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...so krass wie die Angst!

einz1975

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Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass man hier nicht einfach nur eine einfache Sci-Fi-Geschichte in den Händen hält. Mit einem seltsamen und befremdlich zu lesenden Countdown hat sich Margaret Fortune etwas für mich bis dato komplett Neues einfallen lassen. Sie erzählt die Geschichte der 16 jährigen Lia Johansen. Nach zwei Jahren in einem Kriegsgefangenenlager wird sie auf eine Raumstation gebracht. In ein paar Wochen soll sie auf eine andere Kolonie umgesiedelt werden. Sie hat ihre Eltern verloren und sie selbst sieht vor ihren Augen immer wieder diesen Countdown. In 36 Stunden ist alles vorbei. Anfänglich lebt sie ganz normal mit dieser Situation, denn was soll sie schon machen? Und so wartet sie auf den unheilvollen letzten Moment. Doch ganz so allein scheint sie nicht zu sein, denn ein ehemaliger Nachbar aus längst vergessenen Tagen erkennt sie wieder.

Es ist Michael, ein Junge der schon damals gern mit ihr zusammen war und auch jetzt weicht er ihr nicht von der Seite. Lia hingegen weiß was ihre Mission ist, sie ist eine lebende Bombe und sie will nichts mit ihm zu tun haben. Doch irgendetwas läuft schief und Lia explodiert nicht. Die Zahlen vor ihrem Auge bleiben stehen. Was ist schief gelaufen? Was hat sie falsch gemacht? Ab jetzt bekommt der Roman eine weitere Wendung, denn wir lernen Lia wirklich kennen. Nicht nur das sie Michael weiter kennenlernt, auch aus ihrer Vergangenheit wird mehr berichtet und wie der Krieg zwischen den unterschiedlichen Fraktionen entstanden ist. Alles geht um einen Planeten, welcher als die neue Erde angesehen wird.

Keiner will zurückweichen und deshalb gibt es diesen Krieg. Was aber wenn es etwas gibt, was keiner sehen kann und doch da ist? Ich muss vielleicht an dieser Stelle aufhören von der Story zu reden, denn es hat wirklich Spaß gemacht immer mehr zu erfahren und Lia bei ihren Erkenntnissen und wiederentdeckten Erinnerungen zu begleiten. Die Raumstation New Sol selbst wird nicht tiefgreifend beschrieben, dafür aber die Arbeit des PsyCorp. Wie man sich denken kann, können sie Gedanken lesen und sind für die Geschichte ein wichtiger Bestandteil und helfen Lia auch später mehr und mehr zu erfahren.

Wo genau man die Geschichte nun hinstecken mag ist auch Geschmackssache, denn was macht ein 16 jähriges Mädchen, wenn sie einen Jungen kennenlernt der sie mag? Ihr könnt es euch sicher selbst denken und doch hat Margaret Fortune diese Passagen kurz genug gehalten, dass auch Erwachsene mit diesem Teil der Geschichte gut umgehen können. Ich hätte mir an manchen Stellen ein wenig mehr Details zu der Station, den Raumschiffen und der Technik an sich gewünscht, aber dafür passen die Spannung und die schön verworrene Grundstimmung. Im Hinblick auf das Ende ist eine Fortsetzung nicht unmöglich, doch könnte dieser Roman für sich allein, als einmalige Geschichte stehen, die man so schnell nicht vergessen wird.

Fazit:
Das unsere eigene Uhr ständig und steig läuft wissen wir, doch wir sehen sie nicht wie Lia. Margaret Fortune hat mit ihrem sehr eigenen Stil und einer neuen Schreibweise das Sci-Fi-Genre mit diesem fesselnden Roman wunderbar bereichert. Bis zur letzten Zeile bleibt man in Spannung und erfährt von Seite zu Seite mehr. Lia wächst dem Leser wahrlich ans Herz und man schaut durch ihre Augen  auf das kommende Ende. Ein Roman für Einsteiger und ältere Fans der Zukunft – Ihr werdet es nicht bereuen!

Matthias Göbel

Autor: Margaret Fortune
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 14.10.2016
ISBN: 978-3-404-20855-5

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Bearbeitet von einz1975
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