Mr. Sulu himself betrat an diesem Freitag Vormittag im Anschluss an Connor Trinneer mit gewohnt guter Laune die Bühne. Bezogen auf den Untertitel der 15. FedCon erzählte Takei, dass „The Undiscovered Country“ sein Lieblingsfilm aus der Star Trek - Reihe sei. Er sprach von seiner Filmvision, in der Captain Sulu seinem ehemaligen Captain Kirk das Leben rettet und letzterer sich gegen jede Gewohnheit einmal wirklich dafür bedankt. Ein Film über Captain Sulu wäre in Takeis Augen eine grandiose Idee.
Rückblickend auf die vergangenen 40 Jahre erinnerte sich der Mime an die alten Zeiten in den 60er Jahren, als das Civil Rights Movement in den USA gerade Thema war und Star Trek bereits eine multikulturelle Crew zeigte. Zu diesem Zeitpunkt war das eine sehr visionäre Vorstellung. Überaus anschaulich gestaltete der Darsteller den fortschrittlichen Charakter der Serie mit dem Vergleich Kommunikator im Star Trek der 60er Jahre und dem Handy in der heutigen Zeit. Was früher als undenkbar galt ist heute selbstverständlich. Dafür stehe auch die Zusammenarbeit von Amerikanern und Russen in Sachen Weltraumstation.
George Takei verdeutlichte mit all diesen Beispielen wie lang 40 Jahre eigentlich sind und wie viel sich in einer solchen Zeitspanne verändert.
Er lud auch schon mal zum 50. Jubiläum, dem „golden anniversary“ des Star Trek Phänomens 2016 ein, an dem er auch teilhaben möchte.
George Takei ist der Ansicht, dass es Leute wie Gene Roddenberry bedarft, die den Forschern und Wissenschaftlern Ziele vorgeben und mit ihren visionären Vorstellungen den Fortschritt vorantreiben.
Im folgenden beantwortete der Schauspieler einige Fragen.
Gefragt nach dem Fan-Projekt „New Voyages“ gab Takei an, dass diese Form von Star Trek (es handelt sich um ein Internetserie) für ihn eine angenehme Überraschung darstellt. Er wird sich daran beteiligen, nachdem ihm die Arbeit unter anderem von Walter Koenig empfohlen wurde. Es geht bei „New Voyages“ um die gleiche Enterprise - Crew wie vor 40 Jahren, die selbstverständlich von jüngeren Schauspielern dargestellt wird, wobei die original Darsteller in Gastrollen erscheinen. Diese Serie wird im Internet zu sehen sein, was Takei mit „we gonna be acting on your laps!“ kommentierte.
Er sprach im Anschluss über die Ereignisse in seinem Leben während des 2. Weltkrieges, als seine Familie in ein Camp gebracht wurde, wo er den Großteil seiner Kindheit verbrachte.
Die Amerikaner seien sich der Werte wie „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ nicht bewusst, weshalb Geschichte sich in den USA selbst wiederhole. Diese Aussage brachte George Takei zustimmenden Applaus.
Nachdem ein Fan seinen Namen falsch aussprach erklärte der Schauspieler, dass Takei aus dem japanischen übersetzt „expensive“ bedeute, man könne ihn also alternativ auch George Expensive nennen.
Gegen Ende des Panels fragte ein Fan zaghaft nach Takeis „Coming Out“ im letzten Jahr. Der Darsteller berichtete, dass er schon seit 2 Jahrzehnten mit seinem Partner zusammen sei und sich aktiv dafür einsetzte die gleichgeschlechtliche Ehe in Kalifornien durchzusetzen. Es scheiterte letztendlich am Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der den Entwurf nicht unterschrieb.
George Takei meinte auch, dass er seine Homosexualität nie versteckt, jedoch auch nie vor der Presse darüber gesprochen habe und er dies nach all den Jahren schlicht für nötig hielt.
Er setze sich außerdem im Zuge der Menschenrechtsorganisation in den USA für Homosexuelle ein und meinte die Reaktionen seien bis jetzt überwältigend positiv gewesen.
Durchweg positiv war auch sein Panelauftritt und nach guten 45 Minuten verließ unser aller Sulu begleitet vom Applaus der Anwesenden die Bühne.
Text: Julia Becker
Fotos: Nadir Attar
Quelle: treknews.de
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