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...die mit der besseren Beischlaftechnik.

Tobias O. Meißner – Dungeon Planet


einz1975

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Dungeon Planet… allein der Name weckt irgendwie Interesse. Handelt es sich wirklich um einen Planeten bestehend aus einem einzigem Dungeon? Leider nicht! Auf den ersten Seiten berichtet Tobias O. Meißner über die Entwicklung der Menschheit. Wie sie nach einigen raffinierten Erfindungen den Weg ins All geschafft haben und später mit tausendfacher Lichtgeschwindigkeit das All erobert haben. Dabei lernen wir auch Jephron Girant kennen. Ein Pilot, welcher sich durch kleine Kurierfahrten sein Lebensunterhalt verdient. Erst später erfahren wir, dass er vor einigen Jahren Teilnehmer einer Gameshow war - „Dungeoncrawler“. Hierbei werden die Teilnehmer, zusammen mit tödlichen Kreaturen, in ein schier unüberwindbares Verlieslabyrinth eingesperrt. Es gibt verschiedene Ebenen und je nach Farbe nimmt die Gefahr zu.

Als Waffen werden lediglich mittelalterliche Gegenstände wie Schild, Schwert, Speer, Armbrust, Bogen oder Axt herausgegeben. Der Tod wird hier vollends in Kauf genommen und keine Show hat mehr Zuschauer oder Anhänger wie diese. Jephron hatte das Glück und überlebte seinen Run. Zwanzig Jahre später, ist er wieder vor Ort, um als Zuschauer dabei zu sein, doch zwei junge Mädchen möchten, dass er eine von beiden noch einmal durch die Dunkelheit begleitet. Das Honorar ist unübertrefflich hoch und wohl auch der ausschlaggebende Punkt, um wieder daran teilzunehmen. Genau hier sei aber auch gleich ein wenig Kritik angebracht, denn so sehr wie er sich windet und mit sich hadert, fällt er doch seiner Gier zum Opfer. Er erkennt zwar später seinen Fehler, doch muss er jetzt erst einmal erneut als Überlebender das Tageslicht erblicken.

Ich habe mich auch gefragt, wie erstaunlich es ist, dass eine wohlhabende Zwanzigjährige so unvernünftig mit ihrem Leben umgeht und vor allem auch blutrünstigen Bestien das Leben nehmen will?! Jephron selbst kommt auch mit mehr als einem Widerspruch daher. Ohne viel verraten zu wollen, es wird nicht das letzte Mal sein, dass Jephron in die dunklen Tiefen steigt. Meißner hat sich besonders am Anfang viel Mühe gegeben seine Idee einer Zukunft aufzubauen, was auch gut aufgeht. Selbst den BER hat er einfließen lassen und berichtet von manch anderen entscheidenden Errungenschaften unserer Nachkommen. Diese Gameshow hingegen scheint dann völlig unpassend, denn bei so viel Weitsicht, sollten die Menschen doch mittlerweile über so viel Brutalität erhaben sein. Im Labyrinth selbst, nimmt der Autor sich einige der Teilnehmer ordentlich vor.

Es wird genügend Blut vergossen und mit der Angst gespielt. Jagd und Hatz bestimmen das Spiel. Hinter jeder Tür könnte etwas Furchtbares lauern und nicht zu vergessen all die Fallen und Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Das Zwischenspiel der Figuren funktioniert und Spannung kommt in einigen Situationen auch gut auf. Der Schlusskampf war unausweichlich, denn einen Endboss muss es nun einmal geben. Jephron spielt mit seinem Leben, wie alle anderen Teilnehmer. Egal wie oft er in die Augen des Todes geschaut hat, er scheint nichts besseres mit seinem Leben anfangen zu wollen.  Möge eine solche Show nie Wirklichkeit werden, dann doch lieber noch eine Staffel Big Brother.

Fazit:
Eine prachtvolle Zukunft, mit einer unrühmlichen Show. Tobias O. Meißner verlässt sich bei seiner Geschichte auf seine Erfahrungen aus dem Fantasie-Genre und findet überraschend interessante Ideen für unsere Zukunft. Gekonnt beschreibt er Kampf, Angst und Beklemmungen, auch wenn die wirklichen Gründe der Figuren nie greifbar werden. Anschauliche Beschreibungen lassen gekonnt Bilder im Kopf der Leser entstehen, nur schade das die große Überraschung am Ende fehlt und die lebensverneinende Haltung der Helden nicht nachvollziehbar ist.

Matthias Göbel

Autor: Tobias O. Meißner
Paperback: 400 Seiten
Verlag: Piper Verlag
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 02.10.2018
ISBN: 9783492704878

 

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Bearbeitet von einz1975
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