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das horizontale Magazin

Stephan Russbült - Lord Limbus


einz1975

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Ein kleines Bergdorf, ein Magier und ein herannahender Krieg. So beginnt die Geschichte um den Erzmagier Reuben, welcher zu mehr wird, als er sich je hätte träumen lassen. Als Verbundener zu den Göttern kennt er sich gut mit der Macht des Zaubers aus, doch ist er gegen den kommenden Ansturm von Barbaren nicht mächtig genug. Das Dorf wird vollständig niedergebrannt und alle Bewohner werden dabei getötet. Die Zeit vergeht und wir befinden uns 30 Jahre nach diesen Ereignissen. Rauben erinnert sich noch an das Feuer, kann den Rauch immer noch schmecken, doch zu seiner Verwunderung sieht er selbst nicht mehr ganz so frisch aus. Seine Haut ist fahl, verbrannt und er erinnert mehr einen Toten, als an einen Lebenden.

Er streift durch die Überreste des Dorfes und findet schließlich die ersten Skelette der ehemaligen Einwohner. Er berührt eines und plötzlich bewegt es sich. Verwundert versucht er zu erklären was hier passiert und erkennt nach und nach, dass er die Macht hat Tote wiederzubeleben. Schnell bekommt er auch mit, dass er sich gar nicht mehr in der richtigen Welt befindet, sondern in einer anderen, aber sehr ähnlichen Welt wie die, die die er kannte. Auf seiner Reise durch dieses Land lernt er drei kleine Gestalten kennen. Welche ihm genau berichten können, was hier vor sich geht und welche Macht er jetzt in Wirklichkeit besitzt. Er befindet sich im Limbus, ein Ort der alle die beherbergt, welche von den Göttern vergessen wurden.

Da er als Zauberer genug Macht besessen hat, kann er hier nun weiter existieren und seine Rache an den Barbaren vollenden. Doch die ersten Angriffe sind nicht siegreich und er muss erkennen, dass er allein mit einer Hand voll Mitstreitern nichts anrichten kann. So schulen ihn die Drei und er wird immer mächtiger, bis er zum endgültigen Schlag antreten kann. Auf der anderen Seite wird die Geschichte von zwei Sklavenkindern erzählt, welche von einem alten Mann freigekauft werden. Dennoch können sie sich nicht lange über ihre Freiheit freuen, da der Alte dringend aus dem Land muss. Er ist kein gewöhnlicher Mann, sondern ein Seelengefäß und er kennt zu gut, was damals von 30 Jahren passiert ist.

Am Ende finden sich alle Charaktere zusammen, lösen die Fragen auf und man darf gespannt sein, wie die Kinder am Ende mit ihrer erlebten Geschichte umgehen werden. Stephan Russbült ging so ziemlich auf alle bekannten Fabelwesen über Tote und Wesen aus einer anderen Welt ein die man schon einmal gehört hat. Nicht immer ist der Hauptprotagonist dabei wirklich so mächtig wie man es vermuten lässt und die Geschichte der beiden Kinder zieht sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge, da man erst auf den letzten Seiten erfährt was hier wirklich gespielt wird. Die Kämpfe wurden gut und anschaulich dargestellt, nur manch Zauber könnte etwas mehr Farbe vertragen.

Fazit:
Magie und Fantasy haben schon immer zusammengehört, warum also nicht einmal aus der Sicht eines Toten? Vom einfachen Magier, bis zum Lord des Limbus ist es ein weiter Weg. Der Autor hat munter und mit viel Interesse an lebenden Toten bewiesen, dass Märchen auch über den Tod hinaus und mit ihm funktionieren können. Wer gern einmal hinabsteigen möchte in den Limbus, darf sich getrost in die Obhut von Stephan Russbült begeben.

Matthias Göbel

 Autor: Stephan Russbült
Taschenbuch: 447 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 10.09.2015
ISBN: 978-3-404-20794-7

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Bearbeitet von einz1975
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