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"Poyekhali!"- Das Tor zum Kosmos steht offen


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(für 12.4.)

Wenn Capt. Archer in der Pilotfolge von ENT beim Verlassen des Raumdocks die Worte: „Let´s go!“ („Los geht´s!“) spricht, dann haben die Drehbuchautoren von Star Trek mit diesem Zitat eine Hommage an den ersten Menschen im Weltraum verfasst. „Let´s go!“ hieße auf Russisch “Poyekhali!” und das, gefolgt von einem schlichten „Auf Wiedersehen, bis bald liebe Freunde.“ waren die Worte Yuri Gagarins als er heute vor 50 Jahren am 12. April 1961 von der Startrampe LC1 in Baikonur zum ersten Raumflug der Geschichte abhob. Keine großen Aussprüche über kleine und große Schritte, sondern sein einfaches „Los geht´s!“ haben uns zu einer raumfahrenden Zivilisation werden lassen.

Yuri Gagarins Flug dauerte 1 Stunde und 48 Minuten und der Kosmonaut umkreiste in seiner Wostok dabei einmal die Erde in einer Höhe von 169 – 315 km, womit er die bei 100 km liegende Grenze zum Weltraum weit überschritt. Die zurückgelegte Strecke betrug 41 000 km. Unmittelbar vor der Landung der Wostok Kapsel verließ der Kosmonaut planmäßig sein Raumschiff mit dem Schleudersitz und erreichte unverletzt den Boden. Yuri Gagarin, der Sohn eines Tischlers und einer Kolchosbäuerin, hatte an diesem Tag das Tor zum Kosmos für uns aufgestoßen!

Der Kalte Krieg befand sich 1961 auf seinem Höhepunkt, und die Supermächte USA und UdssR wetteiferten im Rennen ins All. Nachdem die Russen schon mit Sputnik den ersten Satteliten in den Weltraum gebracht hatten und mit der Hündin Laika das erste Lebewesen, war ihnen nun auch der erste bemannte Raumflug geglückt. Sie sollten mit Valentina Tereshkova auch noch die erste Frau in den Kosmos bringen und 1971 mit Saljut 1 die erste Raumstation errichten. Den Wettlauf zum Mond hatten sie allerdings 1969 schon verloren.

Yuri Gagarin, dem charismatischen ruhigen Mann mit dem breiten Lächeln, der während seines Raumfluges ein russisches Volkslied zu ehren der Bauern und Arbeiter geträllert hatte, war es nicht vergönnt, an den weiteren Triumphen der Raumfahrt teilzuhaben. Er fand den Tod 1968 erst 34jährig beim Absturz mit seiner MIG, während eines Formationsfluges. Die außer Acht Lassung üblicher Protokolle hatte dabei zu einer Verkettung unglücklicher Umstände geführt, die den Helden der Raumfahrt das Leben kosteten.

Niemand hätte in der Ära des Kalten Krieges daran geglaubt, dass Russen und Amerikaner einmal friedlich auf einer Internationalen Raumstation zusammenarbeiten könnten. Am 5. April 2011 startete die Soyuz TMA-21, die zu Ehren des großen Wegbereiters vor 50 Jahren auf den Namen „Gagarin“ getauft wurde, von derselben Startrampe LC1 in Baikonur, von der Yuri Gagarin seinen legendären Flug angetreten hatte, zu einem der mittlerweile routinemäßigen Flüge zur ISS. An Bord zwei Russen und ein Amerikaner und alle trugen voller Stolz das Missionsabzeichen in Form einer Wostok Kapsel mit dem Portrait Gagarins auf ihren Raumanzügen.

Ich möchte an Yuri Gagarins großem Jahrestag, der ein großer Jahrestag für die ganze Menschheit ist, einfach nur ein paar Minuten ganz stolz sein auf das, was wir in diesem letzten halben Jahrhundert friedlicher Erforschung des Weltraums erreicht haben! Wir haben Menschen an Orte gebracht, wo nie zuvor jemand gewesen ist. Dort haben sie neue Erkenntnisse über die Erde und unser Sonnensystem gesammelt und mit Technologien experimentiert, die uns das Leben hier auf der Erde leichter und angenehmer machen und wir haben den Mond betreten. Unsere Astronauten haben das Hubble Teleskop ausgesetzt und mehrmals repariert, das uns bis an den Rand des Universums und weit zurück bis in die Zeit nach dem Urknall blicken ließ. Wir Menschen haben eine Internationale Raumstation gebaut, auf der Astronauten und Kosmonauten verschiedener Nationen zu unser aller Wohl gemeinsam forschen, und die uns, wie ein leuchtender Stern. die Richtung in unsere Zukunft im All weist.

Bald schon werden wir regelmäßig Touristen in den Weltraum befördern, denn der Kosmos ist für alle da, nicht nur für eine ausgewählte kleine Gruppe von Piloten und Wissenschaftlern. Jeder sollte eines Tages all die Wunder, die uns dort erwarten, sehen können!

Auch wenn die NASA ihren vorläufigen Ausstieg aus der bemannten Raumfahrt angekündigt hat, werden die Russen doch ihr bemanntes Weltraumprogramm weiterführen, ja sogar noch ausbauen. Und die Chinesen haben erst kürzlich ihr Interesse an der bemannten Erforschung des Weltalls entdeckt und können schon ansehnliche Erfolge verbuchen. Das menschliche Abenteuer im Weltraum hat gerade erst begonnen. Poyekhali!

Eure alte Weltraumratte

Karl F. Günther

Das MDR Fernsehen zeigt heute am 12.4. um 22:05 die Dokumentation „Die Gagarin-Story“.

Eine schöne Website für Yuri Gagarin gibt es hier:

http://yurigagarin50.org/

Weitere Informationen bieten die BBC Spielfilmdokumentation „Space Race“, eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit der Raumfahrt

http://www.amazon.de/Space-Race-Wettlauf-M...9048&sr=1-1

und die Discovery Dokumentation „Die Hunde Kosmonauten von Baikonur“, die von den Versuchstieren erzählt, die Gagarin den Weg ins All ebneten

http://www.amazon.de/Die-Hunde-Kosmonauten...9138&sr=1-1

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