Eines der Highlights auf der diesjährigen Fedcon war das Panel der beiden „alten Herren“ von Star Trek, nämlich der Auftritt von Walter Koenig und George Takei.
Sogleich machten die beiden abermals Werbung für das ambitionierte Fanfilmprojekt „New Voyages“, in welches beide involviert sind. Auch beim zweiten Mal kam der von Koenig mitgebrachte Trailer äußerst gut an und begeisterte vor allem durch die professionelle Machart. Einmal mehr betonte George Takei, dass die Special Effects der Serie aus der Feder eines „Battlestar Galactica“ Verantwortlichen stammen und das Makeup vom Oscar-prämierten Maskenbildner von „Miss Daisys Chauffeur“ stammt.
Im Anschluss folgten die Fragen durch die Fans. Nach seinem Lebensmotto gefragt verwies George Takei auf seinen Vater, der trotz der schwierigen Situation während des zweiten Weltkriegs niemals den Mut verlor und immer positiv in die Zukunft blickte.
Warum denn die Kinofilme im Vergleich den Serien so viel düsterer seien, wurden die beiden Schauspieler daraufhin gefragt. Koenig erklärte, dass diese beiden Dinge gar nicht miteinander zu vergleichen seien. Die Kinofilme mussten nicht zuletzt ein breiteres Publikum begeistern und waren aus diesem Grund atmosphärisch etwas dunkler gehalten.
Interessanterweise hatte Walter Koenig niemals negatives Feedback von den Fans wegen seiner Rolle als Pavel Chekov erhalten, obwohl die Serie während des kalten Krieges gedreht worden war. Als Grund sieht der Amerikaner die generelle Offenheit des Star Trek Publikums, für die Nationalität ohnehin nur eine untergeordnete Rolle spielt. In Russland ist die Figur des Pavel Chekov übrigens äußerst populär. Zwar war Koenig nie selbst vor Ort, doch Kollegen berichteten von den Filmpremieren, die in Moskau stattfanden. Tatsächlich ist die Figur des Pavel Chekov bei Russen bekannter als der gleichnamige russische Schriftsteller.
Am 08. September 2006 werden die beiden, pünktlich zum 40jährigen Jubiläum von Star Trek, mit anderen Darstellern der Originalserie eine Convention in Seattle besuchen.
Takei hält seinen Kollegen für einen äußerst talentierten Autor. Er schrieb ihm sogar einmal einen Fanbrief, weil er wegen eines Skripts von ihm so begeistert gewesen war. Dieser Brief hängt immer noch eingerahmt über Koenigs Schreibtisch und der Mime erinnert sich noch exakt an den 27.04.1984; das Datum, an dem er diesen Brief erhalten hatte.
Ein Fan aus dem Publikum fragte nach eventuellen Kampfsporterfahrungen der beiden und lachend erläuterte Takei, dass er das Fechten eigens für eine Episode in TOS erlernen musste. In seinem Überschwang hatte er einem Autoren nämlich erklärt, er wäre leidenschaftlicher Fechter und prompt war eine solche Szene in die Episode eingebaut worden.
Die Hoffnung auf eine „Excelsior“ Serie hat Takei bis heute nicht aufgegeben. Er wäre immer noch bereit im Falle einer Realisierung in seine alte Rolle als Hikaru Sulu zu schlüpfen. In der Tat war er nach dem Ende von „Voyager“ völlig überzeugt, dass es aufgrund der überwältigenden Fangesuche eine Serie rund um sein Schiff geben würde. Doch, so hofft der Schauspieler japanischer Abstammung, vielleicht gibt es ja „intelligent life“ bei Paramount und sein Traum wird wahr.
Beide sind begeistert von „Galaxy Quest“, in dem sie unglaublich viele wahre Analagien zu Star Trek und ihrem eigenen Leben wieder entdecken. Sie hatten sich dabei köstlich amüsiert.
Kein gutes Koenig-Panel, ohne dass natürlich nach dem Chronologiefehler in „Star Trek 2“ gefragt wurde, wo Khan Pavel Chekov wieder erkennt, obwohl dieser zu jener Zeit noch gar nicht an Bord der Enterprise gewesen war.
Mit Standing Ovations wurden die beiden Urgesteine von der Conbühne verabschiedet.
Text: Julia Becker & Nadir Attar
Quelle: treknews.de
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