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...mit dem nervigen Beigeschmack der Wahrheit

Das Tor nach Walhalla


CptJones

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Mit Hilfe des Decoders konnte sich Vartik Tanrim ein ziemlich genaues Bild von der aktuellen Lage im Tzenkethi-Raum machen. Dort herrschte auf den verschlüsselten Sendefrequenzen noch schlimmeres Chaos als angenommen. Offensichtlich hatten sich zwei Gruppen gebildet, von denen eine die Schuld für die Explosion des Minenfeldes bei der Föderation suchte und wütend auf einen militärischen Gegenschlag drängte. Die andere Gruppe, die jedoch zusehens ins Hintertreffen geriet, zog auch andere Erklärungen in Betracht und warnte vor vorschnellen Schlüssen.
Die General-Mobilmachung hatte bereits stattgefunden und die Einsatzverbände bewegten sich zu ihren Bereitstellungsräumen, doch da offensichtlich der Angriffsplan durch den Wegfall des Minenfelds komplett überarbeitet werden mußte, klappte von vorne bis hinten nichts. Dutzende kurzfristiger Planänderungen, Umgruppierungen und Positionswechsel wurden angeordnet und teilweise kurz darauf widerrufen. In dieser Verfassung, das war Tanrim sofort klar geworden, wären die Tzenkethi einer beherzt agierenden Föderationsstreitmacht hoffnungslos unterlegen. Doch diese Streitmacht stand nicht zur Verfügung. Die Admiralität hatte auf seine Warnungen bislang nur zögernd und mit der eher symbolischen Verlegung einzelner, kleinerer Raumschiffe in die Grenzregion reagiert. Noch galt das Augenmerk des Sternenflottenkommandos voll und ganz den Verhandlungen mit den Breen.
Wont Mol-Brak, den Tanrim hinzugezogen hatte, war die Frustration deutlich anzumerken, als er seine Leute so kopflos agieren hörte.
"Jetzt schicken sie noch eine Suchstaffel zur letzten bekannten Position meines Verbandes!" fauchte er wütend. "Warum werfen sie den Plan schon wieder über den Haufen?"

Tanrim lehnte sich im Sessel des Besprechungsraums zurück und hörte weiter das Gewirr an Befehlen, das über die Deckenlautsprecher ausgegeben wurde.

"Eine Sache hatten wir nicht auf der Rechnung." stellte er fest und aktivierte den Bildschirm."Die Tzenkethi-Aufklärer melden radioaktive Staubwolken im Bereich des ehemaligen Minenfelds. Wissen Sie, wo die herkommen könnte?"

Der Tzenkethi-Offizier bejahte dies.

"Aus den Radioisotopen-Generatoren der Minen. Wir mußten auf diese primitive Technik zurückgreifen, um die Minen über Jahrzehnte einsatzfähig halten zu können. Wären immer nur einzelne Minen ausgelöst worden wie bei einem Krieg, dann wäre die radioaktive Wolke zu vernachlässigen gewesen. Aber jetzt ist die Grenzregion massiv kontaminiert. Da ja auch die aufgegebenen Sternensysteme teilweise vermint waren, werden bestimmt auch einige unserer ehemaligen Kolonien vom radioaktiven Niederschlag betroffen sein."

"...was sie für Sie wie für uns in den nächsten Jahrzehnten praktisch wertlos macht." ergänzte Tanrim und grübelte weiter. "Da das Minenfeld direkt an der Grenze am dichtesten war, nehme ich an, daß es diese Planeten am härtesten trifft?"

"Das vermute ich auch."

"Mal angenommen, die Föderation würde es zulassen, daß die Tzenkethi-Koalition die Pufferzone wieder aktiv nutzen dürfte. Dann würde die Radioaktivität von ganz alleine dafür sorgen, daß die Expansion nur langsam von Statten gehen könnte, oder?"

"Zwangsläufig, ja."
Wont Mol-Brak spitze die Ohren. Er ahnte, worauf der Zakdornianer hinaus wollte.

"Würde es die Tzenkethi von einem Angriff auf die Föderation abhalten, wenn die Föderation die Pufferzone auflösen und das Gebiet wieder unter Tzenkethi-Verwaltung stellen würde?"

"Möglicherweise! Damit wäre unser Kriegsziel bereits erreicht. Aber das würde dann ja so aussehen, als ob die Föderation aus Angst vor uns Zugeständnisse gemacht hätte."

"Die Pufferzone war ursprünglich als zeitweilige Maßnahme gedacht, bis eine diplomatische Lösung für unsere Differenzen gefunden wird. Diese Lösung war aber bislang von Ihren Leuten nicht gewollt, da die Föderation im Gegenzug nun einmal gewisse Sicherheiten erwartet." Tanrim ließ seine Worte einen Augenblick wirken. "Wären Sie bereit, einen Vertag zu unterzeichnen?"

"Was für ein Vertrag?"

"Ein unbefristeter Nichtangriffspakt mit der Föderation. Als Gegenleistung können die  Tzenkethi die Pufferzone wieder uneingeschränkt nutzen."

Der Tzenkethi-Kommandant lehnte sich in seinem Sessel zurück.
"Ein verlockendes Angebot, Captain. Ich sehe habei zwei Probleme. Erstens: Sie sind gar nicht befugt, mir so etwas anzubieten. Zweitens: Wenn die Tzenkethi erfahren, daß Sie unseren Verband vernichtet haben, dann werden sie einen Vergeltungsschlag fordern. Unabhängig von irgendwelchen Zugeständnissen."

"Daß ich meine Kompetenzen überschreite, ist mir wohl bewußt. Nur glaube ich nicht, daß die Föderation eine Abmachung widerrufen wird, die einen Krieg verhindert. Da die Zeit jedoch drängt, kann ich nicht darauf warten, daß sich die offiziellen Stellen in Bewegung setzen. Ich hatte vor, mit Ihnen zunächst eine Absichtserklärung zu unterschrieben und alles Weitere den Diplomaten zu überlassen. Damit reize ich zugegebenermaßen meinen Handlungsrahmen ziemlich weit aus, aber wenn das die einzige Chance ist, den Krieg zu verhindern, dann bin ich dazu bereit. Was den Vergeltungsschlag angeht, nun, da sind Sie in der richtigen Position, Ihren Leuten glaubhaft zu versichern, daß ein solches Unterfangen absolut aussichtslos wäre."

"Wie meinen Sie das?"

Der Zakdornianer schmunzelte.
"Haben wir nicht mit einem einzigen Schiff Ihren gesamten Verband und Ihr Minenfeld vernichtet? Hören Sie doch, was Ihre Leute sich da alles zusammenphantasieren. Bedenken Sie die schlechten Erfahrungen, die im letzten Krieg gemacht wurden. Die werden Ihnen bestimmt glauben."

"Wenn jemals publik wird, daß ich der Bevölkerung, den Militärs und der Regierung gegenüber die Unwahrheit gesagt habe, dann werde ich von einer Meute wütender Tzenkethi in Stücke gerissen." antwortete Wont Mol-Brak. "Und das meine ich nicht im übertragenen Sinne, Captain."

"Wir gehen beide hohe Risiken ein." antwortete Tanrim. "Ich bin dazu bereit, wenn Sie es auch sind."

Knappe zwei Stunden später ertönte die kraftvolle und stolze Stimme Wont-Mol Braks aus allen Schiffslautsprechern und wurde auch auf sämtlichen militärischen und zivilen Sendefrequenzen in den Tzenkethi-Raum ausgestrahlt. Der Kommandant erläuterte die Situation und verlas die Absichtserklärung, die er und Captain Tanrim unterzeichnet hatten. Er gebot allen Tzenkethi-Streitkräften, die Grenze zur Föderation nicht zu überschreiten, die Pufferzone jedoch wieder in Besitz zu nehmen. Sein Vortrag endete damit, daß er mit dem Überlebenden seines Schiffes in das Gebiet der Tzenkethi-Koalition zurückkehren würde, sobald die Verhandlungen abgeschlossen seien.

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Neuigkeiten verbreiteten sich schneller als man mit dem neuen Antrieb des Chefingenieurs der USS Community hätte fliegen können. Im Hauptquartier auf der Erde sahen sich rund 90 Prozent aller Flaggoffiziere die Aufzeichnung der Übertragung an, in der Wont Mol-Brak die Vereinbarung mit der Föderation verkündete.

 

Die Reaktionen waren breit gefächert von Verärgert über verwundert bis hin zur Bewunderung für den Kommandanten der Community. Nur bei Alyna Nechayev konnte man nicht absehen wie sie darüber dachte. Sie stellte eine vulkanische Mine zur Schau, als sie die Aufzeichnung sich ansah. Walther Sheridan hingegen verdaute noch die Meldung über das Antriebsexperiment, dass seinem Sohn geglückt war, schon musste er sich mit der Tatsache befassen, dass der Kommandant seines Sohnes das zustande gebracht hatte, was Diplomaten seit Jahren nicht geglückt war.

 

Admiral Sheridan Schüttelte nur kurz den Kopf und wünschte dem Zackdorn im Geiste viel Glück.

 

Auch im Diplomatischen Corps und im Senat war derweil Aktivität ausgebrochen. Es herrschte Uneinigkeit darüber, ob man Tanrim dafür Ehren sollte oder nicht. Die Einzigen, die Ruhe bewahrte war der Vulkanische Botschafter und sein zakdorianischer Kollege. Beide waren zu der Ansicht gelangt, dass man vorerst abwarten müsse, ob die Tzenkethi sich dem Abkommen verpflichtet fühlen oder nicht.

 

George und Jenax befanden sich derweil mit ihren Kindern im Quartier und sahen sich ebenfalls die Übertragung an. Nach dem der Schirm dunkel wurde herrschte Schweigen.

„Ach Du Schande!“, waren die ersten Worte, die George hervorbrachte. 

„Meinst Du, dass man Tanrim deswegen Anklagen wird?“

„Nein Imzadi“, antwortete George seiner Frau, „wenn es klappt wird man ihm schlimmeres antun. ……. Ihn Befördern.“

„Und wenn nicht?“

„Daran will ich im Moment nicht Denken“, antwortete George halblaut. „Lass uns was Essen, bevor noch was passiert.“

 

Bearbeitet von George Sheridan
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  • 2 Wochen später...

Tierk Noor-Kral konnte es nicht fassen und doch schien es wahr zu sein. Ausgerechnet Wont Mol-Brak, einer der fähigsten Tzenkethi-Militärs hatte Verrat an der ganzen Nation begangen. Fassungslos hatte der Politiker die Verkündung der Absichtserklärung mit angehört, die den Tzenkethi lediglich das zurückgab, was ihnen sowieso zustand. Keine neuen Territorien, keine Entschädigung für die immensen Verluste durch die Zwangsräumung der ehemaligen Kolonien, sogar mit den Folgen der Vernichtung des Minenfeldes mußten sie alleine fertig werden. Was um alles in der welt konnte einen so wachen Geist wie den von Wont Mol-Brak dazu bringen, so ein Abkommen zu unterzeichnen?

Trotz aller Wut und Enttäuschung hatte Tierk es nicht unterlassen, auch die Reaktionen seiner Mitgefangenen genau zu beobachten. Er war mit zwölf jungen Soldaten niederen Ranges in einem leeren Frachtabteil untergebracht und hatte wohl bemerkt, daß diese zunächst erleichtert und teils sogar augenscheinlich erfreut auf die Verkündung reagiert hatten. Es hatte einiger scharfer Ermahnungen und expliziter Erklärungen bedurft, um ihnen die wahre Bedeutung dieses Verrats überhaupt klar zu machen. Für den Staatsmann stand fest, daß er bei seiner Rückkehr dringend größeres Augenmerk auf die politische Erziehung der Jugend legen mußte. Hier lag offensichtlich einiges im Argen.

Längst hatte er wieder begonnen, Pläne zu schmieden, denn es galt, schnell zu handeln. Er mußte genügend Anhänger mobilisieren, um die Regierung noch vor der offiziellen Unterzeichnung der endgültigen Vereinbarung zu stürzen. Oder sollte er doch besser abwarten, die Papiergläubigkeit der Föderation ausnutzen und sie in falscher Sicherheit wiegen? Eines war klar, am Ende mußte Wont Mol-Brak seinen Kopf verlieren. Etwas anderes hatte der Verräter nicht verdient. Doch noch mußte Tierk Noor-Kral sich in Geduld üben. Erst wenn er wieder zurück im eigenen Territorium war, durfte er aktiv werden. Sonst würde er Wont Mol-Brak nur einen Grund liefern, sich ihn vom Hals zu schaffen.

 

Als Außenposten Gamma 7 in Sicht kam, ließ Captain Tanrim auf Impulsgeschwindigkeit verlangsamen. Er ahnte bereits, daß ihm ein heißer Empfang bevorstehen würde und die Anzahl der rings um die Raumstation angedockten Raumschiffe bestärkte ihn in seinen Befürchtungen. Zwar würden sich die technischen Stäbe eher auf seinen Chefingenieur und dessen neues Antriebskonzept stürzen, doch auch ihm stand bestimmt mehr als nur eine unangenehme Sitzung bevor. Dabei hatte diese ganze Tzenkethi-Krise bereits für unabsehbare Verzögerungen bei seiner eigentlichen Mission geführt. Trotz allem war sich Vartik Tanrim sicher, daß er das Richtige getan hatte. Für den Fall, daß es ihm nicht gelingen sollte, die Admiräle ebenfalls davon zu überzeugen, hatte er sich eine simple Strategie zurecht gelegt. Er würde um jeden Preis versuchen, seine Abberufung von dieser Rettungsmission zu verhindern. Ob ihm das gelingen würde, stand auf einem anderen Blatt. Zum glück gab es auch einige logistische aufgaben, welche die Community eine Weile an den Außenposten band. Die Tzenkethi mußten auf die Station transferiert und die Ok'Ta mußten an Bord genommen werden. Einige kleinere Schäden sollten auch noch ausgebessert und der Ersatzteilbestand wieder aufgefrischt werden. Genug Zeit, um die Fronten zu klären und den Admirälen seinen Standpunkt klarzumachen, so hoffte er. Ob sie ihn jedoch wieder fliegen lassen würden oder ob er sein Kommando abgeben und an Bord der Station bleiben mußte, das stand in den Sternen.

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Zwischen zwei Kapitänen einen Vertrag abzuschließen, dessen Erstellung eigentlich ausschließlich in den Aufgabenbereich von Staatsoberhäuptern fiel … das war typisch Tanrim. Assjima war sich sicher, dass dies Konsequenzen für den Zakdorn haben würde. Insubordination würde wohl noch der geringste Vorwurf sein. Amtsanmaßung … Nein, sie wollte wirklich nicht darüber nachdenken, denn ihrer bescheidenen Ansicht nach hatte Tanrim das einzig Richtige getan. Er war dabei, den Weg des sagenhaften Helden zu beschreiten: Leid und Buße auf sich zu nehmen, um anderen zu helfen. Was hatte Milseya doch gesagt? “Ein Held ist nur eine Person, die etwas getan hat, das über seine Kräfte, seine Möglichkeiten ging.“ So gesehen war dies ein guter Anfang. Aber eben nur ein Anfang. Jetzt mussten nur noch die Führungen der beiden verfeindeten Mächte mitspielen. Und denen dürfte das heldenhafte Element ihrer Mission ziemlich egal sein.

Assjima stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor dem Fenster ihres Büros und beobachtete den Anflug auf Gamma 7. Vermutlich würde es in Kürze wieder sehr turbulent zugehen, denn sie hatte gehört, dass zwei der Ok’Ta an Bord kommen sollten. Und die Tzenkethi sollten die Community verlassen. Sie würde Tanrim noch daran erinnern müssen, dass Tar-Zahn solange an Bord bleiben sollte, bis sein Fellwuchs es zulassen würde, ihn wieder unter seinesgleichen zu entlassen.

Einem Moment lang war sie versucht, dem Captain einen spontanen Besuch auf der Brücke abzustatten, doch vermutlich stand ihm momentan nicht gerade der Sinn nach einer Plauderei mit seiner Schiffsärztin. Andererseits würden ihm ein paar freundliche Worte vielleicht helfen, sich gegen die Admiralität zu behaupten. Sie schnappte sich die letzte Überlebende der knubbelnasigen Gutelaunetassen, die sie vor Jahren einmal von Esteban geschenkt bekommen hatte und füllte sie mit frischem Fencheltee auf. Dann setzte sie sich an den Schreibtisch und dachte nach. Was würde Vartik auf Gamma 7 erwarten? Vermutlich diverse Befragungen über Subraum. Vielleicht würden sie auch warten müssen, bis das Flottenkommando einen Vertreter schicken würde. Doch gleichzeitig würde das Zeitfenster immer kleiner werden. Jede Verzögerung konnte die Mission zum Scheitern verurteilen. Während sie an ihrem Tee nippte, dachte sie daran, wie sehr sich Tanrim während der Geschichte mit Neria für die Führungsoffiziere der Community eingesetzt hatte. Was auch immer jetzt passieren würde – seine Offiziere würden geschlossen hinter ihm stehen. Sie wusste auch, dass er sich dessen bewusst war. Das noch einmal zusätzlich zu betonen, wäre ziemlich überflüssig. Dennoch …

Wie beginnt man einen aufmunternden Brief an seinen Captain, der in den letzten Jahren zu einem der wertvollsten Freunde geworden war? Der sich in den letzten Tagen jedoch ziemlich zurückgezogen und eingekapselt hatte? Von dem man nur ahnen konnte, was gerade in seinem Innersten ablief?

„Vartik, mein Freund …“ begann sie zu tippen. „Wir sind angekommen. Inmitten der Geschichte, die Dimede von uns erwartet. Es läuft nicht nach Plan, könnte man denken. Doch Geschichten, die einem Plan folgen sind eigentlich keine Geschichten. Eine Geschichte entsteht erst dann, wenn etwas dazwischen kommt, wenn ein Plan nicht aufgeht, der Verlauf eine überraschende Wende nimmt. Es entsteht Suspense … Angst … und Spannung. Wie mag es weiter gehen? Ich weiß nicht, was ich dir raten soll. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich dir überhaupt etwas raten sollte. Du als gewiefter Stratege hast sicherlich schon einen Plan. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich meinen Mund halten würde. Oh ja – ich sehe dich vor meinem inneren Auge aufseufzen und etwas im Sinne von Wenn es denn unbedingt sein muss … vor dich hin brummen. Es muss sein, denn sonst würde ich vor Nervosität nicht schlafen können und aus Unkonzentriertheit meine Patienten falsch behandeln. Das Wohlbefinden der Crew hingegen liegt in der Verantwortung des Captains. Nachdem ich mir jetzt das Rederecht regelrecht erpresst habe, will ich eigentlich nur sagen: Vergiss den Plan! Oder besser: plane das mögliche Scheitern deines aktuellen Plans in deinen übergeordneten Plan ein. Wir haben nur ein Ziel: Rechtzeitig bei diesem verdammten Nebel anzukommen und unsere Leute rauszuhauen. Egal wie und - meiner bescheidenen Meinung nach – mag es kosten was es will. Doch der Weg dahin wird uns die Mittel in die Hände geben, dieses Ziel zu erreichen. Ist es nicht das, was einen Helden ausmacht? Mut, Selbstlosigkeit … blablabla … ich weiß, das hört sich abgedroschen an, aber wenn wir dieser Dimede auch nur annähernd Glauben schenken wollen … oder haben wir das nicht schon getan? Warum wären wir sonst hier? Also: wenn wir sie richtig verstanden haben, brauchen wir nur eine gute Geschichte für sie zu durchleben. Dann wird sie einen Weg finden, uns zu helfen. Du bist aktuell der Held dieser Geschichte. Der Held, der sich in Schwierigkeiten befindet, weil er ein Ziel erreichen will. Der Märchenheld befreit sich stets mit Pfiffigkeit, Mut, Naivität und einer großen Portion Glück aus der Misere … alles Eigenschaften, die nichts mit Strategie zu tun haben. Der Sagenheld hingegen setzt seinen Verstand ein. Aber er braucht zusätzlich übermenschliche Fähigkeiten oder zumindest göttliche Unterstützung. Nicht für ungut, aber an beidem dürfte es dir mangeln.

Sie werden dir vermutlich Insubordination und so etwas wie Amtsanmaßung vorwerfen. Du als einfacher kleiner Captain hättest nicht das Recht, einen so wichtigen Vertrag ohne die Rückendeckung der Föderation abzuschließen. Nicht das Recht … das ist der Knackpunkt. Rechte sind da um eine Gesellschaft zu ordnen. Sie sollen schützen. Ohne Rechtsordnung gäbe es nur Chaos. Sie garantiert im besten Falle ein gesellschaftliches Leben ohne Angst. Doch es gibt ein weiteres Mittel gegen die Angst: die Illusion! Durch Narration, durch gutes Erzählen lässt sich die Angst eindämmen. Wenn dir diese Herren nun also gegen den Karren fahren wollen, geschieht dies aus der Angst heraus, dass du ihr Rechtssystem gefährden könntest. Ein einfacher kleiner Captain hat nicht das Recht … usw. Unsere Freundin Metaxa würde sich in dieser Situation vermutlich vor den Herren und Damen aufbauen, mehr oder weniger mit der Faust auf den Tisch hauen, und denen eine Story vom Pferd erzählen, die sich gewaschen hat. Ziemlich sicher würde man sie daraufhin in die nächstbeste Arrestzelle stecken und warten bis sie wieder nüchtern ist. Ich an deiner Stelle würde vermutlich verbal eine Illusion erschaffen, die so abgehoben ist, dass sie mich sofort zu Metaxa sperren würden, bis sie mich einem Psychologen vorführen können. Du hingegen bist ein guter Erzähler mit einer gesunden Verbindung zur Realität. Arno Schmidt sagte einstmals: Nur die Phantasielosen flüchten in die Realität - und zerschellen daran. Ich will damit sagen, dass deine Illusion auf einer Geschichte basieren müsste, die man einem Strategen abnimmt, die realistisch genug ist, dass die Herrschaften der Admiralität damit etwas anfangen können, aber gleichzeitig so phantasievoll ist, dass eine Illusion von etwas Besserem entsteht und dadurch die Angst vor dem Chaos genommen wird.

Was könnte das für eine Geschichte sein? Ganz ehrlich: ich habe keine Ahnung. Meine Geschichte könnte möglicherweise so beginnen: Ich habe einen Traum … Aber es soll deine Illusion sein.

So, ich habe gesagt was ich loswerden wollte und kann nun vermutlich etwas besser schlafen. Die Gesundheit deiner Crew ist nicht länger gefährdet.

Ich werde in Gedanken bei dir sein

Assjima

 

P.S. Ach ja … noch zwei Kleinigkeiten: dieser haarlose Tzenkethi sollte noch an Bord bleiben, bis er wieder bepelzt ist. Sonst kann Lieutenant Harrison ihr Wort nicht halten. Und schließe deinen Bereitschaftsraum gut ab, sobald Dackgong und Dackbrol an Bord sind. Dackgong liebt bequeme Chefsessel.“

 

Die Ärztin lehnte sich zurück und trommelte nervös mit den Fingern auf der Sessellehne. Soll ich dieses Elaborat wirklich abschicken? Vartik könnte es einmal wieder als die belehrenden Ratschläge seiner neunmalklugen Ärztin auffassen, die sich in Dinge einmischt, die sie nichts angehen. Aber vielleicht versteht er es auch so, wie es gemeint ist … als die Gedanken einer Freundin, der es schwer fällt, ihn in den bevorstehenden Befragungen allein lassen zu müssen  Ihr Finger schwebte noch einen Moment lang über der Sendetaste. Dann drückte sie drauf, stand auf und ging in ihr Quartier, um noch etwas Ruhe zu finden, bevor die Ok’Ta eintreffen.

 

 

 

 

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Um Gamma 7 erwarteten 9 Schiffe der Sternenflotte die USS Community.  Von einem kleinen Forschungsschiff der Nova Klasse angefangen bis zu einer Einheit der Nebula Klasse, waren praktisch alle Schiffskategorien vertreten.

George erhielt schon über Subraum unzählige Anfragen.

Auch berichteten drei Ingenieure, dass sie am Computer versucht hatten, das Experiment nach zu vollziehen und irgendwie nicht weiterkamen, oder dass die Simulationen mit der Vernichtung des Schiffes endeten. Andere hatten sich nicht mal an den Computer gewagt, weil sie das Konzept an sich für Verrückt und zu Gefährlich hielten.

Obwohl sich jeder denken konnte, dass George ein wärmerer Empfang bevorstand wie es seinem kommandierenden Offizier nicht vergönnt sein würde, war es George etwas Mulmig zu mute. Übermäßige Aufmerksamkeit war nie seine Sache gewesen, auch wenn er sich ab und an solchen Situationen stellen musste.

 

Er packte nun einige Speicherchips und ein Padd in einen kleinen Kasten. Die Verschlüsse schnappten hörbar zu, als er nochmals sich umsah.

 

„Alles klar? Ich dachte nur, dass der Captain zum Exekutionskommando geführt werden soll?“ Trend Carters Stimme riss George aus dem Grübeln. Der Erste Offizier lehnte am Schott und hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt.

Obwohl er ein leicht schiefes Lächeln zeigte, wirkte es nicht wirklich fröhlich.

 

„Alles Ok. Ich hasse es nur ……………. Ich hasse es nur so derart im Mittelpunkt zu stehen.“

 

„Das konntest du aber oft gut verbergen.“

 

„Ja, aber……………………………“ George rang nach Worten. Jeder der ihn kannte, dass es nicht der Andrang der anderen Ingenieure war, was das Kopfzerbrechen zur Folge hatte. „Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich das Schiff verlassen werde. Möglicherweise für immer.“

 

Nun war die Aufmerksamkeit des Ersten Offiziers dem Chefingenieur sicher.

 

„Ich wurde vom SEC eingeladen im Hauptquartier auf der Erde vor zu stellen. Und wie es aussieht will die Sternenflotte nach einer eingehenden Prüfung sogar einen oder mehrere Prototypen des neuen Antriebs entwickeln. Ich soll dabei die Leitung der Konstruktion übernehmen.“

 

Carter stieß einen pfiff aus. „Meinen Glückwunsch! Das bedeutet für dich einen enormen Karriereschub.“

 

„Das tut es,“ antwortete George“ es bedeutet auch, dass ich nicht wieder zurückkehren werde.“

 

„Da drückt der Schuh.“

 

„Ja so ist es. Ich habe auch schon mit Jenax darüber geredet. Sie meinte, dass ich es einfach auf mich zukommen lassen sollte.“

 

„Ein guter Rat.“

 

„Das ist er. Es ist nur nicht leicht diesem zu Folgen.“ George nahm den kleinen Kasten vom Tisch auf und wandte sich in Richtung des Schotts. „Und jetzt werde ich von 10 Ingenieurskollegen erwartet.“

 

„Ich werde hier die Stellung halten, es sei denn der Captain braucht Rückendeckung“, antwortete Carter und begleitete den Chefingenieur zum nächstgelegenen Transporter.

 

 

 

 

 

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Als Vartik Tanrim an Bord der Raumstation rematerialisierte, war er völlig in Gedanken versunken. Er wollte gut vorbereitet sein und legte sich akribisch einen Satz nach dem anderen für die Befragung parat. Kurz bevor er sein Büro verlassen hatte, hatte er sich noch schnell die Nachricht seiner Ärztin angesehen. Sie hatte ihm Mut gemacht und er sah sich durch das, was sie ihm geschrieben hatte, in seiner Einschätzung der Situation bestätigt. Sie mußten dringend weiter und er durfe nicht zulassen, daß die Mission unterbrochen oder gar abgeblasen wurde. Aber ob er deshalb wirklich der Held in einer von Dimedes Geschichten war? Das würde er wohl auf die harte Tour herausfinden müssen...

Beim Verlassen des Transporterraums hätte er beinahe zwei Gestalten über den Haufen gerannt und der Schreck riss ihn aus seinen Gedanken. Vor ihm standen Dackgong und Dackbrol in sehr eigentümlicher Aufmachung. Ersterer hatte sich weiße Gamaschen auf seine Schwimmfüße geschnallt, trug einen üppig mit Orden, Litzen und Epauletten verzierten, marineblauen Uniformfrack dessen Zipfel links und rechts des Bürzels herunterhingen und auf dem Kopf einen schwarzen Dreispitz. Sein Compagnon hatte Radsporen an den Fersen, einen viel zu langen Kavalleriesäbel in silberner Scheide mit einer goldenen Schärpe diagonal vor dem Bauch hängen und sich um den Hals eine Goldkette von der Stärke einer Ankertrosse gehängt. Auf seinem Kopf saß ein römisch aussehnder Helm mit voluminösem, rotem Federbusch.

"He! Paß auf wo du hintrittst, Captain Knittergesicht!" schnatterte Dackgong aufgebracht. "Wir wollen endlich an Bord!"

"Wie seht ihr denn aus?" rief Tanrim und konnte gerade so ein Lachen unterdrücken.

"Blöde Frage! Wir sind die Botschafter der Ok'Ta, wie sollen wir denn sonst aussehen?" antwortete Dackbrol. "Nur mal so aus Neugier, die sagen alle, daß dein Chefingenieur in deinem Eimer einen neuen Superantrieb eingebaut hat. Wenn das stimmt, warum seid ihr dann so verflucht spät?"

"Das ist eine lange Geschichte. Meine Mannschaft wird sie euch sicher erzählen, sobald ihr an Bord seid."

"Sehr gut. Ich will mal hoffen, unsere Suiten sind schon bereit und der Schampus ist gekühlt! Los, Dackbrol, wir gehen." Er salutierte mit dem Flügel. "Weitermachen, Captain!"

Dann watschelten die beiden Raumenten in den Transporterraum.

Tanrim schüttelte schmunzelnd den Kopf. Spätestens jetzt konnte er verstehen, daß Commander van Dopper die beiden lieber früher als später auf die Community transferiert haben wollte. Bestimmt war der Stationsbesatzung in den letzten Tagen nicht langweilig geworden. Er hingegen würde sich liebend gerne die nächsten Wochen mit zwei extrovertierten Raumenten beschäftigen anstatt einem Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen zu müssen. Doch wünsche alleine brachten ihn nicht weiter. Er mußte sich jetzt auf den Weg machen in die Höhle des Löwen.

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Als George den Transporterraum der Community betrat materialisierten gerade Dackgong und Dackbrol auf der Plattform. Der Diensthabende Transporter Operator musste sich zusammenreißen um nicht in ein schallendes Gelächter auszubrechen. Er konnte es gerade noch als einen Räusperer kaschieren.

George reagierte hingegen verdutzt. Die beiden Raumenten sahen durch die Übertrieben wirkenden accessoires wie Comicfiguren aus. Auch passte deren Benehmen beinahe perfekt dazu.

 

 

« Die Botschafter Dackgong und Dackbrol bitten um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen ? Nat, nat, nat, nat. »

 

 

« Erlaubnis gewährt meine Herren », antwortete trend Carter, der es gerade noch mit großen Schritten in den Transporterraum geschafft hatte. Auch er musste zunächst das Auftreten der Ok`Ta verdauen, schaffte es aber geschickter dies zu verbergen.

« Ich bin Lieutenant Commander Trend Carter. Erster Offizier der Community. Dies hier ist unser Chefingenieur Commander George Sheridan », stellte Trend sich und George vor, « ich werde Sie zunächst zu ihren Quartieren bringen, wenn Sie einverstanden sind? »

 

 

« Aber klar ! « , antwortete Dackgong mit selbstbewusster Haltung, was die Aufmachung noch komischer wirken ließ.

 

 

« Meine Herren, wenn Sie mich entschuldigen möchten ? Ich muss mich zum Außenposten begeben. »

 

 

« Kein Problem George. Viel Glück. »

 

 

« Danke », sagte George, nickte den Enten zu und trat auf die Platform. «  Energie ! »

George verschwand im Transferstrahl und ließ Carter mit den beiden Botschaftern zurück. Dieser zeigte Gute Mine zum bösen Spiel und führte die Beiden zu den vorbereiteten VIP Quartieren.

 

 

 

In einem der großen Konferenzräume des Außenpostens hatten sich insgesamt 10 Chefingenieure der Sternenflotte versammelt, wovon neun dem Chefingenieur der Community und seinen Ausführungen Aufmerksam folgten.

Auf dem großen Sichtschirm, welcher in die Rückwärtige Wand eingelassen war konnte man eine Aufzeichnung der Flucht vor den Tzenkethi sehen. Mehrere Kameraperspektiven fingen ein wie sich auf einmal das Wurmloch bildete und alles in seiner Umgebung sich einverleibte.

Ein leicht transparentes Display mit Daten wurde in die linke untere Ecke eingeblendet.

 

„Hier können Sie sehen wie die Warpfeldgeometrie sich ständig anpasst und die Belastungen für den Rumpf durch die Ausgleichssysteme kompensiert werden. Durch diese Modifizierungen erlitt die Community nur geringe Schäden. Bei den Tzenkethi können Sie gleich sehen was passiert, wenn das Schiff für einen solchen Transit nicht vorbereitet wurde“, erklärte George.

 

Die Aufzeichnungen der Heckkamera der Community zeigten wie das Tzenkethi Schiff innerhalb von Sekunden begann sich derart zu verbiegen, wie wenn eine gigantische Hand es einfach in zwei Richtungen gleichzeitig drehen würde. Trümmerwolken lösten sich vom Rumpf. Die Schiffsform ging immer mehr verloren. Die Anwesenden Ingenieure sahen fasziniert und bestürzt dem Todeskampf des Kriegsschiffes zu. Sie konnten es nicht fassen, dass die Tzenkethi Crew diesen Ritt ohne Verluste an Leben überstanden hatte.

Auf einem weiteren leicht Transparenten Display sah man eine Sternenkarte, wo die Community als Starfleet Delta Icon dargestellt das Raumgebiet durcheilte. Neben dem Icon wurde die Geschwindigkeit in der neuen Skala angezeigt.

Ein Raunen ging durch den Raum, als die Aufzeichnung dann endete.

 

„Commander? Das ist Unglaublich! Ich habe eine Tonne an fragen…“, stammelte der Chefingenieur der USS Biskaya. „Wie haben sie es geschafft, dass die neuen Energieleitungen nicht versagt haben. Die Kräfte waren ja enorm!“

 

„Commander, lässt sich dieses Konzept überhaupt auf Schiffe mit zwei oder einer Warpgondel übertragen?“

 

„Wie bestimmen Sie, mit welcher Geschwindigkeit das Wurmloch das Schiff transferiert?“

 

George hatte noch einen Leitfanden vorbereitet. Doch bei diesem Ansturm stellte er fest, dass dieser ihm nicht viel nutzen würde. Also versuchte er nach und nach die Fragen seiner Kollegen zu beantworten.

Dies nahm nun die nächsten zwei Stunden in Anspruch. Die meisten der Anwesenden Ingenieure machten sich bereits Notizen, wie sie das Konzept an ihrem Antrieb testen konnten.

 

„Eines sollten sie alle nicht vergessen“, setzte George an, „der Flug mit dem Wurmlochantrieb war so nicht geplant. Es war mehr eine Verzweiflungstat die für uns glücklich geendet hatte. Die Community hätte sehr leicht wie die Tzenkethi enden können. Bevor der neue Antrieb wirklich freigegeben werden kann, werden noch viele Tests von Nöten sein. Und wie sie wissen wird man noch dabei einige Fehler entdecken und versuchen diese Auszumerzen.“

 

„Das versteht sich von selbst Commander Sheridan“, antwortete der Chefingenieur der USS Wales.

 

„Wenn Sie möchten, können Sie sich die Modifizierungen an den Maschinen vor Ort auf der Community ansehen.“

 

Die Gruppe nahm Georges Einladung freudig an, so wie wenn man einer Horde Vorschüler versprochen hatte mit diesen an den Strand zu fahren. Wie es sich dann auf der Erde im SEC entwickeln würde, daran wagte George noch nicht zu denken. Eines war jedoch sicher. Das komplette Ingenieurscorps würde sich über diesen neuen Antrieb hermachen wie eine Meute Hyänen über einen frischen Kadaver.

 

Bearbeitet von CptJones
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Kurze Zeit später hatte sich die aus Ingenieuren bestehende Delegation auf der Community eingefunden. Jeder von ihnen sowie George trugen einen Senffarbenen Overall, bevor sie sich in die Maschinen wagten um dort die Modifikationen vor Ort betrachten zu können.

Es glich einem Wunder wie sicher sich die meisten Gäste durch die Wartungstunnel der Community bewegen konnten, ohne zuvor je an Bord eines Raumschiffes der Prometheus Klasse gewesen zu sein. Bei den meisten beeindruckte die - Einfachheit - der Modifizierungen an den Antriebskomponenten.

George erläuterte die Einzelheiten so detailliert, dass ein außenstehender nur noch - klingonisch - verstanden hätte. 

 

"Alleine wie sie die Feldgeometrie neu geordnet haben ist faszinierend", bekundete der Ingenieur der Wales.

 

"Und war ein haariges Stück Arbeit gewesen", antwortete George, " Während des Fluges hatten wir Schwierigkeiten die Felder stabil zu halten. "

 

"Glaube ich gerne. Aber ich Denke das werden sie auch in den Griff bekommen", versicherte Georges Kollege.

 

"Tatsächlich habe ich mir schon darüber Gedanken gemacht und bin auch einer Möglichkeit auf der Spur. Doch bis diese Spruchreif ist, wird noch Zeit vergehen. "

 

"Ich habe davon gehört. Hört sich alles sehr knapp an."

 

"Das ist es auch. Aber nicht unmöglich. "

 

"Immerhin haben Sie mit ihrem Antrieb einen guten Ersatzplan, um damit das Ziel immer noch rechtzeitig erreichen zu können."

 

"Mir wäre es lieber es nicht tun zu müssen. Dafür ist der Antrieb noch zu Experimentell", sagte George.

 

"Jedenfalls freue ich mich, wenn die Sternenflotte sich dafür entscheiden sollte, ihren Antrieb weiter zu entwickeln und dann in der gesamten Flotte einzusetzen."

 

"Vielen Dank. Ich hoffe auch, dass dies soweit kommen wird."

 

Die Ingenieure tauschen noch einige Ideen aus wie man den Antrieb stabiler und schneller machen könnte. Schließlich als es an den Abschied ging, verblieben alle dabei in ständigen Kontakt zueinander zu bleiben, um sich so auf den Aktuellen Stand der Dinge zu halten.

 

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Man ließ ihn warten. Vartik Tanrim war überrascht gewesen, daß die Raumstation Räumlichkeiten für die zeitweilige Einrichtung eines Kommandostabes für Flottenoperationen verfügte. Das hatte er bei so einem eher kleinen Posten trotz grenznaher Lage nicht erwartet. Doch nun saß er schon eine gefühlte Ewigkeit im Vorzimmer auf einem unbequemen Hocker und starrte Löcher in die Wand. Die Adjutantin, die ihn hier in Empfang genommen hatte, war direkt danach mit Commander van Dopper durch die Tür des Stabsquartiers verschwunden und beide hatten ausschließlich ernste Mienen zur Schau gestellt.
Tanrim war hin- und hergerissen. Einerseits hatte er große Lust, aufzustehen, auf sein Schiff zurückzukehren und abzufliegen um die Mission fortzusetzen. So wie Admiral Kirk dies achtzig Jahre zuvor getan hatte. Anschließend konnten die Admrale ihn gern haben.
Doch die Vernunft sagte ihm andererseits, daß das nicht möglich war. Dabei ging es weniger um die Mission, die hätte er auf die kirksche Art wenigstens beenden können, sondern um den Frieden mit den Tzenkethi. Wenn der halten sollte, dann durfte er sich jetzt nicht als Hazardeur in der Sternenflotte zur Persona Non Grata machen. Zu leicht wäre sonst sein Abkommen mit Wont Mol-Brak als Tat eines durchgeknallten Draufgängers abgetan und dann würde es Krieg geben. Noch, das wußte er ganz genau, würden die Admiräle seinen diplomatischen Coup nicht antasten, solange die Tzenkethi keine Dummheiten machen.

Endlich öffnete sich die Tür und die Adjutantin trat heraus. Ein menschlicher Lieutenant, jung, blond und ziemlich hochnäsig.
"Admiral Shulk erwartet Sie." sagte sie knapp und deutete auf die offene Tür.
Tanrim erhob sich, strich seine Uniform glatt und betrat dann das Stabsquartier, gefolgt von der Adjutantin, die ihm auch einen Platz am Ende des Konferenztisches anwies.
Den hätte Tanrim jedoch auch ohne Hilfe gefunden, denn ein Datenrecorder lag auf dem Tisch. Offensichtlich fackelte man in der Admiralität nicht lange.

Auch Admiral Shulk, ein alter Andorianer mit leichtem Übergewicht, hielt sich nicht lange mit Floskeln auf und ließ die Begrüßung kurzerhand aus.

"Wie konnten Sie nur so etwas tun, Captain Tanrim?" eröffnete er das Gespräch mit tiefer Polterstimme. "Sie waren nicht autorisiert, ein Abkommen mit irgend welchen Vertretern der Tzenkethi auszuhandeln!"

Tanrim räusperte sich und wartete ganz bewusst eine Sekunde, bis er mit ruhiger, gelassener Stimme antwortete.
"Ich habe kein Abkommen ausgehandelt, sondern lediglich eine Absichtserklärung. Ihr Vorwurf, daß ich meine Kompetenzen überschritten hätte, ist also..."

"Vollkommen gerechtfertigt!" bellte der Admiral zornig. "Diese Ausflüchte in Spitzfindigkeiten sind nicht akzeptabel. Sie haben uns in große Schwierigkeiten gebracht, Tanrim. Das ist Ihnen doch hoffentlich klar?"

Erneut nahm der Captain all seine Gelassenheit zusammen.
"Mit Verlaub, Admiral, meines Wissens hat kein Schiff der Tzenkethi bis jetzt den Föderationsraum verletzt. So, wie ich das sehe, hat die Absichtserklärung bis jetzt den Ausbruch eines Krieges verhindert."

"Sie haben einen Krieg verhindert, indem Sie den Tzenkethi  am Verhandlungstisch das überschrieben haben, was sie sich sonst mühsam hätten erobern müssen! Und das nennen Sie einen Erfolg! Ein gefährlicher Präzedenzfall wurde geschaffen. Bald werden sämtliche Regierungen angrenzender Reiche ähnliche Abkommen mit der Föderation fordern, die uns Territorium kosten oder einen Krieg auslösen. Ist Ihnen das iegentlich klar?"

"Ich bin überrascht, Admiral. Sie klingen ja gerade so, als ob Sie die Tzenkethi-Pufferzone als Föderationsterritorium betrachten? Ich habe den letzten Friedensvertrag studiert, das ist nicht der Fall!"

"Aber das ist doch völlig unerheblich! Es..."

Nun war es Tanrim, der dem Admiral mit erhobener Stimme ins Wort fiel.
"Im Gegenteil, es ist sogar von ganz erheblicher Wichtigkeit! Die Föderation hat den Tzenkethi im letzten Friedensabkommen einen Vertrag aufgezwungen, der ihr auf unbestimmte Zeit die Nutzung eines Teils ihres eigenen Territoriums untersagt. So ein Vertrag kann unmöglich zu friedlicher Koexistenz führen. Die Tzenkethi waren bereit, für etwas, das ihr gutes Recht sein müßte, erneut in den Krieg zu ziehen. Nur daß es diesmal nicht die rückständige Raumflotte des letzten Krieges ist, der wir uns gegenüber gesehen hätten. Ihre neuen Schiffe basieren auf Breen-Technologie. Sie hätten sehen müssen, wie Wont Mol-Braks Schiff den unheimlichen Scherkräften innerhalb des künstlichen Wurmloches standgehalten hat. Die alten Schiffe wären in Sekundenbruchteilen wie ein Blatt Papier zerrissen worden. Diese neuen Technologien wurden vor unserer Nase in den Tzenkethi-Raum geschmuggelt, das habe ich Commander van Dopper bereits vor etlichen Tagen gemeldet."

"Einerlei! Einen Krieg mit der Föderation hätten die Tzenkethi in jedem Fall verloren!"

"Richtig, das hätten sie!" pflichtete Tanrim ihm bei. "Nachdem alle angrenzenden Sektoren in ein Schlachtfeld verwandelt worden wären, hätten sie den Krieg am Ende verloren. Aber welchen Preis hätten wir dafür zahlen müssen? Einige Dutzend Raumschiffe verloren, ein paar Außenposten und Raumbasen atomisiert und einige Kolonieen durch Orbitalbeschuß verwüstet. Die Sternenflotte hat sich auf die irrige Ansicht verlassen, daß die Pufferzone sie schützen würde. In Wirklichkeit war dieses Vakuum die Garantie für unbehelligten Waffenschmuggel und für neue Großmachtambitionen seitens der Tzenkethi."
Er verschränkte die Arme vor der Brust.
"Außerdem sollten Sie eines bedenken, Admiral. Das Tzenkethi-Territorium ist zum Fluchtpunkt für militante Breen geworden. Wenn wir die Tzenkethi-Regierung vertraglich an uns binden, können wir vielleicht verhindern, daß Breen aus dem Exil zu viel Einfluss auf ihre Landsleute gewinnen. Denn solange das Wissen der Breen auf die Ressourcen und die Produktionskapazität der Tzenkethi trifft, können Sie keinen der beiden Brandherde dauerhaft löschen."

"Sie gehen offensichtlich noch immer davon aus, daß wir einen Vertrag mit den Tzenkethi ernsthaft in Erwägung ziehen, Captain."

"Ich habe den Grundstein gelegt, Admiral. Sie können jetzt in Verhandlungen mit den Tzenkethi treten und dann wird sich zeigen, ob das Abkommen von Dauer ist oder nicht. Krieg führen kann man zur Not immer noch und ich bin sehr dafür, die Flottenpräsenz hier in der Grenzregion zu verstärken.  Denn stand heute haben wir einer Tzenkethi-Invasionsflotte so lange nichts entgegenzusetzen, bis größere Einheiten nachgerückt sind. Aber ich hoffe, eines ist ebenfalls klar, Admiral: Ich kann jederzeit in den Spiegel sehen und mit bestem Gewissen sagen, daß ich alles versucht habe, um einen Krieg zu verhindern. Können Sie das auch?"
Shulk antwortete zunächst nicht. Er winkte seine Adjutantin zu sich und flüsterte ihr ein paar Worte zu, erst dann wandte er sich an Tanrim.

"Ich werde Ihre Aussagen der Admiralität vorlegen, Captain Tanrim. Dort wird man über disziplinarische Maßnahmen und über das weitere Vorgehen entscheiden."

Er stand auf und machte Anstalten, den Raum durch den Seitenausgang zu verlassen. Doch Tanrim intervenierte.

"Und was geschiet, bis die Admiraltiät zu einer Entscheidung gekommen ist?" Mein Schiff befindet sich auf einer dringenden Mission!"

Der Andorianer drehte sich noch einmal zu ihm um.

"Ich habe davon gehört. Da Ihre Mission Sie in einen entlegenen Raumsektor führt und Sie dadurch die Verhandlungen mit den Tzenkethi nicht mehr durch Ihre unmittelbare Anwesenheit beeinflussen können, werde ich Sie nicht abberufen. Es würde gegen Außen ein schlechtes Bild abgeben, wenn wir Sie hier festsetzen und wir verzichten auch gerne auf eine weitere Einmischung Ihrerseits. Ich befehle Ihnen, morgen früh Punkt 8 Uhr Bordzeit von hier abgeflogen zu sein und sich für den Rest Ihrer Mission aus der großen Politik herauszuhalten. Alles Weitere wird entschieden sein, bis Sie zurückkehren. Klar soweit?"

Tanrim, der vor Freude fast einen Luftsprung gemacht hätte, presste ein "Ja, Sir!" hervor.

 

 

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Da Assjima keine Ahnung hatte, wie lange sie sich auf Gamma 7 aufhalten würden, verließ sie kurz nach der Ankunft das Schiff und nutzte die Gelegenheit zu einer kleinen Shoppingtour. Die Station war nicht groß aber von einem schon Jahre zurückliegenden Besuch kannte sie einen kleinen Laden auf einem der unteren Decks, in dem sie ihre speziellen medizinischen Bestände auffrischen konnte.

Auf dem Rückweg machte sie einen kurzen Zwischenstopp in der einzigen Bar der Station.  Sie stellte die beiden großen Einkaufstaschen ab, schob sich auf einen Barhocker und bestellte ein Glas syntoholfreien Rotwein. Die Blicke der anderen Gäste ignorierte sie wie  gewöhnlich. Hier im Hinterhof der Föderation waren Deltanerinnen seltene Besucher.  Sollen sie doch glotzen …

Doch dann ging plötzlich ein Murmeln durch den Raum, von dem sie sich sicher war, dass es nicht ihrer Person galt. Sie drehte sich um und folgte den Blicken der anderen zum Eingang. Dort stand eine wahrlich ungewöhnliche Erscheinung und schaute sich suchend um. Eindeutig eine Anatinae. Aber sie sah nicht aus wie die Ok-Ta, denen Assjima bisher begegnet war. Sie war wesentlich größer und schlanker als die pummeligen Ok-Ta. Das Gesicht war schmal, der Schnabel lang und elegant geschwungen. Doch auf dem Kopf trug sie wie die männlichen Ok-Ta einen farbenprächtigen Federbusch in Rot, Blau und Grün.  Einen blauen Strickanzug schien diese Dame noch nie getragen zu haben, denn die elegante Robe und der schwere Schmuck um ihren langen Hals wirkten, als ob sie nie etwas anderes am Leibe gehabt hätte. Die weibliche Anatiane sah sich suchend im Raum um. Als ihre dunklen Augen an der Ärztin  hängen blieben, verzog sich der Schnabel zu einem feinen Lächeln und sie trippelte auf sie zu.

„Commander Doktor Assjima, nehme ich an?“ Die dunkle Stimme schien gar nicht so recht zu der eleganten Erscheinung passen zu wollen und überraschte die Deltanerin.

„Ja, die  bin ich“ antwortete Assjima erstaunt. „Und mit wem habe ich die Ehre?“

„Ich bin Entack, die amtierende Ok-Ta-Elmag des zweiten Taxon. Dackbad hat mich gebeten, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Er ist der Ansicht, dass ich Ihnen möglicherweise weiterhelfen könnte.“

„Entack?“ Assjima erinnerte sich, dass der Boss von ihr erzählt hatte. Die nettere der beiden Elmag … „Das ist ja eine wunderbare Überraschung!“ Sie streckte der Ok-Ta nach deltanischer Sitte beide Handflächen entgegen und Entack schlug mit elegantem Schwung ein. „Sie haben eine lange Reise auf sich genommen.“

„Ich war neugierig. Dackbad hat viel von Ihnen und Ihren wunderbaren Kollegen erzählt. Genauer gesagt, hat er eher geschwärmt. Und er gehört eigentlich nicht zu den Schwärmern. Was trinken Sie da?“ Sie schob den langen Schnabel über Assjimas Glas und schnupperte.

„Das ist Rotwein. Ein alkoholhaltiges Getränk von der Erde. Der Wein wird aus Trauben gewonnen.“

„Ah! Interessant!“ Sie winkte dem Barkeeper. „Ich hätte auch gerne ein Glas davon, mein junger ungefiederter Freund … Er ist doch noch jung, oder?“ fragte sie die Ärztin leise.

„Ja, das ist er. Vermutlich Mitte Zwanzig.“

„Danke. Ich habe nicht so viel Erfahrung mit Humanoiden.  Bei uns in der Gegend tragen die meisten einen Helm. Und als Elmag bekommt man nicht so oft die Gelegenheit, der direkten Nachbarschaft einmal den Rücken zu kehren.  Allein diese Raumstation ist doch recht verwirrend. Obwohl sie verhältnismäßig klein sein soll. So habe ich es zumindest der Datenbank entnommen.“

Assjima lächele freundlich „Sie ist sogar sehr klein. Für unsere Verhältnisse.“

„Oh ja! Ich habe gelesen, dass die Föderation Raumstationen von der Größe einer Stadt betreiben würde. Allerdings kann ich mir unter einer Stadt auch nicht so richtig etwas vorstellen, denn die heruntergekommenen Niederlassungen der Breen dürften wohl kaum diese Bezeichnung verdienen. Aber im Dreon-System habe ich einmal die Ruinen einer sehr alten und sehr großen Stadt besucht. Das war ungemein beeindruckend. Noch schöner wäre es wohl gewesen, wenn dort auch noch irgendwelche Leute gelebt hätten. Ich habe gelesen,  dass die Städte auf Seyalia besonders schön sein sollen.“

„Dem kann ich nur zustimmen. Die Architektur wird bei uns als eine der hohen Künste gesehen. In den Städten versuchen sich die Architekten ständig gegenseitig zu übertrumpfen.“

„Ach … das würde ich zu gerne einmal sehen. Vielleicht bekomme ich ja die Gelegenheit dazu, so die Ok-Ta ein Teil der Föderation sein dürfen.“

„Das können Sie auch ohne eine Mitgliedschaft.“

„Als Elmag ist das nicht so einfach. Wir haben viele Pflichten und wenig Zeit. Oh … vielen Dank, mein junger, kopfbehaarter Freund.“

Der Barkeeper unterdrückte nur mit Mühe ein Lachen. „Sie dürfen mich gerne Jonathan nennen, Madame. Das ist einfacher.“

„Sehr gerne … Jonathan. Das ist ein sehr schöner Name.“  Die Ok-Ta nahm das Glas zwischen die Flügelfinger und steckte vorsichtig den Schnabel hinein. Doch war das Glas etwas zu eng, um daraus schlabbern zu können. Assjima gab dem Barkeeper ein Zeichen und er reichte umgehend ein Röhrchen. „Ah … ich verstehe. Ohne bewegliche Lippen ist das so natürlich viel einfacher. Vielen Dank, Jonathan.“  Entack sauge erst etwas zaghaft, dann weiteten sich die Augen einen Moment lang und sie sog noch einmal am Röhrchen. Diesmal wesentlich kräftiger. „Dieses Getränk hat einen sehr ausgeprägten Geschmack. Sehr interessant.“

„Sie müssen damit allerdings etwas vorsichtig sein. Man kann davon einen ordentlichen Rausch  bekommen.“

„Einen Rausch? Ach wie spannend. Das durfte ich noch nie erleben.“

„Das ist auch gut so. Den dröhnenden Schädel am nächsten Morgen wünscht man selbst seinem ärgsten Feind nicht.“ Assjima hob ihr Glas: „Ich freue mich wirklich sehr, Sie kennen zu lernen, Entack. Wie sind denn Ihre Pläne?“

„Wenn es an Bord der Community noch Platz für mein Nestschiff gäbe, würde ich sehr gerne mit Ihnen zurück in unseren Raum reisen. Dann hätten wir vielleicht etwas Zeit, damit Ihre Fragen so gut wie möglich beantwortet werden können.“

„Sie sind mit dem eigenen Schiff da? Ich hatte angenommen, dass Sie mit Dackgong und Dackbrol gereist seien.“

Wenn Anatiane Augenbrauen hätten, so hätte die Elmag diese sicherlich erstaunt nach oben gezogen. So aber verzog sie nur den Schnabel. „Mit diesen beiden Nichtsnutzen? Nichts für ungut, Commander, aber eine Elmag reist nicht mit dem einfachen Volk. Auch wenn die beiden sehr unterhaltsam sind … es wäre ungehörig.“

Einen Moment lang meinte Assjima, einen Hauch des Bedauerns in der Stimme der Elmag heraus gehört zu haben.  So hatte wohl auch bei den freigeistigen Ok-Ta ein jeder seine Rolle zu spielen.

„Wir werden sicherlich einen Platz für ihr kleines Schiff finden. Und Captain Tanrim wird Ihnen bestimmt mit Freude eines unserer Gästequartiere zur Verfügung stellen.“

„Das wäre wunderbar. Ich freue mich schon sehr darauf, Ihr Schiff und Ihre wunderbare Crew kennen zu lernen.“ Entack hob nun ebenfalls ihr Glas: „Auf dass unsere gemeinsame Reise zu ihrem Ziel führen möge.“

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Vartik Tanrim betätigte den Türmelder und wartete, bis er von Wont Mol-Brak mit kräftiger Stimme herein gerufen wurde. Er trat über die Schwelle und gab den Wachmann, der ihn begleiten wollte, nonverbal zu verstehen, daß er draußen bleiben sollte. Doch dieser folgte ihm trotzdem.

"Befehl von Commander Van Dopper, Sir." erklärte der Fähnrich. "Niemand darf ohne Begleitung einen Tzenkethi aufsuchen."

Tanrim drehte sich langsam und mit sichtlicher Verärgerung zu ihm um, deutete stumm auf die vier Rangknöpfe an seinem Kragen und wies ihm dann mit noch deutlicherer Geste den Weg zur Tür.

"Ich verstehe, Sir. Verzeihen Sie bitte."

Als sich die Türen hinter dem Wachmann geschlossen hatten, ergriff zunächst Wont Mol-Brak das Wort.

"Gab es Schwierigkeiten, Captain?"

Der Zakdornianer winkte ab.

"Nicht mehr als erwartet. Ist die Unterbringung für Sie und Ihre Leute hier an Bord der Station akzeptabel?"

"Ich kann mich nicht beklagen, aber das ist jetzt eher sekundär. Was ist mit der Vereinbarung?"

"Ihre Leute halten sie bisher ein und so lange kann die Föderation das Abkommen kaum eigenmächtig kippen. Allerdings werden Sie und die Tzenkethi-Regierung jetzt mit den Admirälen direkt verhandeln müssen. Ich muß meine Mission fortsetzen. Die Admiräle drängen mich dazu." Er seufzte, und fügte dann in ungewohnter Offenheit hinzu: "Ich bin aktuell hin- und hergerissen. Einerseits ist mir diese Mission extrem wichtig. Andererseits fällt es mir schwer, die Verhandlungen mit Ihrem Volk aus der Hand zu geben."

Der Tzenkethi-Offizier strich sich mit seiner Pranke durch den buschigen Bart.

"Es ist nicht leicht, die Fäden aus der Hand zu geben, Captain. Ich kenne das Gefühl nur zu gut. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem, was Sie und ich bislang erreichen konnten. Jetzt müssen andere unser Werk fortsetzen."

Er reichte dem Zakdornianer die Hand.

"Guten Flug, Captain und viel Erfolg auf Ihrer Mission. Wir kommen zurecht."

Tanrim verließ das Quartier des Tzenkethi und lenkte seine Schritte in Richtung des Hauptkorridors. Dort rief er die "Community".

"Tanrim an Commander Carter."

"Carter hier, Sir."

"Informieren Sie die Mannschaft, daß ich alle bis Punkt Mitternacht Stationszeit wieder zurück an Bord erwarte. Eine Stunde später brechen wir auf."

"Verstanden, Sir." antwortete die Stimme des ersten Offiziers. "Dann bleibt die "Community" unter Ihrem Kommando?"

"Vorerst, ja. Mindestens so lange, bis der aktuelle Auftrag beendet ist."

Die Erleichterung in Trend Carters Stimme war sogar über die Stationslautsprecher hörbar.

"Das sind gute Nachrichten, Sir. Haben Sie noch weitere Befehle?"

"Nein, das wäre alles. Ich kehre in wenigen Minuten aufs Schiff zurück. Tanrim, Ende."

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George hatte sich inzwischen mit Erlaubnis der Ok`Ta deren Nestschiffe eingehender Untersucht. Er wollte die Systeme dieser nachbauen umso eine Kopplung des Nestschiffes mit der Community zu vermeiden.

Obwohl die Systeme schlicht anmuteten, erwiesen sich diese immer noch als außergewöhnlich. Auch wenn George auf die kürzlich gemachten Erfahrungen zurückgreifen konnte, so brauchte es dennoch die Hilfe von Dackgong und Dackbrol. Die Beiden Weltraum Enten. Leider war nach wie vor deren Botschaftertitel immer noch zu Kopf gestiegen, weswegen sie sich gelegentlich wie Diven verhielten.

George hatte das Ganze in einer eigenen Konsole integriert welche für den Einbau auf der Brücke vorgesehen war. Leider konnte man dann nur von dort die duplizierten Ok´Ta Systeme steuern, für die beiden anderen Brücken, hätte man ebenfalls eine eigene Konsole anfertigen müssen. Doch dafür reichte vorerst nicht Zeit.

Die Konsole wurde an der Ruderkontrolle im vorderen Bereich der Brücke angesetzt und hob sich leicht farblich von der vorhandenen Konsole ab. George und Suval verbanden die letzten Glasfaserkabel mit der Hauptleitung und setzten die speziell programmierten Isolinearen Chips ein, welche einige Makros für das Navigationssystem der Communtiy enthielten.

Ebenfalls assistierte auch Lieutenant Baum den Beiden Ingenieuren und betrachtete sich die Konstruktion mit einer Mischung aus erstaunen und Kopfschütteln.

 

„Nur noch dieser Chip…………“ George balancierte einen neongelben Isolinearen Chip zwischen den Fingern um diesen in dem vorgesehenen Leseschlitz zu stecken. Ein hörbares einrasten signalisierte, dass der Chip an seinem Platz war. Dann richtete sich der Chefingenieur wieder auf und zog sich die Ärmellöse schwarze Weste glatt, die er über den goldenen Uniformpulli trug.

 

„Suval? Schalten Sie die Konsole ein.“

 

„Aye, Commander.“ Die Konsole erwachte mit einem leisen gutmütigen jaulen. Neue LCARS Anordnungen leuchteten auf. Displays synchronisierten sich mit dem Schiffscomputer.

 

„Ich bin irgendwie immer noch Skeptisch, Sir“, sagte Baum leise und legte seine Stirn in Falten. Dadurch wirkte er noch mehr wie ein alter Seebär.

 

„Kann ich verstehen. Aber bisher sind alle Tests positiv verlaufen. Und irgendwann lässt sich der Sprung ins Kalte Wasser nicht vermeiden.“

 

„Was in letzter Zeit zur Gewohnheit wurde“, antwortete der Pilot wobei seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten und so ein Schmunzeln andeuteten.

 

„Erinnern Sie mich nicht da dran. Mein Bedarf ist fürs erste Gedeckt“, sagte George und betrachtete sich die neue Konsole.

 

„Leider wird es sich nicht vermeiden lassen. Spätestens wenn wir den Captain und Lieutenant Plee Lokalisieren und Bergen wollen, wird es wieder erforderlich sein sich unorthodoxer Methoden zu Bedienen.“ Suvals Worte ließen die Beiden Männer sich ansehen und dann ihren Blick zu Suval schweifen.

 

„Alles zu seiner Zeit Suval. Alles zu seiner Zeit!“ Antwortete George.

 

Bearbeitet von George Sheridan
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Nachdem Assjima der Elmag ihr Quartier gezeigt hatte, zog sie sich für ein paar Minuten ins Arboretum zurück. In einer halben Stunde würde sie sich mit dem Gast im Casino treffen. Obwohl viel Arbeit auf der Krankenstation auf sie wartete, nutze sie die knappe Zeit anderweitig, denn sie sehnte sich  nach einem stummen Zwiegespräch mit Emma. Der Eule hingegen stand der Sinn wohl eher nach einem Schläfchen, denn sie zeigte sich nicht. Da fiel Assjimas Blick auf das von Blechbüx verwüstete Tulpenbeet. Sie kniete sich hin und begann, die herausgerissenen Zwiebeln wieder in die Erde zu drücken.

„Faszinierend! Die Chefärztin dieses modernen Schiffes ist sich nicht zu gut, mit bloßen Händen im Dreck zu wühlen.“

Assjima drehte sich nur langsam um, denn sie ahnte, wer dort hinter ihr auf der Bank sitzen würde. Diese Stimme hatte sich tief in ihr Gedächtnis. „Zsa Zsa Gabor … welch‘ Überraschung. Wie schön, dass Sie sich diesmal einen Moment ohne Publikum ausgesucht haben, so dass ich mich nicht wieder zum Gespött der ganzen Crew machen muss.“

„Wäre das Ihnen wirklich so peinlich, Doktor?“ Die grünhäutige Frau lehnte sich entspannt zurück. „Ich denke, Ihre Kollegen haben sich inzwischen daran gewöhnt, dass Ihre Wahrnehmung ein größeres Spektrum aufweist als allgemein üblich. Ich würde sogar wetten, dass sie sich darauf verlassen. Ihr Captain scheint es jedenfalls zu tun. Ein guter Mann übrigens.  Er hat diesen drohenden Konflikt mit den Tzenkethi hervorragend gemeistert.“

„Er hatte keine andere Wahl. Und er hat alles richtig gemacht. Trotzdem überrascht mich das Entgegenkommen des Flottenkommandos.“

„Seine Vorgesetzten hatten ebenfalls keine andere Wahl, Commander“ entgegnete die Fremde mit fester Stimme.

„Sie wollen damit doch nicht etwa ausdrücken, dass Sie Ihre Finger im Spiel hatten?“ Assjima war inzwischen aufgestanden und rieb sich die Erde von den Händen.

„Ich bin nur eine Habnó. Auf solche Dinge nehme ich für gewöhnlich keinen Einfluss. Es war die einzig logische Entscheidung, die gefällt werden konnte, damit die Geschichte ein gutes Ende nehmen kann.“

„Das Flottenkommando interessiert sich nicht für Geschichten. Nur für Ergebnisse.“

„Worin liegt da der Unterschied?“ lachte die Frau. „Ein gutes Ende – positives Ergebnis. Ein schlechtes Ende – negatives Ergebnis.“

„Es sind die Räume dazwischen, die den Unterschied machen.“

„Genau so ist es, Doktor.“ Die Frau erhob sich. „Ich würde gerne noch ein wenig mit Ihnen plaudern, aber der stumme Alarm ist bereits ausgelöst. Reden Sie mit der Elmag. Sie wird viele Fragen beantworten können. Wenn auch nicht alle.“

In diesem Moment öffnete sich das Schott und K’Rissan stürmte von zwei Kollegen flankiert herein. Vor Assjimas Augen löste sich die Fremde auf. Die Deltanerin hörte nur noch ihre Stimme. „Ignorieren Sie diesen Kerl mit dem Bart und der Kutte. Er schätzt sich schon sehr lange falsch ein.“

Die drei von der Sicherheit hatten inzwischen dem lädierten Tulpenbeet den Todesstoß verpasst. „Wo ist sie, Doc?“ fauchte der Caitianer.

Assjima schüttelte niedergeschlagen den Kopf. „Ihr habt sie verscheucht, meine Freunde. Koppelt bitte diesen Alarm direkt an meine Signatur und schreitet erst dann ein, wenn unmittelbare  Gefahr drohen sollte.“ Sie klopfte dem Kollegen auf die Schulter und verließ das Arboretum, um Tanrim noch vor dem Treffen mit der Elmag Bericht zu erstatten.

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Pünktlich wie vereinbart waren alle Mannschaftsmitglieder wieder an Bord und die USS Community abflugbereit. Beinahe erleichtert betrachtete Tanrim die Station auf dem Hauptschirm, der er noch einmal entkommen war. Für den Moment wollten ihn die Admiräle für Verhandlungen mit den Tzenkethi schlicht und einfach aus dem Weg haben und das war ihm sehr recht. Er hatte auch keinerlei Bedürfnis, hier her noch einmal zurückzukehren und wußte doch gleichzeitig, daß er seinem Schicksal nicht auf Dauer entkommen konnte. Es war nur ein kleiner Aufschub.

Er richtete seinen Blick auf die neue Steuerkonsole, die Sheridan nach dem Vorbild der Ok-Ta-Nestschiff-Steuerung gebaut hatte. Dackgong saß bereits an seinem Platz und Dackbrol stand hinter ihm und diskutierte lauthals mit ihm. Die beiden hatten ihre Botschafter-Montur wieder gegen den blauen Strickanzug getauscht, nachdem die Ok-Ta Elmag ihrer ansichtig geworden und offensichtlich wenig begeistert gewesen war.

Thomas Baum saß mit vor der Brust verschränkten Armen hinter seiner eigenen steuerkonsole und beobachtete die Raumenten skeptisch, konnte sich jedoch gelegentlich ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn sie sich wieder kabbelten, bis die Federn flogen.

Wie anders verhielt sich da doch die Ok-Ta Elmag, die Tanrim kurz zuvor in ihrem Quartier besucht und an Bord begrüßt hatte. Sie hatte nichts von einer überdrehten, spätpubertierenden Raumente an sich sondern wirkte erhaben und weise. Er hatte ihr ein längeres Gespräch zugesagt, sobald sie die Station verlassen hatten und war sehr gespannt darauf.

Und dann war tatsächlich die mysteriöse Zsa Zsa Gabor wieder aufgetaucht, wie ihm Doktor Assjima berichtet hatte. Noch war es dem Captain nicht gelungen, dieses Ereignis so einzuordnen, daß alles Sinn ergab. Sie hatte auf das Wissen der Elmag verwiesen und betrachtete offenbar seine Vorgehensweise im Tzenkethi-Konflikt als spannende Geschichte. Zudem hatte sie noch eine mysteriöse Warnung überbracht, die Tanrim auf Kentan Delamas Holosphären-Begegnung bezog, ohne sich dessen jedoch absolut sicher zu sein. Mehr und mehr gewann der Captain den Eindruck, daß sie hier zum Spielball höherer Mächte geworden waren. Er brummte mürrisch. Sollte jetzt noch dieser unmögliche Q auftauchen, dann würde er freiwillig sein Kommando niederlegen und sich in den Vorruhestand versetzen lassen.

"Sir, wir sind startklar und haben soeben die Freigabe von der Leitstelle bekommen." meldete Trend Carter und riß den Captain aus seinen Gedanken.

"Sehr gut, Carter." Der Zakdornianer schüttelte seine Gedanken ab und wandte sich an die Raumenten. "Dackgong, würden Sie uns bitte auf Kurs bringen?"

"Klaar, Chef!" antwortete die Raumente und begann Hebel und Schalter zu betätigen. Die "USS Community" setzte sich in Bewegung. "Fliegt wie ein Stein in Gelatine." beklagte er sich und griff zu einem weiteren Hebel. Dackbrol verpasste ihm daraufhin mit seinem Flügel einen Schlag auf den Hinterkopf.

"Idiot! Wie wär's mal mit etwas mehr Dampf?"

"He, Schmalschnabel, der Kübel bringt das einfach nicht!"

Während sich die Raumenten über die richtige Bedienung der Steuerung stritten, glitt die Community mit zunehmender Geschwindigkeit von der Raumstation weg und vollführte eine weite Kehre, die sie direkt in die Flugbahn eines ankommenden Frachters lenkte. Dackgong erkannte das Problem und löste es mit einer gerissenen Rolle, welche bei Frachtercrew und Stations-Leitstelle sicher Kopfschütteln auslöste. Auch Thomas Baums Hand schwebte nur noch Millimeter über dem in weiser Voraussicht von Sheridan installierten Veto-Schalter, der die Steuerkontrolle wieder auf seine Konsole umstellen würde.

"Kurs liegt an, Chefchen!" krähte Dackgong übermütig. "Jetzt wird's Zeit für Rock'n'Roll!"

Er griff nach dem Warpflugregler und knallte ihn an den Anschlag, so daß in Sheridans Maschinenraum erst einmal alle Techniker und Ingenieure irgend welche Warnmeldungen quittieren mußten, während die Injektoren sich in Sekundenbruchteilen voll öffneten und sich der Energieausstoß des Reaktors in kürzester Zeit vervielfachte.

"Siehst du, kommt nicht aus dem Quark, der Eimer!" reklamierte Dackgong.

"Solang du Schnarchschnabel das Ding steuerst wundert mich das auch nicht." entgegnete Dackbrol.

Captain Tanrim gab Carter, dem die Skepsis und Besorgnis noch deutlicher ins Gesicht geschrieben standen als Thomas Baum, nonverbal zu verstehen, daß er sich jetzt in seinen Raum zurückziehen würde.

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Jeder auf dem Maschinendeck wusste, wie - Heilig – Der Antrieb dem Chefingenieur war. Als die Enten den Antrieb ruckartig hochfuhren, sah man nur noch wie George von einer Ecke zur anderen des Maschinenraumes eilte und Einstellungen vornahm. Die anderen Ingenieure und Techniker reagierten ebenfalls schnell und gekonnt.

Trotzdem war es nicht zu vermeiden, dass der Chefingenieur bald alle alten irdischen Fluche ausstieß, die Historiker noch vorkramen konnten. Erst als die Werte sich wieder normalisierten, erholte sich auch die Stimmung von George im gleichen Maße. Immerhin hatten die Maschinen erst kürzlich einen Waghalsigen Flug überstehen müssen und nun mussten sie die Flugkünste von zwei Weltraum Enten überstehen, die sich permanent als Spätpubertierende aufführten.

Immerhin war noch jemand von den Ok`Ta anwesend, der die Beiden Chaoten einigermaßen unter Kontrolle hatte. Das war zumindest die leise Hoffnung des Chefingenieurs, der schon in seinen Gedanken eine Generalüberholung des Antriebes plante. Das hieß sofern er noch Chefingenieur noch auf diesem Schiff sein würde, wenn er im Hauptquartier des SEC auf der Erde gewesen war um seinen neuen Antrieb vorzustellen.

 

„Alle Werte wieder auf normal Commander.“

 

„Welch Wunder!“ lautete die Antwort des Chefingenieurs auf die Meldung von Suval. Dieser hatte es sich seit langem angewöhnt, diese Anspielungen nicht mehr zu Hinterfragen und sie einfach hinzunehmen.

 

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  • 2 Wochen später...

Rev fühlte sich unter dem prüfenden Blick des Zakdornianers stets unwohl und betrat daher den Bereitschaftsraum des Captains nur widerstrebend, als er hereingebeten wurde. Zudem litt sein Magen noch unter den haarigen Steuermanövern der Ok'Ta. Mit den Händen hielt er einen elektronischen Datenblock umklammert, der zwar keine wirklich nützlichen Informationen enthielt, aber für ihn bei unangenehmem Verlauf des Gesprächs ein Hilfsmittel darstellte, um seine Nervosität zu unterdrücken.

"Sie wollten mich sprechen, Sir?"

Der Zakdornianer nickte und deutete auf den freien Stuhl ihm gegenüber, auf dem sich der Tellarite dankbar niederließ. Auf ein längeres Vorgeplänkel hoffte er vergeblich, denn der Captain kam gleich zur Sache.

"Mister Torr, wie Sie wissen sind wir nach der ungeplanten Unterbrechung unserer Mission nun wieder auf Kurs. Immer drängender werden nun also die Fragen, ob es uns gelingt, unsere vermissten Kameraden zu lokalisieren oder eine zuverlässige Verbindung zu ihnen oder zu Dimede aufzubauen. Ich wollte mich erkundigen, ob Sie diesbezüglich Fortschritte erzielt haben? Sie beobachten doch immer noch die Gelpacks, oder?"

Der Tellarite nickte, machte jedoch ein ziemlich bedröppeltes Gesicht.

"Leider verhalten sich die Gelpacks seit langem völlig unauffällig. Was auch immer sie verwirrt hat, wirkt jetzt nicht mehr auf sie. Auch wenn Doktor Assjima oder Lieutenant Delama das Erscheinen von Wesen gemeldet haben, konnten wir an den Gelpacks nichts Außergewöhnliches bemerken. Das haben wir mehrfach und im kompletten Spektrum überprüft."

"Na gut. Dann ist das offensichtlich eine Sackgasse." brummte der Captain. "Was ist mit Ihrer Forschung bezüglich des Steins von Gol, dieser antiken, vulkanischen Waffe?"

"Commander Sheridan konnte sie auf Basis recht zuverläsiger Daten von Vulkan mechanisch rekonstruieren. T'Vok konnte eine psionische Resonanzwirkung feststellen, jedoch ist die Verstärkung nicht annähernd stark genug, um für uns einen Fortschritt darzustellen. Der Psychotricorder erzeugt ohne Filterbaugruppe weißes Rauschen und mit eingeschaltetem Filter bleibt die Anzeige dunkel."

"Das heißt, wir haben nichts?"

Rev zögerte, spürte den forschenden Blick und zögerte noch einen Augenblick länger.

"Naja, Sir, als Doktor Assjima diese Tza Tza Gabor das letzte Mal im Arboretum gesehen hat, da waren schon ganz minimale Ausschläge festzustellen. Kein echtes Signal, eher Einstreuungen und auch ohne erkennbares Muster. Vermutlich gibt es dafür eine ganz banale Ursache und es handelt sich um nichts weiter als eine zufällige zeitliche Übereinstimmung."

Der Zakdornianer nickte langsam.

"Ich will Ihnen keinen Vorwurf machen, Mister Torr. Wo nichts ist, kann man auch nichts finden. Setzen Sie Ihre Bemühungen trotzdem fort. Ich glaube, wir haben bei unserer Reise irgend einen Aspekt übersehen und den müssen wir jetzt unbedingt finden. Es muß irgend einen Hinweis geben, sonst werden wir scheitern. Und ich bin überzeugt, daß es einen Hinweis gibt. Sie können wegtreten."

Rev verabschiedete sich kleinlaut und verließ den Bereitschaftsraum. Er überquerte die Brücke, wo die Ok'Ta ihm flapsige Sprüche zuriefen und fuhr dann mit dem Lift nach unten. In der wissenschaftlichen Abteilung angekommen überprüfte er noch einmal persönlich alle Geräte. Die künstliche Schiffsumgebung der Gelpacks verielt sich völlig normal, wie immer. Der mit dem Stein von Gol verstärkte Psychotricorder zeigte wie bisher entweder weißes Rauschen oder mit aktiver Filterung gar nichts an. Wo zur Hölle sollte da ein Hinweis sein? Rev hatte keine Ahnung, wo er noch suchen sollte. Er betrat sein Büro, legte den elektronischen Datenblock weg und ließ sich auf seinen Sessel fallen. Wie schon die Tage zuvor zermarterte er sich das Hirn, was er übersehen haben könnte. Er hatte nichts weiter anzubieten, außer noch den mysteriösen, elektronischen Datenblock, den Doktor Assjima von Tza Tza Gabor erhalten hatte und dessen Entstehung er ebenfalls nicht erklären konnte. Ohne allzu viel Hoffnung holte er das Gerät hervor, schaltete es nochmals ein und las den Spruch, der gleichzeitig auch das einzige war, was sich im Speicher befand. Kein Code, keine verschlüsselte Botschaft, gar nichts.

Der Weg des Helden ist schwer zu erkennen und stets gefahrvoll. Reinen Herzens und voller Mut beschreitet er ihn. Doch manchmal hilft auch ihm nur ein Sprung ins kalte Wasser. Habt Vertrauen!

Sie hatten viel riskiert, einen Sprung mit einem ungetesteten Antrieb unternommen und waren den Tzenkethi glücklich entkommen. Doch das wars dann auch. Mehr als das gab das Gerät einfach nicht her. Mißmutig klemmte er sich den Datenblock unter den Arm und verließ sein Büro, um etwas essen zu gehen. Vielleicht kam ihm dort noch die zündende Idee. Doch als er den Aufbau mit dem Psychotricorder passierte, stutzte er. Da war tatsächlich ein Signal! Zum aller ersten Mal sah er einen deutlichen Ausschlag auf den Anzeigen. Er trat näher und bemerkte, daß der Ausschlag stärker wurde. Das Padd! Er legte das Gerät auf den Tisch und schob es eine Armlänge weit weg. Sofort verringerte sich das Signal. Hatten seine Wisenschaftler nicht herausgefunden, daß es eine merkwürde Reststrahlung aufwies? Offensichtlich war diese psionischer Natur, nur viel zu schwach, um bei so geringer Verstärkung auf größere Distanz noch zu wirken. Mit zitterigen Fingern platzierte er den Datenblock direkt vor dem Sensor und aktivierte die Projektionsfunktion des Psychotricorders. Eine Sternkonstellation wurde sichtbar. Rev erkannte den Spiralnebel und umliegende Sternensysteme. Und dazu erschienen die Worte, die Rev als Teil eines Kadetten-Flachwitzes wiedererkannte: "Wer schafft es, ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu bringen?"

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- Wer schafft es, ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu bringen? -

 

Als George diese Worte auf dem Display des Padds sah, dass vor dem Sensor platziert war zog er seine Stirn in Falten.

„Und da dachte ich, dass meine Witze schlecht sind“, sagte er. Dieser Witz war beinahe so alt wie die Sternenflotte selbst. George erinnerte sich allmählich an den vollständigen Witz.

 

-Wer schafft es, ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu bringen? Kein Pilot, aber ein Ingenieur mit einem scharf gebündelten Transporterstrahl! –

 

Dieser Witz war schon Damals nicht besonders Anspruchsvoll gewesen, aber in diesem Zusammenhang wirkte es auf den ersten Moment sehr merkwürdig. Aber wenn eine Entität diesen als Botschaft verwendet.

 

„Warum müssen diese Übernatürlichen Wesen immer so ein Theater machen, wenn es um einen einfachen Tipp geht?“ fragte sich George halblaut.

 

„Commander?“ Tial Monkar hatte ihren Kopf in Richtung des Chefingenieurs gedreht. Dieser sah noch immer konzentriert auf das Padd.

 

„Ich überlege nur warum diese Tza Tza Gabor einen alten flachen Witz auf einem Padd hinterlässt.“ Antwortete er ihr schließlich.

 

„Ein Hinweis vielleicht?“

 

„Mit Sicherheit. Nadelöhr…………………………….Kein Pilot…………………scharf gebündelter Transporterstrahl………….Verflucht!“ George wandte sich an ein Terminal und rief die Sternenkonstellation auf. Der Spiralnebel und umliegende Sternensysteme wurden sichtbar.

 

„Computer! Führe eine Astrometrischen Scan der hier angezeigten Region aus. Sämtliche Gebiete anzeigen die nicht direkt von einem Schiff angeflogen werden können.“

 

Auf dem Display wurde der Nebel hervorgehoben und farblich unterteilt. Die Gebiete, die Rot unterlegt waren, konnte ein Schiff nicht anfliegen. George betrachtete sich die Darstellung immer gründlicher und warf einen Blick auf die Botschaft.

 

„Mein Gott! Sie hat uns einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben. Den Anzeigen nach werden wir das Elysium nie direkt anfliegen können, auch nicht mit der kleinsten Raumfähre.“

 

„Soll das heißen Commander, dass der Teil des Witzes mit dem Transporterstrahl Wortwörtlich gemeint ist“

 

„Richtig Tial. Tza Tza will uns zu verstehen geben, dass wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur über den Transporter unsere Leute holen können. Aber dafür brauchen wir noch detailliertere Scans der Region um den Transporter modifizieren zu können. Lieutenant, wir haben zu tun.“

 

„Aye, Commander“

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Die Ok'Ta lösten sich mehr oder weniger regelmäßig an der Steuerkonsole ab und jagten die USS Community mit Höchstgeschwindigkeit auch durch die verwinkeltsten Subraumkanäle, so daß sie sehr schnell voran kamen. Vartik Tanrim ließ sich nur kurz auf der Brücke blicken, denn das permanente geschnatter der Raumenten war nichts für ihn. So hatte er den bericht des Wissenschaftsoffiziers direkt ansehen können, als der bei ihm eingegangen war. Wieder einmal konnte der Zakdornianer über Lieutenant Torr nur den Kopf schütteln. Da hatte die Wissenschaftsabteilung tagelang das PADD auf alle Möglichkeiten getetstet und nichts gefunden und dann gelang ein solcher Zufallsfund. Andererseits stellte Dimede mit ihren Geschichten, Rätseln und mutmaßlichen, verschiedenen Erscheinungsformen auch sein analytisches Denken vor extreme Herausforderungen. Mehr und mehr gewann er den Eindruck, daß die Probleme auf dieser Mission hauptsächlich dadurch entstanden, daß sie zu wissenschaftlich-analytischem Denken erzogen waren, nicht zum schreiben großer Geschichten.

Er betrachtete den Bildschirm an seinem Schreibtisch, wo er die Sätze, die mutmaßlich von Dimede, Tenner oder Tza Tza Gabor stammten, analysiert und geordnet hatte.

Wir verlassen den Orbit in einer scharfen Kurve. Das Echo nimmt nicht den geraden Weg. Der Pfad teilt sich auf.  Der Weg des Helden ist schwer zu erkennen und stets gefahrvoll.  Wer schafft es, ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu bringen? Kein Pilot, aber ein Ingenieur mit einem scharf gebündelten Transporterstrahl!

All diese Sätze drehten sich um navigatorische Dinge, teils ganz deutlich, teils stark verklärt. Er hatte versucht, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und einfach das aufzuschreiben, was ihm zu den entsprechenden Sätzen in den Sinn kam. Dabei ging es ihm nicht in erster Linie um Erkenntnisgewinn im wissenschaftlichen Sinne, sondern um ein tieferes Verständnis des Denkprozesses, der diesen Sätzen zu Grunde lag. Den Orbit in einer scharfen Kurve verlassen interpretierte der Captain als Bild für eiliges Aufbrechen. Daß das Echo keinen geraden Weg nahm, war banal, da es ja eine Reflekton von Schallwellen war, die von einer Oberfläche zurückgeworfen wurden. Ein sich teilender Pfad war eine bekannte Metapher für eine Entscheidung, die getroffen werden mußte. Der schwer erkennbare Weg... nun, Lieutenant Torr hatte ihn zumindest nicht auf Anhieb entdeckt und gefährlich war der Zusammenstoß mit den Tzenkethi allemal gewesen. Und nun der alte Witz! Tanrim erinnerte sich, daß die Ingenieurskadetten selbst in seiner längst vergangenen Akademiezeit so immer die Piloten aufgezogen hatten. Er hatte durch eine Computerrecherche schnell herausgefunden, daß das Experiment schon vor über 60 Jahren erfolgreich von einem Wissenschaftlerteam der Sternenflotte durchgeführt worden war und der Spruch dort seinen Ursprung hatte. Doch was bedeutete das nun konkret für die Mission? Daß die vermissten Kameraden durch eine kleine Öffnung aus unerreichbaren Bereichen des Nebels herausgebeamt werden mußten, wie Commander Sheridan bereits gemutmaßt hatte? Oder war das wieder zu wissenschaftlich gedacht? Ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu fliegen war für einen Piloten unmöglich. Es konnte einfach nicht gelingen! Der Ingenieur hingegen setzte andere Mittel als der Pilot ein. Er hatte einen anderen Blickwinkel auf das Problem und die technischen Möglichkeiten, eine Lösung zu finden. War der Zugang zum Elysium nun ein Nadelöhr im technischen oder im übertragenen Sinne? Also entweder ein physikalisch stark erschwerter Zugang oder eher ein unüberwindliches Hindernis für Lebewesen mit einem bestimmten Blickwinkel, das durch die richtige Herangehensweise aber durchaus lösbar war? Und schlossen sich diese beiden Möglichkeiten überhaupt gegenseitig aus?

 

Da Tanrim sich in den letzten Wochen oft genug erfolglos das Hirn über solche Fragen zermartert hatte und der Erkenntnisgewinn am Ende stets klein ausgefallen war, schickte er seine Gedanken an die Führungsoffiziere und schaltete den Bildschirm aus. Diese würden sich zwar über die merkwürdige Nachricht wundern und vielleicht nicht einmal ganz verstehen, was er sich dabei gedacht hatte. Aber vielleicht würde es sie dazu animieren, in anderen Bahnen zu denken, um am Ende nicht wie der Shuttlepilot vor dem Nadelöhr zu stehen. Als er aufstand, um wieder einmal kurs auf der Brücke nach dem rechten zu sehen, durchzuckte ihn ein anderer Gedanke: Warum will der Pilot unbedingt durch ein Nadelöhr, wenn außen herum doch genug Platz ist?

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Am 25.6.2016 um 12:00 schrieb USS Community:

 

 

Geschlagene zwei Stunden war Assjima mit der Elmag kreuz und quer durch das Schiff gewandert. Diese weibliche Raumente unterschied sich in fast allem von den männlichen Ok’Ta. Sie war höflich, etwas zurückhaltend und drückte sich überlegt und gewählt aus. Doch war Entack mindestens genauso neugierig. Auch wenn sie es besser versteckte. Sie zeigte an allem und jedem Interesse, lies sich die Replikatoren, den Antrieb, die Schalldusche und vieles mehr bis ins kleinste Detail erklären, unterhielt sich im Casino mit Crewmitgliedern über deren Lieblingsessen, bestand freundlich, aber bestimmt darauf, dass Chef  ihr einen seiner Kühlräume mit frischem Gemüse zeigte, untersuchte die Webtechnik des Teppichs in ihrem Quartier und verwies einmal wieder die beiden lautstarken Ok’Ta-Piloten auf der Brücke in ihre Schranken.

Zum Schluss saßen sie beide in Assjimas Büro und tranken frisch aufgebrühten Tee. Als die Tassen leer waren erhob sich Entack: „Danke Doktor. Das war ein enorm spannender Rundgang. So vieles bei Ihnen ist mir fremd. Dies wird für mich eine sehr spannende Reise. Aber Sie sehen müde aus und auch ich habe einen sehr langen Tag hinter mir. Ich weiß, dass Sie viele Fragen haben und ich bin mir sicher, dass ich zumindest einen Teil davon beantworten kann. Doch lassen Sie uns das auf morgen verschieben.“ In der Türe drehte sie sich noch einmal um und betrachtete die Deltanerin nachdenklich. „Eine Frage habe ich doch noch … Sie sind Deltanerin. Sie sind sogar eine Priesterin. So wie ich auch eine bin. Aber … warum denken Sie so … wie die vielen Menschen hier an Bord? Sie sind so logisch … ganz anders, als ich mir die Deltaner vorgestellt habe.“

Assjima lächelte. „Das höre ich nicht zum ersten Mal. Vermutlich bin ich zu wenig daheim auf Seyalia. Die Menschen haben die Eigenart, abzufärben.“

Entack schüttelte den Kopf und verzog den zierlichen Schnabel zu einem angedeuteten Lächeln. „Sie sollten so denken, wie Sie es gelernt haben, Assjima. Wie eine Priesterin. Wie eine Heilerin. Wie eine Empathin ... Wie eine Zauberin. Nur so werden Sie Glonta näher kommen. Indem Sie die Perspektive wechseln. Gute Nacht, Doktor.“

Nachdem die Elmag den Raum verlassen hatte, starrte Assjima einige Augenblicke lang Löcher in die Luft. Woher um alles im Universum weiß diese kleine Ok’Ta, dass ich eine … Sie schob den Gedanken beiseite und öffnete das Postfach, in dem einige Nachrichten ungeduldig piepsend darauf warteten, endlich beachtet zu werden. Der mit dem Stein von Gol verstärkte Psychotricorder reagierte auf das Padd von Zsa Zsa Garbor?  Ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu fliegen? Transporterstrahl? Sie war zu müde, um eingehend darüber nachzudenken und öffnete die Nachricht von Suval. Er hatte ihr die Aufzeichnungen der Sensoren während des kurzen Besuches der Habnó im Arboretum geschickt. Als sie die Kurven und Daten überflog, stockte ihr mit einem Mal der Atem. Das sah aus wie … „Computer … öffne die Aufzeichnungen des Astralscanners während des Einsatzes bei Neria … genauer spezifiziert: die Messungen meiner eigenen Gehirnströme, die vom Scanner verstärkt wurden.“ Mit offenem Mund starrte sie auf die Darstellungen der wellenförmigen Linien, zappte sich zurück zu Suvals Daten, wieder zurück zu den Archivaufzeichnungen. „Bei Assjimagar! Das kann doch gar nicht sein. Computer – öffne eine Verbindung zu Suval.“

Wenige Sekunden später erschien das Gesicht des Vulkaniers auf dem Monitor. „Doktor? Was kann ich für Sie tun?“

„Suval … bitte verzeihen Sie die späte Störung. Könnten Sie bitte etwas für mich überprüfen?“

Nur fünf Minuten später – die Assjima nutze um sich einen Raktajino zu holen (dies könnte eine lange Nacht werden) - flimmerte das Ergebnis des Ingenieurs über ihren Monitor.  Er konnte es noch nicht bis in alle Einzelheiten erklären … eingehende Untersuchungen seien nötig … aber es wäre möglich … die Sensoraufzeichnungen von Assjima erster Begegnung mit der Habnó im Casino könnten tatsächlich die Spur eines bislang noch unbekannten Transporterstrahls beinhalten. „Eingebettet in ein Rauschen, das linear dargestellt wie ein Schatten meiner eigenen Gedankenströmungen aussieht …“ Die Ärztin lehnte sich zurück und schloss die Augen „Ich muss die Perspektive wechseln … nicht denken wie ein Mensch, sondern wie eine deltanische … Sie hat Zauberin gesagt, nicht Hexe … Magie! Nicht die Logik, sondern die Magie führt uns weiter … Illusion! Die Perspektive wechseln … Mit anderen Augen hinschauen, denn … sehen ist nicht gleich sehen! Bei Assjimagar – ich bin auf einen genial ausgeführten, aber altbekannten Taschenspielertrick reingefallen!“ Mit einem Wisch flog die Kaffeetasse quer durch den Raum und zerbarst auf dem Fußboden.

Vier Stunden, fünf Tassen Raktajino extra stark später und einer starken Inanspruchnahme des Bordarchivs war ihr Bericht an die Führungsoffiziere fertig:

Werte Kollegen und Kolleginnen …   Was für eine dümmliche Eröffnung, aber ihr fiel in diesen frühen Morgenstunden nichts Besseres mehr ein.

Womöglich habe ich eine Spur gefunden. Mir ist aufgefallen, dass die Sensoraufzeichnungen während der beiden Besuche Zsa Zsa Gabors an Bord auffallend meinen eigenen Gedankenströmen während der psionischen Verstärkung durch den Astralscanner ähneln. Suval meint, in den ersten Sekunden des Erscheinens der Habnó im Casino in diesen aufgezeichneten Wellenmustern die Signatur einer bislang unbekannten Transportertechnologie erahnen zu können (Bitte an die Technik um eingehendere Untersuchungen). Ich vermute, dass dieses Padd in dem Moment von unbekannter Hand an Bord gebeamt wurde als Mrs. Gabor im Casino erschien. Die Habnó ist erst erschienen nachdem der Stein von Gol an den Psychotricorder angeschlossen und aktiviert wurde. Wenn nun durch eben diese Konstruktion die Gedanken der Crew erfasst und weitergeleitet werden? (Bitte an Marla und Rev, sich mit diesem womöglich noch etwas abwegig erscheinenden Gedanken zu befassen) Vorausgesetzt, dies wäre möglich, könnten wir Opfer mehrerer magischer Tricks geworden sein, die auf geniale Weise miteinander kombiniert wurden. Ich denke jetzt nicht an irgendwelchen Abrakadabra-Kram (obwohl der durchaus auch damit zu tun hat) sondern von der Wissenschaft der Neuromagie (nicht lachen – das gibt es wirklich. Sogar auf der Erde … schon im 21. Jahrhundert). Die Neuromagie befasst sich mit der Manipulation des Gehirns durch bestimmte Techniken. Neurowissenschaftler stellten sich damals die Frage, wie Show-Zauberer durch Illusion ihr Publikum beeinflussen. Ergebnis: Wir sehen nur das, was wir erwarten! Die Augen fokussieren nur einen bestimmten, sehr kleinen Teil des Gesichtsfeldes. Das am Rande Wahrgenommene erscheint eher unscharf und wird vom Gehirn kompensiert. Zugleich filtert das Gehirn die vielen durch das Auge aufgenommenen Reize bis auf das Wesentliche heraus, um eine Reizüberflutung zu vermeiden. Damit das Gesehene in Bruchteilen von Millisekunden gedanklich umgesetzt werden kann, berechnet das Gehirn das Wahrscheinliche voraus. Dieses Phänomen machen sich Taschentrickkünstler seit Jahrtausenden zu Nutze. Beispiel: Ein Trickkünstler wirft mit der linken Hand einen Ball mehrere Male auf und ab. Plötzlich verschwindet der Ball mitten in der Luft, um später hinter dem Ohr eines Zuschauers hervorgezogen zu werden. Vollkommen unmöglich, aber alle haben es mit eigenen Augen gesehen. Doch was ist tatsächlich passiert? In Wahrheit hat der Ball beim letzten Wurf die Hand des Trickkünstlers niemals verlassen und ist in seinem Ärmel verschwunden. Das Auge hat dies auch ganz deutlich gesehen. Das Gehirn jedoch ist von der logischen Wahrscheinlichkeit ausgegangen, dass der Ball erneut in die Luft  fliegt und hat dem Bewusstsein dieses Bild vorgegaukelt. Das Gehirn versucht, die Zukunft zu erahnen. Eine perfekte Illusion, die diese Schwäche des Gehirns ausnutzt. Sehen ist eben nicht  gleich sehen, denn es ist die Schlussfolgerung,  die die Wahrnehmung bestimmt, nicht die Realität.

Trickkünstler nutzen noch andere Schwächen der Wahrnehmung, z.B. das Fokussieren auf einen bestimmten Gedanken, solange bis dieser real erscheint. Oder Ablenkung durch z.B. Schreckmomente, Lachen, weite, runde Gesten, unterhaltsame Reden usw.

Worauf ich hinaus will … gesetzt den Fall, dass der Stein von Gol tatsächlich die Gedanken der Crew oder einzelner (empathischer?) Mitglieder an Dritte weiter gibt … Es wäre unter neuromagischen Gesichtspunkten absolut möglich, dass die Gedanken einzelner Personen von außen so beeinflusst werden, dass sie glauben, etwas  zu sehen und zu hören ,was in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist (zumindest nicht unter den weithin als „normal“ geltenden Gesichtspunkten).

Ich z.B. habe mich nun über Wochen intensiv mit unendlich vielen Mythen unendlich vieler Spezies beschäftigt. Mein Unterbewusstsein jongliert ständig mit diesen Geschichten. Ich erinnere mich deutlich an die Geschichte vom Donauweibchen. Mit Sicherheit habe ich auch irgendwo von deren ungarischer Ausführung, den Habnó gehört, kann mich aber nicht mehr bewusst daran erinnern (Stichwort Reizüberflutung). Dann ist mir eingefallen, dass Sam ein Faible für alte Hollywood-Filme hat und mir den einen oder anderen Film mit Zsa Zsa Gabor gezeigt hat. Mir haben die nicht gefallen – ich habe sie verdrängt. Trotzdem sind sie im Gehirn abgespeichert und abrufbar.

Meine Theorie: jemand von außen manipuliert meine Gedanken, mein Wissen, meine Erinnerung dahingehend, dass ich mich mit einer Person unterhalte, die nach meinem Empfingen absolut real erscheint. Womöglich ist auch Kentan ein Opfer dieses Phänomens geworden.

Ich will damit aber keinesfalls sagen, dass diese Personen nicht real seien. Zumindest nicht aus der Sicht eines Magiers. Die Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters. Womöglich wurden meine Gedanken benutzt, um eine Tulpa zu schaffen. Wie auch immer: Es wurde möglicherweise ein Wesen geschaffen, durch das es dem Magier ermöglicht wird, mit uns zu kommunizieren. So wir bereit dazu sind, es wahrzunehmen.

Ich weiß nicht, ob Dimede hinter all dem steckt, ober ob auch sie nur eine von einem anderen magischen Wesen geschaffene Figur ist.  Wie auch immer: ich könnte mir vorstellen, dass wir es mit raffinierter Zauberei zu tun haben. Abgefahrene Tricks, aber  keineswegs übernatürlicher Herkunft.

Die uns überlassenen Botschaften könnten durchaus dahingehend interpretiert werden:

„Der Weg des Helden ist schwer zu erkennen und stets gefahrvoll. Reinen Herzens und voller Mut beschreitet er ihn.“ Reinen Herzens … das beinhaltet eine gewisse Naivität, ein simples Gottvertrauen, Leichtgläubigkeit  – sehr anfällig für magische Tricks. Voller Mut … man schaut nicht nach rechts und nach links, man schreitet mutig voran – fruchtbarer Boden für einen begabten Magier.

 

Wer schafft es, ein Shuttle durch ein Nadelöhr zu bringen? Kein Pilot, aber ein Ingenieur mit einem scharf gebündelten Transporterstrahl“ Logischerweise ja. Aber auch ein Magier schafft das mit einem guten Trick. Wenn z.B. das Nadelöhr nur als Nadelöhr wahrgenommen wird, in Wirklichkeit aber ein breites Portal ist.

Wir verlassen den Orbit in einer scharfen Kurve. Das Echo nimmt nicht den geraden Weg. Der Pfad teilt sich auf.“ Ich denke, nach den vorangegangenen Erläuterungen muss ich dazu gar nicht mehr viel sagen.

Aber es gibt den Spruch einer alten Meisterin der weißen Schule, die vor Generationen gesagt hat:

„Ich glaube, dass wir alles, was wir wahrnehmen, in eine Geschichte packen, die uns glaubhaft erscheint. Und in diese Geschichte kommt eben nur, was zu der Geschichte passt. Für solche guten Geschichten opfert das Gehirn gern ein bisschen Wahrheit. Denn sie sind es, die unserem Leben Bedeutung geben, Illusion hin oder her.“

 

Wie gesagt, es sind alles nur Theorien. Aber lasst uns ein wenig darüber nachdenken, und versuchen, die Perspektive zu wechseln.

Ich gehe jetzt schlafen. Bitte nicht vor acht Uhr anrufen.

Gute Nacht

 

 

Commander Dr. Assjima

Bearbeitet von Assjima
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George steckte bis zu den Ohren in Arbeit, als Assjima Bericht gerade auf seinem Deskviewer eintraf. Mit einem gedämpften Brummeln wandte sich der Chefingenieur dem kleinen Computer zu und las die Mitteilung der Schiffsärztin.

In diesem Text stieß die These über Magie bei den Tza Tza Gabor Erscheinungen auf seine Aufmerksamkeit. Zwar hatte er sich schon darüber Gedanken gemacht, aber Asjimas Ausführungen waren wie ein Paukenschlag, der Aufzeigte, wie man die Vermissten mit dem Transporter aus dem Elysium bergen konnte. Was bedeutete, dass er noch weitere Sensordaten von Rev und Delama benötigte.

Jede Transporter Technologie, sei sie auch noch so fortgeschritten, benötigte immer einen Ursprungspunkt und einen Zielpunkt. Bei so gut wie allen bekannt Raumfahrenden Völkern, die Transporter Technologie verwendeten, galt die Grenze von 40000 Kilometern. George kam sehr schnell auf den Gedanken, dass in diesem Fall wohl keine konventionellen Systeme verwendet wurden. Es gab seit dem 23 Jahrhundert vereinzelte Versuche eine Art Subraumtransporter zu bauen. Jedoch waren selbst die einfachsten Theorien derart kompliziert, dass sogar die besten Wissenschaftler der Föderation mit den stärksten Supercomputern sich sehr schnell die Zähne ausbissen. Schließlich gab man die Forschung in den dreißiger Jahren des 24 Jahrhunderts auf. Dann gab es auch noch den Interdimentionalen-Transport, welcher fatale gesundheitliche Folgen für die Benutzer hatte. Bisher war auch niemand annähernd in der Lage gewesen diese Auswirkungen zu eliminieren.

Andererseits konnte man nicht ausschließen, dass Tza Tza oder jemand von ihren Leuten dieses inzwischen gelöst hatte. Aber das waren bestenfalls nur sehr vage Vermutungen, die von Tza Tza selbst bestätigt oder verneint werden konnten. George musste herausfinden wie sich Tza Tza transferiert hatte, sofern es auch ein Transfer war. Sobald man Gewissheit hatte konnte man auch den Transporter modifizieren.

George musste sich aber auch mit dem Gedanken anfreunden, dass Assjimas neue Freundin genauso gut eine Art von Isomorpher Projektion gewesen sein könnte, die ebenfalls schwer von den Sensoren zu erkennen ist.

Er schob den letzten Gedanken beiseite. Es musste eine Art Transfer sein. Vielleicht in der Art und Weise wie sich die Q transferierten? George lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf, als er sich bei dem Gedanken erwischte, ob Tza Tza nicht eine Q sein könnte. Dafür fehlte es zu sehr an Dramatik was für die Q typisch war, wenn sie hin und wieder mit den Menschen agierten.

Nachdem er mit der bereits fünften Tasse Kaffee wieder an seinen Schreibtisch zurückgekehrt war, sah George erneut auf den Staple aus Padds, deren Inhalt sich ausschließlich um Transporter Technologien drehten, die zum Einsatz gekommen waren oder nur bis heute in der Theorie existierten.  Er brauchte Hilfe, so viel stand fest.

Also machte er sich daran eine Mitteilung an Rev, Delama und Assjima zu verfassen sowie einen Kurzbericht an den Captain und den Ersten Offizier.

In diesem bat er um weitere Daten die Hilfreich sein könnten einen Transfer der Vermissten aus dem Elysium zu ermöglichen. Er stelle auch die in Frage kommenden Technologien in der Hoffnung vor, dass jemand vielleicht den zündenden Funken haben könnte, den George hier brauchte.

Minuten später landete seine Nachricht in den entsprechenden Postfächern.

 

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Als Marla um 08:05 Uhr Bordzeit mit frischen Croissants bewaffnet an Assjimas Tür klingelte, war sie eigentlich darauf eingestellt gewesen, die Ärztin direkt aus dem Bett zu holen. Es war reiner Selbsterhaltungstrieb gewesen, der sie dazu zwang, der Kollegin die Chance zu nehmen, den neuen Tag etwas langsamer zu beginnen, denn sie drohte vor lauter Neugier und Elan zu zerplatzen. Umso überraschter war sie, als die Türe umgehend entriegelt wurde und sie eine zwar sichtlich übernächtigte, aber dennoch fertig gerichtete Deltanerin an der kleinen Küchenzeile stehend antraf.

„Guten Morgen Assjima. Bitte entschuldigen Sie, dass ich unangemeldet so früh hereinplatze, aber …“

„… Sie konnten es nicht abwarten, mich auf meinen geistigen Zustand hin zu untersuchen, nicht wahr, Councelor?“ unterbrach Assjima augenzwinkernd. „Guten Morgen, Marla. Möchten Sie auch eine Tasse Tee?“

„Gerne, wenn es nicht zu viel Umstände macht. Chef hat heute Morgen frische Croissants im Angebot und ich habe mir erlaubt, ein paar mitzubringen.“

„Wunderbar“ Assjima deutete mit einer einladenden Handbewegung auf das Sofa, stellte zwei Tassen heißen Tees auf den Tisch und kruschtelte ein Glas Honig aus dem Schrank, während Marla sich in dem – abgesehen von der kleinen Küchenecke – eher einfach eingerichteten und wie immer pikobello aufgeräumten Quartier umsah. Außer Bücher und Kleidung schien die Ärztin nicht viel zu besitzen.

Diese schien Marlas Gedanken zu erraten. „Ich bin vor Jahren mit meinem Rucksack und einer Tasche eingezogen. Und ich habe vor, so auch wieder zu gehen, wenn ich eines Tages dieses Schiff verlasse. Alles was sich derweil ansammelt, wird regelmäßig nach Hause geschickt. So wird nicht so viel zerstört, wenn zwischendurch das Schiff einmal wieder verwüstet wird“ erklärte sie schmunzelnd und stellte den Honig auf den Tisch. „Der stammt von Jeremys Nichte auf der Erde. Passt perfekt zu Croissants.“

„Sie haben Honig von Tenners Nichte?“

„Bei einem Besuch auf ihrem Weingut hat sie mir ein paar Gläser mitgegeben.“

Die Schiffsberaterin betrachtete Assjima nachdenklich. „Es liegt Ihnen sehr viel daran, den Captain und Aiso zu retten, nicht wahr Doktor?“

Die Deltanerin nickte fast unmerklich. „Es sind meine Freunde. Aiso hat mir damals bei den Vorlok das Leben gerettet und Jeremy … ich meine Captain Tenner …  im Laufe der Jahre hat sich zwischen uns eine tiefe Verbindung entwickelt. Nicht nur die eines Captains zu seiner Schiffsärztin … es ist eine enge, auf gegenseitigem Vertrauen basierende Freundschaft.“

„Sie sind eine der wenigen, die es geschafft hat, Tenner gelegentlich zum Lachen zu bringen“ ergänzte Marla. „Ich hatte immer den Eindruck, dass er in Ihrer Gegenwart oft weniger Captain, aber dafür etwas mehr Mensch ist. Sie haben die Eigenart, vor allem die Außenseiter magisch anzuziehen.“

„Womit wir beim Thema wären“ lächelte die Ärztin und nippte an ihrem Tee. „Deswegen sind Sie doch hier, oder nicht?“

„Und ich muss zugeben, dass ich etwas beschämt bin. Ich hätte selber darauf kommen müssen.“

„Worauf?“

„Dass Ihnen … uns … möglicherweise etwas vorgegaukelt wird. Ich habe mich während meiner Ausbildung eine Zeitlang sehr intensiv mit der Neuromagie beschäftigt. Es war für mich damals ungemein faszinierend, zu verstehen, wie leicht sich unsere Wahrnehmung beeinflussen lässt. Ich konnte die Werke von SMSMC nahezu auswendig.“

„Wessen Werke?“

„Stephen Macknick und Susana Martinez-Conde … die Begründer der Neuromagie“

„Ach so … dieses Ehepaar, welche die Zauberei auf der Erde analysiert, rationalisiert und entmystifiziert hat. Euch Menschen reicht es nicht, einfach nur zu verstehen … ihr müsst es auch immer gleich allen anderen erzählen.“

„Sie haben ja so Recht, Assjima. Deswegen habe ich mich auch irgendwann von dieser Wissenschaft abgewandt. Ich wollte mir und dem Rest der Menschheit noch ein klein wenig Magie bewahren“ lachte die Schiffsberaterin.

„Aber was ist denn nun Ihrer Meinung nach passiert?“

„Nun ja …“ Marla lehnte sich mit der Tasse in der Hand zurück. „Gesetzt den Fall, dass wir es wirklich mit einem Wesen oder einer Spezies zu tun haben, die uns durch Illusionen beeinflusst, kann ich gut nachvollziehen, warum gerade Sie ausgewählt wurden. Sie sind Empathin, empfänglich für Einflüsse von außen …“

„Aber es gibt noch mehr Empathen auf dem Schiff …“

„Ja, doch keine, die sowohl das nahezu uneingeschränkte Vertrauen des Captains sowie des Sternenflottenkommandos haben. Wie oft hat Ihre Empathie uns schon gerettet?“

Assjima zuckte mit den Schultern, doch Marla fuhr unbeirrt fort: „Sie sind eine der bekanntesten Empathen der Föderation. Eine Vision von Ihnen wiegt ungleich schwerer als die eines einfachen Crewmitgliedes. Ihnen hört man zu. Außerdem ist es inzwischen recht einfach für Außenstehende an Informationen über Sie heranzukommen.“

„Sie wollen also sagen, dass sich irgendein Wesen Informationen über mich beschafft hat um mich ganz gezielt als Opfer magischer Tricks heranzuziehen?“

„Ich würde eher vermuten, dass Sie als Sprachrohr ausgewählt wurden.“

„Welch‘ Ehre“ antwortete Assjima sarkastisch.

„Sie sollten es positiv sehen, Doktor. Denn ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Wesen oder diese Spezies darüber im Klaren ist, dass Sie irgendwann herausfinden, was da vor sich geht. Sie, die den Ruf einer deltanischen Hexe genießen, müssen diese Tricks irgendwann erkennen.“

„Weil ich sie zum Teil selber anwende …“ stöhnte Assjima. „Wenn auch nicht in diesem Maße. Aber was ist mit Kentan?“

„Da habe ich durchaus ein paar Ideen: entweder handelt es sich um ein Ablenkungsmanöver – zu welchem Zweck auch immer – oder wir haben es hier mit einer weiteren Partei zu tun, die allerdings nicht so ausgeklügelt vorgeht. Die sich jedenfalls nicht so geheimnisvoll gibt, wie die, mit der Sie zu tun haben. Womöglich wollen die auch einfach nur zusätzlich an technische Informationen ran, die Sie nicht weitergeben können, weil Sie keine besonderen technischen Kenntnisse haben. Vielleicht sind es aber auch nur Trittbrettfahrer.“

„Oder der männliche Part dieser Spezies, der meint, ebenfalls einen Teil zu der Geschichte beitragen zu müssen.“

Marla lachte und verschluckte sich dabei beinahe an ihrem Croissant. „Wenn die wirklich etwas mit Dimede zu tun haben, kann ich das durchaus nachvollziehen. Männer, die sich emanzipieren wollen … das hätte uns gerade noch gefehlt. Wo doch alles eh schon so undurchsichtig ist.“

Assjima schenkte sich beiden Tee nach. „Gott bewahre uns davor! Haben Sie schon das Memo von George gelesen?“

„Ja. Aber ich muss zugeben, dass ich es nicht wirklich kapiert habe.“

„Ich glaube, er hat mein Elaborat von heute Nacht falsch verstanden. Was ich ihm aber nicht verübeln kann … meine Ausdrucksweise war des Öfteren etwas schwammig.“

„Ich interpretiere seine Gedanken dahingehend, dass er davon ausgeht, dass diese Zsa Zsa Gabor mit einer bislang unbekannten Transportertechnologie an Bord gebeamt wurde. Ich habe Ihre Analyse von Suvals Sensoraufzeichnungen jedoch so verstanden, dass nur das PADD mit Hilfe eines Transporters auf das Schiff  kam, die Person selber jedoch eine durch magische Tricks erzeugte Manifestation Ihrer eigenen Gedanken sein könnte.“

Die Deltanerin nickte zustimmend. „So habe ich es auch gemeint. Was uns unweigerlich zu der Frage führt: Warum wurde das PADD gebeamt, nicht aber die Person? Warum der Umweg über mein Gehirn, wenn es nur um die Schaffung einer Kommunikationsmöglichkeit geht?“

„Vielleicht wollen sie keinen der Ihren persönlich auf unser Schiff schicken. Womöglich könnten die in unserer Atmosphäre nicht überleben …“

„Oder sie können hier nicht einmal existieren … falsche Dimension? Anderes Universum? Subraumwesen? Dimensionslose Wesen? Es gäbe viele Möglichkeiten …“

Marla betrachtete die Kollegin nachdenklich. „Es könnte auch ganz banal sein: Sie können nur tote Materie transportieren, keine Lebewesen. Gesetzt den Fall, dass Dimede zu diesen Wesen gehört … oder einfach auch nur dieses eine Wesen ist, das diese Visionen entstehen lässt und uns dieses PADD geschickt hat … wenn sie die Technologie besäße, lebende Materie zu transportieren … hätte sie Ihnen das nicht mitgeteilt?“

„Sie behauptet, dass sie keinen Weg wüsste, wie unsere Leute aus diesem Elysium herausgeholt werden können. Wie waren doch gleich ihre Worte? Ich bin nur die Erzählerin. Um die physikalischen Kräfte des Universums zu überwinden braucht es mehr als Worte und Phantasie … Ich kann dir nicht sagen, wie du mit einem Raumschiff hinein kommen kannst. Eure Materie ist nicht die meine “ rezipierte Assjima aus der Erinnerung heraus. „Womit wir wieder beim Shuttle und dem Nadelöhr wären. Wie können wir in einen Bereich des Universums gelangen, in dem Wesen leben, die in unserem Bereich nicht existieren können? Und wieso können diese Wesen eine Art Blase schaffen, in der unsereiner überleben kann, nicht aber umgekehrt?“ Sie seufzte. „Ich wünschte, ich hätte damals diesen blöden Pappbecher aufgehoben, den mir die alte Frau in diesem Elysium-Park in die Hand gedrückt hat. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser auch noch eine psyonische Reststrahlung gehabt hätte.“

„Sie gehen davon aus, dass es sich bei dieser alten Frau ebenfalls um eine magische Manifestation ihrer eigenen Gedanken handeln könnte?“

Die Deltanerin nickte. „Ja. Ich glaube, dass mir Dimede nur einmal in ihrer wahren Gestalt erschienen ist. In dieser Vision im Subraumkanal, als sie mir die kleine Welt zeigte, auf der Jeremy und Aiso auf uns warten würden.“

„Wir sind ja nun schon ein paar Stunden in Subraumkanälen unterwegs. Haben Sie inzwischen versucht, erneut mit Dimede Kontakt aufzunehmen?“

„Heute Nacht. Aber ich konnte mich nicht so richtig auf meine Mediation konzentrieren. Vielleicht sind wir noch nicht nahe genug am Nebel.“

„Oder Sie sind zu abgelenkt, Assjima. Ich schlage vor, dass Sie sich den Vormittag frei nehmen und etwas entspannen. Ich werde unsere Gedanken derweil zusammen fassen und Captain Vartik sowie den anderen einen kurzen Bericht zukommen lassen.“ Marla erhob sich. „Einverstanden?“

„Einverstanden.“

Bearbeitet von Assjima
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George sah sich immer wieder die Aufzeichnungen an, die auch Suval für seine Untersuchungen verwendet hatte. Dieses Licht, dass auf die Deltanerin zuhielt beschäftigte den Chefingenieur zunehmend.

Was es auch immer war, es konnte von den Standardscans nicht erfasst werden. Auch die Rejustierung der Sensoren durch Suval hatte nichts Wirkliches gebracht. Also wurde es Zeit, die vorhandenen Daten ein wenig anders aufzubereiten.

 

„Computer! Führe ein Subraumechogramm der Sensordaten aus. Alle Subraumreflexionen, Subraumdruckmodulationen, Nuklearvibrationen und alle weitere Subraumübergangseffekte erfassen. Dabei den Fokus auf die Lichterscheinung beim Doktor und das Erscheinen des Padds richten.“

 

„Dieser Vorgang wird mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen.“

 

„Des Weiteren ein zweites Echogramm starten, dass in Echtzeit die Sensoren Daten Überwachen soll. „

 

„Verstanden. Sekundäres Echogramm wurde zusätzlich in den Live Modus geschaltet. „

 

George lehnte sich zurück und blickte zur Decke. Ich werde Dir noch auf die Schliche kommen Dimende! Dann richtete er sich kurz darauf wieder in seinem Sessel auf.

„Computer! Alle Daten zur Elway Theorie in mein Terminal überspielen.“

 

„Transfer komplett!“

 

George hörte, wie sich inzwischen die Schotten geteilt und wieder geschlossen hatten. Am Klang der Schritte erkannte er, dass es sich um Carter handelte.

„Elway?“ sagte dieser zur Begrüßung. „Was ist mit dir los? Hat dich das Jagdfieber gepackt?“

 

„Kann man so sagen. Zauberei hin oder her. Jeder Magier kann die Gesetze der Physik nicht umgehen. Er kann aber mit ihnen hantieren und daraus eine gute Show zaubern.“

 

„Und Du willst die Tricks von dieser Dimende aufdecken?“

 

„So ist es Trend. Ich bin immer noch der Ansicht, dass wir dann dadurch auch erfahren werden, wo und wie wir den Captain und Asio finden können.“

 

Trend stieß einen leisen Pfiff aus. „Du kannst dich aber auch damit auf die Schnauze legen.“ Wandte er schließlich ein.

 

„Und wenn schon. Ich will es einfach wissen.“

 

Carter sah die sture Entschlossenheit im Gesicht seines langjährigen Kollegen und Freundes. Er wusste, dass ihn nicht mal alle Gottheiten der Galaxie davon abhalten konnten mit allen Methoden nach der Lösung zu suchen, die sich jemals ein Lebendes denkendes Wesen erdacht hatte.

„Dann werde ich mal den Captain darüber informieren. Bin mal gespannt wie es bei den Anderen ausschaut.“

 

George nickte nur zur Bestätigung und war schon in den Texten zur Elway Theorie versunken. Aus diesen ging hervor, dass die Forschungen bereits vor gut hundert Jahren eingestellt wurden, weil man schädliche Auswirkungen bei den Benutzern festgestellt hatte. Vor knapp 20 Jahren hatte es die Enterprise mit den Ansata Terroristen zu tun, die ebenfalls einen Transporter verwendeten, der auf der Basis der Elway Theorie funktionierte und ebenfalls die gleichen fatalen Auswirkungen für die Transferierten hatte, was jedoch die Terroristen nicht davon abhielt das Risiko bewusst einzugehen.

George ging hierbei seinem Instinkt nach, der ihm sagte, dass Dimende / Tza Tza Gabor oder wie sich dieses Wesen sonst nannte, es geschafft hatte dieses Problem zu beseitigen.

Und er wollte genau wissen, wie man dies Bewerkstelligt haben könnte. Sollte dies nicht der Fall sein, so hatte er schlicht Zeit verschwendet. Doch darüber würde er erst nachdenken, wenn es auch soweit war.

 

 

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Je mehr sie sich dem Nebel näherten, desto verbissener schien die Crew zu arbeiten. Jeder, der auch nur eine möglichkeit ahnte, mit welchen Methoden Dimede operierte, wie die Kameraden gerettet werden konnten oder wie man Kontakt aufnehmen könnte, suchte akribisch nach Belegen für seine Theorie und schickte dem Captain einen Bericht. Tanrim, der mit lesen kaum nach kam, war dankbar, als sich Contello anbot, ihm bei der Lektüre zu helfen. Er war außerdem dankbar für Gesellschaft, denn der Captain hatte den Eindruck, daß es kontraproduktiv wäre, wenn er seiner Crew jetzt über die Schulter schauen würde. Contello schien einer der wenigen an Bord zu sein, die nicht eine Aufgabe vertieft waren und das hatte seinen Gründe. Der Ermittler behielt im Auftrag des Captains die politische Großwetterlage im Auge, überwachte auf offiziellen und inoffiziellen Kanälen die Fortschritte bei den Verhandlungen mit Breen und Tzenkethi und sorgte auch an Bord der Community für Ruhe und Ordnung. Da jedoch sogar die Ok'Ta sich in Gegenwart ihrer Ok'Ta Elmag vernünftig verhielten und die Sicherheit sowieso stets zu spät zu kommen schien, wenn irgend jemand an Bord eine Erscheinung hatte, gab es für den Sicherheitschef persönlich nicht übermäßig viel zu tun.

"Unglaublich!" rief Tanrim aus und legte kopfschüttelnd wieder einen Bericht weg. "Nachdem Lieutenant Torr eher zufällig die versteckte Botschaft in diesem mysteriösen PADD gefunden hat, scheint die wissenschaftliche Abteilung dazu über gegangen zu sein, alles und jeden über ihren Scanner zu ziehen. Offensichtlich mußten sogar schon die Ok'Ta ihren Bürzel dafür herhalten. Natürlich ohne Ergebnis."

Der alte Ermittler schmunzelte amüsiert.

"Kannst du es ihnen verübeln? Sie hatten den Hinweis direkt vor der Nase. Wenn ihnen das nochmal passiert, würden wir ihnen den Vorwurf machen, daß sie nicht gründlich genug wären, oder?"

"Zugegeben." antwortete der Captain. "Aber es scheint mir schon etwas an den Haaren herbeigezogen, die Ok'Ta auf versteckte Botschaften zu untersuchen, nur weil ihr Volk mit Dimede in Kontakt stand."

"Wirklich? Naja, auf den ersten Blick klingt es vielleicht bescheuert, aber gemessen an dem, was wir bisher erlebt haben, scheint es mir nicht so abwegig zu sein." Der Ermittler zwinkerte dem Zakdornianer schelmisch zu. "Wie war das? Eine leicht durchschaubare Strategie kann nur dann zum Erfolg führen, wenn sie von jemandem ausgeübt wird, der über große Möglichkeiten verfügt. Je geringer die eigenen Möglichkeiten, desto überraschender muß die Strategie sein, um den Gegner trotzdem besiegen zu können."

Der Zakdornianer ließ sein PADD sinken und sah zu Contello auf. "Den Spruch scheinst du dir gemerkt zu haben."

"Kinderspiel. Es steckt ja auch viel Wahrheit drin."

"Leider haben wir noch keine Lösung, wie wir unsere Leute lokalisieren und retten wollen.

Contello stand auf, legte das PADD auf die Tischplatte und versuchte, seine zerknitterte Uniform zu glätten.

"Ich muß los. Viel Erfolg noch beim Studium der Berichte. Ihr seid dichter an einer Lösung dran, als ihr vielleicht denkt."

Mit diesen Worten verließ er den Bereitschaftsraum des Captains, der sich wieder seiner Lektüre widmete. Erst, als sich die Tür hinter Contello geschlossen hatte, stutzte der Captain.

Was hatte sein alter Freund da eben gesagt?

"IHR seid dichter an einer Lösung dran, als ihr vielleicht denkt."

Tanrim sprang fast aus dem Sessel.

"Computer, sofort Lieutenant Contello lokalisieren!"

"Lieutenant Contello ist in seinem Büro." antwortete die Computerstimme.

Doch wie konnte das sein? Er war doch gerade erst gegangen! Hatte Dimede eine weitere Rolle gespielt oder hatte lediglch Tanrims Zeitempfinden versagt, weil er in so in die Lektüre vertieft gewesen war, daß er lediglich glaubte, daß Contello gerade erst gegangen sei.

Eine Computerrecherche hätte ihm definitiv Antwort geben können, doch Tanrim entschied sich dagegen. Ihn interessierte augenblicklich nur, welche Lösung gemeint gewesen sein könnte.

 

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Warnung! Die Sensoren haben eine Dimensionsverschiebung registriert." Als George die Worte der Prozessoren Stimme vernahm sprang er auf und rannte zur Konsole.

Aufgeregt rief er das Display auf.

"Lokalisieren!“, befahl George.

 

"Die Sensoren registrierten das Phänomen im Büro des Captains."

George berührte seinen Kommunikator. " Sheridan an Carter."

 

" Carter hier. Was ist los George?" fragte der Erste Offizier.

"Trend, das Phänomen oder Dimende ist beim Captain in seinem Büro. Die Sensoren haben eben wie Bluthunde angeschlagen."

"Bleib dran George. Ich gehe zum Captain. Carter Ende." Als die Verbindung beendet wurde, hatte George bereits die Sensoren rejustiert.

"Computer Triangulierung starten. Versuche den Ursprung des Dimension Sprunges zu lokalisieren, wenn der Transfer erneut eingeleitet wird."

"Verstanden! " Die Sekunden verstrichen und Georges Blick klebte an den Anzeigen. Die Sensoren zeichneten alle Werte des Phänomens auf, dass von Doktor Assjima als Dimende beschrieben wurde. Neben diesem erschienen die Indikatoren von Captain Tanrim. Es dauerte nicht mehr lange, dann entfernte sich Dimende laut den Anzeigen.

"Warnung. Erneuter Dimensionssprung geortet. Sensoren verfolgen das Signal zum Ursprung zurück. Triangulierung eingeleitet."

George berührte erneut seinen Kommunikator. "Sheridan an Tor und Delama. Unser Besucher ist wieder da." informierte der Chefingenieur seine Kollegen. Dann bat er diese um deren Mithilfe bei der Sondierung von Dimende. Die beiden Offiziere bestätigten die Anfrage des Chefingenieurs. Das halbe Schiff war innerhalb von Sekunden auf den Beinen und beteiligte sich an der Untersuchung.

 

Carter derweil war beim Captain eingetroffen. Im Schlepptau hatte er drei Sicherheitsoffiziere, die er Unterwegs bei Contello organisiert hatte. Der Zackdorn sah etwas erstaunt auf, war aber nicht Überrascht den Polynesier und die Sicherheitswächter im Türrahmen stehen zu sehen.

"Captain?"

 

"Alles in Ordnung Nummer Eins.", versicherte Tanrim seinem Stellvertreter.

"Commander Sheridan ist an der Ortung dran. Vermutlich werden wir gleich wissen woher Dimende wirklich kommt."

"Da bin ich mir sicher Commander."

 

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  • 2 Wochen später...

"Es wäre wohl nicht Dimede, wenn ein vermeintlich gelöstes Rätsel nicht zu einem weiteren führen würde." seufzte Rev und erhob sich von seinem Stuhl. Seit Stunden hatten er und sein Stab die neusten Daten analysiert und waren zu dem ergebnis gekommen, daß diesmal der gleiche Mechanismus verwendet worden war, wie bei dem mysteriösen Padd, jedoch nicht der gleiche wie bei Zsa Zsa Gabors Auftauchen. Was die allgemeine Verwirrung noch verstärkte, war der Umstand, daß diesmal jemand in der Gestalt von Lieutenant Contello erschienen war, was nun wirklich niemand erwartet hatte. Captain Tanrim am aller wenigsten.

"Einen rein telepathischen Kontakt können wir in diesem Fall klar ausschließen." antwortete T'Vok. "Die Sensoraufzeichnungen beweisen, daß definitiv eine männliche, humanoide Person mit den physischen Parametern von Lieutenant Contello an Bord war. Die Quelle wurde von Commander Sheridan an einer bestimmten Position des Nebels ausgemacht."

"Dann haben wir jetzt zwar einen Anhaltspunkt, aber noch keine Idee, wie es technisch gesehen funktioniert haben könnte." brummte Lieutenant Ripper, dessen Gesicht maximale Unzufriedenheit ausdrückte.

"Vielleicht doch, Sir. Ich bin jedenfalls auf etwas Interessantes gestoßen." meldete Crewman Patrick, die den Auftrag bekommen hatte, die von Sheridan spezifizierte Region des Nebels zu untersuchen. "Der Teilchenfluß in diesem Bereich ist höchst ungewöhnlich. Ich habe einen Computervergleich mit anderen, ähnlichen Phänomenen machen lassen, um herauszufinden, ob solch ein Muster irgendwo anders vorkommt. Dabei hatte ich primär an andere Nebel gedacht. Das ist das Ergebnis."

Sie hielt ein Padd in die höhe, so daß alle sehen konnten, was dort angezeigt wurde.

"81 prozentige Übereinstimmung mit dem Teilchenstrom eines aktiven Transporter-Musterpuffers."

Rev und Ripper sahen sich verdutzt an und T'Vok hob gleich beide Augenbrauen. Damit hatte wirklich niemand gerechnet.

Die Vulkanierin überwand ihre Verblüffung als erste.

"Wenn man bedenkt, welche Energiemenge für einen Dimensionstransport über so weite Distanzen auf ein mit hoher Geschwindigkeit fliegendes Schiff nötig ist, dann ist dieses Ergebnis durchaus plausibel. Wir haben es hier mit einer weit überlegenen Technologie zu tun, die wir kaum in sinnvoller Zeit werden adaptieren können."

"Dennoch bleibt die Frage, warum Dimede nicht immer auf die gleiche Weise in Erscheinung tritt, sofern sie für alle diese Erscheinungen verantwortlich war." entgegnete Lieutenant Ripper. "Oder ist auch hier die Lösung ganz einfach? Telepathen werden bevorzugt telepathisch kontaktiert, während für Nichttelepathen eine Inszenierung mit größerem Aufwand nötig ist?"

Rev nickte stumm. Auch dies war absolut möglich...

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