Auf das Panel von Robert Beltran war man gespannt gewesen, war doch der Chakotay-Darsteller für seine ehrliche und vor allem kritische Meinung zu Star Trek ins Gespräch gekommen. Dementsprechend zaghaft begann auch das Panel des Amerikaners. Fragen, mit denen Chakotay sofort begann, ließen am Anfang auf sich warten, kamen dann jedoch zahlreich.
Auch dieses Mal hinterließ Chakotay sicherlich bei den Fans einen gemischten Eindruck, die meisten jedoch dürften seine Art als erfrischend im Vergleich zu den üblichen Star Trek- und Conventionlobeshymnen empfunden haben.
Er begann die Bühne mit einer lebensgroßen Pappfigur von Dr. Beverly Crusher, die er etwas „liebkoste“ und dann vorsichtig in die Ecke stellte. Natürlich stellte diese Szene so etwas wie den erwarteten Stichwortgeber für die Frage dar, ob er eine Liebschaft mit Seven of Nine oder mit Captain Janeway bevorzugt hätte. Überraschenderweise hätte er keine von beiden bevorzugt. Aus seiner Meinung, dass er die Liebesgeschichte zur blonden Borg für einen Fehler hielt, hatte der Schauspieler nie einen Hehl gemacht, doch auch die angedeutete Beziehung zu Janeway sah er, genauso wie Kate Mulgrew übrigens, sehr kritisch. Beide wussten nicht so recht, wohin die gesamte Geschichte eigentlich hinführen sollte und am Ende verlief sie ja gar im Sande. Wenn er schon eine Frau aus der Serie hätte wählen müssen, dann hätte er sich für B´Ellana entschieden!
Eine der Härten am Set war das Auswendiglernen der Texte, auch wenn seine Vergesslichkeit längst nicht so schlimm gewesen sei, wie es seine ehemaligen Kollegen darstellen. Er fand es einfach furchtbar so viel Technobubble in einen Skripts zu haben. Mit den anderen trifft er sich übrigens noch regelmäßig, erst vor kurzem war er mit Tim Russ, Ethan Phillips, Robert Picardo, Garret Wang und Robert Duncan McNeill essen. Sie bemühen sich alle drei Monate um ein Treffen, wo sie sich austauschen und in Erinnerungen schwelgen.
Ein Problem hatte es am Set übrigens nie dargestellt, dass es drei Roberts gab. McNeill war Robbi, Picardo war Bob und Beltran war Robert!
Mit der Science Fiction fühlt er sich immer noch sehr verbunden, im letzten Jahr hatte er insgesamt drei Projekte mit dem amerikanischen Sci-Fi Channel abgeschlossen, wobei einer der beiden Filme schon im TV gezeigt worden war. Die anderen beiden befinden sich noch derzeit in der Post-Production. Ob er sich jemals um eine Rolle in einer anderen Serie wie z.B. „Stargate“ oder „Battlestar Galactica“ bemüht hätte, wurde Beltran gefragt. Dies verneinte er jedoch. Ihn interessieren Gastrollen nicht und eine Aufnahme in den Stammcast war auch nicht in Aussicht. Auch hier war Beltran ehrlich; sagte, dass er als Schauspieler auch an das Geldverdienen denken und sich daher um feste Anstellungen bemühen muss.
Doch auch für das Private hat der Amerikaner noch Zeit. Neben viel Lesen beschäftigt sich Beltran derzeit leidenschaftlich mit dem musizieren und komponieren. Es ist sein Traum in naher Zukunft eine Synphonie zu erstellen und zu spielen. Aus diesem Grund übt er sich auch im Spielen von Instrumenten.
Den Grund für das Scheitern von Enterprise sieht der Chakotay-Darsteller am übersättigten Markt. Seiner Meinung nach hatte Paramount die Kuh zu sehr gemolken. Enterprise kam zu früh nach Voyager, während Voyager zeitgleich mit DS9 gelaufen war und auch kurz nach dem Ende von TNG entstanden war. Es hätte eine längere Pause geben müssen, in der man neue, aufregende Geschichten hätte erarbeiten können.
Damit endete ein angenehm anderes Panel, welches aufgrund der manchmal herben Art von Robert Beltran äußerst amüsant und kurzweilig war
Text: Nadir Attar
Bilder: Daniel Räbiger
Quelle: treknews.de
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden