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...mit dem guten Geruch der Gier

USS Community Die Pause Teil VIII


CptJones

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Auf dem Hauptschirm sah man nun, dass die Seaquest die Nachtseite des Planeten erreicht hatte. Dabei wurde auch ein grünlicher Strahl sichtbar, der vom Planeten ausgeht und die Gravitationstasche durchschnitt.

„Den Strahl Analysieren,“ befahl Brody.

„Der Strahl wir mit gravimetrischer Energie gespeist. Und er ist auch die Ursache für den Subraumriss in der Hülle. Wir dürfen diesem auf keinen Fall näher als 400 Kilometer kommen,“ antwortete Icheb.

„Steuermann, Abstand von 450 Kilometern zum Strahl halten.“

Die Andorianerin bestätigte den Befehl.

„Captain. Laut unseren Anzeigen ist der Riss in der Zwischenzeit um 70 Prozent vergrößert worden. Was auch immer die damit vorhaben, es wird der Tasche nicht gut tun. Ein vollständiger Kollaps ist nicht auszuschließen. Und bei den ungenauen Anzeigen kann es in 20 Sekunden oder 20 Jahren passieren.“

„Was macht unsere Verbindung zur Boje?“

„Da haben wir bedeutende Fortschritte gemacht Captain. Durch die Nähe zum Riss konnten wir das temporale Differenzial bestimmen und kompensieren. Die Nachricht wird gerade heruntergeladen. Da draußen vergeht die Zeit 5-mal schneller als hier Captain. “

„Nicht schlecht. Aber es könnte auch schlimmer sein.“

Ein Zirpen kündigte an, dass der Transfer beendet war.

„Captain, Commander. Die Nachricht ist fertig.“

„Auf die Lautsprecher Fähnrich.“

„He Brody … hier passiert gerade was. Das komische Ding beginnt zu leuchten. Genauer: Es beginnt, grün zu leuchten. Da kommt irgendwie ein komischer Strahl rein. Und jetzt geht vorne in der Spitze was auf … ok … ich weiß; das ist keine richtige Spitze. Ne runde Ei-Spitze eben. Da! Jetzt kommt da ein grüner Strahl raus. Viel breit gefächerter als der, der hinten reinkommt. Scheiße! Was macht das blöde Ding denn da? Der ganze blöde Planet wird von grünem Licht eingehüllt! Die wollen doch nicht wirklich alle Glatzköpfe mit dem Zeugs hier vergiften? Sieht jedenfalls verdammt giftig aus! Ich messe mal ein bisschen rum und schicke euch gleich die Daten rüber. Und sagt Bescheid, wenn ich das Ei.

Vaporisieren soll. Talana Ende“

„Ich habe mich geirrt. Es ist Schlimmer,“ ergriff Brody wieder das Wort.

„Datenstrom von Raan trifft ein“, teilte Kreeen mit. Dieser gab einige Befehle in die Konsole ein und studierte kurz die Anzeigen.

„Offensichtlich scheint sich der Strahl auf die Physiologie der Deltaner auszuwirken. Auf dem Planeten und dem Mond sind laut den Werten sämtliche Aktivitäten zum Erliegen gekommen. „

„Die Daten wurden über mehrere Stunden aufgezeichnet,“ stellte George fest. „Wir können in wenigen Minuten selbst nach draußen senden. Die Nähe zum Strahl vereinfacht das sogar etwas.“

„Machen Sie es so Commander. Richten Sie die Nachricht an Talana, die Klingonen und die deltanischen Schiffe, die in unserer Nähe waren. Commander, wäre es möglich diesen Strahl auf dem Planeten mit Quantentorpedos zu vernichten?“

„Davon würde ich abraten Captain. Wir wissen nicht, welche Wirkung der Strahl genau auf die Deltaner hat, noch können wir nicht sagen was eine abrupte Deaktivierung für Auswirkungen auf die Tasche hat,“ antwortete George.

„Haben Sie auch gute Nachrichten Commander?“

George rief auf einem Display einen Statusbericht ab, der den Fortschritt der Reparaturen angab.

„Die Transporter werden bald wieder arbeiten. In spätestens 10 Minuten ist es soweit.“

„Schön,“ Brody wandte sich zur taktischen Konsole wo Kusanagis Stellvertreterin dort stand.“ Bradshaw halten Sie das Außenteam ständig erfasst sobald die Transporter wieder Arbeiten.“ Dann wandte er sich wieder George zu. „Und wie sieht es mit dem Rest aus?“

„Die anderen Primärsysteme sollten in den kommenden 20 bis 30 Minuten wieder vollständig einsatzbereit sein.“

Brody nickte kurz.“ Senden Sie die Nachricht sobald sie können.“

Wenige Minuten später schaffte es die Nachricht durch den Riss und erreichte über die Boje die USS-Ilija sowie den Frachter mit Talana und den klingonischen Bird.

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Der stämmige Vorlok verzog das Gesicht. „Ich bin nur ein Gewtlen … die Dilrak halten es nicht für nötig, uns in all ihre Pläne einzuweisen. Es geht um einen Machtkampf … die Dilrak wollen die Oberhand über die Clans gewinnen. Sie holen sich Verstärkung … von Seyalia! Diese Basis wird von den Dilrak bewohnt. Sie sind alle an der Staumauer um der Ankunft ihrer Krieger beizuwohnen. Das können wir - die Gewtlen und die anderen Clans nicht zulassen. Ohne das Gold werden sie scheitern. Das wird Derlain nicht zulassen. Doch auch ihnen rennt die Zeit davon.“

Bearbeitet von Assjima
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"Wir haben also für so einen Mist keine Zeit", rief Milseya und wandte sich wieder in das Innere des Falken. "Gle'ma, fahr die Systeme hoch - und vergiss die Waffen nicht."

Die Bajohaliianerin sah wieder nach draußen. "Einsteigen Herrschaften. Wir machen uns vom Acker. Ein wenig schneller bitte. Gle'ma?"

"In zwei Minuten kanns losgehen, Zwergenkönigin!"

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Sie konnte den Blick nicht von diesem seltsamen Schauspiel tief unter sich lassen. Ihr Herz zog sich zu einem eisigen Klumpen zusammen, während sie mit ansah wie ein junger Vorlok nach dem anderen unter heftigster Gegenwehr in diesen eigenartigen Kasten gezwungen wurde. Assjimas Gedanken sprangen vollkommen unkontrolliert zwischen der Hinrichtung der Jungen und dem Strahl hin und her, dessen Funktionsweise sie sich nicht richtig erklären konnte. Auch wenn sie nicht wusste, WIE es geschehen sollte, so war sie sich dennoch im Klaren darüber, WAS passieren sollte. Dies war ein Strahl der Rache! Grün wie Gift konnte er nur dazu dienen, ihr Volk für etwas zu bestrafen, was ihre Vorfahren vor über 90 Generationen getan hatten. Und nun saß sie hier … zum Umfallen müde, vollkommen durchnässt und halb erfroren. Die Vernichtung ihres Volkes vor dem inneren Auge, die Ermordung vieler junger Leute vor dem äußeren … und nicht in der Lage, das eine oder das andere zu verhindern.

Alle Energie schien aus ihrem Körper zu weichen. Sie lehnte den Kopf an den kalten Felsen und blickte auf das leicht glimmende Amulett in ihrer Hand. „Deglamesch … rede endlich mit mir. Ich brauche deinen Rat. Was geht hier vor … was soll ich tun?“ Sie schloss die Augen. Dieses unsägliche Schauspiel auf dem Platz konnte sie nicht länger ertragen. Eigentlich wollte sie nur noch schlafen … um am besten nie wieder aufzuwachen.

Dann sah sie es plötzlich wieder! Die grünlichen Blitze am Himmel, die gewaltige Mauer unter ihr. Sie spürte die Verzweiflung, die Wut, die Angst, die sie vor Wochen immer und immer wieder in ihren nächtlichen Träumen auf der Reise durchlebt hatte. Und plötzlich war sie hellwach! Sie richtete sich auf und starrte auf die steil neben ihr aufragende Staumauer.

Assjima wusste mit einem Mal genau, was sie zu tun hatte. Sie konnte nicht die jungen Vorlok retten, aber es gab vielleicht noch eine Möglichkeit, ihren Heimatplaneten zu retten

Bearbeitet von Assjima
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„Dann wollen wir mal“, sagte Milseya, die wie selbstverständlich auf dem Pilotensessel Platz genommen hatte. „Dräng? Du wirst mir bei Navigieren helfen.“

„Schiff ist klar“, meldete Gle'ma.

„Gut – Schilde hoch. Waffen aktivieren.“ Sie ließ den Falken leicht abheben und glitt ein wenig nach hinten. Dann hob sie den Bug. „Wir sind hier untertage“, erklärte sie dem fragenden Blick des Vorlokjungen. „Also Gle'ma – Feuer!“

Die Explosion zerriss die Decke über ihnen. Mauerwerk prasselte auf die Schutzschilde. Milseya starrte auf ihre Anzeigen. „Und bitte gleich noch einmal – ein wenig stärker. Wir sollten mit dem zweiten Schutz hier rauskommen.“

Das Szenario wiederholte sich – mit wesentlich mehr Bruchstücken und noch mehr Staub.

Die Bajohaliianerin nickte zufrieden und begann vorsichtig auf die Öffnung hin zu navigieren.

„Du hast nicht viel Platz“, mahnte Gle'ma.

„Ich weiß“, gab Milseya zurück. „Ich bezahl Sam die Kratzer...“

Dann waren sie frei und die Bajohaliianerin machte nicht Halt, um zu sehen, wie die Vorlok auf das wohl unerwartete Feuerwerk reagierten, sondern zog mit dem Falken so schnell wie möglich von dannen. Dann drehte sie sich zu den anderen um.

„Also, wir fliegen jetzt zu diesem Kraftwerk. Ich sag euch auch warum. Wenn Assjima den Sturz und die Kälte überlebt hat – wovon ich fest ausgehe – dann wird sie sich so schnell wie möglich ein warmes Plätzchen gesucht haben. Und so wie ich das sehe, ist das Kraftwerk dort der einzige Ort, der ihr Wärme und Schutz bieten kann. Und genau deshalb werden wir dort anfangen zu suchen. Irgendwelche Einwände?“

Milseya ließ keinem Zeit zu antworten. „Genrat! Wie lauten die Koordinaten des Kraftwerkes?“

Und der Falke folgte dem eingegebenen Kurs.

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Die Nacht war schwarz. Schwarz in einer Intensität, wie Aiso glaubte, sie nie zu vor in seinem Leben gesehen zu haben. Ein Sturm war aufgekommen und rüttelte und schüttelte am Falken, so dass sie sich alle gut festhalten mussten. Die hellen Scheinwerfer des Falken durchstachen die Nacht wie zwei Speere.

„Das wird lustig!“ kommentierte Aiso zynisch „Ich hätte einen Regenschirm mitnehmen sollen.“

„Der würde dir nur wenig nützen“ bemerkte Melorah an seiner Seite.

„Da vorne muss das Kraftwerk sein – das wird jetzt wahrscheinlich schon die dritte Bruchlandung heute“ warnte Aiso sein Team vor.

Gle’ma warf Aiso einen grantigen Blick zu. „Keine Bruchlandung! Nicht mit dem Falken. Sam wird jedem einzelnen sonst den Kragen umdrehen. Anquenar … zeig mal was du drauf hast. Oder soll ich das Steuer übernehmen? Du scheinst nicht sehr fitt zu sein.“

„Gott bewahre!“ zischte die Bajohallianerin. „Dieses Ding lande ich noch bewusstlos eleganter als du.“

„Na … wenn du meinst. Schub weg, Landetriebwerke sind aktiviert, der Airbag ist ausgeworfen, die Fangnetze stehen bereit …“

„Sehr witzig, Gle’ma. Halt besser die Klappe und mache deine Arbeit.“

Genrat steckte den Kopf ins Cockpit. „Ich will nicht stören, aber ich habe eine Idee wo wir am besten landen können.“

Wenige Augenblicke später setzte das goldene Raumschiff sanft wie eine Daunenfeder direkt vor dem großen Lagerschuppen auf, in dem Sam und Assjima sich zwei Nächte zuvor versteckt hatten. Genrat rannte hinaus und öffnete die Tore, so dass der Falke in den schützenden Raum hinein schweben konnte.

„Hier ist es wenigstens trocken! Wie geht es jetzt weiter?“ fragte Aiso mit einem Seitenblick auf Genrat.

„Ich kenne eine gute Stelle, wo man sieht, was im Labor passiert“ antwortete dieser.

„Gut – Lt. Anquenar, Sie bleiben hier. Möglicherweise werden wir plötzlich schnell abhauen müssen, der Rest kommt mit mir“ befahl Aiso, dem nicht entgangen war, das die Piloten nicht ganz fitt war.

„Ich werde noch nicht hier sitzen bleiben und Däumchen drehen!“ brummte Milseya und stand auf.

Gle’ma hielt sie am Arm fest. „Du bleibst hier. In deinem Zustand …“

„Was weißt du von meinem Zustand! Ich werde euch kein Klotz am Bein sein … selbst wenn ich einen ganzen Kindergarten im Schlepptau hätte.“

„Du musst den Falken bewachen und auf Sam aufpassen.“

„Sam soll auch hier bleiben? Spinnst du jetzt total? Den werden keine zehn Pferde in dem Schuppen hier halten. Und ich schon gar nicht.“

„Ok … Sam kommt mit, wenn du dafür hier bleibst. Kalek kann bei dir bleiben und mit dir die Navigationskonsole genau untersuchen. Ich glaube, die werden wir noch brauchen.“

Etwas widerstrebend fügte Milseya sich.

"Kusangi, bleiben sie bitte auch hier und passen sie auf, das der Lieutenant keine Scherereien macht.“ bat Aiso den Sicherheitschef der Seaquest und der nickte bestätigend.

***

Die Tochter der Sterne hatte ihren Platz hinter dem Förderband verlassen und sich zwischen der Sonde und dem Bird of Pray platziert. Während sie mit H’Quar über Sinn und Unsinn einer Zerstörung der Sonde diskutierte, ließ Blechbüx die Sensoren nicht aus den Okularen.

„Heilige Öldose! Talana! Schau dir das mal an!“ Er zog so aufgeregt an Talanas Jacke, dass die Andorianerin beinahe vom Stuhl gefallen wäre.

„Spinnst du denn? Ich unterhalte mich gerade mit unserem klingonischen Freund.“

„Verdammt Talana! Du musst dir das anschauen! Der Strahl verändert sich. Da kommt was vom Planeten rauf.“

Die Pilotin beugte sich über die Sensorenanzeigen. „Was zum Teufel ist das?“ Sie aktivierte die Außenkameras. Eine blaue Lichtkugel schob sich vom Planeten am Strahl entlang nach oben, beschleunigte, zischte an dem Frachter vorbei und verschwand, vom Strahl geleitet, in der Ferne. Wenige Sekunden später kam die nächste Kugel angeschossen, dann folgte in immer kürzeren Abständen eine Kugel nach der anderen.

„Ich glaub es nicht! Das sind … das sind irgendwie komische kleine Mini-Astral-Wirbel. Und die Plasmastrahlung nimmt immens zu … Das müssen wir sofort an die USS Ilia weiterleiten.“

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Genrat händigte ihnen alle Taschenlampen vom Kraftwerk aus, und dann ging es raus in die kalte Dunkelheit. Der regen war eiskalt, und frass sich sofort durch die Kleidung und bis zu den Federn durch.

„Wir werden uns alle eine Erkältung hohlen!“ rief ihm Melorah über das Brausen des Windes zu, denn anderes konnten sie sich nicht verständigen.

Aiso zuckte mit den Schultern, und zusammen trotteten sie weiter. Genrat voraus mit seiner Taschenlappe, mit der er doch nicht viel weiter als 2 Meter sehen konnte. Hinter ihm kamen Sam und Gle'ma, Melorah und am Ende Aiso.

„Vorsicht, der Weg könne glatt sein ermahnte.“ ermahnte sie Genrat.

Und so war es dann auch, das ganze Unternehmen war mehrheitlich eine Rutschpartie und wie durch ein Wunder verletzte sich niemand, da sich überall kleine Sträucher fanden, wo man sich Festhalten konnte.

Plötzlich blieben sie stehen.

„Ab hier: Kein Licht mehr!“ erklärte ihnen Genrat.

Und so trabten sie also im Dunkeln weiter, doch nicht all zu lange, denn schon bald tauchte vor ihnen im Dunkeln eine Lichterquelle auf. Genrat bedeutete ihnen still zu Sein und so kauerten sie sich schliesslich im dunkeln durchnässt wie sie waren an den Rand eine mauer, doch Aiso konnte in Dunkel nicht so Recht ausmachen, was für eine Mauer es war. Nur das Labor war deutlich zu erkennen. was auf dem Platz davor vor abging, raubte Aiso fast den Atem.

Bearbeitet von Aiso-Plee
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Der Sturm peitschte ihr den eisigen Schnee wie Nadeln ins Gesicht. Assjima konnte kaum noch etwas sehen und schleppte sich halbblind durch den steilen Berghang neben der Staumauer nach oben. Ihre Arme und ihre Beine spürte sie schon lange nicht mehr, Füße und Hände tasteten automatisch nach einem Halt, zwängten sich in Risse, griffen nach Vorsprüngen, stemmten und zogen sich weiter empor. Immer höher hinauf, einem Ziel zu, von dem sie nur durch ihre Träume wusste. Denken ging schon lange nicht mehr. Sie hatte nur noch ein einziges Bild vor Augen: ein kleines Gebäude mit einem Hebel, den sie zu ziehen hatte um die Tore des Staudamms zu öffnen, um eine Flutwelle durch das Tal zu jagen, die jedes Gebäude mit sich reißen würde. Jeden Vorlok … und den grünen Todesstrahl, der ihr Volk vernichten sollte. Und wenn es schon zu spät sein sollte … dann … dann wären die Millionen toten Deltaner wenigstens gerächt. Kein Dilrak würde jemals wieder einem Deltaner etwas antun. Was ihre Vorfahren vor fast 3000 Jahren versäumt hatten würde sie nun nachholen.

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Bevor man auf der Ilija begriff was da passierte, nachdem die Nachricht von Talana eingetroffen war, passierten die Astralwirbel das Schiff und verschwanden in den Verzerrungen. Dabei wurden massive Emissionen freigesetzt die der Boje nicht gerade zuträglich waren aber noch nicht in ihren Funktionen gefährdete.

Die blauen Wirbel flossen weiter am grünen Strahl entlang auf den Planeten zu und stürzten sich auf den Ausgangspunkt des Strahls.

Die Indikatoren auf der Brücke wechselten von Gelb wieder auf Rot und die Beleuchtung wurde wieder automatisch reduziert.

„Was zum Geier …“

„Captain, die Plasma Emissionen haben sich um 180 Prozent verstärkt, Tendenz steigend. Außerdem registrieren wir eine unbekannte Energiesignatur, die sich am Strahl entlang zu dessen Ausgangspunkt auf dem Planeten begibt.“

„Abstand auf 500 Kilometer vergrößern,“ befahl Brody nach der ersten Einschätzung von Sheridan.

„Besteht Gefahr für das Schiff?“

„Nein bis jetzt noch nicht. Aber wenn das Niveau der Plasma Emissionen weiter ansteigt, wird der Navigationsdeflektor die Strahlung nicht mehr kompensieren können und wir die Schilde aktivieren müssen.“

„In Ordnung. Sollte dies der Fall sein, werden wir das Team ohne Verzögerung an Bord beamen. Steuermann, einen Kurs Programmieren der uns aus der Tasche herausführen wird.“

„Captain das wird ohne das Amulett sehr gefährlich werden.“

„Ich weis Commander. Aber in diesem Fall zu bleiben ist es auch,“ Brody zog seine Uniformjacke glatt und atmete aus.“ Ich will genauso Assjima und Devimar retten. Glauben Sie mir, ich werde es nicht gerne tun, aber ich habe auch eine Verantwortung für meine Besatzung und für dieses Schiff.“

George verschränkte die Arme hinter dem Rücken.

„Ich weis Captain. Es ist nur …“

„Ich verstehe das sehr gut. Wir werden erfolgreich sein. Und jetzt sollten wir uns dieser Signatur widmen, die auf die Planetenoberfläche sich stürzt.“

Schließlich erreichten die ersten Wirbel die Atmosphäre und durchstießen diese ohne dabei sichtbare Spuren zu hinterlassen. Die Sensoren der Seaquest streckten ihre elektronischen Fühler nach ihnen aus, Teleskope und andere Messinstrumente zerlegten die Wirbel in sämtliche bekannten Spektren.

Untersuchten die chemische Zusammensetzung. Nach einigen Augenblicken erkannte Fähnrich Kreeen etwas, was ihn beunruhigte.

„Captain, Commander. Die Sensoren orten in den Signaturen biochemische Muster.“

Beide Offiziere standen in drei Sekunden beim Wissenschaftsoffizier und überzeugten sich davon selbst.

„Sieht nach Lebenszeichen aus. Entweder, dass oder die Sensoren spielen verrückt“, flüsterte Brody halblaut.

„Brody an Krankenstation. Doktor kommen Sie schnellstens auf die Brücke.“

„Hier Krankenstation. Bin schon unterwegs Captain.“ Der Kanal wurde umgehend geschlossen.

Eine Minute später erschien Ryan auf der Brücke. Nach einer kurzen Erklärung betrachtete sich dieser die Anzeigen. Es dauerte nicht lange, dann richtete sich der Arzt auf und starrte Brody und Sheridan erschrocken an.

„Die Muster sehen verdächtig nach Gehirnwellenmuster aus. Daran besteht kein Zweifel.“

„Wie ist das möglich?“, hakte Brody nach. Ryan schluckte leise, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

„Nun bei fast allen Rassen, die uns bekannt sind, laufen die Gehirnfunktionen in gewisserweise nach den gleichen Prinzipien ab. Und da auch wir Gehirnfunktionen wenn auch für begrenzte Zeit auf ein künstliches System übertragen können, ist es durchaus möglich, dass es jemanden gelungen ist, dies dauerhaft zu bewerkstelligen.“

„Das bedeutet, jemand hat von Lebewesen deren……Seelen oder so extrahiert und lädt diese jetzt wie ein Datenstrom herunter?“, fragte George leicht fassungslos.

„Ja Commander. Wir können nach unserem Wissensstand so was nicht ausschließen. Den Sensoren zufolge sind die Muster interaktiv. Wenn Sie sich diese Kurven ansehen, können Sie erkennen, dass wir die Engramme von Personen sehen, die bei vollem Bewusstsein sein sollten.“

„Ich danke Ihnen Doktor. Können Sie sagen um wie viele….Individuen es sich handelt?“

„Schätzungsweise, mehrere Tausend. Doch da wir nicht die Spezies und deren Physiologie kennen, lässt es sich schwer sagen, wo eine Entität beginnt und eine andere endet.“

„Gentlemen. Behalten Sie das Ganze im Auge,“ Brody wandte sich an Bradshaw auf der anderen Seite der Brücke.

„Lieutenant informieren Sie das Außenteam über die neuen Erkenntnisse. Senden Sie die Botschaft auf die Tricorder des Außentrupps als Textnachricht.“

Bradshaw führte umgehend den Befehl aus und die Nachricht erreichte alle Tricorder des Außenteams. Die Geräte machten sich dabei durch ein kaum hörbares Vibrieren bemerkbar.

Bearbeitet von CptJones
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Vor ihnen lag ein hell erleuchteter Platz, um den sich hunderte von großen, schwarzen Gestalten drängten. In der Mitte stand ein kastenförmiger Apparat. Grauuniformierte Soldaten zerrten einen widerstrebenden jungen Vorlok aus einer Halle heraus über die Fläche und stießen ihn in die Maschine. Das Gerät leuchtete auf, ein paar Minuten später zogen andere Soldaten ein längliches Behältnis aus dem Kasten und schafften es in ein Gebäude, aus dessen Kuppel ein grellgrüner Strahl in den schwarzen Himmel hinauf schoss.

„Scheiße! Die ermorden hier ihre eigenen Leute!“ flüsterte Gle’ma heißer. „Was sind das für Irre?“ Sie packte Genrat am Arm. „Was geht hier vor sich?“

„Tot und Wiedergeburt … Metemsomatose …“

„Hä? Was redest du da für einen Kram?“

„Ihr Volk wird wiedergeboren?“ fragte Aiso erstaunt. „Sie brauchen die Leben zur Energiegewinnung für dieses ....... Ding! Wie furchtbar!“

Genrat schaute den Aurelianer verwundert an. „Energie aus Leben? Das verstehe ich nicht. Die sind doch nicht …“

In diesem Moment sprang Sam auf und schob sich nach vorne. Die Bolianerin hielt ihn an der Jacke fest und zog ihn zurück in die Deckung. „Spinnst du? Die werden uns entdecken!“

„Ja …aber … diese Mauer! Die habe ich schon mal gesehen. In … in Assjimas Träumen! Sie hatte diesen Traum … nein … es war mehr wie eine Vision … mehrere Male hintereinander. Sie stand hoch oben auf einer Staumauer … auf dieser Staumauer! Aiso!“ Er starrte den Lieutenant flehend an. „Sie lebt! Sie ist da oben! Und in ihren Visionen bin ich auch da oben gewesen. Obwohl sie mich nicht erwartet hatte. Das … das wird jetzt alles wahr! Ich … wir … wir müssen da hoch um sie zu retten!“

„Da hoch? Sie meinen fliegen? Bei dem Wetter?“ Er schüttelte den Kopf mit einem zweifelnden Mienenspiel. „Das bedeutet unseren sicheren Tod – wir werden nie da ankommen, wo wir wollen. Außerdem - selbst wenn sie da oben ist, diese Mauer ist riesig! Wie wollen wir sie finden? Ich sehe kaum die Hand vor meinen Augen.“

„Sie ist da oben! Ganz sicher! Und dort oben ist auch ein kleines Gebäude …“ Sam griff sich an den Kopf, versuchte sich zu erinnern. „Da war ein Hebel … sie will ihn umlegen … nein, ich habe es getan, aber sie wollte es tun … dann war da ein Rauschen, erst leise, dann wurde es immer lauter. Ich … wenn wir sie da nicht runterholen, wird sie die Tore des Dammes öffnen. Dann Aiso … dann sind wir alle tot!“

„Tot durch Ertrinken oder Tod in der Luft – was für eine Wahl“ sinnierte Aiso. „Na dann los, ich muss Sie jetzt in den Arm nehmen – das wird ein witziger Flug ich sag es Ihnen.“

Dann packte er Sam ohne weitere Worte fest von hinten um die Hüfte.

„Na los Melorah, zeig mir was du gelernt hast!“ forderte er Melorah auf und spreizte seine Flügel. Der Wind erfasste sie kalt und unbarmherzig und wehte sie einfach weg, fort von der Mauer quer über das Labor hinweg. Es dauerte einige Sekunde bis Aiso anfing seinen Kurs zu korrigieren und jetzt quer in einer Linier zur Staumauer flog, in einem wahnwitzigen Tempo quer über die halbe Länge der Staumauer. Melorah hinter ihm hatte mehr Mühe.

„Du musst den Wind kreuzen, immer im Zickzack hin und her, sonst geht das nicht. Und wir müssen noch viel an Höhe gewinnen, versuche immer in den Wendungen etwas höher zu kommen“ rief her ihr zu. Und so flogen sie mindestens zehnmal über das Labor hin und her und kamen immer näher an die Staumauer heran und auch immer höher.

„Falls Sie schon immer mal bei einem Massenmord dabei sein wollten, dann haben Sie jetzt die einmalige Gelegenheit!“ rief Aiso seinem Gast zu.

„Super!“ prustete Sam zurück und schnappte nach Luft. „Ich glaube, ich muss mich gleich übergeben!“

Gle’ma starrte den dreien entgeistert nach. „So was von irre aber auch!“ Dann drehte sie sich zu den anderen um. „Ich glaube, wir sollten die Beine unter die Arme nehmen und zum Falken zurück rennen. Falls die nicht oben ankommen und Assjimas Vision wahr werden sollte. Dann wäre es besser, ein paar Meter über der Flutwelle zu schweben als in ihr zu baden. Genrat … ist da oben wirklich so ein Haus mit einem Hebel?“

Der Gewtlen stierte sie mit riesigen Augen an. „Ja … aber woher weiß Sam … ich meine Assjima davon? Die können das nie gesehen haben.“

„Assjima ist eine Hexe“ zischte Gle’ma. „Und sie wird es immer mehr … langsam wird’s wirklich unheimlich mit ihr. Können die Tore vom Kraftwerk aus blockiert werden?“

„Ich bin mir nicht sicher … wenn wir den Strom abschalten vielleicht. Aber …“

„Dann los! Rennt um euer Leben, Freunde!“

Unterdessen war Aiso auf gleicher Höhe mit der Mauer, doch noch fehlten wenige Meter bis sie genau darüber waren. Während Aise an der Mauer entlang flog, konnte er plötzlich im Dunklen ein kleines dunkles Etwas ausmachen.

„Da ist Ihre Hütte, gleich sind wir da – ich hoffe Ihr Plan sieht nicht vor, das wir da landen sollten, das könnte nämlich etwas schwierig werden bei dem Wind!“

„Fliegen Sie dicht drüber und lassen sie mich einfach fallen. Ich werde sie aufhalten. Vielleicht können Sie beide ja weiter drüben im Windschatten vom Berg landen und dann zu Fuß zu uns rüber kommen“ schrie Sam gegen den Sturm an.

Nur wenige hundert Meter von den dreien entfernt zog sich die Deltanerin mit letzter Kraft über die Betonkante und blieb schwer atmend liegen. Als sie wieder Luft bekam, richtete sie sich auf und schaute sich um. Viel war nicht zu sehen, aber sie konnte erkennen, dass sie sich auf einem schmalen Fahrweg befand. Hinter ihr verschwand das Bauwerk im Felsen. Das Häuschen mit dem Hebel musste also in der anderen Lichtung liegen. Sie stand auf und sprintete los. Jede Sekunde, die dieser Todesstrahl in Aktion war konnte tausende Leben kosten.

„Wie sie meinen, aber geben sie nicht mir die Schuld, wenn sie sich was brechen!“ meinte Aiso. „Ich setze sie direkt vor der Hütte ab. Fertigmachen zum Abwurf in drei zwei – Viel Glück!“ und damit lies er sein Paket fallen und machte sich mit Melorah auf in Richtung Berg, um dort zu landen.

Sams Landung war der einer Katze gänzlich unähnlich. Er schlug hart auf, wurde vom Wind erfasst und wäre beinahe über die Kante in den Abgrund geblasen worden. Er konnte sich im letzten Moment an einem Amirstahl festhalten, der aus der lädierten Mauerkrone herausragte. Mühsam zog er sich hoch und schaute in die Richtung, in der die beiden Aurelianer verschwunden waren. „Viel Glück, ihr beiden und danke!“ Dann drehte er sich um. Die Umrisse des Gebäudes waren nur schwer zu erkennen, aber der Fahrweg dorthin war problemlos zu begehen. Er stemmte sich gegen den Sturm an.

Assjima musste anhalten … die Beine wollten einfach nicht mehr. Sie blies in die eiskalten Hände, rieb sie aneinander und steckte sie für einen Moment in die Jackentasche, während sie etwas langsamer weiter ging. Ihre Finger umklammerten das Amulett, von dem plötzlich eine eigenartige Wärme ausging. Sie zog es hervor und stellte erstaunt fest, dass es wieder leuchtete.

„So … bist du wieder da. Reichlich spät, mein Freund. Es tut mir leid, aber ich muss jetzt tun was ich zu tun habe.“

„Tu es nicht“ klang plötzlich eine fremde Stimme in ihrem Kopf. „Es ist nicht das was du glaubst.“

„Deglamesch? Bist du das?“

„Ja … ich bin Deglamesch vom Stamme der Dilrak. Du darfst sie nicht töten.“

„Sie töten meine Leute … sie löschen einen ganzen Planeten aus.“

„Nein … sie retten meine Brüder.“

„Du lügst!“ Hasserfüllt steckte sie das Amulett zurück in die Tasche und rannte wieder los.

Vor ihr tauchten plötzlich die Umrisse eines kleinen Gebäudes auf. „Da ist es … es sieht genau so aus wie in meinem Traum …“ Sie blieb stehen und sah sich um. „Wo ist Sam … er sollte auch hier sein …“ Und plötzlich hielt sie mitten in der Bewegung inne. „Etwas stimmt nicht … es sollte anders sein … ich wusste nicht, das Sam da sein würde. Jetzt aber weiß ich es … es hat sich verändert.“ Erneut zog sie das Amulett aus der Tasche. „Deglamesch … hörst du mich?“

„Ja“

„Ich … ich hasse das was ich jetzt tun muss … ich hasse mich selbst dafür. Das sollst du wissen. Aber ich muss es tun. Ich habe keine Wahl!“

„Man hat immer eine Wahl“

Das war falsch … Sam hatte es in ihrer Vision gesagt, nicht aber ein Geist in einem Amulett.

„Tu’ es nicht, Assjima … habe Vertrauen …“

Hinter dem Gebäude tauchte plötzlich ein Schatten auf „IMZADI! Tu’ es nicht!“

„SAM!“ in Erwartung, dass er nun wie in ihrer Vision in das Gebäude stürzen würde rannte sie auf ihn zu. „NEIN! Lass’ es! Es ist falsch!“

„WAS?“ Er blieb stehen, versuchte zu verstehen was sie rief.

Aiso und Melorah rannten auf der Mauer entlang auf das Häuschen zu. Noch war kein Geräusch zu hören, noch hatte niemand den Hebel gezogen. Noch waren sie nicht zu spät. Keuchend und atemlos kamen sie an dem Gebäude an, dessen Tür schon offen stand. „Jeder der diesen Hebel berührt wird wegen Völkermord von mir verhaftet“ keuchte er atemlos hervor. „Hat jemand ein Taxi bestellt“ fragte Melorah hinter ihm hervor.

Sam und Assjima kauerten vor Kälte zitternd eng aneinander gedrückt in dem kleinen Raum.

„Hat … das Taxi … eine Heizung?“ stotterte die Deltanerin.

„Ich befürchte nicht. Außer meiner eigenen Körperwärme“ meine Melorah. „Ich sag das ja nicht gerne, aber ihr müsstet einander jetzt wieder loslassen. Wir können jeder nur einen tragen – es dauert auch nicht lange!“

Der Pilot half seiner Frau auf die Beine und schob sie nach draußen. „Na dann mal los. Halten Sie sie nur verdammt gut fest, Melorah.“

Assjima nickte der Aurelianerin ergeben zu. „Danke … lieber fliege ich unbequem bevor ich noch einmal irgendeinen Berg herauf oder herunter klettern muss.“

Diesmal hatten sie den Wind im Rücken, und der Rückflug ging viel schneller. In einem Bruchteil der Zeit, die sie gebraucht hatten, um hinauf zu kommen legten sie nun den Weg zum Kraftwerk zurück.

„Ich lasse Sie jetzt wieder fallen, und wir suchen uns eine Stelle, wo wir landen können – halten Sie sich bereit!“ warnte Aiso Sam vor. „Achtung fertig – guten Flug!“ und schon war er seinen Gast losgeworden. Er flog einmal um das Kraftwerk herum und versuchte auf der vom Wind abgelegenen Seite zu landen. Das ging tatsächlich recht gut, denn das Gebäude war recht groß – Vorlok-Grösse eben.

Melorah war dicht hinter ihm, und wollte auch gerade aufsetzen, als plötzlich ein einzelner starker – wohl durch irgendeine Turbulenz verursachter- gegenströmender Windstoss aufkam, der Melorah völlig aus dem Konzept brachte. Ihre bereits halb geschlossenen Flügel füllten sich wieder mit Luft, sie erhielt Auftrieb und wurde sogleich von der normalen Luftströmung erfasst und einfach fort geweht.

„Melorah“ rief Aiso erschrocken aus und schon war auch er wieder in der Luft. Er flog aus Leibeskräften hinter ihr her. Melorah jedoch hatte die Kontrolle verloren und wurde wie ein Spielball von den Winden hin und her getrieben. Aiso passte den richtigen Moment ab und packte dann zu. Er erwischte Melorah am Rücken und musste nun aufpassen, dass er nicht ebenfalls von ihr mitgerissen wurde. Er schwenkte nach unten und Melorah konnte mit ihren Füssen den Boden berühren. Sie krallte sich mit aller Macht fest und es gelang ihr, ihre Flügel einzuziehen, weil sie sich an einem kleinen Strauch festhalten konnte, der verhinderte, dass sie nicht auf neue fortgeweht wurden. Als sie sicheren Stande hatte pflückte sie auch Aiso über ihr, der sich an ihr fest hielt aus der Luft und zog ihn herunter, so das auch er landen konnte.

„Du – du hast mich gerettet!“ stotterte Melorah immer noch halb im Schock und vor Kälte zitternd.

„Ich weis“ antwortete Aiso und nahm sie sachte in den Arm. „Komm, wir müssen zurück zum Kraftwerk, die anderen warten schon.“ sagte er dann und führte sie im Arm zurück.

Byrn und Walters, bringens zu Ende (Erstmal)

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„Da sind sie schon!“ brüllte Dräng, der am Fenster der Lagerhalle geklebt hatte und nun Hals über Kopf in den Sturm hinaus stürzte, dicht gefolgt von Gle’ma und Jenax. Auch Milseya wollte hinaus doch Kalek hielt sie fest und brummte besorgt: „Es ist nicht gut da draußen. Mach’ lieber den Falken startklar.“

Genrat wollte etwas einwerfen, begnügte sich dann aber mit einem betretenen Blick auf den Fußboden.

Wenige Augenblicke später waren Gle’ma und Dräng zurück. Der junge Vorlok hatte die Deltanerin kurzerhand auf den Arm genommen und setzte sie nun vorsichtig auf der Matratze ab, die seine Freunde Duncan und Delram Tage vorher hier platziert hatten. Gle’ma bugsierte Sam direkt daneben und wickelte beide in die von Milseya gereichten Decken.

„Wo sind Melorah und Aiso?“ fragte Assjima kaum hörbar.

„Sie sind heil gelandet und kommen gleich“ antwortete Jenax, die am Tor stand und vorsichtig die Nase in den Sturm streckte. Der Orioner kauerte am Fenster und beobachtete den Platz vor dem Kraftwerk, während sich Kusangi dick eingemummelt mit dem Phaser im Anschlag im Freien herum trieb.

Milseya und Gle’ma entwickelten nun hektische Aktivitäten und schleppten heiße Getränke sowie trockene Kleidung heran. Dann holte die Bolianerin auch noch einen medizinischen Tricorder und untersuchte die Ärztin vom Kopf bis zu den Zehen, die alles widerstandslos mit sich geschehen lies. Anschließend warf sie Milseya einen bedeutungsvollen Blick zu. „Du hattest Recht, Anquenar … diese Frau ist wirklich unglaublich zäh.“ Sie reichte ihr den Tricorder. „Mit diesen Werten wären die meisten von uns schon im Jenseits gelandet. Und sie kann sogar noch ihre Kaffeetasse alleine festhalten. Wir sollten die beiden jetzt in den Falken packen und abhauen. Assjima muss auf die Krankenstation. Und dann sollte Brody diese Höllenmaschine da drüben vaborisieren!“

„Nein … tut es nicht … es wäre unrecht …“

„Schätzchen“ Gle’ma kauerte sich vor Assjima nieder. „Dieser Strahl ist auf Seyalia gerichtet. Er wird vielleicht dein ganzes Volk töten. Und außerdem ermorden die da drüben gerade einen Vorlok nach dem anderen.“

„Das glaube ich nicht … sie würden das nicht machen … nicht einmal Derlain …“

„Woher willst du das wissen, Schätzchen?“

„Ich weiß es nicht … es hat … mit Vertrauen zu tun … sie sind nicht so wie wir glauben …“

„Ich konnte mit der Seaquest sprechen während ihr alle bei dem Labor ward“ mischte sich nun Milseya ein. „Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit gehabt es euch zu erzählen. Die haben neue Erkenntnisse über den Strahl gewonnen. Er scheint alle Deltaner in ein Koma versetzt zu haben, aber ihre Lebenszeichen sind laut Talana stabil. Es besteht also keine unmittelbare Gefahr. Jedoch scheint es ein Leitstrahl für Astralwirbel zu sein, die vor wenigen Minuten in die Atmosphäre des Planeten eingedrungen sind. Auf der Seaquest haben sie biochemische Lebenszeichen gemessen.“

Der Gewtlen, der sich bislang schweigend im Hintergrund gehalten hatte, ließ sich schwer auf eine Kiste fallen. „Es hat begonnen …“ stöhnte er. „Wir sind verloren …“

Gle’ma war mit drei langen Sätzen bei ihm und verpasste ihm einen kräftigen Stoß vor die Brust. „Jetzt erzähle endlich, was hier eigentlich ab geht!“

„Sie holen die Seelen ihrer gefallenen Krieger zurück um sie mit den Seelen und Körpern ihrer Kinder zu vereinen … um sie zu neuen Kriegern zu machen. Dann werden die Dilrak allen anderen Clans überlegen sein und uns unterjochen … so wie sie es einst mit den Deltanern getan haben.“

„Was redest du da für einen Mist?“ fuhr nun Dräng dazwischen. „Keiner von uns will euch unterjochen. Warum denn auch? Und was ist das für ein Quark mit dieser Seelenvereinigung? Wie soll das funktionieren?“

Genrat griff in seine Tasche und zog ein Amulett hervor. „Du bist zu jung um das zu verstehen, Dräng. Aber ein Vorlok erreicht seine wahre Größe erst, wenn er die Metemsomatose durchschritten hat. Wenn sich seine Seele mit der eines Ahnen vereint hat. Und diese Seele wohnt hier drinne.“ Er hielt Dräng das Amulett unter die Nase.

„Ach! In dem Schlüssel?“ Der Bursche baute sich drohend vor dem Gewtlen auf. „Und warum höre ich davon heute zum ersten Mal? Wenn in den Schlüsseln Seelen wohnen würden, dann hätten meine Eltern mir das erzählt. Warum sollten sie mir so etwas Wichtiges verschweigen?“

„Frage nicht mich, Junge, sondern deine Eltern.“

„Sie … sie brauchen die Erfahrung des Todes … nur so kann eine junge Seele gegen die mächtige Seele eines toten Kriegers bestehen … ihr dürft sie nicht daran hindern. Für alles … andere findet … sich eine Lösung.“ Assjima lehnte den Kopf an Sams Schulter und schloss die Augen. Im selben Augenblick war sie schon eingeschlafen.

Die anderen sahen sich verwundert an. Selbst die ansonsten nie um einen Kommentar verlegene Gle’ma brummte ratlos: „Was sollen wir denn jetzt machen?“

***

„Kinder! Jetzt gebt mir endlich meine Tasche wieder! Das ist langsam echt nicht mehr lustig!“ Der Offizier griff in die Luft und erwischte mehr zufällig als geplant einen der Jungen am Kragen. „Hab’ ich dich, du Lümmel. He – tausche Tasche gegen euren Kumpel.“

„Nein“ fauchte es aus dem Dunkel zurück. „Du wirst das Gold nur den Alten geben. Das geht nicht. Dräng hat gesagt, dass sie uns mit dem Gold wehtun wollen.“

Der Offizier lachte. „Der Dräng hat vermutlich überhaupt keine Ahnung, wozu das Gold gut sein soll. Aber ihr werdet auf jeden Fall riesigen Ärger bekommen, wenn ihr mir die Tasche nicht sofort zurückgebt! Und ich fange gleich mit diesem Knirps hier an.“

„Du willst doch kein Baby verprügeln? Das darfst du nicht!“ kreischte nun einen andere Kinderstimme zurück. „Du lässt meinen Bruder sofort los oder es gibt Saures!“

„Einen Teufel werd’ ich tun!“

„Auf ihn!“ Von allen Seiten stürzten kleine und größere Schatten auf ihn los. Der Sternenflottenoffizier wehrte sich so gut wie möglich, doch gegen die Überzahl dieser kleinen Riesen hatte er nicht die geringste Chance.

Sie banden ihn mit kräftigen Stricken an einen Baum und hüpften in halsbrecherischem Tanz jubelnd um ihn herum.

„Das habt ihr sehr gut gemacht, Kinder!“ dröhnte es plötzlich aus dem Dunkel. Die Kinder hielten erschrocken in ihrem Freudentanz inne. „Und jetzt gebt ihr uns bitte die Tasche.“

Ein Trupp bewaffneter Soldaten tauchte hinter den Büschen auf. Ihr Kommandant streckte lächelnd die Hand aus. „Her damit oder es gibt Saures!“

***

Captain Noma schaute von seinem Monitor auf und betrachtete den nervösen Kadetten mit den Segelohren schmunzelnd. „Soso … Sie sind also Aban Walir … Kadett der Sternenflotte, derzeit Arzt im praktischen Jahr auf der USS Community, vorübergehend nach Seyann Draschu abkommandiert. Und meine Empfangsdame sagte, Sie hätten eine wichtige Nachricht für mich?“

„Jjjja …“ stotterte Aban. „Ich war dabei, als eine Deltanerin direkt neben mir zusammen brach. Und ich hatte zufällig meinen medizinischen Tricorder dabei.“

„Zufällig?“

„Nnein … ich habe ich eigentlich immer dabei. Ich konnte die Dame gleich scannen, konnte aber die Ursache für ihren Zusammenbruch nicht sogleich diagnostizieren. Deshalb habe ich dann eine Differentialdiagnose durchgeführt.“

„Ach, einfach so? Und ganz alleine?“

„Äh … Entschuldigung, aber ich mache das immer alleine. Ich habe zuerst …“

Der Andorianer winkte ab. „Ersparen Sie mir die Einzelheiten, Kadett. Was haben Sie herausgefunden?“

Aban wippte nervös auf und ab. „Ähm … also … ich konnte Tetryonen messen, die vermutlich durch diesen Strahl frei gesetzt werden, von dem ich vermute, dass es sich um einen Subraumriss handelt. Im normalen Raum sind sie instabil und zerfallen sehr schnell. Die meisten Humanoiden erkranken erst nach längerer Bestrahlung mit Tetryonen. Aber die deltanische Physiologie reagiert auf diese Subraumpartikel hochsensibel. Durch dieses plötzliche Koma wurde die Gefahr einer Strahlenerkrankung auf ein Minimum reduziert.“

Noma beugte sich über seinen Schreibtisch. Dieser schüchterne junge Mann überraschte ihn wirklich. „Das haben Sie nur mit einem Tricorder herausgefunden? Einem medizinischen? Können Sie auch erklären, wie dieses plötzliche Koma hervorgerufen wurde?“

„Noch nicht. Dazu brauche ich mehr als meinen Tricorder.“

„Dann an die Arbeit mit Ihnen, Kadett. Ihnen steht die gesamte medizinische Abteilung unserer Basis zur Verfügung. Ich werde umgehend Captain Brody informieren. Gute Arbeit, Mister Walir.“

Bearbeitet von Assjima
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„Captain Nomas Timing ist erschreckend,“ stellte George fest.“ Keine 5 Minuten, nachdem wir die Tetryonen im Strahl entdeckt haben, hat er uns eine Mitteilung darüber gesendet, dass die Tetryonen ganz Delta überflutet haben,“ sagte George zu Ryan.

George betrachtete sich die Anzeigen der Astralwirbel. Auf diese hatte die Strahlung nicht dieselbe fatale Wirkung wie auf lebendes Gewebe. In seinem Geist formten sich Gedanken, die sich mit diesen Wirbeln beschäftigten.

„Doktor wäre es möglich, eine Entität zu isolieren und an eine Holomatrix zu koppeln?“

„Wie bitte? Ist Ihnen die Strahlung zu Kopf gestiegen Commander?“, entfuhr es dem Iren. Dann atmete dieser durch, bevor er weitersprach.

„Theoretisch wäre es möglich, doch mit viel Wenn und Aber. Sie sollten diese Idee sofort über Bord werfen.“

„Ich habe nur laut gedacht Doktor.“

„Das habe ich gemerkt.“

„Aber wozu würde man sonst diese … Seelen intakt haben wollen? Sie werden bestimmt reintegriert.“

„Da fragen Sie mich zu viel Commander. Theoretisch könnte man auch diese Signatur auf ein aktives Gehirn prägen. Dabei würde aber mit Sicherheit die Original Persönlichkeit des Wirtes zerstört werden. Falls nicht wird es aufgrund der Überbeanspruchung zu einem Organversagen kommen. Egal, welche Variante gewählt würde, das Ergebnis für die Entität ist fatal. Zumindest nach meinem Wissensstand.“

„Vielleicht haben die Vorlok gewisse Probleme dabei gelöst?“

„Nicht ausgeschlossen aber reine Spekulation Commander.“

Bearbeitet von CptJones
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„Jedenfalls nicht länger hier rum sitzen“ antwortete Sam und wühlte sich aus der Decke. „Es hilft nichts – wir müssen raus finden, was da wirklich vor sich geht. Ich würde vorschlagen, dass wir mit dem Falken mal kurz zum Labor rüberhüpfen um den Dilrak einen keinen Besuch abzustatten. Dräng … hilfst du mir bitte, Assjima in den Falken zu tragen?“

Ohne Zögern hob der junge Vorlok die Deltanerin hoch als ob sie eine Feder wäre und trug sie in das Raumschiff. Sam schlappe kopfschüttelnd hinterher und schwang sich in den Pilotensessel, bevor Milseya sich darin breit machen konnte. „Mein Schiff, mein Sessel, Mili“ grinste er und deutete auf den Platz des Copiloten. „Auch wenn mir noch immer schweinekalt ist, so werde ich die paar Meter wohl noch schaffen.“ Dann bugsierte er den Falken vorsichtig durch das Tor ins Freie und hob ab.

Nur wenige Sekunden später landete das goldene Schiff neben dem Gebäude mit der großen Kuppel. In kurzen Abständen kamen die blauen Kugeln am Strahl entlang vom Himmel geschossen und verschwanden in der Kuppel. Die Vorlok standen auf dem Platz und jubeltem jedem ankommenden Astralwirbel laut zu. Die Hinrichtung der jungen Dilrak schien inzwischen abgeschlossen zu sein, denn das Tor der Halle stand weit offen. Sie war leer.

Mit Aiso an der Spitze verließ die bunte Truppe den Falken und marschierte auf den Platz zu. Kusangi blieb als Wache zurück. Die Landung des Falken hatten die versammelten Vorlok ignoriert und auch das Eintreffen der Besucher auf dem Platz schienen sie fast nicht zu bemerken. Aber sie traten ohne Aufforderung beiseite und bildeten eine Gasse, durch welche die Fremden bis zum Laboreingang geleitet wurden.

Dort angekommen blieb Aiso stehen, denn eine hoch gewachsene Frau, flankiert von einem Trupp unbewaffneter Soldaten trat ihnen entgegen.

„Willkommen auf Ula’ktos. Ich bin Professor Derlain, Kommandantin der Dilrak. Sie sind vermutlich von der Förderation?“

Aiso nickte und stellte sich und seine Kameraden kurz vor.

„Eine wirklich farbenfrohe Mischung. Zwei Aurelianer, eine Bolianerin, eine Betazoide, eine …“ Derlain trat an Milseya heran und betrachtete sie eingehend. „Wie interessant! Ein Bastard! Eine Hälfte von Hali, die andere von Bajor. Wirklich sehr gelungen! Ach … und da ist ja auch mein Freund Kalek. Doch wo ist Amol Darg? Sie hätte ich eigentlich unbedingt hier erwartet.“ Den Gewtlen und ihren Enkel Dräng würdigte sie keines Blickes. „Amol geht es doch hoffentlich gut?“

„Sie sitzt in der Brick eines Sternenflottenschiffes, das sich über uns im Orbit befindet“ antwortete Gle’ma, einmal wieder die militärische Rangordnung ignorierend, nach der eigentlich Aiso das Wort hätte führen sollte.

„Oh! Das ist definitiv kein passender Ort für eine so weise und gütige Frau. Doch darüber werden wir später sprechen. Jetzt möchte ich Sie einladen, Zeugen eines überwältigenden Ereignisses zu werden.“ Dann entdeckte sie Sam, der sich etwas im Hintergrund gehalten hatte. „Mister Devimar! Darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen? Der Verlust Ihrer Frau hat uns alle sehr getroffen. Es lag nicht in unserer Absicht, dass sie irgendwie zu Schaden kommt.“

„Hexe!“ zischte Sam. „Diese Scheinheiligkeit ist absolut unerträglich!“

Derlain betrachtete ihn erstaunt. „Nein, wirklich. Ich mochte Assjima. Zu gerne hätte ich noch weitere Gespräche mit ihr geführt.“

„Das können Sie haben, Professor!“ Ein Raunen ging durch die Menge, als Assjima durch die Gasse geschritten kam.

Sam stürzte auf sie zu und legte seinen Arm um ihre Taille. „Imzadi! Du solltest im Falken bleiben und dich ausruhen!“

„Um nichts in der Welt hätte ich das hier versäumen wollen.“

Gle’ma bemerkte, wie dem erstaunten Ausdruck in Derlains Gesicht ein freudiges Lächeln folgte, das aber sofort wieder der unbeweglichen Maske wich, mit der die Kommandantin wohl normalerweise auftrat. Als die Hand der Vorlok in der Tasche verschwand um mit einem kleinen Gerät wieder hervor zukommen, griff die Technikerin blitzschnell zu und entwendete ihr das Gerät. „Was ist das?“ fauchte sie aufgebracht.

„Ein Hypospray. Assjima benötigt eine Injektion Arithrazin“ Derlain deutete auf den Strahl. „Wir haben eine Subraumspalte geöffnet. Wir Vorlok sind gegen Thetastrahlung ziemlich unempfindlich. Auch Ihnen macht die Strahlung in dieser geringen Intensität nicht viel aus. Aber Deltaner sind diesbezüglich wesentlich sensibler. Zumindest waren sie es früher. Doch die Zeiten haben sich offensichtlich geändert. Und mit ihnen die Nerillar. Sie sind zäh geworden. Ich bin sehr erfreut, Doktor, dass Sie diesen Sturz überlebt haben. Dennoch sollten Sie dies zur Vorbeugung nehmen.“

„Einen Teufel wird sie tun! Wer kann schon wissen, was da für ein Gebräu drin ist!“

Assjima schob Sam sanft beiseite. „Ist schon gut, Imzadi. Derlain hat Recht. Wir vertragen die Thetastrahlung immer noch nicht.“ Sie streckte der Vorlok den Arm hin. „Ich bitte darum, Professor.“

Derlain nahm der erstaunten Bolianerin den Spray aus der Hand und presste ihn auf Assjimas Arm. Dann drehte sie sich um und ging in das Gebäude. Die Soldaten bedeuteten der kleinen Gruppe, ihr zu folgen. Nur Dräng und Genrat mussten draußen bleiben.

Sie traten in eine große Halle, in deren Mitte eine Art Reaktor stand, der sich bis zur gewölbten Decke erstreckte. Um das Gerät herum standen hunderte eiförmige Sarkophage, die über Kabel mit dem Reaktor verbunden waren.

„Ich muss Sie noch um etwas Geduld bitten. Mein Trupp mit dem Gold ist noch nicht zurück. Er wird sicherlich jeden Moment eintreffen. Wenn Sie mich derweil entschuldigen würden … ich habe noch viel Arbeit bis wir beginnen können.“ Sie nickte den Besuchern zu und verschwand in einem Nebenraum.

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Milseya betrachtete interessiert die Halle und ging dann vorsichtig auf einen dieser eiförmigen Sarkophage zu. „Metemsomatose“, murmelte sie dabei immer wieder nachdenklich vor sich hin.

„Sie wollen also tatsächlich die Seelen der gefallenen Krieger mit denen der jungen hier vereinen“, meinte Kalek, der ihr gefolgt war. „Quasi eine Reinkarnation.“

„Nein“, schüttelte Milseya den Kopf und starrte auf einen leeren Platz neben einem solchen Sarkophag. „Reinkarnation bedeutet, dass eine Seele sich in einem neuen Körper manifestiert. Metemsomatose dagegen ..“ Sie starrte weiterhin auf den Punkt und schwieg während sie hin und wieder nickte. „Ich verstehe ... ja ...“ Die Bajohaliianerin blickte plötzlich auf und sah Kalek an. „Seelenwanderung – das bedeutet Metemsomatose. Eine Seele, die sich zwischen Körpern bewegt. Jetzt ergibt es einen Sinn.“ Sie blickte sich in der Runde ihrer Kameraden um. „Kalek“, wandte sie sich wieder an den Orioner. „Wie viele Eier liegen hier wohl?“

„Ein paar Hundert“, meinte dieser.

„Ich glaube, es sind genau 888 Eier.“

„Du willst hoffentlich nicht, dass wir die jetzt zählen?“, mischte Gle'ma sich ein.

„Nein“, schüttelte Milseya den Kopf. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es 888 sind. Denn das ist die einzige logische Möglichkeit. 8 mal 888 ergibt 7104. Genau so viel Gold wollten die Vorlok von uns.“

„Na und?“, gab Gle'ma zurück. „Ich versteh immer noch nicht, worauf du hinaus willst.“

Milseya seufzte leise. „Also nochmals von vorne... Vor 2700 Jahren befreiten sich die Deltaner von den Vorlok. Sie sind dabei ja nicht unbedingt zimperlich vorgegangen, wie wir wissen. Sie vertrieben die Vorlok nicht nur, nein, sie töteten alle auf dem Planeten und zerstören sogar deren Heimatplaneten. Und alles was an die Vorlok erinnerte, was sie zurückließen, wurde in einen Vulkan in der Nähe von Semil Krulak geworfen. Genau auf die Stelle auf die der Richtstrahl der Vorlok zeigt.

Wisst ihr noch was Gernat uns vorhin gesagt hat? Die Seele eines Vorlok wohnt in einem Amulett.“

„Und die Deltaner haben mit Sicherheit auch die Amulette der Vorlok in den Vulkan geworfen“, fuhr Gle'ma fort.

„Das denke ich auch“, erklärte Milseya. „Nun und in den heißen Temperaturen ist das Gold natürlich geschmolzen. Und die Seelen waren – sagen wir mal – gefangen in der Lava.“

„Wäre es nicht logischer, dass die Seelen damit auch vernichtet wurden?“, warf Kalek ein.

„Etwas, das nicht von dieser Welt ist, kann durch nichts in dieser Welt zerstört werden“, erwiderte Milseya. „Ich gebe zu, ich weiß zu wenig vom Glauben der Vorlok. Überhaupt von den Vorlok, um dir darauf eine richtige Antwort zu geben. Aber nun, da wir wohl Zeuge davon geworden sind, wie die Vorlok die Seelen der Gefallenen zurückholen, können wir wohl davon ausgehen, dass die Seelen nicht zerstört wurden.“

Der Orioner nickte.

„Aber warum?“, hakte Gle'ma nach.

Milseya starrte wieder auf den leeren Punkt. „Die Halle der Seelen?“, fragte sie offensichtlich den leeren Raum. „Stimmt. Ist mir auch aufgefallen... Nun gut ...“ Sie sah wieder weg und blickte erneut in die Runde. „Das Ganze klingt jetzt vielleicht ein wenig verrückt, aber da wir alle so gut wie nichts über die Vorlok wissen, könnte es etwas in der Art sein.“

Gle'ma stöhnte entnervt auf. „Komm endlich auf den Punkt!“

„Wir wissen ja, dass einige Vorlok dem Genozid entkommen konnten. Einige flohen von Delta, andere wiederum waren ja wo ganz anders und kamen erst später wieder hierher. Offensichtlich fanden sie diese Raumtasche und verstecken sich hier...“

„274“, erklärte Sam. „Derlain sagte Assjima, dass nur 274 Vorlok den Deltanern entkommen seien.“

„Danke“, nickte Milseya dem Betazoiden zu. „Nehmen wir an, es kamen noch ein paar andere von wo anders hier her. Doch egal, wie viele, heute müssten auf diesem Planeten wesentlich mehr Vorlok leben als es tatsächlich sind. Ich konnte dank der vorlokschen Phalanx im Falken ein wenig mehr über den Planeten erfahren. Hier leben gerade einmal an die 20 000 Vorlok – viel zu wenig für 2700 Jahre auf dieser Welt.“

„Und?“, schüttelte Kalek den Kopf. „Vielleicht können die Vorlok sich nicht in der gleichen Art fortpflanzen wie andere Spezies.“

„Möglich“, stimmte ihm die Bajohaliianerin zu. „Vielleicht ist aber auch ihre Halle der Seelen leer.“

„Was ist das denn nun für ein Quatsch!“, schimpfte Gle'ma.

„Eine alte Mythologie von der Erde“, erwiderte Milseya. „Sie besagt, dass Gott eine Halle schuf, in der sich die Seelen aller Menschen befand. Doch die Halle leerte sich zusehends und wenn das erste Kind, das ohne Seele geboren wird, weil die Halle leer ist, dann geht die Welt unter.“

„Und du glaubst, dass hier so etwas Ähnliches vor sich geht?“, fragte Kalek. „Dass die Vorlok sich nicht weiter vermehren können, weil sie keine Seelen mehr haben?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich sags nicht gerne, aber da gibt es einen Denkfehler. Wie sollten die Vorlok denn von den 274 Überlebenden auf die 20 000 kommen, wenn sie keine anderen Seelen hatten?“

„Du vergisst, dass die Seelen nicht den Körper benötigen, um zu überleben, sondern nur das Amulett“, meinte Milseya. „Wer sagt dir, dass die Vorlok nicht eine Menge Amulette retten konnten, bevor die Deltaner ihren Heimatplaneten zerstörten. Vielleicht wurden diese Amulette auch an Bord der Schiffe aufbewahrt – wer weiß?“ Sie verzog das Gesicht mit einem Achselzucken. „Ich sagte schon, dass wir so gut wie nichts über die Vorlok wissen. Aber während die meisten von unseren Vorfahren gerade einmal mit Speeren auf die Jagd gingen, beherrschten die Vorlok bereits den Raumflug...“ Sie rieb sich nachdenklich die Stirn und fuhr dann fort. „Und sie scheinen von der Zahl 8 fasziniert zu sein. Vielleicht ist es aber nicht die Acht, sondern das Zeichen für unendlich. Eine Schleife, die nie beginnt und nie aufhört. Vielleicht ist das das Essentielle an der Existenz der Vorlok. Uralte, unsterbliche Seelen, die immer und immer wieder neu leben. Aus ihren Fehlern lernen können...“

„Ich hab dir wohl doch zu fest auf den Hinterkopf geschlagen“, meinte Gle'ma. „Du glaubst doch nicht selbst an diesen Mist.“

„Ich glaube an eine unsterbliche Inar“, entgegnete die Bajohaliianerin. „Eine Seele, die von den Elementen kommt und zu den Elementen zurückkehrt. Gereinigt. Geläutert. Aber was für mich gilt, muss nicht für andere gelten.“

„Dann haben die Vorlok also mit Hilfe des Strahls die gefallenen Vorlok auf Delta befreit“, sagte Kalek ohne auf das Geplänkel einzugehen. „Das müssen dann diese Astralwirbel gewesen sein, nicht wahr? Aber was machen die jetzt damit?“

„Da kommt das Lösegeld für Assjima und Sam ins Spiel“, sagte Milseya. „Die Vorlok werden daraus 888 Amulette herstellen. Und dann die Seelen der Gefallenen mit diesen vereinen.“

Kalek schüttelte den Kopf. „Hätten die Vorlok die Deltaner nicht einfach fragen können, anstatt dieses ganze Brimborium zu veranstalten?“

Milseya sah zu Assjima. „Nein, das war nicht möglich. Nicht, nach allem was geschehen war. Wie heißt es auf der Erde so schön? Die Geschichte schreiben immer die Sieger. Was nicht heißt, dass es tatsächlich so gewesen ist.“

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"Das werden wir wohl nie herausfinden." sagte Aiso nachdenklich.

"Jedoch - was wissen schon von den Vorlok? Vieleicht sind sie ja gar keine biologischen Lebenswesen? Vieleicht erschaffen sie sich nur ein biologisch aussehendes... Abbild? Es könnte jede erdenkliche Art von Lebensform sein. Feststeht das sie diese Amulette brauchen, um das, was ihre Identität ausmacht sammeln zu können. Wir sollten unser Amulet auch wieder zusammensetzten! Wir sollten unseren Teil aus dem Shuttle hohlen - und den zweiten Teil müsste immer noch unser Doc haben. Dann könnten sie es vieleicht reparieren? Vieleicht steckt ja noch eine Seele drin, die darauf wartet befreit zu werden, die jedoch gefangen ist, weil das Amulett in zwei Teile aufgeteilt wurde - oder was weis ich. Ist es dann nicht unsere Pflicht, diese Lebensform zu befreien?"

Bearbeitet von Aiso-Plee
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Assjimas Faust ballte sich um das Amulett in ihrer Tasche. „Deglamesch … Deglamesch ist sein Name … eine uralte Seele, die sich danach sehnt, mit der Jugend vereint zu werden um der Vollendung einen Schritt näher zu kommen.“

Sam trat näher an sie heran, um zu verstehen, was sie flüsterte. Er legte den Arm um ihre Schultern und fragte leise „Hat er nun auch zu dir gesprochen?“

Die Deltanerin nickte. „Oben auf dem Staudamm. Er hat mich davon abgehalten, die Tore zu öffnen und alles Leben in diesem Tal zu vernichten.“

„Und er hat das mit dieser Vereinigung der Seelen erzählt?“

„Nein … aber ich sehe es inzwischen … schemenhaft, dunkel … es ist mehr eine Ahnung.“ Sie zog das Amulett hervor und zeigte es den Freunden. „Wir sollten die andere Hälfte holen, damit seine Zerrissenheit ein Ende findet.“

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"Na ja", kam es daraufhin leicht schuldbewusst von Milseya. "Wisst ihr, meine Mutter hat mir von klein auf eingeschärft, dass ich nie, wirklich niemals, etwas Wertvolles zurücklassen soll. Und wenn ich auch sonst nur selten auf sie gehört habe.." Nachdem sie mit der linken Hand in ihre Hosentasche gegriffen hatte, tanzte nun etwas Goldenes über jeden einzelnen ihrer Fingerknochen. "In dem Fall dachte ich, wäre es vielleicht nicht ganz dumm.."

Die Bajohaliianerin griff mit der anderen Hand nach dem Teilstück des Amuletts, das sie gleich nach der Landung eingesteckt hatte, und legte es dann behutsam neben dem anderem in Assjimas Hand.

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„Ihr habt tatsächlich die zweite Hälfte?“ Die Deltanerin warf einen erstaunten Blick auf die beiden Teile auf ihrer Handfläche. „Woher …?“

Gle’ma grinste. „Amol Darg hatte es und wir haben es ihr abgenommen. Mit Hilfe dieses Bruchstücks konnten wir den Planeten überhaupt erst finden. Und vermutlich hätten wir ohne gar nicht landen können. Aber dass Mili es einfach so mopst hätte ich nun doch nicht gedacht.“ Die Bolianerin lachte dann Aiso an. „Das erspart unserem Goldkehlchen immerhin einen weiteren unangenehmen Flug durch das fiese Wetter.“

Das Gespräch der bunt zusammen gewürfelten Truppe wurde durch einen ankommenden Trupp Soldaten unterbrochen. Ihr Kommandant trug einen Rucksack der Sternenflotte über der Schulter. Ohne anzuklopfen betrat er den Nebenraum, in dem wenige Minuten zuvor Derlain verschwunden war.

„Jetzt werden wir es bald erfahren“ murmelte Assjima und lehnte sich in Ermangelung eines Stuhls an Sams Schulter. Sie konnte sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten, doch diesen Moment wollte sie auf keinen Fall verpassen. In wenigen Augenblicken würde sie wissen, ob sie dort oben auf dem Staudamm tatsächlich richtig gehandelt hatte oder ob sie einmal wieder ihrer Leichtgläubigkeit zum Opfer gefallen war und diesmal sogar ihr eigenes Volk einer großen Gefahr ausgesetzt hatte. War der zerrissene Geist in ihrem Teil des Amuletts das Vertrauen, das sie in ihn gesetzt hatte auch wert? Waren die Dilrak tatsächlich die Bestien, als die sie in der deltanischen Geschichte dargestellt werden oder kam sie mit ihrer eigenen Ahnung der Wahrheit näher als die Schriften ihrer Ahnen?

Sam legte den Arm stützend um ihre Schulter. „Willst du es wagen?“

„Ja … es kann noch etwas dauern, bis dieses Schauspiel hier weitergeht. Vielleicht erfahren wir so etwas mehr, bevor alles zu spät ist …“ Ganz vorsichtig schob sie mit dem Zeigefinger die beiden Bruchstücke auf ihrer Handfläche zusammen. Sie schienen fast von alleine ineinander zu gleiten. Dann plötzlich begann das Amulett zu glühen. Assjima riss vor Schreck und Schmerz die Augen auf, als es begann, nach verbranntem Fleisch zu riechen und sich das Schmuckstück gleißend in ihre Hand fraß, während es ineinander schmolz. Ein eigentümliches blaugrünes Leuchten breitete sich von der Hand über den ganzen Körper aus, der langsam in sich zusammen sackte und gerade noch von Sam mit einem Arm festgehalten werden konnte, während er mit der freien Hand versuchte, das Amulett aus Assjimas Handfläche zu lösen.

„Verdammt! Ich bekomme es nicht weg!“ stieß er hervor. „Es ist glühend heiß.“

Im selben Moment war Gle’ma mit gezücktem Messer zur Stelle. Doch bevor die Klinge sich zwischen Fleisch und Metall schieben konnte, verblasste das Leuchten und die beiden Bruchstücke lagen nun als Ganzes matt schimmernd in der Hand der Ärztin, die halb besinnungslos in Sams Arm hing.

Die Bolianerin nahm mit spitzen Fingern das Amulett auf, das sich nun ganz leicht lösen lies. „Seltsam … es ist nicht einmal mehr warm. Aber …“ Sie nahm Assjimas Hand und betrachtete sie „… sein Relief hat sich hinein gebrannt. Sieht aus wie ein Brandzeichen. Jenax … da drüben in meiner Tasche ist irgendwo ein Hautregenerator. Könnten Sie mir den bitte reichen?“

„N… nein … lass’ es … so wie es … ist“ stammelte die Deltanerin während sie vergeblich versuchte, wieder auf die Füße zu kommen.

„Imzadi … das muss doch höllisch weh tun.“ Sam half ihr, sich auf den Fußboden zu setzen und kniete neben ihr nieder. „Gle’ma sollte das wirklich behandeln.“

Doch Assjima schüttelte nur den Kopf. „Es … es ist gut …Es …soll so sein …“ Sie ballte die Faust und kniff die Augen zusammen. Schmerztränen quollen unter den Augenlidern vor, während sie zischend Luft durch die zusammengebissenen Zähne einsaugte.

Sam zog seine Wasserflasche aus der Tasche, goss es vorsichtig über die Wunde und wickelte ein Taschentuch um die Hand. „Wo ist er nun?“ fragte er zögerlich, als er fertig war.

„Du meinst … Deglamesch? Ich … weiß nicht so genau. Er war kurz in mir … ich habe ihn gespürt … aber jetzt … nicht mehr …“

Der Betazoide sah die anderen fragend an. „Hat einer von euch was gesehen? Wo könnte der Geist aus dem Amulett hin sein?“

„Ich habe nichts gesehen“ antwortete die Bolianerin und steckte die Hände in die Jackentaschen. „Vielleicht hat er sich in Rauch aufgelöst?“

„Dann hätten wir wenigstens Rauch sehen müssen“ kommentierte Kalek spöttisch. „Bei uns auf Orion sagt man, dass Seelen unsichtbar seien. Wir haben es doch mit einer Seele zu tun und nicht etwas mit einem Geist, oder?“

„Als ob das einen Unterschied machen würde. He! Schaut mal – da passiert endliche was!“ Gele’mas ausgestreckter Arm deutete auf die Türe des Nebenzimmers, die sich nun öffnete. Derlain trat von zwei Soldaten gefolgt hinaus. Sie warf den Besuchern einen flüchtigen Blick zu, der bei Assjima hängen blieb. Einen Moment lang schien sie zu zögern, doch dann ging sie hinüber zu dem ersten Sarkophag. Einer der beiden Soldaten trug eine Schatulle, der sie eine kleine Münze entnahm. Vorsichtig platzierte sie diese oben auf der runden Oberfläche. Der zweite Soldat platzierte sich vor einem Schaltpult am Ende des Sarkophags und legte auf Derlains Zeichen hin einen Schalter um. Augenblicklich leuchtete das ganze Ei blau auf und zersprang in tausend Stücke. Gleißendes blaues Licht ergoss sich in die Halle und aus dem blendenden Zentrum trat eine lange schlanke Gestalt hervor.

„Duncan!“ entfuhr es Sam. Als er die fragenden Blicke der anderen spürte, schob er noch eine kurze Erklärung hinterher: „Das ist einer der jungen Vorlok, die uns bei der Flucht geholfen haben.“

Was Derlain sagte, konnte niemand in der Gruppe verstehen, aber es wirkte wie eine freudige Begrüßung. Anschließend drückte sie ihm das Amulett, welches sie vorher auf dem Ei platziert hatte in die Hand. Dann schritt der junge Mann auf den Ausgang zu. Als er Sam und Assjima sah winkte er ihnen im Vorübergehen freundlich zu, bevor er die Halle verließ.

Derweil hatte Derlain das Prozedere beim nächsten Sarkophag aufs Neue begonnen. Diesmal war es Delram, der dem Ei entstieg. Ein Sarg nach dem anderen glühte auf, zersprang und ließ einen jungen Vorlok ins Leben zurück treten. Acht, achtzehn, achtundzwanzig … achtundachtzig …

"Es hat wieder begonnen ..." Assjima saß noch immer auf dem Boden und folgte gebannt dem Schauspiel. "Der Kreislauf des Lebens ist wieder in Bewegung ... das Universum hat sie zurück ..."

Bearbeitet von Assjima
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„Vielleicht ist er ja in die ewigen Jagdgründe Gegangen? Oder zum Treffen mit seinen Ahnen, in den Himmel, ins Stovokor oder wo Vorlok halt so hingehen wenn sie… naja… nicht mehr hier sind.“ meinte Melorah verzagt. „Ihr könnt mir sagen was ihr woll, ist mir schnuppe ob ihr dem jetzt Metemsomatose oder Reikarnation oder sonst wie sagt: Für mich sieht das immer noch wie Mord aus. Oder vieleicht Vergewaltigung. Zwangszusammenführung. Ich mein die haben sich ja nicht freiwillig dazu gemeldet “vereinigt” zu werden, sie wurde dazu gezwungen, und jetzt haben die armen Geschöpfe ihre Identität verloren und kriegen dafür igrend eine andere Identität aufgestempelt, sie seit jahrtausenden schon Tod ist – und das bestimmt verdienterweise. Die Deltaner haben sie sicher nicht zum Spass umgebracht. Jetzt erwecken wir also eine ganze Reihe von Kriegslustigen uralten Geschöpfen, die seit Jahrtausenden geschlafen haben und die sich in der jetztigen Zeit unmöglich zurecht finden können. Und dafür Opfern wir unschuldige Geschöpfe, die niemandem was zuleide getan haben, und die Friedfertig, Jung und verständig sind. Ich könnt ja alle noch so über dieses Wissenschaftliche Wunder staunen, ich find’s trozdem keine gute Idee.”

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Melorahs Stimme riss Milseya aus der seltsamen Starre, die sie beim Anblick der schmerzerfüllten Assjimas und der darauffolgenden Demonstration von Derlain ergriffen hatte. Sie schnappte nach Luft und sog gierig die Luft in ihre Lungen und im gleichen Zuge überschlugen sich die Gedanken in ihrem Kopf.

Assjima hatte Deglamesh nur kurz in sich gespürt und nun war diese Seele nicht mehr da. Diese jungen Vorlok ... auch sie sahen nicht so aus, als ob sie die Last einer jahrtausende alten Seele in sich trugen ... kriegslustige alte Geschöpfe? Hatte Melorah Recht? Oder waren es kriegsmüde Seelen, die einfach nur in Frieden ruhen wollten? Unsichtbare Seelen? Sternenstaub?

Die Bajohaliianerin war all diese Fragen so leid. Sie hatte genug davon. Genug von all dem Schmerz, den Assjima freiwillig ertrug. Gerade so als müsste sie für irgendwas büßen...

"Derlain!" Zu ihrer eigenen Überraschung hatte ihre Stimme einen schneidenden Ton. Milseya schritt rasch zu der Vorlok und griff sie am Ärmel. "Sagen Sie uns verflucht nochmal, was hier vorgeht! Holen Sie ihre alten Kampfgenossen tatsächlich zurück, um ihr eigenes Volk zu unterdrücken und zu drangsalieren? So wie Genrat es uns sagte? Haben Sie denn nach all der Zeit immer noch nichts begriffen? Glauben Sie wirklich, wir würden das zulassen, nun nachdem wir von Ihnen wissen? Oder stellen Sie hier eine neue Armee auf, um sich an den Deltaner zu rächen, so wie es einige meiner Kameraden glauben? Denken Sie tatsächlich, die Föderation würde das zulassen?"

Die Augen der kleinen Pilotin verdunkelten sich langsam und sie spürte wie Wut sich durch ihre Eingeweide fraß. Ohne ihre telepathischen Kräfte würde sich die vernichtende Urgewalt über alle und alles ergießen...

Sie ließ Derlains Ärmel los und atmete mehrmals tief durch - als könnte das ihre "Geister" besänftigen.

"Sagen Sie uns, was hier wirklich geschieht!"

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Der Ausdruck in Derlains Gesicht war schwer zu deuten. Einen Moment lang schien es, als wolle sie vor der kleinen Pilotin in die Hocke gehen um ihr, wie einem Kind in die Augen schauend, die Zusammenhänge in einfachen Worten zu erläutern. Doch wich der mütterliche Blick fast augenblicklich der arroganten Mine der Wissenden, die nicht bereit war, ihre Weisheiten mit den anderen zu teilen. Noch nicht.

„Sie sind vermutlich Lieutenant Anquenar. Ich habe von Ihnen gehört. Von Ihrem Können als Pilotin, als Astrophysikerin und Ihrer Befähigung, unkonventionell zu denken. Aber auch Ihre Neigung zur Ungeduld und zu Zornesausbrüchen ist mir bekannt. Dennoch muss ich Sie um etwas Geduld bitten, denn die Zeit drängt. Ohne Anker können unsere Freunde im Normalraum nicht lange existieren und nur ich als die gewählte Anführerin der Dilrak habe das Recht, dieses Ritual durchzuführen. Es muss vor Tagesanbruch vollendet sein. Drei Stunden für noch immer über siebenhundert Seelen ist eine knapp bemessene Zeitspanne. Fragen Sie Ihre Freundin Assjima. Sie kennt inzwischen mehr Antworten als sie zu haben glaubt. Und nun muss ich Sie bitten, mich fortfahren zu lassen. Anschließend stehe ich Ihnen allen voll und ganz zur Verfügung.“ Derlain nickte der Pilotin freundlich zu und wandte sich dem nächsten Ei zu.

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Gle’ma, die das kurze Gespräch zwischen der Professorin und Milseya mit angehört hatte, pflanzte sich nun im Schneidersitz vor Assjima und Sam auf den Boden. „Okay, Schätzchen. Mir ist klar, dass du fix und alle bist, dass du eigentlich nur noch duschen und schlafen willst. Vermutlich wäre es sogar am besten, wenn wir dich schnellstens auf die Krankenstation der Seaquest verfrachten würden. Aber wie wir heute Nacht schon mehrfach feststellen durften, bist du ein verdammt zäher Brocken. Und bevor unsere kleine Freundin noch einen ihrer Tobsuchtsanfälle bekommt und alles hier in Schutt und Asche legt, solltest du einmal versuchen, tief in dich zu gehen und ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.“

„Kannst du nicht einmal deine freche Klappe halten?“ zischte Sam aufgebracht. „Sie ist gerade mal so bei Bewusstsein und du verlangst, dass sie uns diesen ganzen Kram hier erklärt, den sie vermutlich selber kaum versteht? Du wirst dich wie wir alle noch ein wenig gedulden müssen.“

„Sam … wenn du den verständnisvollen Ehemann spielen willst, dann nur zu. Ich aber denke, dass wir ein paar Antworten brauchen. Und zwar jetzt! Bevor Brody da oben nervös wird und mit kraftvolleren Maßnamen als einem weiteren kleinen Außenteam eingreift. Wie lange denkst du wird er noch warten, wenn er nichts von uns hört? Vielleicht hat es noch keiner von euch bemerkt, aber unsere Kommunikatoren funktionieren in diesem Gebäude nicht. Wir sollten etwas in der Hand haben, womit wir Brody füttern können. Und das, Schätzchen, geistert irgendwo in deinem verwirrten Kopf herum. Spuk aus was du hast und ich gehe freiwillig nach draußen in den Sturm um Brody oder wenigstens Kusangi zu informieren, damit er Kontakt mit der Seaquest aufnehmen kann.“

Assjima hatte der Standpauke ihrer blauen Freundin mit geschlossenen Augen an Sams Brust gelehnt gelauscht. Nun richtete sie sich mühsam auf und streckte die gesunde Hand aus. „Gib’ mir bitte das Amulett.“

Gle’ma zuckte zusammen. „Einen Teufel werd’ ich tun.“

„Wenn du die Wahrheit hören willst, dann musst du es mir geben. Sonst kann ich dir nur mit meinen Vermutungen dienen.“

„Deine Ahnungen und Vermutungen sind mir gut genug. Noch eine Ladung von diesem Degladingensda verkraftest du nicht!“

„Du hast es also erkannt? Dann erkläre es den anderen …“

Widerstrebend zog Gle’ma das Amulett aus der Tasche. „Ich denke, dass die Seele dieses Deglamesch hier in diesem Ding wohnt. Wenn jemand das Amulett berührt, wechselt sie in den Körper des anderen über. Metemsomatose bedeutet Körperwechsel oder auch Wiederverkörperung. Das hier …“ Sie hielt Melorah das Schmuckstück unter den Schnabel „… ist der gewöhnliche Zustand. Sein Körper sozusagen. Mit anderen kommunizieren kann er aber nur über einen lebenden Körper. Was nicht unbedingt bedeuten muss, dass er von der Seele seines Wirts Besitz ergreift. Sehe ich das richtig, Assjima?“

Die Deltanerin nickte. „Ja … ich habe ihn gespürt … nur gespürt … solange ich das Amulett in der Hand hatte. Dann war er wieder weg …“

„Weil ich dir das Ding abgenommen hatte. Aber ich spüre nichts von diesem Deglamesch in mir obwohl ich das Amulett in der Hand halte.“

„Mit mir hat er auch einmal gesprochen“ warf nun Sam ein. „Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es von innen käme. Ich dachte, es wäre das Amulett, welches sprechen würde.“

„Wir sollten einen kleinen Versuch wagen“ Gle’ma winkte Jenax zu sich heran. „Vielleicht reagiert er nur auf telepathisch veranlagte Personen. Jenax … würden Sie das Amulett einmal in die Hand nehmen?“

Die Betazoide nickte und schloss die Faust um das Schmuckstück. Sie horchte konzentriert in sich hinein und schüttelte dann den Kopf. „Nein … ich spüre rein gar nichts. Sam, wollen Sie es einmal versuchen?“

Dieser nahm das Amulett. „He Deglamesch – tu uns allen einen Gefallen und rede endlich mit uns!“ Dann schüttelte er den Kopf. „Er hüllt sich in Schweigen. Mili … vielleicht reagiert er auf dich?“

Die Pilotin wiederholte die Prozedur. Doch auch diesmal schwieg sich der Geist des Vorlok aus. „Womöglich reagiert er nur noch auf seinen auserwählten Wirt?“ Sie warf der Ärztin einen nachdenklichen Blick zu. „Und ich glaube, das ist Assjima. Willst du es noch einmal versuchen?“

Sam legte schützend seine Arme um Assjima. „Nein … das wird sie nicht tun. Nicht jetzt! Irgendwann später, wenn es ihr wieder besser geht.“

„Lass es gut sein“ murmelte die Deltanerin, befreite sich auch seinen Armen und nahm Milseya das Amulett ab. Sofort leuchtete das Goldstück auf und hüllte Assjima in bläuliches Licht.

„Scheiße“ stieß Gle’ma heiser aus. „Die Zwergenkönigin hat mal wieder Recht.“ Sie rückte etwas näher an Assjima heran. „Und? Redet er mit dir?“

Die Deltanerin schien die Frage gar nicht richtig wahr zu nehmen sondern lauschte angestrengt auf die Worte eines Unsichtbaren. „Er weiß nicht, was Derlain vor hat …“ setzte sie nach einem Weilchen an. Das unheimliche Leuchten hatte inzwischen aufgehört. Nur noch das Amulett glänzte seltsam grün. „Er hat sie seit damals nicht mehr gesehen … seit er mit einem der verbliebenen Schiffe aufbrach, um die Gewtlen zu suchen … um sie in die neue Heimat zu holen … aber … er glaubt nicht an Rache … er glaubt auch nicht, dass die Dilrak über die anderen Clans herrschen wollen … so stark könne sich sein Volk nicht verändert haben …“

Das Amulett änderte erneut seine Farbe. Gle’ma schien es fast, als ob es das grüne Licht in sich aufgesogen hätte. „Ist er wieder weg?“

„Ja … er sagte, er wolle warten bis ich wieder bei Kräften sei …Ich soll ihn rufen, wenn es so weit sei.“ Assjima reichte Gle’ma das Medaillon. „Bitte bewahre es für mich auf. Wir dürfen ihn nicht verlieren.“

Nachdenklich steckte die Bolianerin das Amulett in die Tasche ihres Overalls und verschloss sie sorgfältig. „Du kannst dich auf mich verlassen. Dieser Deglamesch scheint es ehrlich zu meinen. Ich frage mich nur, ob wir von ihm auf die anderen Vorlok schließen dürfen.“ Sie stand auf. "Ich gehe mal raus und versuche, die Seaquest irgendwie zu erreichen. Macht derweil keinen Blödsinn."

Bearbeitet von Assjima
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Einige Zeit später kam Gle’ma tropfnass zurück. Als sie sah, dass Derlain gerade erst einmal mit der Hälfte durch war, ließ sie sich mit einem Seufzer neben Sam und Assjima auf den Boden plumpsen. „Konnte die Seaquest mit dem Kommunikator nicht erreichen, aber zu Kusangi bin ich durch gekommen. Er bekam dann Kontakt zu Brody. Da oben ist alles in Ordnung und sie werden noch drei Stunden warten. Wenn sie bis dahin nichts von uns gehört haben, werden sie ein bewaffnetes Außenteam runter schicken. Das Wetter da draußen ist übrigens total übel. Wenn das nicht besser wird, bekommen wir Schwierigkeiten beim Start. Und diese schwarzen Riesen veranstalten trotzdem eine Wahnsinnsparty. Hatte aber keinen Bock, da mitzufeiern. Nicht einmal ordentliche Musik. Nur Jubel und Geschrei, wenn wieder einer von diesen frisch beseelten Vorlok auf den Platz tritt. Die haben jedenfalls jede Menge Spaß.“

Sie warf einen Blick auf Assjima, die neben ihr auf dem Boden lag und - den Kopf in Sams Schoß gebettet – fest schlief. “Immerhin bekommt sie so eine kurze Pause …“ Dann wanderten ihre Augen über die anderen in der kleinen Gruppe. “Wirklich ein seltsamer Haufen, der sich auf den Weg gemacht hat, um die beiden hier heraus zu hauen. Ein Orioner, zwei Aurelianer, eine Betazoide, eine Bajohalianerin … Dann ist da noch ein Mensch, eine Andorianerin, ein Roboter, ein Klingone und die Mannschaften diverser Schiffe. Alle waren sie bereit, Kopf und Kragen zu riskieren. Nicht nur um diese Amol Darg zu schnappen oder Delta vor dem vermeintlichen Untergang zu bewahren. Nein, in erster Line wollten sie Sam und Assjima retten. Das kann doch nicht nur sternenflottiges Ehren- und Befehlsgedusel sein …“ Mit einem Mal nahm ein seltsames Gefühl von Gle’ma Besitz. Ein Gefühl, dass sie in dieser Intensität noch nie erlebt hatte. Es war mehr als die plötzliche Erkenntnis, tatsächlich irgendwie zu dieser Gruppe zu gehören. Sie fühlte sich als Teil von etwas Größerem. Irgendetwas sagte ihr, dass sie mitgeholfen hatte, etwas Wichtiges zu bewirken. Sie alle hatten dazu beigetragen, ein Ereignis in Gang zu setzen, das irgendwann große Auswirkungen auf diesen Teil des Universums haben wird. Was es war konnte sie natürlich nicht sagen, auch nicht, ob seine Folgen für sie alle positiv oder negativ sein würden, aber sie war sich sicher, dass es wichtig sein wird.

Etwa zwei Stunden später war das letzte Ei zersprungen, das letzte Amulett vergeben und der letzte junge Vorlok vor die Tür ins Freie getreten.

Derlain waren die Anstrengungen der Nacht sichtlich ins Gesicht geschrieben. Auch sie hatte in den letzten Tagen nicht viel Ruhe gefunden. Mit einer müden Handbewegung forderte sie die Fremden auf, ihr zu folgen. Während sie durch die Halle nach draußen schritten, trat die Kommandantin neben Gle’ma und sprach sie an: „Bitte geben Sie Assjima das Amulett.“

Zögernd zog die Bolianerin die Münze aus der Tasche und reichte sie der Ärztin, deren Hand sofort wieder blau aufleuchtete, als sie die Finger um das Schmuckstück schloss. Derlain nickte erleichtert.

Das Unwetter hatte sich verzogen, erste Sonnenstrahlen wurden von den schneebedeckten Berggipfeln zurück geworfen.

Die Vorlok waren noch immer auf dem Platz versammelt und unterhielten sich lautstark mit den Neuankömmlingen.

Als die ersten unter ihnen die kleine Gruppe bemerkten, wurden einzelne Jubelrufe laut, in die die anderen schnell einstimmten. Derlain nahm die noch immer schlaftrunkene Assjima bei der Hand und zog sie mit sich auf die Menge zu. Sam wollte den beiden folgen, doch Gle’ma hielt ihn zurück. „Lass es … es ist gut so“ zischte sie ihm leise zu.

Die zierliche helle Gestalt der Deltanerin verschwand sehr schnell zwischen all den schwarzen Riesen, die sich um sie drängten, die Hände ausstreckten, versuchten, einen Blick zu erhaschen oder sie gar zu berühren.

Nach wenigen Minuten kehrten die beiden Frauen aus dem Bad in der Menge zurück, gefolgt von zwei jungen Vorlok, die Sam augenblicklich als Duncan und Delram erkannte. Dicht hinter ihnen erschienen nun auch Darin und Dreyla. Ihre dunklen Gesichter strahlen vor Freude.

Einige Grauuniformierte holten auf ein Zeichen der Kommandantin Tisch, Stühle und Kissen herbei, stellten sie in einer windgeschützen, sonnigen Ecke auf und schleppten Speisen und Getränke heran. Derlain bat alle Anwesenden Platz zu nehmen und zuzugreifen. Für Milseya wurden noch zwei weitere Kissen besorgt, so dass auch sie halbwegs über die Tischkante hinweg schauen konnte. Zwei Plätze jedoch blieben vorerst noch leer.

Derlain blieb am Tischende stehen. Als der erste Durst und Hunger gestillt war, ergriff sie das Wort: „Ihr habt viele Fragen, auf deren Beantwortung ihr euch ein Recht verdient habt. Zuerst aber möchte ich alle hier in dieser Runde begrüßen. Aiso-Plee, Melorah, Jenax Queel, Milseya Anquenar, Gle’ma, Kalek, Samylax Devimar, Darin und Delgram, Dreyla und Dwelgra, Duncan und Dirmal, Delram und Dirak, meinen Seelenpartner Dexlam, Assjima und Deglamesch. Hinzu bitten möchte ich Genrat und Gimal sowie den Jüngsten in unserer Runde, meinen Enkelsohn Dräng.“

Zögerlich lösten sich die beiden Letztgenannten aus der Menge der Umstehenden und nahmen Platz.

Derlain deutete auf die Amulette, die alle am Tisch sitzenden Vorlok, mit Ausnahme des Jungen, um den Hals trugen. „Sie können uns hören und durch ihre Partner sprechen“ erklärte sie den Besuchern. „Ich konnte vorhin hören, dass ihr befürchtet, die Seele des Alten würde die Seele des Jungen verdrängen. Doch ich kann euch beruhigen. Sie berühren einander nur. Wie zwei Kreise, die an einem Punkt miteinander verschmolzen sind und so gemeinsam in die Ewigkeit eintreten können.“

Die Kommandantin nahm einen Schluck Wasser und fuhr dann mit erhobener Stimme fort: „Im Namen aller Dilrak möchte ich mich zuerst für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die ihr alle durchstehen musstet. Besonders Sam und Assjima haben ein paar schwere Tage hinter sich. Und unser Freund Kalek, der vermutlich seine geliebte Pflegemutter verlieren wird. Amol kann leider nicht unter uns sein. Ihr gilt mein ganz besonderer Dank, denn nur durch ihre Hilfe wurde all dies überhaupt erst möglich. Für die Freiheit unserer Leute hat sie ihre eigene geopfert. Es schmerzt mich zutiefst, dass wir unsere Freunde nur zurückholen konnten, indem andere leiden mussten. Wir werden alles tun, um dieses Unrecht wieder gut zu machen. Dies wird nicht leicht werden. Aber wir können damit beginnen, indem wir ein altes Trauma auflösen, mit dem die Deltaner seit unserem Besuch bei ihnen belastet sind. Nicht sie waren es, die unseren Heimatplaneten vernichtet haben. Wir sind dafür selber verantwortlich. Für unsere Lebensweise benötigen wir Gold. Nur so können die Seelen unserer Verstorbenen weiter leben, können ihren Nachkommen mit ihrer Weisheit, ihrem Rat zur Seite stehen. Nur so können wir das Wissen der Ahnen bis in alle Ewigkeit bewahren. Eine jede Generation gibt ihre Erkenntnisse dazu. Wenn ich einst sterbe, wird meine Seele mit der meines Partners Dexlam in diesem Amulett verschmelzen und an einen meiner Nachfahren weiter gegeben. Diese Unsterblichkeit bezahlten wir mit dem Verlust unserer Heimat. Die Suche nach Gold belastet das ökologische System sehr stark. Wir haben es unserem Planeten mit Cyanid entrissen. Als er zerstört war und die Vorräte zur Neige gingen, machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Lebensraum … und nach neuen Goldvorkommen. Jeder Clan schickte Schiffe ins All hinaus. Wir Dilrak fanden Seyalia. Es hätte eine neue Heimat für uns werden können … zusammen mit den Nerillar. Es wurden auf beiden Seiten viele Fehler gemacht. Doch wir, die Fremden hätten freiwillig gehen müssen, als wir bemerkten, dass die Nerillar ihren Lebensraum nicht freiwillig mit uns teilen wollten. Wir taten es nicht. Wir fühlten und wohl auf Seyalia. Und wir mochten die Nerillar. Sie wehrten sich, kaperten unsere Schiffe, mit deren Technologie sie nicht vertraut waren. Unser Navigationssystem führte sie dennoch direkt zu unserem Heimatplaneten. Bei dem Versuch zu landen, explodierte eines der beiden Schiffe, entzündete die verseuchte Atmosphäre …“ Derlain hielt inne. Ihre dunklen Augen wanderten traurig über die Runde und schienen sich irgendwo in der Ferne zu verlieren. „Nein … es war nicht die Schuld der Deltaner. Wir … die Dilrak … sind verantwortlich für dieses Unglück. Wir hatten Glück, indem wir diesen Planeten fanden. Nachdem wir die Überlebenden der anderen Clans gefunden und hierher geführt hatten, bauten wir mehrere Anlagen, mit deren Hilfe wir den Planeten in einer Raumtasche verstecken konnten. Denn … die gewaltige Wut der Deltaner hatte uns überrascht … wir wollten nicht von ihnen gefunden werden. Wir … wir hatten Angst vor ihnen.“ Derlain schaute Assjima ernst an. „Eine Angst, die ungerechtfertigt war, wie ich in den letzten Tagen erfahren durfte. Indem Amol Darg Assjima zu uns geschickt hat, wurden wir von unserem eigenen Trauma befreit. Dafür sind wir alle zutiefst dankbar, denn nun steht uns der Weg offen, in das Universum zurück zu kehren.“

Die umstehenden Vorlok hoben zu einem tausendstimmigen Freudengeheul an.

Derlain hob die Hand. Es wurde augenblicklich still. „Doch wir werden noch abwarten. Wir sind uns nicht sicher, ob das Universum uns zurück haben möchte. Viel ist geschehen, seit wir es verlassen haben. Um das heraus zu finden, benötigen wir noch einmal Assjimas Hilfe. Deglamesch hat sich mit ihr verbunden ohne sicher sein zu können, ob eine Vorlokseele mit der Seele einer Nerill kompatibel ist. Ohne zu wissen, ob sie ihn überhaupt haben will. Er hatte ihr lange vorher gelauscht, versucht mit ihr zu kommunizieren, aber erst nachdem Assjima bei ihrem Sturz in den See beinahe ums Leben gekommen war, eröffnete sich diese einzigartige Möglichkeit. Er vertraute ihr, sie nahm sein Vertrauen unbewusst an, hörte auf seinen Rat und bewahrte uns alle vor dem absoluten Fiasko. Deglamesch ist bereit, eine Zeitlang bei ihr zu bleiben, die heutigen Nerillar kennen zu lernen, den Nerillar die Möglichkeit zu bieten, den Vorlok erneut zu begegnen. Irgendwann wird er zu uns zurückkehren … um sein Wissen an meinen Enkelsohn Dräng weiter zu geben. Dräng befindet sich in einer ungewöhnlichen Situation. Normalerweise dürfen unsere Kinder nichts von der bevorstehenden Metemsomatose wissen. Sie sollen unbelastet aufwachsen uns so ihren eigenen Charakter vollständig ausbilden. Dann müssen sie sterben um zu neuem Leben zu erwachen. Dräng kennt nun unglücklicher Weise das Geheimnis. Oder muss ich sagen: glücklicherweise? Ich weiß es noch nicht. Aber seine Eltern und ich glauben, dass er uns einen Ausweg bietet. Er soll unser Botschafter auf Seyalia werden. Wenn du, Assjima, ihn mitnehmen möchtest. Und wenn er selber es so wünscht.“

Der Junge sprang auf. „Ich darf nach Seyalia?“

Derlain nickte. „Ja … wenn Assjimas Familie sich einverstanden erklärt und dich aufnehmen möchte.“

„Wahnsinn!“ Dräng stieß seinen Stuhl um und rannte hinüber zu Assjima. „Ich würde zu gerne mit kommen! Bitte sag ja!“

„Ich nehme dich gerne mit. Aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass es auf Seyalia nicht leicht wird für einen Vorlokjungen.“

„Weil alle Angst vor mir haben werden?“

„Ja. Und weil du anders bist.“ Assjima dachte einen Augenblick lang nach. „Ich würde vorschlagen, dass du erst mal probehalber mitkommst. Es gibt einige Formalitäten zu erledigen, meine Familie muss ich auch erst noch fragen und du musst Zeit haben, zu erkennen ob du wirklich bei uns leben möchtest. Ich glaube, dass du dich ganz intensiv mit Melorah unterhalten solltest. Sie weiß genau, wie schwer es ist, unter Fremden aufzuwachsen.“

„Probehalber hört sich für mich gut an“ grinste Dräng.

„Gut. Das wäre also geklärt“ fuhr Derlain nun fort. „Es gibt noch einen weiteren Punkt, den wir klären sollten. Genrat – ich verstehe die Angst der anderen Clans vor einer Übermacht der Dilrak. Seit die Deltaner unsere Soldaten auf Seyalia vernichtet haben befanden wir uns euch gegenüber stets in der Unterzahl. Jetzt sind die Kräfteverhältnisse wieder ausgeglichen. Das ist verführerisch und ich kann nicht für alle Dilrak sprechen. Aber mir liegt nichts an einer Unterwerfung der anderen Clans. Ich bin der Ansicht, dass wir nun mehr denn je gemeinsam an einem Strang ziehen sollten. Ich würde vorschlagen, den Rat aller Clans einzuberufen, dem Vertreter der Förderation als neutrale Beobachter beiwohnen. Ziel dieser Versammlung sollte es sein, die Gleichberechtigung aller Stämme bis in alle Ewigkeit erneut zu sichern.“

Genrat nickte. „Ein guter Vorschlag, wie ich meine. Auch wenn ich nur ein einfacher Techniker bin und nicht im Rat sitze, so bin ich doch der einzige Nicht-Dilrak, der Augenzeuge dieser Ereignisse geworden ist. Ich werde deine Idee an die Vertreter der anderen Clans herantragen.“

„Ich danke dir. Doch jetzt laßt uns erst mal Essen und Trinken. Die Zukunft liegt vor uns. Lasst uns etwas Gutes daraus schaffen.“

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Auf der Brücke der Seaquest sah man wie der letzte Wirbel am Strahl entlang auf den Planeten hinab glitt. Fähnrich Kreeen saß immer noch an den Kontrollen der Wissenschaftsstation und überprüfte die Anzeigen. Schließlich entdeckten die Sensoren eine Veränderung in der Zusammensetzung des Strahls.

„Captain? Der Strahl nimmt in seiner Intensität ab. In ca 20 Sekunden wird er nicht mehr existent sein. Außerdem werden keine Emissionen angezeigt, die auf Entitäten hinweisen.“

Brody lehnte sich in seinem Sessel nach vorne. „Wie schaut es mit dem Spalt in der Tasche aus?“

„Dieser bleibt stabil. Im Moment können wir noch nicht erkennen, ob dies die Stabilität der Tasche gefährdet oder nicht.“

Brody nickte und sah zu Bradshaw an der Taktik.

„Immer noch keine Nachricht vom Außenteam Captain,“ beantwortete die junge Frau die stumme Frage des Kommandanten.

„Wir haben noch eine Stunde. Sind Ihre Leute bereit Lieutenant?“

„Ja, Sir. Sobald Sie den Befehl geben können wir aufbrachen“, versicherte Bradshaw.

„Steuermann sobald der Strahl nicht mehr existent ist bringen Sie uns über die Koordinaten des Außenteams und halten die Position.“

Kaum war der Befehl bestätigt worden, da erstarb auch der Strahl. Die Impulstriebwerke leuchten wieder auf und schoben das Schiff auf die befohlene Position. Sodass sich die Seaquest direkt in 400 Kilometer Höhe über dem Team befand.

„Brody an Sheridan. Wie sieht es mit den Transportern aus?“

„Transporter sind bereit Captain. Der Fokus wurde bereits auf das restliche Team und den Falken ausgerichtet. Sollte es zu Schwierigkeiten kommen, können wir sofort den Transfer einleiten. „

„Gute Arbeit Commander.“

In diesem Moment meldete sich wieder Sicherheitschef Kusanagi, uns übermittelte den aktuellen Stand über die Situation auf dem Planeten.

Auf dem Planeten……………….

Jenax beobachtete das Schauspiel und war sich nicht sicher, ob man diesem neuen Frieden trauen konnte. Tatsache war, dass die vermissten Kriegerseelen wieder in die Heimat zurück gekehrt waren doch was würde dem folgen?

Wie weit konnte man Derlain trauen oder wie weit reichte deren Einfluss auf die anderen Vorlok tatsächlich?

„Alles in Ordnung?“ fragte Melorah, die sich der Betazoiden zugewandt hatte.

„Ich musste an was denken.“

„An was?“

„Ich musste meiner Tochter bei einem Geschichtsaufsatz helfen. Dabei ging es um einen Erstkontakt der Voyager im Delta Quadranten“, erklärte die junge Frau. „Jene Zivilisation nannte sich Vaadwaur und war ebenfalls eine Kriegerrasse, die beinahe ausgelöscht worden war. Es gibt einige Ähnlichkeiten zu den Vorlok.“

„Das muss nichts bedeuten.“

„Hoffentlich.“

USS America……………….

Einsam hielt die America ihre Position innerhalb des deltanischen Systems. Gerade noch rechtzeitig konnte der Steuermann der America den Autopiloten aktivieren, was verhinderte, dass das Schiff in den Gravitationssog des Planeten geriet und auf diesen gestürzt wäre.

Nun kehrte das Leben wieder in die Körper zurück. Langsam richteten sich die Crewmitglieder wieder auf und sahen sich um. Marlesia blinzelte eine weile, bevor Sie wieder vollständig das Bewusstsein wieder erlangte.

„Status?“, fragte Marlesia und schüttelte den Kopf.

„Der Hauptcomputer hat die Notfallprozeduren eingeleitet, nachdem wir alle das Bewusstsein verloren hat. Schilde sind aktiviert und die Phaser auf Bereitschaft. Die Primärsysteme arbeiten, keine Schäden am Schiff erkennbar,“ berichtete der erste Offizier.

„Eine Verbindung zum Hauptquartier.“

Es dauerte einige Sekunden, bis der Kommunikationsoffizier mitteilte, dass die Verbindung steht. Auf dem Hauptschirm konnte man Captain Noma erblicken, der offensichtlich erleichtert war.

„Den Elementen sei Dank, dass sie wohl auf sind, Captain. Wie ist die Lage?“

„Uns geht es soweit gut Captain. Das Schiff ist einsatzbereit.“

„Ausgezeichnet. Bitte begeben Sie sich zur Ilija und sehen nach dem Rechtem. „

„Was ist mit dem Planeten?“

„Wir haben hier alles im Griff Captain. Die Knightfall wurde abberufen um Piraten zu stellen, welche die Situation ausnutzen wollten. Die Klingonen werden beim Planeten bleiben und hier aufpassen.“

„In Ordnung. Dann machen wir uns auf den Weg.“

„Viel Glück Captain. Noma Ende.“

Kaum war das Gespräch beendet, da beschleunigte die America auf Warp 9, um wenige Minuten später bei der Ilija längsseits zu gehen.

Marlesia musste nicht lange warten, bis eine Nachricht von der Seaquest eintraf, welche die Deltaner auf den aktuellen Stand brachte. Als die Verbindung beendet wurde, drehte Marlesia den Kommandosessel vom Sichtschirm weg und stützte nachdenklich ihr Kinn auf die flache Handfläche.

„Was für ein Tag!“, stellte sie fest. „Und er ist noch nicht vorbei.“

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