergibt. Es ist auch kein militärisches Kommando mit einer festen Befehlshierarchie. Es ist mehr ein Netzwerk das uns bei der Arbeit unterstützt. Was natürlich nicht bedeutet, dass es keine Regeln gibt. Wenn ich als Händler ein Produkt an eine deltanische Ärztin verkaufen will, so kann ich das jederzeit machen. Solange das Syndikat seinen Anteil davon bekommt. Immerhin unterhält es zum Beispiel unsere Kontaktmänner. Erst wenn die Sternenflotte einen Großauftrag gibt, den ich allein nicht bewältigen kann schalte ich meine Kollegen ein. Damit wir auch die nötigen Kapazitäten aufbringen können, die ein Großauftrag mit sich führt.“

„Die Freiheit des Freibeuters … ich verstehe.“ Assjima trank den letzten Schluck ihres Cocktails aus und gab einem vorbeieilenden Servicemann ein Zeichen. „Doch lassen Sie uns Nägel mit Köpfen machen, Kelam-Het. Wie viele dieser Projektilwaffen inklusive Munition können Sie uns liefern? Und was wollen Sie dafür haben?“

Der Orioner zeigte einmal mehr sein prächtiges Gebiss und antwortete ohne zu zögern: „100 Waffen mit je 1.000 Schuss lieferbar in 24 Stunden. Und ich will ein Date mit Admiral Janeway.“

„Wie …? Das kann nicht Ihr Ernst sein.“

„Das Date ist auch nur eine Zugabe. Ein kleiner Bonus sozusagen. Aber …“ Er unterbrach sich und nahm dem Servicemann die bestellten Getränke ab. „Danke – ein vortrefflicher Service! Wirklich! Bitte richten Sie den Organisatoren meine besten Grüße aus.“

„Das mache ich doch gerrrrne“ schnurrte Miauz und entfernte sich sehr, sehr langsam mit aufgestellten Ohren.

„Also, Doktor …“ setzte Kelam-Het erneut an. „Ich verstehe, dass Sie nicht in offiziellem Auftrag hier sind. Das bedeutet, Ihnen stehen nicht die unbegrenzten Ressourcen der Sternenflotte zur Verfügung. Außerdem waren Sie auf diesen Handel nicht vorbereitet. Was können Sie mir anbieten?“

Assjima tat, als ob sie überlegen müsste. Jedoch nicht zulange. „Zum Beispiel aktuelle Replikator-Technologie. Wir wissen, dass die Orions da nicht auf dem neuesten Stand sind.“

Sie bekam ein dröhnendes Lachen als Antwort „Wer erzählt denn so was? Ihr Chefingenieur? Der Schrotthaufen auf dem er zu Gast war … ja, der ist nicht mit dem letzten Schrei ausgestattet. Sheridan sollte sich mal auf meinem Schiffchen umschauen.“

„Es war nur ein Vorschlag. Machen wir es doch andersrum, Captain: Was hätten Sie denn gerne?“

„Pläne. Ich bin mit Plänen durchaus zufrieden. Ich weiß, dass Sie es auf Neria mit einer künstlichen Singularität aus romulanischer Produktion zu tun hatten. Wir arbeiten derzeit an einem neuen FTL-Antrieb. Und wir erhoffen uns durch diese Technologie einen Fortschritt in unserer Forschung.“

„Eine künstliche Singularität?“ Oh je … das war doch ein paar Klassen höher als die veralteten Pläne einer Küchenmaschine. Assjima dachte einen Moment lang nach. Hatten sie überhaupt solche Pläne in der Datenbank und wenn ja, würde Tenner sie den Orions überlassen? „Ich bin mir nicht sicher, ob wir im Besitz dieser Pläne sind. Die Singularität wurde damals mit dem Planetoiden vernichtet.“

„Ich denke, Sie können sie auftreiben. Irgendwie, irgendwo, irgendwann … Und ein Date mit dem Admiral!“ Der Orioner hob lachend sein Glas. „Der Tanz dieser beiden Damen ist wirklich sehr aufreizend. Da wird einem Mann wie mir richtig heiß.“ Seine Pranke wanderte hinüber und blieb auf Assjimas Knie liegen. „Lassen wir die Geschäfte einen Augenblick ruhen um das Fest zu genießen.“

„Mist Mist Mist!“ fluchte Miauz leise und huschten auf samtenen Pfoten aus seinem Versteck hinter des Orioners Sessel. „Das muss ich gleich dem Captain und Sheridan erzählen.“

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Das Treiben nahm seinen Lauf. Die Sheridans beobachteten die Szene. Man konnte es kaum glauben, dass man dies nur veranstaltete, um an die Pläne einer Waffe zu kommen, von der nicht mal sicher war, dass diese den gewünschten Effekt gegen die Borg hat. Hinzu kam, dass jeden Augenblick auch ein Borgschiff vor dem Bug der Community auftauchen konnte.

Zum Glück hatte George es geschafft, dass niemand aus der Technik von der Umrüstung abgezogen wurde. Eigentlich wollte George noch jeden Hinzuziehen der einen Schraubenzieher richtig halten konnte, um die Umbauten so schnell wie möglich abzuschließen.

Die Phaser waren in einigen Stunden alle umgerüstet. Die Torpedos waren da noch Arbeitsintensiver. Auch an den Schilden wurde gleichzeitig gearbeitet. Und dann die Orions. Sie waren recht gut informiert. Besonders über den Neria Zwischenfall. Eine Tatsache die Sheridan absolut nicht zur Ruhe kommen ließ. Verdammt warum ist Solak nicht hier? Er könnte schnell herausfinden ob es diese Grünhäuter ehrlich meinen oder woher diese Ihre Informationen haben.

„Imzadi? Irgendwie scheint Assjima sich unwohl zu fühlen. Irgendwie bedrängt.“

George hielt nach der Ärztin Ausschau und sah die Worte seiner Frau bestätigt. Kelam-Het machte der Deltanerin recht sichtbare Avancen.

„Irgendwie läuft das alles aus dem Ruder.“

„Geben wir Assjima eine Chance George.“

Plötzlich fand Miauz seinen Weg zu den Sheridans und hielt ein Tablett mit Häppchen in der Hand.

„Commander, Fähnrich, dürfte ich ihnen eine Kleinigkeit anbieten?“ schnurrte der Kater und blickte das Paar sehr ernst an. Wenn der Bordfriseur nicht am ständigen Grinsen war, hatte das einen guten Grund.

„Danke Miauz.“ George nahm sich ein Häppchen von dem Tablett, ebenso auch Jenax. Aug geschickte weise berichtete der Kater den Beiden dann von dem Gespräch zwischen Assjima und Kelam-Het. Bei einigen Details wurde Georges Misstrauen noch mehr angefeuert. Kelam-Het war bestens über Neria informiert. Auch über die Entführung durch die Orionier.

„Die Häppchen sind köstlich Miauz. Der Captain sollte davon probieren.“

„Aber unbedingt Imzadi“, stimmte Jenax zu.

„Chef hat sich wirklich übertroffen. Richten Sie ihm unser Lob aus.“

Der Kater hatte den Wink verstanden, nickte schnurrend und setzte sich in Richtung Jeremy Tenner in Bewegung.

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Eine Singularität … wo zum Teufel sollen wir die Pläne für eine künstliche Singularität romulanischer Bauart herbekommen? Und selbst wenn … können, ja dürfen wir die an die Orioner weitergeben? Ist es das tatsächlich wert? Wie viele Leben könnte es kosten, wenn orionische Piraten im Besitz einer derart neuartigen Technologie wären? Wie viele Leben könnten die orionischen Waffen hingegen retten? Wo liegt die Grenze? Die Gedanken hämmerten in Assjimas Schädel. Selbst der Anblick von Meg und James, die sich nun mit ihrer kleinen Combo vor den Zuschauern aufbauten, konnte den inneren Sturm nicht besänftigen. Sollte der ganze Aufwand hier umsonst gewesen sein? Der Preis, den die Orions forderten war nicht bezahlbar. Nicht hier und nicht jetzt … aber vielleicht irgendwann, irgendwo ...? Hatte Kelam-Het nicht soeben angedeutet, dass er bezüglich der Bezahlungsmodalitäten flexibel wäre? Dieser Mann, dessen Pranke noch immer auf ihrem Knie ruhte, war alles andere als dumm. Dessen war sie sich nun sicher. Durch den körperlichen Kontakt konnte sie seine Gedanken nun etwas deutlicher erkennen. Er kannte den Wert seiner Ware und er war sich bewusst, dass er den geforderten Preis nicht in dieser Form bekommen konnte. Er wusste, dass weder ihr noch Tenners oder Captain Tanrims Wort im Sternenflottenkommando so viel Gewicht hatte, als dass sie diese Technologie auf legalem Wege an die Orions weitergeben könnten – so sie überhaupt im Besitz der Sternenflotte war. Und sie sah, dass er diese Waffen tatsächlich besaß und ernsthaft von ihrer Wirksamkeit überzeugt war. Doch sie konnte nicht erkennen, was er wirklich erwartete.

Meg stimmte den alten irdischen Klassiker The Girl from Ipanema an. Kelam-Het lauschte der Musik. Sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an, sein rechter Fuß wippte rhythmisch im Takt. „Das ist ein sehr schönes Stück und diese kleine schwarze Frau hat eine wunderbare Stimme.“ Er erhob sich und deutete eine leichte Verbeugung an. „Commander … darf ich bitten?“ Assjima stand lächelnd auf, der Orioner führte sie auf die Tanzfläche, legte seine Pranke sanft um ihre Taille und tanzte … Samba!

James, dessen Finger unerwartet gekonnt über die Saiten seiner Gitarre sausten, warf seiner Sängerin einen viel sagenden Blick zu, worauf diese mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Text leicht abänderte:

„Tall and tan and young and lovely

The girl from Delta four goes walking

And when she passes, each one she passes goes Ah!

When she walks, it’s like a Samba

That swings so cool and sways so gently

That when she passes, each one she passes goes Ah!”

Das Publikum lachte und sofort schoben sich weitere Paare auf die Tanzfläche. Allen voran die drei grünhäutigen Schönheiten, die sich irgendeinen Mann aus der Crew schnappten und offenkundigem Spaß das Tanzbein schwangen. Jedes Mal wenn eine von ihnen an Assjima vorbei tanzte stieß sie ein lautes „Ahhhh“ aus, was ihnen schon bald andere Tänzer und Tänzerinnen nachmachten. Ein Jazz-Standart folgte dem anderen. Plötzlich sprang Lieutenant LeCroix mit Stetson und Cowboystiefeln bekleidet in die Menge. In der Hand hielt er eine Fiddel. „Square up!“ brüllte er laut. Die Combo wechselte sofort den Rhythmus, LeCroix setzte die Fiddel ans Kinn und legte los. Die Paare stellten sich einander gegenüber auf. Kelam-Het warf seiner Partnerin einen fragenden Blick zu.

„Einfach nur den Kommandos des Callers folgen“ lachte die Ärztin. „Das ist ein Riesenspaß!“

„Naming Dancers!“ Die Tanzenden nannten ihre Namen.

„Circle left!“ schrie LeCroix und alle begannen sich im Kreis zu drehen.

„Forward and back!“ ein Kommando nach dem anderen folgte und der Tanz wurde immer schneller und wilder. Dann rief LeCroix: „Allemande left“ und die Paare wechselten drehen die Partner.

Mit einem Mal fand sich Assjima in den Armen des Chefingenieurs wieder.

„George …“ flüsterte sie atemlos. „Die wollen die Pläne einer romulanischen Singularität. Haben wir so was überhaupt?“ Und schon wurde sie zurück gewirbelt.

„Ladys in men sashay!“

Jenax ergriff Assjimas Hand. “Wie läuft es, Doc?”

„Sehr seltsam … ich sehe seine Gedanken nicht deutlich. Seine Gefühle, Jenax …“

„Verstanden, Doc.“

“Right and left grand!”

Die Betazoidin griff sich Kelam-Het während Assjima sich erneut an Georges Seite wieder fand.

„Keine Chance, Assjima! Das wenige was wir haben ist streng geheim. Da kommen wir nie ran!“

„Mist!“

„Four ladies chain!“

Die Damen griffen einander an den Händen und wirbelten herum.

„Doc …“ schnaufte Jenax. „Er hat Angst!“

„Wer?“ warf Claudette dazwischen.

Amiel zog eine Grimasse: „Sei nicht so neugierig.“

„Chain down the line and stopp!“ LeCroix strich ein letztes Mal mit seinem Bogen über die Saiten und die letzten Akkorde gingen in allgemeinem Gelächter unter.

„Das ist ja ein wunderbares Tanzspiel!“ polterte Kelam-Het gut gelaunt. „Das muss ich mir unbedingt beibringen lassen! Aber es macht unheimlich durstig. Kommen Sie, Doktor. Lassen Sie uns etwas an der Bar holen.“

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Kentan hatte bislang darauf geachtet nicht zu sehr in das Fest selbst verwickelt zu werden, aber als eine der beiden jüngeren Orionerinnen ihn zu dem Spektakel namens "Squaredance" zerrte blieb ihm keine andere Wahl als mitzumachen. Danach allerdings "entledigte" er sich der Dame ebenso elegant wie höflich, indem er sie einfach dem sexbesessenen Dauerfähnrich Rock Dixon von der Sicherheit "unterjubelte". Sich selbst gönnte der Kriosaner im Anschluss an den schweißtreibenden Tanz wie so viele andere eine kleine Erfrischung an der Bar.

"Also dass ich das noch erleben darf, ein Mann der eine orionische Frau ablehnt - sowas könnte man fast als eine Beleidigung verstehen", meldete sich eine leicht tadelnd klingende Stimme rechts hinter ihm.

Der OPS-Offizier drehte sich um und sah Kelam-Hets menschlichen Berater Jeff Stone. "Tja, die war mir einfach noch zu grün... ich meine zu jung, ich finde ehrlich sie passt besser zu jemandem wie Fähnrich Dixon. Und an Mali traue ich mich ehrlich gesagt nicht ran, da sie offenbar die Hauptfrau Ihres Captains ist."

Stone lachte; der Klang hatte irgendetwas Unangenehmes an sich, aber Kentan konnte nicht genau sagen was.

"Nur zu junger Mann, solange Kelam-Het mit Ihrer Ärztin beschäftigt ist... Aber ich sehe gerade, Mali wird wieder mal von einem ganzen Schwarm Verehrer umlagert. Entweder Sie boxen sich da durch oder warten, bis der Kreis um sie sich wenigstens wieder ein wenig lichtet. Wenn Sie wollen können wir uns die Zeit mit einem kleinen Spiel vertreiben." Und schon hatte der Erdenmensch einen Stapel Karten aus einer seiner Hemdtaschen hervorgeholt.

"Also um Geld spiele ich ganz bestimmt nicht, und auch sonst um nichts das von Bedeutung ist. Die einzige die hier was weiß ich verpokern darf ist Dr. Assjima; wenn ich mich da noch mit einmische und auch noch verlieren lässt der Captain mich die ganze Nacht sein privates Badezimmer mit der Zahnbürste reinigen - mindestens!"

Stone lachte erneut und es klang noch unangenehmer. Während er sich an einen gerade frei gewordenen Tisch setzte und die Karten mischte fragte Kentan: "Sagen Sie mal, wieso baut das Syndikat so eine Präzisions-Waffe die fast nur bei den Borg funktioniert? Eine universeller einsetzbare Projektilwaffe mit Tritanium-Geschossen erscheint mir irgendwie effizienter und obendrein universeller."

"Oh, mit technischen Fragen brauchen Sie mir gar nicht erst zu kommen, davon habe ich nämlich so gut wie keine Ahnung. Nur soviel: Tritanium ist so hart dass es fast alles andere durchdringt, womöglich sogar unschuldige Crewmen die sich zu ihrem Unglück hinter dem gerade getöteten Borg befinden. Das Syndikat hat im Gegensatz zu weitläufigen Meinungen Stil, Präzision ist essentiell für unser Geschäft, wir hauen nicht einfach so wild mit der sprichwörtlichen Keule drauflos wie die Klingonen."

"Ich verstehe, und mit der orionischen Präzision die man Ihnen sicherlich auch beigebracht hat wollen Sie mich jetzt sicher über den Tisch ziehen, nicht wahr?"

Jeff Stone hielt dem Kriosaner den wie es aussah gut durchgemischten Stapel Karten mit den Rücken nach oben hin. "Aber nicht doch, jeder hat bei mir eine Chance! Ziehen Sie einfach eine Karte und zwar so dass ich nicht sehen kann welche es ist."

Mit einem Seufzen zog Kentan eine Karte - und tatsächlich gewann er die erste sowie auch die zweite Runde.

"Na also, Sie sehen es ist gar nicht so schwer. Wie wäre es jetzt mit einem echten Einsatz um die Sache etwas interessanter zu machen?"

Kentan war nicht dumm und sein Argwohn trotz des für ihn guten Starts ungebrochen. Zum Glück kam Lieutenant Coleman und lotste ihn unter einem organisatorischen Vorwand von dem schmierigen Berater des Orion-Syndikats weg...

Bearbeitet von Kentan Delama
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Na Toll – so einer hatte ihm gerade noch gefehlt! So n neunmalkluges Parytier das ihn belehrte! Aiso überlegte sich, wie er ihn wohl am schnellsten wieder loswerden könnte. Freundlich aber bestimmt drückte er dem Mann – den er nichtmal kannte – das Bier wieder in die Hand: „Erstens heisse ich Aiso-Plee, oder Aiso wenn sie wollen, zweitens sind meine Federn gelb nicht golden, drittens trinken Aurelianer weder Alkohol noch Synthehol und viertens – wenn sie wollen kann ich mal in meinem Terminkalender nachschauen ob ich Nächste Woche irgendwo eine Stunde Mittleid und aufrichtiges Bedauern für ihren morgigen Tod reservieren kann, ich habe keinesfalls vor zu sterben. Wenn sie entschuldigen würde, ich glaube da wird meine Aufmerksamkeit verlangt“ sagte Aiso-Plee und versuchte sich davon zu stehlen, in dem er eine junge Frau – von der er keine Ahnung hatte wer sie war, oder wie sie hiess – zum Tanz aufforderte. Samba war angesagt. Aiso hatte diesen Tanz in Sternenflottenakademie gelernt, wenn auch nicht während einer offiziellen Unterrichtsstunde. Jetzt kam es darauf an, wie viel er noch konnte...

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Sehr müde und noch immer etwas aufgebracht betrat Lieutenant Sean Coleman die Brücke. Er hatte das Fest zwar recht früh verlassen, sich aber den Rest der Nacht mit Claudette wegen ihrer Tanzaufführung gestritten. Erst der Beginn seiner Frühschicht hatte dem phasenweise ziemlich heftigen Wortgefecht ein Ende gesetzt.

„Guten Morgen, Lieutenant“ grüßte der diensthabende Offizier der Nachtschicht.

„Morgen Ensign Muffley. Irgendwelche Besonderheiten?“

„Nein, Lieutenant. Die Nacht verlief ruhig.“

Sean sah sich mit verquollenen Augen um. „Wo steckt Ensign Fargoth? Kann der nicht einmal pünktlich zum Dienst erscheinen?“

Merkin Muffley zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht … Brücke an Fargoth?“ Keine Antwort. „Komisch … vielleicht hat er gestern zuviel getrunken?“

„Ich habe Rupert auf dem Fest nur ganz kurz gesehen. Da wirkte er noch vollkommen nüchtern.“ Seans Hand schlug auf den Kommunikator: „Coleman an Fargoth!“ Noch immer keine Antwort. In Seans Stimme lag deutliche Verärgerung als er den Computer aufforderte, den Aufenthaltsort des Steuermanns zu nennen.

„Ensign Rupert Fargoth befindet sich nicht an Bord der Community“

„WAS? Computer – wann hat er das Schiff verlassen?“

„Unbekannt“

„Hat ein Shuttle den Hangar verlassen?“

„Die MSS Nix-als-Verdruss hat um 03.27 Uhr Bordzeit abgedockt.“

„Befand er sich an Bord?“

„An Bord des orionischen Schiffes konnten nur 5 orionische, 1 orionisch-bajoranisches und ein menschliches Lebenszeichen ausgemacht werden.“

„Verdammt!“ fluchte Coleman. „Brücke an Transporterraum!“

“Hier Chief Boujenah. Guten Morgen Lieutenant”

„Chief – wurde einer der Transporterräume in der vergangenen Nacht benutzt?“

„Äh … nein. Moment, ich überprüfe die Logs.“ Sekunden später. „Lieutenant – keiner der Transporter ist in den letzten 12 Stunden aktiviert worden.“

„Danke.“ Coleman ließ sich auf den Sessel des Captains plumpsen. „So ein Mist … wo könnte Rupert nur stecken?“

„Lieutenant!“ Ensign Muffleys Gesicht war blass geworden. „Hier kommen Meldungen von den verschiedenen Abteilungen rein … Rupert ist scheinbar nicht der Einzige, der verschwunden ist. Die Technik meldet zwei Vermisste aus der Frühschicht …Fähnrich Jonathan Clark und Crewman Diana Iynx. Von der Sicherheit wird gemeldet, dass Lieutenant Sebastian LeCroix, Lieutenant Rose Palmer und Ensign Emma Frost nicht auffindbar sind. Aus der Wissenschaft fehlt Ensign T’Vok und in der medizinischen Abteilung hat Lieutenant Miki Saarsgard seinen Dienst noch nicht angetreten.“

„Das kann doch nicht wahr sein! Wo stecken die Orioner?“

„Die MSS Nix-als-Verdruss befindet sich nach wie vor direkt an unserer Steuerbordseite.“

„Wann ist unser Rendezvous mit den Klingonen?“

„In zwei Stunden, 12 Minuten.“

„Scannen Sie die Nix-als-Verdruss nach nichtorionischen Lebenszeichen.“

„Aye“ Die Finger des Fähnrichs huschten über die Tastatur seiner Konsole. „13 Lebenszeichen – eines davon orionisch-bajoranisch, eines menschlich, ein Ferengi, ein bolianisches, neun orionische. Von unseren Leuten keine Spur.“

„Der Tag fängt ja wirklich gut an“ stöhnte Coleman. „Ensign – gelber Alarm. Ich brauche die Sensordaten der letzten 12 Stunden. Suchen Sie nach Anomalien, getarnten Schiffen, Warpspuren, verdeckten Transporterrückständen. Der Computer soll eine vollständige Mannschaftsliste erstellen. Könnte ja sein, dass noch mehr von unseren Leuten fehlen. Captain Tenner sofort auf die Brücke!“

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„Bericht Suval, ich will wissen, wie das passieren konnte“, lauteten George Sheridans erste Worte, als er den Maschinenraum betrat.

„Die Sensoren haben keine außergewöhnlichen Anomalien aufgezeichnet.“

„Wir werden uns die Sensorenlogbücher vornehmen und einen Molekularpartikel Scan durchführen. Ich will, dass jedes einzelne Molekül hier auf den kopfgestellt und geschüttelt wird, bis unsere Leute wieder erscheinen.“

„Aye Commander.“

Der Vulkanier begab sich zu dem Computertisch, der vor dem Warpkern stand, und begann Befehle in das Eingabefeld einzugeben. Als George sich an ein anderes Interface am Tisch stellen wollte, kam Tial Monkar herein.

„Lieutenant Torr schickt mich, Sir. Ich soll Ihnen zur Hand gehen, bis er ebenfalls hier eintrifft.“

„Ausgezeichnet Fähnrich. Assistieren Sie Lieutenant Suval.“

„Aye, Sir.“

George sah sich die Übersicht der Sensorenaufzeichnungen an.

„Computer! Wie viele Personen werden vermisst?“

„Es befinden sich derzeit 17 Crewmitglieder nicht an Bord der Community.“

„Wie sind diese von Bord gegangen?“

„Methode der Abreise bei allen 17 vermissten Personen ist unbekannt.“

George atmete hörbar aus.

„Wann sind alle 17 Crewmitglieder verschwunden?“

„Unbekannt.“

George stützte sich an dem Monitor ab und blickte in die Runde. Man konnte es in seinem Gesicht ablesen. Hatte ich es nicht gesagt? Traut nicht den Orions! Tial Monkar schien ebenfalls zu überlegen.

„Gibt es eine Gemeinsamkeit? Ich meine was haben die 17 Crewmitglieder gemein? Es muss doch ein Motiv geben, etwas weshalb man sie gewählt hat und nicht uns.“

„Da stimme ich Ihnen zu Fähnrich.“

„Laut den vorliegenden Daten ist nur das Schiff der Orions das Einzige, das innerhalb der letzten 24 Stunden an der Community festgemacht und wieder abgelegt hat. Unsere eigenen Shuttles sind vollzählig an Bord und auch die Transporter wurden nicht benutzt.

Die logische Annahme wäre, dass Captain Kelam-Het für das Verschwinden der Crewmitglieder verantwortlich sein könnte.“

„Das Problem ist wir können es im Moment nicht beweisen.“

„Richtig Commander.“

„Könnte es sein?“, dachte Tial Monkar halblaut.

„Was Fähnrich?“

„Die Gemeinsamkeit Commander.“

„Nur heraus damit.“

„Computer! Feststellen ob die Vermissten Personen bei dem Empfang für die Orions im Casino anwesend waren?“

„Alle vermissten Personen waren auf dem Empfang im Casino zugegen“, antwortete die Prozessorenstimme der Cardassianerin.

„Da ist noch was Commander. Die Anzahl der entführten Plus der Besatzungsstärke des Orionischen Schiffes, entsprechen der maximalen Kapazität der MSS Nix-als-Verdruss.“

„Falls die Orionier darauf aus waren Sklaven zu nehmen, haben Sie Ihre Wahl sehr klug getroffen. Klug genug um keine Führungsoffiziere zu entführen. Sondern alles Leute deren verschwinden man nicht so derart schnell bemerken bzw. einen Verdacht schöpfen würde. Dennoch müssen wir es beweisen.“

„Ich schlage einen Interphasenscan vor. Falls man die Crewmitglieder mit dem Transporter entführt hat, sollten wir zumindest Restemissionen aufspüren können.“

„Machen Sie es so Fähnrich. Bis der erste Scan beendet ist, werden wir uns die internen Sensoren vornehmen. Verdammt. Eigentlich haben wir dafür keine Zeit, wenn wir unsere Umrüstungen abschließen wollen.“

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Rev betrat mit einem Speicherchip in der Hand in den Maschinenraum und eilte direkt auf Commander Sheridan und Fähnrich Monkar zu.

"Ich bin gekommen, so schnell ich konnte." schnaufte er. "Wissen Sie schon, wie das geschehen konnte, Commander?"

„Leider nein Mr Torr.“ antwortete George und bot dem Telariten einen Platz an dem Computertisch an.

Der Wissenschaftsoffizier nahm das Angebot dankend an und schob sogleich den Speicherchip in den Leseschlitz.

"Ich habe die Sicherungskopie des Sensorlogs der seitlichen Sensorphalanx mit dabei. Die Sensoren waren zwar zu diesem Zeitpunkt anderweitig belegt, aber vielleicht wurden trotzdem aufschlussreiche Daten während des Abdockens der "Nix-als-Verdruss" aufgezeichnet.“

„Am besten konzentrieren wir uns auf alle möglichen Signaturen, die auf einen Transporter hinweisen.“,sagte George und betrachtete sich die Anzeigen.

"Aye, Sir. Allerdings könnte das eine langwierige Suche werden." gab der Tellarite zu bedenken. "Wenn möglicherweise nur ein Kurzstreckentransport stattgefunden hat, dann könnte dessen Energieniveau sehr gering gewesen sein."

„Vielleicht könnten wir ein Ergebnis erzielen in dem wir die Energieemissionen der Community aus den Werten heraus filtern. Wenn die Orionier Ihren Transporter eingesetzt haben, auch wenn man dabei die Signatur verdeckt hat, sollten Spuren zurückgeblieben sein.“ bemerkte der Vulkanier.

„Nur dass diese bei einem Standardscan so gut wie als Hintergrundrauschen wirken.“ fügte Tial hinzu.

Rev nickte zustimmend. "Ich werde eine Such-Subroutine schreiben." Er wandte sich an Tial. "Können Sie eine Datei mit den normalen Energieemissionen der Community anlegen, damit ich beim Suchprogramm einen Nullabgleich durchführen kann?"

„Kein Problem, Sir.“

Rev beugte sich über die Konsole, bis seine Nasenspitze fast den Bildschirm berührte und seine dicken Finger berührten die Tastenfelder, um die Suchmaske zu erstellen. Noch bevor er seine Arbeit beendet hatte, hatte Fähnrich Monkar die Datei fertig. Der Tellarite bettete das Informationspaket in sein Programm ein, stellte es mit einigen weiteren Tastenkommandos fertig und hielt dann einen Moment inne.

"Computer, Suche starten."

Die Türen gingen zischtend auf und gaben Aiso-Plee den Weg in den Maschinenraum frei. Vor sich sah er schon den

Cheftechniker, Mr. Sherdian und auch Rev Tor aus der Wissenschaft. Er räusperte sich:

"Verzeihen sie meine Herren, der Captain meinte, sie könnten eventuell meine Hilfe

gebrauchen?!"

„Sein Sie willkommen Lieutenant.“, begrüßte Sheridan den Aurelianer. In diesem Moment zirpte auch schon der Computer.

„Es gibt eine Spitze im unteren EM Band die auf einen Materie-Transport schließen lässt.“ ließ der Computer das Ergebnis verlauten.

„Computer! Lässt sich die Signatur Identifizieren?“

„Positiv!“

„Computer, Signatur Identifizieren!“

„Die Signatur ist orionischer Herkunft.“

In der Runde herrschte Schweigen.

„Die Logik legt nahe dass die Entführten selektiert worden sein mussten, um den Transport durchführen zu können.“

"Das denke ich auch." stimmte Rev Torr dem Vulkanier zu und zog seine Stirn kraus. Es mußte eine Erklärung geben, wie sie die Leute so zielgenau erfassen konnten.

"Vielleicht wurden die entführten Crewmitglieder während des Festes heimlich markiert, ohne daß sie davon etwas bemerkt haben."

„Eine Möglichkeit wäre, wenn man einen Nadion Impuls auf die Zielperson richtet. Dieser baut sich langsam genug ab, um eine Transportererfassung nach Stunden zu ermöglichen.“, schlug Tial vor.

„Und die Entführten könnte man zunächst im Transporterpuffer behalten. Das ist möglich solange die Muster noch zu 50 % Intakt sind.“, sinnierte George.

"Ich prüfe gleich die internen Sensoren auf Nadion-Emissionen während des Festes." rief Rev und machte sich sofort wieder an die Arbeit.

„Können wir vielleicht irgendwie an diese Puffer heran kommen, ohne dass die Orioner etwas davon merken?“ fragte Asio.

"Ausgeschlossen, die Puffer sind fest mit dem Transportersystem des orionischen Schiffes verbunden." mischte sich der Tellarite wieder ein. Er deutete auf die Anzeigen des Computerterminals. "Die internen Sensoren haben allerdings während des Festes tatsächlich Nadion-Partikel festgestellt. Weit unterhalb des bedenklichen Niveaus, aber doch deutlich erkennbar. Die räumliche Verteilung ist eindeutig nicht zufällig, also wurden unsere Crewmitglieder gezielt

damit markiert."

„Dieser Hund!“schnaubte George. „ Kelam-Het hat wohl geglaubt sich einen Bonus zu sichern können.Eine andere Möglichkeit, jemanden vor den Sensoren zu verstecken ist ein Zerstreuungsfeld. Ebenfalls eine beliebte Taktik der

Orionier.“

"Wie genau sie die Lebenszeichen unserer Kameraden maskiert haben, ist momentan wohl nicht der wichtigste Punkt.“ wandte Rev ein. „Viel wichtiger ist, daß wir wissen, wer unsere Leute entführt hat, wenn wir auch über die Motive für diese Tat nur spekulieren können."

„Es ist das Syndikat Mr Torr.“, antwortete George.“ Vermutlich hatten sie niemals vor, wirklich mit uns wegen der Waffe zu verhandeln. Bedenken Sie, seit die ersten Deep Space Schiffe der Sternenflotte Kontakt zu den Orioniern hergestellt haben, wurden immer wieder Offiziere entführt und auf einem Sklavenmarkt verkauft.“

„Was bedeutet, dass die Vermissten von Kelam-Het vielleicht als eine Art... Anzahlung betrachtet werden?“

„Gut möglich Fähnrich.“

„Schön, wir wissen das es die Orioner waren – bravo! Und jetzt? Gehen wir rüber und sagen; „Hey wir wissen das ihr unsere Leute habt, also gebt sie gefälligst wieder raus!?“ Wird wohl kaum funktionieren. Wir sollten versuchen, unsere Leute so herauszuholen, das sie überhaupt nicht merken, das wir sie uns zurückgeholt haben. Das Problem ist nur.... wie machen wir das ohne ihr Schiff zu betreten... oder wie stellen wir es an, ihr Schiff zu betreten, ohne dass sie

Verdacht schöpfen? Mr. Shredian – denken sie es wäre möglich, auf dem Schiff der Orioner einen technischen Schaden anzurichten, ohne es zu betreten, und ohne dass sie merken das wir das waren?“ fragte Aiso

„Die Orionier sind nicht dämlich Lieutenant. Das kann ich aus erster Hand bestätigen. Sie werden insbesondere damit rechnen dass wir sie verfolgen werden. Auch wenn deren Schiff nur eine zivile Ausführung ist, so können wir ein Schiff wie die Community nicht vollständig unsichtbar machen. Und wenn sie uns entdecken, werden sie ihre Geiseln ermorden oder ihr Schiff sprengen.“

„Der Commander hat recht. Geschichtliche Aufzeichnungen aus dem 23. Jahrhundert belegen, dass die Orionier, die durch Schiffe der Sternenflotte aufgebracht wurden, in 80 % aller Fälle Ihre Schiffe selbst zerstört hatten“, sagte Suval.

"Das kann ich bestätigen." pflichtete Rev ihm bei. "Vielleicht sollten wir zunächst den Captain über unsere Ergebnisse informieren. Letztendlich entscheidet er, was als nächstes geschehen wird, und wie wir auf diesen Affront der Orioner reagieren werden."

„Das sehe Ich auch so. Hat noch jemand was dazu beizutragen?“, fragte George in die Runde.

Aiso schüttelte den Kopf - es war alles gesagt.

CptJones; CptWalters und onkel istvan auf Spurensuche

Bearbeitet von Rev Torr
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Der Weckruf an diesem Morgen war noch unangenehmer als gewöhnlich, kam er doch nicht vom Computer, sondern von einer ernst dreinschauenden X'Kles. Ihre Stellvertreterin druckste nicht lange herum, sondern sagte frei heraus, dass Rupert verschwunden war. Schlagartig waren der kleine Kater und die große Müdigkeit bei Milseya verflogen. Besorgt ließ sich die Bajohaliianerin alle Informationen geben, doch viel gab es nicht.

Daher gefiel es Milseya umso weniger, als der Captain sie beauftragte, Commander Tørresdal von der IKS Hovmey Davan abzuholen. Sie versuchte zwar den Befehl auf einen anderen Piloten abzuwälzen, doch da es ihr freier Tag war und sie einen Piloten zu wenig hatten, war der Versuch nur halbherzig. Tenner schien zu verstehen, dass es ihr eigentlicher Wunsch war, nach Rupert zu suchen, aber trotzdem beharrte er darauf, dass sie den Commander abholte. Milseya fügte sich.

Auf dem Flug zu den Treffpunkt-Koordinaten ging Milseya Ruperts Verschwinden einfach nicht aus dem Kopf. Sie sorgte sich um sein Wohlergehen. Der Pilot ging ihr zwar viel zu oft auf die Nerven, dennoch war er ein guter Pilot ... Sie schüttelte kurz den Kopf. Das war doch nur die halbe Wahrheit. Rupert war wesentlich mehr als das. Er war ein guter Freund. Ein Teil der Familie. Und wer immer ihn entführt hatte, würde es bitter bereuen...

Die IKS Hovmey Davan kam in ihr Blickfeld. Milseya aktivierte automatisch die Komm um das Schiff zu rufen.

„qaleghneS , IKS Hovmey Davan. Hier spricht Lieutenant Milseya Anquenar aus dem Hause Kar´mek.

„nuqneH“, kam es unfreundlich zurück

„Ich bin hier um Commander Jorunn Tørresdal zurück zur Community zu bringen“, erklärte Milseya, während sie das Runabout direkt neben dem klingonischen Schiff zum Stehen brachte. „Sagen Sie ihr, dass ich hier bin und warte.“

Auf dem Sichtschirm erschien das Gesicht eines Klingonen, der bei ihrem Anblick abfällig die Lippen verzog. „Hab SoSIT´Quch!", sagte er angewidert.

„Ja“, gab Milseya achselzuckend zurück. „Aber die war nicht halb so flach wie die deiner Mutter.“

Der Klingone sprang wütend auf die Beine und fluchte brüllend.

„Oh bitte!“ winkte die Bajohaliianerin ab. „Du klingst wie eine zahnlose Grishnar-Katze, die einen mit ihrem Gebrüll erschrecken will! Lass den Unsinn, dafür habe ich keine Zeit."

"Ich werde dir eine Lektion erteilen, die du so schnell nicht vergessen wirst!", erwiderte der Krieger voller Zorn. „Eines Tages werde ich über deiner zerfetzen Leiche stehen und auf den Sieg ..“

„Ja, ja - was auch immer“, unterbrach ihn die Pilotin mittlerweile ungeduldig. „Wenn wir die Borg besiegt haben, dann kannst du mir die Zunge herausschneiden, ein neues Grinsen schneiden und all das andere Zeugs machen.. aber jetzt wirst du AUF DER STELLE COMMANDER TØRRESDAL SAGEN, DASS ICH HIER BIN!!“, brüllte sie ihn verärgert mit der lautesten Stimme, die sie zuwege brachte, an.

Noch bevor der Klingone seinen Mund öffnen konnte, schnitt ein anderer ihm das Wort ab. Der Streithahn brüllte zurück und wieder antwortete der andere – und diesmal ließ er keinen Zweifel daran, was geschehen würde, sollte der andere sich nicht fügen. Wütend rauschte jener ab und überließ dem 'la das Feld.

„nuqneH“, wollte dieser wissen.

Milseya lehnte sich mit einem amüsierten Lächeln in ihrem Sessel zurück. „Ich bin Lieutenant Milseya Anquenar vom Hause Kar'mek. Ich bin hier um Commander Tørresdal abzuholen.“

„Die Frau von H'Qar 'la zentai des Hauses Kar'mek?“

„Korrekt.“

„Kennst du eine Frau mit dem Namen E'lest?“

Milseyas Lächeln wurde breiter. „Du bist M'Toq 'la vom Hause Por'cew.“

Der Klingone nickte, während er einen Datenchip aus seinem Ärmel zog. „E'lest sagte, dass ich mich nicht zuhause blicken brauche, solange ich dir nicht diese Daten gegeben habe.“

„E'lest ist eine Frau, der man nicht widersprechen sollte.“

„Und die man nicht betrügt. Du hast etwas für mich?“

Nun war es an Milseya einen Datenchip zu zeigen, den sie in den Leser steckte und die Information an die IKS Hovmey Davan schickte.

„Ein Rezept?“, kam es ungläubig zurück.

„Nein“, schüttelte Milseya den Kopf. „DAS Rezept für tlhImqaH. E'lest wird dir MEHR als nur ein Festmahl zubereiten, wenn du es ihr gibst. Ich würde an deiner Stelle schon einmal den Knochenregenerator bereit legen.. Wo sind meine Daten?“

Der Klingone zögerte kurz, doch dann piepste das Terminal des Runabouts und signalisierte den Eingang der Daten. Milseya nickte zufrieden. „Commander Tørresdal?“

M'Toq bellte ein paar Befehle und sah dann wieder zu Milseya. „Sie wird in fünf Minuten zu dir gebeamt.“

„Danke, 'la.“ Die Pilotin senkte langsam die Schilde bevor sie sich mit einem „Qapla'“ verabschiedete, das kurz und knapp beantwortet wurde.

Exakt fünf Minuten später rematerialisierte sich die Nummer 1 der Community auf der kleinen Transporterplattform des Runabouts.

Milseya drehte sich zu dieser um. „Hallo Commander, was machen Sie denn für ein Gesicht? War das Gagh etwa nicht frisch?“

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Kentan Delama saß zusammen mit Lieutenant J.G. Marvin Meadows von der Wissenschaft in der OPS-Zentrale und sah sich die Ergebnisse von Torr und Sheridan an.

"Übrigens vielen Dank nochmal dass Sie schnell einspringen konnten - solange Coleman den Ersten Offizier mimt ist es das Beste wenn er von seinen üblichen Pflichten entbunden wird."

Meadows setzte ein leicht schräges Lächeln auf. "Ja, das wäre selbst für unser Schiff reichlich seltsam wenn Coleman auf einmal Ihr Vorgesetzter und gleichzeitig weiterhin Untergebener sein sollte!"

Der Kriosaner führte ein paar Datenabgleichungen durch und meinte dann: "Es wundert mich offen gesagt etwas dass nicht Assjima oder Sheridan Colemans jetzigen Zusatz-Job übernehmen. Sie mögen zwar keine Brückenoffiziere sein, aber ranghöher sind sie allemal!"

"Oh, der Doktor und der Kommandostuhl, das sind zwei die sich nicht unbedingt mögen. Sheridan wäre dafür schon eher zu haben, aber erstens dürften die beiden im Moment genug zu tun haben und zweitens sieht es so aus, als hätte der Captain ihnen für die kommenden ein bis zwei Jahre erst einmal alle Kommando-Privilegien entzogen."

"Sie meinen als vorübergehende Verschärfung des Beförderungs-Stops? Das würde zu dem Verbot passen, dass Lieutenant Anquenar in der nächsten Zeit keine Jäger mehr fliegen darf."

"So sieht es aus Sir, und ich kann Professor Shral, so sehr ich sie manchmal vermisse durchaus verstehen. Ich an ihrer Stelle würde mich die nächsten fünf Jahre auch erst was weiß ich wo austoben. Natürlich nur solange es nicht gegen die gerichtlichen Auflagen verstößt."

In diesem Moment betrat Lieutenant Marla Glen den Raum und fragte ohne weitere Umschweife: "Haben Sie schon eine Idee wie wir diese Daten für eine Rettungsmission nutzen können?"

"Also taktische Überlegungen sind nicht gerade mein Fachgebiet", erwiderte der OPS-Leiter, "aber vielleicht kann Ihnen das hier weiterhelfen." Er hielt der Sicherheits-Offizierin einen Datenstick hin. "Darauf befindet sich ein von den Ferengi entwickelter Virus, der speziell die Computer von orionischen Schiffen angreifen soll. Jeder freie Speicherplatz wird mit pornografischem und sonstigem Müll vollgekleistert, so dass die Systeme erst einmal ausgelastet sind."

"Das klingt ja so als würden wir den Orionern damit ihre eigene Ware virtuell und in zigfacher Überdosis in den Rachen stopfen... Wie lange wird dieses Ablenkungsmanöver funktionieren?"

"Nun, das Original-Virus legt danach erst richtig los, aber ich habe diesen deutlich fieseren zweiten Teil entfernt und dafür eine Hintertür für einen ferngesteuerten Datenzugriff eingebaut. Die Ablenkung durch die schweinische Datenschwemme dürfte vier Minuten nicht übersteigen, also genau soviel haben Sie Zeit die entführten Crewmen zu finden und wieder an Bord zu bringen."

"Klingt nach vier Minuten voller Spaß... Sagen Sie, befinden sich unter dem ganzen Müll auch Lesbenpornos?"

"Sicher, aber an Ihrer Stelle würde ich den Stick nicht in Ihr persönliches Terminal einführen. Der Virus mag zwar für orionische Computer optimiert sein, könnte aber auch bei uns für die eine oder andere peinliche Störung sorgen. Von daher nur in den gesicherten Slot der taktischen Konsole stecken und dann ab zu unseren grünen Freunden schicken - wenn der Captain es für angebracht hält."

Kaum hatte die Menschenfrau die OPS-Zentrale wieder verlassen brach Meadows in kurzes, aber schallendes Gelächter aus. "Mann, woher haben Sie dieses irre Programm nur her? Vielleicht könnten wir es modifizieren und auch gegen die Borg einsetzen!"

"Tja, letzteres wäre wohl leider zu schön um wahr werden zu können; dafür sind die Borg aber eindeutig zu prüde, um nicht zu sagen komplett frigide so wie ich sie verstehe. Und was die Herkunft des Virus' betrifft - sagen wir, ich habe einfach Kontakte die ein Offizier mit regulärer Ausbildung nicht so leicht knüpfen können dürfte."

Bearbeitet von Kentan Delama
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„Persönliches Computerlogbuch Captain Jeremy Tenner. Sternzeit 61113.64. Die Feier mit den Oroniern ist ziemlich glimpflich verlaufen - auch wenn ich das Schauspiel nicht leiden konnte, das ich aufführen musste und unsere Informationen über ihren technologischen Standard wohl veraltet waren. Deshalb konnten wir den orionischen Captain leider nicht dazu bewegen die Replikatorsystempläne als angemessene Tauschware zu akzeptieren. Die Forderungen von Captain Kelam-Het sind von meiner Seite aus nicht zu akzeptieren. Diese künstliche Quantensingularität, welche Neria fast zerstört hätte, darf nicht in die Hände des Syndikates fallen. So etwas dürfte meiner Meinung nach noch nicht einmal in den Händen der Föderation oder irgendeiner anderen Macht sein. Zu allem Überfluss sind nun noch 17 Crewmitglieder verschwunden. Auch wenn mein Verdacht auf die Orions fällt, so kann ich ohne Beweise nicht handeln. Eines spricht jedoch dagegen, dass es die Orions waren: wenn ich ein orionischer Captain wäre und gerade Crewmitglieder von einem Föderationsschiff entführt hätte, so wäre ich mit maximalem Warp verschwunden. Doch das Schiff von Captain Kelam-Het ist immer noch auf paralllem Kurs. Ich ...“ Die Konsole im Bereitschaftsraum des Captains piepste. „Computer Logbucheintrag unterbrechen.“ Gerade in diesem Augenblick bekam Jeremy den Bericht von Sheridan, Torr und Aiso-Plee: es gab verdeckte orionische Transportsignaturen! Das war der Beweis den er brauchte. „Computer: speichere den Logbucheintrag. Und dann geh auf Alarmstufe Rot.“ Tenner drückte auf seinen Insignienkommunikator: „Tenner an Doktor Assjima, kommen Sie sofort auf die Brücke.“

Er selber ging mit schnellen Schritten durch die Tür seines Bereitschaftsraumes auf die Brücke. „Schilde aufbauen, volle Energie auf die Waffen und bereiten Sie sich vor, das orionische Schiff mit dem Traktorstrahl zu erfassen.“

Nur wenige Minuten später öffneten sich die Türen des Turbolifts und eine überraschend frisch aussehende Ärztin betrat die Brücke. „Captain!“ grüßte sie. Dann fiel ihr Blick auf den großen Wandmonitor. „Die sind noch da?“ fragte sie erstaunt.

„So wie es aus sieht sind sie das. Und das erstaunt mich. Haben sie Sheridans Bericht bekommen und gelesen?“ Tenner wand sich kurz an den Steuermann der Community. „Bringen sie uns vor das Schiff der Oronier.“

Assjimas Gesicht zeigte Besorgnis. „Er denkt, dass unsere Leute noch im Musterpuffer des orionischen Transporters stecken könnten. Wenn dem wirklich so sein sollte, müssen wir sie schnellstens da raus holen. 17 Leute gleichzeitig im Puffer eines zivilen Schiffes … über Stunden hinweg - das muss ein sehr hochwertiger Transporter sein.“ Sie trat näher an den Monitor heran und starrte das kleine Schiff nachdenklich an. „Ich an seiner Stelle hätte ja schon vor Stunden das Weite gesucht. Sein Verhalten ist mehr als befremdlich.“

Die Community hatte sich inzwischen vor die Nix-als-Verdruss gesetzt. „Das werden wir gleich herausfinden Doktor. Setzen Sie sich bitte auf den Stuhl des ersten Offiziers. Vielleicht müssen wir unser Schauspiel von heute Nacht noch weiterführen.“ Tenner sah auf dem Bildschirm. „Richten Sie die Waffen auf das Schiff und erfassen Sie es mit dem Traktorstrahl, Fähnrich Frost. Feuern Sie nicht bevor ich den Befehl dazu gebe.“

Coleman, der bislang auf diesem Sessel Platz genommen hatte sprang sofort auf um der Deltanerin Platz zu machen. Er hatte die fragenden Blicke der anderen Brückenoffiziere sehr wohl verstanden und sah sich keineswegs als vorübergehende Nummer Eins. Aber irgendwo musste er ja sitzen nachdem die Nachtschicht keine Anstalten machte, die Brücke zu verlassen.

Assjima warf ihm einen freundlichen Blick zu, setzte sich aber etwas widerstrebend. Nicht dass ihr die kleine Show am gestrigen Abend keinen Spaß bereitet hätte, aber eigentlich hatte sie gehofft, endlich wieder sie selbst sein zu dürfen.

Das kleine Schiff auf dem Monitor setzte sich plötzlich in Bewegung, ein leichter Ruck ging durch die Community, die Nix-Als-Verdruss wurde abrupt gestoppt.

„Captain – eingehende Transmission von der Nixalsverdruss“ nuschelte Ensign Muffley. „Es ist Captain Kelam-Het!“

„Öffnen Sie den Kanal Fähnrich!“ Auf dem Bildschirm wurde das wütende Gesicht des orionischen Captains sichtbar. Doch bevor dieser zu einer Schimpftriade ansetzen konnte schnitt Jeremy ihm das Wort ab. „Ihr Spiel ist zu Ende Kelam-Het. Geben Sie mir meine Crewmitglieder zurück.“

„Ihre Crewmitglieder? Wir haben kein Mitglied von Ihrem Schiff an Bord!“ polterte der Orioner aufgebracht. „Doktor Assjima hat in der vergangenen Nacht eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass die Förderation nicht bereit ist, den Preis für die Waffen zu bezahlen. Wir haben höflicherweise ein paar Stunden gewartet damit Sie noch einmal in Ruhe über den Handel nachdenken konnten und jetzt richten Sie Ihre Waffen auf uns? Ist das die Art der Förderation mit ihren Partnern umzugehen wenn ein Handel nicht zustande kommt?“

„Hören Sie auf. Wir beide wissen, dass meine Crewmitglieder an Bord Ihres Schiffes sind. Wir haben die Signaturen gefunden, die Sie auf dem Empfang gesetzt haben - ebenso wie Ihre verschleierten Transportsignaturen. Sie dachten sich wohl, wenn schon der Handel nicht zustande kommt, so können Sie sich nebenbei etwas verdienen. Aber das werde ich nicht zulassen. Sie haben zwei Minuten, mir meine Crewmitglieder auszuhändigen oder ich werde Sie aus dem Weltraum radieren.“

„Sie haben mein Schiff gescannt, Tenner …“ zischte Kelam-Het. „Wir haben das sehr wohl bemerkt. Und Sie haben mit Sicherheit keine Biosignaturen Ihrer Leute bei uns gefunden – weil wir sie nicht haben! Und jetzt deaktivieren Sie sofort Ihren Traktorstrahl!“ Der Orioner gab ein Zeichen und das kleine Schiff startete einen erneuten Versuch, sich aus dem Kraftfeld zu befreien.

Marla Glen betrat die Brücke und beugte sich zu Jeremy hinunter „Captain“ flüsterte sie. „Der Stick mit diesem Programm von Lieutenant Delama ist bereit. Wir können die Daten jederzeit am Traktorstrahl entlang schicken und bei den Orionern einspielen.“

Tenner flüsterte zurück: „Geben Sie ihn Fähnrich Frost. Er soll auf mein Zeichen warten.“ Danach wand er sich mit wütender Miene wieder an den Orion.„Es gibt wenigstens drei Bereiche auf Ihrem Schiff, die durch künstliche Störfelder vor unseren Sensoren geschützt sind. Diese Bereiche sind groß genug um 17 Personen zu verstecken. Ihre Zeit läuft ab Captain.“

Assjima richtete sich auf und gab Ensign Muffley das Zeichen, die Verbindung auf stumm zu stellen. „Captain … wenn ich das richtig mitbekommen habe, soll dieses Programm den Computer des orionischen Schiffes aus dem Konzept bringen? Ist das sinnvoll, wenn unsere Leute tatsächlich noch im Musterpuffer stecken könnten?“

„Doktor, es währe nur der letzte Ausweg. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Crewmitglieder wirklich im Musterpuffer dieses Schiffes stecken. Aber ich schließe diese Möglichkeit auch nicht aus. Die von Commander Sheridan beschriebene Prozedur verbraucht Unmengen an Energie, unsere Sensorlogs zeigen aber keine erhöhten Energiewerte auf dem Schiff.“

Die Ärztin nickte. „Gut …“ Sie zögerte einen kurzen Augenblick und fuhr dann fort: „Das Verhalten des Orioners ist sehr seltsam. Wir müssen auf der Hut sein, Captain. Lassen Sie es mich versuchen.“ Sie lehnte sich lasziv im Sessel zurück und nickte dem Fähnrich zu, damit dieser die Verbindung erneut aktivierte. „Kelam … bitte! So seien Sie doch vernünftig. Ihr kleines Schiff hat doch gegen die Community gar keine Chance. Geben Sie unsere Leute frei, und wir werden Sie ziehen lassen.“

„Nein! Ich kann nicht!“ schimpfte Kelam-Het. Dann gab er einem seiner Leute ein Zeichen. Die Community erbebte.

„Captain!“ rief Fähnrich Frost. „Er versucht, auf Warp zu gehen!“ Plötzlich tauchte eine Explosion Teile des Bildschirms in grelles Licht. Dann trieb das kleine Raumschiff scheinbar antriebslos im All.

„Fähnrich - scannen Sie das Schiff! Sind sie wirklich so hilflos wie es aussieht? Und rufen Sie die Nix-als-Verdruss.“

Die Finger des Fähnrichs sausten über die Konsole. „Kein Antrieb, die Waffen sind deaktiviert … der Schaden scheint gering zu sein, aber es würde sicherlich ein paar Stunden dauern bis die Nix-als-Verdruss wieder irgendwohin fliegt. Kelam-Het ruft uns erneut.“

Das Gesicht des Orioners erschien wieder auf dem Monitor. „Captain Tenner – Sie haben gewonnen“ grollte er missmutig. „Wenn wir erneut andocken könnten … mit Ihrer Erlaubnis und … na ja, Ihrer Hilfe. Dann gebe ich Ihnen Ihre Leute zurück.“

„Captain - Sie werden ebenfalls an Bord der Community kommen - als mein Gefangener. Sie alleine.“ Tenner gab Frost ein Zeichen. Der Traktorstrahl, der sich unter der Belastung des orionischen Manövers gelöst hatte, erfasste wieder das Schiff und zog es an die Community heran. An der Luftschleuse erwarteten Captain Tenner, Doktor Assjima und ein doppeltes Sicherheitsteam den orionischen Captain und die vermissten Crewmitglieder.

Das Schott öffnete sich und ein sichtlich niedergeschlagener Kelam-Het trat aus der Luftschleuse, gefolgt von seinem ersten Offizier und dem Menschen Jeff Stone. Dann erschienen im Gänsemarsch alle 17 Vermissten.

Der orionische Captain baute sich vor Jeremy und Assjima auf. „Sie wollen mich verhaften, Captain? Ihre Ärztin hat mir eben noch versprochen, dass Sie uns ziehen lassen würden wenn wir unsere Beute zurückgeben. Hier haben Sie Ihre Leute!“

Assjima beobachtete den Orioner gespannt. Er schaute sie kurz an, dann deutete er mit einem fast unmerklichen Nicken in Jeff Stones Richtung. Und langsam begann sie zu begreifen. Sie trat einen Schritt vor: „Das Versprechen gab ich, bevor Sie versuchten sich zu befreien. Das freie Geleit haben Sie mit diesem missglückten Manöver verspielt.“ Sie hakte sich bei Tenner unter. „Schatz – dieser Kerl hat uns ernsthaft in Gefahr gebracht!“ Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihrem Captain leise ins Ohr: „Der spielt genauso Theater wie wir! Er will etwas … alles, außer freies Geleit!“ Sie drückte einen sanften Kuss auf Jeremys Wange. „Ich will diesen Kerl bluten sehen!“

„Sie wissen ja - ich kann Ihr nichts ausschlagen.“ An die Sicherheitsoffiziere gewandt sagte der Captain: „Bringen Sie unsere Leute auf die Krankenstation. Captain Kelam-Het werde ich verhören und der Doktor wird mir dabei helfen.“ Ein diabolisches Lächeln umspielte Jeremys Lippen. „Die anderen beiden kommen in die Brigg.“

Widerstrebend ließen sich Stone und Sal’Te-Scheck abführen. Kelam-Het, Tenner und Assjima begaben sich schweigend - von einigen Sicherheitsleuten gefolgt – in den Bereitschaftsraum. Die beiden Kapitäne setzten sich. Assjima hingegen replizierte drei Gläser Whiskey und stellte zwei davon ungefragt vor den beiden Männern auf den Tisch. Ihr Glas in der Hand haltend stellte sie sich hinter Tenner und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Tenner entließ die Sicherheitsoffiziere und sah dem grünhäutigen Captain fest in die Augen. „Lassen wir die Spielchen, Captain Kelam-Het. Was führen Sie im Schilde. Sie verhalten sich nicht wie ein gewöhnlicher Captain des Syndikates. Wieso haben sie dieses Theater inszeniert?“

„Weil ich das Syndikat im Nacken sitzen habe. Stone lässt mich keinen Moment aus den Augen – bis jetzt zumindest. Ich hoffe, die Brick ist nicht allzu unbequem? Denn Sal’Te-Scheck ist mein Freund. Und Freunden will man nichts Böses, nicht wahr Doktorchen?“ Er zeigte Assjima ein breites Lachen. Der eben noch so niedergeschlagene Orioner wirkte nun wieder so aufgeräumt wie am Abend zuvor.

Assjima nickte. „Sie wollen also unser Freund sein? Und wenn ich dieses Theater richtig deute, soll diese Freundschaft gegen den Willen des Syndikats aufgebaut werden?“ Sie unterbrach sich, dachte nach und lächelte. „Sie sind ein raffinierter Hund – diese Anmache gestern …“

„… war nur ein Versuch, Ihnen durch Körperkontakt meine Gedanken zu offenbaren. Das hat leider nicht ganz so funktioniert wie ich es erhofft hatte.“

„Weil Ihre orionischen Gedanken so dunkel sind.“

„Wofür ich leider nichts kann. Das ist angeboren.“ Kelam-Het wandte sich nun Jeremy zu. „Captain Tenner – ich weiß, dass Sie die Waffen brauchen. Und dass die Pläne für eine romulanische Singularität ein übertriebener Preis sind. Doch das Syndikat ist der Ansicht, dass die Sternenflotte diese Pläne besitzt – was ich persönlich allerdings nicht glaube.“

„Wenn die Sternenflotte diese Pläne besitzen sollte - was ich nicht glaube und hoffe - so habe ich keinen Zugriff darauf. Aber was haben Sie jetzt vor? Ich werde Ihnen diese Pläne nicht geben können und Sie dürfen mir die Waffe nicht geben. Und ich müsste Sie den offiziellen Behörden der Föderation übergeben. Sie haben Bürger der Föderation entführt. Wie ich das sehe bleiben uns nicht viele Möglichkeiten.“ Jeremy griff nach seinem Glas und nippte daran. „Ich würde einen Bauernhandel vorschlagen. Doktor - was meinen Sie dazu?“

„Er darf uns die Waffen nicht geben, wir müssten ihn wegen Entführung verhaften … er will uns die Waffen geben, wir wollen ihn eigentlich gar nicht verhaften. Er könnte sich freikaufen … Captain.“ Assjima nahm die Hand von Jeremys Schulter und setzte sich.

Kelam-Hets Blicke wanderten überrascht von der Ärztin zum Captain. Dann lachte er dröhnend: „Was für ein Schauspiel! Sie beide haben mich gestern Abend wirklich gründlich an der Nase herumgeführt! Tenner – Ihre Ärztin ist eine begabte Unterhändlerin. Aber wieso haben Sie sich das nicht selber zugetraut?“ Er hob das Glas: „Auf die Diplomatie – die ehrlichste aller Künste!“

„Ja Doktor so habe ich mir das auch gedacht.“ Er hob ebenfalls sein Glas. „Auf die Schlupflöcher“ erwiderte er lächelnd. „Dass ich die Verhandlungen nicht selber geführt habe ist ganz einfach: ich habe momentan andere Verpflichtungen und Doktor Assjima hat den Auftrag direkt vom Hauptquartier bekommen.“

„Und ich kann Gedanken lesen – zumindest meistens“ ergänzte die Deltanerin schmunzelnd.

„Was ja leider nicht geklappt hat, so dass ich etwas improvisieren musste. Aber zum Glück habe ich ja meine drei Schönheiten, die beim gestrigen Fest unentdeckt einige Ihrer Crewmitglieder markieren konnten. Ein missglücktes Geschäft und ich habe versucht, meine Kosten anderweitig zu kompensieren – was leider ebenfalls daneben gegangen ist. Um wenigstens Schiff und Freiheit behalten zu können kaufe ich mich gerne frei. Captain – wäre der Preis in Form von einhundert Partikelwaffen, die speziell zur Verteidigung gegen kybernetische Lebensformen entwickelt wurden, angemessen? Inklusive Munition versteht sich.“

„Ich glaube das ist ein angemessener Preis.“ Jeremy prostete Assjima und Kelam-Het zu und trank den Rest seines Glases mit einem Schluck.„Aber ich hätte da ein weiteres Angebot für Sie. Einen direkten Lohn wird es dafür allerdings nicht geben.“

Ein Lächeln umspielte Kelam-Hets Lippen. Er lehnte sich zurück und nippte genüsslich an seinem Whiskey bevor er antwortete: „Auch wenn ich keine Gedanken lesen kann, so glaube ich doch zu wissen was Sie mir vorschlagen möchten. Sie haben Kontakt zu den Klingonen aufgenommen. Sie haben ein Shuttle in den romulanischen Raum geschickt … ich frage mich, warum die Förderation im Ernstfall immer nur bei den klingonischen Rüpeln und den schlitzohrigen Spitzohren Hilfe sucht. Wir Orioner werden durch die Borg genauso bedroht wie alle anderen Zivilisationen in unserer Galaxis. Nur sieht das Syndikat es leider nicht ein. Die Arroganz der Mächtigen …“

„Ja, Sie haben Recht. Wir haben Kontakt zu den Klingonen und den Romulanern aufgenommen. Und Sie haben nun die einmalige Gelegenheit sich ebenfalls einer gemischten Flotte anzuschließen. Jedes Schiff kann helfen.“ Jeremy stellte sein Glas auf dem Tisch ab. „Kelam-Het - dieses Mal hat sich die Sternenflotte doch an das Syndikat gewandt.“ Er zwinkerte seinem Gegenüber zu. „Aber seien wir ehrlich: das Syndikat war bisher nicht wirklich gut auf die Föderation zusprechen.“

„So wie Sie sind auch wir von Vorurteilen und alten, eigentlich längst überholten Traditionen belastet. Diesmal hat die Förderation die Hand ausgestreckt, aus tiefstem Herzen um Hilfe gebeten und es hat mich viele Kniffe aus meiner Trickkiste gekostet, an diesen Auftrag heranzukommen und die ausgestreckte Hand zu ergreifen.“

Während Assjima dem Gespräch der beiden Männer lauschte konzentrierte sie sich auf die Gedanken des orionischen Captains. Auch wenn sie seine Bilder nur undeutlich erkennen konnte so war sie sich doch recht bald sicher, dass er tatsächlich so aufrichtig dachte wie er sich gab. Aber ihr gingen die Worte von Jenax nicht aus dem Kopf Er hat Angst hatte die Betazoidin ihr während des Tanzes zugeflüstert. Angst vor den Borg …? Jetzt ergriff sie das Wort. „Captain – bevor wir hier Brüderschaft trinken … warum? Warum machen Sie sich so viel Mühe und setzen sich über die Vorgaben des Syndikats hinweg?“

Das Lachen verschwand aus dem grünen Gesicht: „Warum? Doktor … ich habe Familie. Zwei Frauen, sieben Kinder, drei Enkel. Sie leben alle eine einem Randbereich des orionischen Raums. Ich will sie nicht als kybernetische seelenlose Wesen wieder sehen. Und ich stehe mit dieser Angst nicht allein.“

„Sie haben viel Riskiert und nun haben Sie viel zu gewinnen. Wenn Sie sagen das Sie mit Ihrer Angst nicht alleine stehen von wie vielen anderen reden sie?“

Und wieder zeigte der Orioner seine prachtvollen Zähne. „Unter meinen Freunden habe ich 15 Kommandanten mit eigenen Schiffen, die mich einhundertprozentig unterstützen. Es sind zivile Schiffe, aber gut ausgerüstet. Einige können es in der Bewaffnung mit meiner Nixalsverdruss aufnehmen. Andere besitzen umgerüstete Bird of Prey – die Klingonen verkaufen gerne an uns. Sogar ein romulanischer Warbird älterer Bauart ist darunter. Dann sind noch zwei Frachterkapitäne mit dabei – sie würden für Transporte von Waren, Waffen und Bergungsarbeiten bereit stehen. 17 gute Schiffe. Ist das ausreichend für einen ersten Handschlag zwischen der Förderation und den Orionern?“

„Ich würde sagen das währe schon eine kräftige Umarmung. Nehmen Sie bitte Kontakt mit Ihren Freunden auf. Wenn Sie alles geklärt haben wenden Sie sich bitte an mich oder an meine bessere Hälfte.“ Bei den letzten Worten deutete er mit einem Lächeln auf Assjima. „Wir werden Ihnen dann die Koordinaten zukommen lassen, an denen sich die Flotte vereint und zuschlagen wird wenn wir die Borg aufgespürt haben. “Jeremy blickte nachdenklich zu Kelam-Het. „Wir werden Ihrem Vorgesetzten jetzt noch Ihre große Niederlage vorspielen müssen.“

„Darf ich mich mit Ihrem Sicherheitstrupp prügeln? Ein orionischer Captain ergibt sich nicht kampflos“ lachte der grüne Riese. „Und ich hätte noch eine Bitte: wir bräuchten einen guten Grund warum plötzlich eine orionische Zivilflotte der Förderation zu Hilfe eilt ohne dass das Syndikat davon weiß … vorerst kann ich das gegenüber Jeff noch verschweigen. Aber in ein paar Tagen sollten wir ein weiteres Schauspiel inszenieren.“

„Das wird sich wohl beides inszenieren lassen Captain. Ich wünsche Ihnen viel Glück.“

Bryn und Shane in: "Sklavenhändler oder Freidenker?"

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Als Jorunn auf die Community zurückkehrte, wusste sie genau, dass die Dinge bestimmt nicht einfacher werden würden.

Milseya Anquenar hatte die Gnade besessen, sie nach mehreren Tagen bei den Klingonen auszulösen, denn auch wenn die Behandlung nicht schlecht war und man ihr Respekt entgegengebracht hatte, wusste Jorunn, dass sie nur störte und die Arbeit behinderte.

Der Heimflug auf die Community war unspektakulär und ereignislos gewesen, was insofern ein Trost war, da davon auszugehen war, dass die zukünftigen Ereignisse genau das Gegenteil sein würden.

Aber zuerst würde es eine heiße Dusche geben - und dann wollte Jorunn in Ruhe durchgehen, was dem Schiff während ihrer Abwesenheit widerfahren war.

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Auf einem Rolltisch war eine der gelieferten Waffen aufgestellt. Diese war etwas länger als ein Kompressionsgewehr. Das Rohr war mit einer ca 8 cm dicken Metallschicht umgeben. Das Trommelmagazin für die Geschosse befand sich vor dem Abzug.

Eine Visiereinrichtung mit Restlichtverstärker und einfachen Sensoren waren ebenfalls vorhanden. Im Schulterstück der Waffe waren die Energiezellen für die Elektromagneten untergebracht.

„Zu dumm, dass wir keine Original Dateien über die Waffe bekommen haben. Um die Waffe Reproduzieren zu können, müssen wir erst aufzeichnen, wie sie konstruiert wurde und wie deren Funktionsweise ist.“

George führte einen Sensor über die wuchtige Waffe und nahm sogleich ein Padd in die Hand, als er den Sensor abgelegt hatte.

„Die Elektromagneten sind so angeordnet, dass die Projektile theoretisch eine Geschwindigkeit von 4000 Meter pro Sekunde nach verlassen des Rohrs erreichen.“

„Das dürfte den Einsatz der Waffe unmöglich machen Commander. Es werden zwar möglicherweise die Borgdrohnen ausgeschaltet, aber es würden auch Personen und Schotts zerstört werden die sich immer noch in der Flugbahn befinden.“ bemerkte Suval.

„Dann müssen wir einen Weg finden die Elektromagneten zu regulieren und somit auch die Austrittsgeschwindigkeit zu regeln.“ George überprüfte wieder die Daten auf seinen Padd.

„Wenn ich die alten Berechnungsformeln richtig deute, würde die Mündungsenergie einen Wert von 60000 Joule erreichen.“ Suval zog eine Braue nach oben.

„Eine beachtliche Leistung für eine Handfeuerwaffe. Vermutlich wurde auch deswegen ein portabler Trägheitsdämpfer eingebaut, um den Rückstoß zu kompensieren.“

„Ganz genau Suval. Diese Waffe ist ein richtiges Miststück, dass nicht nur den Borg das Fürchten beibringen würde.“

„Da aber die Projektile mittels Elektromagnetismuss beschleunigt wird, dürfte eine Abwehr mit einem Kraftfeld möglich sein. Jedoch mit einer Feldstärke, die dem eines Ebene 10 Kraftfeldes oder einem Schiffsschild entspricht.“

Möglich. Die Borg werden dass sicherlich schneller herausfinden, als es uns lieb ist.“

George widmete sich wieder seinem Padd.

„Gewicht der Waffe 4 Kilogramm, vollständig aufmunitioniert beträgt das Gewicht 4,8 Kilogramm. Kaliber 7,62 Millimeter. Eine beachtliche Leistung.“

George legte das Padd beiseite.“ Wir haben genug Scans gemacht, um ein realistisches holografisches Modell zu generieren. Angesichts der bisherigen Daten erscheint mir dass sicherer.“

„Eine weise Maßnahme Commander.“

„Gut dann wird noch Lieutenant Torr weitere Tests mit der Waffe durchführen, um die letzten Leistungsdaten zu ermitteln. Damit umzugehen müssen wir auch noch in den Griff kriegen. Darum wird sich die Sicherheit kümmern.“

Sheridan gab einen Befehl in das Padd ein.

„Computer die Daten der Waffe auf Holodeck 1 transferieren. Dateien verschlüsseln und nur Zugriff für die Führungsoffiziere gewähren. „

„Ausgeführt.“

Darauf berührte Sheridan seinen Kommunikator.

„Sheridan an Torr. Lieutenant bitte kommen sie auf Holodeck 1. Wir können die ersten Tests mit der Waffe vornehmen.“

Der Tellarite bestätigte den Ruf und die Verbindung wurde beendet. Die Borg, die Orions und nun Waffentests. Warum musste es immer dieses Schiff sein dass in derartige Schwierigkeiten gerät? Dachte George, als er den Maschinenraum verlässt.

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Captain Tenner hatte gerade die Information erhalten, dass Lieutenant Anquenar und Commander Tørresdal soeben auf dem Hangardeck gelandet waren. Also ging der Captain dort hin um seinen ersten Offizier nach den Ergebnissen der Verhandlungen mit den Klingonen zu befragen. Auf dem Hangar angekommen sah er, wie sich Jorunn von Milseya verabschiedete. „Commander, ich möchte Ihren Bericht hören.“ Tenner sah an dem Commander vorbei. „Lieutenant, mit Ihnen möchte ich gleich auch noch sprechen. Ich komme in 10 Minuten in Ihr Büro.“ Dann hörte sich Jeremy den Bericht von Jorunn an.

Milseya sah nachdenklich aus, als sie in ihr Büro ging. Was bei allen Höllen konnte der Captain nur von ihr wollen? Mit dem Jäger war sie ja nun nicht geflogen – und am Jäger zu arbeiten, hatte er ihr ja nicht verboten. Sie vergaß den Captain, als sie erfuhr, dass Rupert wohlbehalten zurück war, grollte jedoch den Orionern, die sich als Übeltäter herausgestellt hatten. Vielleicht hatte George ja Recht, dass man den Grünhäuten nicht trauen durfte - und doch fand es Milseya seltsam. Insbesondere, da die Orioner nicht gleich nachdem sie ihre Beute hatten weg geflogen waren. Sie sah nachdenklich auf die herein gekommenen Berichte und schob danach den Datenchip des Klingonen in das Lesegerät, als der Türsummer die Ankunft des Captains ankündigte. Milseya öffnete die Schotts und bat den Kommandanten der Community herein.

„Lieutenant, ich komme gleich zur Sache. Ich möchte Ihre Meinung hören: Ist Schmugglern, Dieben und Piraten zu trauen? Haben Sie so etwas wie einen Ehrenkodex?“

„Wie bitte?“ Milseya starrte den Mann ihr gegenüber verdutzt an. Wieso fragte er das ausgerechnet sie? Woher sollte sie das wi ... Ein Schwung Bilder, die immer mehr an Deutlichkeit gewannen, schwappte in ihr Bewusstsein. Eines davon zeigte einen Zakdorn, der mit Tenner sprach und Milseya begriff schnell, was der ehemalige Captain dem neuen wohl erzählt hatte.

Sie holte tief Luft, setzte sich dann auf ihren Sessel und betrachtete den Captain. „Manche haben einen Ehrenkodex, die meisten jedoch nicht. Und ich würde es nicht unbedingt einen Ehrenkodex nennen.. “

„Wie würden Sie es denn dann nennen?“ Jeremy musterte seine Pilotin genau.

„Vielleicht Erwerbsregeln, aber eigentlich sind es Verhaltensregeln. Jede Familie hat solche Regeln. So gibt es Familien, die zum Beispiel nicht töten um an ihre Ware kommen, andere fleddern keine Totenschiffe, wiederum andere haben mit beidem keine Probleme...“ Milseya rieb sich unruhig die Stirn. Sie musste sehr vorsichtig sein. Sie hatte einst ein Ehrenwort gegeben und das wollte sie unter keinen Umständen brechen. „Was genau wollen Sie wissen, Captain?“

„Es geht um das Orionsyndikat, und um die Familie von Kelam-Het. Er hat mir Unterstützung zugesagt, und nun geht es darum seine Familie vor den Syndikat zu schützen ohne dass sie davon losgelöst werden. Kelam-Het hat, sagen wir einmal, ähnliche Ansichten wie die Föderation was die Borg betrifft.“

„Und da ich eine Zeit lang mal unter Orioner gelebt habe – um es allgemein zu formulieren – dachten Sie, ich könnte .. ja.. was wollen Sie da von mir wissen? Ob man Kelam-Het trauen kann? Ob ich eine Zuflucht weiß, wohin seine Familie kann?“

„Es geht darum, dass wir etwas finden müssen, dass es aussieht wie ein Zufall wenn die orionische Flotte zu unserer Flotte trifft, beziehungsweise wir brauchen ein für das Syndikat glaubhaftes Szenario, warum sich unsere Flotten nicht bekämpfen sondern sich zusammenschließen. Und da Sie sich hier an Bord am besten mit dem Syndikat auskennen, würde ich Ihre Erfahrungen gerne für uns nützen.“

Wütend sprang Milseya auf. „Ich habe keine Erfahrungen mit dem Syndikat! Ich habe niemals für das Syndikat gearbeitet!“, schrie sie ihren Vorgesetzten an, damit sie ihm nicht an die Gurgel ging. „Unterstehen Sie sich, mich jemals wieder in einem Atemzug mit diesen Mördern zu nennen!“

„Lieutenant beruhigen Sie sich“, gab Tenner ebenso laut zurück wie seine Pilotin. „Ich habe gesagt, dass Sie sich am besten mit dem Syndikat auskennen. Ich habe nie gesagt, dass Sie für das Syndikat gearbeitet haben. Aber in den Kreisen in den Sie verkehrt haben, bleibt es nicht aus, dass man es auch mit dem Syndikat zu tun bekommt und das man dort Informationen bekommt, die der Sternenflotte verborgen bleiben.“

Immer noch zornig lief Milseya hinter ihrem Tisch hin und her und beäugte den Captain des Schiffes feindselig. „Informationen, die der Sternenflotte verborgen bleiben“, wiederholte sie keuchend. „Daran hat das Syndikat überhaupt kein Interesse, die wollen, dass alle über sie Bescheid wissen. Daraus gewinnt das Syndikat seine Macht. Nur eine Handvoll Orioner wissen wirklich alles, führen die Geschäfte.. die vielen anderen kennen nur Bruchstücke des Ganzen. Deshalb kann keiner das Syndikat stürzen. Deshalb fürchtet jeder das Syndikat. ..Keiner legt sich mit dem Syndikat an, Captain. Niemand steigt aus dem Syndikat aus. Keiner. Jeder, der es je versuchte, hat es bislang bereut. Jeder! Ich kann Ihnen nicht ...“ Ihre Augen blitzten plötzlich auf. Sie blieb abrupt stehen. Das war nicht die Wahrheit. Es gab jemand, der es schon einmal getan hatte – und das Syndikat hatte nicht das Geringste tun können. Sie setzte sich langsam wieder in ihren Sessel und starrte den Menschen ihr gegenüber an. „Lassen wir die Borg Kelam-Hets Familie assimilieren“, sagte sie mit dem Hauch eines Lächelns um ihre Lippen.

„Lieutenant, wir wollen Kelam-Het schützen und nicht den Wölfen zum Fraß vorwerfen.“

„Aber genau das sollten wir tun“, gab sie zurück. „Das Syndikat wird sich nicht einmischen, wenn einer von ihnen sich rächen will. Schon gar nicht, wenn es sich um eine Familienangelegenheit dreht. Da würde das Syndikat sogar akzeptieren, dass er sich der Sternenflotte anschließt um sein Ziel zu erreichen.“ Milseya lachte. „Ja, sie würden ihn vielleicht sogar unterstützen... Und wenn sich dann am Ende herausstellt, dass seine Familie gar nicht assimiliert wurde, wen kümmert es dann noch..“

Jeremy dachte eine Weile über die Gedanken seiner Pilotin nach. „Das könnte funktionieren, das könnte wirklich funktionieren. Haben Sie auch eine Idee wie wir Kelam-Het eine Nachricht zukommen lassen können ohne dass diese zu uns zurück verfolgt werden kann? Der Sternenflottengeheimdienst scheint mir da nicht der richtige Ansprechpartner zu sein.“

Milseya schüttelte den Kopf. „Der beste Bluff ist der, der einen überraschend trifft. Sie wollen Kelam-Het helfen? Dann sollten Sie ihn nicht einweihen. Eigentlich keinen – auch nicht hier an Bord. Wenn Sie es doch tun wollen, dann reden sie mit ihm von Angesicht zu Angesicht. Keine Transmissionen. Keine Logbucheinträge. Nichts, was auch nur erahnen lässt, dass irgendetwas an der Sache nicht koscher ist. Unterschätzen Sie nicht das Syndikat, Captain. Sie haben überall ihre Augen und Ohren.“

„Wie Sie meinen Lieutenant. Ich werde noch eine Person mit einweihen und das wird Doktor Assjima sein. In den Augen des Syndikates ist Sie die Unterhändlerin, die überhaupt erst Verbindung mit Kelam-Het aufgenommen hat. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.“

„Assjima kann ihren Mund halten“, erwiderte Milseya. „Doch damit der Bluff wirklich echt wirkt, benötige ich ein paar Stunden der Vorbereitung – und die Erlaubnis mit dem Jä.. ich meine, dem Shuttle einen kurzen Flug machen zu dürfen.“

Der Blick des Captains verhärtete sich etwas, als Milseya den Jäger nicht ganz erwähnte. Als sie aber noch auf das Shuttle auswich, entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. „Ich glaube Shuttle drei, die Nils Holgerson, braucht einen Testflug, oder was meinen Sie Lieutenant?“

„Oh ja“, stimmte Milseya grinsend zu. „Das Shuttle wurde komplett umgemodelt in der Werft – wer weiß, was die Schraubenzieher auf zwei Beinen da alles wieder falsch montiert haben... Danke, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben, Captain.“

"Bitte Lieutenant, informieren Sie mich über die Ergebnisse des Testfluges. Guten Tag noch, Lieutenant."

„Das wird er mit Sicherheit“, gab Milseya leise zurück, während sie bereits begann, einen Flugplan zu schreiben.

Shane und fee in „Der große Bluff“

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Rev betrat mit einem Tricorder und einem PADD in der Hand das Holodeck 1, wo Sheridan und Suval bereits auf ihn warteten. Sie arbeiteten gerade an einer der orionischen Waffen und blickten auf, als der Tellarite den Raum betrat.

Direkt nach Torr betrat noch Marla Glen ebenfalls das Holodeck. Mit neugierigen Blicken musterte die Frau die Waffe.

„Dann wollen wir mal. Da wir kaum Informationen über diese Waffe haben, müssen wir die vollständigen Leistungsdaten ermitteln, ebenso die Handhabung und mögliche Schwachstellen aufdecken,“ erklärte George.

"Verstanden, Sir." antwortete der Tellarite. "Dazu werden wir allerdings nicht umhin kommen, ein paar scharfe Schüsse abzugeben, oder?"

„Ich habe aus den Daten der bisherigen Scans ein holografisches Modell erstellt. Es wird sich genauso verhalten wie das Original. Lieutenant Glen wird die Tests durchführen während wir die weiteren Daten sammeln.“

Rev warf einen genaueren Blick auf die Waffe. Die Simulation war vom Original wirklich nicht zu unterscheiden.

"Ich bin gespannt." murmelte er und aktivierte seinen Tricorder. "Mit welchem Test beginnen wir?"

„Als erste wollen wir die Zielgenauigkeit der Waffe feststellen. Lieutenant Glen, bitte begeben Sie sich an Ihre Position.“

Die Sicherheitsoffizierin tat wie geheißen, nahm die Waffe vorsichtig auf und stellte sich vor dem simulierten Ziel hin.

„Als erstes werden wir ein stationäres Ziel und danach ein bewegliches Ziel benutzen,“ erklärte George.

„Computer Zielübung eins aktivieren.“

„Das Programm wird gestartet sobald die Waffe entsichert ist,“ erwiderte die künstliche Stimme.

Glen entsicherte die Waffe und zielte auf eine Zielscheibe, welche rein optisch ca. 300 Meter entfernt, aber in Wirklichkeit um einiges näher war. George und Suval hielten ebenfalls jeweils einen Tricorder in der Hand.

„Wann immer Sie bereit sind Lieutenant.“

Glen wurde ruhiger, kontrollierte ihren Atem. Der Zeige Finger krümmte sich um den Abzug bis sie den Druckpunkt erreichte und durchzog. Der Schuss raste wie ein Schemen davon. Der Knall der dabei entstand war sehr laut. Die mobilen Trägheitsdämpfer der Waffen sorgten dafür, dass Glen nur sehr leicht Wankte und nicht wie im Normalfall einige Meter nach hinten geschleudert worden wäre. Dann sicherte sie die Waffe und blickte nach vorne.

„Computer! Ergebnis anzeigen.“ Auf Georges Anweisung hin erschien die Zielscheibe direkt vor den Offizieren. „Der Treffer liegt rechts vom Zentrum. Aber sehr nahe,“ stellte Suval fest.

"Das Projektil weist eine stabile und absolut geradlinige Flugbahn auf." fügte Rev hinzu, nachdem er die Daten abgelesen hatte. Seine Ohren klingelten noch immer vom Lärm der Waffe. "Bei dieser Flugbahn könnte das Geschoss wohl auch die zwanzigfache Distanz überbrücken, ohne daß eine signifikante Ballistik-Korrektur an der Zieloptik vorgenommen werden müßte. Allerdings messe ich auch eine Restpolarisierung in einer der Magnet-Beschleunigerspulen. Vielleicht ist die für die leichte Abweichung nach rechts verantwortlich."

„Lieutenant, halten Sie so an dass der Rechtsdrall ausgeglichen wird.“

„ Ich werde es versuchen Sir.“

„Wann immer Sie bereit sind.“

Glen legte an, entsicherte die Waffe, ging ins Ziel und drückte erneut ab. Kurz darauf erschien wieder eine vergrößerte Darstellung der Zielscheibe.

„Sieht schon besser aus,“ sagte George.

Rev war schon wieder in seinen Daten versunken. Er war mehr als nur beeindruckt von der Aufprallenergie des Geschosses und zweifelte keine Sekunde mehr daran, daß diese Waffe in der Lage war, die Titanknochen der Borg zu zerstören.

"Erstaunlich" murmelte er.

Der Beschusstest wurde noch mit der Feuerstoßeinstellung durchgeführt, wo das Schussfeld wie erwartet leicht gestreut war.

„Als nächstes müssen wir die Feuerkadenz ermitteln. Dazu fixieren wir die Waffe in eine Halterung und lassen sie eine Minute lang feuern.“

George wies den nächsten Test an worauf die Waffe welche von Glen in eine Halterung fixiert wurde zu feuern begann. Der Lärm der Waffe war ohrenbetäubend, als sie Geschoss um Geschoss den holografischen Schießstand entlang ins Ziel jagte. Rev beobachtete die Daten auf dem kleinen Display, doch die Anzahl der abgefeuerten Projektile stieg so schnell, daß er sie beim besten Willen nicht mehr ablesen konnte. Andere Werte jedoch fielen ihm sofort auf. Die Magnetspulen wurden schon nach wenigen Sekunden warm, nach etwa einer halben Minute heiß und gegen Ende hin war die Dauerbelsatung so hoch, daß sie kurz vor dem Durchbrennen waren. Umgekehrt sank der Energieinhalt der Speicherzelle kontinuierlich. Als dann das donnernde Inferno nach präzise einer Minute automatisch gestoppt wurde, war fast das komplette Magazin verschossen.

"Jetzt weiterzufeuern würde wohl innerhalb der nächsten paar Schuss dazu führen, daß die Spulen durchbrennen." ließ Rev sein fazit verlauten und fügte dann als Einschränkung hinzu: "Sofern die Energiezelle dafür überhaupt noch lange genug durchhält."

„Dann sollten wir Ersatz Energiezellen auf die Liste setzen. Und wir müssen dafür Sorgen dass die Abwärme besser Absorbiert wird. Sonst könnte mitten im Gefecht die Waffe versagen weil Sie Überhitzt.“

"Vielleicht können wir außerdem auch zusätzliche Anzeigen an den Waffen anbringen, die den Schützen über Temperatur und Restenergie informieren." schlug Rev vor. "Zumindest um die Wirksamkeit der Waffe brauchen wir uns wohl keine Sorgen zu machen."

„In diesem Fall dürften zwei einfache LED-Anzeigen genügen, die mittels einer Farbskala über die Temperatur und den Ladestand informieren.“

„Gute Idee Suval. So einfach wie möglich. „

"Dann bleibt noch eine Frage zu klären..." setzte Rev an, und gleichzeitig erschienen Sorgenfalten auf seiner Stirn. "Können wir die Waffe nachbauen? Ich schätze, wir werden die hochkomplexen Bauteile selbst für eine Handvoll weiterer Waffen nicht replizieren können, ohne die Ressourcen der Community über alle Maßen zu beanspruchen. Vom Personalaufwand für die Montage ganz zu schweigen. Bei der Munition wäre eine Replikation an Bord im Bedarfsfall vielleicht eher möglich. Wie sehen Sie das, Commander Sheridan?"

„Den Daten zufolge ist ein Nachbau möglich. Jedoch wird es nicht ohne Schwierigkeiten gehen. Besonders die Elektromagnetspulen machen mir Sorgen. Diese Waffe scheint mir eher noch eine Art Prototyp Variante zu sein. Aber daran können wir auch nichts mehr ändern, außer die Schwächen hier und da auszugleichen.“ George warf einen Blick auf seinen Tricorder. „Wir werden nicht alles schaffen. Die Umrüstung der Schiffswaffen und Schilde, die Handphaser und Gewehre und nun auch diese Waffe hier. Wir haben hier nur 350 Menschen die zum einen den Schiffsbetrieb aufrecht erhalten müssen und auf der Anderen Seite die Systeme umrüsten um gegen einen feind gewappnet zu sein, von dem wir nicht wissen wie er sich verändert hat und wann er zuschlagen wird.“

"Ich stimme Ihnen zu. Wir haben so oder so noch viel zu erledigen." sagte Rev. "Sobald wir dem Captain den Bericht vorgelegt haben, wartet noch eine Menge Arbeit auf mich- und auf Sie sicher auch."

„Allerdings, sofern uns nicht die Borg zuvor kommen.“

"Hoffen wir, daß das nicht passiert."

„Sie sind auf der Community Lieutenant. Hier brauchen wir nicht den Ärger zu suchen, denn der Ärger sucht uns,“ bemerkte George trocken. Dies hatte zur Folge das Suvals linke Braue nach oben schnellte und Marla Glen ein angedeutetes Schmunzeln zeigte.

Rev war der einzige, der den Galgenhumor des Chefingenieurs nicht als solchen erkannte. Er warf dem Menschen einen fragendem Blick zu, klappte dann seinen Tricorder zusammen und verabschiedete sich mit einem knappen Nicken.

"Commander. Fähnrich."

Dann verließ er das Holodeck 1.

CptJones und onkel istvan in: Trefferaufnahme

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Aiso hatte alle Sicherheitsoffiziere der Cummunity, die nicht im Dienst waren, auf Holodeck 2 antraben lassen. Cpt. Tenner hatte Aiso gebeten die Sicherheitmanschaft auf ein zusammentreffen mit den Borg vorzubereiten, solange sich der aktuelle Sicherheitschef Mueller bei den Romulanern aufhielt. Aus diesem Grund hatte Asio sie alle ins Holodek kommen lassen. Die Aktion war nicht angekuendigt gewesen, niemand hatte sich vorbereiten koennen. Von dem Zeitpunkt an, als Aiso die Offiziere zusammenrief, bis auch der letzte im Holodek angetrabt war, vergingen 8 Minuten. Aiso wusste das dies eine gute Zeit war. Der vorgegangene Sicherheitschef hatte sehr gute Arbeit gewesen. Einige Der Offiziere hatten vieleicht geschlafen, mussten sich noch in die Unfirmen zwaengen oder standen unter der Dusche – trozdem waren alle nach nur 8 Minuten anwesen und in Uniform. Aiso lies lich die Tatsache, das er von dieser Leistung ueberrascht war nicht anmerken.

„Ladys und Gentlemen! Das waren genau Acht Minuten, die ihr gebraucht habt, um einsatzbereit zu sein!“ sagte er streng. „Wir sollten uns glueklich schaetzen das dies nur eine Uebung war – waeren es die Borg gewesen, dann waere das Schiff unterdessen komplett assimiliert worden!“ Aiso wusste, dass er Uebertrieb, so schnell waren nicht mal die Borg. Aber es war im Wichtig, dass die Offiziere begriffen, das im Erstfall Zeit einer der wichtigsten Faktoren war. „Ich weis das dies fuer euch alle eine ungewohnte Situation ist. Ihr alle seit euch an Bioshop als eurern Vorgesetzten gewoent, und an seinen Kommandostil. Danach hat Mueller seinen Posten uebernommen, und gerade jetzt, wo ihr angefangen habt, euch an Ihn zu gewoenen, ist wieder alles anderes. Ihr duerft mit glauben, das es fuer mich kein Stuek einfacher ist. Ich bin als Ermittler an Bord dieses Schiffes gekommen. Es ist schon einige Zeit her, seit ich die letzte Taktik Einheit kommandiert habe, und ich war auf diesen Vorfall nicht vorbereitet. Trozdem bin ich jetzt hier mit euchm in dieser gefaerlichen Situation. Ich kann euch nicht versprechen, das die Borg warten, bis Mueller von den Romulanern zuruekkommt – im Gegenteil, vieleicht stehen sie schon in einer halben Stunde vor unserer Tuer – und dann will ich, dass hier jeder sein bestes giebt! Ich habe eine Unfangreiche Simulation fuer euch vorbereitet“ Er nickte den Offizieren zum die ihn aufmerksam anschauten „Computer, Programm beginnen“ befahl er dann. Die Raster verschwanden.

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Erstaunlicherweise war es überhaupt nicht einfach gewesen, die anderen Piloten von dem Testflug zu überzeugen. Den verwunderten Blicken folgen zahlreiche Fragen und Angebote, Milseya zu begleiten. Die Bajohaliianerin war schnell genervt von der Hilfsbereitschaft ihrer Leute, so dass sie schließlich in einem strengen Tonfall den Piloten befahl, sich gefälligst um ihre Aufgaben zu kümmern und sie in Ruhe arbeiten zu lassen.

Sie bedauerte ihre Zurechtweisung bereits in dem Moment als sie mit dem Shuttle die Community verließ. Ihre Leute und sie waren in den letzten Jahren zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen – jeder stand für den anderen ein, jeder half jedem ohne das es vieler Worte bedurfte. Nicht zu vergessen, wie ihre Leute hinter ihr gestanden hatten bei der Verhandlung.. es war nicht recht von ihr gewesen, sie jetzt so zu behandeln.

Genauso wenig, wie sie jetzt in diese Sache mit hineinzuziehen.. Es genügte vollauf, wenn der Captain über ihre Vergangenheit Bescheid wusste..

Der Testflug würde eine Weile dauern. Milseya war bemüht, den Anschein zu wahren – für diejenigen, die den Flug von der Community aus betrachten würden. Erst beim Langstreckenflug wäre es dann sicher genug mit ihrer Vergangenheit Kontakt aufzunehmen.

Routiniert und ohne groß darüber nachzudenken flog sie die vorgeschriebenen Manöver bevor sie schließlich einen Kurs eingab und das Shuttle auf Warp ging…

„Ich hoffe, das wird nicht zur Gewohnheit.“ Die orionische Frau räkelte sich lasziv vor dem Bildschirm und Milseya konnte nicht abstreiten, dass alleine die Stimme der Frau eine beinahe hypnotische Wirkung hatte.

„Bitte sag mir nicht, dass du von meinen Anrufen bislang nicht profitiert hast – und ich beende das Gespräch auf der Stelle..“, gab die kleine Pilotin zurück.

„Nicht doch, nicht doch“, erklärte ihr Gegenüber. „Wer wird denn so voreilig sein und sich nicht erst anhören, was du vorschlägst? Ablehnen kann ich danach immer noch..“

Milseya schüttelte den Kopf. „Solltest du meinen Auftrag ablehnen, verlierst du sämtliche Kunden, die ich dir gebracht habe, Marini – und das sind seit meinem letzten Besuch doch einige ..“

„Ich mag es nicht, wenn man mir droht.“

„Und ich habe keine Zeit für unsere üblichen Spielchen.. wenn du keine Zeit und Lust hast, mir und anderen zu helfen, dann sehe ich keinen Grund, dir zu helfen. Ich bin mir sicher, dass du genügend der orionischen Waffen hast, um dir die Borg vom Hals zu halten ..“

„Die Borg?“ Die Orionerin ließ ihre übliche Maske der unbarmherzigen Geschäftsfrau (die sie tatsächlich auch war) sofort fallen. Nur wenige kannten die grünhäutige Frau von dieser anderen Seite – Milseya war eine von ihnen. Und sie hatte keine Skrupel gehabt, diesen Knopf bei ihrer ehemaligen Geschäftspartnerin zu drücken. „Die Borg sind..“

„Zurückgekehrt“, unterbrach Milseya sie. „Und sie assimilieren alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Ich habe mit Entsetzen erfahren, dass sie auch die „Sharim“ aufgebracht haben. War Captain E’nol nicht ein Freund von dir?“

Marini schwieg.

„Diese Information war nicht kostenlos“, fuhr Milseya unbeeindruckt fort. „Die Warnung wird vielen von uns von Nutzen sein. Ich frage mich, wie viel du Dank meines Hinweises nicht verlieren wirst.“

„Was soll ich für dich tun?“

„Du musst einige orionische Familien von einem entlegenen Planeten entführen – und es so aussehen lassen, als ob die Borg es gewesen sind.“

„Ich soll was?“

„Ein orionischer Captain will der Sternenflotte Waffen liefern, die uns im Kampf gegen die Borg nützlich sein können. Und er will sich mit anderen, befreundeten Captains unserem Kopf anschließen.“

„Gehört er zum Syndikat?“

„Ja.“

„Bist du verrückt? Dem Syndikat kann man nicht trauen!“

„Und genau aus diesem Grund weiß er auch nichts von meinem Plan. Ich will, dass deine Familie seine Leute in Sicherheit bringt – und sobald du wieder von mir hörst, sind sie freizulassen. Denn sie sind deine Gäste – und keine Ware.“

„Das gefällt mir nicht!“, knurrte die Orionerin immer noch aufgebracht.

„Mir genauso wenig, aber du wirst es tun. Es sei denn, du willst alles verlieren, was du dir aufgebaut hast – glaube ja nicht, dass ich nicht bereit wäre, dich ans Messer zu liefern, wenn es mir nützlich erscheint.“

Die Orionierin schien einen Moment lang nachzudenken, dann aktivierte sie einige Knöpfe. „Gib mir die Koordinaten des Planeten und die Borg-Signaturen – ich bin mir sicher, dass du bereits alles vorbereitet hast.“

Es bedurfte nur eines Knopfdrucks seitens Milseya, um der Orionerin Recht zu geben. Jene betrachtete die Daten, rief offenbar ein paar Karten auf und wandte sich dann wieder zu der Bajohaliianerin. „Fünf Stunden“, sagte sie emotionslos. „Und ich garantiere nicht, dass wir alle unverletzt fangen."

„Das erwarte ich auch nicht“, erklärte Milseya. „Ich weiß, dass du die Anwendung von Gewalt nicht besonders schätzt. Danke, Marini.“

„Stecks dir sonst wohin“, gab jene zurück und deaktivierte die Verbindung.

Seufzend lehnte sich Milseya in ihrem Sessel zurück. Jetzt musste sie nur noch den Flugschreiber der Holgersson manipulieren, das Komm-Log aus allen Systemen löschen und Daten für den Testbericht sammeln. Und kaum an Bord der Community zurückgekehrt, informierte sie den Captain, dass die Anpassung der Flugsysteme des Shuttles rund fünf Stunden in Anspruch nehmen würde…

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Dieses Warten machte sie fast wahnsinnig. Die Krankenstation war bereit. In Sachen Orioner konnte Assjima momentan auch nichts unternehmen. Schlafen oder Essen war ihr auch nicht möglich und so machte sie voller Unruhe das Schiff unsicher. Sie war bei Rev Torr im Labor gewesen und hatte sich über die Funktionalität der Waffe informiert. Dann schmuggelte sie sich unter die Sicherheitsoffiziere um zu sehen, wie dieser Aurelianer die Sicherheitsleute an dieser neuen Waffe trainierte. Doch bevor Aiso mit dem eigentlichen Training begann, rief der Captain sie zu sich in sein Büro, um sie über Milseyas Plan zu informieren. Dass ein Plan aus der Ideenschmiede der Haliianerin existierte beruhigte sie ein wenig. Wenn Milseya etwas in die Hand nahm konnte es zwar chaotisch werden, aber letztendlich würde es doch funktionieren … zumindest tat es das meistens.

Aber immer noch war Warten angesagt. Und sie wollte auf keinen Fall in die Verlegenheit kommen, nachdenken zu müssen. Und so steuerte sie nun den Maschinenraum an. Vielleicht wollte sie einfach nur von George hören, dass dieses ganze Getue um die Orioner tatsächlich nicht umsonst gewesen war.

„Commander! Die sekundären Phaserbänke sind immer noch offline.“

„Überprüfen Sie die Energiekupplungen und tauschen Sie diese wenn nötig aus. Aber beeilen Sie sich, Will. Die Borg werden nicht warten.“

„Ja, Sir.“

Kaum hatte sich George von Will Keppler abgewandt, da erblickte er die Schiffsärztin. Diese sah auf die Waffe, die immer noch im Maschinenraum aufgebaut war. „Doc? Was kann ich für Sie tun?“

Assjima zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht … ich wollte mir nur mal dieses Ding anschauen um zu sehen, ob es wert war, den Captain dafür in aller Öffentlichkeit zu küssen.“ Sie lächelte angestrengt. „Und bitte sagen Sie, dass sich dieser ganze Aufwand auch wirklich gelohnt hat.“

„Oh, ich denke es hat sich gelohnt. Die Waffe hat eine Durchschlagskraft, die ausreicht um ein Shuttle abzuschießen. Aber sie scheint noch in einem Prototypenstatus zu befinden. Die Tests haben einige Kinderkrankheiten aufgedeckt, die wir noch beheben müssen. Unsere Modifizierungen sind bereits in die holografische Kopie eingeflossen mit der bereits geübt wird“ George kratzte sich kurz am Hinterkopf, als er sich die Waffe betrachtete.

„Sie scheinen nicht ganz überzeugt zu sein, George.“ Die Ärztin betrachtete das Gerät skeptisch. „Rev sagte ebenfalls, dass die Durchschlagskraft immens sei. Wie kann verhindert werde, dass beim schiffsinternen Einsatz die Schiffswand nicht durchlagen wird?“

„Ebene-Acht-Kraftfelder. Die Magnetspulen machen mir Sorgen. Sie überhitzen sehr schnell. Die Waffe kann also im Gefecht durchaus deswegen ausfallen.“

Assjima nahm die Waffe vorsichtig in die Hand. Sie war leichter als sie vermutet hatte. „Nicht schön … aber sie sieht überaus funktionell aus … bekommen Sie das mit den Magnetspulen in den Griff?“

„Das wird schon werden“ sagte George und beobachtete die Ärztin. „Die Holodecks wurden zu Übungsplätzen für die ganze Crew erklärt. Der Captain will dass jeder diese Waffe bedienen kann.“

Fast erschrocken legte Assjima das Gerät auf die Arbeitsplatte zurück. „Vermutlich ist es sehr gewöhnungsbedürftig, mit dieser Schusswaffe zu … arbeiten. Ich werde James und Hank zum Training schicken.“

„Doc. Ich bin auch nicht davon begeistert. Wirklich nicht. Aber was wäre die Alternative? Den Rest unseres Lebens als Drohnen zu verbringen?“ George wirkte in diesem Moment müde und schon beinahe um Jahre gealtert. Die letzten Tage forderten Ihren Tribut. „Ich muss auch noch damit Üben. Wenn Sie wollen, können wir dies gemeinsam tun“ bot der Ingenieur der Ärztin an.

„Ich soll dieses Ding abfeuern?“ Assjima starrte den Ingenieur entsetzt an.

„Befehl des Captains“ antwortete George und blickte Assjima verständnisvoll an. „Ich habe hier noch einen Haufen an Arbeit wegen der Borg zu erledigen und muss es auch tun. Ebenso meine Leute.“

„Hm … auf irgendwelche holographische Scheiben schießen kann ja nicht schaden. Ich kann von meinen Leuten ja schlecht verlangen etwas zu tun, was ich selber nicht machen möchte … Wann hätten Sie denn Zeit?“

„Eigentlich gar nicht. Aber am besten wir bringen es gleich hinter uns.“

Die Deltanerin seufzte fast unhörbar: „Was du heute kannst besorgen …“ Sie deutete auf die Waffe. „Nehmen wir diese?“

„Nein es wird mit holographischen Ausführungen geübt. Die realen Exemplare werden in der Zwischenzeit nachgerüstet. Bringen wir es hinter uns.“

„Ja … Augen zu und durch.“ Die beiden machten sich auf den Weg ins Holodeck.

Minuten später auf Holodeck 2:

Gemeinsam pirschten George und Assjima mit Müller durch einen Korridor auf Deck 4. Die Beleuchtung war teilweise ausgefallen, die Indikatoren pulsierten Rot und der Boden erbebte in unregelmäßigen Abständen.

„Tenner an alle. Die Borg entern das Schiff. Alle Mann zu den Waff… die Verbindung erstarb sogleich.

„WIR SIND DIE BORG! WIR WERDEN IHRE BIOLOGISCHE UND TECHNOLOGISCHE ART DER UNSEREN HINZUFÜGEN! WIDERSTAND IST ZWECKLOS! WIR SIND DIE BORG! Die Stimme, die aus tausenden bestand, hatte sich in die Lautsprecher eingeschaltet.

George wollte was zu Assjima sagen als sich auch schon eine Drohne näherte. Müller riss das Gewehr hoch und feuerte einen Schuss ab. Die Drohne wirbelte umher wie eine Marionette, die Ihre Fäden verloren hatte.

„Danke Lieutenant.“

„Gern geschehen“ erwiderte die holographische Ausgabe des Sicherheitschefs.

„Da hinten kommen noch mehr“ sagte George und zeigte in die Richtung. Es waren teilweise Borgdrohnen und frisch assimilierte Crewmitglieder der Community. Sie hielten auf die drei wie eine unaufhaltsame Welle zu.

Assjima konnte kaum atmen. Diese Simulation war ungemein realistisch und hatte gar nichts gemeinsam mit ihrer Vorstellung von einer ersten Übung mit der neuen Waffe. Aber sie wusste, dass eine solche Situation in naher Zukunft auf sie zukommen konnte. Und sie musste darauf vorbereitet sein. Sie riss die Waffe hoch, zielte auf eine der näher kommenden Gestalten … hatte dieser Borg nicht das Gesicht von Dixon? Sie stieß einen leisen Fluch auf Deltanisch aus (den George glücklicherweise nicht verstehen konnte, da er ein zentraler Bestandteil dieser Verwünschung war), kniff ein Auge zusammen, zielte auf den assimilierten Dixon, drückte ab und schoss den hinter Dixon stehenden Borg in den Fuß.

Ein weiterer Schuss von George folgte hinterher und riss den assimilierten Sicherheitsoffizier von den Füssen. Dort wo sein Schlüsselbein war klaffte eine große Wunde.

Müller und George feuerten weiter. Die Borg gingen einem nach dem anderen zu Boden. Schließlich war diese Gruppe neutralisiert.

Ein Beben ließ das Deck sich heben und senken. „Maschinenraum an Commander Sheridan. Sir - die Brücke existiert nicht mehr. Mit ihr wurde Deck eins und Teile von Deck zwei herausgeschnitten. Außerdem wurden die Decks 3 bis 11 überrannt“ meldete sich Suvals Stimme mit der gewohnten Ruhe.

„Verstanden Suval“ bestätigte George den Ruf. „Asio Plee hat die Simulation eine Spur zu realistisch kreiert“ bemerkte der Ingenieur trocken.

Assjima schulterte wütend die Waffe. „Der will uns wohl schon vor dem Angriff um den Verstand bringen … schalten Sie diesen Kram ab, Commander! Ich will lernen, mit dieser Waffe umzugehen, nicht aber auf assimilierte Crewmitglieder schießen. Dieser Schrecken dürfte noch früh genug auf uns zu kommen.“

„Computer! Programm halt.“ Die Umgebung erstarrte sofort. George senkte die Waffe. „Computer - Ergebnisse dieser Übung zwischenspeichern.“

„Durchgeführt. Die Simulation wurde zu 60 % erfüllt.“

„Computer Standard Schießstand.“

Die Umgebung wechselte sogleich. Assjima und George standen auf einem Rasen welcher von zwei Wällen eingefasst war. In 300 Meter Entfernung standen die Zielscheiben.

Die Ärztin atmete erleichtert auf. „Schon besser … wie ich abdrücke habe ich ja bereits herausgefunden. Aber wie lade ich nach?“

„Die Waffe ist vollautomatisch“ erklärte George. Dann gab er der Ärztin eine kleine Einweisung zu den Feuereinstellungen und wie sie Störungen selbst beseitigen konnte. Alles in allem dauerte dies 10 Minuten.

George schien in seinem Element zu sein. Eine Waffe, eine neue Technologie … für ihn mit Sicherheit eine hochinteressante Sache. Assjima versuchte, seinen Ausführungen zu folgen. Als sie das Gefühl hatte, alles verstanden zu haben war sie für einen neuen Versuch bereit, zielte auf die unbeweglichen und ungefährlichen Scheiben und drückte ab. Der Rückschlag war so stark, dass sie einen Moment lang befürchtete, ihr Schlüsselbein sei zerschmettert worden. Doch überraschenderweise ließ sich der Arm noch bewegen. „Ich glaube, wir sollten Polster in die Uniformen nähen bevor wir uns auf einen Kampf einlassen“ schimpfte sie leise und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter.

„Der Trägheitsdämpfer lässt sich individuell einstellen. Vergessen Sie nicht, dass dieser die Wirkung von 60.000 Joule kompensiert.“ George justierte den Trägheitsdämpfer an Assjimas Waffe. „Versuchen Sie es noch mal, Doc.“

Die Ärztin nahm die Waffe erneut hoch, zielte sorgfältig, dachte sich in Waffe und Zielscheibe hinein, drückte ab und traf tatsächlich mitten ins Schwarze. „Hm … das ging jetzt besser“ nickte sie George anerkennend zu. „Es ist wichtig, dass genau gezielt wird. Denn der Clou an diesem Gerät ist ja, dass der 3. Halswirbel getroffen wird. So wird die Verbindung zwischen Kortikalknoten und dem restlichen Körper der Drohne unterbrochen. Die sterbende Drohne kann dann keine Informationen mehr ins Kollektiv senden. Ebenso wenig kann der Körper zurück gebeamt werden. Das sollte das borg’sche Ersatzteillager auf Dauer erheblich dezimieren.“

„Klingt überzeugend. Hoffen wir, dass die Borg nicht so schnell dahinter kommen. Möchte nicht wissen wie viele vor uns schon auf diese Idee gekommen sind und sich inzwischen einen Alkoven teilen.“

Assjima schaute den Ingenieur fragend an. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe … meinen Sie, dass ein auf diese Weise angeschossener Borg noch assimilieren kann?“

„Nein das nicht direkt. Die Borg werden es bemerken wenn die ausgefallenen Drohnen einfach verstummen ohne dass Sie mitteilen wie sie gestorben sind. Aber wir sollten davon ausgehen dass den Borg dennoch eine Waffe in die Hände fällt. Immerhin sind wir nur 350 gegen 20000.“

„Hm … dann sollten wir dies versuchen zu verhindern.“ Assjima betrachtete das Gewehr in ihren Händen. „George … wenn wir die Waffen mit einem Notfalltransporter ausstatten würden, der sich sofort aktiviert wenn die Waffe sich bei jemandem befindet, der nicht dieser Crew angehört?“

„Möglicherweise. Es fehlt nur die Zeit. Alleine die Schiffsphaser sind so aufgerüstet, dass sogar ein Schiff der Defaint Klasse dagegen notorisch unterbewaffnet wirkt. Die Schilde, Torpedos, Handphaser und nun diese Waffe hier. Und trotzdem habe ich mich mit der Möglichkeit befasst, dass wir nicht gewinnen können. Kobayashi Maru …“ sagte George.

„Wenn sie sich mit dieser Möglichkeit auseinandergesetzt haben, dann sollte es Ihnen auch klar sein, dass es schlichtweg nicht geschehen darf!“ entgegnete Assjima scharf. „Es gibt immer einen Ausweg. Selbst den Kobayashi Maru-Test kann man meistern – und sei es nur indem man schummelt. Sehen Sie nur mich an, Commander. Ich, die ich mich immer geweigert habe, überhaupt eine Waffe in die Hand zu nehmen, stehe hier und mache Schießübungen! Wenn selbst eine sture Deltanerin von ihren Prinzipien abweichen kann, dann werden Sie ebenfalls das Unmögliche schaffen! Sie haben einen ganzen Asteroiden verschwinden lassen – Sie werden dieses Schiff zum entscheidenden Zeitpunkt perfekt vorbereitet haben. Und da wir nicht wissen, wann - ja wir wissen ja nicht mal, ob die Borg uns überhaupt angreifen werden - könnte die Zeit für diese kleinen Transporter auch noch ausreichen. Vielleicht kommen sie schon morgen, vielleicht aber auch erst in einer Woche oder in einem Monat. Versuchen Sie es einfach, George!“

„Sehen Sie? Der Fluch des Erfolgs. Aber ich werde die Mikrotransporter mit auf die Liste setzen.“ Ein leichtes Schmunzeln brach an die Oberfläche. „Danke für Ihren verbalen Eimer kalten Wassers Assjima.“ George blickte zum Ziel. „ Ich denke, wir haben unsere Übung gemeistert.“

„Vertrauen ist kein Fluch“ Die Ärztin nahm erneut das Gewehr hoch und schoss ein letztes Mal auf die Zielscheibe. Dann drückte sie dem Chefingenieur die holographische Waffe in die Hand. „Ich denke, dass ich mit meinen Schießübungen fertig bin. Diese andere Simulation … die kann sich unsere Sicherheitsabteilung sonst wohin stecken. Wenn Marla oder Aiso Plee damit Probleme haben … bitte schön. Aber ich werde nicht noch einmal auf simulierte Kollegen schießen – ob assimiliert oder nicht. Vielen Dank für die Einweisung, George. Computer: das vorherige Programm fortsetzen!“ Augenblicklich standen sie wieder in den spärlich beleuchteten Gängen der Community. „Computer – Ausgang.“ Vor ihnen öffnete sich eine Tür. „Noch viel Spaß bei der Übung, Commander!“ Sie winkte ihm zu und verließ das Holodeck.

CptJones und Brynhild machen Trockenübungen

Bearbeitet von Assjima
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