Ray Park im Interview

TREKNews: „Hi Ray, wie geht es dir?“

Ray Park: „Mir geht es gut. Bisher habe ich sehr viel Spaß.

„Vielleicht erinnerst du dich noch an mich; auf der letzten Fedcon habe ich dich gefragt, ob du lieber eine „seriöse“ Schauspielerrolle oder eine Action-Rolle annehmen würdest.“

„Ach ja, ich erinnere mich. Da habe ich doch etwas in Richtung von Shakespeare oder so geantwortet ( *lacht )“

„Nun, auf der letzten Fedcon hast du gesagt, dass jeder Schauspieler einen Vertrag für 3 X-Men Filme unterschrieben hat. Wie realistisch ist denn nun ein dritter Teil?“

„Ich würde sagen sehr realistisch. Vor einiger Zeit habe ich mit Bryan Singer ( dem Regisseur ) gesprochen und er ist da an etwas dran; es könnte sogar sein, dass nächstes Jahr schon mit dem Drehen begonnen wird.“

„Du hast also noch Kontakt mit Bryan? Hat er dich auf einen Auftritt angesprochen?“

„Absolut. Es ist nicht so, dass wir uns jeden Tag sehen würden, aber ein Kontakt besteht. Wie gesagt, ein dritter Teil ist sehr wahrscheinlich.“

„Wie sieht es mit der Marvel-Verfilmung aus, über die du auf der Fedcon gesprochen hast. Ich denke es hieß Iron Fist?“

„Ja genau, es ist die Verfilmung des Comics. Bisher haben wir jedoch nicht mit dem Dreh begonnen, da ich erst zwei weitere Filme fertig stellen muss. Mit dem Dreh wird es wohl vor dem nächsten Jahr nichts.“

„Aber es existiert schon ein Script?“

„Das gibt es und ich habe es schon vor zwei Jahren gelesen. Wie gesagt, die Sache dauert leider noch etwas.“

„Während deines Panels hast du gesagt, dass du gerne mal einen humorvollen Martial Arts Film machen möchtest.“

„Das stimmt. Gerne würde ich einmal mit Jackie Chan was machen...“

„Ja, Jackie Chan kam mir da auch spontan in den Sinn. Hast du dich mal mit ihm getroffen und diese Möglichkeit besprochen?“

„Getroffen habe ich ihn schon mal, aber es war leider kein Gespräch im eigentlichen Sinne. Derzeit hat er einfach auch so viele Projekte vor sich, ich spreche von Shanghai Knights oder Rush Hour 3. Aber ja, mit Jackie Chan zu drehen wäre ein Traum.“

„Wie geht deine Schauspielkarriere voran? Nimmst du vielleicht Schauspielstunden oder bildest du dich sonst wie fort?“

„Derzeit nicht, ich mache eigentlich das, was ich kann und das ist Action und ich denke ich fahre ganz gut damit ( *grinst schelmisch ).“

„Ray, du bist jemand, der seit Jahren sehr erfolgreich Kampfsport betreibt, der sich diese ganzen Fähigkeiten erarbeitet hat. Wie stehst du dazu, wenn du Schauspieler siehst, die mittels Computertricks all die tollen Sachen, ohne sie wirklich zu beherrschen. Findest du das vielleicht irgendwie unfair?“

„Nein, ganz und gar nicht, im Gegenteil. Ich finde es beachtlich, dass ein ganz regulärer Schauspieler, der dies noch nie gemacht hat, sich an so etwas herantraut. Du musst verstehen, es ist nicht so, dass der Computer einem die ganze Arbeit abnimmt. Immer noch muss man viel selbst machen, Bewegungen einleiten, Kräfte nutzen, usw. Dies ist harte Arbeit und daher denke ich nicht, dass der Computer einem alles abnimmt.“

„Ich habe auch die Frage deswegen gestellt, weil mir Jet Li in den Sinn kam. Jet Li ist ein großartiger Kampfsportler, doch wenn man sich seine letzten Filme wie Romeo Must Die oder The One ansieht, dann wird dort trotz seiner Fähigkeiten mit Seilen oder Effekten gearbeitet. Wäre dies was für dich oder bist du eher der realistische Mensch?“

„Teils, teils. Also ich mache natürlich sehr gerne die Sachen selbst und ich persönlich finde es super, wenn die Szenen möglichst authentisch sind. Aber dem Einsatz von z.B. Seilen stehe ich nicht gerade ablehnend gegenüber. Ich hatte selbst als Toad damals in X-Men eine Szene, in der ich abspringen musste und dann von einem Seil nach oben gezogen musste. Wie vorhin gesagt, das Seil nimmt mir nicht die Arbeit ab, ich muss immer noch meine Fähigkeiten einsetzen. Ich denke also nicht, dass ein Film schlechter ist, nur weil viele Hilfsmittel dort vorkommen.“

„Hast du selbst irgendwelche Lieblingsfilme?“

„Ja, vor allem im Bereich der Action. Ich mag Face/off sehr gerne oder Con Air, generell diese Filme von Nicholas Cage.“

„Das sind Filme, in denen sehr viel geschossen wird. Würdest du denn einen Film machen, in denen nur Schusswaffen eingesetzt werden und keine Nahkampfsportarten?“

„Das kommt darauf an. Man muss immer darauf achten, welche Angebote man bekommt. Bei einem guten Skript würde ich auch gerne mich mal an Schiesseisen probieren.“

„Ray, ich bedanke mich für das Interview; hoffentlich sehen wir uns morgen!“

„Ja, dir auch noch alles Gute!“

Interview: Nadir Attar
Bilder: Daniel Räbiger