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...mit der besessenen Kraft paradiesischer Kenner

Andreas Eschbach - Kelwitts Stern


einz1975

Empfohlene Beiträge

Auf dem Planeten Jombuur ist es seit vielen Generationen Tradition, dass ein Neugeborenes einen Stern geschenkt bekommt. Wenn man später Erwachsen ist, begibt man sich auf die Orakelfahrt und schaut sich seinen Stern aus der Nähe an. Genau das versucht auch Kelwitt, der als Stern unsere Sonne geschenkt bekam. Seine Reise ist eher unspektakulär, bis er entdeckt, dass einer ein Planeten dieses Sonnensystems bewohnt ist. Keine Frage, dass er nachschauen will und wie ihr es euch denken könnt, stürzt er natürlich ab. Dabei landet er in Süddeutschland in der Scheune eines Bauern. Etwas benommen, krabbelt er aus seinem Raumschiff ins Freie, wo er auch gleich ungläubig empfangen wird.

Ein Agent des Bundesgeheimdienstes nimmt sich seiner an, doch durch einen Autounfall verliert er ihn und Kelwitt landet in den Händen von Sabrina. Ein junges Mädchen, welches gerade erst aus dem Internat geflogen ist. Sie sammelt das arme Wesen auf und nimmt es mit nach Hause. Ja irgendwie kennt man diese Geschichte schon und doch bekommt sie einige andere Höhepunkte. Denn man kann sich vorstellen, dass der Agent auf der Suche bleibt und auch einige andere Neider werden aufmerksam, wen Sabrina da zu Hause hat. Sie selbst lernt den Außerirdischen mehr als gut kennen. Sie kommen sich sogar etwas näher, allerdings versteht Kelwitt nicht ganz was Sabrina von ihm will.

Kelwitt soll wie ein Delfin auf zwei Beinen aussehen und was naheschließen lässt, dass Jombuur eher eine Wasserwelt ist. Welch ein Glück, dass er hier genug davon hat und das er auch unsere Luft atmen kann. Dank eines kleinen technischen Geräts an seiner Schulter namens Tak, kann er sogar unserer Sprache, was die Kommunikation ungemein vereinfacht. Als Leser verfolgt man nun sein Abenteuer auf der Erde. Unweigerlich wird man dabei an ALF oder E.T. erinnert, welche in viele Situationen gleiche Erfahrungen mit uns Menschen machen mussten. Wir haben auch die Flucht vor den Agenten und selbst ein Arzt, welcher verblüfft ist, wer da gerade vor ihm sitzt.

Dennoch muss man sich als Leser schon um einige Jahre zurückversetzt fühlen. Die Handlung ist einfach und sehr verständlich geschrieben. Es gibt keine Gewalt und die Spannung hält sich leider in Grenzen. Manche witzigen Namen der Geheimagenten sind zwar passend eingebunden, aber zünden nicht wirklich auch immer den Witz dahinter. Die Anspielungen auf Sex fand ich ebenfalls sehr unpassend und überflüssig, genauso wie den Besuch im Altersheim. Da fand ich die Idee mit der Augenöffnerblume viel interessanter und hätte eine viel wichtigere Rollen spielen sollen. Am Ende bleiben die großen Überraschungen aus.

Fazit:
Kelwitts Abenteuer auf unserer Erde entpuppt sich als Jugendroman mit einem altbekannten Thema, eines gestrandeten Außerirdischen, welches diesmal in Süddeutschland stattfindet. Die wundersame menschliche Rasse und ihre Eigenarten sind mehr als einmal Thema, was zum Teil recht lustig erscheint. Zielgruppengerecht wird hier auch noch viel mehr verarbeitet und ein wenig Spannung am Ende kommt dank der doch recht dümmlich wirkenden Bundesagenten auch noch auf. Irgendwie schade, dass Andreas Eschbach die Geschichte so geradlinig geschrieben hat.

Matthias Göbel

Autor: Andreas Eschbach
Taschenbuch: 413 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 12.10.2012
ISBN: 978-3-404-20698-8

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