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...die romantische Käsekuchenverkostung

Wissen ist Macht


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"Wer weiß ... vielleicht haben die Zlav die den Kindern innenwohnende Weisheit schon lange erkannt?" Assjima schlenderte gelassen hinter Aiso vorbei und strich ihm im Vorbeigehen mit dem Zeigefinger über eine seiner widerspenstig abstehend Kopffedern. Vor dem Tisch mit den Speisen blieb sie stehen und griff nach einem goldbraun gebackenen Fladenbrot, in dass sie einige Stücke von dem hellen Käse wickelte. "Milseya würde jetzt sagen: lasst uns die Zeit sinnvoll verbringen und etwas essen! Und Recht hätte sie damit. Wer weiß, wann es wieder etwas gibt?" Sie setzte sich mit ihrer Brottrolle auf eines der am Boden liegenden Kissen und biss herzhaft hinein.

Bearbeitet von Assjima
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Jeremy hatte sich ebenfalls auf eine Liege gesetzt und hatte sich auch eine Frucht vom Tisch genommen in die er genüsslich hineinbiss. Gespannt hatte er den Unterhaltungen von Georg, Aiso und Assjima gelauscht.

Irgendwie beneidete Jeremy die Ärztin für ihre Gelassenheit und Ihre gute Laune. Er hoffte, dass diese Stimmung vielleicht noch auf seine Kollegen abfärbte. Er selbst sah es ähnlich wie die Ärztin: momentan befand sich keiner von ihnen in Gefahr und hohe Erwartungen hatten Sie auch nicht zu erfüllen. Also zeigte der Captain momentan ein recht entspanntes Gesicht.

Zumindest auf Lieutenant Aiso schien Assjimas gute Laune abzufärben. Mit seiner apfelähnlichen Frucht prostete er der Ärztin zu.

„Lassen Sie es sich schmecken Doktor. Ich finde Sie haben Recht. Genießen wir es solange es dauert.“

Bearbeitet von Jeremy Tenner
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Assjima nickte zustimmend und schluckte. „Mmm … das Brot ist lecker. Da wurde etwas Anisartiges mit hinein gebacken.“ Sie warf dem ersten Offizier einen aufmunternden Blick zu. „Commander, Sie sollten auch etwas essen. Das Gehirn funktioniert besser, wenn der Körper ein paar Proteine zum Verbrennen hat.“

Keanus schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, Doktor. Hier stimmt doch rein gar nichts. Ich esse ungern Speisen von Gastgebern, die ich nicht kenne.“

„Sie meinen, es könnte Gift da drin sein?“ Assjima hielt sich die Fladenbrotrolle vor die Nase und schaute sie ernst an. „Vielleicht. Aber ich glaube nicht, dass die uns töten möchten. Das wäre unlogisch. Und es wäre nicht sonderlich diplomatisch von uns, wenn wir unseren Gastgebern mit zuviel Misstrauen begegnen. Womöglich ist das schon der nächste Teil der Prüfung? Wie sozial verhalten sich diese Förderationsfritzen? Wenn ich an Stelle der Zlav wäre, würde ich das jedenfalls überprüfen wollen. Sind sie misstrauisch wie die Romulaner, gierig wie die Ferengi oder hinterhältig wie die Cardassianer? Das wir überhaupt keine Vorurteile haben wisse die bestimmt schon längst.“ Sie schmunzelte und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach nein, Ehrlichkeit währt meistens doch am längsten. Zumindest der deltanische Teil der Förderation ist ziemlich gutgläubig. Ich gebe es ja zu: vielleicht zu gutgläubig. Aber ihr kompensiert das ja wunderbar.“ Sie deutete auf Rev Torr, der vor dem Tisch stand und misstrauisch jede einzelne Speise beschnüffelte.

„Sie haben gut Reden, Doktor“ brummte dieser. „Ich habe mal gehört, dass Sie Lucas Bishop den Magen ausgepumpt haben sollen. Ich habe keine Lust, mich derselben Prozedur unterziehen zu müssen.“

„Tellaritische Mägen sind doch nicht so anfällig wie die der Menschen. Sie können ja noch etwas abwarten, Rev. Mein Magen ist nämlich extrem empfindlich. Wenn es mir in zehn Minuten noch gut geht, ist alles in bester Ordnung.“ Assjima stand auf und ging zu Rev hinüber. „Was soll ich denn für Sie vorkosten?“

Der Tellarite deutete auf ein Stück rosa Fleisch. „Das sieht lecker aus.“

Doch Assjima schüttelte den Kopf: „Kein Fleisch, Lieutenant. Das esse ich nur, wenn es ums Überleben geht oder die Höflichkeit es erzwingt.“

Rev verzog das Gesicht zu einem Lächeln. „Ach ja, immer diese Vegetarier. Gut, dann vertraue ich mal meinem kräftigen Magen.“ Er griff nach einem der Fladenbrote und rollte zwei Scheiben des eingelegten Fleisches hinein. „Ich bin wirklich gespannt, was die nächste Prüfung mit sich bringen wird.“

Bearbeitet von Assjima
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Kentan hatte sich gleich zu Anfang als die Speisen hereingetragen worden waren etwas davon genommen, aß sie aber mit Bedacht und ließ die vergangenen Minuten schweigend Revue passieren.

Als das Gespräch auf Kinder bzw. kindisches Benehmen kam musste der OPS-Offizier gleich an die acht Geretteten von der Fibonacci denken. Sollten sie vielleicht als weiterer Ansporn dienen den Wettbewerb zu gewinnen, indem man diesen Kindern im Falle eines Sieges der Föderation quasi ihre Seelen wiedergab?

Während er nachdachte lauschte der Kriosianer auch den Gesprächen seiner Kameraden; nach Torrs letzter Bemerkung griff er zunächst den Faden mit dem kindlichen Benehmen wieder auf:

"Dieser Alte der den König berät scheint in der Tat ein Beweis dafür zu sein, dass Weisheit sich am besten mit einem kindlichen Gemüt ausdrücken lässt... Am Ende ihres Lebens werden viele Humanoiden mehr oder weniger wieder wie Kinder, und das umso mehr je stärker sie womöglich das Gedächtnis oder ihre Sinne im Stich lassen. Erinnern Sie sich noch als er behauptete ich sähe genauso aus wie er? Er braucht wohl eine Brille, sonst hätte er meine feinen Flecken am Gesichtsrand gesehen. Abgesehen davon ähnelt mein Volk optisch tatsächlich mehr den Menschen als etwa die Trill; es ist schon erstaunlich wieviele Völker sich äußerlich sogar überhaupt nicht von den Menschen unterscheiden, wie unsere derzeitigen Gastgeber. Glauben Sie das ist nur ein Zufall, hat sich diese Kultur wirklich weitgehend unabhängig entwickelt oder haben wir es hier eher mit einer perfekten Illusion zu tun, die die Zlav für uns geschaffen haben? Und als Sie vorhin von kindischem oder kindlichem Benehmen sprachen musste ich wieder an die Acht von der Fibonacci denken... Also irgendetwas ist hier ganz und gar nicht in Ordnung, das meine ich jetzt auf die Gesamt-Situation bezogen. Wir sollten auf jeden Fall wachsam sein."

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„Wird nicht in den meisten Religionen behauptet, man sei nach dem Abbild seiner jeweiligen Götter geschaffen?“ Die Ärztin reckte sich und dehnte die Nackenmuskulatur. Sie vermisste das tägliche Training, das sie sich seit Verlassen der Erde zur Gewohnheit gemacht hatte.

„Entweder streuten die Reisenden von Vilmoran II ihr Erbgut sehr großzügig unter die Humanoiden dieser Galaxie, oder es gibt nur einen Gott, der das ganze Universum beherrscht, oder aber die vielen, vielen Gottheiten waren nicht sehr phantasievoll, als sie ihre Welten mit Zweibeinern bevölkerten. Sie haben einfach voneinander abgekupfert. Bei Ihnen, Kentan, hat wohl einer seiner Phantasie etwas mehr Spielraum gelassen. Die Pünktchen sind wirklich allerliebst! Aber als Deltanerin müsste ich mich gegen die Vorstellung von vielen Gottheiten wehren, denn wir glauben, dass Assjimagar – der große Geist der Sterne – das ganze Universum mit kleinen Kopien seiner selbst bevölkert hat. Wobei natürlich die ersten Nerillar – also die Deltaner – am besten gelungen sind“ scherzte Assjima augenzwinkernd. „Dennoch sehe ich das eher wissenschaftlich. Dass sich auf Planeten mit erdähnlichen Lebensbedingungen auch den irdischen ähnliche Lebensformen entwickelt haben, ist biologisch gesehen durchaus logisch. Konvergente Evolution … ähnliche Umweltbedingungen und ähnliche Verhaltensweisen führen nun mal auch bei nicht miteinander verwandten Arten zu ähnlichen Körperformen.“

Jetzt stand sie auf und ging zum Fenster hinüber. Während sie zwischen den Vorhängen hindurch vorsichtig nach draußen schaute (sollte die Masse nicht glauben, sie säßen alle im Verlies?) fuhr sie nachdenklich fort: „Viel erstaunlicher finde ich die Tatsache, dass wir uns scheinbar auf einer Welt befinden, deren Erscheinungsbild den irdischen Wüstenstädten auffallend ähnelt. Nun gut, mit der Kultur ist es ähnlich wie mit der Biologie: Ihre Entwicklung orientiert sich an den lokalen Gegebenheiten. Im Wüstenklima baut man flache Dächer, trägt weite Kaftane und fährt mit solargetriebenen Fahrzeugen. Aber Minarette und Paläste mit Thronsälen, Tee trinkende alte Leute, Telefonzellen … das sind mir doch ein paar Ähnlichkeiten zu viel. Kentan …“ Assjima drehte sich um und sah den Kriosaner an. „Sagten Sie nicht, dass diese Welt Sie stark an Ihre Heimat erinnern würde? Und waren Sie nicht vor unserer Abreise in Kabul? Sie haben sich dort nicht zufällig in Archiven herum getrieben und Bilder von Kabul im 21. Jahrhundert angeschaut? Es würde mich nicht wundern, wenn diese Illusion mit Hilfe Ihrer Gedanken geschaffen worden wäre.“ Sie lächelte und schaute wieder nach draußen. „Meine waren es jedenfalls nicht. Sonst säßen wir jetzt entweder im Wald oder in einem Schneehaufen. Wenn meinereine von Wüsten träumen würde, hätte uns der große Geist der Sterne Haare als Schutz gegen die Sonne gegeben.“

Bearbeitet von Assjima
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Kentan schüttelte den Kopf. "Also wie in Kabul Anfang bis Mitte des 21. Jahrhunderts sieht es hier nicht aus, dafür ist dieser Ort hier viel zu angenehm... In Afghanistan dagegen soll es zu jener Zeit große politische Spannungen gegeben haben, ich bin zwar kein Historiker aber soweit ich mitbekommen habe strebten damals mehrere miteinander konkurrierende Stammesfürsten gewaltsam nach der Macht, während eine westliche Allianz mithilfe ihrer militärischen Präsenz offenbar nicht minder gewaltsam die Demokratie durchsetzen wollte. Die Einheimischen verbündeten sich daraufhin gegen diese Besatzer und zermürbten sie langsam mit einem fanatisch geführten Guerilla-Krieg, der vor allem aus Selbstmordattentaten im Namen ihres Gottes bestand. Dagegen erscheint mir dieser Planet oder zumindest dieses Land hier zumindest im Augenblick wie das himmlische Paradies."

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„In dem irgendwo eine Schlange lauert, Kentan.“ Assjima wandte den Kollegen erneut den Rücken zu, schob mit den Fingerspitzen einen Volant zur Seite und schaute gedankenverloren zwischen den Vorhängen hindurch auf den prachtvollen Innenhof. Aus dem Mund einer kleinen Steinfigur, die entfernt an einen pausbäckigen Bacchus erinnerte, plätscherte klares Wasser in ein kunstvoll mit Mosaiken ausgelegtes Becken. Sie konnte einige farbenfrohe Fische erkennen und die Wedel eines palmenähnlichen Baums. Mehr Ausblick ließ der Winkel, in dem das Fenster zur benachbarten Wand angebracht war nicht zu. „Ein Paradies, in dem Zwietracht herrscht, in dem sich Brüder gegenseitig ausspionieren und womöglich sogar Krieg gegeneinander geführt wird. Ein Paradies, in dem soviel Misstrauen gegenüber Fremden gehegt wird, dass selbst der Herrscher gezwungen werden kann, Gäste wie Feinde zu behandeln. Ich weiß nicht, was da draußen vor den Mauern dieses Palastes … vor den Toren dieser Stadt geschieht, aber ich würde nicht wetten, dass es hier keine Parallelen zum Afghanistan des 21. Jahrhunderts geben könnte. Ein Paradies ist dieses Reich mit Sicherheit nicht.“ Sie ließ die Vorhänge zurück gleiten und ging hinüber zu einer bequem aussehenden Liege. „Wie auch immer – wir können dieses Rätsel von hier aus nicht lösen. Momentan können wir nur abwarten. Ich für meinen Teil habe ein paar anstrengende Tage hinter mir und bin hundemüde.“ Sie streckte sich auf der Liege aus, rückte einige Kissen zurecht und murmelte: „Ein Nickerchen täte jetzt wirklich gut … vielleicht kommt mir ja im Traum eine Eingebung wegen der Kinder.“ Sie warf den anderen einen schalkhaften Blick zu und schloss die Augen.

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Die erste Dämmerung begann gut zwei Stunden nachdem Assjima ihre Augen geschlossen hatte. El-Chaim klopfte höflich an die Pforten des Gästeraumes, nachdem er verwundert von den beiden Wachen vernommen hatte, dass die Fremdlinge nicht versucht hatten zu fliehen. Ja, sie hatten noch nicht einmal die Türen geöffnet um nachzusehen, ob sie bewacht würden. El-Chaim schüttelte immer noch den Kopf, als er vorsichtig eintrat. Seltsame Fremdlinge...

Beruhigt und zugleich zufrieden registrierte er, dass die Fremdlinge gegessen hatten und sich nun offenbar ausruhten. Scheinbar nahmen sie ihre Situation gelassen hin – El-Chaim wünschte sich, dass er das ebenso könnte. Doch die Veränderungen, die vor allem die anderen Fremdlingen in der Bevölkerung ausgelöst hatten, waren brisant. Und sie machten ihm Angst. Große Angst sogar.

„Ich freue mich“, begrüßte er die Offiziere „dass Ihr unser Angebot der Gastfreundschaft angenommen habt. Meine Leute haben sich unter der Bevölkerung umgehört und festgestellt, dass es für euch jetzt sicher zu sein scheint, zu gehen. Doch da es bald Nacht sein wird, möchte ich euch ungern alleine in den Straßen der Stadt umhergehen lassen..“ El-Chaim wirkte in diesem Moment nicht nur besorgt, er war es auch. Hatte es in letzter Zeit nicht einige Fälle gegeben, dass Leute plötzlich verschwunden waren...? „Deshalb habe ich euch ein paar Zimmer in einem gemütlichen Gasthaus besorgt. Die Wirtin ist eine gute Freundin von mir – und sie hält nicht viel von den Gerüchten, dass Fremdlinge uns nur ausspionieren wollen, um uns dann zu versklaven oder unser Land auszubeuten... Außerdem hat sie das beste Bier, dass man aus wildem Honig brauen kann.“ Sein Versuch eines Grinsen misslang ihm gehörig – obwohl er beim letzten Satz nicht gelogen hatte. „Ich möchte euch aber bitten, diese Umhänge über eure .. Schlafanzüge zu tragen – so fallt ihr kaum auf. Eine Vorsichtsmaßnahme.“ El-Chaim verteilte die weichen weiten Mäntel mit Kapuze an die Offiziere. Dann machte er eine einladende Geste in Richtung Tür. „Wenn ihr mir bitte folgen wollt? Es ist nicht weit..“

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Keanus half der noch immer etwas schläfrigen Ärztin, den weiten Kaftan über die Schultern zu legen. Während sie den etwas zu großen Mantel noch mit einem Schal zusammenband folgten die anderen bereits dem Hauptmann der Wache.

„Haben Sie es auch bemerkt, Doktor“ flüsterte der erste Offizier als sich beide beeilten, zu dem kleinen Trupp aufzuschließen.

„Dass er Angst hat?“ Assjima zog sich die Kapuze über den Kopf. „Ja, Commander. Es ist wirklich seltsam. Diese Leute hier scheinen keine Ahnung zwecks des Grunds unserer Anwesenheit zu haben. Unsere Konkurrenten scheinen bereits für Unruhe gesorgt zu haben. Ich habe keine Ahnung, was die angestellt haben, aber auf mich wirkt das alles, als ob dieses Volk noch nie Kontakt mit Außerweltlichen gehabt hat.“

„Womit wir eine der wichtigsten Regeln der Förderation verletzt hätten.“

„Wir nicht, Commander. Wir wurden ja nicht einmal gefragt. Es waren die Zlav. Entweder haben sie keine Ahnung von unseren Regeln oder diese interessieren sie schlichtweg nicht. Das eine würde bedeuten, dass sie sich schlecht vorbereitet haben und das andere sagt nichts Gutes über ihre Ethik aus. Beide Gedanken gefallen mir nicht.“

„Hm … oder sie sind naiv … die Idee mag ich allerdings auch nicht besonders. Seltsam, dass wir jetzt in ein Gasthaus verlegt werden. Haben die im Palast keine Schlafzimmer für Gäste?“

„Womöglich erwartet uns bei dieser Freundin von El-Chaim die nächste Prüfung. Mich würde nur zu sehr interessieren, ob diese Leute hier nur Marionetten sind und alles nur für diesen Wettstreit inszeniert wurde, oder ob sie Zlav sich diese vielleicht real existierende Welt mit all ihren Eigenarten und Problemen ausgesucht haben um zu sehen wie wir uns schlagen.“

„Vielleicht sollten wir den Hauptmann dort einfach mal fragen?“

Die Ärztin schmunzelte. „Das ist eine gute Idee, Commander. Ich glaube, das werde ich gleich mal machen.“ Sie raffte den Kaftan zusammen und beschleunigte ihre Schritte.

„Vorsicht, Doktor! Der hat Angst vor Ihnen!“ kommentierte Keanus und schaltete nun seinerseits einen Gang hoch, um zur Spitze der Gruppe aufzuschließen.

Als El-Chaim die eigenartige Fremde plötzlich neben sich spürte zuckte er nervös zusammen. Doch Assjima tat, als ob sie das nicht bemerkt hätte. „Ehrwürdiger El-Chaim“ setzte sie höflich an. „Eure Welt ist uns fremd und es stellen sich uns viele Fragen, für die wir keine Erklärung finden können. Ihr sprecht immer wieder von den anderen Fremden, die vor uns hier aufgetaucht sind. Und ich verstehe, dass unsere Ankunft ebenso für Verwirrung sorgt wie die der anderen. Ihr misstraut uns. Liegt das an dem Streit eures Herrschers mit seinem Bruder oder daran, dass ihr an Fremde nicht gewöhnt seit?“

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"Oh nein", erwiderte El-Chaim, dem die Frau ohne Haare immer noch nicht geheuer war, doch erleichtert feststellte, dass sie offenbar nicht vorhatte, ihn zu verzaubern. "Ihr seid nicht die ersten Fremdlinge hier. Auch nicht die, die kurz vor euch hier eintrafen. Unsere Chroniken zeigen, dass auch andere Fremdlinge schon unsere Welt besucht haben - aber niemals so viele zur gleichen Zeit!" Er fasste aufgrund der Neugier der fremden Frau ein wenig mehr Mut. "Und wir misstrauen euch nicht. Nein, das ist leider nicht mehr ganz richtig. Wir hätten euch zuvor nicht misstraut. Die alten Meister haben uns gelehrt, dass wir dem Neuen, dem Fremden nicht ablehnend gegenüber stehen sollten. Denn wir können viel von euch lernen - so sagen es die alten Meister." Seine Augen leuchteten für einen kurzen Moment auf. "Und das habt ihr ja auch schon unter Beweis gestellt, indem ihr uns geholfen habt. Welch verrückter Einfall, dass jemand auf diese Art und Weise Botschaften übermitteln kann..." Doch dann verschwand der Glanz aus seinen Augen. "Ich weiß auch nicht, was die Leute derart verändert hat, dass sie nun überall Spione und Verschwörungen sehen. Vielleicht haben diese seltsamen grauhäutigen Fremdlinge so manchen von uns unter ihre Kontrolle gebracht .... kann jemand wirklich derart Macht über einen anderen haben?", fragte er laut. "Ich meine, mit Hilfe von Telepathie", fügte er leise hinzu und sah beunruhigt zu der Ärztin.

Bearbeitet von USS Community
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„Nicht die Cardassianer. So nennen wir diese grauhäutigen Fremdlinge. Sie haben normalerweise keine telepathischen Fähigkeiten. Aber …“ Assjima warf dem Mann einen freundlichen Blick zu. „ … sie sind Meister des Wortes, die es verstehen, Zwietracht und Misstrauen zu säen. Dazu brauchen sie keine telepathischen Kräfte sondern nur interessierte Zuhörer.“ Die Deltanerin schob mit einer plötzlichen Handbewegung die viel zu große Kapuze aus der Stirn um besser sehen zu können. El-Chaim schaute sie erschrocken an und sie konnte das Unbehagen, das ihm ihre Gegenwart bereitete deutlich spüren. Ganz vorsichtig sandte sie ein paar beruhigende Pheromone aus und der Hauptmann schien sich tatsächlich zu entspannen. „Diese gespannte Stimmung in eurem Volk herrscht also erst, seit diese grauhäutigen Fremden eintrafen? Was berichten denn eure alten Meister über Fremde?“

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Sein eigener Stimmungswandel verunsicherte El-Chaim enorm. Abrupt blieb er stehen, versuchte sich darüber klar zu werden und warf dann Assjima einen leicht verärgerten Blick zu, als ihm klar wurde, dass sie ihn manipulierte. Auch wenn er sich für den Moment besser fühlte, empfand er es als demütigend, dass sie ihn nicht das empfinden ließ, was er wirklich fühlte. Schließlich war er kein kleines Kind mehr! „Lasst das, Dame Assjima“, forderte er.

Dann schritt er weiter. „Nein“, fuhr er fort. „Es gab schon vor den Car-da-si-a-ner Unruhe unter der Bevölkerung – eigentlich keine echte Unruhe, eher eine Missstimmung. Schuld daran ist der...“ El-Chaim sah sich unruhig um „...Herrscher. Er hat es nie verwunden, dass er gegen seinen Bruder beim Wettstreit unterlegen war.“

Der Mann schüttelte missmutig den Kopf. „Ihr müsst wissen, dass unsere Gesetze bestimmen, dass der Herrscher nur ein einziges Kind haben darf – damit das Reich nicht geteilt werde. Doch Zelet, die Frau des Herrschers Tla'Mur, der Vater von Tla'Chor - und Tla'Mer - gebar Zwillinge.“

El-Chaim blieb wieder stehen. „Das geschieht auf der Welt nur sehr sehr selten – daher haben die alten Meister diesen Fall in den Gesetzen wohl auch nicht bedacht. Wie dem auch sei, Tla'Mur liebte beide gleich stark und beschloss daher sein Reich beiden Söhnen zu vermachen. Doch wollte er nicht entscheiden, wer welchen Teil bekam. Also rief er seine Berater aus allen Richtungen zusammen und bat um deren Rat. Marine – ihr habt den alten Weisen ja schon gesehen – kam auf die Idee, beiden eine Aufgabe zu stellen. Und ihr könnt es euch wohl schon denken“, seufzte er. „Tla'Mer löste diese Aufgabe besser als sein Bruder. Daher hat er die Ebenen hinter dem Kares für sich beansprucht. Sehr fruchtbares Land, müsst ihr wissen. Doch Tla'Mer liebt seinen Bruder ebenso wie das Volk, so legten beide Brüder fest, dass kein Reich, dem anderen etwas vorenthalten darf, was zum Wohle aller dient. Und beide hielten sich an ihr Versprechen ... doch in den letzten Monaten verschwanden immer wieder Lieferungen in den anderen Teil des Reiches. Zunächst dachte man an Unfälle, dann an Diebe und irgendwann glaubte Tla'Chor, dass, sein Bruder ihn übervorteilen wollte. Denn ihr müsst wissen, dass bislang nur Tla'Chor einen Nachfolger vorweisen kann, da die Frau von Tla'Mer keine Kinder bekommen kann. Dafür hat Tla'Mer eine Waise angenommen und das Mädchen wie seine Tochter aufgezogen. Doch die junge Frau kann nicht Herrscherin werden, da sie nicht von seinem Blut ist. Und so sehr Tla'Mer auch beteuert, dass er nicht vorhat, die Gesetze zu brechen, Tla'Chor glaubt ihm nicht.“

El-Chaim schwieg bedrückt ein paar Momente lang, dann wandte er sich wieder an Assjima. „Was die Fremdlinge beanlangt – nun ich weiß nicht, was ihr von denen wissen wollt. Ein paar von diesen sahen uns sehr ähnlich, andere weniger. Manche von ihnen kamen nur ein einziges Mal und sahen sich nur um, andere kamen immer wieder. Mit einigen wenigen treiben wir einen kleinen Handel mit Rohstoffen, andere wenige kommen um zu forschen und zu entdecken – besonders unsere Meere. Ein fremdes Volk glaubt, dass unser Meer besonders heilende Kräfte hat. Wir haben ihnen erlaubt, sich darin zu baden – auch wenn wir diese heilende Kräfte selbst nicht entdeckt haben. Diese Fremdlinge kommen aber nie in die Städte, sondern halten sich nur an den leeren Gestaaden auf. Ihr seht also, wir haben bislang noch nie Schwierigkeiten mit Fremdlingen gehabt – doch damals war das Reich auch nicht geteilt.“

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George lauschte dem Gespräch von Assjima und dem Hauptmann so gut er konnte. Wenn die Cardassianer begannen, aktiv zu werden, so war es noch dringender eine Möglichkeit zu finden mit dem Schiff Kontakt aufzunehmen.

Auch war es interessant, wie sich der Konflikt entwickelt hatte, welcher zwischen den beiden herrschenden Brüdern noch anhielt. Gehörte der Konflikt etwa auch zu den Prüfungen der Zlav? Nur das reine Wissen abzufragen wäre auch zu einfach. Die Zlav boten als Belohnung Wissen an und daher war es nur logisch, dass dieses nur der erhalten würde, welcher auch am verantwortlichsten damit umzugehen wüsste.

Doch wie würde dann der Vorfall mit der Fibonacci hineinpassen? George war immer noch nicht vollständig überzeugt, dass die Zlav mit dem Unglück nichts zu tun hätten. Es gab zu viele Faktoren, die gegen einen Zufall sprachen, aber auch keine die explizit auf die Zlav als Urheber hinwiesen.

Ob die Mitstreiter vielleicht? George schüttelte im Geiste den Kopf. Nein dafür gab es genauso wenig Beweise. Aber es würde zu einigen von Ihnen passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Die Kombination aus allem war es, die dem Misstrauen des Chefingenieurs Nahrung gaben.

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Während der Mann sprach war Assjima einen Schritt zurück gewichen. Überrascht, dass er erkannte hatte, wer für seinen Stimmungswandel verantwortlich war hob sie beschwichtigend beide Hände und als er geendet hatte entschuldigte sie sich niedergeschlagen. „Ich wollte Sie nicht verwirren oder gar verärgern, ehrwürdiger El-Chaim. Ich spürte Ihre Anspannung und Ihr Unbehagen. Ich bin Heilerin und es ist mein Wunsch und Bestreben, das Wohlbefinden anderer zu verbessern. Entschuldigt bitte, dass mein Naturell mit mir durchgegangen ist.“ Sie drehte sich kurz um und warf dem hinter ihr gehenden ersten Offizier einen fragenden Blick zu. Keanus nickte auffordernd und sie fuhr an El-Chaim gewandt fort:

„Ein Streit unter Brüdern ist eine schwierige Sache. Auf meiner Welt ist die Familie das Wichtigste und seinem eigenen Bruder nicht vertrauen zu können ist eine schwere Bürde. Auf der Erde - dass ist die Welt, von der Captain Tenner, Commander Anders und Lieutenant Commander Sheridan stammen – hätte man das Problem in alten, längst vergangenen Zeiten ganz einfach gelöst, indem man den jungen Nuim mit der Ziehtochter Tla'Mers vermählt hätte um so das Reich wieder zu einen. Doch diese politisch gesehen einfachste Lösung wird heute nur noch auf wenigen Welten der Förderation angewandt. Die Liebe wird meistens über politisches Kalkül gestellt.“

Sie hielt kurz inne, dachte an Sam und das Chaos, welches durch ihre Beziehung entstanden war. Und gleichzeitig erinnerte sie sich an das unsichere Auftreten Nuims, das bei ihren Kollegen sofort Misstrauen erweckt hatte. Der junge Mann wusste mehr als er zugeben wollte. Dessen war auch sie sich ziemlich sicher. Womöglich hatten sie es hier mit der einfachsten und ältesten Geschichte der Welt zu tun? Der Geschichte einer jungen, verbotenen Liebe? Sie lächelte still in sich hinein. Eine schöne Vorstellung, aber dennoch nur eine Mutmaßung.

„Dieses heilende Meer würde mich persönlich auch sehr interessieren. Zu gerne würde ich es einmal sehen.“ Assjima lächelte entschuldigend. „Aber das ist nur wieder die Heilerin in mir … ich will niemandem Umstände bereiten oder gar Ihre Gastfreundschaft ausnutzen.“ Sie zögerte einen Moment und dachte nach. Sollte sie wirklich die Katze aus dem Sack lassen und zugeben, dass sie alle nicht die geringste Ahnung hatten, was hier eigentlich vor sich ging? Es könnte ein Fehler sein, aber womöglich bot sich ihnen auch keine zweite Chance und so fuhr sie vorsichtig fort:

„Ehrenwerter El-Chaim … Wir haben eine Menge Fragen. Wir wissen nicht einmal, wie sich Euer Volk nennt, denn wir sind gänzlich unvorbereitet auf Eure Welt geraten. Fremde, die sich uns gegenüber als die Zlav vorgestellt haben, hatten uns hierher eingeladen, aber wir haben keine Ahnung, wie diese Wesen aussehen. Haben Sie mit ihnen schon einmal Kontakt gehabt oder gehört Euer Volk gar zu ihnen?“

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El-Chaim war derart abrupt stehengeblieben, dass Aiso-Plee ihn beinahe umgerannt hätte. Langsam drehte er sich zu Assjima um und ein sehr seltsames Lächeln umspielte seine Lippen.

"Ich bin nicht ehrenwert oder ehrwürdig", sagte er schließlich zu der Frau ohne Haare. "Ihr habt mich nun schon zwei Mal so genannt, Dame Assjima. Doch auch wenn ich mich geehrt fühle, einen solchen Titel trage ich nicht. Ich bin nur der Wächter." Sein Lächeln wurde breiter und zeigte zwei Reihen makelloser Zähne.

"Ihr müsst mir nicht erklären, dass ihr diese Welt nicht kennt - und auch nicht unsere Gebräuche. Wärt ihr denn sonst in einer deratigen Aufmachung hier erschienen?" Er reichte Assjima galant einen Arm. "Ich wünschte, ich könnte all eure Fragen beantworten. Aber ich bin leider kein sehr gebildeter Mann, doch vielleicht kann Serah, die Wirtin, euch noch mehr erzählen. Sie sieht viel und hört noch viel mehr." El-Chaim grinste spitzbübisch, erklärte es aber nicht. Dann schüttelte er den Kopf.

"Aber was eure Fremdlinge angeht ... Zlav ..." Der Mann dachte angestrengt nach. "Nein, es tut mir leid, Dame Assjima, von denen habe ich noch nie etwas gehört. Aber ich werde morgen früh gleich in unsere Archive gehen und mich bei meinen Leuten umhören - vielleicht kennt ja einer der alten Wächter ein Volk mit diesem Namen."

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Aiso befand seine Reaktion als zu seltsam, als das ehr ihm geglaubt hätte. "Wenn er noch mal so stehenbleibt, renn ich ihn tatsächlich um" dachte er bei sich selbst "überhaupt - er scheint seine Angst komplett überwunden zu haben." Um nicht noch einmal in seinen Vordermann zu knallen schloss er zu El-Chaim auf. Auf einmal hatte er eine Ahnung, was ihre nächste aufgane - oder ihre nächsten Aufgaben sein könnten.

"Sagen sie, El-Chaim - wollen sie damit sagen das es auf dieser Welt seit je her nur ein Reich gibt und gab und das es niemals zuvor in eurer Geschichtsschreibung mehr als einen Herrscher gab, bis jetzt? Und gab es denn nie... nun ja... sie wissen schon... "schlechte" herrscher in eurer Geschichte, so das das Volk gemurrt hätte?"

Eine Monerchie, die seit so lange Bestand hatte erschien ihm sehr suspeckt.

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Ehrwürdigkeit ist doch kein Titel, sondern eine Charaktereigenschaft dachte Assjima, während sie neben dem Hauptmann weiterging und Aiso lauschte. Irgendwie hielt sie diesen Mann durchaus für ehrenwert. Auch wenn er sie immer auf befremdliche Weise als ’Dame’ bezeichnete. Als Dame fühlte sie sich nur im Abendkleid und High Heels, nicht aber in den Stiefeln der Sternenflotte. Außerdem war sie verwundert, dass er den Namen seines Volkes nicht nennen wollte Und wieso war es ihm so wichtig, seine Unwichtigkeit sowie seine Unwissenheit zu betonen? Sie schielte aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber. Der Mann war recht attraktiv … zumindest nach dem zu urteilen was die weiten Kleidungsstücke erahnen ließen. Bearbeitet von Assjima
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"Oh doch, es gab Herrscher, die schlecht regiert haben - doch das ist schon lange her", gab El-Chaim zu. "Manche haben das Volk ausgebeutet, haben es hungern und bis zum Umfallen schuften lassen. Und wir haben uns gewehrt. Denn auch der Herrscher steht nicht über dem Gesetz der alten Meister. Die Aufgabe des Herrschers ist es dafür zu sorgen, dass die Gesetze eingehalten werden. Und wenn er selbst dies nicht tut, dann muss das Volk ihm zeigen, dass er falsch handelt. Ist das bei euren Völkern nicht so?"

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"Es gibt Schriften, die in etwa 4000 Karem alt sind. Sie wurden noch vor den Gesetzen der alten Meister geschrieben", erklärte El-Chaim. "Allerdings wurden sie in einer recht eigentümlichen Sprache geschrieben, die unsere Forscher noch nicht ganz entziffert haben. Doch offenbar waren es recht barbarische Deviner, die sich bekämpften. Meist ging es dabei um Land und Besitz. Können Sie sich vorstellen, dass sie sich tatsächlich deswegen auch töteten?" Der Wächter schüttelte ungläubig den Kopf.

"Etwa 1000 Karem später entstanden die Schriften der alten Meister - und das Töten und die Grausamkeiten endeten. Die Deviner begannen das Land wieder zu bestellen, zu lernen, zu forschen... seitdem hat es nie wieder Kriege gegeben."

Bearbeitet von USS Community
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„Ich danke Ihnen Mr El-Chaim.“ George rechnete schnell im Kopf nach. Demnach lag das von El-Chaim erwähnte Ereignis, welches nach lokaler Zeitrechnung 4000 Karems war, ca 3758 irdische Jahre zurück.

Wenn die Zlav hier dahinter stecken würden, so wäre der Detailreichtum für einen Wettbewerb bemerkenswert aufwendig. Doch warum?

Bearbeitet von CptJones
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Als George mit seiner Frage hereinplatzte zuckte Assjima unwillkürlich zusammen. Hatte er die Frage El-Chaims nicht gehört oder betrachtete er diese als trivial? Sie unterdrückte den Wunsch, dem CI wegen seiner Unhöflichkeit eine telekinetische Kopfnuss zu verpassen, da der Hauptmann deswegen nicht verärgert schien. Vermutlich war er als Soldat – womöglich aus einer der unteren Bevölkerungsschichten stammend - am Hofe des Herrschers an einen solchen Umgangston gewöhnt.

Sie waren also tatsächlich auf Devinet gelandet. Und natürlich bezeichnete sich dieses Volk als Deviner. Oder war es einmal wieder der Universalübersetzer, der es sich einfach machte? So wie er es immer im Zusammenhang mit ihrer Heimat tat. Auf Delta IV leben Deltaner. Dass ihr Planet aber Seyalia heißt und von den Nerillar bevölkert wird verstehen die Wenigsten. Ganz anders auf der Erde. Da wird selten von Terra und Terranern gesprochen, sondern stets von der Erde und von den Menschen. Assjima seufzte innerlich. Die Erde ist nun mal eines der Gründungsmitglieder der Förderation. Damals war der Verbund noch so klein, dass man auf solche Nebensächlichkeiten durchaus noch Rücksicht nehmen konnte.

„Viele Völker unserer Förderation berechneten ihre Zeit früher durchaus ähnlich. Es gab jedoch einige, die sich eher an den Phasen ihrer Monde orientierten“ erwiderte Assjima nun auf die Erklärung des Offiziers, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er sich überhaupt dafür interessierte. Er hatte bislang auf viele ihrer Fragen geantwortet … die einzige Frage, die er sich erlaubt hatte zu stellen war übergangen worden.

„Unser Verband besteht aus vielen unterschiedlichen Welten, mit vielen Völkern, vielen Gebräuchen und Traditionen. Und vielen Zeitmessungen. Diese wurden irgendwann einmal vereinheitlicht und besteht heute aus einer unendlich langen, komplizierten sowie äußerst nichts sagenden Zahlenfolge. Doch bei einer aus vielen Völkern bestehenden Gemeinschaft sind solche organisatorischen Vereinfachungen leider nicht zu vermeiden“ erläuterte die Ärztin nun in unverfänglichem Plauderton. „Die meisten dieser Völker haben eine ganz ähnliche Geschichte wie das Ihre. Am Anfang stand oft die Barbarei, Krieg und Tod. Es ging meistens um Landbesitz, Ressourcen und um Macht. Und dann kam fast überall ein Einschnitt. Sehr häufig nach einem furchtbaren Krieg, der das jeweilige Volk an den Rand der Vernichtung gebracht hatte. Weise Leute mit neuen Ideen … Einige dieser befriedeten Völker schlossen sich zu einer Förderation zusammen, die sich für den Frieden einsetzt. So sind es nun nicht länger nur die einzelnen Völker, welche ihren Herrschern die Richtung aufzeigen, sondern die anderen Förderationsmitglieder.“

Das, was El-Chaim über die Befriedung von Devimet erzählte, erinnerte Assjima an eine andere Geschichte, nämlich die Legende von Ardra. Aber auch die Schriften des Surak fielen ihr dazu ein. Die Ventaxianer mussten ihr Glück mit dem Glauben an eine schreckliche Prophezeiung bezahlen, die Vulkanier ihres mit der Aufgabe ihrer Emotionen. Beides Vorstellungen, die ihr nicht sonderlich behagten. Ob der Frieden auf Devimet womöglich einen ähnlichen Preis hatte?

„El-Chaim … wissen Sie mehr über diese alten Meister? Stammen sie aus Ihrem eigenen Volk oder waren es Fremde, die diese neuen Ideen in ihre Welt gebracht haben?“

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Verwirrt blickte El-Chaim die Ärztin an. "Die alten Meister stammen aus meinem Volk", antwortete er schließlich "Es waren weise Männer und Frauen aus allen Teilen des Reiches. Sie befanden, dass wir uns zerstören würden, wenn wir weiter derart handeln würden. So erklärten sie zum Beispiel, dass es keinen Sinn mache, andere hungern zu lassen, wenn das Land uns alle ernähren könnte. Dass Wissen nicht wenigen vorbehalten sein dürfe, sondern allen. Sie richteten Schulen ein. Hospitäler. Sie bestimmten Richter - und setzten sie ab, wenn diese ungerecht waren. Sie beraten die Herrscher - so wie sie heute noch tun..."

Er hoffte, dass er es Assjima richtig erklärt hatte. Diese Fremdlinge schienen ja regelrecht besessen zu sein von anderen Fremdlingen. Konnte es sein, dass sie sich nicht vorstellen konnten, dass die Deviner dies alles alleine erreicht hatten? Vielleicht hielten sich diese Fremdlinge für etwas Besseres, nur weil sie zu den Sternen reisen konnten. Eine Vorstellung, die El-Chaim bitter enttäuschte. Diese Fremdlinge hatten sich bislang anders verhalten als die anderen und er begann gerade sie in sein Herz zu schließen. Aber wenn man natürlich so viele andere hinter sich hatte, war es dann nicht natürlich, dass man auf ein Volk, dass nicht einmal seinen Planeten verlassen konnte, herabsah?

Und doch... "Die Geschichte eurer Föderation klingt beinahe wie unsere Geschichte, Dame Assjima", meinte er. "Auch ihr habt das Leiden bekämpft und festgestellt, dass man mehr erreichen kann, wenn man viele ist. Doch wieso interessiert ihr euch dann für eine doch solch unbedeutende Welt wie Devinet? Wir können ja noch nicht einmal zu den Sternen reisen, wie ihr es tut.."

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