Auch wenn der Name einem nichts sagt und uns sein Gesicht beinahe zur Gänze unbekannt ist, verkörperte MacDonald einige der beliebtesten Star Trek Charaktere. Ganze 6 Gastrollen hatte er in den 4 Serien der neuen Generation. Jedoch war sein Gesicht immer mit Latex überdeckt. Er witzelte schon, dass man bei Paramount wohl sagte, ja, holt den Mann her, aber bedeckt sein Gesicht.
Dem bekennenden Trekkie, MacDonald, der als kleiner Junge mit seinem Vater gespannt die erste Star Trek Folge im TV verfolgt hat, wurde sogar wegen dieser Folge verboten, Star Trek weiter zu schauen, da das Salzsaugende Monster so furchteinflössend war. Geschadet hat es ihm nicht. So ergatterte er seine erste Rolle in Deep Space Nine als Alien Tosk. Für diese Rolle verbrachte er ganze 6 Stunden in der Maske. Das führte sogar zu einigen interessanten Begebenheiten. Als er in Maske zum Set ging traf er Patrick Stewart, der gerade Drehpause bei TNG hatte. Stewart erkannte ihn nicht, doch als MacDonald sagte, dass er in dem Theaterstück mitgespielt hatte, dass Stewart sich erst kurz davor angesehen hatte, bat dieser ihn gleich auf einen Sandwich und eine Tasse Tee in seinen Trailer. Stewart rief sogar bei den DS9 Kollegen an und sagte, dass MacDonald sich wohl eine Halbe Stunde verspäte. Er hätte gern eine Kamera dabei gehabt in diesem Moment, sagte MacDonald. Denn es muss grandios ausgehen habe, wie er voll gepackt mit Latex da saß, bekleidet mit einem Bademantel und Sandalen und dann mit Stewart einen Tee trank.
Die Maske war so gut, dass sogar Colm Meany ihn ohne Maske nicht mehr erkannte. Jedoch waren alle so beeindruckt von seiner Arbeit, dass alle – als er zurück zum Set kam um in der Folge „Der hippokratische Eid“ einen Jem’Hadar zu spielen – zu seinem Trailer kamen um ihn mal in Natura zu sehen.
Direkt im Anschluss an seinen ersten Dreh für Deep Space Nine ergatterte MacDonald eine Gastrolle in TNG. Er spielte dort den Romulaner N’Vek in der Folge „Das Gesicht des Feindes / The Face of the Enemy“. Er lobte ausdrücklich Marina Sirtis, die sehr freundlich zu ihm war. Auch wenn die Britten Connection aus Sirtis, dem Regiesseur und einem anderen Gaststar ihn immer wie einen Außenseiter behandelten. Auch wenn es bei dieser Folge zu einer kleinen Peinlichkeit kam. Ihm und Marina Sirtis wurde die falsche Szene geschickt. So standen sie da und waren für die falsche Szene vorbereitet. Marina schlug daher bei ihrem Landmanns, dem Regiesseur, eine Stunde heraus um den Text zu lernen.
MacDonald trat auch im Voyager Pilotfilm „Der Fürsorger“ auf. Genèvieve Bujold, die zuerst für die Rolle der Captain Janeway gecastet war, sei vollkommen mit der Rolle überfordert gewesen. Als Captain war sie viel zu zierlich und wenig durchsetzungsstark. Auch kannte sie sich nicht im ST Universum aus. Sie musste sich von ihm erklären lassen, was denn die Bajoraner sind. Er erklärte ihr, dass die Bajoraner etwa so zur Föderation stehen wie Kanada zu den USA. Erst nachdem sie noch mit anderen Leuten gesprochen hatte war sie sich sicher, dass er sie nicht auf den Arm genommen hatte. Einer seiner Freunde war auch auf dem Set. Scott Jaeck spielte den Ersten Offizier Cavit, der von der Energiewelle getötet wird, als die Voyager in den Delta Quadranten gestoßen wird. Diese Todesszene wurde jedoch aufgrund verschiedener Umstände 6 Mal gedreht. Zuerst mit Bujold, dann noch mal mit Bujold mit mehr Elan, dann mit Bujold mit neuer Frisur. Für MacDonald als Gaststar mit nur 4 Zeilen Text bestand der beste Zeitvertreib eigentlich nur daraus, seinen Freund auf den Arm zu nehmen. So gab er ihm dann bei einem Dreh dieser Szenen den Rat, nicht dort hin zu gehen, da er sonst getötet würde. Dieser fand das weniger witzig. Dass diese Szene dann noch drei Mal gedreht wurde und zwar mit Mulgrew als Janeway, dann mit Mulgrew und neuer Frisur und dann noch mal mit Mulgrew und wieder neuer Frisur dachten sie alle nicht. Auch wenn jeder am Set froh war, Kate Mulgrew zu haben. Denn sie füllte die Rolle des Captains vom ersten Moment an aus.
Eine seiner Lieblingsrollen war aber die des Xindi Reptils Dolim. Zum ersten Mal hatte er die Rolle einen Gastcharakter auszuarbeiten. Zudem konnte er mit seinem Broadway Freund Randy Oglesby (Degra, ST: ENT) zusammenarbeiten und ihn auch töten. Die dritte Staffel der Serie gefiel ihm aber auch sonst sehr. Da zum ersten Mal wirklich mit viel Hintergrund für die Rollen gearbeitet werden konnte. Erleichtert wurde die Arbeit auch durch die beinahe blinde Kommunikation von MacDonald und Oglesby.
Er hätte sich aber allgemein für das Star Trek Franchise mehr moralische Folgen gewünscht. Etwa über die erste Direktive. Oder auch mehr über die Menschen. So wurden auch nie die Ängste der Menschen vor neuer Technik gezeigt. In diesem Bereich steckten die Menschen aus der Zukunft sehr viel, vielleicht zuviel, Vertrauen in die Technik.
Auch in anderen Serien war MacDonald zu sehen. Etwa der erfolgreichen Sci – Fi Serie Stargate oder auch der Emmyausgezeichneten HBO Serie Carnivale in den USA
So unterhielt MacDonald die Fans mit diesen und noch einigen weiteren Anekdoten. Er schaffte es mit seiner freundlichen Art eine herzliche Atmosphäre zu erzeugen. Seine Angst, dass die Waldbrände in Kalifornien sein Haus nieder brennen könnten, ließ er sich keinen Moment lang anmerken.
Christian Gaus
Quelle: treknews.de
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