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mit Hubschraubern im Arsch

Gezeiten der Hoffnung


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Es wurde sehr knapp, bis sie den Reaktor-Hilfskontrollraum erobert hatten und Kentan fing schon an zu zweifeln, ob er es überhaupt rechtzeitig schaffen würde, die Schilde zu deaktivieren. Wie er schon fast mit einer gewissen Heiterkeit feststellte, hatten die Breen ausgerechnet die Zugangsleitungen zum Hauptreaktor gekappt. Doch zu dem wollte der Kriosianer auch gar nicht vordringen, die restlichen Systeme waren nach wie vor online.

Lieutenant Baum hatte zusammen mit einem erfahrenen Breen-Soldaten sowie zwei Romulanern die Überwachung des Hilfs-Kontrollraums übernommen. Der weitaus größere Teil ihres Enterkommandos, unter Leitung von Lieutenant-Commander Carter, drang derweil noch weiter vor, denn der Stabsoffizier hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Orbitalstation auch noch unter Kontrolle zu bringen. An sich eine sinnvolle bis notwendige Idee, würden die Breen ihre Waffen und Schilde so bald nicht wieder aktivieren können. Andererseits schien die Ausführung einem Himmelfahrtskommando erschreckend nahe zu kommen.

"Wie kommen Sie voran? Wir haben nicht mehr viel Zeit!", ermahnte Baum seinen eigentlich Vorgesetzten mit einem Hauch von anfliegender Panik in der Stimme.

"Immer mit der Ruhe, wenn ich auch nur einen Fehler mache sind wir tiefer im Schlamassel, als wenn wir versuchen würden, uns die Station mit einem Frontalangriff unter den Nagel zu reißen."

Schließlich, es waren noch acht Sekunden von dem Zeitfenster übrig, fiel das Verteidigungssystem in sich zusammen, wurde einfach deaktiviert, allerdings nur auf der Station.

"Jetzt komm schon, wenn die Schilde und Waffen auf dem Planeten weiterhin aktiv bleiben, muss ich dort unten noch einmal extra ran!" Als würde es etwas helfen, schlug Kentan auf die Konsole ein.

Und tatsächlich, ob es nun daran lag (wahrscheinlich eher nicht) oder nur ein Zufall war, schließlich wurden auch die planetaren Verteidigungssysteme heruntergefahren.

Keine Minute später erklang ein rhythmisches Klopfzeichen an der Nebentür des Hilfs-Kontrollraums, der vereinbarte "Code", mit welchem sich offenbar einige zurückgekehrte Kameraden ankündigten.

Tatsächlich war es Lieutenant-Commander Carter, dessen linkes Bein eine ziemlich übel aussehende Brandwunde aufwies; er wurde von zwei romulanischen Soldaten gestützt.

"Hatten Sie Erfolg?", fragte Kentan nervös.

"Wie man es nimmt", keuchte Carter mit zusammengebissenen Zähnen, "zumindest gibt es auf der Stations-OPS kaum noch eine intakte Konsole, auch die meisten Hauptleitungen sind gekappt. Kerdaq hat gewütet wie ein Berserker, das Sto-vo'kor dürfte ihm gewiss sein."

"Ist er tot?", fragte Kentan mit einer größeren Besorgnis in der Stimme, als er gedacht hätte. Der Klingone hatte in den vergangenen Stunden und Minuten vor der Aufspaltung des Teams einen ziemlichen Eindruck auf den OPS-Offizier hinterlassen.

"Ja, er starb wie es für seinesgleichen würdig ist", meinte einer der Romulaner ohne einen Hauch von Sarkasmus in der Stimme.

Thomas Baum hatte inzwischen ein Medikit aus einer Wandnische geholt und ließ sich von dem anwesenden Breen auf ihrer Seite in dessen Nutzung einweisen.

"Es dürfte eine Narbe übrig bleiben, aber die ließe sich hinterher immer noch entfernen", merkte der Pilot hinterher nicht ohne Stolz an.

"Dann sollten wir uns jetzt wohl zum Haupt-Kontrollraum des Reaktors begeben, oder haben Sie andere Befehle, Commander?", fragte Kentan.

"Keine, aber es dürfte besonders hart werden. Denn wie es aussieht haben die verbliebenen Breen auf der Basis sich dorthin zurückgezogen und verschanzt. Es ist zwar unklar, wieviel von der Steuerung sie vor der weitgehenden Zerstörung der OPS in den Haupt-Kontrollraum verlegt haben, aber es dürfte schon ausreichen, wenn sie die Möglichkeit haben, mit einer gezielten Überlastung des Reaktors die Station in die Luft zu sprengen."

In diesem Augenblick kehrte ein weiterer Teil des Teams, das die OPS gestürmt hatte zurück. Nach einer kurzen Beratung meinte der ranghöchste Breen:

"Wir sollten uns auf die Krankenstation begeben. Von dort aus können wir die Reaktorkontrolle und einige Systeme mehr von einem Notfall-Terminal aus beeinflussen. Im Moment scheint es so oder so unwahrscheinlich, dass die Gegenseite die Verteidigungssysteme so schnell wieder reaktivieren können wird. Aber dadurch steigt auch die Gefahr, dass sie die Station tatsächlich sprengen. Es wäre auf jeden Fall eine übliche Vorgehensweise."

"Also dann los, gehen wir!", rief Carter und setzte sich immer noch leicht humpelnd in Bewegung.

Die Konsolen des Hilfs-Kontrollraums wurden noch sicherheitshalber zerstört, dann verließen sie den besagten Raum.

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„Delama hat es geschafft - der Schild ist unten. Sehr gut!“ Riov Dalis ballte die Faust. „Tanis – wie ist der Status des Breenkreuzers?“

„Er dürfte in drei Minuten wieder einsatzbereit sein.“

„Dann werden wir ihn umgehend daran hindern. Tarnung deaktivieren. Holen sie ihn aus dem Orbit, Tanis.“

Der erste Offizier gab dem Ulan an der Waffenkonsole ein Zeichen und wenige Sekunden später verschwand das Schiff im Orbit in einem gewaltigen Feuerball.

„Guter Schuss, Ulan.“ Sie legte dem jungen Romulaner anerkennend die Hand auf die Schulter. Diese ständige Bereitschaft, Lob und Anerkennung zu zollen, war womöglich einer der vielen Gründe, weshalb diese Crew ihrer Kommandantin bedingungslos überall hin folgen würde.

„Wir beginnen jetzt damit, die Lagerinsassen an Bord zu beamen. Wir beginnen mit dem Planeten. Erfassen Sie alles, was nicht Breen ist und keinen Kommunikator trägt.“

Tanis nickte und gab die entsprechenden Befehle an die Transporterräume weiter.

Die Kommandantin setzte sich in ihren Sessel und stützte das Kinn nachdenklich in die Hand. Dann wandte sie sich an den Kommunikationsoffizier: „Konnten Sie das Shuttle inzwischen erreichen?“

„Leider nicht, Riov. Die ionisierten Gase stören die Kommunikation.“

„Versuchen Sie es weiter …“ Sie lehnte sich zurück und schloss einen nachdenklichen Moment lang die Augen.

***

Dackduck gab Vollgas! Der Schild war unten und die Waffensysteme im Orbit, welche sich vorher noch nicht gegenseitig abgeschossen hatten, schwiegen. In blindem Aktionismus flog er einen wilden Zickzackkurs durch die Trümmer. „Wohin, Schrauber? Orbitalstation oder Planet?“

George dachte einen Moment lang nach. „Orbitalstation“ befahl er dann und stützte sich an der Wand ab, als der Ok-Ta in einer scharfen Kurve herumschwenkte und Kurs auf die Station nahm.

***

„Das war’s“ zischte Tako und gab dem Mörser fluchend einen kräftigen Tritt. „Die Energiezelle ist leer. Getro hat auch fast keine Munition mehr. Wir können sie nicht länger aufhalten.“

Aev kauerte in einer Ecke des Turms und presste die Hand auf eine Wunde an der Schulter. Seine Waffe lag zerschmettert neben ihm. „Wir sitzen fest“ stellte er tonlos fest.

„Und sie kommen näher“ ergänzte der Vulkanier, der eine kurze Feuerpause nutze und angestrengt nach draußen starrte.

In dieser Sekunde wurde der Turm durch einen heftigen Einschlag erschüttert und begann, sich langsam zur Seite zu neigen.

„Alle sofort runter!“ brüllte Assjima während sie sich mit der gesunden Hand an einer Verstrebung festklammerte. „Tako – Sie schnappen sich Getro und mischen sich unter die angreifenden Truppen. Wir anderen versuchen, im Dunkel abzutauchen.“ Dann sausten alle vier so schnell wie möglich über die zerberstende Treppe nach unten.

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Im Grunde war es eine Verzweiflungstat gewesen, als George es gelang, die Signatur des Nestschiffes in letzter Sekunde auf die versteckten Geschütze „aufzuprägen“. Dies wurde auch erst dann möglich, als die Geschütze geladen wurden und für die Sensoren nützliche Emissionen erzeugten. Im Gegenzug konnte der Ingenieur das Nestschiff mit der Signatur des Geschützes regelrecht tarnen.

Dackduck, schob wie geheißen die Regler nach vorne, damit sein Schiff mit vollem Impuls entkommen konnte.

Das anschließende Feuerwerk schien die Weltraumente und die beiden Breen zu beeindrucken. Auch George wunderte sich im Nachhinein, wie ihm dass gelungen war.

Jetzt war das Nestschiff wenige Meter vor einer Andockschleuse entfernt und noch immer erfolgte keine Gegenwehr seitens der Stationsbesatzung.

George aktivierte schnell den Kommunikator, welcher auf die Frequenz der Tattoo Variante eingestellt war.

„Sheridan an Carter. Wir sind durch den Schild und kommen an Bord.“

„Verstanden George. Wir treffen uns auf der Krankenstation. Dort könnten wir dann deine Hilfe gebrauchen. Und seid vorsichtig. „

„Verstanden Trend. Sheridan Ende.“

Das Schiff legte an, jeder wartete mit Anspannung darauf, dass sich das Schott öffnen würde, nachdem der Druckausgleich beendet worden war.

Die Hälften glitten auseinander, George und die beiden Breen hoben ihre Waffen und zielten in den Korridor, bereit das Feuer zu eröffnen, sofern jemand anwesend gewesen wäre, der was gegen ihren Besuch hatte.

Doch der Korridor war schlicht leer.

„Wie weit ist es bis zur Krankenstation?“ George richtete die Frage an einen der Breen.

„Sie liegt ein Deck über dieser Schleuse. Wenn unsere Teams gute Arbeit gleistet, haben, dürften wir kaum auf Widerstand treffen. „

George überprüfte die Justierung seines Intervallers. Dann ging er vorsichtig in den Korridor.

Wenige Sekunden später jagten verschiedenfarbige Energielanzen durch den schmalen Korridor. George hatte es geschafft in einer Nische Deckung zu finden, nur eine halbe Sekunde später raste ein Phaserstrahl an der Stelle vorbei, an der er noch eben gestanden hatte.

Die Breen, die bei George waren, gaben kurze Salven mit ihren Gewehren ab und schafften es mit der ersten Attacke mindestens zwei gegnerische Schützen auszuschalten. Dann mussten auch sie sich in Deckung begeben. Weitere Schüsse schlugen krachend in die Schotts ein. George versuchte, um die Ecke zu linsen, um erkennen zu können, wer noch da war.

Aus den Augenwinkeln sah er, dass es nur noch ein Gegner war, der aber einen sehr nervösen Finger am Abzug hatte.

Als er George bemerkte, nutzte einer der Breen bei ihm die Gelegenheit und erledigte diesen mit einem Treffer in den Kopf.

Wie eine Marionette, der man die Fäden durchtrennt hatte, brach dieser letztendlich zusammen.

Die Gruppe wartete einige Sekunden. Als sie nichts hörten, machten sie sich nun auf den Weg zur Krankenstation, um sich mit Carter und Kentans Team zu treffen.

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Die Ionisation kitzelte auf Revs Haut wie elektrische Entladungen und seine Haare sträubten sich am ganzen Körper. Irgend etwas hatte sich verändert. Erst hatte es einen riesengroßen Knall wie von einer mächtigen Explosion gegeben, der die Deckenkonstruktion gefährlich hatte ächzen und rieseln lassen und jetzt plötzlich lud sich alles dermaßen elektrisch auf, daß alleine die Entladungsblitze genügt hätten, um die Produktionshallen auszuleuchten. Das würde auch bald nötig sein, denn mit jedem neuen Blitz zerbarst wieder ein Leuchtkörper an der Decke wie eine überreife Frucht und ließ Funken und Splitter herunterregnen.

Der Tricorder zeigte nichts Brauchbares mehr an, der kommunikator funktionierte ebenfalls nicht. Etwas mußte nicht nach Plan verlaufen sein.

"Wir ziehen uns zurück. Vielleicht treffen wir Leute aus Tials Team, die wissen, was los ist." ordnete er an. "Laßt uns zwei Gruppen bilden, die Vor- und Nachhut übernehmen. Die befreiten Gefangenen sollen dazwischen bleiben."

"Was machen wir mit den Toten?" fragte einer der Kämpfer, ein aus dem Lager befreiter Chalnoth.

"Liegen lassen oder desintegrieren, wir haben keine Zeit." entschied Rev.

Für ihn als Wissenschaftler endete das Leben mit dem Tod und er wollte sich jetzt auch nicht mit den einzelnen Bestattungsritualen auseinandersetzen. Jetzt ging es um nüchternen Pragmatismus.

Die alliierten Breen gehorchten stumm und kurz darauf flammten einzelne Waffen auf und verdampften die Körper der Getöteten. Gleichzeitig formierte sich die Gruppe zum Abmarsch. Viele der Gefangenen standen unter Schock, waren aber in der Lage, Revs Anweisungen zu folgen. Einige Verletzte wurden gestützt oder hatten notdürftige Sprühverbände erhalten und trotteten aus eigener Kraft in der Gruppe mit.

"Zwei Tunnel, die von hier ausgehen sind gesprengt." meldete ein Breen-Soldat. "Aber der Transportweg für die montierten Waffen scheint noch frei zu sein."

"In Ordnung, dann da entlang."

Die Entscheidung fiel Rev leicht. Zwar würde er so Tial nicht treffen, doch je weniger Wege es gab, desto geringer war die Chance, den falschen zu erwischen. Zudem war dieser extrem groß, denn die fertig montierten Waffen paßten nicht mehr auf die normalen Transporter. Sie wurden mit einer Art Schwerlast-Schwebestapler transportiert, der kurz hinter dem Hauptschott mit aktivierten Systemen bereit stand. Offenbar hatte der Fahrer das Weite gesucht oder sich bewaffnet und war bei der Schießerei gefallen. jedenfalls gelang es den Breen in Revs Team mühelos, den Schwebestapler zu kapern und die gesamte Gruppe von fast fünfzig Personen auf den mächtigen Ladeschaufeln unterzubringen. Langsam und nur mit leisem Summen glitt das Fahrzeug über die mit Lichtern markierte Fahrbahn, die den Antrieb per Induktion mit Energie versorgte.

Nach kurzer Fahrt mit eher gemächlichem Tempo gelangten sie durch ein Doppelschott in einen kreisrunden Raum von etwa fünfzig metern Durchmesser, wo bereits zwei fertige Waffensysteme standen. Einen Ausgang gab es jedoch keinen.

Rev sprang von der Ladeschaufel und sah sich irritiert um. Ein Transporterraum war das nicht, doch wie wurden die Waffen hier abtransportiert? Und warum war die Decke aus zerschrammtem, transparentem Aluminium, wenn darüber eine massive Stahldecke war? Er entdeckte eine Konsole und winkte einen Breen herbei.

"Was steht da?"

"Transport einleiten." erklärte der Soldat und ehe Rev eingreifen konnte, hatte er schon seinen Handschuh auf das Terminal gedrückt.

Mit scharfem Zischen glitt das Schott zu. Mahlend begann die Mechanik zu arbeiten und wie Rev und alle anderen entsetzt feststellen, klappte die stählerne Decke über ihnen weg. Der Blick auf den Himmel und die über ihnen befindliche Raumstation wurde frei. Und dann begriff Rev, wo sie hier gelandet waren, doch ehe er etwas sagen konnte, erfasste ein gigantischer Ruck den kompletten Raum und ließ alle taumeln. Die scheibenförmige Kapsel, in der sie sich befanden, startete senkrecht nach oben und beschleunigte.

Rev konnte durch ein Seitenfenster einen Blick auf die Basis erhaschen. Rauch sieg auf und wie die Haut einer gigantischen Schlange lagen die Reste des Plasmaschlauchs zwischen den teilweise schwer beschädigten Gebäuden. Immer noch trat ionisiertes Gas aus, das sich über dem Komplex zu einer bunt lechtenden, künstlichen Gewitterwolke formiert hatte. Daher war also die ganze Elektrizität gekommen.

Was die Kapsel anging, so vertrat Rev die Ansicht, daß es sich dabei um ein leistungsfähiges, stationäres und reversibles Antigravsystem handelte, was die Kapsel in Flugrichtung anzog und in Gegenrichtung schwerelos machte. Für kurze Strecken wie von hier bis zu der in einem tiefen Orbit hängenden Raumstation sicher eine interessante Alternative zu einem Transporter.

Jetzt hoffte Rev nur, daß sie bei ihrer Ankunft auf der Raumstation nicht in die Mündungen von drei Dutzend Breen-Waffen schauten. Denn jeder, der einen Blick aus einer Luke warf, konnte sehen, daß sie im Anflug waren. Zur Sicherheit aktivierte er seinen Kommunikator und freute sich, daß dieser mit dem typischen Zierpen funktionsbereitschaft signalisierte.

"Lieutenant Torr an Commander Carter, wir sind im Anflug auf die Raumstation. Können Sie uns etwas Rückendeckung verschaffen?"

"Verstanden. Wo werden Sie Ihr Shuttle andocken?"

"Wir sind nicht mit einem Shuttle unterwegs, Sir." korrigierte der Wissenschaftler. "Wir werden auf der untersten Ebene ankommen, denn wir haben den Lift genommen."

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Der tragbare Kommunikator in Eukads Tasche gab Impulse von sich. Er spürte am Bein, dass dieser sich meldete. Zum Glück war das Signal nicht akkustisch.

Neben ihm lief ein Breen-Soldat und eskortierte ihn zu Breen-Colonelin der Fabrik.

Eukad war, als wäre er noch gewöhnlicher Gefangener, durch eine der Arbeitshallen spaziert, die Breen-Wachen schöpften keinen Verdacht. Den gefangenen Vorarbeiter kannte er, kurz bevor Eukad in ein anderes Lager verlegt worden war, wurde dieser herversetzt. Er nahm Blickkontakt mit ihm auf, ein anderer Zaldaner namens Dekton.

Dekton hatte ihn zaldanisch begrüßt: "Sind die besten Arbeiter schon so tot, dass man dich faules Stück wieder hierher gebracht hat?" Eukad hatte gegrinst und ebenso zaldanisch reagiert: "Halt's Maul." Dann hatte er Dekton zugeflüstert: "Es wird hier gleich hoch her gehen, dann bewegst du deinen Arsch und deine Arbeiter auch. Es ist alles in Ordnung."

Sein verdeckter Einsatz war aber nicht von langer Dauer gewesen, einer der Breen-Wachen, dem er jetzt folgte, hatte ihn angesprochen: "Seit wann sind Sie wieder hier? Der Colonel ist nicht informiert worden."

Für den Colonel war Eukad ein fähiger und gleichzeitig schwieriger Verbindungsmann für die Kommunikation mit den Gefangenen gewesen. Im Büro stand er neben seinem Schreibtisch und wies Eukad einen Stuhl.

Ein Alarm ertönte und die Wache verschwand. "Ich war mir sehr sicher, dass man Sie nicht wiedersieht", sagte der Colonel, "um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft sie wären tot." Eukad grinste verlegen und blieb höflich: "Scheinbar hielt die Stabsführung meinen erneuten Einsatz hier doch für sinnvoll."

Das Kommunikationsgerät vom Colonel piepste, dieser reagierte. "Eindringlingsalarm, wir erwarten Befehle", informierte ihn ein Soldat über die Sprechverbindung. Der Colonel stöhnte auf: "Ich prüfe die Lage und gebe Order." Dann setzte er sich an sein Pult, kontrollierte die Sensonsen und machte eine Handbewegung, die Eukand kannte; es bedeutete er sollte still sitzen bleiben.

Ganz so still blieb er aber nicht. Eukads Hand verschwand in seine Hosentasche und griff nach dem Spezialdeo.

Das zaldanische Lungensystem und der Riechapparat war Hybrid-artig, schließlich war seine Spezies sehr Wasser-affin. Wenn er das komplette Deo entleerte, dürfte es für ihn nicht so schlimm sein wie für den Colonel.

Langsam entwich das Gas aus dem Spray. Der Colonel, welcher abgelenkt war von seinem Bildschirm, bemerkte es zunächst nicht. Eukad dafür umso mehr. Es fühlte sich an,als würde pakled'scher Tabak seine Lungen füllen.

Dann passierte das, worauf er spekuliert hatte: Ein Geräusch war zu hören, wie eine Pumpe.

Im Helm des Colonels hatte sich das System für gefährliche Gase aktiviert. Dies bedeutete, dass der Helm auf eigenen Sauerstoff-Vorrat zurückgriff. Gerade die älteren Modelle hatten dabei Erkennungsprobleme, ob dieser Tank überhaupt gefüllt war und der Colonel hatte diesen, an einem normalen Arbeitstag, sicherlich nicht aufgeladen.

Eukads Gegenüber bemerkte zu spät, was da vor sich ging. Bevor es der Helm bemerkte und die Luftfilter aktiviert waren, dürften bestimmt zwei Minuten vergehen. Vor ihm kämpfte der Colonel mit seinem Atem, er zuckte auf seinem Stuhl und versuchte den Helm zu öffnen. Die Sicherheitsverriegelung seines Anzugs hatte aber abgeriegelt. Schließlich sollte er nicht mit den vermeintlich tötlichen Gasen in Kontakt kommen.

"Tut mir Leid, mein Insiderwissen", grinste Eukad frech.

Jetzt hatten er und die Sternenflotten-Offiziere rund fünf Minuten in denen der Colonel handlungsunfähig war.

Vom stinkenden Büro ging Eukad auf den Flur. Die Breen-Wache stand am Ende des Korridors und nahm nichts vom Gestank war.

"Sie", rief Eukad zum ihm, "der Colonel sagt ich soll die Gefangenen beruhigen." Der Breen-Soldat nickte und informierte seine Kollegen über das Kommunikationssystem: "Okay, der Colonel hat einen der Gefangenen-Verbindungsmänner geschickt, Ihr haltet so weit weiter die Stellung."

Also doch, diese Fabrik hatte immer noch einen Mangel an Arbeitskräften. Für die Breen eigentlich unüblich, konnte Eukad hier doch eine Verhandlungskarte ausspielen. Für die nächsten Minuten, bis der Colonel wieder Nachricht gab, würde man also glauben, er sollte die Gefangenen beschwichtigen. Eukad folgte dem Soldaten zum Krisenherd.

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Schwer atmend kauerte Assjima zwischen den Trümmern des zusammengestürzten Wachturms und folgte mit weit aufgerissenen Augen dem leuchtenden Objekt, das von der Waffenschmiede aus in den Himmel schoss.

„Was ist das denn?“ stöhnte der Romulaner neben ihr.

„Ich habe keine Ahnung, Aev.“

„Das könnte eine Art Materiallift für Schwertransporte sein.“ Xotark schob den Kopf über die Kante des schützenden Felsens, um besser sehen zu können. „Ja … das ist ein Schwerlastlift. Der führt vermutlich hinauf in die Orbitalstation.“

„Wenn Rev diesen aktiviert hat, ist er mit seinem Trupp jetzt womöglich unterwegs nach oben.“ Assjima versuchte noch einmal erfolglos über den Kommunikator Kontakt zu ihm oder einem anderen in seinem Team aufzunehmen. „Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen. Diesen Truppen können wir drei nichts entgegen setzen.“

Xortax nickte zustimmend „Zum Glück konnten wir die meisten Schweber schon vom Turm aus zerstören. Aber die …“ Ein lauter Knall unterbrach ihn abrupt. Dann hörten sie Getros Stimme:

„Bringt euch in Sicherheit! Meine Energiezellen sind leer. Wir können sie euch nicht länger vom Hals halten.“

„Wir ziehen uns zum Startpunkt zurück.“ Assjima deutete auf den zerschossenen Lagerschuppen, von dem aus sie ihren kleinen Ausflug zum Wachturm begonnen hatten. Die drei sprangen auf und rannten los, als ob der Teufel persönlich hinter ihnen her sei. Aus den Augenwinkeln sah die Deltanerin die beiden verbündeten Breen in ihrer Deckung kauernd. Der Fußtrupp der Angreifer war keine hundert Meter mehr von den Beiden entfernt.

In diesem Moment wurde Aev von einer Energielanze getroffen und geriet ins Straucheln. Sie packte den Romulaner am Oberarm und zerrte ihn mit sich. Der Schmerz in ihrem nur notdürftig bandagierten Arm trieb ihr die Tränen in die Augen und der Sauerstoffmangel der dünnen, schwefeldurchtränkten Atmosphäre brachte die Lungen beinahe zum Bersten. Doch die Beine bewegten sich automatisch und kämpften sich stoisch über das unebene, vereiste Terrain.

Ganz plötzlich leuchtete ein grelles Licht neben ihr auf. Der vor ihr rennende Vulkanier schnellte herum, stürzte sich mit einem gewaltigen Satz auf den herannahenden Schweber und riss dessen Piloten aus dem Sattel. Assjima ließ Aevs Arm los - der daraufhin wie ein leerer Sack in sich zusammenfiel – schnellte auf das führerlos herumwirbelnde Gefährt zu und konzentrierte sich. Der überraschte Copilot flog in hohem Bogen nach vorne über die Steuerkonsole als das Fahrzeug so abrupt stehen blieb, als sei es gegen eine Wand gedonnert.

Xortax, der seinen Gegner inzwischen mit ein paar kräftigen Faustschlägen ausgeschaltet und dessen Disruptor an sich genommen hatte, vaporisierte den auf dem Boden liegenden und nach Luft jappsenden Copiloten mit einem einzigen Schuss, hievte den halb bewusstlosen Aev zu Assjima hinauf auf den Schweber und klemmte sich hinter das Steuer.

Wenige Sekunden später hielt er vor dem Endstück des gesprengten Tunnels an, der in den Wohnbereich der Gefangenen führte, in dem sich irgendwo Eukad und Elijah mit ihren Leuten aufhielten. Er versteckte den Schweber in den Ruinen, lud sich Aev auf Schultern und folgte der Ärztin, die bereits über die Schutthaufen kletterte um von einer etwas erhöhten Position einen besseren Überblick zu erhalten.

Schwer atmend ließ er den Romulaner von den Schultern gleiten, bettete ihn vorsichtig zwischen zwei zerborstene Metallverstrebungen und kauerte sich neben Assjima auf den Boden. Die Jahre voller Entbehrungen in dem Gefangenenlager und das hohe Alter hatten von dem Vulkanier sichtbaren Tribut gefordert.

„Wie haben Sie dass gemacht?“ fragte er, als er wieder Luft bekam.

„Was meinen Sie?“ antwortete die Deltanerin zerstreut, während sie angespannt über die Deckung hinweg in Richtung ihrer Verfolger starrte.

„Diesen Schweber angehalten.“

„Telekinese … Da! Sie kommen!“ Sie deutete mit dem Finger über das zerklüftete Feld. „Das sind mindestens 60 oder 70 Soldaten!“

„Zu viele“ antwortete Xortax mit Blick auf den Disruptor in seinen Händen.

Assjima kroch hinüber zu Aev und nahm seinen Kommunikator an sich. „Dalis und Taron haben sicherlich schon begonnen, die Leute hoch zu beamen. Alles was nicht Breen ist und keinen Kommunikator trägt … wir lassen Aev hier. Mit etwas Glück wird er in den nächsten Minuten von den Sensoren erfasst und auf eines unserer Schiffe transportiert. Das ist seine beste Chance. Wir beide werden versuchen, uns zu Rubenfelds Team durchzuschlagen. Yankir ist es inzwischen hoffentlich gelungen, seine Leute zu mobilisieren.“

„Sie sollten die Gelegenheit vielleicht auch ergreifen“ antwortete der Vulkanier und deutete auf Assjimas gebrochenen Arm, doch die schüttelte nur energisch den Kopf.

„Lassen Sie uns gehen“ Die Deltanerin wandte sich um, um über den Schutt in den Tunnel hinab zu steigen doch hielt plötzlich inne. Sie lauschte, ihre Nasenflügel bebten leicht. „Spüren Sie das, Xortax?“

„Was?“

„Da ist was in der Luft …“ Sie drehte sich um.

Der Vulkanier folgte ihrem erstaunten Blick und riss nun ebenfalls die Augen auf: Unmittelbar über den heranstürmenden Gegnern erschien wie aus dem Nichts eine phosphorisierende Masse die sich mit lautem Platsch über die Breen ergoss. Dann tat sich eine weitere Stelle im Dunkel auf und klatschte herunter. Mit einem Mal schien die Nacht über den Feinden überall zu flimmern. Ein eigenartiger Geruch verbreitete sich und die Breen wälzten sich mit zuckenden Bewegungen in der dickflüssigen Masse. Nach wenigen Augenblicken stand keiner mehr auf den Beinen. Von ihren Helmen und Kälteanzügen sprangen kleine elektrische Funken, züngelten über die seltsame Flüssigkeit und ließen das phosphorne Grün hell aufleuchten. Dann trat eine gespenstische Stille ein – für wenige Augenblicke.

„Na da haste aber Glück gehabt, dass der Boss mal wieder rechtzeitig zur Stelle ist, nicht war, Süße?“

Direkt hinter den beiden schwebte ein rosafarbenes Schiff und Dackbad stand laut quakend in dem geöffneten Schott.

„Was habt ihr mit denen gemacht?“ fragte Assjima atemlos.

„Vollgeschissen haben wir sie. Na ja … wir haben unsere Fluifix-Tanks über ihnen entleert. Ihr beide seht aber auch ziemlich Scheiße aus. Kommt an Bord.“ Der Ok-Ta streckte seine Flügelhand aus um ihnen in sein Schiff zu helfen doch Assjima wehrte ab.

„Tako und Getro sind unter denen. Wir müssen ihnen helfen.“ Und schon begann die Deltanerin nach unten zu steigen. Dackbad seufzte und quakte einen kurzen Befehl in sein Headset. Augenblicklich enttarnten sich die Nestschiffe über dem Feld und bevor Assjima unten angekommen war, wuselten 25 Ok-Ta zwischen den betäubten Breen herum und begutachteten deren Schuhsolen.

„Hab’ einen!“ quakte es irgendwo und kurz darauf „Da ist der andere!“

Dann zogen die kleinen Raumenten jeweils zu fünft oder zu sechst die beiden kräftig gebauten Breen durch den Dreck um sie in eines der Schiffe zu verladen.

„Die kommen jetzt erst mal in die Wanne. Dann sind sie ganz schnell wieder wie neu“ kommentierte Dackbad, während er Xortax half, den noch immer bewusstlosen Aev in das Kommandoschiff zu packen. „Und dich, Schätzchen, werden wir erst mal mit dem Medikid behandeln. Komm endlich rein damit ich die Luke schließen kann. Hier draußen stinkt es!“

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Erstaunlicherweise begegneten George und den beiden Breen keine weiteren gegnerische Kämpfer. Es war schon beinahe zu einfach, die Krankenstation der Orbitalstation zu erreichen.

„Wo zum Geier sind die Besatzungsmitglieder der Station abgeblieben?“ fragte George, nachdem sich die Schotten geschlossen hatten.

„Bis auf drei Wachen an der Schleuse war niemand zu sehen Trend.“

„Keine Ahnung. Wir haben bereits jetzt mehr als genug ausgeschaltet. Aber es dürften noch genug übrig sein, um uns Schwierigkeiten bereiten zu können. Delama braucht deine Hilfe bei dem Fusionsreaktorkontrollen. Wir müssen sie unter Kontrolle bringen, bevor sie den Reaktor sprengen können. Es wäre auch von Vorteil, wenn wir die restlichen Systeme unter unsere Kontrolle bringen.„

„Ok. Ich werde tun, was ich kann. Das Letzte was ich heute noch gebrauchen kann ist, in die Luft zu fliegen.“

George begab sich zu Delama und ließ sich von diesem Informieren, wie weit er bisher gekommen war. Dann nahm er an der Notkonsole Platz und fing an die Systeme zu studieren und entsprechende Justierungen vor zu nehmen.

„Erwartet keine Wunder. Wenn einer von den anderen Jungs technisch auf Zack ist, dann hat er den Heimvorteil.“

„Und wenn schon George. Du warst schon immer ein miserabler Pessimist.“

„Ja, klar.“ George und Delama machten sich nun konzentriert daran, die Besatzung von den Systemen auszusperren und festzusetzen. Denn der nächste Punkt auf der Liste, war das sichern der angedockten Schiffe. Wer weis, was die Breen noch auffahren würden, um die umgerüsteten Schiffe vor einer Übernahme zu schützen.

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Riov Dalis saß mit versteinerter Miene auf ihrem Kommandosessel. „Was ist da schief gelaufen?“ fragte sie äußerlich gänzlich unaufgeregt, doch ihre Hände umkrallten angespannt die Armlehnen.

„Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen“ antwortete der Ulan an der Kommunikationskonsole. „Diese Ansaugstation explodierte und der Kontakt zum Shuttle brach schlagartig ab. Die ionisierten Gase könnten die Kommunikation ausgeschaltet haben. Und unsere Sensoren können diesen Nebel nicht durchleuchten.“

„Versuchen Sie es weiter, Ulan!“

Auf dem Wandmonitor erschien das Gesicht des jungen Galen. „Dalis – wir unterbrechen den Transport der Gefangenen vorübergehend um weitere Außenteams auf die Orbitalstation und auf den Planeten zu beamen. Unsere Leute scheinen auf ernsthaften Widerstand gestoßen zu sein.“

„In Ordnung, Galen. Laut unseren Sensoren wird der schwere Kreuzer mit sechs weiteren Schiffen in 27 Minuten in Reichweite sein. Es wäre gut wenn wir unseren Job bis dahin weitestgehend erledigt hätten.“

„Verstanden! Wir werden in sieben Minuten mit dem Transport weitermachen. Galen Ende.“

***

Die Transporterräume der drei Warbird quollen über. Desorientierte Gestalten in abgetragenen Kleidern und ausgemergelten Gesichtern liefen verwirrt und aufgebracht herum oder kauerten apathisch in irgendeiner Ecke. Bria, die Bolianerin versuchte mit anderen Leuten aus dem bereits befreiten Lager, die Neulinge im Transporteraum zu begrüßen, aufzuklären und auf die verschiedenen Frachträume zu verteilen. Die wenigsten verstanden umgehend, dass ihre Leidenszeit nun endlich vorbei sein sollte.

Der Krach im Transporterraum drei der Hiren wurde plötzlich durch schwere Stiefeltritte übertönt. Ein Trupp schwer bewaffneter Romulaner stürmte im Laufschritt in den überfüllten Raum. „Sofort räumen“ befahl der anführende Offizier. „Macht Platz!“

Die Neuankömmlinge hasteten erschrocken beiseite und gar manche Faust ballte sich zur Gegenwehr. Doch die Romulaner rannten an ihnen vorbei, sprangen auf die Plattform und dematerialisierten sich umgehend. Ein Trupp folgte dem anderen.

„Was ist hier los?“ fragte eine schmächtige Tellaritin und zupfte Bria am Ärmel.

„Unsere Außenteams benötigen vermutlich Unterstützung. Aber genau weiß ich es auch nicht.“ Die Bolianerin zog ihr PADD hervor. „Verrate mir bitte deinen Namen, Rang und das letzte Schiff auf dem du stationiert warst. Und dann folge Talis …“ Sie deutete auf die Romulanerin, die gerade versuchte, eine Gruppe aufgeregter Benziten zu beruhigen „… in Frachtraum zwei. Dort sind Lager für euch vorbereitet. Und Essen gibt es auch.“

Nach fünf Minuten war der Truppentransport beendet und die Crew konnte wieder fortfahren, die diversen humanoiden Lebensformen auf dem Planeten mit den Sensoren zu erfassen und auf das Schiff zu beamen.

„Noch zwanzig Minuten“ hörte Bria einen Romulaner seinem Kollegen an der Konsole zuraunen. „Dann sind die Breen hier und wir müssen die Schilde hochfahren. Das hier geht viel zu langsam! Die da unten sollen sich endlich sammeln damit wir nicht jeden einzelnen erst noch suchen müssen bevor wir ihn erfassen können.“

***

Eben dieser Problematik war Elijah sich absolut bewusst als er mit langen Schritten durch die Korridore der Gefangenenunterkünfte rannte und jede Türe aufstieß. „Alles raus!“ brüllte er in jeden Raum hinein. „Die Förderation ist da um euch rauszuholen. Sammelt euch im Speisesaal!“ Er hatte keine Ahnung, wo der Speisesaal lag, aber von Eukad wusste er, dass es einen solchen in zentraler Lage gab. Und jeder hier wird wissen, wo diese zentrale Lage sich befinden dürfte. Die vier Breen in seiner Gesellschaft hatten große Mühe dem langbeinigen Terraner in ihren schweren Anzügen zu folgen. Doch sie schnauften mit ihren Waffen im Anschlag hinterher und schossen auf jedes gelbe Visier, das sich ihnen in den Weg stellte. Eine Aufgabe, die sich von Minute zu Minute schwerer gestaltete, denn die Korridore füllten sich mit klapprigen Gestalten, welche alle in eine Richtung liefen und die fünf Retter in ihrem Sog mit sich zogen.

Dann plötzlich wusste Elijah, wo der Speisesaal lag, denn er stand mit einem Mal mittendrin und glaubte sich in der Hölle wieder gefunden zu haben. Auf einer Balustrade oben unter der Decke standen breensche Soldaten und schossen wahllos in die brodelnde Masse unter ihnen. Der Gestank von Blut, Erbrochenem und anderen körperlichen Ausscheidungen raubte dem Menschen beinahe den Atem.

Er schlug mit der flachen Hand auf den Kommunikator und brüllte: „Rubenfeld an Hiren! Peilt die Position meines Kommunikators an und holte alles in seiner Umgebung rauf. SOFORT! Und haltet die Krankenstation in höchster Alarmbereitschaft. Hier gibt es Unmengen von Verletzten und Toten! Rubenfeld Ende!“

Dann hastete er mit seinen Soldaten unter die Balustrade und befahl: „An jede Säule eine Sprengladung! Treffen da drüben am Eingang!“ Die Vier verstanden den Plan des Menschen und sprangen in alle Richtungen davon. Wenige Minuten später trafen Elijah und drei von ihnen am Eingang wieder zusammen. „Bereit?“ fragte Elijah? Die Breen brummten zustimmend. „Dann runter mit den Gelben“ Er drückte den Zünder, die Stützpfeiler der Balustrade knickten wie Streichhölzer zusammen und es begann, gelb besohlte Breen zu regnen. Kaum schlug einer von ihnen auf dem Boden auf stürzte sich die aufgebrachte Menge auf ihn und begann ihn regelrecht zu zerfleddern.

Der Lieutenant deutete auf die Türe. „Weg hier, bevor sie euch für Gelbsohlen halten!“ Die drei sausten so schnell wie sie nur konnten davon, Elijah folgte ihnen auf den Fuß, bis sie einen Teil des Korridors erricht hatten, der gänzlich leer schien. Elijah blieb stehen und aktivierte seinen Kommunikator. „Rubenfeld an Yankier! Wo steckst du? Schicke die Leute irgendwo hin, nur nicht in den Speisesaal. Aber sammle sie zentral. In zwanzig Minuten sind die Breenschiffe da – dann müssen alle von hier weg sein!“

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Obwohl der Orbitallift zügig unterwegs war, dauerte der Transfer doch eine ganze Weile, schließlich waren mehrere hundert Kilometer zurückzulegen. Die Basis war inzwischen nur noch als kleiner Fleck auszumachen, über dem immer noch die künstliche Gewitterwolke aus ionisiertem Gas hing. Manchmal gab es Funkkontakt zur Orbitalstation oder zu den Warbirds, doch zur Bodenstation kam er wegen der Störungen überhaupt nicht durch.

Mehr aus langeweile als aus echtem Interesse studierte Rev die Bedienkonsole und versuchte, die Blinkmuster zu verstehen, was ihm mehr schlecht als recht gelang. Er onnte die Anzeige für Restdistanz zwar ausfindig machen, aber da Breen Zahlen durch die Blinkfrequenz jeder Stelle angaben, versuchte Rev gar nicht erst, den genauen Wert zu ermitteln.

In einer Ecke begann plötzlich eine Angabe, die Farbe zu wechseln und das erregte die Aufmerksamkeit des Tellariten. Er konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen. Schließlich winkte er einen Breen herbei.

"Können Sie mir sagen, was da steht?"

"Das ist der Kohlendioxid-Alarm. Die Lebenserhaltung ist überlastet."

Rev riss die Augen auf, entsetzt vom teilnahmslosen Ton des Soldaten. Natürlich war ihm klar gewesen, daß der Lift hauptsächlich für Fracht und nicht für Personen vorgesehen war, doch solche Komplikationen hatte er nicht erwartet.

"Warum sagen Sie das nicht früher?"

Der Breen wandte ihm den Helm zu, als ob er ihn anstarren würde. Dann sagte er:

"Unsere Anzüge haben Filter. Für uns ist das Problem nicht relevant. An die Gegenwart von... nackten Lebensformen bin ich nicht gewöhnt."

Rev verschlug es bei dieser Aussage zunächst die Sprache, doch in seinem Gehirn werkelte es schon wieder. Er mußte eine Lösung finden, bevor alle ohne Schutzanzüge eine CO2-Vergiftung erlitten. Er wandte sich wieder dem Breen zu.

"Ihr Anzug-Filtersystem ist doch bestimmt mit genug Reserven ausgestattet, um auch bei großer körperlicher Anstrengung noch genügend Leistung zu liefern, oder?"

Der Breen bejahte dies.

"Dann sollten Sie jetzt alle die Außenluftklappen öffnen und die Luft durch Ihre Filter pumpen. Ich schätze, wir können so den Kohlendioxid-Gehalt im Rahmen halten, bis wir andocken."

So sicher war sich Rev bei dieser Schätzung zwar nicht, aber er sah keine andere Möglichkeit. Doch er nahm sich vor, sobald wieder Funkkontakt möglich war einige der befreiten Zwangsarbeiter auf einen Warbird beamen zu lassen.

Er blickte nach oben durch die transparente Decke, wo die Raumstation immer größer wurde. Nur noch zehn, fünfzehn Minuten...

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Wie betäubt stand Assjima in der Türe und wollte nicht begreifen, was sie da vor sich sah. Das kann nicht wahr sein … das darf nicht wahr sein! Sie schluckte trocken. „Wie konnte das passieren?“ Sie warf dem romulanischen Offizier, der neben ihr stand einen beinahe bittenden Blick zu.

„Als sie hörten, dass sie befreit werden, haben sich viele der Lagerinsassen hier im Speisesaal versammelt um in Erfahrung zu bringen, ob und wie sie helfen könnten. Dann kamen plötzlich die Wachen hereingestürmt und begannen wahllos in die Menge zu schießen. Wenn nicht diese Balustrade zusammen gebrochen wäre, so wäre wohl keiner von ihnen davon gekommen, denn sie saßen in diesem Raum regelrecht in der Falle. So wurde es mir jedenfalls von einem der Überlebenden geschildert.“

„Was müssen das für Teufel sein, die auf unbewaffnete Leute schießen.“

„Diese Teufel haben mit dem Leben dafür bezahlt.“ Der Romulaner deutete auf die vielen toten Breen, die zwischen den Körpern der leblosen Lagerinsassen lagen. „Und den noch lebenden Teufeln wird es nicht viel besser ergehen. Die Leute haben deren Waffen an sich genommen und befinden sich nun auf der Jagd. Und sie sind verdammt wütend!“

„Das kann ich mir lebhaft vorstellen“ murmelte die Deltanerin und aktivierte den Kommunikator. „Commander Assjima an Hiren! Die Gefangenen haben sich bewaffnet und gehen auf alles los, was einen Kälteschutzanzug trägt. General Prads Leute befinden sich in höchster Gefahr. Ich empfehle dringend, den Transport der Lagerinsassen vorübergehend zu unterbrechen um unsere verbündeten Breen hochzubeamen.“

„Hier IRW Hiren. Wir haben verstanden. Hiren Ende.“

Der Romulaner nickte anerkennend. „Eine kluge Entscheidung, Commander. Helfen wir den Leuten hier beim Aufräumen.“ Er gab seinen Soldaten einen Befehl und diese stürmten in kleinen Gruppen in alle Richtungen davon. „Wir werden diesen Teil der Anlage vermutlich auch ohne unsere Verbündeten schnell unter Kontrolle bringen.“

„Ich hätte mir gewünscht, dass dies etwas unblutiger geschehen wäre.“ Assjima schluckte den Klos im Hals herunter, warf einen letzten Blick auf die Toten und drehte sich um. In der Hand hielt sie den Phaser, den Aiso ihr beim Abschied zugesteckt hatte. „Xortax?“

„Ich bin bereit“ antwortete der Vulkanier und folgte der Ärztin, die entschlossen den Gang hinunter schritt. Der romulanische Offizier folgte den beiden mit vier weiteren Männern.

Die kleine Gruppe pirschte sich vorsichtig durch die inzwischen leeren Gänge, in denen nur vereinzelte tote Breen lagen und folgte den schwachen Geräuschen eines Phasergefechtes im östlichen Teil des Wohnbereichs. Plötzlich hob Assjima die Hand und blieb stehen. Mit dem Phaser im Anschlag bog sie geräuschlos um eine Ecke – und schoss! Nicht einmal, nicht zweimal … Während sie breitbeinig mitten im Gang stand und unentwegt feuerte sprangen die Romulaner nach vorne um zu übernehmen. Doch es gab nichts mehr für sie zu tun. Auf dem Boden lagen drei tote Breen während in der Ecke ein Häuflein ausgemergelter Gestalten mit schreckverzerrten Gesichtern kauerte. Auf ein Zeichen der Ärztin hin presste einer der Romulaner eine islolineare Markierung auf die Schulter eines älteren Terraners und die ganze Gruppe löste sich in einem Transporterstrahl auf.

Bearbeitet von Assjima
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Eukad Yankir war von den Soldaten zu den Gefangenen gebracht worden. Eigentlich nur zu einem kleinen Teil der Gefangenen. Manche hatten versucht, sich mit den Werkzeugen, als improvisierte Waffen, auf Seiten der Föderation zu schlagen.

Aber Eukad wurde nun zum Speisesaal gebracht. Dieser war wahrscheinlich als Krisenherd diagnostiziert worden, da die Breen eine tiefe Befürchtung hatten.

Vor 40 Jahren, irdischer Zeitrechnung, hatte es auf einem Planeten der Breen einen Aufstand gegeben. Ruhige Breen eigentlich, Arbeiter, von denen noch nicht mal der Hauch einer Kritik am System ausging. Dann hatte hatte es von einen Tag auf den anderen einen blutigen Umsturz gegeben. Die Bürger hatten sich der politischen Organisationsstrukturen entledigt, scheinbar ohne vorherige Anzeichen.

Dieses Phänomen war schnell eingegangen in das Breensche Bewusstsein als das ¨Massaker der Stillen¨. Auch wenn Eukad gerne die Gründe für diese Geschichte, die er in der Gefangenschaft mehrmals gehört hatte, nicht kannte, faszinierte ihn diese Geschichte und er verstand die Soldaten. Von ruhigen Gefangenen ging eine Gefahr aus. Sie waren nicht kontrollierbar, das, was unter der Oberfläche zu brodeln drohte, war eine Alptraumvorstellung der Breen, da war Eukad sich sicher. Mit aufständischen Gefangenen konnte man umgehen, einen ungehorsamenen Gefangenen konnte man disziplinieren, aber nicht eine ruhige Gruppe, die unerwartet zuschlagen konnte.

Ein Zwiespalt für Eukad. Natürlich galt seine Loyalität der Föderation. Dass er die Angst der Soldaten nachvollziehen konnte, war nicht das Problem, sondern, dass er ihre Angst teilte. Eine Gruppe, zwar ruhig, die sich im Speisesaal verbarrikadiert hatte, konnte zu einem Schlag ausholen, wie eine Bestie.

¨Wissen Sie, ob ein Gefangener dort ist, den ich kennen könnte?¨, vergewisserte sich Eukad, als er sich mit der Wache dem Speisesaal näherte. Diese antwortete: ¨Ein Mensch, männlich, Pawel Roth.¨

Pawel Roth, europäer, Eukad erinnerte sich und nickte und fragte: ¨Darf ich Ihr Kommunikationsgerät verwenden?¨ Die Wache nickte, händigte es Eukad aus und dieser kommunizierte direkt in den Speisesaal: ¨Pawel Roth, hier spricht Eukad Yankir, man bat mich mit euch zu sprechen.¨

¨Komm zur Tür¨, antwortete Roth vertrauensseelig über den Kommunikator. Roths Signal wurde gestört, ein anderer Funkspruch wollte durchkommen. Während Eukad alleine zur Tür des Speiseraums ging, hörte er im Hintergrund, dass die Wache einen Funkspruch empfing. ¨Wir erhalten keine Order, bis die Lage geklärt ist, Stellung halten¨, brüllte jemand und die Lautsprechers des kleinen Sprechgeräts gaben es leicht verzerrt wieder.

Im Speisesaal stand Eukad vor vielleicht rund 50 Gefangenen. Die Lage war -- zu Recht -- gespannt. Trotz seiner Loyalität für die Sternenflotte, entschied Eukad sich die Order der Breen auszuführen. Er würde beruhigen und mediieren, auch das hielt seinen Sternenflottenkollegen den Rücken frei.

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"Was soll das heißen?" nuschelte Rev in den Kommunikator, als er endlich eine Sprechverbindung zur Hiren hinbekommen hatte. Es kostete ihn große Mühe, noch verständlich zu sprechen, obwohl er mehr als nur genervt war. "Uns geht hier drin die Atemluft aus und Sie erzählen mir etwas von anderen Transporter-Prioritäten? Das kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein!"

"Bitte gedulden Sie sich!" antwortete eine weibliche Stimme von Bord des Warbird. "Wir müssen gerade die verbündeten Breen aus der Bodenstation evakuieren, weil die Gefangenen sich bewaffnet haben und Jagd auf sie machen. Sie kommen direkt danach an die Reihe."

"Ich verstehe."

Dem Tellariten blieb keine andere Wahl, als abzuwarten. Er hatte angewiesen, daß alle sich hinlegen sollten, als die ersten der geschwächten Gefangenen ohnmächtig geworden waren. Die Anzugfilter der Breen hatten zwar etwas Aufschub gebracht, aber noch hatten sie die Orbitalstation nicht erreicht und je nach dem wie lange die Andockprozedur dauern würde, konnte es für einige der befreiten Zwangsarbeiter schon zu spät sein.

Stechende Kopfschmerzen und stark beschleunigter Herzschlag kündigten auch bei ihm eine beginnende CO2-Vergiftung an. Er hatte sich an die Außenwand gelehnt und hielt sich noch aufrecht, doch er spürte, wie er schwächer wurde. Die Anzeigetafel nahm er nur noch verschwommen wahr und sein Zeitgefühl hatte er auch verloren.

Nur die Breen schienen unbeeindruckt, schlenderten herum und prüften gelegentlich, ob die Ohnmächtigen noch lebten. Rev vermutete, daß sie die Außenluftklappen ihrer Anzüge längst wieder geschlossen hatten, um sich selbst zu schützen, doch er war zu schwach, um einen Streit darüber anzuzetteln.

Daß sich die ehemaligen Zwangsarbeiter entmaterialisierten, bekam er nicht mehr mit. Erst als ein Breen ihm eine Injektion verpasste, kam er wieder zu sich und sah sich blinzelnd um.

"Die Hiren hat die Gefangenen hochgebeamt und uns Medikamente und einen mobilen Luftregenerator geschickt." erklärte der Soldat knapp, während Rev sich aufrappelte. Dann fuhr ein Ruck durch die Liftkabine und sie kam zum Stillstand. Sie hatten die Raumstation erreicht. Jetzt stellte sich nur die Frage, ob außen an der Tür Freunde oder Feinde auf sie warteten. Doch vorerst konnten sie keine Gewissheit erlangen, denn obwohl ein Breen seinen Handschuh auf den Türöffner drückte, blieb sie geschlossen.

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Eine Sprengung des Hauptreaktors schien im Moment dank Lieutenant-Commander Sheridans Hilfe wieder sehr unwahrscheinlich geworden zu sein, vielleicht auch deshalb, weil die Breen, die sich im Hauptkontrollraum der Energieversorgung verschanzt hatten, auf einmal Anstalten machten über Nebenzugänge hinauszugelangen.

"Ob sie die Station zurückerobern wollen?", dachte Lieutenant Baum laut nach.

"Wahrscheinlicher wollen sie zu den angedockten Raumschiffen", meinte einer der Romulaner und Lieutenant-Commander Carter nickte zustimmend:

"Das glaube ich auch. Auf jeden Fall müssen wir vor ihnen dort sein, das hat jetzt höchste Priorität."

Doch gerade als sie die Krankenstation verlassen wollten, meldete Kentan, der an einer Nebenkonsole einige andere Informationen vor Augen hatte:

"Der planetar-orbitale Lift mit Lieutenant Torrs Team hat gerade angedockt; die Tür ist offenbar blockiert, entweder geschah dies vom Reaktor-Kontrollraum aus oder durch einen automatischen Verriegelungs-Mechanismus."

"Können Sie die Verriegelung jetzt gleich von hier aus deaktivieren?", fragte Carter hörbar gereizt.

"Ich fürchte nein, die beste Chance hätten wir direkt vor Ort. Vielleicht kann auch einer der Breen, der Torr begleitet die Blockade von Innen lösen. Ansonsten liegt die angedockte Kabine auf dem Weg zu den Schiffen."

"Ich hätte eine Idee wie es doch noch von hier aus ginge, wenn Sie mir zwei Minuten geben könnten...", meinte George Sheridan.

"Ich fürchte das dürfte zu knapp werden, wir müssen die Krankenstation jetzt verlassen!", entschied der höherstehende Offizier, "diese Schiffe dürfen auf keinen Fall ablegen, bevor wir sie unter unsere Kontrolle gebracht haben."

Bearbeitet von Kentan Delama
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Seit zwanzig Minuten knobelte Aban zusammen mit zwei romulanischen Wissenschaftlern über einem ganz überraschend aufgetretenen Problem: Kurz nachdem Assjimas Team auf dem Planeten abgesetzt worden war brach jeglicher Kontakt zu dem Zaldaner ab.

Aban war felsenfest davon überzeugt, dass dieser seinen Kommunikator entweder verloren oder ganz bewusst weggeworfen haben muss. Beides würde er dem komischen Kauz zutrauen. Doch Riov Dalis war nicht bereit gewesen, sich mit dieser simplen Erklärung zufrieden zu geben. Und da der Kontakt mit den Außenteams über die Kommunikatoren ansonsten ganz gut funktionierte und Aban nicht länger an seinem Abhörgerät sitzen musste, hatte er von ihr den simplen Befehl bekommen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Einen Befehl, dem er nur missmutig Folge leistete. Was ging ihn dieser Depp an? Viel lieber wäre er mit den romulanischen Landungstruppen nach unten gebeamt um Assjima – oder noch besser: Tial – in dem heldenhaften Kampf gegen die Unterdrücker zur Seite zu stehen.

Aber nein – stattdessen musste er sich den inzwischen schon recht müden Kopf über diesen stinkenden, paprikafressenden Zaldaner zerbrechen.

Während seine romulanischen Kollegen über den Sensoren hingen um auf der Planetenoberfläche nach einem Lebenszeichen Yankirs zu suchen, hing er lässig mit den Füßen auf der Konsole in einem Sessel und lauschte mit geschlossenen Augen den Kommentaren der Kollegen.

„Vergesst es! Den werdet ihr nicht finden! Drei zaldanische Lebenszeichen auf der Oberfläche ohne Kommunikatoren! Das sagt doch gar nichts aus. Wir haben keine Ahnung, wie viele von denen da unten sind. Erfasst die und beamt sie hoch. Dann werden wir ja sehen, ob Yankir dabei ist.“

Einer der Romulaner warf ihm einen verärgerten Blick zu. Der Verdacht, dass Aban zu viel mit einem der Ok-Ta zusammen gesteckt haben könnte war hinsichtlich der Ausdrucksweise nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch die Idee an sich war gut und man folgte seiner Empfehlung. Die drei zaldanischen Lebenszeichen auf dem Planeten verschwanden und kurz darauf traf die Nachricht ein, dass sich Yankir nicht unter den Neuankömmlingen befinden würde.

„Wie? Er ist nicht dabei?“ Jetzt wurde Aban hellwach. Wo zum Teufel steckte der Freak? Er nahm die Füße von der Konsole und beugte sich über den Monitor. „Da unten gibt es nichts mehr, was unsere Sensoren beeinflusst. Mal abgesehen von diesen ionisierten Gasen in der Waffenfabrik. Aber da kann er nicht stecken. Er hätte ohne Atemmaske mindestens fünfzehn Minuten über freies Feld rennen müssen. Dazu wäre der Junkie momentan nicht in der Verfassung.“

„Ist das Ihre auf persönliche Antipathie basierende Meinung, Kadett?“

„Nein. Das ist die fachliche Feststellung eines Mediziners … Ulan.“ Aban konnte sich nicht erklären, warum er so gereizt reagierte. Das war so ganz und gar nicht seine Art. „Richten Sie die Sensoren bitte auf Planquadrat C4 aus und erhöhen Sie die Sensibilität. Das scheint der Wohnbereich der Gefangenen zu sein. Wenn er sich an den Plan gehalten hat – was er vermutlich nicht getan hat – müsste er sich in diesem Trakt befinden.“

Der Ulan tat wie ihm befohlen – von einem Kadett – und schüttelte den Kopf. „Da ist rein gar nichts Zaldanisches.“

„Hm … vielleicht hat er sich in einem der Nestschiffe verkrochen. Fragen Sie bei Dackbad an.“

„Negativ. Der Ok-Ta ist sich sicher, dass Yankir sich nicht an Bord eines Nestschiffes befindet.“

„Orbitalstation, die angedockten Schiffe und vor allem den Schwerlastenlift scannen …“

„Negativ.“

„Dann ist er in einen der Vulkane gefallen …“ kommentierte Aban zynisch. „Auch gut.“ Er stand auf und ging hinüber zum Replikator. Irgendwie musste er den Kopf wieder frei bekommen. „Einen Raktajino … blöde Angewohnheit. Danke auch dafür, Doc.“ Er schlürfte vorsichtig an dem heißen Getränk. „Fassen wir zusammen: er ist nicht auf dem Planeten, nicht auf der Orbitalstation, nicht im Lift oder an Bord eines unserer Schiffe. Wenn er von einem Disruptor vaporisiert wurde müssten wir wenigstens Restsignaturen von ihm ausmachen … oder seinen Kommunikator. Fahren Sie unsere Sensorenaufzeichnungen auf Zeitindex 4692.5 zurück. Da wurde der Schild zerstört und die Sensoren konnten die Bewegungen auf der Oberfläche aufzeichnen. Vielleicht können wir erkennen, zu welchem Zeitpunkt er verschwand.“

Gespannt beobachteten die drei die diversen Punkte auf dem Monitor, die in alle Richtungen davon schwebten.

„Der Signatur nach ist dies Yankir. Da trägt er seinen Kommunikator noch“ kommentierte der Ulan und deutete auf einen Punkt, der sich zielstrebig auf das Zentrum des Gebäudekomplexes zu bewegte. „Halt!“ Der Romulaner fuhr die Aufzeichnung zurück. „Sehen Sie, Walir … hier trennt er sich von Rubenfeld und den Breen. Kurz darauf verschwindet die Signatur!“

„Es wurde keine andere Lebensform in unmittelbarer Nähe aufgezeichnet. Also hat ihn keiner abgeschossen. Eine Mine vielleicht?“

„Unserer Kenntnis nach benutzen die Breen keine Minen oder Selbstschussanlagen, die Lebensformen in Atome zerlegen. Zerreißen ja – aber nicht in Luft auflösen.“

„Was passierte zu diesem Zeitpunkt in den anderen Einsatzbereichen?“

Die beiden Romulaner beugten sich über die Aufzeichnungen. „Trupp zwei hat den Hochofen eingenommen. Dort passierte nichts Außergewöhnliches. Trupp Vier ist in ein Gefecht verwickelt. Aber auch hier nichts Besonderes. Trupp Fünf setzt sich außerhalb der Gebäude fest. Trupp Drei hat den Verwaltungstrakt erreicht … „

„Kurz davor?“

Der Ulan hob den Kopf: „Das Plasmakabel! Es stürzt herab und überflutet die Waffenschmiede mit ionisiertem Gas.“

„Wie lange brauchte das Gas, um in verdünnter Form den Wohnbereich zu erreichen?“

Die Romulaner begannen zu rechnen. „Drei Minuten, 43 Sekunden … bis ins Innere knappe vier Minuten … genau da verschwand Yankir!“

Aban setzte sich und schaute nachdenklich über den Rand seiner Tasse – eine Geste, die er bei Assjima sehr oft beobachtet hatte, wenn sie nachdachte. „Gehen wir mal davon aus, dass Yankir nicht auf dem Planeten ist und das dies mit dem Plasma zusammenhängt. Warum verschwindet nur er und nicht die anderen? Was unterscheidet ihn von den Breen, den Gefangenen und unseren Leuten?“

„Dass er Zaldaner ist kann nicht die Ursache sein. Sonst wären die drei anderen auch verschwunden.“

„Das ist richtig, Ulan. Er trägt einen Kommunikator wie unsere Leute auch. Das ist es also auch nicht. Seine Bewaffnung und Ausrüstung ist identisch mit der der anderen.“

„Irgendwelche Implantate vielleicht?“

„Das wäre eine Möglichkeit.“ Aban holte sich die medizinischen Unterlagen auf seine Konsole und studierte sie akribisch. Dann schüttelte er den Kopf. „Abgesehen davon, dass er da noch immer mit Drogen voll gepumpt war ist alles so wie es sein sollte.“

„Könnten die Drogen mit den Gasen reagiert haben?“

„Und dann ist er explodiert?“ Aban lachte bei dieser Vorstellung. „Nein … ausgeschlossen.“ Plötzlich richtete er sich ruckartig auf. „Gase! Der Typ stank doch so erbärmlich, als er in das Nestschiff stieg. Bei der Besprechung roch er noch ganz normal. Elijah sagte etwas davon, dass der sich einen künstlichen Gefangenengeruch repliziert hätte. Haben wir von hier aus Zugriff auf den Replikator in seinem Quartier?“

„Ja – das lässt sich machen.“

Wenige Handgriffe später fesselten eine Reihe von chemischen Symbolen und Formeln Abans Aufmerksamkeit. Er stand auf, ging murmelnd hin und her, stellte abwechselnd den Romulanern oder dem Computer Fragen, murmelte immer wieder etwas von instabilem Subraum und Plasma, rechnete im Kopf, kritzelte auf seinem PADD herum und ließ sich irgendwann in den Sessel fallen. „Verdammt! Er ist noch da! Aber er ist zu spät dran! Viel zu spät!“

Die Kollegen starrten ihn verständnislos an.

„Es ist die einzig logische Erklärung: die chemische Kombination seines speziellen Deos hat mit den ionisierten Gasen reagiert und eine winzig kleine Instabilität des Subraumes hervorgerufen. Yankir sitzt in seiner eigenen kleinen temporalen Anomalie fest. Eine Art olifaktorische Zeitblase!“

„Wie ist das möglich?“ fragte der Ulan.

„Es ist im Prinzip ganz einfach. Schauen Sie her!“ Aban begann, seinen Kollegen die Art und Weise der verschiedenen Reaktionen zu erläutern und die Gesichter der Romulaner hellten sich immer weiter auf.

„Sie sind Mediziner?“ hakte nun der andere Romulaner nach.

„Genauer Diagnostiker.“

„Und wie bekommen wir ihn da wieder raus?“

„Keine Ahnung … jedenfalls noch nicht.“

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"Es handelt sich um einen Schutzmechanismus." erklärte Trol, einer der Breen, die mit Rev im Lift festsaßen. Der Tellarite konnte ihn von den anderen unterscheiden, da Trol eine breite Schramme auf dem Bruststück seines Anzuges hatte. "Der wurde von der Kommandozentrale aus eingeschaltet und kann nur von dort wieder aufgehoben werden."

"Das hilft uns leider nicht weiter. Wir sollten uns herausbeamen lassen." In gedanken fügte Rev hinzu: "Ehe es Ärger gibt." Die Erinnerung an die Disziplinarmaßnahmen, als er sich bei einer vergangenen Mission während eines Borg-Angriffs nach meinung des Captains zu lange in der Krankenstation verschanzt hatte, tireb ihn an, eine Lösung zu suchen und nicht abzuwarten, bis jemand ihn und sein Team herausholte.

"Ein Transport ist jetzt nicht mehr empfehlenswert." intervenierte Trol, als Rev gerade seinen Kommunikator aktivieren wollte. "Direkt über uns ist die Spule, die uns mit künstlicher Gravitation bis hier her gezogen hat. Sie ist immer noch aktiv, um die Kabine zu verankern. Die starken elektromagnetischen Wechselfelder können einen Transporterstrahl streuen oder ungewollt ablenken."

Mit dem Tricorder überprüfte Rev die Behauptung und stellte fest, daß Trol recht hatte. Er ärgerte sich, denn wenn er das gewußt hätte, hätte er sich und alle Kämpfer mit den befreiten Zwangsarbeitern herausbeamen lassen, als die Kabine noch unterwegs und der Abstand zur Spule noch ausreichend gewesen war. Jetzt brauchten sie einen anderen Plan.

"Können wir ein Loch in die Tür schießen?"

"Nicht mit unseren Energiewaffen. Dagegen ist die Tür gesichert." entgegnete Trol. "Wir bräuchten Sprengstoff, aber in so einer kleinen Kabine würde uns die Druckwelle töten."

"Hm..."

Nachdenklich betrachtete Rev die kryptischen Anzeigen auf der Steuertafel. Dank dem mobilen Luftregenerator von der Hiren konnten sie es Stunden in dieser Kabine aushalten, doch es behagte Rev überhaupt nicht, so in der Falle zu sitzen. Schließlich konnten jederzeit feindliche Breen von außen eindringen und die isolierte Gruppe aufreiben, da kein Rückzug möglich war. Plötzlich veränderten sich die Leuchtmuster auf dem Display, sie gruppierten sich neu und bildeten seltsame Zeichen, die eindeutig nicht von den Breen stammten.

"Was ist denn das?" fragte Trol irritiert.

"Buchstaben!" erkannte Rev, obwohl es viel Phantasie brauchte, sie zu erkennen. Jemand modelte den Breen-Zeichensatz so um, daß daraus andere Symbole entstanden. "Lateinische Buchstaben von der Erde."

"Aha, und was steht da?"

I< I\I () p F I) I2 \/ E ( I< E I\I leuchtete auf der Anzeige und Rev entzifferte die Zeichen.

"Knopf druecken!" Er sah sich das Bedienpanel nochmals ganz genau an. "Welcher Knopf?"

Trol legte seinen Handschuh auf die Schaltfläche und wie von Geisterhand glitt die Tür auf. Dahinter erstreckte sich lediglich ein leerer, großer Raum, von dem sternförmig breite Gänge abzweigten.

"Ich möchte zu gerne wissen, wer uns da heraus geholt hat." brummte Rev und sah sich noch einmal zum Display um, wo prompt die Antwort auf seine Frage zu lesen war.

5 I-I E I2 I I) /\ I\I

"Der Teufelskerl." Der Wissenschaftler wandte sich wieder an Trol. "Wo sind wir jetzt?"

Der Breen deutete auf einen Schriftzug, der in dem großen Raum über den abzweigenden Gängen prangte.

"Unterer Andockring, Frachtabfertigung." übersetzte er.

"Dann sollten hier ja Schiffe angedockt sein. Hervorragend, wir sollten eines kapern." Er deutete auf den erstbesten Gang. "Da lang."

Ganz an die Wand gepresst rückten die Kämpfer vor. Der Gang verlief nicht gerade, sondern spiralartig gekrümmt, so daß sie nicht weit voraus sehen konnten. Deswegen liefen sie am Ende den Breen-Wachen geradewegs in die Arme. Das Gefecht auf kürzeste Distanz dauerte nur Sekunden, dann waren zwei Verbündete und zwei feindliche Breen tot, aber die offene Andockschleuse lag vor ihnen.

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Xortax, der alte Vulkanier, hatte sich im Hintergrund gehalten und das Geschehen ausdruckslos verfolgt. Als Assjima – noch immer den Phaser in der Hand – mit einem ungeduldigen Winken das Zeichen zum Weitermarsch gab, trat er vor und deutete auf die drei regungslos auf dem Boden liegenden Breen: „Entschuldigen Sie, Commander. Sollten wir nicht nachschauen, ob die noch leben?“

„Ist mir egal“ antwortete die Deltanerin unwirsch und setzte sich in Bewegung. Xortax nickte einem der Romulaner zu, der darauf hin seinen Tricorder zückte, die drei scannte und einem von ihnen eine isolineare Markierung anheftete, während der Vulkanier mit ein paar langen Schritten zu Assjima aufschloss. „Commander!“

Die Deltanerin reagierte nicht. Erst als er ihr die Hand auf den Oberarm legte, blieb sie stehen und herrschte ihn an: „WAS!“

„Ich kann vermutlich nur ansatzweise erahnen, welches emotionale Chaos in Ihrem Inneren herrscht. Die Situation ist für keinen von uns einfach. Aber wir sind nicht hier, um Rache zu üben. Sie sollten versuchen, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.“

„Ich habe mich unter Kontrolle!“

„Nein – Sie sind nicht sich selbst.“

„Was wissen Sie schon, wer ich bin.“

„Ich weiß vielleicht nicht viel über Sie, Assjima. Aber ich weiß dass Sie DAS hier nicht sind!“ Er deutete auf den Phaser in ihrer Hand. „Stecken Sie das Ding wieder weg und überlassen Sie diese Arbeit anderen.“

„Ich soll unsere romulanische Freunde die Drecksarbeit alleine machen lassen?“

„Sie sollen sich aus Feuergefechten heraushalten!“

Assjima blitze ihn wütend an: „Hat Captain Tenner Sie zu meinem Aufpasser ernannt?“

„Mehr zu Ihrem Schutzengel. Doch darf ich mich glücklich schätzen, in meinem langen Leben mehr als einen Deltaner zu meinen Freunden gezählt haben zu können. Ich kenne den berühmten deltanischen Zorn. Ich weiß aber auch, dass Sie im Nachhinein viel mehr unter den Konsequenzen ihrer Taten leiden werden als andere. Es hilft niemandem, wenn Sie Ihre Art ignorieren. Tenner hat Sie mit dem Kommando dieses Einsatzes betraut, weil er darauf vertraut, dass Sie mit diplomatischen Mitteln, nicht aber mit Waffengewalt agieren.“

„Wo zum Teufel soll ich hier Diplomatie einsetzen, Xortax? Da ist keiner, mit dem ich reden könnte.“

„Sie haben auch noch nicht nach einer passenden Gelegenheit gesucht, Commander.“

Einen langen, nachdenklichen Moment später steckte Assjima den Phaser zurück in die Tasche. „Sie haben Recht, Xortax.“ Dann deutete sie auf die zwei toten Breen. „Lassen Sie uns versuchen, die Kommunikation in einem dieser Helme in Gang zu bringen. Vielleicht meldet sich jemand, der zuständig ist.“

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Für Rev sahen von Innen alle Föderationsschiffe mehr oder weniger gleich aus. Jedenfalls so gleich, daß er anhand der Korridore nicht erkennen konnte, um welche Schiffsklasse es sich handelte. Auch mit der Orientierung hätte er seine liebe Not gehabt, wenn es keinen sprachgesteuerten Computer gegeben hätte, der ihn und einige Breen-Soldaten zuverlässig zum Turbolift dirigierte und ihm bereitwillig die Auskunft erteilte, daß sie ein Schiff der Saber-Klasse betreten hatten.

Allzu groß war Revs Gruppe nach den Verlusten nicht mehr, doch er entschied dennoch, sein Team aufzuteilen. Zwei Kämpfer sicherten die Luftschleuse, um eine Rückeroberung zu verhindern und eine weitere Gruppe schickte er in den Maschinenraum. Er selbst machte sich zusammen mit vier Breen auf den Weg zur Brücke.

Als der Lift die Türen öffnete und die Breen herausstürmten, rechnete der Tellarite fest mit dem nächsten Feuergefecht. Doch niemand bereitete ihnen einen heißen Empfang, die Brücke war komplett leer.

"Das ist ja fast zu einfach." murmelte der Wissenschaftler und betrachtete die leuchtenden Anzeigetafeln. das Schiff war im Bereitschaftsmodus, alles Sperren und Sicherungen waren überbrückt worden und an der Station des taktischen Offiziers befand sich ein neues Kontrollpult.

"Das muß für die Waffe sein." Er winkte Trol zu sich und wies ihn an, sich auf den Platz des taktischen Offiziers zu setzen. Dann aktivierte er per Knopfdruck an der wissenschaftlichen Station das Interkom. "Maschinenraum, Bericht bitte."

"Keine Gegner gesichtet. Alles ist intakt und betriebsbereit." meldete ein Breen. "Wie sieht es bei Ihnen aus? Sollen wir Sie verstärken?"

"Das ist nicht nötig, hier ist alles ruhig. Wir bereiten uns jetzt für das Abdocken vor. Torr, Ende."

Er wandte sich den Anzeigen der wissenschaftlichen Station zu und stutzte als er auf dem direkt daneben angedockten Schiff der Cheyenne-Klasse plötzlich rapide ansteigende Energiewerte feststellte. Ein anderes Team mußte das Schiff eingenommen haben. Oder aber es waren Breen an Bord, die versuchten, es startklar zu machen. Rev entschied, daß er seinerseits handeln mußte, denn ein angedocktes Schiff war ein leichtes Ziel.

"Steuermann, Abdockvorgang einleiten." Er drückte erneut den Interkom-Knopf. "Brücke an Maschinenraum, fahren Sie die Fusionsreaktoren und den Warpkern hoch. Wir brauchen vielleicht bald volle Energie. Trol, sobald die Energie zur Verfügung steht, laden Sie alle Waffen inklusive Hüllenbrecher. Und fahren Sie die Schilde hoch, sobald wir abgedockt haben."

Wie flüssig er die Befehle herunterratterte überraschte den Tellariten fast noch mehr als die Tatsache, daß die Breen keinerlei Probleme damit hatten, sie an den ihnen fremden Steuerelementen zügig und effizient auszuführen. Immerhin konnte er sich so wieder seiner Hauptsorge zuwenden, dem Schiff der Cheyenne-Klasse. Nicht auszudenken, wenn dort Breen an Bord waren. Aber jetzt schon nachzufragen, ob dort Freund oder Feind an Bord war, bevor die Schilde oben waren, getraute er sich auch nicht. Denn falls es doch Feinde waren, wollte er sie nicht unnötig auf sich aufmerksam machen. So betrachtete er ungeduldig die eigenen Energieanzeigen und voller Sorge die des anderen Schiffes, an dem Registriernummer und Name sorgfältig entfernt worden waren.

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Auf jenem Schiff der Cheyenne Klasse befanden sich George, Carter und Kentan, wie auch deren Teams an Bord. Durch Georges Wissen und Erfahrung erwachte die USS-Ahwahnee wesentlich schneller zum Leben als die anderen Schiffe. George nahm einen Romulaner aus Carters Team und die zwei Breen mit in den Maschinenraum, um die Aktivierung der Primärsysteme einzuleiten.

Glücklicherweise wies der Romulaner eine Ingenieursausbildung auf, die durchaus mit der der Sternenflotte mithalten konnte und somit Sheridan einiges erleichterte, als es als erstes darum ging, die Fusionsreaktoren für den Impulsantrieb in Gang zu setzen.

Wie ein eingespieltes Team gingen die Männer die Prozeduren durch. Die Systeme erwachten heulend zum Leben. Konsolen leuchteten so bunt wie ein Christbaum auf und die Displays zeigten zum ersten Mal seit langer Zeit wieder LCARS Anzeigen.

Was George auffiel, war, dass die Korridore, Konsolen, einfach alles in der Ahwahnee klinisch rein wirkte. Nichts wies darauf hin, dass dieses Schiff vor einigen Jahren von seiner Crew verlassen wurde.

Vielmehr konnte man zu dem Eindruck kommen, dass dieses Schiff nur überholt wurde und die Besatzung praktisch wie jederzeit wieder die Stationen bemannen könnte.

Um sich einwenig zu beruhigen, aktivierte George als Erstes die internen Sensoren und sondierte die Ahwahnee. Nach dem ersten Scan schien nichts auf eine Manipulation hinzuweisen, wenn man von der Aufrüstung der neuen Breen Waffe mal absah.

Ihm war klar, dass die Breen Ingenieure durchaus in der Lage waren die Sensoren so zu manipulieren, dass diese denjenigen falsche Werte anzeigen konnten, die vor hatten dieses Schiff sich unter den Nagel zu reißen.

Doch dieses Risiko mussten sie eingehen. Daher machte sich George nun an den Warpkern.

„Impulsreaktor bei 95 % Commander.“

„Danke Ulan. Dann machen wir uns an den nächsten Part“, antwortete George und zeigte hinter sich auf den säulenartigen Warpkern, der drei Stockwerke hoch hinter ihm aufragte.

George berührte seinen Kommunikator.

„Sheridan an Carter. Impulsenergie am Netz. Warpantrieb in 20 Minuten. Waffen und Schilde sollten in zwei Minuten arbeiten. Also bis dahin bitte keinen Ärgern, der nicht zu uns gehört.“

„Verstanden George. Bis es soweit ist, werden eh hier alle raten, wer sich welches Schiff genommen hat. Carter ende.“

Auf der Brücke ging Carter die Rampe herunter und nahm direkt am Ruder Platz. Kentan Delama nahm an der Operationskonsole neben Carter Platz und ließ sogleich seine Finger über die Kontrollen schnell gleiten.

Trend aktivierte die Steuerungssysteme. Es dauerte einige Sekunden, dann hatte er sich an die alte Konfiguration der Kontrollen wieder gewöhnt.

„Ich löse die Andockklammern. Sobald wir los sind, gehe ich auf 15 % Impulskraft und schalte den Navigationsdeflektor auf 150 % Leistung, dass sollte uns für kurze Zeit vor den schlimmsten Remplern schützen.“

Die Klammern begannen sich in der Brücke hörbar zu lösen. Auf dem Hauptschirm sah man, wie sich die Ahwahnee zu bewegen begann. Auch konnte man sehen, wie die anderen Schiffe ablegten.

Von einem Schiff der Saber Klasse erhielt Carter ein Signal von Rev Torr. Sein Team hatte dieses eingenommen. Damit konnte also der erste Offizier der Community zumindest ein Schiff der Freund Liste hinzufügen. Er aktivierte seinen Kommunikator und informierte den Tellariten, dass er nichts zu befürchten hatte, was zumindest die Ahwahnee anging.

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Während die Teams von Rev und Sheridan zwei Schiffe startklar machten, gab der momentane Stationskommandant, Genaralanwärter Prol, über das Helm-Kommunikationssystem das Signal zur Räumung der Station. Für ihn war die Situation unhaltbar geworden, denn seit die Gegner zusätzliche Truppen am Bord gebeamt hatten, waren seine Männer überall auf dem Rückzug. Also hatte er keine andere Wahl mehr und befahl allen verbliebenen Soldaten, sich zu den Andockschleusen durchzuschlagen und so viele Schiffe unter Kontrolle zu bringen wie möglich. Denn ihm war nicht verborgen geblieben, daß auf zwei der angedockten Schiffe bereits feindliche Aktivität herrschte. Da die Station hilflos war, trug er seinen Männern außerdem auf, die sie eher zu zerstören, als sie dem Feind zu überlassen.

Er selbst begab sich mit einer Kampfgruppe von zweiundzwanzig Mann auf ein Schiff der Nebula-Klasse und begann mit den Startvorbereitungen. Mit felsenfester Überzeugung, daß noch nicht alles verloren war, trieb er seine Männer an und verlangte ihnen alles ab. Auch sie wußten, daß es nun um Leben und Tod ging und sie vertrauten ihrem Vorgesetzten blind. Denn auch sie wußten, wenn sie dieses plus noch ein paar weitere Schiffe kampfbereit machen konnten, dann waren sie dank der neuen Waffe wieder klar im Vorteil.

Von all dem nichts ahnend beobachtete Rev auf der gegenüberliegenden Seite des Andockrings die Startvorbereitungen seines Schiffes. Er war beruhigt, daß Sheridan seine linke Flanke deckte und daß sich auf dem Schiff rechts von ihm immer noch nichts tat. Was ringsherum vor sich ging, davon bekam er nicht viel mit, weil es sich im Sensorschatten der Station und der umliegenden Schiffe abspielte.

"Die Andockklammern lassen sich nicht öffnen."

Rev blinzelte und blickte von seinen Sensoren auf, als er merkte, daß diese Meldung an ihn gerichtet war.

"Vermutlich wurde auf der Station die Energiezufuhr unterbrochen." antwortete er nach einem kurzen Blick auf die Anzeigen. "Wir kommen nicht aus eigener Kraft los. Wie lange würde eine manuelle Entriegelung dauern?"

"Zu lange." antwortete Trol und deutete auf das Schiff der Cheyenne-Klasse, das sich soeben von der Station gelöst hatte. "Ich werde uns losschneiden."

Trol aktivierte einen Phaser und schnitt mit einem eleganten Schwenk des Energiestrahls den Andockpylon ab. Zwar blieb jetzt ein Stummel davon am Schiff hängen, doch der störte nicht übermäßig. Allerdings begann die Saber sofort zu driften und wäre beinahe mit der Steamrunner rechts von ihnen kollidiert, wenn der Breen-Steuermann nicht so schnell reagiert und das flache, gedrungene Schiff um die Längsachse gerollt hätte. Haarscharf glitt es so unter der Steamrunner hindurch und vollführte dabei eine Bewegung wie ein von einem Baum zu Boden segelndes Blatt.

Gerade als Rev aufatmete, gab es einen lauten Knall und das Schiff wurde kräftig durchgeschüttelt.

"Was... war das?"

"Kollision mit einem anderen Schiff."

Rev sah wieder auf seine Sensordaten und konnte es nicht fassen. Ein Aufklärer mußte sich direkt hinter der Steamrunner entweder losgerissen haben oder war absichtlich abgedockt worden, jedenfalls hatte er sie voll erwischt. Die Hülle hatte im Hangarbereich eine riesige Schramme abbekommen und aus einigen Sektionen entwich Luft. Triebwerke, Waffen, Deflektor und Schilde waren aber zum Glück heil geblieben und da nur Maschinenraum und Brücke bemannt waren, störte der Luftverlust aus abgeschotteten Sektionen auch nicht weiter. Den Aufklärer hatte es schlimmer erwischt. Das Schiff der Venture-Klasse war nur noch Schrott, aber zumindest die Antimaterietanks mußten intakt geblieben sein, denn sonst wäre es in ihrer unmittelbaren Nähe explodiert.

"Bringen Sie uns zweitausend Meter von der Station weg." krächzte der Tellarite. "Wir müssen uns erst einen Überblick verschaffen."

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Der Breen war fast zwei Köpfe größer als Assjima und baute sich offensichtlich ganz bewusst sehr nah vor ihr auf. Doch sie war fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.

Der umsichtige Xortax hatte eine solche Situation vorhergesehen, irgendwo drei stuhlartige Sitzgelegenheiten aufgetrieben und in den langen, leeren Korridor gestellt.

„Wozu drei Stühle?“ schnarrte es ohne einleitende Worte aus dem Helm des Breen, den Assjima anhand seiner Rangabzeichen als UThot einstufen konnte.

„Wir haben auch eine Nachricht an die rebellierenden Lagerinsassen geschickt – in der Hoffnung, dass einer ihrer Repräsentanten an diesem Gespräch teilnehmen wird.“

Der Breen schnaufte verächtlich. „Wir verhandeln nicht mit Gefangenen.“

„Wir werden sehen, UThot. Noch ist ja auch eine Delegation von ihnen eingetroffen. Ich bin übrigens Lieutenant Commander Assjima von der USS Community.“

„Ein Lieutenant Commander? Wo ist Ihr Captain? Ich verhandle nicht mit untergeordneten Offizieren! Und schon gar nicht mit einer Deltanerin. Ihr seid keine würdigen Gegner!“

„Hinsichtlich der Würde kann man sicherlich unterschiedlicher Auffassung sein, UThot. Sie haben doch sicherlich auch einen Namen?“ antwortete die Ärztin, ohne weiter auf die unverhohlene Beleidigung einzugehen.

„Ich bin UThot Tex, Und als ranghöchster Offizier dieser Station verlange ich, mit Ihrem Captain zu sprechen.“

„Sie werden sich mit mir begnügen müssen. Captain Tenner ist derzeit auf dem Weg, um persönlich mit Thot Pran in Verhandlungen zu treten“ log Assjima dem Breen direkt ins Gesicht. „Ich kann wohl davon ausgehen, dass Sie als Kommandant dieser Basis über die bevorstehenden Gespräche informiert wurden?“

„Thot Pran würde niemals mit der Sternenflotte verhandeln!“

„Ungewöhnliche Situationen erfordern manchmal ungewöhnliche Handlungen. Und aus diesem Grund stehen wir beide – zwei untergeordnete Offiziere – hier in diesem Korridor. Setzen Sie sich bitte, UThot Tex.“

„Ich bin nicht müde.“

Assjimas Augen verengten sich. „Aber ich habe einige sehr anstrengende Tage hinter mir. Meines Wissens nach ist das Konzept der Höflichkeit den Breen durchaus bekannt.“ Sie deutete auf den Stuhl, der plötzlich einen halben Meter vorrutschte und den Breen so in die Kniekehlen stupste, dass sich dieser überrascht hinsetze. Die beiden Soldaten, welche die Eskorte des Kommmandanten bildeten, machten je einen Schritt nach vorne, doch Tex bedeutete ihnen mit erhobener Hand, sich ebenso ruhig zu verhalten wie der Romulaner und der Vulkanier, die hinter Assjima standen.

Auch die Deltanerin hatte sich gesetzt und war heilfroh, nicht länger den Kopf in den Nacken legen zu müssen. Dieser Kerl war wirklich sehr groß und sie erwischte sich bei dem Gedanken, ob sich womöglich die Aufstiegschancen in der breenschen Militärhierarchie eher an körperlichen Attributen denn an den geistigen Fähigkeiten festmachen würden. Wie groß musste dann wohl Thot Pran sein? Doch man soll seinen Gegner nie unterschätzen. Dieser Tex war sicherlich nicht wegen seiner Länge Kommandant der wichtigsten Basis der Bota Rez.

Eine aufkommende Unruhe in einem Seitengang ließ Assjima aufhorchen. Ein Trupp ausgemergelter Gestalten erschien. Allen voran ein sehr groß gewachsener Mensch Anfang fünfzig. „Wir wurden gebeten, uns hier einzufinden“ setzte der Mann an und im selben Moment war Assjima aufgesprungen.

„Jonathan?“

Der Mann starrte sie verdutzt an. Dann hellte sich seine Miene auf. „Assjima! Bist du das wirklich?“ Er machte zwei Schritte auf sie zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Mein Gott – wie um alles in der Welt kommst du hierher?“

„Dies ist eine längere Geschichte. Wie geht es Miriam?“

„Ich weiß es nicht“ antworte er leise. „Sie wurde vor zwei Jahren in ein anderes Lager verlegt und ich habe seit sechs Monaten nichts mehr von ihr gehört.“

„Das tut mir leid …“

Mit lautem Schnarren machte sich der Breen bemerkbar. „Könnten Sie Ihre Privatgespräche vielleicht auf einen späteren Zeitpunkt verschieben?“

„Bitte entschuldigen Sie. Das hier ist Lieutenant Jonathan Wheeltham. Er wird – so vermute ich – die Position der Lagerinsassen vertreten?“

„Das ist korrekt.“

„Nun – jetzt wo wir alle so hübsch beisammen sitzen, könnte uns der Vulkanier vielleicht noch etwas Tee servieren.“

„Das wäre sicherlich sehr nett, UThot“ antwortete Assjima trocken. „Doch ich befürchte, dass wir dazu keine Zeit haben. Setz dich, Jonathan.“

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„Warum sitzen wir hier?“ Der Breen tackerte ungeduldig mit seinem behandschuhten Zeigefinger auf dem Oberschenkel herum. „Wenn Sie auf eine Kapitulation hoffen, so haben Sie sich verkalkuliert.“

„Vermutlich rechnen Sie mit dem baldigen Eintreffen des schweren Breenkreuzers und seiner Eskorte“ antwortete Assjima. Da sie sicher war, dass diese Station keinerlei Kontakt mehr zu den restlichen Truppen Thot Prans hatte, konnte sie guten Gewissens ein klein wenig übertreiben. „Es sind vier Schiffe im Anflug auf die Basis. Die restlichen werden in diesem Augenblick von unseren klingonischen Freunden in Schach gehalten. Im Orbit befinden sich derzeit sieben romulanische Warbird und die Flotte von Tha'Thot Prad wird von uns in etwa zehn Minuten erwartet. Derzeit sind bereits Dreiviertel der Lagerinsassen an Bord unserer Schiffe. Bis zum Eintreffen Ihres Gouverneurs wird es hier nur noch Ihre Leute geben, Tex. Sie haben keine Energie mehr, Ihr Verteidigungsgürtel ist zerstört. Die Orbitalstation hat auch nur noch für wenige Minuten Energie. Das reicht kaum mehr um die Lebenserhaltungssysteme aktiviert zu lassen, bis Ihre Unterstützung eintrifft. Wie auch immer die bevorstehende Schlacht im Orbit enden mag – Ihre Leute werden keine Rolle mehr spielen. Und Thot Pran wird keine Möglichkeit haben, seine Truppen hier heraus zu holen, bis denen auf der Orbitalplattform die Luft zum Atmen ausgeht.“

Der Finger des Breen hämmerte in schnellerem Rhythmus auf den Oberschenkel. Ein anderes Zeichen von Nervosität war ihm nicht anzusehen. Assjima verwünschte einmal wieder die Maske der Breen, die es ihr unmöglich machte, auch nur einen Hauch Mimik in diesen blassen, fleischlosen Gesichtern zu erkennen. „Sie schlagen uns also eine Kapitulation vor? Zu welchen Bedingungen?“

„Ihre Leute lassen sich widerstandslos entwaffnen. Dann werden alle Truppen von der Orbitalstation hier auf den Planeten gebracht und unter Bewachung in der Kaserne einquartiert. Dort können Sie auch ohne funktionierende Lebenserhaltungssysteme so lange überleben, bis die Situation geklärt ist. Tha'Thot Prad wird sie im Anschluss als Kriegsgefangene nach den Vorgaben der Förderation behandeln. Vermutlich werden sich viele seiner Leute in Thot Prans Gewahrsam befinden und die Gefangenen können im Rahmen eines Friedensvertrages ausgetauscht werden. Tex – Sie können nichts mehr zum Ausgang dieser Auseinandersetzung beitragen. Aber so werden Ihre Männer auf jeden Fall überleben und können zu ihren Familien zurückkehren.“

„Und wenn Pran gewinnt, werden wir alle als Verräter hingerichtet.“

„Diese Möglichkeit ist verschwindend gering. Wenn Pran sich nicht ergibt, werden seine Schiffe vernichtet. Auch die in der Raumanomalie. Wir haben den Zugang zur Raumtasche blockiert. Die Schiffe dort haben keine Chance. Egal wie viele es tatsächlich sein mögen. Irgendwann geht ihnen die Energie aus.“

Das Hämmern des Handschuhs auf dem Oberschenkel hörte auf. „Nach den Vorgaben der Förderation? Warum sollte sich Prad darauf einlassen?“

„Weil wir sonst die Anomalie freigeben, unsere Leute einpacken und umgehend den Raum der Breen verlassen. Er würde dann wieder ohne Verbündete dastehen.“

„Moment!“ fuhr nun plötzlich Wheeltham dazwischen. „Diese Folterknechte …“ er deutete auf Tex „… sollen ungeschoren davon kommen? Nachdem sie uns über Jahre gequält und misshandelt haben? Sie gehören vor ein Kriegsgericht gestellt! Jeder einzelne von ihnen!“

Die Deltanerin konnte nur mühsam ihr Erstaunen verbergen. „Sie haben auch nur ihren Befehlen Folge geleistet …“

„Pah!“ stieß der Mensch verächtlich aus. „Das war nicht nur Gehorsam! Für die war das pures Vergnügen. Hinter jedem einzelnen Helm haust das personifizierte Böse. Niemand kann von uns verlangen, dass wir einem solchen Vorschlag zustimmen!“

„Was stellt ihr euch denn vor, Jonathan?“

„Du gibst uns dein Ehrenwort, dass die vor ein Kriegsgericht kommen und verurteilt werden.“

„Diese Entscheidung liegt nicht in meinem Verantwortungsbereich. Deswegen kann ich keinen solchen Versprechungen machen. Und ich will es auch nicht.“

„Dann verhandelt ohne uns weiter. Wir ziehen die Waffen deinen salbungsvollen Worten vor!“ Er stand auf und wandte sich seinen Leuten zu. „Das hier bringt nichts!“

Einer der Männer zog einen Disruptor aus seinen Lumpen und richtete ihn auf Tex. „Dann fangen wir gleich hier mit dem obersten Folterknecht an“ Er hob die Waffe und sackte im gleichen Augenblick mit einem leisen Seufzer in sich zusammen.

Der alte Xortax stecke mit unbeweglicher Mine den Phaser wieder in die Tasche. „Keine Sorge. Er war nur auf Betäubung gestellt. Doch der nächste Schuss wird tödlich sein.“

Jonathan starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. „Sie feuern auf Mitglieder der Sternenflotte, alter Mann?“

„Jeder, der sich den primitiven Gefühlen der Rache hingibt und darüber die Direktiven der Förderation vergisst, kann nicht länger als ein Mitglied der Sternenflotte betrachtet werden, denn er hat seinen Eid verletzt und sich damit selbst ins Abseits gestellt.“

„Wir alle haben mehr als zehn Jahre unseres Lebens der Sternenflotte geopfert. Niemand hat das Recht, unsere Wünsche einfach so zu ignorieren oder sogar mit Waffengewalt zu unterbinden.“

„Welches Recht erlaubt es dir, deine Wünsche mit dem Blut anderer Sternenflottensoldaten bezahlen zu lassen?“ warf nun Assjima ein. „Wenn die Kämpfe weitergehen, werden viele meiner Leute ihr Leben verlieren.“

„Dann zieht euch zurück. Jetzt wo wir ihre Waffen haben, werden wir mit diesen Bastarden auch ohne euch fertig.“

„Ganz so einfach, wie du dir das vorstellst, ist das nicht.“

„Oh doch, Assjima. Es ist ganz simpel. Ihr geht zurück auf eure Warbird und lasst uns erledigen, was wir zu erledigen haben. Lasst uns eines der alten Schiffe zurück. Wir finden dann schon selber zurück.“

„Und dann? Sucht ihr euch einen netten Planeten und werdet Kolonisten? Oder lieber Raumpiraten? Denn sobald ihr den Raum der Förderation betretet, werdet ihr selber vor ein Kriegsgericht gestellt.“

„Warum? Weil wir dem Befehl eines Lieutenant Commanders nicht Folge geleistet haben?“

„Ich habe weder dir noch deinen Leuten einen Befehl erteilt. Doch wenn du es darauf anlegst, dann bekommst du deinen Befehl von höherer Stelle.“ Sie war inzwischen aufgestanden, ging ein paar Schritte zur Seite, so dass niemand mithören konnte und aktivierte ihren Kommunikator. „Assjima an Rutherford. Bitte um Lagebericht!“

„Hier Rutherford. Wir haben die Situation inzwischen weitestgehend unter Kontrolle. Es gibt nur noch einzelne Scharmützel.“

„Sehr gut. Wir haben hier inzwischen ein etwas anders gelagertes Problem.“ Mit knappen Worten erläuterte die Ärztin die aktuelle Situation.

„Und Sie denken, dass dieser Tex tatsächlich kapitulieren würde?“

„Ja. Ich bin mir da ziemlich sicher.“

„Gut. Dann holen Sie mir bitte den Wheeltham her.“

Assjima winkte Jonathan zu sich, der widerwillig Folge leistete. „Er ist jetzt hier und kann Sie hören.“

„Lieutenant Wheeltham, hier spricht Captain Rutherford.“

Die Augen des Mannes weiteten sich. „Captain? Sie sind noch am Leben?“

„Ja – und nicht nur das. Ich bin hier vor Ort. Sozusagen in der direkten Nachbarschaft. Nachdem ich von Ihnen niemals ein Schreiben mit der Bitte um Freistellung von Dienst der Sternenflotte bekommen habe, gehe ich davon aus, dass Sie sich nach wie vor als ein Crewmitglied der USS Sarajevo betrachten?“

„Ja, Captain!“

„Dann hören Sie jetzt genau zu, Lieutenant: Als Captain der Sarajevo erteile ich Ihnen hiermit den Befehl, dafür zu sorgen, dass sich alle rebellierenden Lagerinsassen umgehend entwaffnen und an Bord eines der romulanischen Schiffe beamten lassen. Desweiteren befehle ich, dass Sie und Ihre Leute den Anordnungen von Lieutenant Commander Assjima Folge zu leisten haben. Sie ist die Einsatzleiterin und selbst ich habe mich Ihrem Befehl unterstellt. Da dürfte das für Sie nun wirklich kein Problem sein. Haben Sie mich verstanden, Wheeltham?“

„Aye Captain!“

„Sehr gut. Jonathan: Es freut mich, dass es Ihnen gut geht und wir uns in Kürze an Bord der Hiren wieder sehen. Rutherford Ende!“

Nachdem die Kommunikation unterbrochen war, warf Jonathan der Ärtzin einen hasserfüllten Blick zu. „Das war ein verdammt übler Trick, Assjima!“

Doch die zuckte nur mit den Schultern. „Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Die Alternative wäre gewesen, die Breen in ihre Kaserne zu bringen und von unseren romulanischen Freunden bewachen zu lassen. Die hätten bei einem Angriff von eurer Seite aus jeden von euch niedergemacht. Die Überlebenden wären dann später wegen Befehlsverweigerung vor ein Militärgericht gestellt worden – womit auch niemandem gedient gewesen wäre. Und jetzt sorge bitte dafür, dass deine Leute ihre Waffen abgeben, damit ich diesen verdammten Job zu Ende bringen kann.“

„Zu Befehl, Ma’am.“ Er ging zu seinen Leuten zurück, wechselte ein paar Worte mit ihnen, erbostes Raunen war zu vernehmen und keiner legte seine Waffen ab.

Jonathan wandte sich nun wieder den anderen zu. „Gebt uns dreißig Minuten.“ Er deutete auf die Disruptoren in den Händen seiner Freunde. „Die brauchen wir vielleicht noch etwas, um Rutherfords Befehl etwas Nachdruck zu verleihen.“

Assjima warf dem Breen einen fragenden Blick zu: „Einverstanden, UThot?“

Der Kommandant nickte. „Ich werde meinen Leuten befehlen, sich unmittelbar in ihre Kaserne zurück zu ziehen um dort die Waffen an Rutherford abzugeben. Sie garantieren mir im Gegenzug vollen Schutz für meine Männer gegen diese mordlustigen Kohorten hier.“ Er deutete dabei auf Jonathan.

„Dafür kann ich garantieren.“ Der Blick, den sie dabei Jonathan zuwarf, ließ diesem die Zornesröte ins Gesicht steigen, doch er nickte zustimmend.

„Ein Problem haben wir allerdings noch, Commander.“ Sein behandschuhter Finger zeigte nach oben. „Ich habe keinerlei Kontakt mehr zu meinen Truppen in der Orbitalstation und den angedockten Schiffen.“

„Dann werden wir beide wohl einen kleinen Besuch dort oben arrangieren müssen.“ In Gedanken verschob Assjima das lang ersehnte heiße Bad auf einen späteren, noch unbestimmten Zeitpunkt.

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Immer mehr Indikatoren, die den Zustand der Systeme anzeigten, sprangen von Rot auf Orange, einige sogar schon auf Grün. George war noch keine Stunde zugange, und von den Primärsystemen fehlte nur noch der Warpantrieb, der ans Netz gehen musste.

Dies Bedeutete aber noch lange nicht, dass die Ahwahnee sich auch ins Gefecht stürzen konnte. Noch nicht.

Kentan meldete eine rege Kommunikation von der Station mit einigen Schiffen. Insbesondere mit einem Exemplar der Nebula Klasse dass der Kriosianer als die USS-Lexington Identifizierte und einem klingonischen Vor`Cha Kreuzer.

Beide Schiffe entfernten sich inzwischen mit halber Impuls Kraft und schienen eine günstige Position einnehmen zu wollen, von der sie aus die restlichen Schiffe unter Beschuss nehmen können.

Carter hatte eine permanente Interkommleitung zu George in den Maschinenraum geschaltet, damit dieser die Ereignisse ebenfalls verfolgen konnte.

Kentan teilte ebenfalls mit, dass die Lexington mit einer sogenannten MARK VIII Konfiguration ausgestattet war.

Als Nächstes konnte man über die Lautsprecher hören, wie der Chefingenieur der Community einen Pfiff ausstieß und einen Kraftausdruck auf französisch von sich gab.

„George?“

„Trend, wenn die falschen Leute auf diesem Schiff sind, dann haben wir verdammt viel Ärger im Anmarsch. Die MARK VIII Version bei der Nebula, verwandelt das Schiff praktisch in eine Waffenbank mit Warpantrieb. Soweit ich weis wurden 10 Schiffe der Nebula Klasse so aufgerüstet, dass diese 16 Trikobalt Ladungen gleichzeitig abfeuern konnten. Die Lexington war eines dieser 10 Schiffe an der die Umrüstung vorgenommen wurde.“

„Großartig! Können wir was dagegen tun?“

„Du meinst etwas außer Abhauen Trend? Jedenfalls nicht in einem direkten Kampf, bevor wir in Phaserreichweite kämen, wird die Lexington uns in ein Nudelsieb verwandelt haben. Ich lasse mir was einfallen.“

„Wenn Du schon dabei bist, George. Lass Dir auch was für den Vor`Cha Kreuzer einfallen. Denn so wie der längsseits neben der Lexington gegangen ist, muss dass ein Kumpel von ihm sein.“

„Reizend. Melde mich gleich wieder. „

„Delama? Sperren sie ihre Lauscher auf. Ich vermute, dass der feindliche Stationskommandant die Lexington sich unter den Nagel gerissen hat. Versuchen Sie herauszufinden, welches der anderen Schiffe noch zu ihnen gehört. Wenn wir nur einen Übersehen, endet dass hier in einem Blutbad.“

Der Kriosianer bestätigte und begann sogleich die entsprechenden Sondierungen vorzunehmen.

Währenddessen dachte George fieberhaft nach. Die Nebula Klasse war nichts Weiteres als ein Nebenprodukt der Galaxy Klasse gewesen. Eine Kostengünstigere Variante, welche sich auch leicht für entsprechende Anforderungen umrüsten ließ. Dafür hatte sie nicht ganz den Komfort und den Luxus der Galaxy Klasse, welche mehr auf Langstreckenmissionen im Tiefenraum konzipiert war.

Wie dem auch sei, es wurden für den Bau viele der Komponenten aus dem Regal der Galaxy für die Nebula verwendet.

George wusste noch, dass es eine bestimmte Schwachstelle in den Bussardkollektoren gab. Wenn er diese mit einem gezielten massiven Gammaimpuls beschoss, lösten diese im sekundären Plasmakreislauf einen kompletten Ausfall aus. Dieser hatte auch zur Folge, dass die Primärkreisläufe zur Sicherheit sich abschalteten und das Schiff im Grunde nur noch auf Batterie lief, welche in der Lage war die Lebenserhaltung und Kurzstreckenkommuniktaion für gerademal 36 Stunden zu ermöglichen.

Diese Schwachstelle existierte sehr lange bei allen Einheiten der Nebula Klasse. Und konnte auch erst vor einem Monat behoben werden. Den Berichten der Sternenflotte nach, die George gelesen hatte, würde es auch mindestens 5 Jahre dauern, bis alle aktiven Einheiten der Nebula Klasse nachgerüstet waren und somit dieser Umstand nicht mehr für einen Ausfall sorgen konnte.

George rief die Daten für den Hauptdeflektor auf, um zu sehen, in welchem Zustand sich dieser befand. Kurz darauf umspielte seine Lippen ein Schmunzeln.

„Es könnte klappen,“ sagte er halblaut.

„Ulan? Wie geht es mit dem Warpantrieb voran?“

„In 10 Minuten gemäß ihrem Befehl einsatzbereit, Sir.“

„Gut machen Sie weiter. Ich werde derweil den Deflektor für eine kleine Lightshow herrichten.“

George informierte darauf die Brücke.

Auf der Brücke selbst hatte der Breen, der an der taktischen Konsole stand gemeldet, dass ein Störsignal alle Frequenzen blockieren würde. Kentan bestätigte diesen Umstand, wo er darauf von Carter den Befehl erhielt, darum sich zu kümmern, dieses Störsignal schnellstens zu eliminieren.

Als Carter Georges Bericht hörte, keimte wieder etwas Hoffnung auf.

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George bereitete mit vollem Eifer den Plan vor, die Lexington außer Gefecht zu setzen. Dabei entdeckte er bei weiteren Sondierungen des Schiffes, dass die Breen ein System offenbar übersehen hatten, oder es nicht für relevant hielten: den Computerzugang für die Eingabe des Prefix Codes. Laut den Anzeigen hatte man dieses System so belassen wie seit dem Tag, an dem es in die Lexington in der Werft installiert wurde.

Ein Lächeln machte sich auf Sheridans Gesicht breit. Dann berührte er seinen Kommunikator.

„Sheridan an Brücke. Wir können alle feindliche Schiffe mit einem Schlag ausschalten, zumindest die Sternenflotteneinheiten. Aber dafür müssen wir wissen, wer nicht mit uns spielt.“

„Wir sind noch gerade dabei George,“ antwortete Carter.

„Was hast Du vor George?“

„Ganz einfach, wir werden den Prefix Code der jeweiligen Schiffe verwenden und diese unter Kontrolle bringen. Wird nur eine Heidenarbeit, dies auch richtig zu koordinieren. Ich bräuchte wirklich mehr Leute hier.“

„Leider haben wir nicht mehr im Moment zur Verfügung. Ich werde aber unsere anderen Schiffe informieren. „

„Je mehr gleichzeitig die Codes senden, um so weniger haben die Anderen die Chance den Code zu neutralisieren. Wir haben aber nur einen Versuch, dann ist das Überraschungsmoment weg. „

„Dafür haben wir immer noch unseren ersten Plan George.“

„Das ist wahr. Mache mich an die Arbeit. Sheridan Ende.“

Carter wandte sich an Delama, welcher George dabei helfen sollte, die Prefix Codes der hier anwesenden Sternenflotteneinheiten zusammenzustellen. Carter unterrichtete derweil die anderen befreundeten Schiffe.

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Gerade hatte Kentan das Störsignal eliminiert, da kam Sheridan mit der Idee hinsichtlich der Präfix-Codes.

"Könnte es wirklich so einfach sein?", fragte Lieutenant Baum etwas verwundert.

"Ganz so einfach doch nicht; jedes unserer Schiffe kann maximal zwei dieser Codes auf einmal senden, für mehr reicht unsere Computerkapazität nicht. Wir dürfen nicht vergessen, diese Codes werden mit fortschreitender Technologie immer komplexer, um einem Missbrauch vorzubeugen. Andererseits haben wir hier wirklich eine Chance, den feindlichen Breen mit einem Schlag eine empfindliche Niederlage zu verpassen. Anscheinend haben sie die Systeme der gekaperten Sternenflottenschiffe nur vergleichsweise oberflächlich modifiziert, sonst hätten sie garantiert die Präfix-Codes geändert."

"Aber kann man das nicht nur in einer Sternenflotten-Werft?"

"Die Breen haben auch ihre Methoden. Deshalb dürften wir auch nur einen Versuch haben... Die große Schwierigkeit besteht darin, genau herauszufinden, welches der Sternenflottenschiffe hier in der Hand des Feindes ist und welches nicht. Der große Brocken da vor uns gehört garantiert dazu, es wäre schon viel gewonnen, wenn wir nur ihn ausschalten könnten. Die Lexington wäre auch ohne die Breen-Modifikationen eine schwer zu stoppende Gefahr."

Während er gesprochen hatte, hatte Kentan die Präfix-Codes aller anwesenden Schiffe zusammengesucht. Er schickte sie nun an Sheridan; mit dem Einsatz durften sie nicht mehr allzu lange warten. Womöglich wäre es besser, zu riskieren das eine oder andere "befreundete" Schiff mit lahmzulegen, als auch nur eine der feindlichen Sternenflotten-Einheiten davonkommen zu lassen. Kentan teilte diesen Gedanken ebenfalls Sheridan mit.

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„Kein dummer Gedanke“, stimmte George seinem Offiziers Kollegen zu. „Wir könnten es folgendermaßen machen. Zwei oder drei Schiffe senden je zwei Codes. In diesem Code wird ein Makro eingebettet, dass dann die restlichen Codes von dort aus sendet usw. Wenn es hinhaut, dann sind innerhalb von 10 Sekunden alle Schiffe unter Kontrolle.

Dass Makro ist gleich geschrieben. Geben sie mir eine halbe Minute.“

George setzte sich an eine Konsole und begann schnell die Codes zu Schreiben, die für dieses Vorhaben benötigt wurden. Der Witz war: dass dieses Vorgehen auch auf der Akademie gelehrt wurde. Doch da war es immer nur blanke Theorie gewesen. Niemand hatte dies bisher in der Praxis umgesetzt.

Doch bisher war auch niemand in der Zwangslage, praktisch eine komplette Flotte mit einem Tastendruck sich unter den Nagel zu reißen.

Schließlich war George fertig. Er prüfte die Eingaben nochmals mit dem Computer. Dieser schien keine Fehler zu erkennen.

„Es ist soweit. Wenn es funktioniert, werden wir als Erste die Lexington unter Kontrolle haben. Damit die Burschen nicht reagieren können, sollten dann deren Konsolen gesperrt sein. Ich kann von hier aus nur die Codes mit dem Makro senden. Danach sind Sie dran Delama. Ich sende die Sequenz, wenn Sie bereit sind.“

George wartete auf die Antwort des Kriosianer.

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