John Shirley - Grimm 1: Der eisige Hauch

[einz1975]

Kann es sein, dass alle großen Führer unserer Zeit durch einen Zauber an die Macht kamen und ihr Charisma nicht echt, sondern durch verfluchte Münzen aus Griechenland entstanden ist? Nun, mit solch einer Frage könnt ihr euch beschäftigen, wenn ihr die erste Romanausgabe der TV-Serie zu den Gebrüdern Grimm lest. In der Vorgeschichte erfahren wir, dass selbst Napoleon nur mit diesen mystischen Münzen seinen Feldzug gegen die Welt gewinnen konnte, bis sie eben von einem Grimm geklaut wurden und somit das Ende des französischen Feldherren einläuteten.

In der Jetztzeit angekommen, müssen sich Nick und Hank um einen Mord kümmern. Erst scheint alles recht harmlos, doch nach und nach erfahren die beiden, dass sich eine Gruppe von Wesen zusammengefunden hat, die nach ganz oben will. Mit brutalen Morden an anderen Wesen verschaffen sie sich Respekt. Wer will schon gern einen Blutbader, Feuerteufel, Löwen, Todesdogge oder Geier zu Besuch haben? Selbst nennen sie sich „Le Touche Givre“ (Der eisige Hauch). Neben Drogenhandel, sind sie auch tätig im Zwangsprostitution, Schutzgelderpressung und Mordaufträgen.

Hier hat man es eindeutig nicht mit Anfängern zu tun und da es alles Wesen sind, ist eine besondere Vorgehensweise notwendig. Allerdings verschleißt der Roman an zu vielen kleinen Details. Hier und da wird haargenau erklärt, wer wo gerade hinfahrt oder warum er mit wem spricht, was der Story helfen soll, sie aber damit auf der Strecke bleibt. Im Endeffekt dreht sich alles um Rache. Denn der Kopf der Bande, ein gewisser Denswoz, stammt aus einer ebenso geschichtsträchtigen Familie wie die Grimm. Er will sich für all die Morde an seinen Vorvätern rächen.

Was sich jetzt schon recht seltsam anhört, liest sich leider auch bis zum Ende so. denn erst auf den letzten 20 Seiten wird der Grund für alles erklärt. Zwischendurch geht es um eine Entführung und kleinere Scharmützel gegen die Organisation. Einzig die Geschichte mit den Münzen hält einen wirklich bei Laune. Die Wesen selbst werden gut und anschaulich beschrieben. Selbst die Tatorte und auch einige Kämpfe haben ihren Charme, allerdings sollte man vielleicht einmal die Serie, wenn auch nur eine Folge, gesehen haben, so bekommen die meisten Figuren erst Bilder, welche man beim Lesen verfolgen kann.

Fazit:
Ihr wollt wissen wie es mit dem Grimm-Universum weiter geht? Dann seid ihr hier genau richtig! Ihr bekommt so ziemlich alles was ihr aus der Serie kennt: Kämpfe, Verschwörungen, Detektivarbeit und Tod. Leider fehlt etwas die Tiefe in der Story und auch der Grund der Rache ist doch sehr ausgelutscht, dennoch dürfen Fans sich tief durch Portlands Unterwelt lesen und alle anderen, greifen zu einem anderen Buch.

Matthias Göbel

Autor: John Shirley
Taschenbuch: 360 Seiten
Verlag: Cross Cult
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 21.11.2013
ISBN: 978-3-86425-305-8

 

Bearbeitet 19. Februar 2018 von einz1975