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FedCon 25


Polarus

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Sodele, da sind  wir wieder, zurück in Bonn. Nach 5 Jahren Gastspiel in Düsseldorf kehrt die FedCon an ihren angestammten Platz zurück. Erfreulich? Ansichtssache.

Für mich bedeutet es ein Stunde weniger Anreisezeit. Durch die frühe Buchung im GSI habe ich ein Zimmer zu akzeptablem Preis direkt ggü. des Maritim, was in Düsseldorf am Flughafen nicht möglich war. Dort war ein täglicher Fußmarsch von 20 Minuten vom Hotel Pflicht. Folglich weniger Teilnahme an den abendlichen Partys, was in Bonn nun wieder möglich wurde. Auf der anderen Seite ist die Infrastruktur schlechter. Damit meine ich nicht die gute Anbindung an die Autobahn oder die öffentlichen Verkehrsmittel, sondern vielmehr die Tatsache, dass man am Flughafen Düsseldorf verschiedene Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung hatte, die hier in direkter Umgebung fehlen. Das Maritim wird es freuen, dürften dies doch mehr Umsatz durch die Besucher bedeuten, da Ausweichmöglichkeiten zum Mittagessen fehlen (ich bin täglich ca. 10 Minuten zu Fuß zum Vapiano gelaufen - gleichzeitig Füße vertreten, was bei dem vielen Sitzen in den Panels durchaus angenehm ist).

 

Und die Con an sich? Nachfolgend einige Eindrücke meinerseits.

50 Jahre Star Trek und FedCon 25 (ok, die „Lost Con“ wird in der zählweise ignoriert, wobei es laut Dirk Bartholomä irgendwann einmal in Florida eine mit 20 Teilnehmern gegeben haben soll ;-)). Da ist es nachvollziehbar, dass der Schwerpunkt auf Gästen aus Star Trek lag. Allen voran TOS.

Mit William Shatner, George Takei und Walter Koenig hat man drei Ikonen der Originalserie zum Jubiläum gewinnen können. Daneben aus TNG Marina Sirtis und Hallie Todd, aus DS9 Terry Farrell und Chase Masterson (auch MoC), aus Voyager Ethan Phillips und Robert Beltran plus der fast schon obligatorische Manu Interaymi sowie aus ENT Dominic Keating und Connor Trinneer. Abschließend noch Robin Curtis aus Star Trek III bzw. IV. Also alle Serien vertreten, wenn TNG vielleicht auch etwas zu kurz kam, aber Jonathan Frakes hatte zugesagt und musste wieder absagen.

Und dann natürlich, um die Brücke zu schlagen, endlich ein Schauspieler der New Generation. Karl Urban aka „Bones“ „Pille“ McCoy war anwesend. Leider nur mit einem Panel, da das zweite aufgrund Verspätung des Fliegers abgesagt werden musste. Viele haben darauf gewartet und endlich hat es geklappt. Ok, ich denke, dass da auch der Preis eine Rolle spielt. Alle Crew-Mitglieder der New Generation stehen in Hollywood nicht schlecht da, da dürfte die Gage sehr teuer sein. Mit Karl Urban kam meine Lieblingsbesetzung der neuen Crew zur Con. Ich persönlich empfinde seine Darstellung als geniale Inkarnation / Neuinterpretation der Figur McCoy.

 

Was aber neben einigen kleineren Schauspielern aus verschiedenen anderen Serien auffiel, es fehlten komplett die Stars aus BSG und Stargate. Gut, mit Reka Sharma war eine Schauspielerin aus BSG dabei. Sie ist aber nicht der Star der Serie, der Massen anlockt. Ansonsten: James Morrison und Tucker Smallwood (Space 2063 und / bzw. Babylon 5), Robert Mashio (Scrubs) und Julie Benz (Defiance, Buffy und Angel etc.). Und genau dies schien vielleicht ein Problem der Con zu sein. Ich empfand diese Con, trotz der Anwesenheit von Koenig, Takei und Shat als nicht so stark besucht, wie die Con vor ein paar Jahren in Düsseldorf, als Shatner schon einmal da war. Dort musste vor dessen Panel der Hauptsaal wegen Überfüllung geräumt werden und nur noch die Wochenendticketholder durften rein. Um alle Bedürfnisse zu bedienen, erfolgte eine Übertragung in den zweiten Saal, so stark war der damalige Andrang. Davon diesmal keine Spur. Selbst bei Shatner waren Stühle in den hinteren Reihen unbesetzt. Lag es am Fehlen der Stars aus den anderen Serien, so dass hauptsächlich Trekkies kamen oder am – aus meiner Sicht unglücklichen – Termin, über das Pfingstwochenende, zu dem einige vielleicht im Urlaub weilen und damit nicht kommen können?

 

Ich persönlich empfand die Con insoweit aber als angenehm. Gut besucht, aber nicht überfüllt. Neben den üblichen Händlerständen, Photosessions usw., fielen mir sehr positiv die Vorträge auf. Insbesondere die tollen Vorträge der ESA-Mitglieder (u.a. der „Rockstar“ unter den Wissenschaftlern Matt Taylor) waren super toll. Seit letztem Jahr hat die ESA erkannt, dass SciFi-Fans für sie wichtig sind. Mit drei Vorträgen der ESA war viel Informatives geboten und auch Wissenschaftler können ein Panel wirklich unterhaltsam gestalten. Auch Hubert Zitt, als (un)heimlicher Star der Con,  war wieder einmal toll und interessant, auch wenn man den einen oder anderen Teil eines Vortrags schon einmal gehört hatte.

 

Drumherum fiel mir noch auf, dass zwei der Sponsoren, die Sender syfy und tele5 nicht wirklich viel Engagement zeigten. Sie hatten lediglich Stände ohne große Promotion oder ähnliches aufgebaut. Paramount oder Universal waren zwar Sponsoren, die habe ich gar nicht gesehen / bemerkt (oder aber übersehen, was auch Bände spricht) und zur neuen Onlineserie ab Januar 2017 auf CBS, kein Wort zu hören???? Auch der dritte Film ab Juli wurde nur über den Trailer beworben? Und dies bei der Jubiläumsveranstaltung? Wenn nicht hier, wo will man dann mit der Promotion starten?

 

Die Con an sich professionell organisiert, es gab nix zu kritisieren. Die Infos laufen nun sehr gut, da es seit 1 – 2 Jahren eine App bzw. Online-Infos zu Änderungen gibt. Auch die Verteilung der Tagesticket-Teilnehmer verlief organisierter ab. Es schien so, als ob man darauf achtete wie viele in den Hauptsaal gelassen wurden, abhängig davon, wie viele Wochenendticke-Besitzer anwesend waren. Problematisch waren die Panels im Nebensaal während im Hauptsaal die Autogrammstunden liefen. Entweder war der Saal kleiner als in Düsseldorf oder es wollten mehr Leute diese Vorträge sehen. Der Nebensaal war zu den Zeiten der Autogrammstunden hoffnungslos überfüllt. Regelmäßig musste der Moderator darauf hinweisen, dass die Fluchtwege frei gehalten werden müssen (was aber kaum einen interessierte). Das Maritim war gekonnt vorbereitet. Alles in allem eine gute Con.

 

Schade ist, dass man immer weniger Leute von früher sieht. Natürlich erkennt man die üblichen Verdächtigen, aber vom Board hier habe ich niemanden getroffen. War jemand da? Dadurch reduziert sich natürlich der Reiz der Con, die ja auch dazu dient, sich jährlich zu treffen.

Ich bin nun das 10 Jahr in Folge hier gewesen und muss sagen, die ersten Jahre, in denen man Bekannte getroffen hat, waren deutlich interessanter, da neben den Panels auch das drum herum mehr Spaß machte. Aber dies liegt nicht an der Con, sondern an uns.

 

Zu  den Panels:

Man kann über Bill Shatner geteilter Meinung sein, aber er ist super unterhaltsam. Die Crowd hat gelacht, er machte eine witzige Bemerkung nach der anderen, gab aber auch informative Antworten. Von den Fans wurde er ebenso auf das Thema zwischenmenschliche Beziehung zu Takei angesprochen, wie dieser in seinem Panel selbst. Offensichtlich gibt es ja zwischen den beiden Schauspielern Unstimmigkeiten. Beide stellten unabhängig voneinander ihre Version dar, die sich naturgemäß nicht besonders glichen. Beide reagierten auf die etwas knifflige Frage jedoch – denke ich – professionell.

Terry Farrell ist einfach liebenswürdig. Tolle Frau mit toller Ausstrahlung und zwei netten Panels. Auch Takei war für mich ein sehr interessantes Panel. Im Gegensatz zu Koenig merkt man ihm das Alter noch nicht wirklich an. Er ging toll auf die Fragen ein, brachte Informatives auf interessante Weise rüber. Demgegenüber standen die Panels von Walter Koenig. Ihm merkt man das Alter nun an. Er neigte – wie auch Nichelle Nichols – zu langen Monologen, die nicht uninteressant waren, aber von mir manchmal als anstrengend empfunden wurden.

Trinneer und Keating, absolut unterhaltsam, wobei sich Dominic Keating zum Stand-Up-Comedian entwickelt. Ethan Phillips lustig wie eh und je und Beltran eher ernst und informativ. Und über Marina Sirtis braucht man nix zu sagen. Jeder der einmal bei einem Panel von ihr war, kennt ihre leicht überdrehte, aber sympathische Art.

Ein Highlight für mich war Julie Benz. Nach ihrer letztjährigen Absage war sie trotz der Absetzung von Defiance anwesend. Eine toll aussehende und symphytische Erscheinung. Gute Antworten mit einnehmender Ausstrahlung gepaart.

Karl Urban war sehr interessant. Er ist weniger der Unterhalter, kommt auf seine zurückhaltende, fast schon distinguierte, Art aber toll rüber. Er sprach davon, wie er zur Rolle kam und JJ Abrams nach dem Vorsprechen mehr oder weniger sofort lachte und äußerte, das ist unser „Bones“. Nimoys Ehefrau habe zu ihm gesagt, dass ihr Mann, nach dem dieser seine ersten Darstellung von Pille gesehen hatte, mit dieser einig gewesen sei, was ihn sehr ehrte und für ihn die größte Bestätigung war, mit seiner Darstellung des Charakters auf dem richtigen Weg zu sein.

 

Vielleicht fehlte die Abwechslung, aber ich denke zu 50 Jahre Star Trek und 25 Jahre FedCon war es richtig sich auf die Wurzeln der FedCon zu konzentrieren und diese sind nun einmal Star Trek. Diesbezüglich hat Dirk Bartholomä auch selbst einen Dia-Vortrag mit Bildern aus den letzten 25 Jahren gehalten. Zwar nicht mit vielen Informationen verbunden, wie man eine solche Con aufbaut, aber mit ulkigen Fotos von Ende der 80er, über die 90er bis heute.

 

Auch nächstes Jahr werde ich wieder hier sein und dann dürfte wieder eine größere Bandbreite geboten werden.

 

Sobald ich die Fotos gesichtet habe, werde ich einige einstellen.

Bearbeitet von Polarus
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