Ein Emder auf Reisen oder- Das erste Mal auf einer Con 4:45. Ich schnelle vom Bett hoch und jubiliere: Ja, es ist soweit, es geht los. Ein müder Blick auf den auf dem Nachttisch stehenden Wecker bringt schnell Ernüchterung. Eine Stunde zu früh. Also wieder herumdrehen und versuchen zu schlafen. 5:45. Unsanft reißt mich da elektronische Rauschen des Radios aus dem Halbschlaf. Trotz meiner nur kurzen Ruhephase stehe ich sofort unter Energie und bereite alles für die Fahrt vor. Kamera, Schnittchen und nicht zuletzt jede Menge Zaster sind in Bestandteil meines Gepäcks. Um 6:50, sogar zehn Minuten früher als der angestammte Starttermin, starten mein Vater ( danke noch einmal an dich, Papa! ) und Ich auf unsere Autofahrt ins schone Bonn. Der 3 Stunden und 15 Minuten dauernde Trip verläuft ereignislos, bei dem ich das Basiswissen meines Vaters etwas auffrische und verwundert feststellen muss, dass ein Klischee der Wahrheit entspricht: von sechs Holländern, die uns auf der Autobahn begegnen haben alle einen Wohnwagen angekoppelt. Verrückte Welt! Nervös wandert mein Blick immer wieder zur Uhr. Auch wenn wir gut in der Zeit liegen, so zweifle ich doch tatsächlich an der Vorrätlichkeit der Karten. Ein Bericht des Senders RPR, der von 6.000 (!) Besuchern spricht, lässt mich als überzeugten Pessimisten an unserem Glück zweifeln. Endlich kommen wir in Bonn an und erkennen die erste Schwachstelle. Der Weg zum opulenten Hotel Maritim ist nur mangelhaft bis gar nicht ausgeschildert, was dazu führt, dass wir uns in Bonn verfahren. Nur durch aufmerksame Gebäudeinspektion gelangen wir zu dem beeindruckenden Bau. Dort angekommen stellen hinter die kurze Schlange, die alle eine Tageskarte lösen wollen. Die freundlichen Damen füllen die Kärtchen aus, legen mir ein Armbändchen als Identifikation an und noch ein schicke Stofftasche mit einer vorbildlichen Broschüre wird mir überreicht: es ist soweit, ich mache mir einen Lebenstraum wahr und bin zum ersten Mal auf Europas größter Fan-Convention! Kurz an der Security vorbei und schon bin ich drin. An dieser Stelle muss ich die vorbildlichen Helfer und Sicherheitsleute loben, die immer freundlich, immer hilfsbereit waren und sich ansonsten sehr unauffällig verhielten. Mein erstes Ziel: der Stand von TREKNews.de, der übrigens einzige Stand mit Internetanschluss, was schon mal eine hohe Besucherzahl im Voraus garantierte und der allseits bekannte Trailer flimmerte über einen Bildschirm. Kurz schüttle ich dem ganzen Team die Hand und überreiche grinsend Daniel Räbiger, unserem allseits beliebten Chef, zwei Stücke mit Käsekuchen, für die ich den Titel „der Käsekuchenverkoster“ einheimse. Nach kurzem Plausch geht es weiter, denn mein Vater wird von mehreren Frauen belagert, die alle wie Seven of Nine gekleidet waren. Holla. Für sie füllen wir einen Umfragebogen zum Thema „TNG auf DVD“ aus. Und weiter. Schier überwältigt von der schieren Anzahl der Gleichgesinnten Fans schieben wir uns weiter, wobei mir, als ich einen leibhaftigen Klingonen vor mir sehen, mir in den Kopf schießt: „Endlich normale Menschen!“ Wir schieben uns zu einem Raum namens „Holodeck“ und stellen erfreut fest, dass im Inneren englische Enterprisefolgen rauf und runter gespielt werden. Was gibt es besseres, als sich nach drei Stunden Fahrt erst einmal zu setzen? Und so genossen wir 1x11 „Cold Front“ auf Großbildschirm und mit schicker Soundkulisse. Während wir einer heroischen Ansprache Captain Archers lauschen, gleitet mein Blick zu einer alten Dame, die schon um die 70 sein müsste. Ein Lächeln zaubert sich auf mein Gesicht. Star Trek umfasst halt alle Generationen. Dann wird der Saal für die Autogrammstunden geräumt, wir gehen weiter zu einem riesigen Saal. Sich fragend, was da los ist, werden wir freundlich zu der Empore ( die obere Etage ) dirigiert und betreten den mit annähernd 2000 Leuten gut gefüllten Saal. Ich erstarre: auf der riesigen Bühne spricht Robert „Chakotay“ Beltran zu uns! Paralysiert suchen wir uns einen Platz ( hinter der Regie, sehr interessant! ) und lauschen den Worten. Doch Beltran schockt die Fans, als er behauptet, dass er nicht stolz sei, ein Teil von Star Trek zu sein. Stattdessen wäre es nur ein Job gewesen und es ginge doch nur um den Kommerz. Totenstille, während ein weiter Fan versucht zu betonen, was die Gemeinschaft der Fans ausmacht. Später muss der gute Robert noch einmal auf die Bühne kommen, um noch einmal zu betonen, wie gern er die Fans hat. Bei mir bleibt aber das flaue Gefühl, dass er zu dieser Con nicht ganz freiwillig angereist ist. Als nächstes tritt ein alter Recke von „Kampfstern Galactica“ auf und unterhält Zigarre paffend das Publikum. Meine Neugier nimmt überhand und so stehen wir auf, um uns neue Gefilde zu suchen. Neben dem Raum sehen wir einen langen Tisch und eine Schlange von Leuten. Ein kurzer Blick lässt meine Augen leuchten: verschiedene Stars gaben Autogramme, darunter Richard Bigss ( Babylon 5 ), Barbara Luna und Peter Williams ( Stargate )! Doch es ist mir zu voll und wir ziehen weiter zu den Verkaufsständen. Zugute halten muss man den Verkäufern in der Tat, dass man jeden Artikel, den man sucht, auch bekommen kann. Doch müssen es solche Preise sein? Robert Beltrans Worte kommen mir in den Sinn und ich frage mich, ob er nicht Recht hat? Ich entscheide mich, nur das nötigste zu kaufen, sprich: Sachen, die ich zu Hause nicht kriegen könnte. Dazu gehören eine „Enterprise“ Kassette ( die man am großen Paramountstand selbst nicht kaufen kann; seltsam! ) und zwei englische Bücher der „New Frontier“ Reihe. Nach einigem Suchen findet auch der Akte X Fan in mir etwas: einen täuschend echt aussehnenden Zugangsausweis von „Spooky“ Mulder, den ich mir gleich ans Hemd hefte. Vielleicht öffnet dieser mir ja ein paar Türen und tatsächlich, auf dem Weg zurück zum Hauptsaal, treffe ich auf einen alten, ständig paffenden Mann, der mir anbietet, die gesamten Regierungsgeheimnisse der USA zu enthüllen. Doch ich muss abwinken: falsche Con! Wieder im Sitzungssaal angekommen, warten wir auf einen besonderen Gast: Walter Koenig. Unter Standing Ovations betritt er den Saal und hält ein tolles Panel, bei dem er z.B erklärt, wieso Khan Noonien Singh ihn in Star Trek 2 erkennen konnte und er schlüpft zurück in seine alte Rolle, als er im Mittermeier-Stil einige Statusangaben durchführt. Doch er gibt auch zu, dass ihm die Rolle des „Bester“ aus Babylon 5 noch einen Tick lieber war, was zu Jubelschreien bei den anwesenden „Fivern“ führt. Wir beschließen auf den nächsten Gast zu warten, Manu Intiraymi alias „Icheb“. Der kommt jedoch noch nicht sofort, statt dessen hat ein weiterer Haudegen von Kampfstern Galactica die undankbare Rolle, den Lückenfüller zu spielen. Wir bleiben im Saal und dürfen so exklusiv einen der ersten Trailer zum Revival von Kampfstern Galactica mitbekommen. Dann kommt Man auf die Bühne. Etwas seltsam lustlos plauderte er wie immer über sein Zusammenspiel mit Jeri Ryan und rappte kurz mal für uns. Da mir, wie gesagt, sein Panel nicht so ganz gefiel, machte ich mich wieder auf Reisen und ging zu dem Autogrammstand. Und dort saß, fast unbemerkt und mit Sonnenbrille, Judson Scott. Mut- ( und Geld- ) umfassend ging ich zu ihm nach vorne und war von der schieren Freundlichkeit des Mannes überwältigt, denn welcher Holywood Star steht schon auf, wenn du an den dich kommst? Nach ein angenehmen Gespräch, in dem ich sein Engagement bei Akte X gelobt hatte, signierte und widmete er mir ein Bild von ihm und verabschiedete mich freundlich. Glücklich wankte ich zurück zum Saal, wo ich und mein Vater noch auf Teryl Rothery von Stargate warten wollten; sie musste jedoch absagen und stattdessen kam Peter „Apophis“ Williams auf die Bühne und machte eine fantastische, erfrischen natürliche Show. Man kann gar nicht glauben, dass ein so witziger Kerl wie er einen solchen Bösewicht spielen kann und so trieb er und das Publikum laufend Späße. Auch die Zuschauerfragen waren klasse, darunter „können sie für uns mal ihre Augen leuchten lassen?“ und „ist Richard Dean Anderson genauso clever wie MacGyver?“ Kurz, es war ein Genuss, ihm zuzuhören. Danach ging es noch einmal zu dem Autogrammstunden, wo es noch einmal schöne Fotos von mir und Manu, Barbara Luna, Carolyn Seymour, wieder Judson Scott ( er erkannte mich sogar wieder! ) und Peter Williams, dem ich alles Glück wünschte, dass er bei Stargate noch einmal auftauchte. Mich erstaunte die schiere Freundlichkeit der Anwesenden, alle waren zuvorkommend und gut drauf; alle freuten sich über jedes Autogramm, dass sie geben durften. Der Abend näherte sich langsam seinem Ende. Noch einmal ein längeres Gespräch mit Dreffects, in denen er etwas über seine Erfahrungen sprach und ein letztes Mal zurück in den Hauptsaal, wo nicht nur ein gigantischer Trailer von TREKNews lief, sondern auch MIB 2, Spiderman und ein wunderbares Star Trek Video mit perfekter Untermalung, wo nicht nur ich eine Gänsehaut bekam, als noch einmal die verstorbenen Schauspieler eingeblendet worden sind. Rasender Beifall für diese Inszenierung. Auch muss ich an dieser Stelle Marc Lee für seine tolle und witzige Moderation loben. Dann war es soweit, wir mussten gehen. Noch letztes Fotos wurden geschossen, ein Abschied vom TREKNews.de-Team und dann waren wir wieder „on the road“. Und abschließend muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat. Dafür, dass wir eigentlich nur bei Panels waren und was eingekauft hatten, ging der Tag so wahnsinnig schnell vorbei, dass ich gerne noch bis Sonntag geblieben wäre. Einziger Wermutstropfen war, dass wir weder Robert Duncan McNeill noch Avery Brooks treffen konnten, doch vielleicht beim nächsten Mal. Denn wir haben Blut geleckt und würden gerne noch mehr Con, noch mehr Fans uund noch mehr freundliche Stars treffen. Nadir Attar | | Fedcon X. – Conbericht Die Anreise Unser Tag der Anreise war begleitet von teilweise heftigen Regenschauern. Aber das konnte unsere Vorfreude nicht im Geringsten drücken. Wir sind gegen 8:30 von Erfurt in Richtung Bonn losgefahren. Während der ganzen Fahrt wurden klingonische Kampflieder und andere gesungen, was die Stimmung natürlich erheblich steigerte. Gegen 13 Uhr trafen wir schließlich in Bonn vor dem Maritim Hotel ein. Nachdem wir unser Gepäck in das Hotelzimmer gebracht hatten, gingen wir dann auf die Con. Die Fedcon Auch diesmal wurden dem Fedcon Besucher zahlreiche Highlights geboten. Im Eingangsbereich konnten die Fedcon Beutel mit Kugelschreiber und Programmheft abgeholt werden. Auch Fedcon T-Shirt oder Polo-Shirts konnten am Infostand gekauft werden. Gleich rechts vom Eingangsbereich befanden sich die Händlerräume. Hier verkauften Händler aus aller Welt ihre Waren, die allerdings recht teuer waren. Das angebotene Sortiment war dafür recht groß. Im unteren Bereich waren einige Sponsoren und Austeller zu finden. So zum Beispiel Infogrames, Paramount, Activision oder Galileo 7. Am Stand von Paramount konnte man an einigen Gewinnspielen teilnehmen. Besonders Erwähnenswert war die Verlosung zu einer Synchronsprecherrolle für einen Nebendarsteller der Enterprise Serie. Activision und Infogrames stellten ihre neuesten Spiele vor. Im Holodeck (Kino) wurden die neuesten Enterprise Folgen präsentiert. Vor dem großen Saal, in dem die Guestpanels der Stars durchgeführt wurden, konnte man sich bei einem kleinen Imbiss stärken oder seinen Durst löschen, durch die extreme Hitze im gesamten Fedcon-Bereich nur verstärkt wurde. Im oberen Bereich der Fedcon führten die Gaststars ihre Autogrammstunden durch. Die Art-Galerie im oberen Bereich war ebenfalls sehr interessant. Kostüme konnten hier kostenlos ausgeliehen werden. Fans stellten ihre Exponate zur Verfügung. Die Highlights Interessant waren die Guestpanels der Stars. Insbesondere von Dominic Keating, Garret Wang, Robert (Robby) Duncan McNeil, Robert Beltran und Avery Brooks. Leider führte Dominic Keating nur ein Panel durch, mit einer Stunde allerdings recht knapp bemessen war. Interessant war es, als Dominic davon erzählte, wie er zur Serie „Enterprise“ gekommen ist. Lustig war das gemeinsame Panel von Garret Wang, Robert D. McNeil und Robert Beltran. Besonders als Garret versuchte Klarinette zu spielen. Im Holodeck führten am Samstag und Sonntag Nicole de Boer, Dominic Keating, Garret Wang, Robert Duncan McNeil und Robert Beltran ihre Autogrammstunden durch. Während der gesamten Convention hatten die Fans genügend Möglichkeiten, sich bei den Stars ihr Autogramm zu holen. Der Kostümwettbewerb verlief recht kurz, da dieses Jahr leider nicht so viele Fans daran teilnahmen. Ich hoffe daß sich das zur Fedcon XI. ändern wird. Auf der Auktion am Sonntag wurden wieder seltene Exemplare verteigert. Samstag fand dann neben der Piano Bar die Disco statt, in der recht gute Musik gespielt wurde und die Stimmung hoch war. Später sangen dann wieder einige zur Karaoke. Zur Closing Ceremony sang Barbara Luna ihren Song und Herb Jefferson trug den Reim „ Hoppe Hoppe Reiter...“ in deutsch vor. Auch die Animationen von Tobias Richter und anderen waren wieder einmal grandios! Alles in allem war die Fedcon X. ein großer Erfolg! Autor: Jens Ploner AresDigital - A Digital Dream www.AresDigital.de Hier geht es zu unseren Bildergallerien: -> GESAMTÜBERBLICK -> BILDERSPECIAL |
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