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...die Krankheit ohne Heilung

einz1975

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Den Namen Alex Benedict könnte man hin und wieder schon einmal gelesen haben, denn mit „Apollo“ veröffentlicht Bastei Lübbe den mittlerweile 7. Band seiner Geschichten. Der Anfang liest sich recht ruhig. Im Nachlass eines alten Archäologen wird ein mehr als tausend Jahre altes NASA-Artefakt gefunden, was unweigerlich den Antiquitätenhändler Alex Benedict auf den Plan ruft. Er selbst will jetzt herausbekommen, wo dieses Stück Geschichte herstammt und warum der Verstorbene den Fund nie öffentlich gemacht hat. An seiner Seite befindet sich wie immer seine Assistentin Chase Kolpath, welche genauso gewitzt ist wie er und mittlerweile ihren Chef sehr gut kennt. Doch schon die ersten Suchansätze verlaufen irgendwie ins Leere. Nicht nur, dass ein Anfang jetzt fehlt, sondern auch die Zeit drängt, den Alex muss rechtzeitig zurück ins Rimway-System.

Hier taucht nach vielen Jahren das verschwundene Raumschiff „Capella“ wieder auf. Erstmals scheint es endlich Hoffnung auf Rettung zu geben. Das Schiff geriet in eine Zeitschleife so, dass bei ihnen selbst nur wenige Tage vergehen, aber in der „normalen Zeit“ mehrere Jahre. Immerhin ist der Zyklus stabil und alle 5,5 Jahre taucht das Schiff auf. Versuche den Antrieb zu manipulieren sind bei verschiedenen Experimenten gescheitert und es bleibt wohl nichts anderes übrig die Passagiere einzeln mit Rettungsboten und anderen Schiffen von Bord zu holen. Im Lauf der Geschichte verlieren auch Wissenschaftler ihr Leben weil sie in eine ähnliche Zeitschleife geraten, dort aber alles andersherum verläuft und sie nicht rechtzeitig in den normalen Raum zurückehren.

Alex-Benedict macht sich zwischendurch immer wieder auf die Suche nach den Artefakten aus der goldenen Zeit, in der der Mensch das erste Mal ins All flog. Hört man jetzt Archäologe, denkt man sicherlich an das Buddeln im Sand und Finden von alten Gegenständen, doch auch heute schon muss man eher in alten Texten lesen und sich damit Schicht für Schicht der Wahrheit nähern. Was sich spannend anhört. Liest sich meiner Meinung nach eher anstrengend und gleicht nur einer Abfolge von Orten die aufgesucht werden, weil sie die Geschichte voranbringen, aber nicht die Geschichte unterhalten. Viele Dialoge verlaufen sich und haben nichts oder nur ansatzweise etwas mit der Hauptstory zu tun.

Kann man machen, wenn damit die Figuren einen tieferen Einblick bekommen oder der Geschichte damit ein Zusatzgewinn geschenkt wird, was aber hier nicht der Fall ist. Auch ein paar Logikfragen werden nicht wirklich beantwortet, ob man in 8000 Jahren wirklich noch mit U-Booten oder Bus unterwegs ist? Wie dem auch sei, Alex-Benedict scheint eine funktionierende Fangemeinde zu haben und auch dieser Roman wird sicherlich in der Sammlung seinen Platz finden. Wer neu anfangen will, sollte sich vielleicht nicht diese Geschichte als Start wählen, denn nicht jeder Klappentext eines Buches verinnerlicht auch wirklich die Spannung, die er von außen verspricht.

Fazit:
„Apollo“ beschreibt die Hoffnung des Autors, dass in mehreren Tausend Jahren die Menschen immer noch an der Vergangenheit interessiert sind und diese es für wertvoll erachten sie zu erforschen. Alex-Benedict begibt sich auf eine Reise rund um die Erde, um das Geheimnis eines alten Kommunikationsartefakts zu lösen und ein Raumschiff welches immer wieder verschwindet daran zu hindern, dass es wieder geschieht. Mit vielen unnötigen Umwegen löst sich alles am Ende auf und zeitweise blieb dabei der Lesespass einfach zu oft auf der Strecke.

Matthias Göbel

Autor: Jack McDevitt
Taschenbuch: 479 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 13.05.2016
ISBN: 978-3-404-20827-2

 

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Bearbeitet von einz1975
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