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mit Hubschraubern im Arsch

Andreas Brandhorst - Diamant


einz1975

Empfohlene Beiträge

Zeit - wer möchte sich nicht selbst gern mehr davon? Wir wünschen uns so viel zu erleben und zu entdecken, dass man am Ende sagen kann, man hat auch wirklich gelebt. So ähnlich geht es auch Lidia. Eine junge Frau, die sich nichts mehr wünscht, als Pilotin auf einem Kantaki-Schiff zu werden. Sie lernt Dorian kennen, der reiche Sohn eines unglaublich großen Konsortium-Anführers. Für wen wird sie sich jetzt wohl entscheiden? Für den jungen Mann der ihr alle Wünsche erfüllen kann oder für ihren eigenen Weg? Dorian kann es einfach nicht fassen sitzen gelassen zu werden.

Er, der ihr alles bieten kann, der alles kaufen und besitzen kann, warum entscheidet sie sich nicht für ihn? Doch kommen wir jetzt ein wenig von dieser Liebesstory weg und schauen uns die Sciencefiction hinter der Geschichte an. Da haben wir die Kantaki. Ein insektenartiges Volk, welches mit ihren Schiffen Raum und Zeit überwinden können. Niemand ist seither so weit entwickelt wie sie. Die Menschen konnten durch dieses Volk erst aufbrechen zu den Sternen und haben in den letzten Jahrhunderten die Galaxie langsam erobert.

Viele andere Völker beherbergt unsere Milchstraße noch, obwohl wir nur ein winzig kleiner Teil von etwas viel Größerem sind. Brandhorst erklärt auch interessante theologische Ansätze über Gott oder besser gesagt das, was man als solches wahrnimmt. In vielen Passagen helfen deutliche Erklärungen den Kosmos, wie er ihn sich vorstellt, wahr werden zu lassen. Egal ob alte Ruinen, zeitlose Raumspalten oder ein Krieg der mit Anomalien ausgefochten wurde, hier bekommt wirklich jeder von Allem etwas. Mit einer guten Portion Vorstellungskraft, werdet ihr euch auch sehr wohl fühlen, wäre da nicht unser Held der Geschichte.

Als tragische Figur und Bindeglied zwischen den Welten, verfällt Dorian nicht nur seinem Egoismus, sondern auch seinem Stolz. Sein Weg pflastern wahrlich unheimlich viele Leichen und auch wenn nicht immer gewollt, führen alle Taten am Ende eben doch zum gleichen Ergebnis. In einigen Phasen möchte man ihn manchmal gar nicht mehr begleiten, viel zu unangenehm fühlt man sich in seiner Gegenwart. Selbst das Finale erweist sich nur als Sprungbrett zu Teil Zwei und öfter habe ich mir schon gewünscht, er würde einfach sterben und alles hätte endlich ein Ende.

Fazit:
Liebe, Tod, Verzweiflung und Zeit - mehr braucht Andreas Brandhorst nicht, um diesen epochalen Roman zu schreiben. Tief traurige Momente, wechseln die Bilder mit fanatischen Bildnissen über Raum und Zeit. Unglaubliche Welten werden gefunden und unsere Leben als Wimpernschlag in der Geschichte erkannt. Ich bin mir sicher, dass wirklich erst am Ende der Romanreihe sich endgültig alles erklärt, was hier angesprochen wird. Wer den Einstieg jetzt wagt, wird auch definitiv hängen bleiben.

Matthias Göbel

Autor: Andreas Brandhorst
Taschenbuch: 592 Seiten
Verlag: Piper Verlag
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 01.08.2017
ISBN: 978-3-492-28121-8

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Bearbeitet von einz1975
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