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...die letzte Sache der Romantik

Peter Cawdron - Habitat


einz1975

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Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich es noch erleben könnte, dass Menschen auf dem Mars landen. Der erste Planet, auf dem die Menschheit ein zweites Zuhause sucht und vielleicht sind wir wirklich gar nicht so weit davon entfernt. Die Habitatsiedlung „Endeavor“ bildet in diesem Roman den Kern der Handlung. Wissenschaftler, Techniker, Siedler und Astronauten haben es sich zur Aufgabe gemacht den Roten Planeten zu besiedeln, wobei wir hier auch gleich lernen, dass er gar nicht rot ist, sondern er uns von der Ferne her nur so wirkt. Astrobiologin Liz seht im Mittelpunkt und berichtet aus ihrem Leben in dieser Station. Peter Cawdron hat sich bei seiner Recherche für das Buch an viele aktuelle mögliche technische und wissenschaftliche Umsetzungen gehalten. Da hätten wir zum Beispiel die 3D-Drucker, welche uns wohl auch in unserer nahen Zukunft immer mehr das Leben erleichtern werden.

Hier werden sie jedoch für viel mehr benutzt. Große Bauteile für das Habitat entstehen so oder auch Mikrochips und Computerbauteile. Diese werden wiederum in selbstagierende Roboter eingebaut, welche sich dann wiederum um die Gemüse- und Obst-Plantagen kümmern. Anschaulich und wissenschaftlich analysiert man als Leser dabei selbst, ob das alles wirklich so stattfinden könnte und ja, es klingt alles sehr plausibel. Das Leben der Kolonisten kommt eines Tages allerdings ins Wanken, als sie eine Nachricht von der Erde bekommen. Etwas Undenkbares ist passiert und hat Millionen von Menschen das Leben gekostet. Im nächsten Moment bricht für jeden Siedler, egal ob Wissenschaftler oder Astronaut seine eigene Welt in sich zusammen.

Der Autor zieht sich dabei wohl auch in sein eigenes Inneres zurück und versucht die Trauer und den Schmerz, den man bei solch einer Nachricht fühlt, in Worten auszudrücken. Ich muss zugeben, dass man selbst überlegt, wie man wohl reagieren würde und der Roman fesselt an dieser Stelle besonders gut den Leser. Jetzt steht der Mars nicht mehr im Mittelpunkt, sondern das Rätsel, was auf der Erde passiert ist. Millionen von Kilometern entfernt, weiß Liz, dass sie alle nur zusammen diese Krise überleben können. Sie versucht sich mit den anderen Nationen zu unterhalten, aber das Misstrauen untereinander wächst immer weiter. Egal ob Russen, Chinesen oder Europäer, alle sind erst einmal vorsichtig und versuchen das Ereignis zu verarbeiten. Informationen gibt es wenig und eine Nation beschuldigt die andere Schuld an der Katastrophe zu sein.

Immerhin bleibt es nicht bei diesem einen Desaster, denn auch auf dem Mars passieren plötzlich und unerwartet seltsame Unfälle. Hier geht der Autor den nächsten Schritt und will aus der klaustrophobischen Angst, eine Suche nach dem Schuldigen heraufbeschwören und auch das gelingt ihm recht gut. Zwischendurch erfährt man noch einiges über Liz, ihr Liebesleben und über das Training als angehender Astronaut. Egal ob in der Arktis oder im Überlebenskampf auf den Bergen, es ist kein Kinderspiel später ins All zu fliegen, denn man muss immer auf das Unvorhersehbare gefasst sein. Das Ende ergießt sich in einer geladenen Portion Kampf und Action, welche von mir aus auch hätte weggelassen werden können, aber ein Held muss nun einmal deutlich hervorstechen, damit das Leben weitergehen kann.

Fazit:
Das Leben ist ein ständiger Kampf, um den nächsten Atemzug, egal ob auf der Erde oder auf dem Mars. Peter Cawdron schickt die Menschheit auf den Roten Planeten und lässt sie nicht allein. Vielmehr versucht er die heutige Wissenschaft, mit einer Odyssee im Weltraum zu verbinden und führt die Hauptfigur an die Grenzen ihrer menschlichen Kraft. Nicht nur die Isolation spielt eine tragende Rolle, auch das Geheimnis, welches auf diesem Planeten lauert. Starke Bilder, etwas weiche Figuren, mit einer überraschenden Wendung und einem traurigen Ende.

Matthias Göbel

Autor: Peter Cawdron
Übersetzer: Bernhard Kempen
Paperback: 352 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 14.01.2019
ISBN: 9783453319639

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Bearbeitet von einz1975
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