Kate Thompson - Der vierte Reiter

[einz1975]

Urlaub könnte so etwas Schönes sein, doch ist der Lesestoff ausgegangen, muss man eben das nehmen, was man in die Finger bekommt und da lag es nun, „Der vierte Reiter. Als Leser tauchen wir in die Welt von Laurie ein. Ein junges Mädchen, welches mit ihren 15 Jahren wohl das Abenteuer ihres Lebens erleben wird. Der Anfang liest sich überraschend spannend, denn wir erfahren nur, dass sie mit ein paar anderen Jugendlichen festgenommen wird und ein Haus in Flammen steht. Als nächstes folgt der obligatorische Rückblick auf die Ereignisse. Lauries Vater ist Wissenschaftler. Er kann mit Genen umgehen und ist in England wohl auch nicht ganz unbekannt. Doch seine Forschungen finden immer irgendwie ein Ende, bis zu dem Tag, als ein mysteriöser Mann auftaucht und dieser ihm ein unschlagbares Angebot macht.

Er soll einen Virus entwickeln, der die Roten Eichhörnchen überleben lässt und die grauen, welche wohl auch in Groß Britannien eine Plage sind, töten soll. Klingt erst einmal wirklich makaber und auch als Leser fragt man sicher wer für so etwas Geld ausgeben würde, doch alles scheint finanziert zu sein und der Vater legt los. Laurie darf sogar mithelfen und kümmert sich um die Tiere. Damit kann sie ihr Taschengeld aufbessern. Doch eines Tages sieht sie mit ihrem Vater zusammen vor dem Labor einen Weißen Reiter. Noch etwas ungläubig lässt sie diesen Vorfall fast vergessen, doch als nach einiger Zeit ein zweiter Reiter auftaucht macht sie sich mächtig sorgen.

Plötzlich kippt der Roman irgendwie und Kate Thompson beschreibt eher etwas die Mutter undihre Arbeit. Wie sie mit ihrer Kricket-Mannschaft durch die Welt reißt und als dann auch noch in einem fernen Land ein Putsch der Regierung  erfolgreich versucht wird, ist man erst einmal aus dem Thema der Ritter raus. Es dauert eine Weile bis Laurie wieder zu sich und ihren Eichhörnchen findet. Schließlich wird der dritte Reiter erscheinen und auch Laurie hat mittlerweile einigen von den Geschehnissen erzählt. Das Ende der Welt steht bevor, sie ist sich ganz sicher, wenn der Vierte Reiter auftaucht, beginnt die Apokalypse für die Menschheit.

Warum auch immer die Autorin solange mit der Auflösung des Geheimnisses wartet kann ich nicht genau erklären, denn hilfreich ist die Reise in ferne Länder nicht. Immerhin scheint der Vater wirklich so intelligent zu sein wie er von Anfang an scheint und auch die Lösung im Internet suchen ist zeitgemäß und erschließt sich dem Leser. Der Endkampf, wenn man diesen als solchen bezeichnen mag, ist kurz und knackig, hier wird nicht viel mit den Personen herumgespielt. Dennoch wird mir bis zum Ende nicht klar, warum nur diese Personen die Reiter gesehen haben und ob es wirklich reicht ein Feuer zu legen um alles zu vernichten?

Fazit:
Da es sich um einen Jugendroman handelt, muss man sicherlich über einige tiefsinnige Begebenheiten hinwegsehen. Er liest sich schnell und wenn man beim dritten Reiter angelangt ist steigt auch wieder die Spannung. Inhaltlich hat sich Kate Thompson ein gar nicht so abwegiges Thema vorgenommen, denn man ist als Wissenschaftler sicherlich nicht mehr weit davon entfernt, wenn man eine Tierrasse ausrotten kann, dass man es später auch mit einem Teil der Menschen manchen kann. Für junge Leser ganz okay und vielleicht regen ein paar Gedankengänge hier auch die Kids an unsere Zukunft anders zu gestalten, als alles nur so hinzunehmen wie es ist.

Matthias Göbel

Autor: Kate Thompson
Taschenbuch: 288
Verlag: CBJ-Verlag
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 01.10 2007
ISBN: 978-3570304020

Bearbeitet 19. Februar 2018 von einz1975