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...die schrecklichste Potenz von Gut

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Assjima stand nach vorne gebeugt und hielt sich an einer der Deckenverstrebungen fest. Jedesmal, wenn das Fahrzeug durch ein Schlagloch rumpelte fühlte sie den Stich im Rücken. Eine der Rippen schien doch etwas mehr als eine Prellung abbekommen zu haben. Doch sie biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich auf Chaim. Nicht von dieser Seite des Kares ... Keanus nickte ihr zu. Auch er hatte die Gedanken des Wächters aufgeschnappt. Wie lange waren sie tatsächlich schon in diesem Fahrzeug unterwegs? Zwei Stunden? Zehn Stunden? Wie schnell für dieser Transporter? Wie weit konnten sie in diesen sechs bis zehn Stunden gekommen sein? Die Deltanerin hangelte sich zum Fenster hinüber und schaute hinaus, während sie den Überlegungen der Kollegen lauschte.

„Einen Schneidbrenner haben wir leider nicht ...“ Die Ärztin hatte sich umgedreht und Chaim erneut einen sehr nachdenklichen Blick zugeworfen. „Ich befürchte, dass es uns nicht viel nutzen würde, wenn wir dieses Fahrzeug zum Stillstand bringen könnten. Wir sind mitten in der Wüste. Wir wissen nicht einmal, in welcher Wüste wir sind. Ohne Fahrzeug kommen wir hier möglicherweise nicht mehr raus. Also sollten wir davon Abstand nehmen, irgend etwas so kaputt zu machen dass wir es nachher nicht mehr reparieren können. Chaim ... was ist denn ein Schomel?“

Assjima hielt inne. Was ist mit dem Mann los? Ohne die Antwort abzuwarten, stolperte sie zu dem Wächter hinüber. „Sie bluten ja ...“ Etwas steif lies sie sich auf die Knie nieder. „Darf ich bitte einmal sehen?“ Während sie vorsichtig am Kaftan des Mannes herum fummelte, flüsterte sie ihm leise zu: „El-Chaim ... Sie kennen diese Landschaft. Zumindest haben Sie eine Vermutung. Wo sind wir? Und ... sind die anderen Fremdlinge womöglich auch auf diese Weise verschwunden?“

Bearbeitet von Assjima
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„Lassen Sie es gut sein, Dame“, erwiderte Chaim „Es ist nicht weiter schlimm.“ Er lächelte dünn die Ärztin an, damit sie sich keine Sorgen machte. Er genügte, wenn er das tat.

Dann hob er die Hand und klopfte gegen die Wand des Wagens. „Das hier ist Schlomel, Assjima. Das Material ist zwar sehr dehnbar, aber auch sehr widerstandsfähig. Man kann es nur mit sehr heißen Temperaturen durchschneiden.“

Chaim achtete darauf, dass die anderen sich wieder ihren Überlegungen widmeten, dann sah er Assjima ernst an. „Wenn ich mich nicht täusche, dann fahren wir in Richtung Kares“, flüsterte er ihr zu. „Womöglich zum Thalim – einem neutralen Ort auf dieser Welt..“

Er stöhnte leicht auf, als Assjima die Wunde abdrückte. „Vielleicht wurden auch die anderen Fremdlinge dorthin gebracht. Ich weiß es aber nicht. Es gab eine Menge Gerüchte, wirres Gerede… Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir keinen von Ihnen wiedergesehen haben.“

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Kentan hatte die Innenwand bereits ebenfalls abgeklopft und meinte nach Chaims Ausführungen: "Ich bin zwar kein Chemiker, aber die Eigenschaften klingen so als wäre in dem Material Titan zusammen mit dem einen oder anderen weiteren Metall verarbeitet, vielleicht geht die Widerstandsfähigkeit sogar noch weiter, mehr in Richtung Tetraburnium... Ohne Tricorder ist das schwer zu sagen. Auf jeden Fall scheint Ihr Schlomel auch ideal für Raumschiffe zu sein, wenn man die Dicke entsprechend erhöht und natürlich auch noch passende Antriebe entwickelt. - So so, Thalim heißt also unser vermutliches Ziel und wenn es wirklich neutral ist, könnte es nicht schaden das Ende der Fahrt einfach abzuwarten. Etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig, oder könnten Sie den Motor per Telekinese deaktivieren ohne ihn irreparabel zu beschädigen Doktor?"

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„Ich fürchte nicht, Kentan. Diese Welt funktioniert irgendwie nicht wie andere Welten ... zumindest, was die Telekinese angeht. Vorhin in dem Schankraum sind meine ... Waffen ... vollkommen unkontrollierbar gewesen. Statt auf die Angeifer sind sie auf den Captain und den Commander losgegangen. Ich könnte natürlich einmal prüfen ob es hier besser funktioniert.“ Assjima schaute sich nach einem passenden Objekt um, aber der Laderaum war bevor man sie hineingesteckt hatte, gründlichst geleert worden. Nicht einmal ein Schraubenzieher lag herum. Deshalb zog sie ihren Mantel aus, legte ihn vor sich auf den Boden um ihn einen Moment lang mit halbzusammengekniffenen Augen anzustarren. Plötzlich hob sich das Kleidungsstück, schwebte etwa 10 Zentimeter horizontal über dem Boden um dann ganz unerwartet mit schnellem Schwung auf Kentan zuzuschießen und sich um seinen Hals zu wickeln. Die Ärtzin schloss die Augen, der Mantel wurde schlaff und fiel zu Boden. „Nein, ich kann die Bewegungen nicht richtig kontrolieren“ seufzte sie und hob das Kleidungsstück auf. „Sehr befremdlich das Ganze.“ Sie schaute einem Moment lang versonnen zum Captain hinüber und fuhr langsam fort: „Es könnte durchaus sinnvoll sein, einfach mal abzuwarten was passiert. Womöglich sind unsere Mitbewerber auf die selbe Weise entführt worden und erwarten uns an diesem neutralen Ort? Vielleicht soll dort dieser seltsame Wettkampf weitergeführt werden? Vermutlich ist das alles Teil einer ausgefeilten Inszenierung durch die Zlav. Aber um ehrlich zu sein, lasse ich mich nicht gerne als Spielstein benutzen. Und das auch noch in einem Konflikt, der uns an sich nichts angeht; ja, in den wir uns nach unseren Direktiven nicht einmal einmischen dürften.“ Assjimas Augen wurden dunkel vor Zorn und ihr Gesicht rötete sich. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe das unbestimmte Gefühl, missbraucht zu werden. Ich weiß nur nicht, auf welche Art und Weise. Sind wir Marionetten in einem Puppentheater oder Ratten in einem Versuchslaboratorium? Beides gefällt mir nicht.“ Sie ging in die Hocke und schaute erneut nach Chaims Verletzung. „Die Wunde ist vielleicht nicht schlimm, El-Chaim, muss aber dennoch versorgt werden.“ Sie riss vorsichtig einen Stoffstreifen aus dem Saum ihres Mantels und legte einen notdürftigen Verband an. „Sobald wir die Möglichkeit haben, an Wasser zu kommen möchte ich die Wunde noch richtig säubern. Aber vorerst muss es so gehen.“

Bearbeitet von Assjima
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„Das geht schon vollkommen in Ordnung, Dame“, erwiderte der Wächter, der von Assjimas Vorführung sehr beeindruckt war. Wie schnell könnte er Diebe oder andere Verbrecher fangen, wenn er über diese Macht verfügen würde…

Doch dann wurde er still und nachdenklich. Was meinte Assjima eigentlich mit Konflikt, den sie nichts angeht? Und was meinte Kentan mit Ninja-Taliban und Öko-Trip? Dann diese seltsame Sache mit der Gegenseite? El-Chaim erinnerte sich plötzlich daran, dass auch Aiso von der Sicherung des Friedens gesprochen hatte.

Wieso muss man den Frieden denn sichern?, wunderte er sich. Es gibt doch keine andere Alternative dazu. Die Weisen haben das damals festgelegt – und keiner hat es je gewagt, dieses Gesetz zu brechen. Die Folgen einer „Alternative“ wären katastrophal – und würde uns alle zerstören…

Chaim schüttelte den Kopf. Seine neuen Freunde mussten ein völlig anderes Bild von ihnen haben, als das was er ihnen eigentlich vermitteln wollte. Oder war es möglich, dass sie ihre eigenen Erfahrungen und Geschichte auf diese Welt projizierten?

Und was bei den Weisen meinte Assjima mit "Spielstein" und "Inszenierung"? Wer waren diese Zlavs, dass sie einfach hierher herkamen und seinen Planeten für diesen Wettbewerb benutzen?

Bearbeitet von USS Community
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"Ich schätze, das hier ist die Tür." sagte Rev und deutete auf die Rückwand des Laderaumes. "Ich habe zwar weder Scharniere noch eine Verriegelung gefunden, aber ich vermute, daß beides außen angebracht ist, wie bei einer hochklappbaren Laderampe. Allerdings ist hier ringsherum ein elastisches Dichtungsmaterial angebracht und das ist ein deutlicher Hinweis auf einen Ausgang." Er machte eine kurze Pause. "Ich sehe momentan leider keine Möglichkeit, den Transporter zum Stoppen zu zwingen. Wir werden also nicht verhindern können, daß man uns an unseren Bestimmungsort bringt. Aber falls unsere Kidnapper noch nicht wissen, daß wir uns befreit haben, könnten wir sie vielleicht... naja, versuchen zu überwältigen, wenn sie die Tür öffnen."

Der Wissenschaftler kam sich reichlich lächerlich vor, weil ausgerechnet er dies anregte. Er war schließlich absolut kein Kämpfer- verdammt, er konnte ja nicht einmal besonders schnell rennen. Bei einer Flucht würde ihm wohl als erstes die Puste ausgehen. Trotzdem hielt er es für wichtig, auf diese Chance hinzuweisen, denn bislang hatte man ihnen nicht allzu viele Handlungsoptionen übrig gelassen. Jetzt eröffnete sich eine, und da sie sich befreit hatten, waren sie ihren Gegnern zum ersten Mal einen kleinen Schritt voraus.

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Gerade als Rev seine Gedanken ausgeführt hatte, ging erneut ein heftiger Ruck durch das Fahrzeug. Und noch heftiger war der Stich in Assjimas Brustkorb. Sie krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Chaim war ihr einen erschrockenen Blick zu und wollte ihr zu Hilfe kommen, doch der erste Offizier war schneller. Blitzschnell rutschte er zu ihr hinüber. „Doktor! Was ist los? Haben Sie sich verletzt?“

Assjima nickte und jappste etwas atemlos: „Ich glaube … ich habe mir vorhin … eine Rippe gebrochen.“

Keanus griff nach ihrem Kaftan und riss einen weiteren Streifen Stoff heraus. „Ich werde einen Druckverband anlegen. Einverstanden?“

„Ja … ich glaube, es ist die zweite oder dritte von unten … links …“ Vorsichtig schlüpfte sie aus der Uniformjacke und zog das Shirt über den Kopf. Der erste Offizier hockte sich hinter sie und schlang den Stoff um ihren Körper. Dann zog er ihn so fest wie möglich zusammen und verknotete die Enden.

„Besser so?“

Die Deltanerin holte vorsichtig Luft. Dann lächelte sie zaghaft. „Ja … viel besser. Danke!“

Er gab ihr einen leichten Klaps auf die Schulter, stand auf und ging zu Rev hinüber um dessen Fluchtplan genauer zu erörtern.

Assjima zog Shirt und Uniformjacke wieder an und lehnte sich erleichtert an die Wand des Transporters. „Hat jemand zufällig eine Kiste Wasser dabei? Ich habe Durst wie ein Fisch.“

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Jeremy sah zu seinem wissenschaftlichen Offizier, der sich an der Rückseite ihres Gefängnisses zu schaffen machte. Oder deutete er nur auf diese? Wieder und wieder verschwamm das, was Jeremy sah. Genau wie in dem Augenblick als Jeremy das erste Mal seit dem Kampf zu sich kam.

Chaim schien Jeremy anzusprechen. Aber wann zum Teufel hatte er sich aufgesetzt. Jeremy konnte sich nicht daran erinnern. Und wieso sprach Chaim so leise und was für eine Sprache war es. Und wieso schwoll sein Gesicht an wie ein Ballon?

"Tillllggkoooooaaaar.“ Drang es an Jeremys Ohren. „Ooooohhaannn Beaoootääääpppbuunchsmiiioooootteaaaal, dooooeeaasss aoooooueeees Guooooooastrzzzzeaaooll iieeeennoooaaaarrr FFFfaaaauuoonche wooooooannnnn wuuuuuuaaarrrrt, illllm Koooaas llooooaacht", entweder war Jeremys Universalübersetzter beschädigt worden, oder es lag einfach daran das Chaims Mund ständig seine Größe und Form veränderte.

"Daoooooouuuu Weeeaattttsl eeeeeasssdddd hoooooouaasllllloooooaaaas, Uuuaaachh beeeeeaaawiooooaardddd eoas eauneeee Peeeeaawooouuusssstlooooaausssigggeiiiit voooaaann seuuuscs bioooaass zeeuuuhhn Stuuuuaaanndenooouan - jeooooa nauuuccccch Doaaaauasieeeeuurunnannggg. Daoooaaus koooooeeeeunnntttteuaa zuaom Liiiicccccht deaour Sooooaaannnneaomn bbbaauuussennn."

Plötzlich sah Jeremy wie Assjima ihr Shirt auszog. Wann hatte er den Kopf bewegt um von dem ständig expandierendem Chaim zur Ärztin zu blicken. Das Bild verschwand so schnell wie es gekommen war.

Alles drehte sich, doch dieses ’Alles’ war in diesem Fall Schwärze.

Habe ich nicht gerade noch etwas gesehen?

Konnte sich die absolute Dunkelheit drehen? Ganz offensichtlich, wenn man von den Wahrnehmungen ausging, die Jeremy Tenner gerade erlebte. Die Dunkelheit schien einmal schneller zu kreisen und dann wieder langsamer, aber sie wechselte dabei auch in unregelmäßigen Abständen die Richtung. Außerdem schien sie sich auch auszudehnen, wieder zusammenzuziehen und sich dann selber umzustülpen.

Doch da war noch etwas: anscheinend schien sich nicht nur die Dunkelheit zu drehen und umzustülpen, sondern auch Jeremys Magen. Ihm war speiübel. Doch schien es irgendwie nicht sein eigener Magen zu sein, denn die Übelkeit schien über eine weite Entfernung an sein Gehirn gemeldet zu werden.

Ebenso wie dieser dumpfe pochende Schmerz. Jeremy konnte nicht lokalisieren woher er kam. Er schien ebenfalls aus weiter Ferne zu kommen; es war als nähme sein Gehirn die Informationen durch eine Barriere wahr.

Jeremy wusste nicht wo er sich befand, doch hörte er Geräusche. Sehr leise Geräusche. Es hörte sich fast wie eine Art Sprache an, aber es war zu leise als dass Jeremy etwas verstehen konnte.

Langsam besserte sich seine Sicht. Der graue Nebel hörte auf zu rotieren. Offensichtlich befand sich Jeremy in einer Art Metallkasten.

Aber warum war es hier drin nebelig? Aus den helleren Ovalen bildeten sich langsam die Gestalten seiner Gefährten. Aber wegen dieses Nebels konnte er sie nicht sehr deutlich erkennen. Außerdem schienen sich ihre Umrisse ständig zu verändern. So schwollen Köpfe und Körper immer wieder an und ab.

Woher kam den jetzt schon wieder die halbnackte Assjima und wieso fing sein erster Offizier an, an der Ärztin herumzufummeln. Wie konnte man in dieser Situation denn an so etwas denken. Jeremy schüttelte verständnislos den Kopf.

Irgendetwas in Jeremys Kopf sagte ihm, er sollte die Augen öffnen.

Habe ich die Augengeschlossen?

Dann würde die Schwärze vergehen. Krampfhaft versuchte er die Augen aufzuschlagen, was ihm teilweise auch gelang. Mit einem Flattern des Augenlides öffnete sich Jeremys linkes Auge. In die sich drehende Dunkelheit mischten sich jetzt neue Farbtöne, so dass sich die absolute Schwärze in ein nebliges matschig wirkendes Grau verwandelte, das von unregelmäßigen Farbflecken unterbrochen wurde. Aber es drehte sich immer noch alles und schien sich selbst zu verschlucken und wieder auszuspucken. Jeremy versuchte auch das zweite Auge zu öffnen. Es wirkte als seien 100 Kilogrammgewichte an diesem einen Lid befestigt. Letztendlich schaffte er es, doch besserte sich seine Sicht nicht. Lediglich die Flecken wurden größer und schienen oval zu sein.

Irgendetwas Scharfes wurde an seinen Armen entlang gezogen und durchtrennte die Fesseln an Jeremys Handgelenken. Aber waren seine Hände nicht schon die gesamte Zeit über frei gewesen? Plötzlich konnte er freier atmen war etwas über seinem Kopfgewesen? Er wusste es nicht mehr.

Jeremy wandte seinen Kopf und sah nun eine dunkle Masse, die sich zusammenzog und langsam das verzerrte Gesicht von George Sheridan bildete. Aber seit wann hatte der Kopf des Mannes die Form einer Kartoffel? Dann wuchs eine riesige Knolle in der Mitte der Kartoffel und wippte auf und ab. Und auch Georg schien in dieser eigenartigen Sprache zu sprechen.

„Keeeaaptaaoooinnn, wioouar müeeasssseouann ueeaanpnbeaoudinnngggdd auoan Koueaimmnnunggatoueaarreun geaaauolaeuoinggggeaien …“ Der Rest von Georges Worten ging in einem Rauschen unter und das Gesicht von George schien zu einem schwarzen Loch zu werden, denn es verschluckte sich selbst.

Hatte George mich nicht schon einmal angesprochen? Direkt nach dem Hauptmann? Irgendetwas stimmt hier nicht. Wer spielte hier mit der Zeit herum?

Jeremy bewegte seinen Kopf scheinbar in Zeitlupe und die restlichen Personen in dieser Kiste kamen in sein Sichtfeld. Aiso hatte sich anscheinend die Federn gefärbt, denn sie waren blau. Und seit wann guckten Revs Augen aus seiner Nase heraus, während er auf die eine Seite der Kiste deutete? Seit wann hatte Assjima einen Ballon als Kopf? Und wieso begann sich jetzt wieder alles zu drehen?

Jeremys Augenlieder fingen an zu flattern, seine Augäpfel verdrehten sich nach oben und er kippte nach hinten über. Zitternd blieb der Captain liegen.

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George wollte Assjima zustimmen, als er aus den Augenwinkeln sah, wie Tenner umkippte. Leider konnte der Ingenieur nicht schnell genug reagieren, bevor der Kommandant der Community auf den Boden sank.

„Das hat uns noch gefehlt.“ George begab sich zu Tenner und beugte sich über ihn.

„Captain?“ George versuchte den Puls zu fühlen. Er konnte auch schließlich einen entdecken. Der letzte Erste Hilfe Kurs lag einige Zeit zurück. Entsprechend spärlich kehrten die Erinnerungen an den Kurs auch zurück.

„Assjima. Der Captain scheint total außer Gefecht zu sein. Vermutlich eine Nebenwirkung des Betäubungsmittels. Verdammt ich bin Ingenieur und kein Arzt.“

George richtete Tenner wieder auf und lehnte ihn an die Fahrzeugwand.

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Oh nein … Assjima lies sich von Aiso auf die Beine helfen um zum Captain hinüber zu stolpern. Sie fühlte die Stirn, fühlte den Puls, überprüfte die Atmung, zog vorsichtig ein Augenlid hoch, schaute in den Mund, setzte sich mit einem leisen Seufzer neben ihn auf den Boden und murmelte: „Und ich bin Ärztin, keine Hellseherin.“ Doch als sie die fragenden, erwartungsvollen Blicke der anderen spürte, bereute sie ihren flapsigen Spruch. „Entschuldigung. Ich wollte sagen, dass ich ohne Medikit auch nur begrenzte Möglichkeiten habe. Der Captain scheint leicht dehydriert zu sein. Womöglich auch eine allergische Reaktion auf dieses Betäubungsmittel. Tilkor?“ Sie dachte laut nach: „Das Wurzelextrakt einer Wüstenpflanze … wir müssen es mit einem Inhalationsanästhetika zu tun haben … Chloroform, Lachgas, Ether … eine Droge, die pulmonal verabreicht wird … am Geruch zu erkennen … George, geben Sie mir bitte einmal den Sack, den der Captain über dem Kopf hatte?“

Der CI reichte ihr den Stoff, sie roch vorsichtig daran und nickte. „Diethylether … wurde früher auf der Erde zur Äthernarkose verwendet. Starke Nebenwirkungen wie Erbrechen und heftige Unruhe. War trotzdem als Rauschmittel recht beliebt, weil billig und einfach herzustellen. Die darin enthaltene Schwefelsäure ist der Gesundheit auf Dauer natürlich nicht sonderlich zuträglich.“ Assjima legte den Sack beiseite und lächelte. „Okay, ich bin doch eine Hellseherin. Dieser Sack wurde offensichtlich sehr gründlich in diesem Betäubungsmittel getränkt. Oder aber unser Captain reagiert besonders sensibel auf solche Drogen. Er wird jetzt noch ein wenig schlafen und irgendwann mit ordentlichen Kopfschmerzen aufwachen. Wenn wir Wasser hätten könnte ich ihn wieder aufwecken. So aber bleibt nur Aisos Ohrfeigen-Methode. Die heben wir uns besser für den Notfall auf. Klar denken könnte er im Moment sowieso nicht. Lassen wir ihn noch etwas schlafen.“

Bearbeitet von Assjima
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Nachdem Aiso der Ärztin der Community aufgeholfen hatte, begab er sich zu Rev, um die Tür zu inspizieren. Das Metall war erhitzt – kein Wunder bei vier Sonnen mitten in der Wüste. Das Metall war grundsätzlich nicht schlecht – wie Keantan schon angedeutet hatte, könnte man damit auch ein Raumschiff bauen.

Er drückte mit beiden seinen Händen leicht gegen die Tür. Wie er erwartet hatte gab sie keinen Zentimeter nach. Schade das Assjimas Kräfte hier nicht so funktionierte wie allgemein üblich. Ansonsten hätte er sie gebeten, das Schloss zu öffnen. „Ich könnte versuchen, diese Tür mit Gewalt zu öffnen“ meine er mehr zu sich selbst als sonst zu irgendjemandem. Er schätzte die Länge der Transporterfläche, über die er anlaufen konnte. Ausgehend von seinem eigenen Körpergewicht und der Geschwindigkeit die er glaubte erreichen zu können errechnete er schnell, wie viel Kraft er maximal auf diese Tür auswirken könnte.

Die Frage war nur – ob diese hielt, oder ob er sich nicht viel mehr alle Knochen brechen würde. Nein, das brachte ihn nicht weiter. Er war sich ziemlich sicher, dass die Tür halten würde.

Vielleicht ist es keine Frage reiner Kraft, sondern wiederum von Logik. Er könnte versuchen, mit seinen Krallen das elastische Dichtungsmaterial zu entfernen. Dadurch würde die Tür undicht werden. Flink begann er das Dichtungsmaterial an der rechten Seite der Tür abzukratzen. Ein Luftzug drängte sich durch die undicht gewordene Stelle ins Fahrzeug rein. Aiso konnte durch den winzigen Spalt nach draussen blicken – und erblickte die Schnalle, die die Tür verschlossen hielt Wenn er an der richtigen Stelle drücken könnte, dann würde die Schnall eventuell aufspringen – nur war der Spalt winzig, im Vergleich zu Aisos Händen.

„Jemand eine Haarnadel, oder etwas derartiges?“ witzelte er seinen Kollegen zu.

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„Sorry Aiso, aber so etwas habe ich noch nie besessen“ antwortete Assjima, die noch immer neben dem Captain auf dem Boden kauerte. Sie warf einen kurzen Blick auf den kleinen Spalt, den der Aurelianer freigelegt hatte und schaute dann auf ihre Hände. „Und ich komme da leider auch nicht ran.“

Sie stand auf und hangelte sich zum Sicherheitschef hinüber um die Türe nun ebenfalls etwas genauer zu begutachten. Sie deutete auf den unteren Türanschlag. „Vielleicht kann man die Türe aushebeln, indem man sie von unten ein Stück hochschiebt?“ Dann wandte sie sich dem Fenster zu und untersuchte dieses gründlich. „Wenn man die Dichtung entfernt lässt dich die Scheibe möglicherweise rausdrücken. Die Öffnung ist nicht groß, aber ich denke, dass ich mich durchzwängen könnte. Ich könnte über das Dach klettern und versuchen, die Türe von außen zu öffnen. Vorausgesetzt, sie ist nicht verschlossen. Dann bräuchten wir nämlich trotzdem eine Haarnadel.“

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„Was macht der Kopf?“

„Brummt immer noch gehörig“, antwortete Milseya, während sie nachdenklich die Aufzeichnungen studierte.

„Es tut mir wirklich Leid.“

„Du hast dich mittlerweile über 30 Mal entschuldigt, Blechbüx. Ich denke, das reicht vollkommen“, erklärte die Pilotin und wandte sich von der Konsole ab. „Du kannst nichts dafür. Und den Zahn wird Assjima wieder implantieren. Also, konzentrieren wir uns jetzt lieber auf das Wichtigste – Assjima, den Captain und die anderen wieder zurückzuholen.“

„In Ordnung“, gab der Roboter zurück, der an ihre Seite gerollt kam. „Wie weit bist du gekommen?“

„Nun ja, ich konnte die Sternenflotte kontaktieren. Kannst du dir das Gesicht von Admiral Picard vorstellen, als ich ihm gesagt habe, dass ich gerade das Kommando inne habe? Ich hatte ja nicht erwartet, dass er in Freundentränen ausbricht, aber dass ich ihn derart aus der Fassung bringe ... wie dem auch sei, es wird gut drei Tage dauern bis die Kavallerie hier eintrifft und bis dahin..“

„Die Kavallerie?“

„Ein Erdenausspruch. Stammt aus Western. Es bedeutet so was wie Hilfe, die herbeieilt.“

„Ich verstehe“, sagte Blechbüx. „Und was machen wir solange?“

„Das sagte ich schon – die Führungsoffiziere suchen und den Zlavs gehörig in die Eier zu treffen.“

„Ich dachte, sie sind körperlos ... oh, das war wieder eine Art Metapher, richtig?“, kommentierte der Roboter Milseyas Gesichtsausdruck, die daraufhin Blechbüx mit einem Auge zuzwinkerte. „Was ich aber nicht verstehe, wieso müssen wir die Offiziere suchen? Ich dachte, sie wären auf dem Planeten?“

„Dann wären sie tot“, erwiderte Milseya knapp und setzte sich auf den Sessel des Captains. Ist viel zu groß für mich – und das in jeder Hinsicht!, dachte sie, blieb aber dennoch sitzen, denn von hier aus konnte sie das komplette Schiff und sämtliche Systeme steuern. Sie aktivierte die wissenschaftliche Station und ließ die Analyse auf den Sichtschirm zeigen. „Gazer-D ist ein G-Klasse-Element mit gewissen Klasse M-Eigenschaften – wenn man davon absieht, dass die Atmosphäre dieses Planeten völlig vergiftet ist. Da unten ist kein humanoides Leben möglich.“

„Aber das ist doch nicht möglich“, rief Blechbüx aus. „Und es stimmt nicht – sieh doch genau hin, diese Analyse zeigt an, dass die Atmosphäre atembar ist.“

„Richtig“, sagte Milseya. „Und jetzt sieh dir das an.“ Wieder aktivierte sie einige Knöpfe und die Anzeige des Sichtschirms teilte sich. Sie ähnelten sich mit Ausnahme der Analyse der Atmosphäre des Planetens.

„Ich verstehe nicht.“

„Links siehst du die Analyse der Community, rechts die des Shuttles, mit dem ich hier hergekommen bin. Siehst du, wie hoch die Konzentration der Schwermetalle, der Nitrite, Nitrate und Arsenide ist? Und dann diese Strahlungswerte – nein, da unten ist keiner unserer Freunde. Weißt du, was das bedeutet?“

Blechbüx schwieg einen Moment lang. „Unsere Sensoren arbeiten nicht korrekt?“

„Das - oder jemand hat sie manipuliert. Und ich tippe auf letzteres.“

„Aber wer könnte das getan haben?“

„Das weiß ich nicht. Und das, was ich vermute, ist ziemlich haarsträubend.“

„Ich habe keine Haare“, meinte Blechbüx. „Also, was denkst du?“

„Die Kinder.“

„Ausgeschlossen“, erwiderte der Roboter. „Die waren die ganze Zeit bei Assjima auf der Krankenstation. Und Assjima hat sie mit Sicherheit keinen Moment aus den Augen gelassen.“

„Oh, da bin ich mir sogar sicher“, erwiderte Milseya „aber keiner hier an Bord würde die Sensoren derart verändern, wenn damit Crewmitglieder oder sogar der Captain gefährdet werden würden. Ganz im Gegenteil, und George hat mit Sicherheit alles getan, damit die Sensoren perfekt arbeiten. Nein, irgendwie haben die Kinder es geschafft, die Daten zu manipulieren.“

„Wie und vor allem warum?“

„Was das Wie betrifft, kann ich nur vermuten“, ab Milseya seufzend zurück. „Aber findest du es nicht seltsam, dass die Kinder wie Gespenster aussahen, als sie hier her kamen und jetzt wie das blühende Leben aussehen? Assjima hat in einem Bericht bemerkt, dass Kentan die Vermutung äußerte, dass die Kinder möglicherweise von den Zlavs besessen sind. Und Assjima hatte keine Zeit, die Daten der Sternenflotte nachzuvollziehen, dass man die Zlavs im Spektrum aufspüren kann. Aber vielleicht hätte das auch nicht viel gebracht, denn wer käme schon auf die Idee ein Spektrum innerhalb eines anderen Körperspektrums zu suchen. Wie dem auch sei, wenn die Zlav den Körper eines Kindes besetzen können, was sollte sie davon abhalten, den eines Erwachsenen zu okkupieren? Und jener hätte die Daten mehr oder minder problemlos manipulieren können.“

„Aber warum?“, wiederholte Blechbüx seine Frage.

„Die Gründe, warum kennen nur die Zlavs. Aber sie benötigen wohl physische Körper, um es durchführen zu können. Ich vermute einmal, dass die Zlavs zwar starke Telepathen sind, aber nicht über die Fähigkeit der Telekinese verfügen. Also müssen sie von Körpern Besitz ergreifen, um ...“

„Moment mal“, unterbrach der Grabungsroboter sie. „Was ist mit den anderen Telepathen hier an Bord? Müssten die diese Zlav nicht irgendwie wahrnehmen?“

„Möglich. Aber starke Telepathen können es vermeiden, dass man sie entdeckt. Oder zumindest hinauszögern. Das ist wohl auch der Grund, wieso Sam tief und fest schläft. Erinnerst du dich, du hast mir erzählst, dass du ihn nicht wecken konntest? Ich konnte mir darauf keinen Reim machen, aber dann habe ich den Computer angewiesen Jenax Daten anzuzeigen, dann die von Lieutenant Suval, und die von Lieutenant Tevok, schließlich von allen Vulkaniern und Betazoiden an Bord. Sie alle schlafen, Blechbüx. Tief und fest – genau so wie Sam.“

„Damit sie die Zlav nicht bemerken.“

„Ja, das glaube ich auch.“

„Aber wo sind dann der Captain und die anderen?“, fragte Blechbüx. „Und was, wenn die Kinder noch mehr Unfug an richten?“

„Was die Kinder betrifft – die machen keine Dummheiten mehr. „Milseya drückte wieder ein paar Knöpfe und die Vids aus dem Sicherheitsbereich erschienen. „Assjima war wirklich gründlich. Sie hat die Daten sämtlicher Kinder zusammengetragen, so dass es einfach für mich war, die Kinder durch den Computer aufspüren und dann in die Brigg transportieren zu lassen. Ich habe um die Zellen verschiedene Kraftfelder errichtet, von denen ich weiß, dass Telepathen sie nur schwer durchdringen können.“

„So etwas gibt es?“, kam es erstaunt zurück.

„Ja, aber es funktioniert nur bedingt. Der Punkt ist aber, dass die Zlav diese Barrieren durchdringen müssen, um wieder in die Körper zu gelangen – und das wird ihnen damit ziemlich erschwert. Die Zlav mögen ja körperlos sein, aber irgendeine Art Energie muss sie ja zusammenhalten. Und die ist mit Sicherheit nicht immun gegen die Barrieren.“

„Gut“, kommentierte Blechbüx, der es den Kindern immer noch ein wenig krumm nahm, dass sie ihm derart übel mitgespielt hatten.

„Und wo sind jetzt der Captain und die anderen? Hast du dem Shuttle auch befohlen, den Sektor zu untersuchen?“

„Ja“, sagte Milseya. „Es wird noch ein wenig dauern, bis die Scans abgeschlossen sind.“ Sie erhob sich und streckte ihren Körper. „Ich habe seit Stunden nichts gegessen oder getrunken. Vielleicht sollte ich meine Energiereserven auffüllen.“ Sie ging in Richtung Turbolift.

„Wo willst du hin?“, fragte Blechbüx.

„Ins Casino natürlich, wohin sonst?“

Der Grabungsroboter wies mit seinem Arm in die entgegengesetzte Richtung. „Im Bereitschaftsraum des Captains gibt es auch einen Replikator.“

Wie angewurzelt blieb die Pilotin stehen. „Das ist Tenners Raum!“, sagte sie.

„Es ist der Bereitschaftsraum des kommandierenden Offiziers – und das bist jetzt du.“

„Aber ich kann doch nicht so einfach dort reingehen“, erwiderte Milseya. „Dort sind auch Tenners private Dinge...“

„Dann betrachte es von der praktischen Seite – der Replikator dort ist viel näher als das Casino. Wenn ein Notfall eintritt, dann kannst du viel schneller reagieren“, meinte Blechbüx.

Milseya rührte sich immer noch nicht. Nein, nein, nein, schrie es in ihrem Kopf. Tenner würde sie in Stücke reißen, wenn sie das tun würde – und doch Blechbüx hatte nicht Unrecht. „Ich weiß nicht“, gab sie unsicher zurück und bewegte sich dennoch steif langsam in die Richtung. „Aber du kommst mit“, sagte sie zu dem Grabungsroboter. „Dann kannst du Tenner sagen, dass es deine Idee war.“

Blechbüx rollte ungeniert zu dem Schott, das beide gleichzeitig erreichten. Doch bevor sie es betreten konnten, hielt ein Piepsen sie davon ab. Das Shuttle hatte seinen Scan abgeschlossen und die Daten gesendet. Mit schnellen Schritten war Milseya an der Konsole und sah sich diese an.

„Bei allen Propheten!“

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Abrupt blieb der Wagen stehen. Es herrschte einen Moment Stille. Dann konnte man im Inneren des Wagens hören, wie eine Tür geöffnet und dann zugeschlagen wurde. Schwere Schritte entfernten sich von dem Fahrzeug.

„IHR HABT WAS?“ , brüllte plötzlich eine sehr hohe Stimme. Dann wurde es außerhalb des Wagens plötzlich lauter. „Ich sagte nur, dass ich gerne mit den Fremdlingen sprechen würde“, fuhr die Fistelstimme fort, während sie immer näher klang. „Ich sagte, aber nicht, dass ihr sie entführen sollt! Bei allen Weisen, warum musst man jedes Wort, das ich sage, als Befehl betrachten. Öffnen!“

Dem gewichtigen Klappern von schwer klingenden Schlüsseln folgenden wurden die beiden Hintertüren aufgeschlossen, dann hörte man das Kratzen von Metall auf Metall der Riegel. Dann unvermittelt wurden die Türen aufgerissen. Mehr Licht strömte in das Innere.

Ein untersetzter, leicht pummeliger Mann mit hellen, wachen Augen trat heran und betrachtete die Fremdlinge. „Ihr habt sie verletzt“, rief er erregt aus, was seine ohnehin hoch Stimmlage nochmals ansteigen ließ. Mit einem Satz war er bei einem schwarz gekleideten Mann, der gut drei Köpfe größer als er war. „Wie konntet ihr nur?“, fuhr der kleinere Mann diesen an.

„Herrscher..“ begann der andere an.

„ALIV“, rief der kleinere. „Ihr und eure Leute werdet mir Rechenschaft abgeben müssen, weshalb ihr das getan habt! Und hofft, dass die Fremdlinge euch all das nicht ankreiden werdet, denn sie werden über eurer Schicksal bestimmen. ALIV!“

„Ich bin hier, Vater“, sagte eine weiche, betörende Stimme. Der kleine Mann drehte sich um. „Ach, Tochter, wie gut, dass du an meiner Seite bist. Sieh dir an, was diese Toren angerichtet haben! Ich sagte doch nur, dass ich die Fremdlinge gerne kennen lernen würde – und die Männer haben jene dann gleich entführt! Und sie haben sie verletzt! Als ob mein Bruder nicht schon genug Groll gegen mich hegt! Doch wenn er davon erfahren wird, dann wird er noch den Rest seiner Liebe zu mir verlieren und womöglich eine Dummheit begehen! Aliv, bitte kümmere dich um die Fremdlinge. Rufe die Heiler und lass sie die Wunden der Fremdlinge pflegen. Sorge dafür, dass es ihnen an nichts mangelt. Ich muss mit den Männern ein ernstes Wort reden!“

„Aber natürlich Vater“, erwiderte die junge Frau. „Geht nur. Ich werde mich um alles kümmern.“

„Danke, mein Kind.“ Er griff nach der Hand der Frau und führte sie kurz an seine Stirn. „Was würde ich nur ohne dich tun?“ Dann wandte er sich um und sah streng zu dem Schwarzgekleideten. „Mitkommen!“, befahl er während er schon davon stürmte.

Die junge Frau blickte ihm einen Moment lang nach, dann drehte sie sich zu dem Wageninneren und trat hervor. Den Offizieren blieb - ob sie wollten oder nicht – bei ihrem Anblick für einen Moment lang die Luft weg.

Aliv war eine atemberaubende Schönheit, die mit ernster Miene die Fremdlinge betrachtete. Ihr blonden bis zum Gesäß reichenden Haare glänzten rotgolden im Schein der aufgehenden Sonne, ihr grünen, leicht mandelförmigen Augen funkelten klar wie Smaragde. Ihre leicht geröteten Lippen bildeten einen betörenden Kontrast zu ihrer makellosen milchweißen Haut.

Sie war nicht sehr groß, doch schlank. Unter dem sanften Grün ihres Gewandes zeichneten sich perfekt geformte Brüste und sanft ausladende Hüften ab, die den Eindruck vollendeter Weiblichkeit noch verstärkten.

„Ich bitte euch um Verzeihung“, begann sie mit melodischer wohlklingender Stimme. „Die Männer verehren meinen Vater – und in ihrem Eifer, ihm zu gefallen, neigen sie dazu gegen alle guten Sitten und Regeln zu verstoßen. Doch mit eurer Entführung sind sie eindeutig zu weit gegangen. Ihr dürft mir glauben, dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Meinem Vater ist jede Art von Gewalt zuwider.“ Sie schüttelte bestürzt den Kopf. „Dabei wollte er euch doch nur einmal kennen lernen, weil er so beeindruckt davon war, wie Ihr unseren angeblichen“ Aliv lächelte zum ersten Mal „Spion enttarnt habt. Er wollte heute seinen Bruder sprechen und ihn darum bitten, ihn und damit Euch sehen zu dürfen. Und nun dies.“ Sie seufzte.

Dann richtete sie sich wieder auf und reichte ihre Hand nach oben zu Aiso, der am nächsten zur Tür stand. „Darf ich euch herab helfen, Herr?“

***

Meine Herren (und auch meine Dame, denn ich meine zu wissen, dass auch Assjima Schönheit zu schätzen weiß), wenn ich schreibe, dass Aliv eine atemberaubende Schönheit ist, dann ist das auch so – und zwar für jeden von euch. Aliv ist überwältigend.

Für die Telepathen unter euch: Wenn ich es geschwollen sagen dürfte, dann, dass Alivs innere Schönheit ihre äußere noch übertrifft.

Allgemein sagt: Ihr seid noch niemals einem derartig schönen und zugleich reinen Wesen begegnet. Jetzt liegts an euch, daraus was zu machen ...

Was das Pummelchen angeht: Ihr könnt von dem denken, was ihr wollt, aber es war tatsächlich nicht in seinem Sinne, dass ihr entführt und sogar verletzt werdet... Dichtet ihm also alles an, was ihr wollt, aber das nicht...

Wenn ihr jetzt auf den Gedanken kommen sollt zu fliehen, bedenkt bitte, dass ihr euch mitten im Nirgendwo befindet. Chaim ist verletzt und kann euch vorerst nicht weiterhelfen. Die Fahrzeuge könnt ihr nicht benutzen. Und die Wachen in dem Wüstencamp werden es euch bestimmt nicht leicht machen ...

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Assjima, die direkt neben Aiso am Fenster des Transporters gestanden hatte, schloss geblendet die Augen. Selbst auf ihrem Heimatplaneten, der viele wundervolle Wesen beheimatete, hatte sie kaum eine solche Schönheit gesehen. Möglicherweise würde sogar Wesjla in einem direkten Vergleich den Kürzeren ziehen. Die Deltanerin drehte sich weg, holte einmal tief Luft und stolperte - noch immer benommen von diesem unerwarteten Anblick - in den hinteren Teil des Laderaums zurück, wo der Captain noch immer besinnungslos auf dem Boden lag. Sie kniete neben ihm nieder, nahm sein Gesicht zwischen beide Hände und flüsterte ihm in Gedanken zu: “Jeremy … es ist Zeit zum Aufstehen. Wir brauchen Sie jetzt.“

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Eine Stimme sprach zu Jeremy.

Nur noch fünf Minuten dann steh ich auf versprochen.

„Gmmmhnn.“

Es war Zeit aufzuwachen. Aber Jeremy hatte sich nicht zum Schlafen hingelegt. Das letzte an das sich Jeremy erinnerte war das er und seine Kollegen am Tisch des Gasthauses saßen. Sie hatten gerade das Rätsel mit den Krügen gelöst.

Licht schien durch seine Augenlieder, so dass Jeremy die Augen unwillkürlich zusammenzog. Wie benommen hob er seine Hand um seine Augen abzuschirmen. Als er seine Hand an der Nase vorbeiführte roch er das Honigbier das die Wirtin ausgeschenkt hatte. Aber wieso roch seine Hand danach?

Dann sickerte die Erinnerung wieder langsam in sein Gedächtnis. Das Fass war über seinem Kopf zerbrochen und er hatte das Bewusstsein verloren. Doch wie lange dar das jetzt her. Die Nacht musste vorbei sein wenn er bedachte dass die Sonne ihn blendete.

Langsam öffnete er die Augen und zum Glück hatte er die Augen mit seiner Hand abgeschirmt. So stach das Licht nicht zu sehr in den Augen. Jeremy versuchte sich aufzusetzen, irgendjemand half ihm. Er sah sich um und bemerkte dass er sich anscheinend in so etwas wie einem Lieferwagen saß.

„Was ist passiert? Das letzte an das ich mich erinnere ist das wir angegriffen wurden?“

Plötzlich schob sich ein Schatten in den Eingangsbereich des Transporters. Ein zierlicher Schatten Jeremy kniff die Augen zusammen um zuerkennen wer sich dort stand.

Das Sonnenlicht umstrahlte die Person förmlich. Unwillkürlich dachte der Captain an eine irdische Engelsgestallt. Die langen blonden Haare flossen wie Gold von diesem wunderhübschen Geschöpf die Augen strahlten förmlich. Jeremy bewegte sich wackelig zum Ausgang des Transporters und stieg leicht schwankend aus. Ein dumpfes unangenehmes Pochen hinter seinen Schläfen bereitete ihm heftige Kopfschmerzen.

Sein ganzer Körper schien von dem Honigbier zukleben, zum Glück geb es hier keinen Spiegel so konnte Jeremy nicht sehen was für einen erbärmlichen Anblick er bieten musste.

Als Jeremy aus dem Transporter ausgestiegen war sah er erst die gesamte Schönheit der Frau.

„Ich bin Captain Jeremy Tenner und das ist meine Crew …“ Jeremy stellte seine Mannschaftskammeraden vor und als er bei dem letzten angekommen war knickte ihm kurz das Knie ein. Allerdings konnte er sich soweit fangen das er nicht stürzte. Allerdings war Jeremy furchtbar schwindelig zumute.

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Etwas verwundert war Assjima schon, als der Captain einfach aufstand und aus dem Fahrzeug wackelte als ob ihn etwas magisch anzog. Sie blieb an der Wand gelehnt sitzen und nickte nur müde mit dem Kopf, als Tenner sie dieser Schönheit vorstellte. Als er taumelte zuckte sie zusammen und wollte im ersten Moment aufspringen, blieb dann doch sitzen und betrachtete stattdessen versonnen ihre schmutzigen Hände. “Ihr und eure heilenden Kräfte werdet langsam zur Selbstverständlichkeit. Ein Engel taucht auf und meine Helden vergessen selbst ein einfaches ’Danke Doktor’ … nun ja, sollen sich einmal andere kümmern.“ Sie schloss die Augen und erlaubte sich einen kurzen Tagtraum von einem Krug kalten Wassers, einem heißen Bad und frischen Kleidern.“

Bearbeitet von Assjima
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Wenn er zehn oder sogar 20 Jahre jünger gewesen wäre, hätte Kentan der übernatürlichen Schönheit wahrscheinlich auf der Stelle einen Heiratsantrag gemacht ohne zuvor ein anderes Wort mit ihr zu wechseln. So aber begann er angesichts der Umstände sogar misstrauisch zu werden (er hatte immer noch nicht vergessen dass Assjimas Mantel scheinbar "eigenwillig" versucht hatte ihn zu erwürgen).

Also drehte er sich zu den noch im Wagen verbliebenen Kameraden um und meinte: "Diese Frau ist einfach zu schön um ein normal sterbliches Wesen zu sein; fast alle von uns würden sie spontan mit einem Engel gleichsetzen - ein mythologisches körperloses Wesen. Die Zlav sind auch körperlos, also würde es mich nicht wundern wenn sie eine ihrer Manifestationen wäre. Aber wie ich die Sache hier einschätze würde sie das wie alle hier leugnen... Wir sollten vorsichtig sein."

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„Wenn in dieser Prinzessin ein Zlav stecke sollte, so tarnt er sich aber verdammt gut“ brummte die Deltanerin mit einem Blick auf George und bequemte sich nun endlich aufzustehen. „Ich habe mir erlaubt, ein wenig zu spicken, auch wenn es nicht unbedingt die feine Art ist. Ich konnte nichts anderes erkennen aus reine Aufrichtigkeit. Da war nicht ein unheilvoller Gedanke zu sehen … diese Frau passt nicht zusammen mit den Spielchen, die bislang mit uns gespielt wurden. Und jetzt gebt es zu, Männer: Wer von euch hat sich diese Frau erträumt? Ich war es nicht – wenn sie eine Manifestation meiner Gedanken wäre, so hätte sie keine langen blonden Haare und ihre Gedanken wären wohl auch nicht ganz so rein. Aisos Traumfrau hätte mit Sicherheit Federn. Mein Tipp wäre Kentan.“ Sie gab dem Kriosaner einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Eine unschuldige Wüstenprinzessin dürfte ganz nach Ihrem Geschmack sein.“

Assjima hüpfte aus dem Transporter und verfluchte sofort die eigene Unbedachtsamkeit, als sich ihre verletzte Rippe sehr stichhaltig bemerkbar machte.

Als sie wieder Luft bekam, schaute sie sich mit zusammengekniffenen Augen um. Sie waren immer noch in der Wüste. Hatte Chaim nicht etwas von fruchtbaren Gegenden auf der anderen Seite des Kares erzählt? Hier sah es jedoch nicht sonderlich fruchtbar aus. Einige palmenartige Bäume ließen auf Wasservorkommen schließen. Unter den Bäumen konnte sie eine Handvoll kleiner, von Steinmauern umgebene Gärten sehen, in denen einzelne flache Steinhäuser standen. Doch der größere Teil der Siedlung bestand aus Zelten. Das Areal wurde mit zusammengetragenen Dornenbüschen abgegrenzt. Assjima war sich nicht sicher, ob sie zwischen den Dornen auch etwas Stacheldrahtähnliches ausmachen konnte. Aber die aufgestellten Wachen sprachen für sich.

„Wo sind wir hier? Ist das etwa Thalim?“

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„Gut möglich“, antwortete George auf die Frage der Ärztin.

Bildete es sich George nur ein, oder machte sich ein, leicht dämliches Grinsen in der Mimik des Captains breit? Aliv, oder wie diese junge Frau hieß, war in allen belangen eine schöne Frau, die auch um Ihre Anziehungskraft wusste, wenn nicht sogar diese gezielt einzusetzen vermochte. Kentans Bemerkung hatte was für sich. Alles war möglich, dass dieses Zivilisation wirklich nichts von den Zlav wussten, diese von den Zlav manipuliert, erschaffen oder sogar eine humanoide Manifestation der Zlav sein konnten.

„Mr Delama, ich denke die Zlav werden sich nur zu erkennen geben, wenn dieses es für notwendig erachten. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir immer noch einem Wettbewerb unterzogen werden. Also kann hier alles oder auch gar nichts von unseren Vermutungen zutreffen. Und das frustriert.“

Bearbeitet von CptJones
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Aiso, der direkt hinter der Tür stand wich erschrocken zurück. Dann, als das Engelsgleiche Wesen auftauchte, verlor er sich augenblicklich in Träumereien.

„…..Aisos Traumfrau hätte mit Sicherheit Federn…..“

Was? Assjimas Worte drangen nur zerfetzt bis zu ihm vor. Doch es reichte. Eine tiefe Portion Misstrauen stieg aus ihm auf. Wie war das möglich. Diese Frau war noch nicht mal von seiner Spezies. Sie wäre wahrscheinlich noch nicht mal mit ihm „kompatibel“ – oder so. Aiso verdrängte diese Gedanken gleich wieder. Wie konnte er sich auf den Ersten Blick in eine Frau verlieben und sie wunderschön finden, wenn sie noch nicht mal dem entsprach was man auf Aurelia als „schön“ bezeichnen würde. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Wie war es dieser Frau möglich eine derartige Anziehung auf ihn auszuwirken. Aiso wusste, dass gewisse Spezies mit Pheromonen arbeiteten, oder andere Tricks besassen. Trotzdem, er bekam kaum ein klares Bild von ihr.

„Reiss dich zusammen du hirnverbrannter Idiot.“ Schalt er sich selbst, aber er konnte sich selbst nicht aus ihrem Bann befreien. Er torkelte auf den Ausgang zu, stolperte und knallte von der Ladefläche aus in den heissen Wüstensand.

Autsch. Die Hitze des Sandes frass sich blitzschnell durch sein Federngewand und der Schmerz raubte ihm für einen Augenblick die Wahrnehmung, doch als seine Wahrnehmung zurück kam, wurden seine Sinne wieder klarer. Eine Hand packte ihn und half ihm wieder auf die Beine. Endlich konnte Aiso seinen Blick wieder von dieser Frau lösen.

Bearbeitet von Aiso-Plee
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Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Rev, das er überhaupt nicht einordnen konnte. Hatte er eben dieser Prinzessin hinterhergestarrt? Es sah ganz so aus. Aber warum, sie war doch nicht einmal Tellaritin? Er schüttelte verwirrt den Kopf. Hatte er bei der Schlägerei doch einen ernsten Schaden davon getragen? Oder spielten ihm nur seine Hormone einen Streich?

Vorsichtig stieg er aus dem Transporter und sah sich um. Sie waren in einem eingezäunten, gesicherten Gelände mit einigen Behausungen und ringsherum erstreckte sich karge Wüstenlandschaft. An eine Flucht war momentan also nicht zu denken. Allerdings es gab bis zum Horizont auch absolut nichts, wohin sich das Flüchten gelohnt hätte. So gesellte sich Rev zu seinen Kameraden und wartete ab, was als nächstes geschehen würde.

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Assjima kam sich fehl am Platze vor. Auf ihre Frage hatte sie von der neuen Gastgeberin noch keine Antwort erhalten. Vermutlich hatte Aisos akrobatische Einlage sie abgelenkt. Überhaupt benamen sich ihre männlichen Kollegen recht eigenartig. Und diese junge Schönheit stand stumm da - als ob sie das testosterongeladene Schauspiel in aller Stille bis ganz zum Ende genießen wolle.

Die Ärztin hingegen war momentan nicht in der Stimmung, sich auf die engelhafte Erscheinung einzulassen, denn sie hatte furchtbaren Durst. Deshalb beschloss sie, die Bewunderung auf später zu verschieben, die Herren mit ihrer Gast-Rolle ein paar Minuten alleine zu lassen und sich stattdessen etwas umzuschauen. Sie warf sich den zerrissenen Mantel über und steuerte mit zügigen Schritten über den sandigen Platz auf einen der umfriedeten Gärten zu.

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Aliv sah die Fremdlinge ein wenig verwundert an. Wie unhöflich von Ihnen derart über sie sprechen, während sie keine fünf Meter von ihnen entfernt stand. Hielten sie sie für taub? Oder gar debil? Wie kam dieser Fremdling mit den Flecken nur darauf, sie mit einem körperlosen Wesen gleichzusetzen? Und woher kannte der dunkelhäutige Fremdling die Zlavs?

Gerade wollte sie auf die Frage der Frau antworten, da fiel der Vogelmann von der Ladefläche und Aliv eilte hin, um ihm aufzuhelfen. Dann schritt plötzlich die Frau ohne Haaren von dannen - womöglich war sie verärgert, weil Aliv ihr nicht geantwortet hatte. Die junge Frau wusste jetzt weder ein noch aus - da kamen gerade wüstenwärts die Heiler herangeeilt, die man benachrichtigt hatte. Einer sprang zu Aiso und nachzusehen, ob jener sich verletzt hatte. Die anderen kletterten zum Teil in den Wagen und halfen George und Kentan vom Wagen.

Die letzte Heilerin untersuchte zunächst den Captain. „Er reagiert zu stark auf das Tilkor“, stellte sie fest und ging weiter zu den anderen, um nachzusehen, ob diese ihre Hilfe benötigten.

Als sie vor Chaim stehen blieb, seufzte sie tief, dann streichelte sie ihm sanft über die Wangen. „Chaim – mein Lieber“, flüsterte sie.

„Nicht vor den anderen, Valer“, gab der Wächter ebenso leise zurück, doch seine Augen leuchteten vor Wiedersehensfreude.

„Bist du verletzt?“

Chaim zeigte auf die blutdurchtränkte Stelle an der Stelle und ebenso so sorgfältig wie bei den Fremdlingen zuvor, untersuchte Valer ihn. „Das muss schnell genäht werden“, erklärte sie und begann ihre Leute aufzuteilen, bevor sie Aliv Bericht erstattete.

„Was immer Ihr für richtig haltet, Heilerin“, erwiderte die Prinzessin. „Ihr sollt alles erhalten, was ihr benötigt.“

„Danke, Herrin“, gab jene zurück. „Ich gebe euch Joch mit, damit er sich um die fremde Frau, die bereits zum Dorf geht, kümmern kann.“

„Danke. Und nun geht. Ich weiß, Ihr müsst euch beeilen“, entließ Aliv die Heilerin. Jene winkte ihre Leute zu sich, die sich mit den männlichen Offizieren auf den Weg zu den Steinhäusern machte.

Aliv dagegen eilte Assjima hinterher und winkte den Wachen zu, damit sie die fremde Frau passieren ließen. „Es tut mir leid, Dame“, wandte sich Aliv an die fremde Frau. „Ich war sehr unhöflich, euch nicht zu antworten, aber Eure Freunde haben sich sehr merkwürdig aufgeführt. Wenn es euch angenehm ist, würde ich euch zunächst in ein Badhaus bringen. Ich dachte mir nur, dass Ihr Euch womöglich zunächst reinigen wolltet – und nun, ich weiß nicht, wie die Sitten auf Euren Welten ist, aber wir Frauen hier haben festgestellt, dass es sehr viel angenehmer und entspannender ist, wenn keine Männer anwesend sind, wenn wir uns baden.“

Die junge Frau ging ein paar kleine Schritte voran um den Weg zu weisen.

„Ihr hattet vorhin gefragt, ob das Thalim sei. Erst war ich verwundert, woher Ihr diesen Namen kennt, doch dann habe ich El-Chaim gesehen und begriffen, dass Ihr von ihm diesen Namen wisst. Es ist schön, dass Valer und er sich wiedersehen können...“

Kurz seufzte Aliv, dann fuhr sie fort. „Thalim bezeichnet jedoch nicht diesen Ort, sondern diesen Landstrich. Es ist neutraler Boden. Kein Herrscher kann über ihn bestimmen, keiner kann ihn für sich beanspruchen. Und es ist keinem gestattet, sich hier aufzuhalten, es sei denn, er hat eine Aufgabe zu erfüllen. So wie im Moment mein Vater. Hoffentlich verzweifelt er nicht daran...“

Sorgenvoll blickte Aliv auf den Boden, doch als sie wieder aufsah zu Assjima bemühte sie sich um ein freundliches Lächeln. „Könnt ihr noch gehen, Dame? Womöglich ist es Eurer Verletzung nicht zuträglich, dass Ihr derart viel lauft! Soll ich eine Sänfte für Euch bringen lassen?“

Derweil...

„Ihr müsst diesem Mann einen Sud von Lef, Sorb und Luba verabreichen und dann steckt ihn in den Schwitzraum, damit die Gifte seinen Körper verlassen“, wies Valer ihre Leute bezüglich Tenner an. „Bei diesen hier“, die Heilerin wies auf den Commander „müsst ihr genauestens den Oberkörper auf Brüche und Prellungen untersuchen. Die anderen scheinen erschöpft und auch dehydriert zu sein. Bringt sie in die Salone und sorgt dafür, dass sie sich hinlegen und viel trinken. Bleibt bei Ihnen, nur für den Fall, dass sich doch noch irgendwelche Symptome zeigen sollten. Bilar, Wech, ihr müsst mir beim Eingriff assistieren.“

Die Heiler und Helfer reagierten umgehend und während die George, Kentan, Aiso und Rev sanft aber bestimmt hinausgeführt wurden, machten sich andere daran Captain Tenner ganz und Commander Anders halb zu entkleiden. Jeremy wurde gewaschen und dann fort gebracht in eine Schwitzhütte, wo ihm dann ein Heiler langsam einen süßlich-scharfen Sud in kleinen Schlucken verabreichte und darauf achtete, dass der Captain kräftig ins Schwitzen kam.

Keanus dagegen musste sich in einen seperaten Raum auf eine Liege hinlegen. Eine Frau zog einen länglichen Stab über dessen Oberkörper und nur kurz war Keanus versucht, die Frau zu fragen, inwieweit ein Stab ihm helfen könne, als jene einen Bildschirm heranschob und den Stab in eine Halterung daran schob. Auf dem Bildschirm erschienen offenbar Röntgenbilder seines Oberkörpers.

Kentan, George, Aiso und Rev wurden währenddessen in ein großes gemütliches Zelt gebracht, in dem sich die Nachtkühle gut gehalten hatte. Der Boden war mit vielen Teppichen ausgelegt und drei Männer sorgten gerade noch dafür, dass es Liegen und zahlreiche Bodenkissen für die Gäste gab. Ein weiterer Mann schleppte große Wasserbeutel in das Zelt und blickte dann über einen Tisch auf dem in aller Eile ein Büffet mit Früchten, Brot und Milchspeisen angerichtet worden war. Die Begleiter der Offiziere griffen die Wasserbeutel und reichten sie an die Fremdlinge weiter. „Ihr müsst viel trinken“, sagte einer der Heiler „Bitte setzt euch und ruht euch aus. Womöglich reagieren eure Körper verspätet auf das Tilkor.“

Bearbeitet von USS Community
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