Mit leichter Verzögerung begann Tony Todd sein Panel (denn er hatte sich wohl dummerweise auf einem Spaziergang in Hagen verkaufen und nichtrechtzeitig zur Stadthalle zurückgefunden).
Gleich nachdem er die Bühne betreten und sich für den herzlichen Empfang der Fans bedankt hatte, lobte Tony auch gleich die wunderbaren Trailer, mit denen die Stars vor ihren Panels kurz in ihren Rollen vorgestellt werden. - Er erzählte, zu seine Rolle als Kurn sei er gekommen, gleich nachdem er vorgesprochen hatte. Kaum hatte er den Raum verlassen, wurde er von den Produzenten in die Garderobe zur Kostümrobe geschickt und schon am nächsten Tag stand er als Kurn vor der Kamera. Er war jedes Mal froh, wenn er wieder Kurn spielen durfte, fand aber nicht gut, wie er aus DS9 herausgeschrieben wurde, nämlich durch einen künstlichen Gedächtnisverlust, dem er seinem Bruder Worf verdankt. Außerdem freute er sich darüber, noch weitere Star Trek-Rollen spielen zu dürfen und davon gefiehl ihm am besten der gealterte Jake Sisko in der Episode „Der Besuch“, weil es einmal etwas völlig anderes war, als gewöhnlich. Er ist auch sehr froh darüber, dass diese Episode bei den Fans so beliebt ist.
Weiter hat er natürlich auch einige Anekdoten von den TREK-Dreharbeiten zum Besten gebracht, z.B. wie man als Hirogen atmet: Da das Kostüm von oben bis unten aus Gummi besteht, schwitzt man natürlich ziemlich stark darin und die einzige Möglichkeit einen kleinen Luftzug zu bekommen, ist einen Staubsauger in die einzige Öffnung zu stecken, die es an dem Kostüm gibt... in den A.... Sein Kommentar dazu: „It was just great, you know?“
Dann begann die Frage-und-Antwort-Runde, aus der wir euch das Beste natürlich nicht vorenthalten wollen. Tony liebt mittlerweile SciFi, weil er dadurch erst richtig bekann wurde, er hat jedoch nie gesagt „Hey, in der Serie will ich mitspielen!“ Die einzige Ausnahme bildete da Akte X, in der er einen Gastauftritt als schlafloser Ex-Marine in der zweiten und als Gefängniswärter in der dritten Staffel hatte. Dank dieser Serie bekam er seiner Meinung nach auch die Rolle in den beiden Final Destination-Filmen, von denen - so Todd - bereits ein dritter in Arbeit ist, denn Final Destination war ein Projekt zweier Akte X-Autoren. Da sich Teil 1 um ein Flugzeug drehte und Teil 2 um Autos, geht Tony davon aus, dass der dritte Teil wohl auf einem Boot spielen wird.
Gerade abgedreht hat er den Film Prophecy V, in dem er den Part übernehmen wird, den in den früheren Filmen Christopher Walker innehatte. - Weiter erzählte er von seinen Erlebnissen beim Dreh eines Cowboy-Films mit Christopher Reeves. Als er in bester Cowboy-Manier von hinten auf ein Pferd springen wollte, lief dieses (OT Tony Todd: „That son of a bitch!“) davon, als Tony schon mitten im Sprung war, mit der Folge, dass er lang auf dem Boden aufschlug. Gefragt wurde er auch, ob er für seine Rollen bestimmt Dinge übt, wie z.B. Reiten für den Cowboy-Film, oder Fliegen für einen anderen. Die Antwort ist ja. Er hat ALLES was er gespielt hat, schon mal wirklich gemacht. „Nun ja, außer vielleicht sterben... oder Leute töten... oder klingonischen Sex.“ Da muss er dann seine Phantasie benutzen („Gagh, Blutwein, wackelnder Bird of Prey, oooohhhhhhhhhhhhhh!“).
Außerdem stört es ihn, immer mit seiner Rolle als Candyman aus den gleichnamigen Filmen identifiziert zu werden (er drehte übrigens gerade Candyman 4 ab), auch wenn es hin und wieder recht praktisch ist, z.B. wenn seine Tochter mit einem seiner Meinung nach falschen Jungen zu Hause an kommt. Ein kleines „Hast du Candyman gesehen?“ zu dem Jungen wirkt da des öfteren Wunder.
Text: Sebastian Ostsieker
Bilder: Pascal Heckers & Markus Sampl
Quelle: treknews.de
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