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Frank Herbert – Der Herr des Wüstenplaneten


einz1975

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Wer 1971 die Erstveröffentlichung des Buches „Der Herr des Wüstenplaneten“ schon gelesen hat, bekommt jetzt eine komplett neu übersetzte Variante und vielleicht entdeckt man noch so einige verstecke Neuigkeiten. Dies ist der zweite Teil der großen Wüstenplaneten-Saga. Der Kampf um Arrakis (der Wüstenplanet) wurde von Paul Atreides erfolgreich gewonnen und wird ab sofort auch Muad’dib genannt und von den Einheimischen, den Fremen, zu ihrem Propheten ernannt. Er muss jetzt nicht nur die Gewürz-Produktion überprüfen, sondern auch den aufkeimenden Djihad versuchen unter Kontrolle zu halten. Die gesamte Galaxis ist in Aufruhr und er steht ihr als Galionsfigur vorn an. Währenddessen versuchen sich mehrere Mächte gegen ihn zu verschwören.

Allein schon die Nichtschwangerschaft seiner Konkubine Chani und die Verhandlungen mit der Ehrwürdigen Mutter Mohiam, zeugen von aufkeimenden Problemen. Diese schwierige Zeit, in denen er sich befindet, werden mehre Figuren ihn noch entgegengestellt, welche er anfänglich nicht einordnen kann, aber dank seiner Kräfte erkennt er, zu welcher Zeit sie ihre Karten ausspielen. Wir erleben auch einen verstorbenen Freund von Paul wieder - Duncan Idaho. Dieser war sein Lehrmeister und wurde jetzt von der Raumfahrergilde geschickt, um an der Seite von Muad’dib zu sein, doch hat er insgeheim noch einen weiteren Auftrag? Mit derart vielen Intrigen und Spielereien im Hintergrund, gerät der eigentliche Planet schon fast in Vergessenheit.

Doch einige Ausflüge von Paul erinnern an den ersten Roman und bringen uns wieder in diese verwunschene Gegend zurück. Kein Wasser – Denn nur die Wüste ist rein! Es wird sehr wenig von der Zeit gesprochen, in der wir uns befinden. Es müssen schon viele tausend Jahre vergangen sein, denn die Menschen selbst haben nicht nur die Galaxie erobert, sie haben sich auch selbst verändert. Das Gewürz bleibt Dreh- und Angelpunkt, denn daraus entsteht die eigentliche Macht des Imperators. Die blau glühenden Augen sind nur ein Merkmal, interessanter ist die Vorausschau in die Zeit. Nicht nur Paul beherrscht diese Kraft, auch einige seiner Gegner.

Das er hier sein Schicksal erneut finden wird, war irgendwie von Anfang an herauszulesen. Die Kraft, welche er noch im ersten Roman besaß, verfällt von Seite zu Seite. Nicht das die Gegner stärker wären, vielmehr ergibt er sich seinem selbstgeschaffenen Mythos und erkennt sein eigenes Opfer, zum Wohle der Menschheit. Ich gebe zu, dass es nicht immer einfach war sich jede Situation auch akkurat vorzustellen oder jedem Wortlaut zu folgen. Dies mag zum einen am Autor selbst liegen, aber zum anderen auch an der Übersetzung. Das Mitleid mit der Hauptfigur hat man dennoch und sein Ziel in Frieden leben zu können, wird erst am Ende des Romans Wirklichkeit.

Fazit:
Der Herr des Wüstenplaneten übergibt sein Zepter, doch der Weg dahin, ist von Intrigen und Hinterlist gesät. Frank Herbert schuf mit dem Wüstenplaneten ein wirklich beeindruckendes eigenes Universum, an das kaum ein anderes heranreicht. Dennoch hinterlassen kompliziert verstricke Szenen den Eindruck einer unwirklichen Welt. Fans des ersten Teils finden sich schnell zurecht, da es viele bekannte Figuren gibt, welche ihre bekannten Gesichter zeigen. Möge der Wüstenplanet zurück ins Kino kommen und uns optisch erfreuen.

Matthias Göbel

Autor: Frank Herbert
Übersetzer: Jakob Schmidt
Klappenbroschur: 336 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 11.02.2019
ISBN: 9783453319547

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Bearbeitet von einz1975
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