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...mit dem nervigen Beigeschmack der Wahrheit

BSG03 2x03 Die Gesetze des Krieges


Obsidian Order

Wie fandet ihr die Episode?  

4 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

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Empfohlene Beiträge

  • 2 Monate später...

Vorweg verrate ich meine Benotung: 1

Die Folge hat mir sehr gut gefallen. Der actionreiche Part auf Kobol bot nicht nur allerhand Waffenfeuer, sondern auch eine Menge Tiefgang - würdevoller hätte man diesen Handlungsstrang nicht auflösen können. Auch die Erzählungen auf der Galactice hatten es in sich - insbesondere der gescheiterte Versuch, die vermeintlich verrückt gewordene Präsidentin vor den Ratsmitgliedern zu denunzieren. Zu guter Letzt hat uns die Folge dann noch mit einem politischen Paukenschlag in den Cliffhanger entlassen, so dass ich jetzt wohl (wieder) nicht drumherum komme, direkt die nächste Folge zu starten.

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Eine meiner Lieblingsepisoden, denn sie hat fast alles. Interessant ist übrigens der Titel "Fragged", den man auf vielfältige Art und Weise übersetzen kann. Man denke nur daran, für welches Wort "Frak" im BSG Universum ein Ersatz ist.^^

Erneut eine herausragende Episode! Es wird langsam unheimlich, was für qualitativ hochwertige Episoden uns BSG Woche für Woche abliefert. Der Miniarc rund um die auf Kobol gestrandeten Soldaten ist ein weiterer Höhepunkt in der noch jungen Geschichte der Serie.

Entscheidungen, alle Personen müssen wichtige Entscheidungen treffen. Konflikte eskalieren, wohin man nur sieht. Deutlich wird in dieser Hinsicht die Diskrepanz zwischen Demokratie und militärischer Kommandohierarchie. Faszinierend finde ich, in welchen unterschiedlichen Situationen welche Form der Führung angebracht ist. Unsere „Helden“ haben immer noch die Präsidentin abgesetzt und interniert. Mehr noch, die Armee hat nun komplett die Führung übernommen und den Rat der Zwölf, das letzte Instrument der zivilen Regierung, entmachtet. Stattdessen wurde von Colonel Tigh das Kriegsrecht verhängt. Von diesem Plot geht in meinen Augen eine ungemeine Faszination aus, denn in welcher Serie haben die von uns favorisierten Hauptdarsteller schon mal einen Staatsstreich durchgeführt, der in meinen Augen nicht einmal rechtens ist. Gerade hier liegt die Stärke von BSG: nicht nur ist die Serie ungemein realistisch und damit Spiegelbild unserer Gesellschaft, sondern es müssen auch schmutzige, knallharte Entscheidungen getroffen werden. Die Politik ist fester Bestandteil der Serie und für mich eine der wichtigsten Punkte. Wie funktioniert ein Staat, der auf Raumschiffe verteilt ist und der komplett auf den Schutz durch die Armee angewiesen ist?

Dabei sind die zwölf Kolonien von Kobol beileibe kein korrupter Bananenstaat, sondern eine stabile Demokratie (zumindest bis vor dem Angriff der Cylonen). Wie nahe dran sind wir also selbst an einer solchen Zukunftsvision, jetzt wo der Einsatz der Bundeswehr im Inneren von verschiedensten politischen Parteien gefordert wird? Die Erklärung des Kriegsrechts zum Ende der Episode ist ein Vorbote auf dunkle Ereignisse, die ihre Schatten voraus werfen.

In der vorangegangenen Episode hat es sich schon angedeutet, nun ist es leider traurige Gewissheit geworden: Colonel Tigh gibt sich wieder dem Suff hin. Der erste Offizier scheint unter der Last der Verantwortung zusammenzubrechen und greift daher wieder zur Flasche. Er ist aufbrausend, vergesslich und nicht mehr er selbst. Noch schlimmer, dass sein Zustand scheinbar der Führungscrew nicht unbekannt ist, siehe die Geste Dee´s in Richtung Lieutenant Gaedas. Dabei frage ich mich, ob Colonel Tigh Adamas Willen ausführt, das tut was er fälschlicherweise für Adamas Willen hält oder ob er mit der Verkündung des Kriegsrechts eine eigene Entscheidung getroffen hat. Immerhin scheint er von der ganzen Presse und der zivilen Führung genervt zu sein und hat so eine Möglichkeit gefunden, sich allem zu entledigen. Oder wittert er nun auch den Hauch der Macht? Im Staffelauftakt sprach Tigh davon, dass er niemals ein eigenes Kommando haben wollte, doch nun liegt die Führung der gesamten Menschheit in greifbarer Nähe. Wer würde da nicht schwach werden, insbesondere bei einer Ehefrau, die in meinen Augen ihn in diese Richtung hin aufwiegeln könnte.

Auf Kobol haben die Überlebenden derzeit ganz andere Probleme. Der Lieutenant hat Mühe sich bei den Gestrandeten durchzusetzen, immerhin besitzt er zwar den höheren Rang, jedoch eine weitaus geringere Diensterfahrung als Chief Tyroll. Dabei macht der Offizier den Fehler die Überlebenden infanteristisch einsetzen zu wollen, obwohl die Matrosen gar nicht im Bodenkampf ausgebildet worden sind. Ersichtlich wird die Unerfahrenheit des Piloten, als er das Briefing getreu dem Handbuch, welches er an der Offizierschule gelernt hat, abhält.

Faszinierend für mich an der gesamten Sache ist jedoch die Diskrepanz zum anderen Plot. Wo im Streit zwischen Rosslin und Tigh die Demokratie die richtige Wahl ist, so halte ich auf Kobol, trotz der falschen Entscheidung des Lieutenants, die Hierarchie in diesem Fall für die bessere Wahl. In einer solch kritischen Situation, in der schnelle und manchmal auch schmerzhafte Entscheidungen getroffen werden müssen, bedarf es einer einzelnen Führungsperson. Zuviel Zeit wurde von den Überlebenden mit Diskutieren verschwendet, die zusätzliche Unruhe verursachte. Auch wenn die Entscheidung des Lieutenants, die Radarschüssel nicht zu zerstören, falsch gewesen sein mochte, so war er es schlussendlich, der die Befehlsgewalt hatte. Dr. Baltar ist es, der erwartungsgemäß den tödlichen Schuss abfeuert und so seinem Anführer in den Rücken fällt. Dabei bleibt dieses Ereignis das schmutzige Geheimnis der Überlebenden. Ich bin gespannt, ob dieses Wissen noch von irgendjemandem als Druckmittel benutzt werden wird.

Endlich gibt es auch wieder einen Auftritt von Richard Hatch als Tom Zerek. Zwar ist sein Part hier deutlich kleiner als in den vorangegangen Episoden, so ist es wieder einmal eine Freude den fordernden Politiker zu sehen. Hoffentlich bald mehr davon.

Was in dieser Episode völlig unter den Tisch fällt, ist die Handlung auf Caprica. Doch auch so ist die Episode sensationell!

»Abschließend lässt sich sagen, dass wir es hier mit einer Highlightepisode zu tun haben. Dramatik, Action, Charaktermomente und überraschende Wendungen, all dies ist enthalten.

Mehr davon, bitte!«

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  • 1 Monat später...

Fragged war aus meiner Sicht eine sehr gute Episode, die bezüglich Tigh einiges aus der vergangenen Episode wieder umkehrte. Nachdem er zunächst mit der Situation überfordert war, schaffte er es in „Valley Of Darkness“ durchaus das Schiff zu führen und einen Einsatz zuleiten. Nun kommt die Überforderung jedoch deutlich zu Tage und er greift erneut zur Flasche. Dadurch und natürlich durch das Drängen seiner Frau Ellen, die die Macht in greifbarer Nähe sieht, trifft er fatale Entscheidungen bis hin zur Verhängung des Kriegsrechts.

Die Zerrissenheit der verbleibenden Menschen, die sich dadurch zeigt, wird auch auf Kobol weitergeführt. Crashdown verliert den Blick für das wesentliche und erkennt – aus meiner Sicht – dass er einen Fehler begangen hat und die beiden Toten auf sein Konto gehen. Allerdings nimmt er dies nicht bewusst war, sondern meint er muss nun die Cylonen angreifen, da man es den getöteten schuldig sei. Die Situation skaliert mehrfach, als er zunächst den Chief maßregelt und anschließend Kelly dazu zwingen will auf eine Ablenkungsmission zu gehen, obwohl sie dazu nicht in der Lage ist. Die Mission ist auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt, da dass Team nur aus „Laien-Soldaten besteht!

Gaius Reaktion ist verständlich, allerdings stellt sich die Frage, ob es der einzige Ausweg aus dieser Situation war, die die Gruppe dazu noch in die Lage brachte, dass die Centurions auf sie aufmerksam wurden. Es ist eine Tat, die nur schwer zu rechtfertigen sein dürfte, da es neben tödlichen Schüssen auch sicher andere Mittel geben dürfte, um die Situation zu entschärfen. Ob die Gruppe selbst die Entscheidung Baltars in Frage stellt, bleibt offen und abzuwarten.

Die Folge spitzte die Spaltung der Menschen weiter zu. Es wird bald sicherlich zu einer Reaktion auf die Verhängung des Kriegsrecht kommen müssen, die die Menschen aufteilen wird und damit vielleicht das Überleben der Menschheit mehr gefährdet, als die Cylonen selbst dies tun.

Bearbeitet von Polarus
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@Werewolf

Was ich noch sagen wollte: Ich sehe es auch so, dass auf Kobol die hierarchische Struktur notwendig ist und die Führung durch einen Offizier geleitet werden muss. Dies hat nachher auch der Chief erkannt, als er Baltar während des Briefings anschnauzt, als dieser einen "Aufstand" durchführt. Allerdings denke ich, dass Crashdown der Situation nicht gewachsen war und daraus ergibt sich die Frage: Hätte der Chief als zweithöchster nicht anders reagieren müssen? Die ausgearbeitete Aktion ist aus meiner Sicht ein Selbstmordkommando im Stile der Kamikaze. Ein Angriff der Schüssel wäre von Anfang an sinniger gewesen, da hier nur 2 Centurions sein sollten und nicht drei wie beim Lager. Außerdem kann man mit dem kleinen Granatwerfer, mit dem der Chief später die Schüssel auch zerstört, aus größerer Entfernung etwas ausrichten und dies ist bei der Schüssel besser möglich. Crashdown verlor auch den Weitblick als er Kelly mit der Waffe bedrohte, obwohl sie aus Angst nicht zur Aktion in der Lage war. Wäre sie gegangen, wäre sie auf jeden Fall in kürzester Zeit getötet worden und die Aktion wäre in sich zusammengefallen.

Im Militär ist die Hierarchie absolut wichtig. Auch bei uns ist dies so. In einem Einsatz leitet einer und die anderen führen aus bzw. stehen beratend noch zur Seite. Allerdings muss ein Führer auch abgesetzt werden können, wenn er wie Crashdown eine tödliche Aktion für die eigenen Leute plant!

Die Frage ob der Putsch gerechtfertigt war oder nicht, ist schwer zu entscheiden. Sicherlich hat Roslin mit ihrer Entscheidung Starbuck nach Caprica zu schicken einen Fehler gemacht. Er hat jedoch nicht die Existenz der Flotte gefährdet, so dass es richtig gewesen wäre die Entscheidung dem Volk zu überlassen. Aus Sicht von Adama wurde dadurch jedoch eine wichtige Mission gefährdet und die Absprache zwischen ihm und Roslin gebrochen, dass nur er militärische Entscheidungen treffen darf. Aus seiner Sicht war die Präsidentin nicht mehr vertrauenswürdig!

Was wäre die richtige Entscheidung gewesen, was hätten wir getan?

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Das System, dass der Chief den Lieutenant hätte absetzen können, kann nicht funktionieren. Denn wer entscheidet, dass die Entscheidung des Chiefs die richtige ist? Immerhin hat der Chief zwar ein fundierteres, dafür aber nicht in die Tiege gehendes Wissen und gerade im Bereich Taktik sind Unteroffiziere eher rudimentär ausgebildet. Im Taktikunterricht an der Offizierschule haben wir gesagt, dass schlußendlich nur das tatsächliche Gefecht zeigen wird, ob man richtig lag oder nicht.

Leider bringt das eine Hierarchie so mit sich, dass womöglich ein weitaus jüngrer das Kommando hat. Auch wenn ich keine Entscheidungen um Leben und Tod treffen musste, so war ich doch ebenfalls in der gleichen Situation. Ich habe mit 23 Unteroffiziere befehligt, die 30 Jahre und älter waren. Bei mir hat es aber funktioniert, denn Crashdown hat leider alles falsch gemacht, was man als junger Vorgesetzter falsch machen kann:

- falsche Entscheidungen treffen, diese dann nicht einsehen

- den Rat des Unteroffiziers ignorieren

- alles streng nach Lehrbuch machen

- dumme Sprüche wie "vielleicht bin ich deswegen Offizier und sie nicht."

Richtig wäre es gewesen, gleichzeitig deutlich zu machen, dass man immer noch die Befehle gibt und sich dabei den Rat des Chiefs einzuholen. Crashdown hatte wohl Angst, dass ihm seine Führungsrolle entgleitet, sobald er sich Tipps holt. Gerade wenn man jedoch unerfahren ist, muss man sich erst ein paar Ratschhläge anhören und dann die Entscheidung treffen, zu der man dann auch stehen muss. Deswegen habe ich meine Feldwebel in meinen Entscheidungsprozess eingebunden, nach deren Meinungen gefragt und abgewogen. Schlussendlich habe ich dann aber ganz klar durchgesetzte, dass meine Entscheidung am Ende buchstabengetreu umgesetzt wird.

Dass der Lieutenant schließlich Cally mit der Waffe bedroht, ist klar auf die amerikanische Armee bezogen, wo dies in Kriegszeiten noch erlaubt ist. In Europa tut dies keine Armee mehr. Gäbe es eine Alternative? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denn in einem solchen Szenario braucht man jeden Mann und wenn man jemanden zwíngen muss, damit der Plan aufgeht...es gibt kein richtig oder falsch, es gibt wohl nur ein "möglicherweise".

Auch deswegen ist dies eine der besten Episoden der zweiten Staffel!

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Mit der Führungssache kann ich Dir nur zustimmen. Auch bei uns ist es so. Ich bin mit meinen 35 Chef eines Postens mit 7 Mitarbeitern, die bis auf einen alle Älter, teilweise bis zu 15 Jahre, sind wie ich. Ob dies funktioniert hängt vom persönlichen Führungsstil ab. Das Militär und auch meine Sparte ist ein Beruf, der auch viel von der Erfahrung der dienstälteren Kollegen profitiert. Aus diesem Grund ist es immer mein Bestreben, diese Erfahrungen in meine Entscheidungen einzubeziehen, da ein Kollege diese Situation vielleicht ja schon mal erlebt hat. Die Entscheidung muss allerdings der Kommandierende treffen. Diese Art funktioniert sehr gut, solange Zeit vorhanden ist, sich zu bereden. Bei Ad-hoc-Entscheidungen muss jedoch die Mannschaft ohne wenn und aber mitziehen!

Aus diesem Grund sehe ich den Fehler bei Crashdown nicht in seinem Alter, wie Du, sondern im Punkt, dass er zu stark auf seinen Rang beharrte. Als er den Chief zurechtwies und zu ihm sagte „vielleicht bin ich deswegen Offizier und sie nicht“, machte er deutlich, dass er das alleinige Kommando habe, ohne wen und aber und dass er Widerspruch gegen seine Entscheidungen nicht duldet. Ich empfand es so, als ob er der Meinung ist, durch sein Offizierspatent die Weißheit mit Löffeln gefressen zu haben, um es mal deutlich zu sagen.

Dies war sein Fehler! Nicht sein Alter! Er war überfordert und ließ es trotzdem nicht zu, dass andere ihm Tipps geben, ihn beraten.

Und dies mit dem Zwingen: Klar, wenn es darauf ankommt, braucht man jeden Mann / Frau, aber eine nervlich am Boden liegende Person wird den Auftrag sicherlich nicht so ausführen, wie es geplant ist, weil sie mental gar nicht in der Lage dazu ist! Sie wird Fehler und den Plan zunichte machen. Das mit der Waffe kann ich noch als legitim ansehen, wenn es um Befehlsverweigerung aus Überzeugung etc. geht, jedoch nicht aus mentalen Gründen. Hier gehört eine gewisse – wenn auch aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit sehr kappe – Überzeugungsarbeit dazu, um ans Ziel zu kommen, oder ich muss meinen Plan umstellen und jemand anderen beauftragen. Aber dies zeigt nur eben wieder, dass Crashdown der Sache nicht gewachsen war. Aber wären wir es gewesen?

Und ja, gerade wegen dieser Entscheidungen und Situationen ist es eine geniale Folge!

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