Zwischen Panel, Autogrammstunde, Fachvortrag, deliziösem Mahl und einer Runde durch die Reihen der Händler, finde ich nun einen stillen Moment dir meine Erfahrungen von Eindrücke von der diesjährigen FedCon mitzuteilen.
Wie eine Familienfeier mutet es an. Und auch wie eine der großen Verkaufssendungen, oder eine der tiefgründigen Quizsendungen auf 9Live. Aber auf eine nette und sympathische Art. Niemand ist aufeinander böse, man hat das Gefühl unter Freunden zu sein. Eigentlich ist es wie auf einer der Kaffeefahrten die einem zuerst einen nigelnagelneuen Plasma Fernseher versprechen und man am Ende für teuer Geld Rheumadecken kaufen muss, damit der Bus einen noch mit nach Hause nimmt.
Die FedCon und die gesamte Fangemeinde befindet sich in einem seltsamen Schwebezustand. Damit meine ich nicht J.G.Hertzler, der frühmorgens durch die Gänge geistert.
Alle Gäste sind in einer komischen Lage. Sie schwelgen in der Erinnerung an die guten Zeiten. Erzählen von damals, als sie noch an einer Serie mitwirkten, damals als Star Trek noch präsent war im Geiste der Öffentlichkeit. Selbst Anthony Montgomery hatte es nicht geschafft mehr Esprit und Frische zu versprühen als der Rest des Starensembles. Es ist ihm auch nicht zu verdenken. Immerhin sind es nun auch zwei Jahre vergangen seit "Star Trek: Enterprise" sein Ende fand. Und dank des Internets ist nun auch schon über diese Serie alles gesagt was es zu sagen gab.
Ja ich glaube es lag nicht nur an den schwülen Außentemperaturen, dass es diese Con an der üblichen Frische fehlte. Auch wenn sich die Orgs recht viel Mühe machten Neues zu bieten, den Kontakt zu den Fans zu erhöhen (was auch gelang) müssen wir trotzdem noch 2 Jahre warten, bis wir auf der FedCon 2009 über J.J.Abrams Star Trek resümieren können.
Armin Shimerman hat es treffend formuliert. Momentan fehlt es dem Franchise an der Führungsfigur die ihm wieder Luft und Leben einhaucht.
Der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Immer noch ist es herrlich hier zu sein. Mit Leuten zusammen zu sein, die die selben hehren Ideale von der Gleichheit aller, dem festen Glauben an das friedliche Leben miteinander und der Beseitigung aller menschlichen Mängel teilen.
Jonathan Frakes war quirlig lebendig wie immer. Noch lebendiger und hyperaktiver als man ihn als Commander Riker kennt. Ich weiß - man darf die Schauspieler nicht mit ihren Rollen verwechseln. Aber ganz ehrlich, wenn man mit der Enterprise-D aufgewachsen ist, sind einem diese Rollen in die Seele gebrannt.
Avery Brooks ist der Godfather in persona. Zynisch und moralisch hebt er den Zeigefinger und deutet auf uns alle und spricht uns allen ins Gewissen. Natürlich vergisst er es nicht regelmäßig zu erwähnen, dass Cirroc Lofton wie ein Sohn für ihn ist.
Kate Mulgrew ist umwerfend. Sie ist ein unglaublicher atemberaubender Mensch. Mit einer unglaublichen Präsenz auf der Bühne. Gekonnte wechselt sie von einem ernsten Thema zu heiterem und zurück. Ohne etwas an Eleganz einzubüßen.
So fahre ich heute Abend müde, um einige Hundert Euro leichter (die ich großteils für Naturalien und "Schätze" am Krabbelwühltisch ausgegeben habe) nach Hause fahren. Jedoch auch mit dem erhabenen Gefühl an etwas Schönen teil genommen zu haben. Nicht unbedingt der FedCon im speziellen. Sonder im allgemeinem dem Erlebnis Star Trek...
Text: Christian Gaus
Quelle: treknews.de
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