Der erste Schauspieler, der sein Panel auf der diesjährigen Galileo 7 Convention halten durfte, war Rainer Schöne. Gleich nach Patrick Stewarts Managerin Jackie Edwards betrat der sympathische Mime sichtlich gut gelaunt die Bühne und brachte sogleich seine Gitarre mit. Ebenfalls mit dabei hatte er sein Buch, welches nun erscheint und amüsante Anekdoten aus seinem Schauspielerleben erzählt. Eine davon las er sogleich vor. In ihr ging es darum, wie er sich um die Rolle des Außerirdischen Esokk in der Episode „Versuchskaninchen“ bewarb. Zweimal war er schon beim Casting für die damals neue Trek Serie „The Next Generation“ gescheitert, denn nur wenige wissen, dass er sich sogar für die Rolle des Captain Picards bewarb.
Schönes Managerin gab ihm deutlich zu verstehen, er solle diesmal seine Chance nutzen und riet ihm: kein Smalltalk, sondern „enter in charakter“. Sprich: er solle gleich in seiner Rolle den Raum betreten. Genau dies tat Rainer auch und maulte daher den verdutzten Rick Berman an, der mit ihm noch etwas plaudern wollte. Im Anschluss packte sich der Deutsche einen Stuhl, schrie laut auf und warf ihn mit voller Wucht gegen die Bürowand, die laut Schönes Aussage noch heute eine Delle aufweist. Irritiert, ja geradezu entsetzt über dieses Auftreten, wurde Rainer gebeten sich noch etwas zu gedulden und später am Abend ergatterte er die Rolle, die später bei den Fans einen respektablen Berühmtheitsgrad erhalten sollte. Einige Wochen später jedoch musste Schöne einsehen, dass es in Hollywood so gut wie keine Regeln gab. Als er das nächste Mal „in character“ ein Casting betrat, wurde er nicht angenommen und später riefen die Filmproduzenten bei seiner Managerin an, um sich über sein rabiates Auftreten zu beschweren.
Seltsamerweise hört Rainer in letzter Zeit von manchen Personen, er solle einen BH tragen und so bat er, in Anlehnung an den „Tiger“ Tom Jones, der reihenweise Unterwäsche von seinen Fans erhält, um BH´s jeglicher Art. Nach kurzem Warten wurden ihm tatsächlich zwei Büstenhalter gereicht, die er sich in skurriler Art um die Schulter warf. Der Aufforderung nach männlicher Unterwäsche wollte jedoch keiner, oh Wunder, nachkommen.
Im Anschluss justierte der Mann seine Gitarre und präsentierte ein Stück aus seinem neuen Album mit dem klingenden Namen „Schönes Chaos“. Nach 17 Jahren ist die Familie Schöne aus Los Angeles wieder zurück nach Thüringen gezogen und genau ging es in seinem Song, der begeisterten Applaus erntete.
Die obligatorischen Fragen folgten, wobei man natürlich auf seine Rolle in Michael Herbigs Film „(T)Raumschiff Surprise“ zu sprechen kam. Er selbst hält Bully für einen unglaublich zielstrebigen und selbstsicheren Mann, der seine Filme exzellent durchplant und dennoch offen für jegliche Art von Vorschlägen ist. Es wäre eine Freude gewesen mit ihm zusammenzuarbeiten. Rainer hatte sich quasi damals selbst für die Rolle beworben, nachdem er den „Schuh des Manitu“ gesehen ( dem er am Anfang skeptisch gegenüber gestanden hatte! ) und dann begeistert Bully ein Fax zukommen ließ.
Gelächter erntete ein Fan, der letztes Jahr schon Rainer Schöne fragte, ob er SciFi aus Deutschland für möglich hält und er dies damals verneinte. Heute also wurde er abermals nach seiner Meinung gefragt und vielleicht zur Überraschung vieler hielt er an seiner Ansicht fest. Seiner Aussage nach haben Berman, Lucas, Straczinski und co. einen Maßstab gesetzt, den die Deutschen unmöglich erreichen können. Stattdessen sollte man sich auf die traditionellen deutschen ( Film- )Tugenden besinnen.
Nach einem weiteren Song zum Abschluss beendete Rainer Schöne sein spaßiges und gelungenes Panel. Ein schöner Auftakt für die Galileo 7!
Quelle: treknews.de
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