Den Samstag hatte er bis dahin mit einem Besuch in Köln verbracht, zusammen mit Dominik Keating. Bei seinem Auftritt war er guter Laune, und sichtlich entspannt bat er ohne viele Umschweife auch gleich um Fragen.
Die erste Frage, und sicher auf Conventions eine sehr häufig gestellte Frage, war, ob Avery Brooks denn heute, einige Jahre nach dem Ende von DEEP SPACE NINE immer noch Kontakt zu seinen damaligen Kollegen habe. Dies ist ja bekanntermassen eigentlich häufiger bei den Trek-Stars der Fall, und umso interessanter, dass Brooks zu keinem seiner damaligen Setkollegen noch Kontakt hat - seine Erklärung dafür war, dass einfach die Interessen zwischen Ihnen zu unterschiedlich seien.
Später fragte ihn ein Gast, wie es gewesen sei, über die sieben Jahre der Serie hinweg Cirroc Lofton, seinen Filmsohn, beim Erwachsenwerden zu erleben. Brooks meinte, Cirroc sei tatsächlich der einzige von damals, mit dem er auch heute noch engen Kontakt habe, da er sich während der Serie mit ihm prima verstanden hatte, und sein Sohn und sein Seriensohn inzwischen eng befreundet seien.
Und was habe er vom Serienende von DEEP SPACE NINE gehalten, bei dem Captain Sisko quasi zu einem Gott erhoben wurde? Dazu meinte Brooks nur, dass er seinerzeit lange Diskussionen mit den Produzenten gehabt hatte. Er hatte zwar verstanden, dass dies ein sinnvolles Ende für den Handlungsfaden der Propheten im Verlauf der Serie gewesen sei - aber Sisko sei erst kurz zuvor zum Ehemann geworden, seine Frau in der Serie war schwanger, und sein Sohn noch nicht erwachsen. Es habe einfach einen schlechten Eindruck vermittelt, wenn alles, was damit verbunden sei an Pflichten und Freunden so einfach ignoriert würde.
Wie ja bereits seit dem ersten Panel vom Vortag und vielen Fans bestimmt auch schon seit längerem bekannt war, ist Avery Brooks von Hause aus nicht nur Schauspieler, sondern im Herzen vor allem Musiker, der gleichermassen Jazz wie Klassik liebt. So kam die Frage, ob er in letzter Zeit mal wieder eine neue CD veröffentlicht habe. Eine sei in Produktion, so Brooks, der über die Jahre auch immer wieder mit anderen grossen Musikern zusammen musizierte (z.B. James Darren in einer DEEP SPACE NINE Episode), und seine neue CD würde bald in den Läden erhältlich sein. Als Überraschung sang kurze Zeit später einer der Besucher im Saal für Brooks live ein Ständchen, was für einen großen Applaus sorgte.
Ein anderer Gast wollte wissen, ob Brooks als ehemaliger Captain selbst gerne einmal auf die Internationale Raumstation ISS fliegen würde. Wenn man ihn einladen würde, er wäre sofort dabei, so Brooks - allerdings würde er den Flug dorthin mehr geniessen als den eigentlichen Aufenthalt.
Und was wäre, wenn man ihm eine Rolle als Bösewicht in einem Bond-Film anbieten würde, oder sogar die nächste Bond-Rolle selbst? Avery Brooks musste lächeln, denn natürlich würde er gerne Bond spielen - immerhin gewinne dieser immer am Schluss. Aber er selbst geht nicht davon aus, dass dies jemals passieren würde. Und in seinen Augen der beste Bond aller Zeiten ist sowieso … Sean Connery !
Zum Abschluss sang Avery Brooks noch einen seiner Songs, und nachdem im Verlauf des Panels noch eine Reihe von Fans Gelegenheit hatten auf Autogramme, einen Händedruck oder sogar eine Umarmung, wurde er mit tosendem minutenlangen Applaus von dem gefüllten Saal verabschiedet.
Henrik Hansemann
Quelle: treknews.de
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