Zum Inhalt springen
...the imperial Empire
  • Casey Biggs auf den Spuren Damars

    Der verschollene Panelbericht...

    Wie wir jetzt feststellten hatte sich auf unseren Rechnern auf der Galileo 7.9 ein Panelbericht versteckt, den wir erst jetzt wieder entdeckt haben. Wir wollen ihn euch natürlich nicht vorenthalten und liefern ihn euch nach!

    Gegen 16:00 Uhr betrat ein weiterer Teil der „Enterprise Blues Band“ die Conbühne. Hatte Casey Biggs sich am Vortag noch mit seinen Spielkollegen präsentiert, so gehörte ihm am heutigen Sonntag die Bühne ganz allein. Der vor allem wegen seiner Rolle als „Damar“ aus „Deep Space Nine“ bekannte Darsteller betrat unter dem Applaus der zahlreich anwesenden Gäste das Podium. Genau wie der Rest seiner Band hat auch Biggs sich einen Namen als sehr sympathischer und fannaher Gast gemacht und dementsprechend groß war die Erwartungshaltung der Anwesenden.

    Sogleich wunderte sich Biggs über die Fitness der Congänger, denn niemals zuvor sei er bei einer Convention so spät aufgestanden wie auf der Galileo. Grund dafür seien die tollen Parties und die interessanten Gespräche, die er mit den Fans führen durfte. Besonders die Themenvielfalt ( Politik, Kunst, Literatur ) hatten ihn angenehm überrascht.


    Bevor es an den Fans war ihre Fragen zu stellen, berichtete Casey darüber, wie er zu Star Trek gekommen war. Zwar hatte er so gut wie gar nichts von TNG gesehen, war aber ein großer Fan der Originalserie gewesen. Sein erster Auftritt am Set von DS9 war jedoch eine herbe Enttäuschung, denn für das Casting musste er sage und schreib zwei Sätze von sich geben: „They´re in range, Sir!“ und „Fire!“

    Irritiert befragte Casey seine Agentin, wieso ausgerechnet er für diese simple Sache engagiert werden sollte und spulte seine zwei Sätze vor dem Produzenten herunter. Seltsamerweise musste Casey am nächsten Tag dieses Casting wiederholen und wurde am Ende mit der Begründung engagiert, er wäre „so intelligent herübergekommen!“

    Angesichts dieses Skripts dachte Casey eine einmalige Rolle absolviert zu haben, doch die Produzenten traten an ihn heran und meinten sie hätten noch große Pläne für Damar. Angesichts seines ersten Kontaktes mit der Serie war dies eine Aussage, die er natürlich zu Beginn nicht so recht glauben mochte.

    Übrigens war der Canar, den Damar als Alkoholiker andauernd konsumieren musste, nichts anderes als zähflüssiger Sirup, der einfach nur widerlich war zu trinken.

    Die Art und Weise, wie Damar starb, wurde übrigens sehr von Casey Biggs selbst beeinflusst. In der ursprünglichen Fassung sollte er einen recht unspektakulären Tod sterben, mit dem er jedoch alles andere als einverstanden war. Daher wünschte er sich von den Produzenten einen Tod in der Art eines John Woo-Films und genau dies kam dabei heraus: Damar rennt mit zwei Pistolen los, wird von mehreren Entladungen getroffen und stirbt mit einem abschließenden Satz auf den Lippen. Der Umstand, dass er nur „keep…“ sagte, bot auf zahlreichen Cons die Möglichkeit zu wüsten Spekulationen, wobei Biggs die Variante „keep the cheques comin´“ vorzieht.


    Star Trek ist für ihn ein gesellschaftliches Phänomen, welches es noch in Jahren geben wird. Die ganze Franchise sei eine große Familie, die sich untereinander hilft und die längst Eingang in die Alltagskultur gefunden hat. Etwas vergleichbares gäbe es für ihn einfach nicht oder sei in fünfzig Jahren eine Convention über „ER“ oder „Friends“ vorstellbar? Gerade wegen diesem Familiengefühl ist es Biggs wichtig, z.B. bei seinen Autogrammstunden einen Kontakt zu den Fans herzustellen. Sei es nur ein kurzer Augenkontakt oder ein nettes Gespräch, in solchen Details liegt seiner Meinung nach die Seele und der Geist von Star Trek.

    Noch einmal machte sich der Mime stark für seine Wohltätigkeitsorganisation, die sich um Waisenkinder kümmert. Biggs weiß wovon er spricht, ist er doch selbst ein Waisenkind und hat es dank einer gezielten Förderung geschafft seinen Traum von der Schauspielerei zu verwirklichen. Inzwischen ist er sogar im Regiegeschäft tätig und lehrt dieses Fach sogar an einem College in New York.

    Nach dieser Einleitung begannen die Fragen der Anwesenden und so wurde der Damar-Darsteller nach der Zusammenarbeit mit Marc Alaimo und Andrew J. Robinson befragt. Beide Schauspieler bewundert er sehr und er findet es nur richtig, dass für Cardassianer meistens Shakespeare-Darsteller engagiert würden. Dementsprechend kam die Frage auf, ob er nicht eine kurze Kostprobe seines Könnens geben könnte und er entschied sich für einige Zeilen aus „Henry V“!

    Bei Star Trek ist es ohnehin selbst für die regulären Darsteller schwierig überhaupt nur eine Zeile des Skripts zu verändern oder zu verbessern. Dementsprechend schwer ist es für einen Gaststar jenes zu tun. Außerdem sei es in Hollywood und generell in der Branche unhöflich als einmaliger Gast mit der Tür hereinzuplatzen und dann seinen Senf dazugeben zu wollen. Es sei einfach unfair gegenüber dem Schreiber, der so viel Arbeit in das Drehbuch investiert hat und so hielt sich Casey ( zumeist ) vornehm zurück. Natürlich sei es immer mal wieder möglich Vorschläge oder Anregungen zu machen, aber dies müsse man mit Fingerspitzengefühl und zum rechten Zeitpunkt machen.
    Was er jedoch sehr gerne gemacht hätte, wäre eine Episode von „Deep Space Nine“ zu machen, aber leider war das Vertrauen der Produzenten noch nicht groß genug gewesen. Vielleicht, wenn die Serie noch etwas länger gelaufen wäre, hätte sich die Möglichkeit geboten...

    Kritisch sieht Biggs die Entwicklung in der Fernsehlandschaft. Qualitativ hochwertiges Fernsehen muss immer mehr Reality-Formaten weichen, die einfach günstiger zu produzieren seien und dennoch niemals die Realität widerspiegeln. Was, so fragt Biggs, sagt dies über unsere Gesellschaft aus?

    Gerade hier habe Trek die Möglichkeit zu wirken mit intelligenten Geschichten, Parabeln und Denkanstößen.

    Mit diesem Panel verabschiedete sich quasi der zweite „Leading Character“ der Enterprise Blues Band von der Galileo 7-9. Ein schöner und vor allem humorvoller Auftritt eines echten Gentlemans, der nicht vergessen hat, wo er her gekommen ist und mit festen Werten auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist.

    - Nadir Attar

    Quelle: treknews.de

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Keine Kommentare vorhanden



    Gast
    Ein Kommentar hinzufügen

    ×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

      Nur 75 Emojis sind erlaubt.

    ×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

    ×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

    ×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.